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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 20.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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Die versiiie Jenen Z« ri i. emefltc Je a%_~ ede Zurichtung für eine Druckform liat die Gleichmaßig- keit der Druckstarke für die einzelnen Druckelemente an allen Stellen als Ziel. Die Zurichtung ist eme Arbeit des Druckers, hei der er zu unterscheiden hat, oh dieser oder jener Teil mehr oder weniger Druck beansprucht, um die Form im Abdruck gleichmäßig auf das Papier zu bringen. Diese Arbeit ist nicht so einfach, wie sie nach derTheone erschemt; sie wird schwieriger, je großer die Druckform ist, und je zahlreicher die verschiedenen Druckelemente (Typen, Platten usw.) m ihr vor handen sind. Die Theorie sagt, alle schweren Stellen leichter und alle leichten Stellen schwerer machen. Erstere müssen aus einem Bogen herausgenommen,letztere müssen mit Papier unter legt werden. Legt man sich die naheliegende Frage vor, woher die Un ebenheiten stammen, die der Aussatz einer Druckform zeigt, also em Abzug ohne Zurichtung, so muß man antworten, daß es verschiedene Ursachen sein können. Beurteilt man den Aus satz einer Handsatzform von überwiegend gleichem Schrift grad OVerk), dessenTypen nicht abgenutzt smd, so ist die Ur sache nicht in der Form, sondern in der Presse zu suchen. Hier können dreierlei Ursachen den Aussatz beeinflussen. Erstens em Zylinderaufzug, der schon verschiedenen Formen semen Widerstand gab, die ihre Emdrucke im Auf zugkarton hinter ließen. Zweitens kann das Fundament die Schuld tragen, indem es nicht mehr gleichmäßig ist. Die Ungleichmäßigkeit des Fun daments wird genährt durch Abreiben mit Schmiergelpapier, Bimsstein und dergleichen: ferner kann auch das Alter dazu bei tragen. Und drittens kann der Druckzylinder beisteuern, ob- gleicher in der Regel am wenigsten die Schuld tragt, wenn nicht Gegenstände wie Formenschlussei, Stege usw. unvorsichtiger weise bei semem Drehen auf dem Fundament liegen blieben und dadurch eme Senkung der Druckzylmderwandung oder gar des Fundaments verursachten. Bei Plattenformen, ganz gleich ob Schrift oder Bild, wird der schlechte Aussatz außerdem noch durch die Druckplatte selbst und deren Untersatz gesteigert. Alle die Unebenheiten tragen m der Regel nur Bruchteile emes Millimeters aus. Die Zurichtung ist die vorbereitende Arbeit des Fortdrucks, sie ist die geistige Arbeit des Druckers, wobei die Hände die ausführenden Werkzeuge smd. Das Auge muß allem beurteilen können, wie groß die Druckstarkenunterschiede des Aussatzes smd, es muß eben sehen, und das Gehirn muß die Berechnung vornehmen, wieviel Unterlegung diese und jene Stelle bedarf, oder wo eme scharfe Stelle des Leichtermachens empfehlens wert erschemt. Daß solche Empfmdungen mcht nach Scha blone sich einpauken lassen, daß sie nicht ohne weiteres andern übermittelt werden können, wird jeder Drucker zugeben müs sen. Im Sehen, Berechnen und Beurteilen hegt allem die Kunst des Zunchtens, die man durch Belehrung und eigne Erfahrung sowie durch Überzeugung erhält. Die Wege, die zum gleichmäßigen Ausdruck emer Form durch die Zurichtung führen, smd mcht mehr so vielseitig wie früher. Man ist zur Einsicht gekommen, daß em möglichst ein heitliches Zurichten dem Gewerbe nur zum Vorteil gereichen kann. Dazu haben die Maschmenmeistervereme, die im be~ lehrenden und aufklarenden Sinne Vortrage und Kurse ab hielten, sowie die Fachpresse und die Fachschulen beigetragen. Beobachtet man einen Pressenmeister an der historischen Holzhandpresse, die als Metallteile nur die Sp mdeh den Tiegel und das Fundament besaß, so kann man sehen, daß die Große semer Form im Vergleich zu heute winzig war. Er konnte zwei Folio-, oder vier kleine Quart-, oder acht kleine Oktavseiten m semer Presse unterbnngen, die er nicht in einem, sondern in zwei Zugen drucken mußte, da sein Tiegel nur die Hälfte des Fundaments umfaßte. Vier Schrifthohen stellte er so an die Seite der Form, daß der Tiegel mit den Ecken auf sie zu liegen kam, wenn er druckte. Druckte die Form schief ab, so glich er es durch Unterlegung der Schnfthohen zunächst aus, mdem er unter jene Schrifthohe Papier legte, die an der schweren Druck stelle stand. Ähnlich machen wir es heute beim Justieren emes Holzfußes, nur umgedreht, mdem wir die niedrigere Holzhohe unterlegen. Auf diese Weise erhielt der Pressenmeister emen gleichmäßigen Abdruck. Die wenigen Stellen, die nicht gut druckten, legte er zwischen Deckel undTympan aus, wozu ihm allerdings kein Seidenpapier zur Verfügung stand. Die Bild platten bestanden zur damaligen Zeit nur aus Strichen oder Strichlagen, die in Langholz geschnitten waren, so daß sie sich nicht viel von der Schrift in bezug auf Zurichtung unterschie den. Waren Unterlegungen notwendig, so wurden sie zwischen Deckel undTympan gebracht. Dem guten Ausdruck der Form kam noch das Auflagepapier zugute, das stets vor dem Druck gefeuchtet wurde. Desgleichen waren Deckel und Tympan durch ihre Stoffuberzuge mit dem dazwischen liegenden Filz tuche durch ihre übermäßige Weichheit dazu angetan, aus gleichender zu wirken. Die eiserne Handpresse, die in Deutschland zu Beginn des vorigen Jahrhunderts sich langsam emfuhrte, gestattete zunächst den Abdruck in einem Zuge. Weil sie widerstandsfähiger war, konnte man den Tiegel so groß wie das Fundament machen. Durch den Tonholzschnitt m Buchsbaumholz und die Ein führung der Walze, durch Herstellung des Papiers auf derMa- schine wurden die Ansprüche an die Druckqualitat der ferneren Druckelemente großer, demzufolge wurde die Zurichtung um fangreicher und vielseitiger. Ais die Schnellpresse sich emzu- fuhren begann und durch Konkurrenz zu immerwahrenden Verbesserungen führte, mußte die Zurichtung ebenfalls in andre Bahnen gelenkt werden. Das mit der Hand vom Maschinen bauer zu gleichmäßiger Ebene bearbeitete Satzbett, desgleichen die runde Druckflache des Zylinders, waren dem Aussatz der Druckform nicht so günstig wie heute, wo Hobelmaschinen und Drehbänke diese Teile bearbeiten, und den winzigsten Bruchteil emes Millimeters auszugleichen imstande sind. Bei einer guten Handsatzform, die auf emer Schnellpresse mit gutem Aussatz zugerichtet werden soll, ist die Zurichtung leichter und in der Zeitdauer kurzer als die auf emer Schnell presse mit schlechtem Aussatz. Bei gutem Aussatz smd die Formenstreifen der An- und Absätze des Druckzylinders vor der Zurichtung zu schwer, oder wenn diese normal drucken, so ist die übrige Flache zu leicht. Die Zurichtung hat hier für die notige Druckspannung ausgleichend zu sorgen. Wenn man zwei, allerhochstens drei dünne Blatter stufenmaßig legt, so ist in den meisten Fallen die Druckstarke am Rande ebenso normal als m der Mitte des Formenstreifens. Es mußnur berücksichtigt wer den, daß die Große der Blatter im richtig berechneten Verhält nis zuemander liegen und daß der Klebstoff recht mager ver wendet wurde. Bei großen Schnellpreßen, deren Druckzyhnder mehr flächig über die Form gehen, smd die An- und Ab sätze nicht so hart wie bei kleinen Druckzylindern. Aus diesem Grunde laßt sich auch kerne Regel aufstellen, wie die Großen— Verhältnisse der ausgleichenden Blatterlagen sein müssen. Jeden falls hat man darauf Rücksicht zu nehmen, die Blatter aus dün nem Papier zu wählen und die Großenverhaltnisse unauffällig zu legen, damit sie ausgleichend wirken. Bei schlechtem Aussatz stellen sich außerdem noch die Unebenheiten innerhalb emer jeden Kolumne, sowie die der einzelnen Kolumnen unterein ander em. Bei Maschinensatzformen verhalt es sich ebenso wie
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