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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-15
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1888
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«rd». — Lapellmeifter Dtlhelai Sertck« ist au» vostoa ia vte» «iagett offen. — Dtrcclor Jahu vom Wiener Hojopera- theater wird mit Fra» Friedrich-Matern», Wivkelmann, Lomwer nud v. Reicheaberg am 17. d. M. zu tbunsteu dc- Bielitz - vialoer Ihealerbausoad» in Vielis ein groß:« Coneert aebea. — Ja Prag hat die erste Ausführung der „Sieben Schwabe»" im nene, -Denlschen Theater pattgesundea und einen durchschlagenden Ersolg errungen. — Die Wiener Hof-Oper beschlreht am IS. d. Mt«, mit einer Reprise von „Cxcelsioe" di« Saison. Ja dea nächste» Wochen wird eine Reihe nolh- weodiger Srbeitca aa der elektrischen Beleuchtung vorgenommeu. Ru» 1. August soll die Oper ihre Pforten wieder öffnen. — Für da» Hotoperatheater i» Wien wnrde an Stelle de- in den Ruhestand getretenen Chordirector« Karl Psester der Musiklehrer e.n der Lehrer» und Lehreriunen-BildungSaustalt io Troppau. Herr Hubert Woadra» al« Lhordirector aus die Dauer von zehn Jahren eagagirt. und zwar bis IS. August 1898. — Concerimeifter S. Schul». Dirigent der Symphoaieroncerte in vranuschweig, der Lomvoaist der höchst beifällig ausgesührte» Oper „Der wilde Jäger", wurde vom Prinj-Regenten durch Verleihung de« Rute» kieuzc- vom Orden Heinrich« de« Löwe» au-gezelchnet. Da- ge- nanute Operawerk hat schon »wäls Wiederhol»»««» erlebt und soll durch gesuode Melodik und effektvolle Bühnenmache hervorragen Der Autor war dieser Tag- in Dresden und dürfte wohl auch dem hiesigen Hostheater sein Werk ringereicht haben. — Saint-Satzut, welcher sich nach Algier begab, um dort seine neue Oper zu vollenden, ist nach sechSmooallicher Ab wesenheit wieder nach Pari« zurückgekebrt. Da- Werk soll scrlig ie>» bi« aus die Instrumentation. Betitelt ist e«: „Lscauio". — Der Erzbischof von Pari- hat die Auisühruug de- Reg niem- voll Verdi io der Kirche von Netre-Dame verboteo, wett das- selbe von Schauspielerinnen gesungen wird. In Italien wird die- selbe Messe in den Kathedralen von Rom. Mailand, Florenz und Neapel unbeanstandet ousgesührt. — Eia bisher säst unbekannte- und ganz in Vergessenheit geratheneS Werk von Jacque« Offen bach ist. wie man der „Berliner Täglichen Rundschau" schreibt, gesunden worden und soll zur Zeit der Pariser Weltausstellung zum ersteuniale in Frankreich zur Ausführung gelangen. Die Operette, welche den Titel „Lariolo" sühn, soll bereit- einmal ausgesührt worden sein, und zwar im Jahre 1859 im Cursaaltheater zu Em S. — HanS v. Bülow «ab ,n JameS Hall »»London da- erste von vier Beethoven-Concerten. Die Zuhörerschaft spendete den Leistungen reichen Beifall. — AuS London schreib« man: Hier ist dieser Tage ein Club für Beruf-musiker und Dilettanten ge- gründet worden, der sich der „Meistersinger-Club" nennt. Der Sitz des neuen Clubs ist in St. James-Street. Im Jahre soll:» etwa -0 Coucerte gegeben werden und besitz« das Llubgcbäude einen Loucertsaah der Raum für etwa 300 Personen hat. Üullstvereills-Ausstelllillg. Die herrlichen CartonS zu de» Overbeck'scheu „sieben Sakramenten" bleibe» nur uoch kurze Zeit ausgestellt. Dies möge alle« Denen gejagt sein, welche sich nochmals aiijchaucnd in dieielbcn verliefen wollen. Nicht zu gleicher künstlerischer Samur- I»»g kommt man bei Betrachtung eines im BoriragSjoal ausgestellten Lverbeck'ichc» Oeibildes „Maria mit I suSknaben uns Johannes". CS ist, als wenn bei Befassung mit dcu Farbe der Meister auch die Sicherheit in der Lime Verlagen hätte. TaS Unangenehmile am Bilde ist icdensalls der ganze Act des JcsuSknabcn um dem grcijeu- hajle», stets »»gesetzten MöachSkopse. Neben diesem Overbeck'jchen Oelbild: hängt jetzt eine prächtige neuere Bildnitzarbeit, nämlich das vo» dem junge» Dresdner, jetzt nach Leipzig dauernd übcrgcsiedcltei, Maler Georg Schwenk in Oel ouSgeiührtc Brustbild des verstorbenen „Gebeimralh Professor Radius". Natürlich mutzle der Künstler diesmal »ach photo graphischen Bildnissen schaffen. Er hat dies ober m cchler Künstler- weiie und in freier Erlassung dcS Charakter» dcS Urbildes gelhan. AuS dem goldigbraune». sei» abgeiönten Hintergründe moücllirt sich Kopf und Büste des Dorgestelllen plastisch mit warmer Lebeiisjrijchc und packender Bildiiißireue heraus. Aus alles Nebenwerk ist nicht um eine» Pinselstrich mehr Nachdruck gelegt, als zur löesamiiilbilt- wirkuug eben ersordcrlich ist. Dasür hat sich aber der uüustler in die Durcharbeitung des Kopses mit größter Liebe versenkt. Be- wuderS angenehm wirkt die Klarheit der Fleischlüue in allen Millkttiuten und Schalten und ihre Freiheit von allem direct zu- gemischten Grau. In demsclbeu Saale ist jetzt auch der nun endlich vollendete LiichNudolf Stang'S nach Lrouardo da Binci'S berühruieur „Aoeadmahle", dessen Urbild sich in einem srüher als tllosler- reseclvliuiii benutzlen Raume bei der Mailänder 1t,r1,e „Saula Maria teile Grazie" befindet. TaS aus 28 Fuß langer Mauer mit weil über lebensgroße» Figuren in Oel aus den Putz gemalte Bill» ist wohl hauptsächlich wegen dieser versehltcn Tech nt und zudem durch mailch andere Ungunst heule nud eigentlich schon lauge rin allerlraurigsteir Verfalle, wie sich jeder durch die Bcsichliguag der gleichzeitig mit ausgestellten großen photographischen Copic» der Nöpse JesuS und der Apostel Überzeugen lami. Zum Glucke sind noch die OriginalcarlonS zu diesen Köpfen erhalle» ihetts in Mai land, theilS im Weimarer Mnieunr, «Heils in englischem Privat- lesitz. Ebenso existirt noch in Paris eine Lionarüo'jche Origuial- ze.chuung der ganzen Composition. Außerdem sind schon sehr früh zum Theil sehr genaue Copicn des Bildes gemacht worden, so vor nehmlich die des Marco d'Lggionc, eines Schülers Lionardo'S. Nach diesen Hilssmitieln hat seinerzeit Rafael Morghen feinen berühmten Stieb LeS Abendmahls auSgejührt; nach ihueu har auch N. Slang seinen neuen jetzt vollendeten Stich zu Stande gebracht. Beide Stiche find nebeneinander auSgestellr, so daß eine unmntet- bare Vergleichung derselben möglich ist. Bei dieser zeigt sich dann, daß Slang mit viel einfacheren Mitteln eine schönere, varnchmere Kiikiing hervorzubringen weiß als Morghen. Slang geht nie, auch »ichl in den tiefsten Schallen, über einfache Krcuzstrichlagc» hinaus, während Morghen zum Schatlennachdri ck zujaiiimciigesitzlcre AuS- bruckSmittcl braucht. Bei ihm finde» sich auch in den höchsten L chtera vollkommene weiße Flächcnstücke anSgefpart, was bei Slang »i malS der Fall ist. Be, Morghen ist ferner der Fußboden vor bei» Tische von störender Helligkeit, das Tijchluch von bcangstigeuder Unruhe im Lichterspiel, ebenso unruhig und vordringlich dar Tapctcu- muster der Wände, die Tifchfuße mit Echnitzwcrk vcrjeheii, und >n der durch die Hiaterscaster hkrei»leuchie»den, bei Slang sanft und mit hcilcreui Himmel verklingenden Landschafl hat Margh.n den schönen L n:c»lous durch allerhand Gebäude unterbrochen und de» Hmiincl ,» ein unruhiges Wolkengewand gehüllt. Augen- und wahrscheinlich ist Slang be, diesen Abweichungen von der Morghen ichen Auffassung nur den besseren und lreuerm der erhaltene» 'Vorbilder gesolgi. Bemerkt sei zum Schluffe über die DarstellungSweise' de« Abend mähler selbst, daß man deren zwei lypifch verschiedene iiiiterfcheidcn kairn: die eine, welche de» Begriff eine- wirkliche» Mahles fest, hält, finden wir. schon nur früher Borzeit überliefert, in d-nlbar geistreichster Durchführung zu einem in bewegter Handlung gegliederten u iS wohlgeordneten Ganzen bei Liouardo entwickelt. Bo» neueren Barbeuungen gehört auch die mehr naturalistische dcS Fritz von llhde mit ihrer großartig packenden Wirkung. Der andere Dm'»; gicst den Begriff des Mahles aus und stellt in vorbildlicher Wciie dal kirchliche Sacramcat dar. Diesen findet man bei Lucs Sigaorelli, Fiesole u. a. Zu de» neueren Darstellungen nach iicjem Typu» gehört auch der große schöne Overbeck sche Carton. lec gegenwärtig uoch in dem aa den Bortraqsfaal stoßenden Ober- lichiraum ausgestellt ist. Die hoetiiiitereffantr Vergleichung der beide» Typ«» ist aljo dadurch rrmöglicht. Adolf WeiSke. Verein zur Verhütung der Hausliettelei. * Leipzig, 14.Juni. Der im Jahre 1877begründete Leipziger Verein zur Verhütung der HauSbettelei, der ülleste von ollen bestehenden Vereinen derselben Art (Vorsitzender Herr Pastor v. Dreydorfs), hielt am vorgestrigen Tage seine diesjährige Generalversammlung ab. Dem RechenjchaslSbericht entnedmen wir. daß dem Verein zur Zeit 780 zahlende Mitglieder anqehören nur daß von ihm im Jahre 1887 unterstützt wurden: 10268 Per- ione i ,»it 1471,90 Geld, mit 4525 Speise-und 4330 Brodmaikea in. Beirage von 895,25^1 Dazu wurden noch a» besonders Be- dürftige, namentlich an ant dem Lrankeahause Entlassene 43,70 >1 v>rausgabt. ES erhellt hieran», daß sich die Zahl der Unterstützten gegen va« Vorjahr (12 809 Persoaen) am 2541 Personen vermindert da». So erfreulich die< Ergeboiß ist, so wäre cS doch übereilt, au ein gleich günstige« in dea solgenden Jahren zn rechnen. Die Zahl der Vorjprcchendea ist abhängig vo» Ereignisse» der verschiedensten An. die sich nicht voraussebea lassen. Daher ist dringend zn o:ii scheu, daß die Mitglieder de» Verein- in ihrer Thcilnahme an beiiiscldc» beharren und ihm neue Förderer der Sache znlühren. Den an» derMitle der Versammlung ehegestcrn geäußerten Wünschen, -S möge di» Expedition«»«,» zu Gunsten der Bedürftigen verlängert werden, ist in der sich anschliebenden Sitzung de» durch Zuru w edergewähltrn Vorstandes rnisprochen worden. TaS Bureau de» Verein« in der Gollschedstraße wird vom 1. Juli d I. e», geöffnet iei- von S bi« 12 Uhr vormittag» und von 2—4 Uhr Nachmittag«. Der Vorstand glaub» in Hinsicht ans diese Brlängeiung der kxpeditioWz« »» so »ehr darans rechnen zn dürseo, daß die Mtt- »>>ed« d» Umt>M dir a, Ihrer Thür »orsprecheodeu Bettler unbedingt abwetsen und der vehauplung derselbe», daß sie sich an de» Verein vergeblich gewandt haben, leinen Glauben schenke» werden. Ausdrücklich zu warnen ist vor Denjenigen, ive ch: um Reisegeld bitten unter tem Borg.bcn, daß sie i» einer näher oder ferner liegenden Stadt Beschäftigung finde» könnien, wenn sie rechtzeitig einträsen — eine nach den Ersäheunge» de» Beistände« meist unwahre Behauptung. Icdensalls wolle inan auch solche Personen an dea Verein weisen, der für dieselben, wenn ihre Angaben glaubwürdig sind, au-reichend sorgt. BeitritiSeeklärungen richte man an den Cassirer de- Verein», Herrn Prosessor vr. Howard. Fclixsiraßc 2. Die Leelöwe» im Zoologischen Hartem * Im Bordergarten unsere- heimischen ThierparkeS sind gegenwärtig vier Seelöwcn zur Schau gestellt, drei im großen Bassin, einer im Hundezwinger. Dir Behausung de» lctzlcren nimmt sich allerdings elwaS drollig au-, denn sie bietet ihm außer einem bequemen Strohlager nur eine in die Erde versenkte, mit Wasser gefüllte lange Kiste, welche gerade hiureicht. den selten Fiosicnsußer guszunebnic». Diese Ab änderung der Parteien war jedoch in Hinblick aus die Bissig keit und da- wilde Wesen der jetzt abgesperrten Robb« un bedingt geboten. Während nun der zum Einsiedler verurtheille eine Scelöwe seinem Nnmulh durch heisere- Bellen Lust macht, tummeln sich die anderen in dem ihnen zugewiesenen Bassin mit große», Behagen. E» sind lebhafte, fröhliche und piellustige Geschöpfe, d,e ihre Meisterschaft im Schwimmen und Tauchen Jedermann vor Auge führen. Ein giganlischcs Exemplar ist unter ihnen. ein Bursche von 2 m Länge (der andere gleichgroße befindet sich im Hundezwinger) und von überraschender Schwere. Man hält r« kaum für möglich, daß dieser Coloß immerhin so schnell die ziemlich hohe Latten treppe zu dem neuerbauten Podium emporzuklimmen, daß er so geschickt dea Leib hinauf zu bringen vermag. ES geschieht ganz „ach Raupenart. Der Scelöwe wirst 'ich fest aus die Brust, krümmt den Leib in einen Katzenbuckel nach oben, stemmt sich dann aus den Hinlerlhcit und strcckt nun rasch den Leib. In diesem wechselseitigen Aussteinmen de- Borden- und Hinterleibes, in diesem Krümmen und Strecken de- Körper» wirst er sich ruckweise vorwärl-, bi» er die Plattform erreicht hat. Von hier lockt ihn ein in- Wasser geworfener Fisch sofort wieder in sein eigentliche» Clement. Der riesige Körper schnellt blitzschnell von oben herab, ver- srnkt sich, da- Wasser hoch ausspritz:» lastend, lies in den Behälter und erscheint, wenn drr schnell erfaßte Fisch ver schlungen worden ist, sofort wieder aus der Oberfläche. Diese» Schauspiel, hochinteressant, ist an den regelmäßigen FüttcrnngS- stiindcn immer in seinen verschiedenen Phasen zu beobachten. Zn dieser Zeit folgen die unbeholfene» Geschöpfe ihrem Wärter wie der Pudel. Eie patschen niil ihre» Flossensußen, deren Haut de», schwarzen Leder gleicht, hinter dem Futterkorbe her und apportiren geschickt die ihnen zugeworsenen Fisch- portioncn, deren tägliche» Quantum beinahe einen Ccutner erreicht. Während da» Fell der jüngeren Scclöwcn mehr eine gelblichbraune Färbung zeigt, weist cs bei den gewichtige» alten Prachtexemplaren eine dunllere Nuance aus. Mähnen sind nicht bemerkbar. Die Thicre tauchen ziemlich lange unter Master, — man kann ibrrn Aufenthalt nach Minuten zählen —; der Borrath an frischer Lust wird rasch durch die ausgeklapptcn Nasenlöcher cingenomiiirn. woraus da» Thier wieder in die Tiefe versinkt. Da» Gebiß der Seelöivrn ist von gewaltiger Stärke und nicht ohne Grund warnt die Tasel an dem Wasserbecken vor ihrer näheren Bc- kanillschast, mit dem deutlichen Hinweis: „Diese Seelöwcn beißen". -II— Nachtrag. * Leipzig. 14. Juni. Der Leipziger Thicrsckutz- Verein hält seine diesjährige Geueral-Bersamnilung am künftigen Sonnabend, den 16. Juni, im Saale des „Hotel Stadt Berlin" erste Elage ab. woraus wir die Mitglieder de» Vereins noch besonders ausme»ksam machen. --- Wir machen aus die im Aiizeigcnlheile »nscreS AlaltcS befindliche Anzeige, Fcrieiicolonic» für Söhne be mittelter Elter» betresjend. ansiiieiksa»!. Die Einrich tung besteht bereits seit einer Reihe vo» Jahren und hat sich westlich bewährt, waS schon daraus hcrvorgeht, daß regel mäßig ein großer Theil der frühere» Thcilnebmcr wieder c»>- gemeldet wird. Dringend wünschciiSwcrlh ist die rechtzeitige Anmeldung, da die nothwendig zu trcstcnkcn Vorbcttungen schon jetzt getroste» werden müssen Für bewahrte Führung ist wie in früheren Jahre» gesorgt. Herr Tircclor Reimer (l. Bürgerschule) ist stclS bereit, nähere Auskunft zu crlheilen. --- Herr llr. AlphonS Stübel in Drcödc» hat seine frühere Schenkung durch eine weitere lehr werthvoas Gabe vermehrt, indem er dem „Museum für Völkcrk ilivc" eine reiche Sammlung sehr kostbarer alter Gewebe ans dem Todlenselde von Ancu» in Per», welche von ihm in Gemein schaft mit Herrn Vr. Reiß seiner Zeit auSgcgrabe» worden sind, überwiesen hat. — Wegen der betrübenden Nachrichten über das Befinde» de» Kaisers findet das für heute, Freitag. Abend im Hülel Hochstein allberaumte Eoucerl nicht statt. * Leipzig, 15. Juni. Am 15. Juni >313 gründete durch Uebcrnahiiie dcS vornialigcn Ha»ck'jchc» (oder Haugk?) Eolonialwaaren- und SacttgeschäslcS der spätere langjährige Kramermcister Herr Heinrich Schomburgk die nunmehr 75 Jahre bestehende Firma i» der Pelcröstraße. Durch große llmsichl und Tüchtigkeit des Genannten »ahm da« Geschäft einen lebhaften Aufschwung und siedelte dasselbe >830 in daS erworbene Grundstück „Iägcr'S Hos". das jetzige Geschäfts haus in der PetcrSstraße, über. Unter späterer Leitung des einzigcn Sohncö, Herrn Julius Schomburgk, blühte die Firma immer niehr empor, so daß sie bald zu de» ersten der Eolonialwaarenbranche gekörte. Am 1. April 1568 lral dessen ältester Sohn, Herr Georg Heinrich Schomburgk, als Thcilhaber ein, welcher »ach dem am 1. Juli >872 er folgten Ausscheide» seines ValcrS alleiniger Inhaber der Firma ist und immer verstanden hat, dieselbe aus gleicher Höhe zu erhallen. Möge die Firma, welche stclS die strengste Rechtlichkeit und Solidität als ihre oberste Richtschnur bvch- gchaltcn hat. auch ferner blühen und gedeihe». Vier Jubilar« feiern den Ehrentag der Firma mit. Ter älteste davon, der Lagerist Herr Hermann Voigt, widmet bereits seit dem 17. Februar 1813 (45 Jahre) dem Geschäft seine Dienste »nd hat noch unter dem Begründer der Firma gearbeitet. Ferner gehört der Vorstand dcS Tclailgeschäsles, Herr Friedr. Willi. Rübe, seit l Januar >852 (36 Jahre), sodann der Cassirer, Herr G. Otto Böhme, seil l. Juli 1856 (32 Jahre) der Firma an. Schließlich ist der Marklhelscr, Herr Fritz Wendler, seit >. Mai >855 (33 Jahre) im Geschäft tbälig. E» ist dies gewiß ein schöner Beweis von Treue und Anhänglichkeit und ehrt sowohl Len Ches, als auch da» Personal. — Der Inhaber de» Restaurants Langer am Dorolbeenplatz wird demnächst mit einer Vergrößerung seine» Etablissemciil», welche durch H>nz»iiahi»e der Parlcrre- räume und deS Gartens des Nachbarhauses in der Dorothcenstraße sich bewerkstelligt, vor das Publicum treten. Bereits jctzl ist im Etablissement eine AuSscbankstelle dc» an viele» Orlen wegen seiner trefflichen Beschaffenheit cii.- gesührten Münchener Löwe»brau-BiereS eröffnet. Ter Export de» letztere» nimmt von Jahr zu Jahr zu, wie sich die» au» der im Anzeigenlheil der vorliegenden Nummer er sichtlichen Statistik eraicbt, aus welche wir »och besonder» Hin weisen wollen. )) Leipzig. 14. Juni. In einem Grundstück der Nttlcr- straße kam gestern Abend i» der sleb.nken Stunde in einer im Hinlergcbäuve zweiter Etage gelegene» Fan»lienwoh»ung Feuer au», indem verschiedene >u der Nähe eine« geheizte» Osc»S befindliche Kleidungistücke unv andere Effecten ln Brand geriethen. Ter Branv war nicht ohne Gefahr, und e» mugto die Feuerwehr zu Hllse gezogen werke», woraus da» Feuer wieder unterdnickl unv jede weitere G-sabr, bald beseitigt wurde. — In der Bahnhosöstraße hatte beute Vormittag cm 68 Jahre alter Mann au» Grober» das Unglück, an»» zunltschen und beim Hinsallc» da» linke Bein zn brechen Er mußte deshalb >»» Krankenhau» gebracht werden. * Leipzig, >4. Juni. Vo» der drillen Strafkammer de» diesigen königl. Land ger ich iS wurden in den heutigen Hauptverhandluiigca vcruriheilt: l) die Dienslmagd August: Emilie Naumann au» Prießnitz wegen Rücksallsbetrug« zu 5 Monate» Gesängniß. 2) der Händler Karl Evuaib R u d ol pH au» Wörmlitz wegen Vergehen» gegen tz 176,3 de-N -Et.-G -B zu 1 Jahr Gesängniß. * Gohlis. 14. Juni. Der in Angelegenheit der Be steuerung der Plerdeei sendahn eingelegten Berufung ist von der lönigl Kreiübaiipluiannschast nicht stattgegebcn worden. — Die für gestern Abend onberaumt gewesene Sitzung de» GemcinderatheS wurde, da da» Collegium in nicht beschlußfähiger Zahl versammelt war. vertagt, und e» wird, da einige dringsiche Angelegenheiten zur Bcralhung vorliegen, deinnächst eine aiiderwcile Sitzung stattfinbcn. — Einen recht stattlichen Ertrag liefert in diesem Jahre die H » nde steu« r in unserem Orte, nämlich 3900 sodaß nach Abzug der Kosten für die Steucrmaiken (100 ^k) ein Reinertrag von 8800 verbleibt. * Linden au. 14. Juni. Die letzte Monai-versammlung de» KreiSverei»» im Verbände Deutscher HandlungSaehülsen war zahlreich besucht und ließ erkennen, daß auch hier ei» reger Sinn unter den Kauslentcn für die Sicherung ihrer Zukunft herrscht. Der hiesige KrciSverein, mit Plagwitz ver bunden. zäkjt etwa 70 Mitglieder, vo» denen auch ein größerer Ttxil den PelisionScassen de» Verbände» angchört, wie auch eine Anzahl hiesiger Principal« durch Beiträge die Bestrebungen de» Verein» unterstützen. De» Hauptpunct der letzten Versammlung bildete die bevorstehende Einführung der KrankenversieberungSpslicht, von der auch die jungen Kaufleute in Lindenäu-Plagwitz betroffen werden. E» wurde in der Versammlung darauf aufmerksam gemacht, daß der Zutritt zu einer freien HilsScaste jedenfalls dem zur OrtS- krankencaffe vorzuzichcn sei. denn bann sei die verschiedentlich empfohlene Kürzung de» Gestalt» bei Krankheit nicht möglich und da» empfangene Krankengeld erfülle thalsächlich den Zweck, dem Kranken in ausgiebigster Weise unter die Arme zu greifen. ES sei au» diese» Gründen der Beitritt zu einer anerkannten freien HilsScaste zu empsehlc». An den geschäft lichen Theil der Versammlung schloß sich längere» gciiiulh- lichc» Beisammensein. Luga», 13. Ju»i. Wie rasch der Tod an den lebens kräftigen Menschen heranlritl, zeigte sich gestern Mittag in ausfallender Weise an dem Bäckermeister Landgraf hier. Dieser wollte eine kranke Dame zum Bahnhof OelSnitz fahren. Noch in der Näh« de» BerlraucuSschachlc» an der OclSnitzer Straße muß ihm', einem sehr gewandle» Kutscher, da» Pferd durchgcgangen sein. Der Wagen schlug ui» und ging dem L. über die Brust. Im Krankenhaus« de» vr. Sachse, wohin ihn hilfreiche Hände gebracht halten, gab der Unglückliche seine» Geist aus, ohne erst da» Bewußtsein erlangt zu haben. Die Insassin hat einige leichte Verletzungen und den ge waltigen Schrecken davongetragc». * Freiberg, 18. Jnni. Unter Führung seine» Vor steher», de» Herr« Schnldircclor Engelma»», besuchte heule der Gcwerdevrrtin zu Dippoldiswalde unsere Berg stadt. 114 Personen stark, war derselbe heute früh >/«6 Uhr mit Sondcrzug bi» HainSbcrg, von dort aber mit dem sahr- planinäßigcn D«e»Le»-Eheiitttttzcr Zug bi» Miildenhütlen gefahren und war kort bereits bald „ach 8 Uhr eingetroste». um die siScalischen Hütten eingehend zu besichtigen. Nach >0 Uhr waiidrrlcn die DiPpoldiSwalder zu Fuß von dort bis Frciberg bis „Stadt Dresden", von wo sie daö diesige Stadl- »lusikcorp» natb.de», hiesige» Brauhos abholle. Daselbst fand eine gcmeinschaslliche MiltagSlascl statt, bei der der Vorsteher de» Freibcrger Gewcrbcverein». Herr Schuldirektor G- Richter, die Gäste aus» Herzlichste begrüßte. Während te» Nachmittags wurden bie SehcnSwürvigkcite» der allen Bergstadl besichtigt und dann der Abend unter den grüne» Bäume» der Brauhoss- terrasje im genuilhlichen Beisammensein mil de», Gewerbe- Verein zu Freiberg bei einem Eonccrt deS StadlmusikcorpS verbracht, welche» letztere die Gaste auch noch um 9 Uhr bis zum Bahnhcs geleitet:. vermischtes. T Gera, >4. Juni. Der regierende Fürst von Neuß jüngerer Linie hat sich vo» Schloß Osterstein zu zu eine»« längeren Soniiiicrausculhalle nach Schleiz begeben. — Ein Arbeiter, welcher bei einer Blitzadleileranlagc an einer hohen Dainpscsie beschäftigt war. stürzte herab und crbiclt schwere Verletzungen am Schäkel, so daß seine Ueber- si>hru»g nach dem städtischen Krankenhause nolhwcndig war. Erst kurze Zeit vorher hatte derselbe mit großer Sicherheit Die Fahne de» RathhauLtbiirmc» mit abgenommen und nach geschehener Reparatur wieder aufgesetzt. — Zum Revisor ker fürstlichen LandeSspaicasscn wnrve nach de»» AnilS- »»d V:rord»u»gSblalle der KrciSsparcasseii-Eonlroleur E. Sictno» auS Veulhen gewählt. — I» unserer Nachbar sladt Greiz wurde der conlinaiidirciide General des vierten ArmcecorpS, lLrcellenz von Grolinan». zur Galatascl dcS Fürsten gcladcu, bie im EommeipalciiS statlsand. ---Berlin, ll. Juni. Am beuligen l3. Juni sind zehn Jahre verflossen, seilte», die Vertreter der euro päischen Großmächte am grüne» Tisch >>n Ballsaal dcp BiSmarck'scheu Palais Mittags 2 Ubr den Berliner Eon- grcß cröfsn-te». Es waren dies Fürst Bismarck. StaatS- »liilister vo» Bülow, Fürst Hobenlobe ^chilU»gSs»rst (Deulsch- la»d), Gras Andrasiv, Gras Karelyi und Baron Haymerle (Oesterreich), Mr. Wadtiiigloii, Gras de Sl. Ballier, Mr. Döprer (Frankreich), Lord Beaconsficld, Marquis os Salis bury. Lord Odo Pulse» ^England), Gras Eorli und Gras de Launay (Italien). Fürst Gorlschakow, Gras Schuwalow, Baron Oubrit (Rußland', Zaralbeotory Pascha. Sakullah Bey unv Mohemed Aly (Turlei), die Minister Braticmo und Eogalniccanu (Rumänien). -- Berlin, >3. Juni. Der Eciitralvercin für daS Wohl der arbeitenden Elasse» hat schon seit längerer Zeit den wachsende» Mangel »uv die Mangelhaftigkeit unserer kleine» Wohnungen in den Kreis seiner Betrachtungen gezogen. Derselbe hat nunmehr beschlossen, mit der Grüiidung einer neuen Acticngcsellschast zur Bcrbcsscrung der kleinen Wohnungen in Berti» vorzugehcn In dein vorläufige» Stalulcn Entwurf ist da« Capital aus eine Million Mark, in Antbcilcn von V»00 .ek, und eine normale Verzinsung mit 4 Procent i>» Aussicht genommen. Um eine Abhilje ans kürzestem Wege zu ermögliche», wird zunächst beabsichtigt, schon vorhandene Wohnhäuser zu erwerbe» oder in Gcncralvcrwaltung zu überiiehmen. solche in woh»- lichcn Zustand zu setze». nach Normal - Eoulracle» zu vcrmielbrn und durch Special - Eomitös sorllanseuv zu beaussichtigen, pack, dem i» zahlreichen deutschen Stadien bereits bewälirtcn Muster Nach Maßgabe der dabei gemachten Erfahrungen wird eine Ausdehnung des Unter nehmen» auch aüs Neubauten Vorbehalte». Nacht.'», durch Erlaß auS San Remy vom 8. 'November v. I. die Uebcr- nahmc dcS AllerlfLchstcn Prolcclorals in Aussicht geswlll »nd ein ansehnlicher Tbril der Aclienzeichnniigcn bereits gesichert ist. wird nun am Freitag, den 15. Juni, Abends 7 Ubr im Reichstage ciiic-Siyuug slallfinte», um über die weiteren Schrille zur Eonstituirung des Vereins zu bcratben. Bei den zahlreichen Gönnern, welche diese-! gemcinnnd-ige Unter nehmen besitzt, bars man wohl vorauSsctzc», daß die Sitzung zn einem erfreulichen Resultate führen wird. Die Statute», für den zu gründenden Verein liegen schon i»> Druck vor. — Lübeck. Ter luchst seltene Fall, dag oer Kessel ein:r in voller Fahrt befindliche» Locomotive plapl, ereignete sich am 9 d. Abends ans der Strecke Travemünde Lübeck. Kurz bevor der 8 Uhr 55 Min. von Travcmn de hierher abgegangcne Zug daS Geholt Bornteich pais»:«, ezplodirtc der Kessel der Locomotive. Tie linke Sette t s selben sand sich 30 Meter von der Unglücksstelle culsi-.tt wieder vor. Der Lccomolivsührer Roxcke und der H". Babß wurden von der Maschine geschlendert, Erstercr lei...:. Letzterer aber so schwer verletzt, daß er schon am tO. ts. in Krankenhause starb, lieber die Ursache der Katastrophe, di insofern »ocb rirmlich gut verlies, al» die P.rsoiieittvagen u: g: entgleisten, lassen sich, wie der hiesigen .Eiscnbahn-Z.iluiig'' o der Dircclio» der Lubcck-Biichencr Bah» mttgelluttl w,rd. le stimmte Berinulhiln .eii nicht aufstellen. Tie D.rccliou schreibt nämlich der .Eisenbahn-Zeilung': „Die >m September l>>2 in Betrieb genommene, von der höchst angesehene» Locomoliv- sabrik von Krauß L Eo. in München gebaute, aus l2 Almo. spbären Ueberdruck eoncessiciiirle Locomolive .Zwerg" „inßle al» vollständig belrieb-sicber angesehen werde», da die v. schrisl-mäßig olle drei Jahre vorzunehmcnde Ütcvision -.st am 26. Oktober 1887 statlgesunden hatte und der K.sscl mil 17 Aliiiosphärcn Ueberdruck geprüft worden ivar. Tic genug: Stärke de» überdies sehr schwach besetzte» Zuges bot zu ei.,:, ungewöhnlichen Anspannung der Dampskrajl nicht die minde: Veranlassung. Uebcrdie» ist zufällig am Vormittag de« 0. Inn, durch den BetriebSwerksührer Reichmann bei Gelegruhcil cin.r Prüfung deS Läutewerks der Locomotive wahrgenomiiien ivordcu. daß die beiden Sicherheitsventile ordnungsmäßig siinrlio»irl. >. Der Lccomolivsübrer Röpcke ist se,l Eröffnung der Travcmuudcr Bahn bi» Ende Mai 1887 mit nur ssebeniiioilaliger U»l.-i brechuug regelmäßig und während de» letzten Jahres auch noch mehrmals auShilsSwcise aus der Travemüudcr Bob, gesahre», und zwar meist aus der mit der Locomolive „Zwe i ,' voUkomuirn gleich gebauten Locomolive „Gnom", sehr bä,.::, jedoch auch aus der erstere» selbst. Er kannle also die Eon struction dieser Locoinoliven und den Betrieb der Travenumo. > Bahn aus» Genaueste. Dasselbe gilt von Babß. rter ub.r- haupt ein sehr tüchtiger Heizer war. Die Nachforschung n den Ursachen deS Unfalls wird unter Zuziehung eines Tech- nikcrS der Locomotivfabrik Krauß >L Eo mit um so größer., Sorgfalt geführt werken, (al» der Fall der Explosion runs in der Fahrt begriffenen Locomotivkessel» ein äußerst seltener in. --> Die Universität Kiel zählt 560 Studirciide. von denen 86 zur theologischen, 46 zur juristischen, 285 zur niedicinlschcn und l 13 zur philosophische» Facullät gehören. Vo» ihnen entstammen Lcr Provinz Schleswig Holstnn 2_ I. Hannover 56, Westfalen 35, Brandenburg 21. Schlesien ln. Rbeinprovinz 18 n. s. w. Da» übrige Tculschlaiid ist in l 120 Studircndc» in Kiel verlrelc», darunlcr am zahlre-chst n Hamburg mit 3l und taS Königreich Sachsen »nt >5 Außerdem studire» 8 Ausländer >» Kiel, davon 3 Amenkancr, 2 Schweizer, je 1 Ocsterreichcr, Engländer und Holländer. Mit 19 Hospitanten beträgt die Gesammtzahl der Hörer 57n Gegen daS abgelausene Wintersemester hat die Besuchsziff-r. der Kieler Hochschule um nahezu 100 sich gesteigert, gegen daS vorige Sommcrscmester um l2 vermindert. --- Wongrowitz. 13. Juni. Seit dem 8. d. herrscht hier ziemliche Aufregung und Besorgniß. Der Fleisch beschauer O. hat nämlich im Draiige der Geschäfte zwei Präparate verwechselt. Unglücklicher Weise Hai die Untersuchung ergeben, daß das eine dieser beiden Schweine stark mit Trichinen behaftet war. Jusclge der Unglück lichen Verwechselung der Präparate hat nun der Fleisch beschauer O. da» trichinöse Schwein sur gesund, da» gcsiilid- sür trichinös erklärt. Am 9. d. war hier Wocheniiiaikl. »nd da der Fleischermeister A., der im Besitz dcS trichinösen Schweines war. sein Gewerbe ziemlich schwunqhasl betreibt, so war, al» endlich da» Versehen durch den Flcischbcschaucr O. selbst entdeckt und sestgcstellt worden war. schon ziemlich da» ganze Fleisch verkauft. Äon den hiesigen Känsern ist. wie der „Glogauer Stadt» und Landbote" erfährt, da» tritt':, nöse Fleisch, soweit die Käufer bekannt waren, wen» auch schon zubcreitct, noch zurückgesordert worden, aber bei ei: - zelnen Familien war da» MittagScssen schon vorüber. «IS si: Nachricht von der Verwechselung erhielten. Obgleich nun ärztlicherseits gleich die ersordcrliche» Gegenmittel gegcb n worben sind, herrscht in den belressciidcu Familien doch große Besorgniß. Noch ungünstiger gestaltet sich die Lage der a»>. wärligen Marktbesucher, die auch viel von dem Fleisch gekauft haben, deren Wohnort und Namen aber nicht bekannt sino. Al» der Fehler entdeckt wurde, war der Marllverkebr schon zu Ende. Die hiesige Polizeiverwaltiliig hat dem Unheil d durch vorzubeugcn gesucht, daß sie i» einer sofort zur Ve. sendulig gekommene» besonderen Beilage zum hiesigen Kre,: blalle die OrlSvorsiände ersucht, in ihre» OrlSbczuke» vor dem Genüsse de» bei A. gelausten Schweinefleische» zn warnen. Daß der Flcischermcistcr A. an de». Versehe» keine Schuld hat. wird hierbei polizeilicherscilö hervorgehobcu. ---Fürth, II. Juni. In der im letzten Jahrzehnt in Acrztekreise» vielfach ventilirte» Frage, ob nicht die herrschende Schics schrist eine» Nattttbeil für Auge und Körverhaltnng bewirke, hat der hiesige praktische Arzt Herr Uv. W. M.yee ii» Austrage der mittclfränkischc» Acrztekainiiicr, welche Körper scherst sich schon einige'Akale mit der Angelegenheit beschäf tigte. über de» Stand der sogenannten „Schicsschrislsrag." rin Cchristchen („Die Lage de» Hefte» beim Schreiben") erscheine» lassen, da», aus dem vorhandenen Malcrial nna auf eigenen Untersuchungen basirenv, i» durchsichtigen und schlagenden AiiSsührungeii »achweist, daß die R chlslag: c> HcjleS beim Schreiben die Haiiplursacdc der schlechten Ha'- luiigen der Kinder sein bürslc, zum Schrägschreiben, wie c die deulsche Eurrculschrist fordert, aber daS Hcsl in Ich, Mittellage ober in eine RcchlSlage geschoben Werren inns. v,. - die venlsche Erirrenlschrisl mit Wahrschcinlichlett — w n» nnch eine Menge von Emflüsicn noch dabei thalig sein wog n — die Hauptschuld an den von Jahr zu Jahr zun. hnien n Berlin:! munge» dcS Körpers und de» Schädigungen der Auge» uns.: r Kinder trägt. Da nun vom rein ivissenschasll'che > puncle an» cS nicht inebr zweiselhasl sein dnrsle, dag, r hygiei,lisch richtige Art. die Kinder schreiben zu lassen. k.e> . rechte Schrift wäre, so plaitirt Verfasser dafür, daß < . . .n der Versuch gemacht werde, da oder dort einig: Enrjc in, ersten Schuljahr absolut auircchl schreiben zu lassen, da d:c Praxi» dann entscheiden müsse, ob die von Jugend ans g »öl? Slcilschrist wirklich an Raschheit der Ausführung so sehr r > der Eurrculschrist überlrosse» lvird, und zweitens >>' I-.n werden könne, ob nicht das ältere unv kräftigere K:»d r niil Leichtigkeit in die AnSführling der Eiirrenlschrlst : gehen kann'. Wie der „Eorr. v. u. s. D." hört, ist die mittel- srankische Regicrittig aus Grund diese» Antrages der > - (tt e: Frage insofern näher getreten, al- sie de: loc i : Ve> - schuilnspeclion dieser Tage aussorkerle. sich über d:e gttn .: Anregung, wie auch darüber gutachtlich zu äußern, ob r nicht angczeigt erscheine, mit Beginn de» nen n Schuljahres vorerst versuchsweise in einigen »»tcrcn Elassen der Volks schule dahier die Slcilschrist cliizusiihre». — Stiiltqart, 10. Juni. Prinz Hermann zu Sachsen Weimar eröffnet« am Sonnabend die J.ch.cSveria:»,»'...', d VerwallungSrattiS dcS württenibergische„ Land ,-ve. in der Kaiser Wilheli»'S-Ttistunef s»r de »:> o, ? I r, ant de» tt i > eg-ja h rcn 1870—71 i»tt emer N.de > nn » da!' n>b ttaiier Wühelin'S. „Es ist", lo änsicile sich ice P.!. ', a. eine,» Berichte de- „Schwäbischen Merkur", „jenes »>:.w. . Ercignisi. welche- auch auf Dikicnigcn er schlitternd kinwut:«. d.e den, Ableben de- hochicligc» Uai'erS d n ip.il heran iahend. ', >1- . unvcrniciLlichcn Zell der ineuichliche» Natur erli tt ai. An, l«.»".:-, trat da- Crci.fnn', er», oeffen tiefe Wirki»'» sich >»1t aal D u:!, land bcichrni.k', sondern über ganz Enrrpa. ja n.c die : >i;c civi- lisirle Well verbreite». Wir iragcn den Name:, a >r A.Ufclm's- Slistuii.r und haben die ?luiaab.', in» Na»»ei> !.a l.a .a>nge,i. haa, vcrchrlcn i»:V c.cticbtcn IlaiserS die uns gesicll c Ausgabe Weiler zu
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