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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-04
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1888
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ro« verthelle» I- nachdem oun die »rate» aulsallen, pfleg« «» >»- fange de« Geschall-iahre« au solch» Plätzen Uebersüllnag, uod om Ende °s» Mnnq-I zu entstehe»; erste« kau» überstürzte« Angebot, Entwerthung >, d Krijea, letzterer überstürzte Nachfrage und „Huager- pceise" erzeugen. Im ersterea Jolle ist die vorherrschend« Erscheinung Ueberslub an Verkäusera und Mangel au Käufer»: im letzteren tritt dar Umgekehrte eiu. Segen beide Uebelstände bildet nun da- Zeit ge ich al» ein HilsSmittel. Ja dem erster»» Falle schasst e« eine Art vorläufiger HilsSküuser, welch« ia dem sesten Vertraae», daß die Uebersüllung nur zeitweilig sei» werde, ia den Markt etagreisea uad dea übereiligen Verkäufern eine» festen Vertrag aabieteo, ia welchem sie verspreche», nach Verlaus einer gewisse» Zeit eine bestimmte Menge de- VorrathS zu festgesetztem Preise zu übernehmen. Diese« Eingreisea must naturgemäß die Befürchtung einer weitere» Lat» werthuiig der Waare oermiodern und dem Verschleudern derselben Einhalt thun, — Aus ganz ähnliche Weise zieh» in dem jtveitea Falle dar Zeitgeschäft eine Anzahl vorläufiger Verkäufer heran. Diese könne» zwar den bestellenden knappen Vorrath nicht vergröbern; aber sie können ihrer Ansicht, daß der Mangel nur vorübergehend sein werde, dadurch AuSoruck geben, datz fie dea heißhungerigen Käufern sagen: „Denjenigen Theil deine« Bedarf«, den du nicht sofort nölhig Haft, verpflichte ich mich, dir bi« zu dem und dem Tage zu einem sesten Preise zu liefern." So vermehren diese „Leerverkäuser" zwar nicht den greiftarr» Vorrath, aber da« Angebot und beschwichtigen so di« übertriebenen Befürchtungen vor Waarcnmaagel. AuS dem Sesogten ergieb« sich, daß da« Zeit» geichäst seinem Wesen nach eia Regulator sein soll, der bald dem prei«treibendea, bald dem prrisdrückendea Hebel der grob» HandelSinatchine die spannkrästige Dumps» kralt auswärtiger Unternehmer zozusühr» hat. Boa diesem SesichtSpuncte aus kann man auch beurtheilen, für weiche »reise das Zeitgeschnlt berechnet ist: denn eS ist einleuchtend, dob nur e,n mit den Erz-ugungS- und Verbrauchs » Verhältnissen genau vertrauter Geschäftsmann in einem Augen blick überstürzten Angebots oder überstürzter Nachfrage dem Strome der allgemeinen Meinung mit der straft der Ueberzeuqung entqegea- irelen kann, um das Gegcnlheil dessen zu thuu, was die Mehrheit thut. Dies gilt sowohl von dem eigentlichen „Spekulanten" als von dem Erzeuger, der bei hohen Preisen seine noch nicht markisähige Ernte aus Zeit verlaust, und vom Großhändler deS Binnenlandes, der bei starken! PreiSdruck seinen Bedarf aus längere Zelt im voraus sich sichert. Nur wenn er aus sichere Nachweise, statistische Nachrichten, langjährige Erfahrungen sich stützen kann, wird er zielbewusst Vorgehen; nur w-na dar Bewußtsein, seine Unternehmungen mit genügendem Capital unterstützen zn können, ihm Ruhe und Fest- keil giebt, wird er auSharr» und den ihm aostiqen Augeoblirk geduldig abwarlen. Geldkräsiige und umsichtige Geschäftsleute sollen also da- Zeit geschäft vflegeo; Unerfahrene aber und weniger Bemillelle können ei mißbrauche»; sur die daraus enlstehendeii schlimmen Folge» aber kann das Zeitieschasi als Einrichtung eben io wenig verant wortlich gemacht werben, wie etwa die Waffensabrikation sur Duelle und Mißbrauch von Waffen. Die Errichtung von KläruagS- Gasse» (meist „LiqnidatioiiS-Casseu" gcii>»»l), welche dein, Ab- schluffe eines Zeikgeichästes von jedem der Abschließenden die Hinter legung einer gewissen Summe als Sicherheit bei clwaigen Verlusten lordcrn, ist gewiß bestimmt und geeignet. Unbemittelte und Uneut- Ichlosseue fern zu halten; der Gebrauch der besser» VermfttelungS- Hänser, jeden Preisunterschied zu Ungunst» ihres Auftraggebers Io» >ort in Baar von diesem einzuzichca, ist gewiß eine Warnung für geldsä wache und verwegene Unternehmer; man kann also nicht jagen, daß die bestehenden Einrichtungen de» Mißbrauch begünstigen. (Wir können in diese- Lob deS geehrten Herrn Verfassers aus die LiquidationScassen nicht unbedingt cinstiminen. Manche derselben ermöglichen dadurch, dast aus Grund hinterlegter Sicherheiten Jed wedem, mag er Geschäftsmann sein oder nicht, mag er creditwürdig sein oder nicht, ein den l tzlercn callprcchcuder Speculationscredit r »geräumt wird, daß auch Unberufene ohne Schwierigkeit am Zeitgeschäft sich bclheiligen können, und üben dadurch einen schädlichen Einfluß auS. Der Nutzen, den sic stiften, kommt vielfach nur den BermltlelungShünser» zugute, welche durch sie gegen schwerere Verluste geschützt sind, »ud deren Kundenkreis durch die Jedem offen» stehende Möglichkeit, am Spiele s.ch zu brllieilig», bedeutend »er» größer» wird.) WaS iiuu die regelrechk» und gewöhnlichen Wirkung» deS Zeit- gesthäftS lm Waarenhandel betrifft, so muß man, om dieselben sest- zustell», besonder- solche Erzeugnisse inS Auge lassen, bei denen diese Geschlisl-art allgemein und seil lang er Zeit besieht, wie Getreide, Ocl und Baumwolle. Es ist da nirgends eine Vcrniehrung der Krise» und unvernultellen Preisschwankungen gegen früher zu verspüren; im Gegentheil wird von sachkundiger Seite vielfach de» Haupte!, daß vor Einsührung deS Zeitgeschäftes „Schleuderpreise" und „Hungerpreise" bei den genannte» Artikeln öfter als jetzt vorkamen Dabei mag freilich auch die Verbesserung unserer Verkehrsmittel wesentlich mitgewirkt haben; aber gerade die letztere hat auch die Noihwendiqkeit deS Zcilqeschäste- mit herbeigesührt, indem sie die Ernte-Bewegungen ungemein beschleunigte. Es läßt sich dies besonder» lei Kasse» , M Nachweisen, weil die betreffenden Zeitverhältniffe der Gegenwart nahe liege». BlS zur Milte der siebenziger Jahre, als die Brasil-Ernten drei bis vier Millionen Ball» z» deira .en pflegten, welche meist ohne Be nutzung der Eisenbahn zum Hasen und dann mit Segelschiffen nach Europa und Nordamerika gebracht wurden, war von einem Kasfte- Zeitgeschäst nirgends die Rede. I» langsame»!, gleichmäßigem Strome stoß die hauptsächlich in Brasilien und aus Java gewonnene Waare nach den BerbrauchSländern ab, und gewöhnlich konnten die vasenplätze den zeitweiligen Ileberschuß ohne große Erschütterungen ausbcwahren; trat aber Mangel ei», so gab eS eben Treiberei und „Hnngerpreise", ohne daß man dazu neuer Einrichtungen bedurfte; io 1874, als Kaffee aus 140 JrrS. in Havre und 70 Cts. in Holland getrieb-n wurde; später folgte eben io heftig der Rückschlag, und inan fiel in Havre ans NO FrcS. säst ohne Umsatz. Wir sehen also, daß solche Uebertrcidiingen keineswegs erst seit Bcstrhen der Zeitgeschäfte Vorkommen. Aber benchlenswertb ist eS, daß damals, obgleich in Havre schon ein großer Kaffeemarkt bestand, Niemand daran dachte, Zeitgeschäfte in Kaffee dort einzusühren, während doch zu gleicher Zeit diese Geschäklsart daselbst Inr Baumwolle in aus gedehntem Maße betrieben würbe. ES lug eben damals noch keine innere Notbwendigkett iür das Zeitgeschäft ui Kaffee vor. AIS aber in der Folge die Brasil-Entten aus 0 Millionen Ballen anwnchsen, »ls Eentral-Ameriko seinen Ernte-Ertiag verdreifachte, als die Dampser 20000 Ballen zugleich aulnrhnicn und zwei Drittel der Ernte in 4—5, Monaten nach den Berbrauchsländern führen konnten, als endlich in Havre allein ein Vorrath von über 1'/, Million» Ballen sich anbäusie, dn mußte die llcbersüllunq z»m Zeit- gcichäst süliren, wir r« in New Bork und Liverpool sur Baum wolle, in Chicago s»r Schmalz und Schweinefleisch. und an säst alle» größer» Märkten für Getreide ichon bestanden hatte. Mit Hilse des Zeitgeschäftes gelang es, den riesigen Kaffeeübc» schuß in Havre ohne Krisis sestziihalien. Die Erneuerung ermöglichte große Einsnhr säst ohne Wagnis,; sie erleichterte ungemein den Um satz; sie vergrößerte die Auswahl und brachte so diesem Markte bald eine ungeahnte Ausdehnung seines Absatz lebietcs. Tie brasilianischen .Häuser boten ihre Ladungen immer häufiger nach Havre, statt, wie sonst, nach London an; denn a» riiiei» Termin-Markt giebt eS immer Käufer, auck für große Posten. Der Großlmndler des Binnenlandes wandte sich, trotz der Eiilsernung und theuer» Fracht, mit Vorliebe nach Havre; drnn an einem Termin- Markt giebt eS immer Vcrkäuser. Darin lag der iiiigeheuere Bortheil dieser Neueriinq; dies sicherte ihr Bedeutung, Erfolg und Dauer trotz des Neides und Widerstandes aller übrigen Märkte. „Papierkaffee" nannte» die Holländer verächtlich drn Einkanl ans Zeit; „Spielmackt" täuslen die Hamburger de» Havreser Markt, während New-Pork, von Borurtheil frei, sich beeilte, dessen Ein richtungen nachzuahincn. Bald warf die Kraft der Thatsachen, die Macht deS Erfolges alle vorgefaßten Meinungen über drn Hausen; man überzeugte sich, daß der „Papierkaffee", wenn man ihn zur Lieferzeit empsangen wollte, in woklgeznhlle», vollwichtige», wirk liche» Ballen »ach Rotterdam gebracht werden konnte, und daß der „Spielmarkl" in vollrm Ernst den größten Theil der Santos-Ernte an sich zog und absetzte. Da beeilten sich denn holländische, belgische und deutsche Häsen, dem gegebenen Beispiel zn folgen, und zuI-PI folgte auch der jo lange widcrstrrbende Londoner Platz nach, weil man jetzt auch dort einsi-hl. daß bei drr jetzigen Ausdehnung des Kaffechandkls ohne Zeitgeschäft nicht mehr auSzukommen ist. Daß ober bei einer so schnellen Verbreitung des Zeithandels in Gegenden, wo er bisher unhrkannt war. der Mißbrauch häufi ger »nd die Folgen desselben ailgensälliger werden mußten, kan» nicht Wunder nehmen; waren doch noch vor Kurzem in de» bethci- ligten Kreisen die verworrenst» Vorstellungen über den Gegenstand vorherrschend. Ein Brasilianer schrieb ein Büchlein, welche- s. Z. der „Köln. Zeit." zugesandt wurde. „,» zu beweisen, der Zeilbandel erzeuge Schleuderpreise und enttvertlie die Waare: damals stand Kaffee in Havre 4>> Frcs. Kürzlich klagte manche,, die Zeiikünser hätten ihm da- Geichäst verdorben. weil sie immrr Treibe«,» verursachten; damals stand Kaffee 128 Fers., und neuerdings soll wieder der Zelt- Handel di- alleinige Schuld daran tragen, daß drr Preis unter 70 Franc- gejallen ist Betrachten wir ober die Ereignisse der letzten Zeit, so zeigen sich ln drr Kaffee-Erze»-»»- Unregrlmißigkelira, dir fast deisptett»» find und di« PrU-schwarkn-ei, vollkomme, erkläre», ,h« ß»> «s Hs« Zeitgeschäfte al« wirkend« Ursache zNröckzngehe» »öthlg hat. Aus et,« sehr -arte Brasil-Ernte vo» SV, Millioae» Valleo folgte eine sehr kleine vo» ka»m drei Millio»», zu» sammeotreffeod mit einer Mißernte «ns Java, wo nur rin Drittel de- Durchschaittt-Ertrag« erzielt wurde. Dieser riesige Au«, fall begann bekannt za werd», al« eben die Preise ungewöhnlich niedrig war»; umgekehrt wird nuu, nach ringetretenem großen Ausschlag «ine Riesen-Erute mit unerhört groß» Ziffern für diese« Jahr fest vorau«gesagt; welcher Kenner de« Handel« wird bei solchen Umständen sich wundern über die Stöße und Schwankungen der Preise, über dt« Ueberlreibung» uad ihre Folg», über die vielsach» Schädigung» de- Kleinhandels und die ZahlungS-Einstellung» vieler Unternehmer? Es ist demnach durchaus nicht räthlich, die Vorgänge in Kaffee zum Maßslab für die Wirkuag» de« Zeitgeschäsl« im All- gemeinen zu nehmen. Diele Einrichtung hat lm Houdel-lebea idre wohlbegründete Berechtigung und ihre unbestreitbare Nützlichkeit; aber sie bat auch bedenkliche Seit», und fie kana mißbraucht werden. Ausgabe der Presse »st e», ihr Wesen zu beobacht», ibre Boetheile und Nachtheile zu beleucht» uad vor dem Mißbrauch zu woroen. Mögen auch vorstehende Lrörteruag» ia dieser Weise zu neu«» Beobachtungen onreqen und in bescheidenem Maße beitrage» zur Klärung drr in Rede stehead» wichtigen Haadel«sragea. (Köm. Volk-zig.) Vermischte«. Lei»,lg. 3. April. 8 >a< drr Fremde. Wieder eine Mlnisterkrist« t» Frank- reich, uad vielleicht dt« letzte, ehe die Auslösung der Kammer ersolat. Die Dreiprocentige maßte eS allerdings empfinden, daß da« Schicksal Frankreich« wieder der Ungewißheit aaheimgesall» ist. Die Radikalen und die Monarchisten streit» sich um die Herrschaft, Las Land ist dieser ewigen Parteikämpse überdrüssig uad vrrloagi statt des nusrucktbaren, unfähigen ParlameotoriSmn« eine feste, energische Regierung, welche im Stande ist, die bösen Elemente, welche sich von ollen Seit» hervordräng», aiedrrzuholtca. Eine Neuwadl könnte daher für die Republik gefährlich werd» uad eia» mili- tairiichen Dictator gebären. Ja der Kammer kam rla Stsetzentwors. betreffend die Zwang»- Versicherung von Arbeitern in Kohlengruben gegen Krankbei« und Unglückssälle, zar Lesung. Die Arbeiter Hab» 5 Proc. von ihrem Lohne beizutrog»; ebenso mel die Eigenihümer der Grub» von dem Lohne der Grubenarbeiter. Tic Eigenihümer des Boden- bezahlen 10 Proc. von dem, was sie erhalten; außerdem wird der Fonds Unterstützungen rc. empfang». E» handelt sich am eia Experiment, ^ und wenn es gelingt, wirs die Einrichtung aus alle Bergwerke und: eventuell alle Arbeiter ausgedehnt werd». ES wird angenommen, ! daß das durchschnittliche jährliche Einkommen eiae« Bergarbeiter« j 1100 Frc«. beträgt, wa« bei 5 Proc. 55 Frc«. ergiebt; die Besitzer I oder die Gesellschaft trag» gleichfalls öS Frc«. bei, wa- zusammen » 110 Frc«. ergiebt. Davon würden krankhcil-sälle 20 Frc«. und Un-> gluckslälle 30 Frc«. in Anspruch nehmen. Eine Reserve von b FrcS. j wird für bejahrte Crubenarbcilcr Vorbehalten, welche, da fie nichts! von ihrem Lohne beigetragen Hab», auch keinen Anspruch aus Pension haben. Die übrigbleibenoen öS Frc«. sollen dasür ausgeiveadet werden, eine Annuität von 3S0—SOO Frc«. zu schaff», weua die Arbeiter arbeitsunfähig geworden siod oder da« Alter von bü Jahren erreicht hoben; «ia Theil davou kann auch der Wiltwe zugewandt werden. ES hat erst die erste Lesung des Gesetzentwurf» stattqesunden, und sehlle eS nicht an allerlei Einwendungen. So wurden alle Klauseln beireff- Unglückssälle zurückgestellt, da ein anderer Gesetz entwurf welcher die Eigenihümer für alle Zufälle verantwortlich mach», der DiScussion harrt und, wenn er angenommen würde, dir Versicherung der Arbeiter gegen Zusälle uanölhig machen würde. Sehr günstige Berichte cursirten von Zeit zu Zeit über die Resultate einiger Firmen, welche ihren Arbeitern eine Theilnahme om Gewinn zuge» standen batten. Eine Publikation unter dem Titel: „Bulletin über die Theilnahme am Gewinn" ist der Verbreitung diese»System- gewidmet, al-ein Mittel, uniArbeit-einstelliingen undLonsticlezwischenArbeitgebern und Arbeitnehmern zu vermelden. Einige Anhänger schein» aber in ihrer Meinung schwankend geworden zu sein. Bei der letzten Versammlung der Association zur Förderung diese- System« con- stalirte der Vorsitzende, daß ein Mitglied, die Firma Lenoir ch Co., ihren Arbeitern angekündig» habe, sie ziehe ihr Zugeftändaiß zurück. Seit 1870 hatte die Firma 87 000 Frc«. unter 20 Arbeiter vertheilt, aber in einen» Nerlnstjahre empfingen die Leute aichtS. Sie ver langten darauf eine Zulage von ö EIS. pro Stunde a» ihrem Lohne, indem sie ihren Anlheil am Gewinn ausgaben und dasür es der Firma überlassen wollten, ihnen om Ende des Jahre« Geschenke zu machen. Die Firma ging ober nicht daraus eia und benachrichtigte die Leute, daß sie aus keine Weiler» Theilnahme am Profit zu rechnen hätten Eine andere Firma erklärte ihn Enttäuschung darüber, daß ihre Arbeiter, trotz der ihnen bewilligten Theilnahme am Gewinn, so wenig Eifer gezeigt hätten. Der Gewinn der Bank vou Frankreich ta der letzt» Woche be läuft sich aus 236 000 FrrS. Der au jedem Ouortalschluß eintntende Geldbegehr wurde während der verflossen» Woche, schreibt der englische „Economist", noch erhöht durch die ungewöhnlich bedeutend» Bedürfnisse der Börse ia Verbindung mit der Liquidation, uad so kam e«. daß die Raten versteiften. Infolge Conversion der Natloaalschnld war da» Effecteiigcschäst bedeutend, w>e durch den Ausweis de» Llearing-HoujeS bewies» wird. Am Zahltag (Mittwoch) erreichte der Beirag eine Höhe vou 64 7S8U00 <, wa» weit frühere Jahre überragt, wobei noch zu bemerken, daß ein großer Theil Anlagen belrifft. Daher richtete sich Vielsacher Gelddcdars an die Bank, was die ander» Sicherheiten um 4 Million» erhöhte. Inden wird die ZinSau-zahlung bald der Lage eine anvere Physiognomie geben, wozu noch kommt, daß am ü. April diejenigen Inhaber von neuen Dreiprocentigen, welch« nicht coavertir» wvlllcn. auSgeznhlt werden. Andererseits dars nicht übersehen werden, daß der WechsecourS in dieser Woche wieder Goldentziehvng» seitens Deutschland- gestattete; da» mag zur Befriedigung gewisser Bedni snisse geschehen sein, welche um diese Zeit üblich sind, aber weg» der an» ballenden Schwäche des deuisch» WechselconrseS schon seit einiger Zeit ist eS lehr wahrscheinlich. daß einige sachliche Gründe dabei »»lwirken. In dem Falle würde die Tendenz des GoldabfliisseS nach Deutschland im nächst» Monat zunehmen. wenn die Raten an unserem Geldmärkte zu solle» beginnen. In diesem Falle würde drc Periode billigen Geldes nicht lange währen. Die Londoner Börse war wegen der umfangreich» Liquidation in drr erst» Hälfte der Woche bewegt, später war das Geschäft wegen der Feirrtage ruhiger. Nichtsdestoweniger machte sich vielfache Thäligkeit bemerkbar, und zwar wegen der Käufe des Capitols, d.iS sortwähri, nach guten Effecten sich umzuschen, die noch billig scheinen. In Spekulation machte sich wenig Bewegung bemerkbar, aber im Allgemeinen herrschte Neigung für Hausse. Die Position scheint eine gesunde, denn die Liquidation zeigte nur mäßige spekulative Engage ments. Der amerikanische Eisenbahnmarkt ist im Gegensatz zu ander» flau «nd stagnireud. E Leipzig, 3. April. Der Vorstand de- ExportvereioS sür da« Königreich Sachsen, welcher schon vor längerer Zeit die Absicht kundgeqeben hatte, neben einem aus der Ausstellung in Melbourne und an anderen Plätzen de» englische» Sprach» g-bieis zn vertheilrndcn englischen Erpoi t - Adreßbuche auch ein Prachi-Album »»i Ansichten der Etablissements sächsischer Export- Firmen ansertigen zu lassen, «heilt jetzt der Handelskammer mit, daß beide Veröffentlichungen ihrer Vollendung nahe lind. Einige von ihm übersandte Probebiatier des Albuins liegen aus der Kanzlei der HaiidelSkamnicr, Neue Börse. Tr. .4, I, zur Enisichlnahme au». Die un de», Export betheiligten Kausleute und Fabrikanten werden zugleich daraus ausinerksam gemacht, daß linier der Voraussetzung baldiger Anmeldung »och einige Firmen in dcm Album Riisnahme finden können. * Leipzig. April. Durch die setzt erfolgte Ucbersiedelung des Herrn Consul Ullstein »ach Dresden wird auch der Sitz de- Kaiserlich Brasiiiaailchcn ConsulatS nach Dre-den verlegt. *— Allgemeine Deutsche Sredit-Anstalt. Aus die beule. Mittwoch >. Avril, zur Zeichnung ausgelegten 3000000 .«> 3'/, vrocciiliger Psandbriese Serie X. der Allgemeinen Deutsch» Eredit-Anstalt sind, wie b'i der vorzüglichen Boniläl uad bei der großen Beliebtheit kiese- Papiere- mit Sicherbeit zu erwart» stand, bereit- sehr beträchtliche Nnmeldunge» emgelanten. *— Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, Aclien- Gesellschai», vorm. Riebeck öd Co. Die Aktien diese« Unler- nehmen» waren an der heutigen Börse zu 20ö,8ö gefragt, jedoch kam hierzu Material nicht zur Abqgh». *— Betri'bserqebnisse der Leipziger Pferde-Lisen- bahn in der Woche von, 26 März bi» 1. April: 234 307 Person» 27813,ö.'> PluS: 37 272 Personen 3263.70 ^l: Plus seit 1. Jul, 1887 tBcgiiin de» BelriebSiahre« 1887/88): 1027 286 Per son» 80 081.25 .A «— Coupon-Differenzen. Infolge der mii heute er- iolgten Abtrennung von Diridcndensckieinen und Coupon- ergeben sich bei den betreffenden Papieren Cour-Veränderung». So findet bei dem Covrsr der '.lutheile der Berliner L,«c,,»o»Gesellschot» ,» Abschlag vo» 10 Proeevt bei dem der Oeftrrreichifch» Liebst» > Suftalt ei» solcher von 6'/, Procent statt. Die Aktien der Ler» einigte» Sächsisch > Thüringisch» Paraffin» »ad Solarül»Fabrik» j werd» ln Zukunst inclusiv« Divir»Le»ichein pro 1887/88 weg» > de« in Aktien der Zeitzer Parossia» und Solaröl-Fabciken zu er» jolgeod» Umtausches gehaadelt. es fiao demnach dcm Lours« de« erstgeuavut» Papiere« die 4 Proceut Bürseazius» zuzuschlag» ge» wes». Drr Cour« der Zeitzer Parasfiu» und kolaröl - Fabrik» stellte sich au der heutige» Börse um 3 Procent höher; die Div dende wird aus 2—3 Pro«»» geschätzt. Dem Course von Oesterreichischer Silbrrrente sind 30 -H, dem der üprocentig» Silberpriorität» öO und dem der 4proc»tig» Silberpriarität» 40 zu» geschlagen ward». *—Maa«selderKups«rschieserballeodeBewerk- ichast. Au der heutig» Börse waren die Kuxe der ManZfelder Kupierschieser bauenden Gewerkschaft zu 475 ^1 per Stück gesucht, indeß fehlte e« an Abgebe» vollständig. Wie wir hör», dürste die Ausbeute für da? Jabr 188? die des oorauSgegangen» Jahre«, welche bekanntlich 30 betrug, übersteigen. —n. Au« dem sich mächtig »twickelnd» iadustrielleuLebeu Leipzig« und seiner Vororte ist zu melden, daß gegenwärtig erfreu- licher Weise eine Zeit regster Thäligkeit ist. Das geht u. A. auch schon daraus hervor, daß in den Werkstätten der verschiedensten Industriezweige nach ArbeitSkräsi» lebhafte Nachtrag» herrscht. Der sich sür die Unternehmer ergebende Nutze» ist allerdings, nach über» rinstimmeuden Kundgebuug», nur eia bescheidener. ES bleibt nur zu hoffen, daß auch m letzter Beziehung eine Ausbesserung bald ein» treten, daß aber im Uebrige» die günstige Coajuncrur eine an dauernde und stetige bleiben möge! *— Die Internationale AnSstelloag vou Feder» vieh, Taub», Kauinchea, als Iagdreserve ausgezogenem Wild, Maschinen und Gerälhe» für Vogelzucht, Jagdhunden und gesetz- inäßiqenJagdinstrumenten rc. i» Rom. DieSlusstelliings-Direction hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Die „Tiber > Ueberschwem- muug und da« bestehend« Regenwetter, welche die schon bereiteten Gebäude im „Ninseo d'Egeria" verdorben haben, erlauben nicht mehr, diesen Ort LerffStadt zu dem obengesagt» Zweck zu bestim men. Die Interoativnole Ausstellung wird jetzt in dem Römi schen Botanischen Garten (bei dem Palast der Cäsaren) statt» finden, dessen Gebäude daS Sladtamt von Rom bewilligt hat. Die Eröffnungszelt der Ausstellung wird daher zum 25. April und bereu Abschluß zum 10 Mai verspätet, sowie die Anmeldung bis zu dem 5. desselben Monats erstattet." -r- Advrf, 1. April. Im „Leipz. Tagebl." finden wir die Mit» theilung, daß in Gößnitz in Zukunft außer der Steinnuß- auch die Per!mutter»Knovssabrikalion betrieb» werden solle. 'So sehr wir auch wünschen, daß diese Versuche zum Besten der deutschen Industrie auSschlageu, so wenig Hoffnung können wir den Unter nehmern machen; denn auch hier, wo doch die Perlmnttcrsabrikatton schon seit 35 Jahren heimlich ist, hatte man vor etwa 5 Jahren eia» Versuch mit der Perlmutter-Knopssabrikation gemacht, mußle aber davon abstehen, da hierbei sehr we„q zu verdienen war. Auch die bekannte Graslitzer Firma Zweig, Frankuirter 6 Co., die in Perlmutterknöpsen einen Rus besitzt, Halle ln Schöneck eiae Filiale ihrer Fabrik ernchlet und dort Knüvse auS Perlmutter hergestcllt, ohne großen Erjolg zu erriugen. Tw Drehbänke, die zu diesem Zwecke srüher von de» hiesigen Fabrikanten angckausl wurden, stehen zum Theil noch onbenützl dier. Drr Grund, weshalb diese Versuche nicht zu dem gewünschten Ziele sührtrn, ist darin zu such», daß in den böhmischen Fabriken die Arbeiter mit 3 fl. (-- 4,80 ^l) Wochen» lohn zufrieden siod, bei dem unsere Leute nictit besteh» könnea; eS Wird al'o schwer sein, diese Loncurrenz zu besieg». * Alt» den« Vogtlai>-e emvsangen wir folgende Zuschrift: .In Nr. 22 Ihres Blattes schreibt Ibr Eorrespondeut auS Reichen dach. daß daieibst jährlich eine Million Ceutuer Wolle ver arbeitet werden. Wenn diese Zahl in Ziffern ouSgedrückt wäre, hätte man annehmen können, daß sich eia Druckfehler um eine Null eingeschlicheo hätte, so e« »un aber in Buchstaben ouSgedrückt ist, scheint diese Zahl nach Auslassung Ihre- Correspondent» sestzustcbeu und wäre deshalb nun nur zu wünschen, daß derselbe solche Zahlen durch sachliche Unterlag» begründet." — Bei dieser Gelegenheit ersuchen wir unsere Herren Correspondeal» wiederholt, eS mit der Berichterstattung ja recht genau zu nehme», damit wir nicht uöthig haben „Berichtigungen" zum Abdruck z» bringen. Steinkohlenbou-Berein „Kaisergrube" zu Gers- dors erzielte pro 1887 eine Kohlensörd-rung von 1532736 dl, d. l. 216 930 dl mehr als im Vorjahre. Zum Berkauj gelangten 1 242 281 KI mit einem Wcrthe von 274 105 >l, während der Selbst- verbrailch 72104 dl brtru;. Vo» dcm erzielten Brultogewiuo au 280 193 ><I sollen diverse Abschreibungen im Gelammtbeirage von 82 518 ersolgen, so daß ela Reingewinn von 197 675 ver bleibt, wovon zunächst 5 Proc. dem Reservefonds zuflicß», weitere 25 743 ^1 statutarische »ud vertrag-mäßige Tantiöme sür AussichtS- rath und Direktorium, sowie Grolificattonen an Beamte gezahlt, io» dann 11V, Proc. Dividende den Prioritätsaktien II, ä 35 6V, Proc. Dividende den PriorilälSst mmoctiea I, » 20^ 1'/, Proc. Dividende den Staminacli». ü 5 ,/k. gewährt und 940 -«! auj neue Rechnung vorgetrogen werden solle». Generalversammlung findet am 16. April Vormittags 12 Uhr im Hotel zue Tanne in Zw-ckau statt *— Zwickauer Eteinkohlenbau-Verein. Die von der Generalversammlung aus 140 Gl ftstqeletzle Ersüllungsdividende gelaugt vom 5. April ab zur Auszablung und zwar am hiesig» Platze bei dem Bankhause Hammer L Schmidt. fZ DreSitr«, 2. April. Bürgerliche» Brauhaus zu Dresden-Plauen. Wie auS dem Iascratentdeile ersichllich, ge langen die Aktien des vorgenannten Ilnteriiebniens, welchem wir bereit- in Nr. 70 diese- Blattes eine eingehende Würdigung widmete», am 5. ,dS. MtS. bei den Banksirmen Philipp Elimeyer ia Dresden und H. G. Luder daselbst zur Subskription. Der Ab satz der Brauerei betrug in der Zeit vom 1. Oktober bis 30. Sep tember 1837, also vor der Inbetriebsetzung der ans eine Jahres» Production von 60000 kl eilige»ichieten Neuanlngen, rund 22500 kl »nd ist seitdem sorlwädrcnd in erfreulichster Wrise gewachsen, was lediglich dem Umstande zu verdanken ist, daß die als vorzüglich all gemein anerkannten Biere deS Etablissement- beim biertriakeuden Publicum eine gute Ausnahme gesunden und sich rasch ein» große Bclirbihcit errungen habe». Die Brauerei ist in ihren Elnrichlungen und Anlagen mit dem Neuesten aus dem gelammten Gebiete der Braucreitechnik auSgestallct und enlspricht alle» Ansorderungen der Neuzeit wie keine andere der großen Brauereien Dresdens, denen sie bezüglich drr LeistungSsähigkeit nach jeder Richtung hin cbeubürtig zur Seile sieht. ftf Trespen, 2. April. Wie wir hören, soll» noch ia dieser Woche die Slctien der Münchener Hotes.Actieugesellschaft „Zu dea vier JahreSzeitea" zur Subscript,on gelange» »nd zwar in München bei den Herren Guggenhcimcr L Co. und in Dresden bei den Herren Gebr. Arnhold. Der Subskriptions preis ist dem Vernehmen nach ein sehr niedriger. G Weimar. 2. April. Die diesjährige ordentliche General Versammlung der Saalbahr-Gescllichast soll am 13. Juni in Jena obgehalt» wi-rd». Dabei vrrlaulet. daß einige wenige Actionaire sich mit der — den VerwalliingSvorftänden übrigens »och nicht mitgethciltcu — Absicht tragen, sür die Generalversammlung eine» Anlrng einzubriaqen, dahin gebend, der preußischen Regierung da- Unternehmen zum Kaufe anzubieien. Ein solches Vorgehen könnte al- opporln» schlechterdings nicht bezeichnet werden, da sür einen derartig» Antrag, wenn man denselben nicht an unv sür fich Iür versehlt onsehc» will, lcdensalls der jetzige Z-itvnnct sehr unpraktisch gewählt zu sein schiene. Das Belriebsergebnlß sür daS vorige Jahr stellt sich allerdings, dank der spariam» und umsichtigen Ver waltung, als ein wider Erwarten gnniiiqes dar. ES wäre aber durchaus falsch, zu unterstellen, daß Preußen dies» Abichluß alS einen zwingenden Grund dasür ansehen werde, nulimehr rasch an die Verstaatlichung einer sein Gebiet gar nick, berührenden Bahn heraazutret» und sür dieselbe einen guten Kanipreis zu bieten. Außerdem können eS die Actionaire ruhig abwnrie», da eine sernere Entwickelung ihres Besitze-om so sicherer i» Aussicht steht, als einer seits weitere Kündigungen von VerkchrSinsiradirungen kaum noch möglich sind und andererseits die zu baimidc Zweiglinie Orlamünde- Pößneck einen Verkehr-zuwachs bringen muß. Endlich ist zu betone», daß die setzt beschloss»» neuen preußischen Staaisbahnlini» TriptiS- Blankcnste», und Arnftadt-Saalield die Saalbahn nicht um einen Psennig schädigen küanen, ja sogar die letztgenannte Neubaulinie noch eine Verkedr-vcrmehrung bring» wird. S Thüringen. 1. Avril. Es ist bekannt, daß vor einiger Zeit im preußischen Abgeordnetenhaus« der Herr Lisenbahunnaifter Maybach erklärte, daß vom 1. Avril d. I. ab, also von beute, aus einer Reih« von Slaaksbahnlinien die dort noch immer au- der Zeit des PrivaibctrirbS bestehenden höheren Personengeldiätze be seitig«, d. b. daß die Normaliätze der preußischen Staal-badn» eingcsührt werd» sollten. Später wurde von amtlicher Stelle diese Aeußerung dahin ergänzt, daß am 1. Avril aus allen StoaiSbahn- linien die Norwaltax» einqc'ührt wurden, wobei gleichzeitig der voran-sichll che Einnahme-Aii-sall berechnet war. Diese io dringend nothweudige Reform schein! ind-ssen abermals verschoben zu sein, trotzdem om dieselbe jetzt seit fünf und mehr Jahre» aus daS Ein dringlichste prtitioairt wird. In Thüringen, wolrlbst ln erster Linie di« Bahnen Gera-Eichicht und Neudielenbors-Jlmenau in Frage komm», weiß man b.S zur Sluud» ans keinem einzigen Bahn hose da- Geringste von einer Aenderuoq der Perionrutarise, srt «- von riner sofortig» »der einer bin»» Kurzem broorstehrndc», «nd in Lrftrrl seit» erhielten wir a»f de» Tartfburea, gen«, di« lichr Autknnft. A»ch den Ansgabeffeklr» für dt» combtntrt««, Rnodreisebilletr ist nicht- davon bekannt, daß billiger« Coupon — eS komm» mehrere Tausend Kilometer Siaat-bahogebiet d, De- »rächt — ansaelegt werd» soll». L eser Sachverhalt läßt »- öffentlich die Litte um eine amtliche Klarlegung a«-spreche», da heute auf dem Gebiete de« norddeutsche» Enenbahnwesen« nicht- lästiger ist, al- die lange zu manchem Uebrige» gewünscht« Ungleich, hei» ta dea Perlonentaris» der preußischen Staat-bahoea. *— Saol-Eiseabaha.UWir haben bereit» berichtet, daß der Abschluß der Saalbaha sür da« BetriedSjahr 1887 eia so überaal günstige« Resultat ergebe» hat. daß aicht mir die volle» 5 Pro«,, aus die StommprloiuLl» gezahlt werden könne», soadern «ch einen Betrag erübrig», welcher die Lertherlriag einer Dividende »e» V, Proceut aus die Slammactieo gestatte». Im Anschluß hier« siad wir ia der Lage noch Folgende« mittheilea z» können: P» BelriebS-Einaahmen belieft» sich >m Jahre 1887 aus 1 148 975.67 G (1886: I 064 732,26 Gis. während sich die BetriebS-Au-gaden «» 633 621,21 Gl (1886: 620 834.08 Gl) bezifferten; e« stellte ss§ demnach eia Ueberjchuß vou 515 354,46 Gl <1886: 443 898,18 Gj heran-. Nach Dotirriug des EeneaernngrsoudS »ad Reserve, sond« erübrigt ein Betrag von b03 727,80 Gl (1886 418 929,1b Mark), welcher folgendermaßen Verwendung finden soll: Zu: Verzinsung der 3'/,procent. Schulc-veiichreibungea 122 500 G. zur Zohluug nicht fixirter Taaliömen 11 424.84 Gk. zar Zahlung der Staat«-Eisenbahnsteuer reip. Staat-- Gewecbeslener 8999,40 G. 5 Pro«. Dividende aus die Priorilätt-Stamm-Actieu mit 337 500 Gl, Proc. Dividende ans die Stamm-Actiea mit 22 476 Gl, Lours- Verlust de- Reservefonds 44,10 Gl, Vortrag auf da- folgende Jahr 782,36 Gl Das Capital-Conto tu Höhe vo» 440 399.44 G 1886 : 422 320,78 ./«). letzt sich zusammen au« 235 296.15 Gl in Sicherheiten ersten Ranges, 55 393,36 Gl baar uad 149 704,93 G Oberbau-Matcrial-Destände. — Die Einnahme im Perioaenverkehr belönit sich i. I. 1887 aus 438 525 G! 1886: 405 455,80 Gl) «d im Güterverkehr aus 535 631 Gl <1886 : 488 847,64 Gl) —r. Meiningen, 2. April. Die Actiragesellschast für Leder.Pappen und Papiersabrikatlo» zu Wasuagen ist sür da« dortige und da- bei Walldors gelegene Etablissement voll beschäftigt und fertigt säst ausschließlich Lederpapier sür den Expor: Das Fabrikat wirb allgemein als eia sehr guies anerkannt. Alüh ein anderer Industriezweig Wasungen-, die bekannte Dachpappen- sabrik mit Asvhallgeschäft, hat unter der Leitung der jetzigen en- rgii'chea Inhaber lKämpft L Munke) einen bedeutenderen Umsanz ange-ommeu. — Die Actieagesellschast sür Waslerver- sorgn^g tu Sonnebrrg zahlt sür da-verflossene Geschäftsjahr eine Dividende vou 7 Gl vro Aktie. — Ter Sladlvcrtretung in, benachbarten Suhl ist vom Oberpräsideaten ausgegebea worden, iür die >m vorigen Jahre ausgeaommene Eisenbahn-Anleihe voa 150 000 .Sk, welche mit 4 Proc. verzinst und mit 1 Proc. amortilm wnrd-, die logen, verschärfte Amortisation eiutretea zu lass». Hiernach erfolgt die vollständige Tilgung der Schuld in 41 Jahren, während eS oach der erste» Vorlage 100 Jahre gedauert hadca würde. *— Ueberseeische Auswanderung im Februar. Ln überseeische Auswanderung Deutscher über deutsche. dolländisch« und belgische Häsen betrug im Februar 1888 : 4514 Personen gegen 4694 Personen im Fcbruar deS Vorjahre-, und 7080 io deu beiden ersten Monaten von 1883 gegea 7394 im selben Zeitraum de- Vorjahres. *— Deutsche BereiaSbauk. Bon den im Jahre 1887 er- ziellea Reingewinn von 1 326 882,82 Gl sollen vorerst 66 344.14 G in den RcservesondS gelegt und eine Dividende vou 4 Proceat mii 960 lXO.öl gewährt werden. Wegen de- im Jahre 1888 ringet«- lenen Verlustes bei der Firma Seckendorf Le Bin» K Co. sollen 85 000 G! zur Abschreibung gelangen und sür Tantiömea 43 356.0d Mark verwendet werden, während aus die Stammaktien «ioe Super- dividende von V, Proc. mit 120,000 Gl vertheilt wrrdra lall. Dir Gesammi-Tivibende würde hiernach 4V, Procent -» 27 Gl pro Aclie betragen. *— Ueber HonigsSlschungea. Ueber diese- Thema iprlt: fich im „Bienenw. Centrolblatt" eia Jurist folgeodermaßra au^ Bor Allem müssen die Bienenwirthe und auch die Verkäufer des NalurhonigS das gutmüthige Sichgeheuloffen aufgebeo und in ihrem eigenen Jntercsse thälig eingreisen und alle Aufmerksamkeit anwenden und durch Prüfung aller verdächtige» HoaigsoNea io Leu Verkauft- lüden und aus den Märkten und durch Anzeigen aller dabei fest- gesteiften Täuschungen sich uud da- coniumrreade Publicum Min Unredlichkeit und habgierige Uebervorthriluog der Fabrikanten ueo Verkäufer de- aachgemachten oder gefälschten Honig- schützen. Leon die Bienenwirthe von dem il nen vom Reich durch da» Nahrung-- mittelgesep vom 14. Mai 1879 gebotenen Schutz vollen Gebrauch machen, dann werden sie sich der Täuscher, Fälscher und Betrüger auch erwehren. Der Erlaß eine- beionderea, aus dea Verkehr ml Honig bezügliche» Gesetze- erübrigt sich somit. Letocha. *— Internationale Bau- uad Eiseabaho bau - Ge- feilschast. Obwohl ein definitiver Abschluß für daS Jahr 1887 noch nicht Vvrliegl, lo ist doch soviel zu ermittela gewesen, daß die Bertbkilunq einer etwas höheren Dividende aus die Stamm-Aclien (1886 3 Procent) nicht ausgeichlosjea erscheint. *— Sviuaerei und Weberei Steiaeu, Actleugesell- schast. Die Generalversammlung setzte die Dividend« pro 1887 aus 50 Gl ftst, deren Auszahlung sofort ersolgt. I-. Hallkiche Straßenbahn, Actiengesellschast. Die Ein- nabme im März beträgt 10 32? Gl uad bleibt (insolge der mehr tägigen BetricbkftSrung durch den starkea Schueesall) gegen die Ein nahme vom März 188? um 699 .«! -»rück. Vom 1. Januar bO 31. März wurden vereinnahmt 32 890 Gl (gegea 31689 Gl gleich zeitig v. I ). *— Brandenburger SpiegelglaS-VersicherungS-Sc- sellschast. Nach den Beschlüsse» der Generalversammlung werden 6 Procent der sür 1887 gezahlte» Prämie an die Versicherte» »er- »heilt. Di« Gesellschaft hatte Ende 1887 15 510 Mitglieder mil 6 054 038 Gl Versicherungssumme und erzielte 1887 eine Prämien- einnabme von 155 300,45 Gl, waS gegen 1886 einen Zuwachs von 16 777,13 Gl ergieb». DaS Jahr 1887 brockte der Gesellschaft 4117 Schäden mit 87 463,52 Gl, also 56,3 Proc. der Prämie. *— Westfälische Union. ES ist vorgeschlag-n worden, eine Dividend« von 10 Proc. zu vertheilen (nicht 28 Proc., wie gestern gemeldet). 8okl. Hamburg. 2. April. Das in letzter Zeit vielsach und sofern dabei die Svcculation Unberechtigter in Betracht komnit, gewiß mit Recht bckämpite Kasseetermingeschält hierselbst hat unserem Platze doch eine sehr große Bedeuluag aus dem Weltmärkte gesichert. DaS geht u. A. daraus hervor, daß binnen Kurzem eine der be> deiitendsteii Firmen der KasftehaudelS ia Havre, Pcimanu. Ziegler öe Comp sich daselbst auflösen und ganz nach Homburg übersiedcln wird. Mehrere andere bedeutende Kaffeegeschäste haben bekanntlich bereit- seit längerer Zeit hier Zweiggeschäfte errichtet. — Der 4049 Mitglieder zählende Crcditverein des beiiachbaricn Altona zählt zu den größten deutschen Vereinen gleicher Art. E n- nahmen und Ausgaben balancirten im letzten Geschäftsjahre mit 151561 978 Gl, d. i. 20 459 453 .öl mehr al- im vorveiganqeiicn Jahre. DaS GeschLftSbetriebScopilal belief sich aus 7 805 386 DaS Gewinn- und Verluste»»«» ergab einen Bruttogewinn von 109 687 Gl Die Unkosten betrugen 30 089 Gl, der Verlust auS dcm DiScontogcschäst 610 Gl Der Gewinnaatheil wurde von der Leu-- ralversammlung mit 7 Proc. sestgestellt. *— Preisschwankungen de- KasseeS. Die bedeutend!» Schwankungen, welche der Preis de» Kaffee» in der letzten Zeit durchqemacht Hot, ergebeu sich au- den folgenden Angaben, welch! wir der Tabelle entnehmen, die da- kaiserliche statistische Amt über d e Preise wichtiger Waare» im Großhandel monatlich veröffentlicht. ES kosteten 100 st? Kaffee Fetriiae September I«7 1-87 125.25 174.50 128.00 177.25 190,00 234.00 getroar 1R8 137.50 .« 129.25 ./k 192.00 in Bremen, Rio, gut ordinoir . . . in Hamburg, Santo-, reell ordinoir . in Frankfurt a. M, Java, gut ordinoir *— Krieg«.Versicherung. Die „Germania" in Stettin erlaß: ein Rundschreiben an ibre Vertreter, worin sie sich gegen die Ver sicherung wider KrieqSgesadr aller Wehrdienstpflichtigen ohne Za - luag irgend einer Zuschlag-Prämie au«spr>ch». „Air werden", heiß es ia dem Rundschreib«-', „dem Vorgang der Gesrlljchostea in Bott i und Stuttgart nicht folgen, weil wie der Ukderzeuguiig sind, daß kein« deutsch« Leben-versicherunciS-Gesellschoft die Versicherung grgcn Kriegsgefahr dea wehrdienstpflichtiger» versicherte» groti» gewähre > kana, ohne ia Wirklichkeit die R chte der bisher versicherte» Personen za verletze» uad die ruhige Fortentwickelung, ja sogar die Sicherhett und den Bestand drr Gesellschaft deu ernsteste« Gefahre» au-zii- setze». Na» dea vo» on« aaqestellten ErmiUelnaqea aas »rund unsere» Bersicheranq-bestaade- Lad« 1886 befände» sich unter diesen, Bestände Männer, welche nach der grgenwärtig geltende» Wehrver iasjung de« deiitsch-n Reich« webrpflichtig siad, mit einer Gc ammt-VtrsichcrutlgSininme von über I60V, Millionen Mark Halten wir uns nun an die Verlnftzifftr der deulschra Heere während des letzte» deutsch-sranzösischen Krieges vo» rund 5 Proc. de» Be standes, so würde die „Germania" sür dea nächsten Krieg et»«» Verlast unter ihren wehrpflichtige» versicherte» vo« rund 8 Millionen Mark in Aussicht nehmen müsse». Halte» wir »»« dagegen a» die Berlustzisser de» sranzösiichrn Herr»« während defftlbe» Kriege« W» r»»d 20 Pr«, de« Vestas«, f, »strd, dieser SrÄß drr ^llftr.
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