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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-21
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1889
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Zweite Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. IN. Tonntag den 21. April 1889. 83. Jahrgang. Ver Gesetzentwurf betreffend die Alters- uud Invalidenversicherung. * Drr Rrichrtag ist in di« Ferirn gegangen, ohne da« Alter-- und Invalidenversicherungsgesetz in seiner »weiten Lesung verabschiedet zu haben. Allein, wa» ousgeschoben ist, ist nicht ausgehoben, und wir hoffen zuversichtlich. daß nach Ostern, wenn die Abgeordneten neue Kraft gesammelt haben, sie mit neuem Mulhe an ihre Aufgabe berantreten und lie in dieser Session zu einem gedeihlichen Lade führen. Da« Werk, welche« sie schaffen, ist »in große« und hat kein Bei spiel in der Geschickte; e« ist zu gleicher Lei» «in thatstich icher Schritt zum Staat«socrali«mu«,drr aber gethanwerde» muß. weil in ihm allein dir helfend« Kraft gegen die da« gesellschaftliche Leben zerstörenden Tendenzen drr Socialdemokratie liegt. Ob gleich wir im Begriffe stehen, ein socialistische« Princip zu atoptiren. nämlich den Staat rechtlich sür die Unterstützung der Arbeit haftbar zu machen, sind e« gerade die Social- demokraten niederer Ordnung, die Schreier in den Versamm lungen, denen der Socialltmu« nur melkende Parteikuh ist. »elchr am meisten gegen de» Gesetzentwurf eifern und damit den besten vewei« liefern, wie sehr sie di« Wirkungen de« Gesetze« fürchten. Allerding- aus einmal wirb da« Gesetz nicht zufriedene Menschen schaffen, können ja doch nur die socialen Anforderungen relativ erfüllt werden, aber e« wird in Zukunft wirken, und de«halb ist e» auch vom parteipolltischen Standpunkt« au« zu ver« stehe», wenn die negirenden Parteien, die Deutschsrersinnigen für die Organisation; die Wähler werden al«dann. so calculiren diese Parteien, die mannigfachen Unannehmlichkeiten der ersten Organisation auf die da« Gesetz befürwortenden Parteien schieben und ihr« Stimmen sür Jene abgrben, welche ilmen sagen können, daß sie an dem Gesetz unschuldig sind. Diese Calculation aus da» Phlegma der Wähler wird aber zerstört, wenn der Entwurf in.Vieser Session Gesetz wird und der Wähler in die Lage kommt, sich in Ruhe mit ihm zu befreunden und vo» den großen weltgeschichtlichen Tendenzen, von der Für sorge de« Gesetze« für ihn selbst, zu überzeugen. Hat aber die Organisation erst angesangen za sunclioniren, so werden nur wenige Jahre vergehen und man wird den Segen de« Gesetze« nicht nur in den betheiligten Kreise», sondern im ganzen Volke ebenso empfinden, wie e« heute mit der Kranken u»d Unfallversicherung der Fall ist. Mit der Annahme de« Gesetze« thun wir freilich einen Schritt in ein noch nicht genau gekannte- Gebiet, allein da ist mit jedem Gesetz der Fall und darf nicht befremden. Leider gliedert sich der Entwurf nicht den bestehenden social, politischen Gesetzen an. und da» ist bedauerlich. Allein hier ist ja schon ein so wesentlicher Unterschied zwischen der Kranken versicherung und Unfallversicherung, daß schließlich auch noch um de« Zwecke« willen auch die Verschiedenheit der Organi sation de« neuen Gesetze« ertragen werden kann. Wir sind immer für die Organisation nach Berufsgenossenschaften über da« ganze Reich eingetreten, und auch die ungünstigen Er- sichrungrn. welche man mit den letzteren in mancher Hinsicht gemacht hat, können un» nicht von unserer Ueberzengung ab- dringen. E« ist heute nicht die Zeit, un« noch Uber diese An- gelegeuheit zu ergehen, allein man sieht bei dem Unfallgeseh ebenso wir bei dem neue», daß sich da» deutsche Volk noch nicht zum vollen Berständniß de« Staat«sociali«mu» durchgrrungen «at, den» auch der Alter«» und InvalidenversicherungSgesetzent- wurs zeigt da« Bestreben, dem Staate selbst möglichst wenig Ein fluß ausdie Organisation einzurämnen, wenn er auch Beamten desselben Staate« die Kraft dazu verleiht. Da« klingt para dox, ist e« aber keincSweg«. Die Versicherungsanstalt ist eine Verwaltung für sich, völlig vom Staate al» solche unabhängig, die Verwaltungsorgane sind dagegen zum Thril Beamte des selben Staate«. Der Selbstverwaltung ist noch weniger Spiel« raum gewährt al« im Unsallqesetz. Bedauerlich bleibt vor Allem, daß den versicherten selbst, welche hier ein ganz direkte» Interesse an der Verwaltung haben, welche ihre Beiträge capitalisirt. nur verschwindend Einfluß gestattet ist. Schon bei dem UnfallversicherunaSaesetz haben wir auf die Nothwenvij k-it der Betheiliqung der Arbeiter aufmerksam gemacht, weil diel, sich in ihren Caffen al- gute Hau«väter gezeigt haben, und hier «ollen wir es wieder thun. Man betheilige die versicherten nur recht zahlreich an der Verwaltung, man interessire sie sür Alle», wa« vorgeht, und laste sie selbst mit arbeiten, und die Organisation wird noch einmal so leicht gehen, sie wird viel »ehr Berständniß. mehr Entgegenkommen finden und wird gut wirthschaften, denn in Geldfragen sind die Arbeiter sehr genau und sie lasten keine Simulanten durch. Die geringe Vertretung, welche ihnen jetzt eingeräumt ist, genügt wahr lich nicht. Wersen wir nunmehr einen Blick aus da» Gesetz, wie e« sich iu seinen Umriffe» »ach den bisherigen Verhandlungen darstellt. Nach dem Entwürfe sind sämmtllche Lohnarbeiter, deren IahreSverdienst 2000 -4k nicht übersteigt, also Arbeiter. Ge hilfen. Gesellen, Lehrlinge, Dienstboten, auch BetriebSbeamte. HandlungS-Gehilfen und «Lehrlinge, Matrosen der Handels marine und Flußschiffe zu versichern. Ferner soll durch Be schloß de« BunveSrath« die Versicherung auch aus BelriebS- ooternehmer, die keine Lohnarbeiter oder doch keinen regel mäßig beschäftigen, sowie aus Hautgewerbetreibende, welche siir Rechnung Anderer arbeite», erstreckt werden könne». Alterlrente erbält, ohne daß r« de» Nachweise« der Er- werb-imfähialeit bedarf, derjenige Versicherte, welcher da« 7t>. Lebensjahr vollendet hat. Invalidenrente erhält ohne Rücksicht aus da« Lebensalter derjenige versicherte, welcher vachwrillicd dauernd erwerbsunfähig ist. Di« Bestimmungen der Regierungsvorlage über den Be- gioa drr Alterlrente haben vielfache Anfechtung erfahren und sind oft zum Gegenstand« einer ungerechtfertigt hämischen Kritik gemacht worden. Gerade Diejenigen, welche gegen ein« Altersrente eifern, die erst nach vollendetem 70. LeoenSjahre einlreten und auf einen allerdings sehr geringen Betrag fest gesetzt werden soll, fiod die mehr oder minder unbedingten Gegner der Vorlage und wollen mithin, anstatt erst spät und wenig, lieber gar nicht« bewilligen. Dir mit der Lorberathung de« Gesetzentwurf« betraute Kommission hatte in ihrer ersten Lesung den Beginn der Aller«re«te aus da« vollendete 65. Jahr festgesetzt, in der tunten Lesung jrdocki die Bestimmung de« RegirrungS- Nitwurse» wieder hergestellt. Im Reich»tagr wurden vom Grasen Stollberg und vom Fürsten Hatzsetdt neue Anträge «os Festsetzung drr Ulter«gre„ze von 65 Jahren eingebracht, währrnd Bebel und Genoffen beantragten, aus da« «0. Leben»« jahr zurückzugehen. Für eine frühere Altersgrenze wurden sehr derschiedene Gründe geltend gemacht. Da« 70. Lebea-jahr, sagte man, erreichten notorisch wenig Arbeiter. Di« Aussicht a»t rin« Alterlrente werde ober die Arbeit«sr«udigkeit er» Me» und da« Gefühl der Zugehörigkeit zum Staate be- t-üige». Bei einer Festsitzung der Alter-grrnz, auf da« 70. Lebensjahr würden dagegen viele Arbeiter die Invalide», reut« zu erschleichen suchen von anderer Seite wurde die Altersgrenze »o» «i» mit audrrea Grüoden vertheidiat; »irdre Auder« befürworteten den gänzliche» Wegfall der Aller«reute uu» dafür dt» Erhöhung de, Invalidenrenten, »ährend der Vertreter ds Vmtde«rattze« gellen» »«chsch daß dt, Commissi«» Dden Bestimmungen in »««Gesetz g»rncht hack. Wich« «hnohtst dir finanzielle» Anforderungen erhöhten, und daß die Herab- etzung der Altersgrenze «ine empfindliche Erhöhung der Lcr- icherung-bkiträge bedingen würbe. Diese Gründe gaben denn auch den Autscdlag, und die Bestimmungen der Vorlage wurden, allerdings nur mit einer ziemlich knappen Mehrheit, angenommen. Al» erwerbsunfähig gilt Derjenige, welcher in Folge seine- körperlichen oder geistigen Zustande» nicht im Stande ist, durch die gewöhnlichen Arbeiten, welche seine bisherige BerusS- äätigkeit mit sich dringt, oder durch andere sür ihn geeignete rbeiten mindesten« einen Betrag zu verdienen, welcher aleich- kommt der Summe eine« Sechstel« de« mittleren Iahresarveits- Verdienste« derjenigen Lohnclassi, in welcher sür ihn zuletzt nicht lediglich vorübergehend Beiträge entrichtet worden sind, und eine« Sechstel» de« dreihunverlsachen Betrage- de« nach 8 de« Krankenversicherung«^!«-«» festgesetzten ortsüblichen agrlvhn« gewöhnlicher Tageardeiter de« letzten Beschäj- uungsorke«. in welchem er nicht lediglich vorübergehend br- hästigt gewesen ist. Ferner soll auch Demjenigen «ine Invalidenrente gewährt werdrn, der zwar nicht al« dauernd invalide gelten kann, aber bereit« ein Jahr lang rrwerb«unsähig gewesen ist, und war soll derselbe die Rente für di« weitere Dauer der Erwerbsunfähigkeit erhallen. Der Ersatz der Gelbiente durch Naturalleistungen kann nur mit Zustimmung der Empfänger erfolgen Zur Erlangung eine« Anspruch« auf Alter«- und In- valiernrente ist, abgesehen von tem nach H. 7 dcizubringenden Nachweise de» gesetzlich vorgesehenen Alter« beziehungsweise der E>werb«u»säbigkeit, erforderlich: a dir Zurücklegung ver vorgeschriebenen Wartezeit; d. di» Leistung von Beiträgen. Die Wartezeit beträgt: l) bei der Altersrente 30 Beitrag«. jahre, 2) bei der Invalidenrente 5 Beilrag«jahre. Die Mittel zur Gewährung der Alter«, und Invaliden reuten sollten nach der Regierungsvorlage vom Reich, von den Arbeitgebern und von de» Versicherten zu je einem Drittel aufgebracht werden. Die Commission hat sich dahin schlüssig gemacht, daß da« Reich zu jeder Rente 50 zuzu- Ichießen hätte, während da« llebnge von Arbeitern und Arbeitgebern zu gleichen Theilen auszubringen wäre. Der Reichstag hat den Eommissionsantrag angenommen. Die Beiträge sollten nach tz. 18 der R-aierung-vorlage in fünf nach den ortsüblichen Tagelöhnen abgestuften Ortsclaffen, deren durchschnittliche Tagelöhne aus 300^ 400. 500. 800 und 700 ^tk bemessen waren, erhoben werden. Die Com mission hat an die Stelle ver Ort-claffrn vier Lohnclaffen gesetzt: I. unter 350 II. 350—550 -4l. lll. 550—850 -4! und IV. Uder 850 >4k, deren Durchschnittslohn aus 800, 500, 720 und 960 ^tk angenommen ist. Die Socialdemokraten wollen 5 Lohnclaffen einsühren und zwar neben den unver änderten beiden ersten Claffen: HI. 550—750 -< IV. 750 bi« 1000 und V. Uber 1000 Gras Udo Stollberg will die Claffen II. und UI. folgendermaßen abstusen: 350 bi- 800 .6, bezw. 600—850 >6 Abg. Ganip beantragt dir Lohnclaffen folgendermaßen seftzustellen: I bi» 400 -4k, II. 400—650 -4k. UI- über 650 Abg. Habn beantragt, die Lohnclaffen zu streichen, einheitliche Betträge zu er heben und infolge besten einheitliche Renten zu gewähren. Unter Ablehnung sämmtlicher anderer Anträge wurden dir Commissionsbkschlüffe angenommen. Ueber die wichtigste Frage, welche Beiträge von den ver schiedenen Lohnclaffen zu erheb«» seien, gingen die Ansichten bez. die Berechnungen sehr weit auseinander. Eine ganze Anzahl von Anträgen war hierzu gestellt und noch in letzter Stunde beantragte Gcas Adelmann u. Gen. einen vollständig neuen Rentkntaris. E» stellte sich daher al» rei» unmöglich heraus, diese Angelegenheit sachgemäß im Plenum zu behandeln, und sämmtlicbe Anträge wurden zu schleuniger Brrathung in vi« Commission zurückvermiefen. Nack dem ersten Com inisstcn-besckluffe sollte die Rente bestehen au« tem festen Zu sckuffe de« Reiche« von 50 und 16 Hunderltheile» de« Lohnsätze« der betreffendrn Lohnclassi, also in der ersten Elaste 48 -4k. in der zweiten 80 -4k, in der dritten 115,20 und in der virrten 153.60 -4k; die niedrigste Rente würde sich also auf 98, 130, 165,20 und 203,60 -4k belaufen haben. Nach der fünfjährigen Wartezeit sollten dann die Invaliden, reuten procrntual mit der Länge der Beitrag-zeit, da« Bei tragSjahr zu 47 Beitrag-Wochen gerechnet, steigen. Der An trag de« Grasen Adelmann wollte dagegen überall die Minimal rente einheitlich bemessen, inte,» zu dem feste» Beitrag teS Reiche« von 50 -4k ei» fester Beitrag drr Lc»>dr«vers!ckerungS> anstalten mit 60 -4k binzntretrn sollte, so daß jede Anfang» rente sür alle süns Lohnclassen sich auf llO -4 stellte. Aber dieser Mindestbetrag sollte nicht die Altersrente darstellen, wie die« nach den Commissionsbeschlüssen der Fall ist, sondern die Altersrente sollte gleich sein der Invalidenrente nach Ablau der sünsiähriaen Wartezeit. Während nach den Beschlüssen ver Commission die Steigerungen erst nach Ablauf der Wartezrit beginnen sollen, sollten sic nach dem Anträge de« Grafen Adel mann sofort beginnen und nicht nach Procenten der Minimal rente, sondern nach bestimmten, für die vier Lohnclassen ver schiedenen festen Beträge» sich steigern, und mit jeder vollendete» BeitragSwocbe um 2. 5, 8 und l2 für die vier Elaste», also >m Beitragsjahr von 47 BeitragSwochen um 0.94. 2.35, 3,76 und 5,64 Die Invalidenrente jollte nach den Beschluss» der Cominlssion betragen 98, 130, 165 20 und 203.6 .4 Sie würde nach dem Anträge de« Grafen Adelmann betrage,' N4.70, 121,75, 128.80 und 138.20 .4; d. h. einer B - güiistigung der Arbeiter der ersten Elaste um etwa 15 Proc. nLnde eine sehr erhebliche Benachlheiligung der Arbeiter der übrigen Lohnclassen gegenüber. Tie Opposition verlangte, da sür diese neuen Anträge jede rechnerische Grundlage fehle, einen schriftlichen Bericht der Commission. Ein solcher konnte jedoch wegen Zeitmangel« nicht serligaestellt werden, und ver Rcich-tag mußte sich mit einer Aufstellung der Regierung be. gnügrn. welche Donnerstag (ll. April) im Hause vertheilt wurde. Die Commission hatte inzwischen ihre eigenen sowohl al« die Vorschläge de» Antrag« Adelmann dahin abgeändcrt. das! im Durchschnitt die Invalidenrente in der niedrigsten Lohnclassi von 124 aus 135,85 ^k. in der zweiten Lohnclaffe von 173,33 auf 187,55 erhöht, vagegen die Rente in der dritten Lohn- claffe im Durchschnitt von 227,60 ^tk aus 226.33 -4k uns i» der vierten Lohnrlaff« von 286,80 ^>k aus 278,03 -4k herab, gesetzt wird. Nach diesen neuesten Vorschlägen würde sür Invaliden die Mindestrente sür die unterste Lobnclaste 114 -4, sür die zweite 124 -4k. für die dritte Lohnclassi l3l -4k und sür dir vierte Lohnclassi 140 betragen. Tie Pfennige sind weggelassin. Die Rente drr untersten Lohuclaste würde wöchentlich um 2, die der zweiten um 6. die drr drillen um 9 und bi« der vierten um 13 ^ steigen, um dadurch nach 50 Iabrrn der Beschäftigung die Maxi mal höhe in der ersten Lohnclassi von l57, in der zweiten von 251, in der dritten von 32> und in der vierten von 415 -4 zu erreichen. Nach diesen neuesten Vorschlägen gestaltet sich die Mindest rente der untrrsten Lohnclassi erheblich höher al« nach den Beschlüssen der ersten Lesung, die Ver zweiten unwesentlich niedriger, während di« der dritten um 34. die der vierten um 63 ^ hinter den früheren Con,missionSV«rschlägen Zurück bleiben. Di« Alter«,ent« beläuft sich, wenn für den versicher te» «ährend mindesten« 30 V«ilraa»jcihrr Beiträge entrichtet . Lohnelaffe U, auf 80 -4. Sind sind in Lnhnelaffe I. auf 65 Lohnclaffe U. a Lshrzrlassk M. ans jl» ^tk, Lohnclaste IV. auf 150 die Beiträge in derschiedennr Lohnclaffen entrichtet, so ist die lllterSrente nach Maßgabe drrjrnigen Lohnclaffe zu gewähren' welche sich ergirbt, wenn die in den einzelnen Lohnclaffen ge leisteten Bcilräge rach drin verhältnißwerthe. in dem sie zu einander siebe», iu Ansatz gebracht werden. Da« Nähere d,» zügiich der Berechnung stellt der BundeSrath fest. Für die erste VeitragSperiod» (die ersten zehn Jahre) sind an wöchentlichen Beiträgen für die 1. bi- 4 Lohnclaste 14. 20. 24, 30 -Z von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen zu erheben. Der Reichstag. dem diese neuen Vorschläge erst am 12. April, dem Tage, auf welchen die Vertagung onberaumt war. unterbreitet wurden, konnte sich trotz oller Eile nicht entschließen, dieselben unbesehen« anzunehmen. So gma denn der Reichstag in die Osterferien, obne in zweiter L-sung diesen wichtigen Bestandlheil dc« Gesetze« erledigt zu haben. Höhere Fach- und weibliche Gewerbeschule nebst Halibarbeits-Lehrerinnen-Srmiiiar. —r. Leipzig, 20. April. Die unter der Oberlellung von Zra» Auguste Busch hier strhend« Höhere Fach- uad weib- liche Gewerbeschule» verbunden mit Haudarbei«». Lehrerinnra-Vemiuar, ist »unmehr >» da« 14. Schuljahr «ingetretru Nach dem für da« 13. Schuljahr vorliegenden Bericht hadrn die Damru uad Herren de« Vorstände- wie sei« Begründung drr Anstalt auch lm abgelausraen Jahre derselbe« ihre volle Thril- nähme an tea »utzbrlngenden Bestrebungen durch Rath und Tha« erhalte». Leider trat insolge Wegzug« Ihre Excellenz Fra» Generali» von Alchirichky au» dem Vorstände au«, dekalier- licher um so mehr, all die Dame mit warmem Interesie haupllichbch de» Unterricht-gang der uubemiltelika MSdcheu verfolgte, welche dir verschiedenen yocheurse zum Zwecke der Anr gnung und Durch ssthrung bi« zur Enverb-söhigkeit besuchen. Unsere hohen Staat-- und DchulbebSrden förderten mit wohlwollender Güte die mit dem Wirken der Schule verbundene» Woblthätigkeit-bestrebungen durch mehrlactie Erweiterung der Freistellen, um deren -rlangung jährlich etae immer größer werdende Anzahl bedilriiiger confirmirter Mädchen rrsp. deren Eltern sich an den Raid der Siadt wendrn. Außerdem wurden obermal« der vor 5 Jobre» der Anstalt beigesüglen Abendschule sür un bemittelte Frauen. Dienstmädchen und Fabrikarbeite rin ne» für dieses Jahr 100 ^l au« der Siiltung «ine- Menschen freunde- übermittelt, wa« um so dankbarer anerkannt wird, al« diese nützlich« Einrichlung bis jetzt immer noch ohne olle weitere pecuniäre Unterstützung durchgrsührt »erden muß Da« hohe königliche Ministerium de« Innern hat, wie schon srüter, so auch jetzt dem Streben der Anstalt oft sördernke Unterstützung durch wohl wollende« Rath zukowmen lasten; edenso erhielten wieder mehrere Aspirantinnen de» Haudarbrits-Lrhrermnen-Seminar- Beiträge zum Schulgeld« gewährt. Ihr« Majestät die Königin brachte im letzten Jahre ebenfalls wieder der Anstalt ihre volle Huld und Aüie entgegen, welch« dt» hohe Frau voa Anfang an dem Unlernedmei, bekundet hat. Roch vor wenigen Wochen hatte die Anstalt wieder die Freude, Ihre Majestät begrüßen zu dürfe» und bei dieser Gelegenheit erneut gnädige Worte der Anerkennung der Wirksamkeit der Schule zu dörr». Die Königin nimmt ja selbst den regsten Ambril an de» Bestrebungen der Anstalt, läßt derselben auch besondere Unterstützung zu Theil werden, und der Lieblingtwunlch drr hohen Frau ist ja bekanntlich die Errichtung von Frauenlchulea ,c. in den ärmeren Distrikten de« Erzgebirge«. Die der Schule treubleibenden Gö n« er und Freu»de habe» ihre Lheilnahme auch ferner nicht versagt, wenn e« gilt «inzuareisin, sei r« durch Bewilligung voa Freistelle > sür jüngere bedürftig» Mädchen, sei »< durch Gewährung von Bei trägen sür ältere Frauen »ad M-dchen, welche durch gründlich« Erlernung einer lohnenden TrwerbSihätigkeit ostmal- schon sich und die Ihrigen vou großer Sorge befreit haben. Allen den «dien Menschenfreunden, welch« der Schule beigestandea, wird >m Berichte innigster Dank abgestattet. An drr Au-stellung gewerblicher Schulen Sachsen« in Dresden (September und Oclober 1888) nahm di« hiesige Anstalt durch Borlrgen von Arbeiten, Lehrgängen und Lehr Plänen aller Unterrichtsfächer der einzelnen Abtheilnnge» theil, und die hier gegebenen Anregungen werden die Leilung der Anstalt zu neuem Schaffe» führen. Ehrend sür die Leitung der Schule, deren Grundsätze uad Durchführung al« gemeinnützig und vorwärl«. strebend auerkanut wurden, war die Berufung der Oberin drr An stalt in dr» Beurthe1lung«au-schuß der erwähn!«» Ausstellnng durch da« königliche Ministerium. Mi Bnriedigung kann daher auch aus die Leistungen deren Schule und der erlolgreiche Thätigkeit im vergangenen Jahre zurückgeblirkt werden. Zwar wurden in der gedachten Zeit keine wefeuiiichea Neue,ungen in den Lehrplan aus genommen, doch war in dem Unirrrichtsgang da» unablässig« Lr> streben vorhtrrschead, die Schülerinnen immer mehr zu srucht bringend r Arbeit ouzusporuea, sie durch Aneignung einer tüchtigen Gruudlage in allen Unterrichtsfächern voizubereite» und sie zu befähigen, ihre erlang!«» Kenntnisse den Arbeiien der sortschreitknden Fraueniadustrte, fawie den wirihschasllichcn Bedürfnissen der Familie jederzeit anpassen zu können. Daß diese« Bestreben auch zum größeren Theil« grlungen, zeigt die dank bare Anhänglichkeit der meisten Schülerinnen an die Anstalt, sow e dt« Anerkennung der Eltern, welche sich auch darin kundglebt, baß mehrfach die dritte und viert« Heranwachsende Tochter au« eluer Familie »um Eintritt in den Iashretcurfu« drr Austalt zugeführt wird. Eoevio leeeruiireii sich die Schülerinnen der Eurse wie früher au« dem einfachsten Arbeitekstaude wir aut den bestsiiuirten Kreisen Nicht allein au« Leipzig und Umgegend und dem Königreich Sachsen, sondern auch aut Preußen, Thüringen re. und selbst au« seraeu Ländern stammen die Schülerinnen. Al« be sonder« bemerken-werlh ist zu erwähnrn, daß seit Oclober 1888 d.r Seminar-Abtheilung eine Japanerin au« Tokio zum Zwecke ihrer Ausbildung al« Handarbeiislebrerin zugewiesen wurde. Die Dame, nach Anspruch der Japanischen desandtschast in Berlin die erste Japanerin, welch« zu solchem Zwecke noch dem Auslände gegangen, wird noch erlangter Fähigkeit als Lehrerin nach ihrer fernen Heimath zurückkehren. Außer denjenigen Schülerinnen, welche d e erworbene» Kenntnisse sür die eigene Famlle auSnützeu. finden die Schülerinnen lm All- gemeinen gern Verwendung al« Dienerinnen, Arbriterlnncn sür die verschiedenen Industriezweige, sowie die al- Lehrerinnen Borbereilelen al- solche in Volk«, und Gewerbeschulen. Die Lrhrrrtaueu, Lehrer und Mitarbeiterinnen der Anstatt erfüllten wie ftel» mit ernster Sorge sür dir Autbildung der Schülerin»«» ihre Pflicht voll und ganz. Frriftellen wurheu im Jahre 1888—89 21 ganze uud 13 halb« gewahrt und zur Bertheiluug gebrach», und zwar 6 Stipendien dnrch da» königliche Ministerium de« Jauern, SV, Frei- Kelle durch Ihre Majestät dte Königi», SV, durch den Raih der Stadt Lrtpzig, 1 durch die Mende-Stistung, 3'/, durch dir Stiftung riae« Menscheasreunde«. 3 durch die Leh manu- und 1 durch die Rothe-Stistuug, je 1 durch Frau ^rege-Beckmaun uad Frau Commerzieurath Waguer, eiar salbe durch Herr» Eommrrzienrath Wagnrr, 1 ganze und > halbe durch Frau Auguste Vulw; außeidem für olle Bbibe.liingr» >u uSlhige» Fälle» Vielsache Ermäßigung de« Schulgelde«. Außer der lrtzterwühiiten Bergünstgung wurde» seit dem Bestehen der Austalt im Ganz«» 189 ganze und 78 halbe Freistellen gewahrt. Wo« dir Frequenz der Anstalt anlangt, so brluchten dl« letztere in Ihren einzelnen Abih«>Ioagen und Lurlen im abgelaufenen Jahre 240 Schülerinnen, von denen ei» Theil an 2 di« b ver- fidiedrnru Fächern gleichzeitig thrilnabm. Die Gelammtzahl oller Schülrttunrn Irit Gründung drr Anstalt betrug mit Eimchla j drr dt« Uebuag«schule besuchrudrn Kinder sowie der Thrilnrhmer an der »tendschnle 2322. Die Frequenz der riaziluea Fächer war folgende- Näb schal«, Gt'ckualerricht. Wilchezuschnetden 178. Kleiderconsectlo» 162. Rähmoschlnenunterrlidt 140, Putzunlerrtcht 101, Bügelunterricht 9, Rechne», Deulsch, gewerbliche Buchführung 43 and Frrihandztichnrn 30 Schülerinnen. Ein Theil der letzieren nahm Doppelunierrich» in b.eseu Fächern. In der Ablheilang weibliche Sewerbrschul bat sich dte Gesawmtzahl drr Schülerinnen aus 433 erhöht. Die Un»rrrtcht«stli»hra fallen Wochentag« aus die Zeit vou 8—12 und 2—6 Uhr. Di» Gesammtsrequeuz der Abendschule für unbemittelt Fraue», Dirustrnldch,,. Fabrikarbettertuuea u. s. t» betrug 2V0, I« Uuterrtch« b-stnb«n sich »5—«0. Dersekb« ist — außrr deu kurze» Ferienzeiten — Winter und Sommer durch lebend aus Mittwoch Abend von V,8—V,10 Uhr gelegt. Dte der Anstalt beigesügte Schulsparcasse hatte Ende De- cember 1887 al- Einlage von 29 Schülerinnen einen Bestand ous- zuweisen vo» 631 kl Dazu Zinsen und neue Einlage» von wetteren 25 Schülerinnen (zusammen 54) 793 ^ti 23 /H. in «summa 1424 84 Rückzodiungcn b>« Ende Tecember 1888 an 24 Schülerinnen >m Betrage von 538 » 30 verblirdru 886 54 als in der städtischen Sparcasse writcr verzinsbar angelegter Bestand der Einlage von 29 Schülerinnen. An der in der Schule sei» Jahren eingerichteten Weihnacht«, befcheerung für arme alte Mütterchen konnten dic-mal 30 ihr bedürftige Frauen im Alter von 68—91 Jahren theilarhmen. Lachsen. ck Drr«d«n, 18. April. Die Bereinstage fü« in nere Mission nehmen diese« Jahr am 6 Mai ihren An- ang und zwar mit der Nachmittag 3 Ubr in der Herberge ur Heimath abzubaltende» Verband-Versammlung der sächsischen Minier- und IünglingSvereine. In dersilbrn wird Herr Archidiakonu« Helbig au« Frankenberg Uber .Grund und Ziel. Maß und Form ver Erbauung im Jüngling«- verein" sprechen, Abend« >/»7 Uhr wird ein AbendaotteS- dienst mit Predigt de« Herrn Oberconsistorialrath« Acker- mann-Drc-de» in drr evangelischen Hofkirche abgchalten. wcbei eine Coflecte zum Besten de» Schnstenvcrein» veran« kältet wird. Im Anschluß hieran findet um 8 Ubr im weißen Saal de« italienischen Dörfchen« eine Abendversamm- liing statt, in welcher ?. v. Mosch au« Bernstadt über .Di- Erziehung der Gemeinden zur christlichen Liebe-thStig- keil" Vortrag halten wird. Am DirnStag, den 7. Mai, Vormittag« 8 Uhr folgt dann in Braun'« Hotel die 23. Gene- ralversamuilung be« Landesverein« für innere Mission, auf vercn Tagesordnung al- Hauptpunct eine Besprechung Uber .die Ausgaben der inneren Mission an der weiblichen Jugend" (Referent Hosprediger lüc. td. Benz in Dresden) gesetzt ist. Zn geschloffener Mitgliederversammlung wird vic Veriheilung der Bnßtagscollecte und die Erstattung der Jahre-rechnung erfolgen. Nachmittag 4 Uhr soll dann in der Frauenkirche die kirchliche Jahresfeier stattsinden, bei welcher Herr DiakonissinhauSvorstehrr Pfarrer Werner au« Darmstadt die Festprevizt hält und mit welcher «ine Coflecte zum Besten de« LandeSverein« verbunden sein wird. Abent« »/, 8 Uhr folgt dann in Braun'« Hotel eine öffent liche Missionrversammlung mit Berichten und Ansprachen. Am Mittwoch, den 8. Mai, srUH 8 Uhr findet in drr Her berge zur Heimath aus der Neuegaffe eine Specialconserenz Ver Herbergsväter, um »/, lO Uhr die 5. Hauptversammlung de« sächsischen Herberg-verbande« statt, in welcher über den Stand de« Herbergswesen« und die Ansteflungsbedingungen und Bezüge der Herbergsväter berichtet werden wird. 1 ck Dresden, 19. April. Der Deutsche Reich«. Verein zu Dre-den veranstaltet am 25. d. Mt«, einen Vortragsabend im .Italienischen Dorschen", wobei Herr Pro fessor vr. Biedermann au» Leipzig über da« Tbcina „Der NationallibcralismuS in seinrr geschichtlichen Entwickelung und gegenwärtigen Stellung" sprechen wird. — Die im Polytechnikum veranstaltete Ausstellung von RüstungS- aegenständen, Waffe». Stoffen u. s. w.. die beim Wettiner Akstzuge zur Verwendung kommen sollen, bleibt auch wäh rend der Feiertage zur Besichtigung geöffnet. — Ein hier aus der Bceitestraße wohnhafter Hotelbesitzer hatte sich vor Kurzem die Hühneraugen au«geschnittcn. Wenige Tage daraus schwoll da» Bem bedeutend an und der alsbald herbetgerufenc Arzt konnte nur noch sestsleflen, daß Blutvergiftung rin- getrelen und eine Rettung nur durch Auiputation de« BeioeS möglich sei. — I» der Äntonstadt hat sich eine Frau i» ihrer Wohnung durch Erhängen den Tod gegeben. Krankheit scll die Ursache de- Selbstmorde« sein. Königstein, >9 April. Nächsten Die»«taa, 23 April, werdrn zum ersten 'Male zum Gcburt-tage Sr. Majestät de» König« von der Festung 101 Kanonenschüsse in drr Mittagszeit, und zwar aus der Plattform der Elbsront ab- geseuerl werden. Eö ist die« bekanntlich eine Einrichtung der neuesten Zeit, ei» mililairischer Gruß, wie er gewaltiger nicht gedacht werden kan». Außerordentlich wirkt der Kanonen schuß in den Bergen; da« Echo, da« de» Donner der Kanonen wiederholt, ist von großartiger Wirkung. —r. Riesa, 18. April. In der Sitzung unserer Stadt verordneten vom 16. d. M. kam ein Schreiben, welche- der Rath der Städte Leipzig. Dresden und Chemnitz bierher gerichtet, zum Vorträge, in dem vorgescblogen wird, au« Anlaß der Wettinseier seiten« ver 143 Siädte de« Landes eine Beglückwünschung«.Deputation an da« Königs haus zu entsenden. Zn derselben sollen die genannten Städte, ferner drei Städte mit revidirter Stäbte-Ordnung und drei Städte mit der Städle-Ordnung sür kleinere und mittlere Städte durch je zwei Abgeordnete vertreten sein und zwar drrgestalt, daß die letzten sechs Stätte durch» Loo« entschrrvrrr werde» sollen. Dem Vorschläge wurde beigrtreten. — Ueber da» bei der Com inuna lbank de« Königreich« Sachsen ru Leipzig von der Stadt conlrahrrte Darlehn vo» 550000 ist aus Anlaß de« jurückgesrtzlen Zin-snßeS aus 4 Procent vom l. Januar 1889 o» und eine- aneerweit vereinbarte» abgekürzten Tilgungs plane» eine neue Urkunde, z» deren Milunterzeichnuug der Vorsitzende des Collegium» erincichtigt wurde, sormulirt worden. Die Sckulv beträgt gegenwärtig nrch 488 l 15,23-4k und wird in 29 Jahren gelilat sein, so daß die Tilgung am 3l. Dr- cember 1917 ihre Enbschast erreicht. Zittau. 19. April. Ter Kaufmann Eduard Stecher (ani Park 2) wird seit vorigem Sonntag Nachmittag ver mißt. Die Angehörigen ersuche» um etwaige Mitlbeilung Uber den Verbleib desselben, wenn derselbe irgendwo sich zeigen sollte. Bekleidet war er mit dunkelgrünem Sommerüberzieder, grauem Anzug und braunem Seidenfilzhut; er trug kurze» dunkelblonden Bollbart und hatte Uhr mit goldener Kette und Medaillon bei sich. * Limbach, l9. April. Für die Wettin-Feier ist ein Ausschuß seiten« der städtischen Ccllegien gewählt worden, an dessen Spitze Bürgermeister Hosmann und Amt-richter vr. zur. Weyel stehe». — Der bisherige Vertreter des die länbtichen Ortschaften der Amtsbezirke Chemnitz und Limback umscffe»den Wahlkreise« für die zweite Kammer. Herr Stadtkalb Iungnickel in Limbach, hat sich einrr De putation au« Obersröbno. welche mit ihm gelegentlich der Eisenbahnsraqe und Annahme der erneuten Candida tur sür den Wahlkreis verhandelte, gegenüber bereit erklärt, rin Mandat wieder annehmen zu wollen. Dieser Entschluß de« alten und bewährten Vertreter« (derselbe candidirt dann da« 7. Mal. gehört dem Landtage mit Unterbrechungen feit 1849 an) hat in den bethriligte» Kreisen allseitig lebhafte Gmugthuung erregt. Rocblitzl. l9. April. Aus dem ganz in der Nähe Burg städt« gelegenen Taurastein beabsichtigt ein Burgstädtel Privatmann eine» AnSsicht-thurm von 32 Meter Höhe zu errichten. Dabei bestebt vie Absicht, den Thurm anläßlich ver siatlfuidendrn Wellin-Feier denNamen „Wettinthurm" bei- zulegen. * LeiSnig. l9. April. Aus ein Telegramm de« Herr» Carl Sprotte, Lei«nig (desselben, der im Vorjahre eine so kunstvoll grstickt« Tetenktasel mit „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nicht« in der Welt!" grspendrt hatte), an den Fürsten Bismarck zum l. April, lautrnd:
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