Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-19
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Vierte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ Lvll. Donnerstag dm IS. Juli 1888. 82. Jahrgang. VollrswirWaftliches. NI» ft» Nisi» kbell bestimmt» Sendung» sind z> eicht« « b» drrantworiNchr, Redactarr bestell» T. G. Lütt» bl Leipzig. Jahresberichte -er königlich söchjischeu Gewerde-Inspectoren s»r 1887. m. * veber dm Geschäftsgang der wichtigere» Industrie, zweifle sagt der Bericht de- GewerbeinspectorS in Them nt st: Die Steinkohlenwerke hattm danernd und namentlich infolge der strengen Winter und de» t» der zweiten Hülste deS Jahre- ein- getrrtmm Wassermangels guten Absatz und erzielt» höhere Preise. Heber zwei Anlagen de- Erzbergbaues ist Günstige- nicht zu bericht«. Dagegen wurdm die Aussichten für ein dritte- Erzbergbau- Unternehmen, welche- eine ganz neue Dampfkessel» und Maschinen- Anlage errichtet« »ad dadurch in die Lage kam, früher verlassene Abbau» wieder aufzunehmen und solche nach verschiedenen Richtung» hin z» erweitern, zu Ende de- Wahres sehr günstige. I» den Ziegeleien war infolge der vielen Neubamen fort während starke Nachfrage, und eS sah sich deshalb wieder eine größere Anzahl von Unternehme» veranlaßt, neue Ring-Zieaelöf» zu er- richten, andere dagegen die Oesen von geringerer Leistungsfähigkeit in Rtug.Ziegelöfrn umzuwaudeln. Eine neue Ziegelei nahm gleich anfangs dm Dampfbetrieb ans, während drei ander« vom Hand- zum Dampfbetriebe überging«. Die Anlage» der Gruppe V vermehrt« sich durch den Bau einiger Eisen- und Metall-Gießereien, sowie Schlossereien, welch« hiurrichrnd mit Arbeit versehen waren. Gleiche- gilt auch von denjenigen der Gruppe Vl, obgleich zu Ende de» Jahre- einifle Maschinenfabriken, namentlich solche, welche Maschinen für die Wirkerei im Allgemeinen Herstellen, über Absatz Nagt«. Diejenigen Anlagen, welche Dampfmaschinen, Turbinen, gangbare-Zeug, Werk- zeug-, Spinnerei-Maschinen und solide für Papier-Fabrikatton und Appretur, sowie für elektrische Beleuchtung liefe», waren da- ganze Jahr vollauf beschäftigt. Betrest» der chemischen Industrie ist zu erwühnen, daß eine seit Jahr« außer Betrieb gewesene Anilinfabrik sich veranlaßt sah, ihren Betrieb mit durchaus neuen Apparaten wieder aufzuuchmen. Auch wurde Genehmigung zur Errichtung einer Dynamit- und einer chemisch« Fabrik ertheilt. Dagegen wurde der Betrieb einer Schieß- pulver-Fabrik gänzlich eingestellt. Der Verbrauch de- Leuchtgase» stieg erheblich, sowohl für Leuchtzweile in neuerrichteten Fabriken, als auch deshalb, weil eine größere Anzahl von Anlagen gleich von Anfang an d« Betrieb mit Ga-motoreu aufnahm. Auch gingen, soviel hier bekannt, 17 An lag« vom Hand- zum Gasmotor-Betriebe über. In der Textilindustrie ging die Nachfrage nach den Erzeugnist« der Kammgarn-Spinnerei, welche zu Anfang de» Jahre- eine sehr lebhafte war, im Lauf« desselben herab, nahm aber gegen Ende d^ Berichtsjahre- wieder zu. Die Flachsspinnerei ging ent» schied« zurück. Eine Flachsspinnerei stellte den Betrieb, mit Aus nahme der Hechelei, vollständig ein und richtete dafür Baumwollen- Färberei ein, während die Besitzer einer abgebrannten Flachsspinnerei keine Neigung zeigten, dieselbe wieder aufzubaum. Eine zweite, ebenfalls abgebrannte Flachsspinnerei wurde dagegen wieder auf- gebaut und soll im nächsten Jahre in Betrieb kommen. Eine ab- gebrannte FlachSbereitungs - Anstalt setzte in anderen Räumen die Arbeit fort, und zwar unter Zuhilfenahme eine» Gasmotor». Die Baumwoll-Spinnereien waren hinsichtlich der Menge ihrer Erzeugnisse befriedigend beschäftigt und erfreuten sich gegen Ende de« Jahre» einer Preissteigerung derselben. Die Bleichereien, Färbereien und Appreturen hatten ausreichend zu thun. Im Laufe de- Jahres wurde außer einigen Neuanlagen dieser Gattung eine früher Maschinenbauzwecken dienende sehr große Anlage gänzlich zu einer Schwarzsärberei für baumwollene Garne und Strümpfe ein- gerichtet. Auch gingen drei Färbereien vom Hand- zum Dampf betriebe über. Die Anlagen für Strumpf-, Handschuh, und Tricotagen-Fabrikation begannen mit günstigen Aussichten, die aber nicht allenthalben erfüllt wurden. Massenproduktion, infolge neu entstehender und bei mechanischem Betriebe leistungsfähiger An- lag«, erzeugte große Concurrenz und wesentliche Abminderung de» Verdienstes. Die Strümps- und Tricotagen-Fabrikcn vermehrten sich und macht« ihren Betrieb durch Einführung von Elcmenlarkraft lohnender. In der erst» Hälfte de» Jahres entstanden auch einige Handschuh-Fabriken. Die Fabrikation von Posamenten hatte sich im Ganz» eines günstigen Geschäftsgänge- zu erfreuen. Die Weberei war im Allgemeinen vollauf beschäftigt, und rS wurde» nur in einzelnen Fälle», betreffs gewisser Artikel, die namentlich in zwei Orten des Bezirkes angcserttgt werden, Klagen über einen un genügenden Geschäftsgang vernommen. Bei Erkundigung über den Geschäftsgang der Textilgruppe er- langte die Jnspection wiederholt Kenntniß von einem Gebühren, nach welchem manche Besitzer kleinerer Anlagen und Faetore bemüht sind, den bisher durch größere Geschäfte vermittelten Bertehr zwischen den Einkäufe» und Erzeugern der Maaren an sich zu ziehen, ohne hierfür mit den nöthigen Kenntnissen, Erfahrungen und Mitteln aus> gestattet zu sein. Es empfinden die größer» Firmen diese Con> currmz um so drückender, als dieselbe aus dem Bestreben hervor geht, um jedm Preis in da- Geschäft hineinzukommcn. Infolge deS darau» sich entwickelnden unmittelbaren Umganges, den die Ein käufer, meist Ausländer, mit den Erzeuge» pflegen, erlangen Erster« genauen Einblick in die Fabrikation, der ihnen in größeren Geschäften verschlossen bleibt. Im Anschluß hieran ist noch zu bemerken, daß unbetheiligte und auch in gewistcm Sinne betheiltgte Personen de- FabrikantenstandcS sich befremdend darüber auSsprachen, daß AuS- ländrr in Fachschul» und Werkstätten lemm und sich Kenntnisse und praktische Erfahrungen aneignen, in welchem Umstande eine Gefahr für die Loncurrenzsähigkeit de» Inlandes erblickt wird. Die Anlagen der Papier- und Leder-Industrie war« bei niedriger« Preis» ihrer Fabrikate gut beschäftigt. Dafür, daß der Verdienst, dm die Holzschleifereim bring», noch immer kein ge- ringer sein kann, möchten die Thatsachen sprechen, daß in einer ab gebrannt» Baumwoll-Spinnerei eine Holzschleifers eingerichtet wurde, zwei Mahlmühlen als solche ihren Betrieb einstelltrn, um die Holzschleiserei, in einem Falle sogar mit Dampfkraft, anzufangen, und in einem vierten Falle der Besitzer einer Mahlmühle, um die Vorhand«? Wasserkraft auch während der Nacht auszunutzen, neben dem Mahlzeuge eine Holzschleiferei einbaute. Außerdem wurde der Bau zweier nm» Holzschleiserei» genehmigt. Die Präge-Au- staltru, welch« in der Hauptsache Pappen von verschiedener Stärke verarbeiten, hatten viel zu thun. ES entstand» mehrere neue An> lag« dieser Art. Die Eartonnagen-Fabriken, welche nam»t> lich für d« Versandt von Strümpfen, Handschuh», Tricotagen und Posamenten arbeiten, hatten dauernde Beschäftigung. Die der Industrie der Holz- und Schnitz stosse zugehörig» Anlag» vermehrten sich. Außerdem gingen 7 Anlagen dieser Gruppe vom Hand« »um Dampfbetriebe über, während 9 ihre un zureichend« Wasserkraft durch Aufstellung von Dampfkesseln unter- stützt«. Mit der Steigerung der Erzeugung hielt jedoch die der Preist nicht gleich« Schritt, dieselbe« gingen vielmehr io einzelnen Fäll» zurück. Die wesentlichste Vermehrung der Anlagm der Gruppe XU, Nahrung«- und Genußmittel, beschränkt sich aus die Errich- tung von 64 nmen und Veränderung von 3 bestehenden Schlächte- rei«, ei» Umstand, der für das Bedürfnis hauptsächlich der Land- Bevölkerung. sich gut zu nähr», spricht. Die meisten Schlächtereien entstaub« in den Dörfern. Zwei Branntwrin-Breunereien wurden gä»MH beseitigt, eiuige audere nicht betrieben. Im Allgemein» war der Betrieb der meisten Anlagen ein loh- nender, uud e< macht« die Industrie im Ganzen trotzdem, daß einer größer« Anzahl vo» Anlagen Prüfungen verschiedener Art nicht er spart blieb«, wie die sortwLhrruden Befürchtung» in politischer Hinsicht, der namentlich in der zweit« Hälfte de» Jahre» immer fühlbarer werdende Wassermangel welcher einzelne Anlagen geradezu zum Stillstand zwaug, kein» Rückschritte, sondern Fortschritte. Außer einig» Mahl-, Schneide- und Oelmühl« wurden 2 Flachsspinne rei», 1 snachS-Borbereitung uud «iu« Maschinen-Fabrik durch Brand zerstört. Lau dies» Anlagen sind bisher nur eine FlachS- Barspiunerei nnd eine FlachsvorbrreitungS-Austalt nicht wieder aus- grbant ward«. vur-Lo-enbacher Lahn. V-n. Or<I. 17. Juli. Die Vorarbeiten s»r di» AuSpumpuuq der Ossegger Schächte Hab« am 10. d. M. begonnen uad damit eröffnet sich wieder der Dux-Bodenbacher Bahn eine verheißungsvolle fukuast. Man weiß, welche immense Bedeutung der Entwässerung der tnundirteu Gruben ianewohnt, häng« doch mit derfelben dir ganze Zukunft der Dux-Bodenbacher zusammen. Die »ater Master lesetzteu Werke brachten über 700 000 r Kohle jährlich zur Ver- rachtung und participirtea mit etwa 40 Proc. an dem gelammten Vüiervrrkehre der Dux-Bodenbacher Bahn. Wenn in dem ersten Halbjahr 1888 der Kohlenverkehr der Dux-Bodeabacher Bahn uur um 250000 k abgenommen ha«, so ist die» theil« dem Umstande zu danken, daß die Förderung der Duxer Werke, welche der Bahn eigen- thümlich sind, intensiver betrieben wurde. Anderseits dürste sich der Stillstand der Ossegger Arubeu in den »erbstmonatea mehr geltend machen. Man rechnet mit einer lahreSbruttomIadereionahme von 700 000 fl. oder nach Berück- ichtigung der geringeren BetriebSspeien mit einem Ausfall von ca. 450000 fl. netto. Diese» an und sür sich bedeutend« Deficit wird aber die Actionaire der Dux-Bodenbacher Bahn nicht hart bedrücken, denn die Verwaltung war vorsichtig geuug, au» den reichen Er- trägnisten de« Jahre« 1887 den Betrag von 17SU00 fl zurück- zubehalten Abgesehen davon, ist der Dux-Bodenbacher Bah» sür 1888 ein Reingewinn vom Staate garantirt, der da» Erträg- niß von 1887 übersteigt. Nach dem bekannte» llebereinkommen vom 26. April 1886 garantirt die Staatsverwaltung der Dux-Boden- bacher Bahn für 18.-i8 den Durchschnitt der Erträgnisse der jwei voraagegangeaen Jahre mit einem bprocentigen Zuschläge. Der o garantirte Pauschalbetrag läßt sich nun wie folgt ermitteln: Belriebsertrag 1886 1 534 613 fl, Bctriebsertraq 1887 1 599 824 fl . flammen 3 134 457 fl. Durchschnitt 1567 228 fl-, 5 Proc. Zu- chlag 78361 fl, zusammen 1645 589 fl. Für 1888 ist also der Dux-Bodenbacher Bahn eine Reineinnahme von 1645 589 fl. garantirt, während das Euiägniß pro 1887 rund I 600 000 fl. betrug. Bleiben wir bei der Annahme, daß der wirk liche Ueberschuß pro 1888 um 450 000 fl. geringer sein wird und die faktischen BetriebSergebnisse demnach mit 1150000 fl. sich be ziffern werden, so hätte die Staatsverwaltung einen Garantiebeiirag von circa 495000 fl. zu leisten. Der Dux-Bodenbacher Bahn werden, wie schon erwähnt, unter allen Umständen 1645 589 fl. ur Verfügung stehen. Zur Verzinsung der Prioritäten rc. ind knach Analogie de« Vorjahre-) rund 700000 fl rrsorder- lich, somit wird die G neralversammlung über 945 589 fl. und den Reingewinn de- Kohlenwerke» in Dux zu diSponireu haben. Der Ertrag des Kohlenwerkes betrug pro 1887 74 03? fl., dürste jedoch fürs lausende Jahr sich etwa» niedriger stellen, da die sorcirte Förderung mit gewissen Opfern verbunden ist. Um den Absatz be ll ohlenwerke- zu heben, wüsten gewisse PretSconcessioaen gemacht werden. Rechnen wir den voraussichtlichen Ertrag deS Kohlen werkes mit 60 000 fl., so erhalten wir eine Endsumme von über 1000000 fl. Zur Bestreitung der 5 proc. Actien-Z ns» sind nun 410 595 fl. erforderlich uud eS ist somit dem VerwalkungSrathe ein weiter Spielraum sür die Bemessung der Suprr- dividende gegeben. Der Verwaltung-rath wird sich in dieser Hinsicht keine zu weitgehende Einschränkung auserlcgen wüsten, weil die Schächte im Frühjahre 1889 bereit» ausgepumpt sein dürften, und die Entwicklung der Bahn sodann ungestört ihren günstigen Fortgang nehmen wird. Patentgesetz der Schweiz. Mitgetheilt vou Hugo Knoblauch L Lo.» Pat-ntgeschäst in Berlin 81V. 11. (Nachdruck nur mit Genehmigung der Verfasser gestattet.) Der schweizerische BundeSrath hat am 2. d. M. die Aufnahme de» Patentgesetzes in da» BundeSblatt beschlossen uad erfolgte dessen Bekanntmachung am 4. Juli or. Die nach dem Bundesgesetz er- forderliche Einspruchsfrist läuft am 2. Oktober er. ab. Im Allge meinen enthält da» schweizerische Patentgesetz dieselben Bestimmung», wie daS deutsche Patentgesetz für den Schutz von Erfindung». AlS wesmtliche Aenderungen gegenüber dem deutschen Patentgesetz können folgende angeführt werden: 1) Der Artikel 3, identisch mit 8- 4 deS deutsch» PatentgesetzeS, bestimmt bezüglich der Erlaubniß deS Patentinhaber-, den patentirten Gegenstand bcrzuftell» oder in den Handel zu bringen, am Schluß des Absatzes 2: „Letztere gilt als ertheilt, wenn der patcntirte Gegen- stand ohne irgend welche einschränkend« Bedingung in dm Handel gebracht wird. 2) Nach dem deutschen Patentgesetz ist das Patent nicht the ti li ar und eS können Licrnzertheilungen in die Patcntrolle nicht ein getragen werden, während Art. 3, Abs. 2 de- schweizerischen Patent gesetze- bestimmt: „Uebertragungen von Patenten und Licrnzertheilungen sind Dritten gegenüber nur wirksam, wenn sie nach Art. 19 dieses Gesetzes einregistrirt sind." 3) In der Schweiz beginnt nach Art. 6 Abft 2 die erste Jahres- taxe mit 20 FrcS. und steigt alljährlich bi- zur Dauer von 15 Jahr» um je 10 FrcS. 4) Nach Art. 10, Pos. 3 kann ein ertheilte» Patent n. A. auch für nichtig erklärt werden, „wenn der Titel der Erfindung, unter welchem da- Patent nachgesucht ward» ist, einen andern als den wirklich» Gegenstand der Erfindung angiebt und dem Patent inhaber dabei die Absicht, Andere zu täuschen, zur Last sällt". 5) Nach Art. 12 kann der Inhaber eine- Berbesserungs- bezw. AbhängiakrttS-PatentS nach Ablauf von 3 Jahren verlangen, daß ihm die Benutzung de- früher ertheilt» Patentes von dem In haber desselben gestattet werde, wogegen Letzterer berechtigt ist, auch seinerseits die Benutzung der Verbesserung vom Inhaber des später ertheilt» Patentes zu beanipruchen. 6) Nach Art. 14, Pos. 3 muß bei der Patentanmeldung der Be weis erbracht werden, „daß ein Modell de< erfundenen Gegen standes oder der Gegenstand selbst vorhanden (auSgesührt) sei". 7) Nach Art. 16 kann ein provisorisches Patent ertheilt werden, welches dem Inhaber desselben während der Dauer von 3 Jahren „einzig da» Recht auf ein definitive» Patent, ohne Rück sicht darauf, ob die Erfindung inzwischen in die Oeffentlichkeit ge drungen sei, sichert". 8) Nach Art. 17, Abs. 2 „soll daS eidgenössische Amt den Gesuch- steiler vorgängig und in confidentteller Weise daraus aufmerksam machen", wenn dasselbe „die Erfindung nicht für patentirbar hält", jedoch ihm überlastend, ob er seine Anmeldung ausrecht halt», ab ändern oder zurückziehen will". Dieser Artikel vereinigt gewisser, maßen das „Anmeldeverfahren" wie in Frankreich, Belgien, Eng land, Italien, Oesterreich-Ungarn, Spanien rc. mit dem „Prüflings verfahr»" wie in Deutschland, Amerika. Rußland, Schweden rc., überläßt e« aber dem Patentsuchrr auf die Gefahr hin, daß das Patent angegriffen nnd für nichtig erklärt werdm kann, die Aus fertigung der Patenturkunde zu verlangen. 9) Nach Art. 18 „werdm die Patente, deren Anmeldung in ge- hvriaer Weise stattgefunden hat, unverzüglich ausaefertigt, vnd zwar aus Verantwortlichkeit der Gesuch-steiler und ohne Gewährleistung des Vorhandenseins der Neuheit oder d«S WertbeS der Erfindung. Während im deutschen Reiche da» „Prüfung-Verfahren" besteht, accepttrt dieser Artikel da» „Anmeldeverfahren, wo nach die prüfende Patentbehörde auf Alle», wa» formell richtig an- gemeldet wird, Patent ertheilm muß, fo daß die Patenturkunde nur dann Werth hat und gegen Nachahmung deS patentirten Gegenstandes schützt, wenn der Gegenstand im Sinne deS Patent- gesetzeS am Tage der Anmeldung tha «sächlich neu war. 10) Nach Art. SO, Abs. 3 „verliert der Patentinhaber sein Klage recht wegen Nachahmung, wenn er hier vorgeschriebene Be- zeichnung (da- eidgenössische Kreuz und die Patentnummer) seiner Erzeugnisse unterlassen hat". 11) Nach Art. 23, Abs. 4 kann der Patrntinhaber, welcher im Auslande Patente anmeldcn will, verlang», daß „die Veröffent lichung der Beschreibung der Erfindung um 8 Monate verschob» werde. Verm 1 sch te «. Leipzig. 18. Juli. *— Zusammenstellung de« Verkehr« auf dem hiesigen Bayerischen Bahnhöfe pro Mona« Juni: 1) Der Zug verkehr stellte sich in Summa auf 3277 Zuge und zwar im Ein gange aus 857, im Abgänge auf 887 Lourier- und Personen« züge, aus 772 «»gekommen« ,ud 781 abgegaugene Güter- »c. Züge. Gegen den gleichen Monat im Vorjahr verkehrten 28 Züge mehr. 2) Der Güterverkehr vertheilte sich aus ein» Ab- gang von 14 729 eigenen und 7984 fremden Wagen; im Eingänge wurden 14 474 eigene und 7508 fremde Wagen behandelt. Die Hauptsumme ergiebt 44 695 Wagen uud stellt sich um 7122 Wagen höher al« im Juni 1887. 3) Personenverkehr: Zum Verkauf gelangten TourbilletS 1. El. 252, 2. El. 2311, 3. El. 8142, 4. Ei. 5777 Stück, 117 Ergänzungs. und 524 MilitairbilletS. Mit TageS- billet- reisten ab in 1. El. 1. in 2. El. 2108, in 3. El. 17 932 Personen. Außerdem wurden 6 Rundreisebillets 2. Cl. und 37 3. Li. im Local- und 1 deral. 1. El. 48 2. El. und 14 3. El. im direkten Verkehre begehrt. Die GesammtauSgabe der Billett, zu denen noch 244 Omnibus- und 121 Hundebillet« zuzurechnen sind, beträgt 37 635 und erzielte eine Einnahme von 99 436,35 „öl Im Juni de- Vorjahre» wurden 2546 BilletS weniger ausgegeben und 8194,10 weniger vereinnahmt. 4) Reisegepäck ge laugte mit 6093 Stück — 113 704 kx im Binnen- und 2974 Stück — 33 166 hg im direct» Verkehre zur Ausgabe. Angckommen ind in Summa 10 358 Stück mit 128 340 sie, wovon 7241 Stück mit 122 252 Irx aus den Binnen- und 3117 Stück mit 6088 ki- ous den direct» Berkebr entfallen. In Behandlung kamen oljo 19425 Stück mit 275 210 irzx gegen 15 757 Stück mit 283012 kg im Juui 1887. Die Frachteinaahme betrug im Versandt 3889,10 ^l, iür die eingegangenea Gepäckstücke 232480 ^l 5) Viedverkehr: jur Ausgabe gelangten 83 Stück Pferde, 239 Stück Groß- und !40 Stück Kleinvieh iu 34 Wagenladungen, 33 Stück Pferde, 1 Stück Groß- und 4 Stück Kleinv eh im Einzelnen. Der Eingang belief ich sür die in Stallungswagen, im Einzelueu und in 28 Wagen- ladunqe« behandelten auf 31 Stück Pserde, 298 Stück Groß- uad 210 Stück Kleinvieh. -r- Chemnitz, 17. Juli. Die Wirkwaarenindustrie ist wenigstens insoweit, als sie sich mit Erzeugung von Tri cot st off besaßt, sehr floit beschäftigt. Ja, in der Herstellung diese- Stoffe- zeigt sich sogar eine zu große, bedenklich werdende Hast, die leicht einen unangenehmen Rück chlag erfahren kann. W e groß die Be- liebtheit diese« Stoff S auch im Auslaade, namentlich in England und Amerika, ist, geht auch daraus hervor, daß eine Berliner Firma, welche sich mit Anfertigung von Tricotlailleu und Trikot» leidchen beschäftigt, jüngst 6000 Stück Tricot bestellt hat. Im ltzondschuh- und Strumpf«,eschaft zeigt sich noch keine fühlbare Ve,s>- rung; man hofft allgemein, daß der Winter diesmal einen größeren Bedarf mit sich dringen werde. — Die Grube „Alte Hoffnung Erbstolln" in Schö.iborn, di« in den letzten Jahren nur Zubuße erforderte, ist anfgegcden worden; dagegen ist die Mühle zu Drei werden zu einer Holzschleiserei eingerichtet und neu in Betrieb gesetzt worden. 's Plauen. 18. Juli. Die nunmehr beendete zweite Wander« Versammlung des Bogtländisch-Erzgebirgischen Jndu- krie-VerelnS zu Plan», abgehalten in Auerbach, ist von den Fabrikanten und Zeichne» zahlreich besucht worden und bat sehr angesprochen. Namentlich haben sich die Zeichner ihre Notizbücher und Mappen mit neuen Motiven reichlich gefüllt. Die Wander- auSstelluiiaen sind für dieses Jahr nun beendet. Sie Hab» unver- kennbar Nutz» geschaffen, was die Zukunft lehren wird. So hat sich aber auch der Jndustrievereiu viele neue Freunde erworben, ist doch die Zahl der Mtglieder von ursprünglich 81 aus 120 an- gewachsen. -r- Aus dem Erzgebirge. 17. Juli. Die Flachsspinner der Erzgebirge» klagen schon seit Jahren über schlechte» Geschäfts gang und haben darum wiederholt Versuche gemacht, höhere Zölle aus FlachSgarne durcbzusetzen. Daß der Gewinn der Flachs spinnereien nicht groß gewesen sein kann, läßt sich daran- erklären, daß eine derselben den Betrieb der Spinnerei vollständig eingestellt und nur die Hechelei beidchalten und in ihren Räume» eine Färberei eingerichtet bat. Bon zwei Flachsspinnerei», die im vorige» Jahre abgebrannt sind, wurde eine wieder ausgebaut und für denselben Zweck hergerichtel; aber eine audere wird diesem Zwecke nicht mehr dienen. I-. Freiberg t. S» 17. Juli. Die vor einiger Zeit von l4 hiesigen Cigarren-Fabrikanten beantragte Errichtung einer zoll freien Niederlage von Tabaken in Freiberg, mit der sich die Behörden aus da» besüiwartende Gutachten der Handelskammer in Dresden hin einverstanden erklärten, steht nahe bevor. Es handelt sich nur noch um Beschaffung einer geeigneten Räumlichkeit sür diese Niederlage. Vom Ralhe zu Freiberg ist ein Theil deS großen gewölbten Erdgeschosses des städtischen KaushauseS dafür in Aussicht genommen, das mit einem Aufwand von 3100 ^ti für den erwähnten Zweck eingerichtet werden kann. Die Stadlverordnetenschast wird gegen Aufwendung dieser Summe um so weniger tinwenden, als eS sich um Förderung eines der wichtigsten Industriezweige der Stadt handelt und gleichzeitig dadurch der Anfang gemacht wird, ein in der besten Lage Freiberg» stehende» städtücheS Gebäude durch vcrhältnißmäßiq geringe Umbauten nutzbarer als bisher zu machen. -a- Naumburger Braunkohlen-Aktien-Gesellschas t zu Naumburg a. S. Dem Bericht über das Geschäftsjahr 1888 ist Folgendes zu entnehmen: Der erzielte Bruttogewinn hat den der früheren Jahre überflogen, waS sich durch einen steigenden Absatz von Kohlen erklären läßt. Eine Ausbesserung der niedrige» Preise ist Nicht möglich gewesen, und nur sür gute sortirte Knorpelkohlen, deren Gewinnung für die Nachfrage nicht a»sr ichte, war eine lheil- wei!e geringfügige Ei Höhung der Preise durchiühi bar. Der Gewinn an Kohlen war 7605 ./t, an Preßsteinen 6850 größer als im Jahre zuvor. Gefördert wurden insgesamt»« 1 076 l02 kl Kohlen, wovon 492 919 dl versandt und 546 94«» kl zur Kesjelseuerung und Bcr- preffung verbraucht wurden. Bestand blieben 199145 KI. gegen 162 902 dl tm Vorjahre. Gepreßt wurden 18884 000 Stück Kohlen- steine, die vollständig verlaust wurde». Der Selbstwerth der Kohlen in der Erde stellt sich aus Grund der früheren Berechnungen aus 0,36 ^ pro Hektoliter. Der diesjährige höhere Bruttogewinn ermöglicht unter Festhaltung an den bisher maßgebend gewesenen Prmcipi» größere Abschreibungen, insbesondere bei dem Grubenbauconio, vorzunehme». Der Reservefonds hat mit 48000 die statutenmäßige Höhe er reicht. Da- Etablissement wurde in der Pfingsinacht, 20. Mai, von einem schweren Brandnngliicke betroffen, durch weiches Förderung-- und Fabrikanlagen zum größte» Thule vrrnichtet wurden. Wen» nun auch in anerkennensweribestcr Weise die Magdeburger Feuervec- sicherungS-Gesellschast in kürzester Zeit den versicherten Schade» zur vollen Beftiedigung regulirt h,t und wenn auch die Nachbarwerke in Betreff Befriedigung der Kunden großes Entgegenkommen zeigten, so erleidet doch die Gesellschaft sehr erhebliche, zur Zeit noch nicht übersehbare Auställe im neuen Geschäftsjahre. — Zu Amoriisatio» und Abschreibungen sind verwandt 41 182,75 Der Reingewinn beträgt 32 396,33 ^l. der wie folgt Verwendung finden soll: 10 Proc. dem Reservefonds 3239.70 ^l. 15 Proc. Tantiäme au Beamte 4250,40 „8l, 5 Proc. Dividende von 480 000 ^l Aciiencopital — 24 000 ^l Bortrog aus neue Rechnung !)06.23 Die Bilanz schließt i» Einnahme und Ausgabe gleich mit 652 965,76^1 ab. Die Generalveisamnilung findet am 30. Juli ». o. statt. Berlin» 17. Juli. I» Folge vielfacher Beschwerden, beir. die versvätete Fertigstellung der Cou'rse an der Fondsbörse, hat da- Börsevcommiffariat, wie die „Nat.-Ztq." hört, heute durch Circular simnitttchc vereidete Makler unter Androhung von Geld strafen ausgefordert, den bestehenden Bestimmungen gemäß mit den von ihnen sestgestellt» Notirungen stets Pnncl 2 Uhr vor dem suugirenden Lomm ffir zu erscheinen. *— Der Rückgang de« deutschen Exporte-. Die un günstige Enlwickeiuug deS Aussuhrhandels des deutschen Reiche- erregt auch im AnSlande große- Auiieden. JnSbeiondere der Sxvort der E ftn-Jndustrie zeigt einen empfindlichen Ausfall. In den ersten fünf Monaten des lautenden Jahre- betrug die Aussuhr im Vergleiche zu derselben Periode des Boriahrcs: «SN 1887 Meter-Senlner Nobel!» .... 1 077 566 Schmiedbares Eisen. . 56-, 962 855 479 Schienen .... . 482 28!« 680 63« Drabt . 790 >26 1 130 082 G obe E ienwaaren. . 3,'6 747 255 779 Loconiotivcn . . . . 37 leV 23 089 Maschine» aller Art . 249 275 237 333 Der Rückgang in> Export von Roh isen und von einigen wichtigen Eiien-Jndllftrie-Arlikel» ist olio lehr bedeutend, und dieier Rückgang wird um so auffallender, schreibt die „N. Fr. Pr.", wenn man den gleichzeitig» Aufschwung der Aulsuhr der englischen Eisen-Jaduflrie im Auge Hot. —k— Ja der diesjährig» Hauptsaison der deutsch» Gtahlrad- Jndustrtr hat, nach den ab und zu veröffentlicht» Bericht» zu schließen, gegen da» Vorjahr »in erhebliche» Wachsthum des Umsätze- constattrt werd» können. Diese» erfreuliche Zeichen ist keineswegs allein dem Umstande zu verdanken, daß der Sport sich verallgemeinert hat, sondern vor Allem dürfte dazu betgetragen haben, daß dt« Fahrräder tn den Dienst de» localen Verkehr» getret» sind. In den großen Städt» sind die Boten vielfach mit Fahrrädern versehen, aus den Landstraßen (wie z. B. in der Provinz Hannover) die ChausseewLrter. Dieser erheblich gesteigerte Consum hat der Fabrikation neue Impulse gegeben, — Hniiderle von Arbeitern Hab» gute» Verdienst. Allein auch der Zwischenhandel, ein in diesem Falle äußerst wichtiges und nicht zu entbehrende- Bindeglied zwilchen Production und Consum, hat von der gesteigerten Nachfrage »ach Fahrrädern, von dem erhähten Umsatz wesentlich prosiiirt. *— Deutsche Thonröhren- uud Lhamottesabrik, Ac- tiengrsellschaft. I» der vorgestern abgehailencn General»«» lamnilniig wurde die Bilanz pro 1887 und die Aurzabiung der Dividende von 8 Proc. genehmigt und die beantragte Acnderung de» Statuts beschlossen; e- wurden ferner die ausschttdenden Auf- sichlSrath-niitalikder wieder und die Herren E. Sauer. Georg Arn- bo>d> A. Aschkmoß uud JuliuS Gradowsky neu in de» Auijichlöralh aewählt. In der daraus folgenden Aussichisrathssitzuiig wurde ein Abkommen mit den Bankhäusern Gebr. Arnbold in Dresden und AronS L Walter» in Berlin wegen Uebernahme der Aktien und einer Prioiitälsanleihe im Betrage von 500000 genehmigt. *— Gerurode - Harzgeroder Eisenbahn. In der am 14. d. MIS. abgehalienen Generalversammlung wurde besidiossen, da- Unternehmen durch Erbnnung einer Zweigbadn Aiexisbad- Günihersberge auSzudehnen und dazu 30000o^l bevorzugte Actien l-it. A und 350000 Stammaktien lat. L auezugebeu. Letztere sind von dem anhaltischen Staate mit 200 000 . dem Harzer Bergwerksvereia mit 60 000 , dem Kreise Ballenstrdl mit 50 000 >t, der Stadt Quedlinburg mit 25 000 und der Stadt GünlherSberge mit 15 000 ^ übernomniea worden, während die Actien I-it. ^ von der F'liale der Mitteldeutschen Credilbank in Berlin und dem Bankier Vogler tu Quedlinburg übernommen sind. Diese Actien sowie die Actien der alten Linie haben gleiche Rechte und ist da» Actiencapital sür da- ganze Unternehmen jetzt aus l 555 000 ^l gebracht. Der Verkehr hat sich so entwickelt, daß schleunigst Güterwagen angeschafft werden müssen, wozu die Aus nahme einer schwebenden Schuld von 30000 »i in 12 Jahren amortisirbar erfolgen soll, gegen welche von der Generalversammlung Einwendung» ebenfalls nicht erhoben wurden. Der bisherige Aussichtsrath, bestehend an- den Herren von Rüder-Dessa«. Bürger meister Köiinemann - Bernrode, Gedel - Ballenstedt, Schönichen- Haserseld, Simier-Hainichen, Vogler-Quedlinburg und Wiliekind- Berlin, wurde wiedergewählt. *— In dem Jahresbericht über den Gang de» Handel», der Industrie und der Schifffahrt von Magdeburg im Jahre 1887 heißt es u. A.: „Wenn über daS Wirthschastsjahr 1886 nur ein sehr bedingte- Lob ausgesprochen werden konnte, so kann 1887 erfreulicher- weise schon weil unbedenklicher in die Reihe der im Ganzen be friedigend» Jahre gestellt werden; jedenfalls darf eS unter den fünf letztvergangenen als da» beste gelt». Die deutsche Einfuhr hob sich gegen das Vorjahr um 2 441 696 t bezw. 243,9 Millionen Mark und die Ausfuhr stieg um 571406 t bezw. 138,8 Millionen Mark. Spccicll brr Export nach den Vereinigten Staat» hat sich von 69,1 Millionen Dollar- ans 80,6 Million» in 1887 erhöht, der. jenige nach Rumänien von 29 Millionen Lei aus 44 Millionen. Der Mehrcxport in dem für Magdeburg hauptsächlich in Betracht kommenden Artikel, in Zucker, betrug 51 066 t. Wenn sonach das Geschäft an Ausdehnung erheblich zugcnomm» Hai, so ist daS Jahr 1887 im Allgemeinen auch als ein lohnender in seinen Ergebnissen z» bezeichn». Indessen ein wesentlicher Theil deS erzielt» Gewinnes führt sich zurück auf günstig« Conjuncturen und Preissteigerung», die während de- Jahres in vielen Artikeln eingetretm sind, wäbreud über die Verringerung des eigentlichen Geschäft-nutzen- im Zwischen- Handel von allen Seit» Klagen laut werden. Die stet- zunehmende Concurrenz hat den laufenden Nutzen ans ein Minimum herab gedrückt, und eS bedarf der ganzen Thatkrast und Intelligenz, um unter diesen gedrückt» Verhältnissen den Zwischenhandel ausrecht zu erhalten nnd einigermaßen befriedigende Resultate zu erziel». — Fast in allen Berichten über die einzelnen Geschäftszweige wieder holen sich die Klagen über die störend» Einwirkungen der KriegS- besürchtung». Wenn sich trotz ihrer und trotz der immer noch wachsenden Zollschranken eine fortschreitende Entwicklung vollziehen konnte, so Vars man wohl schließen, daß Handel und Berkebr im Stande sein würden, den Druck der letzten Jahre gänzlich zu über winden, wenn sich daS Vertrauen aus den Frieden dauernd befestigte und wenn die Zollhindernisse verringert würden, die dem inter nationalen Güteraustausch im Wege stehen." VV. L k. Zu dem in Frankfurt a. M. vom 20. bis 28. August stallfindenden lll. Internationalen BinnenschisssahrtS- Congreß sind bi- jetzt 474 Theilnehmer angemeidet. Hiervon sind 65 ouS Oesterreich. 22 aus Frankreich, 17 aus Holland, 11 aus Italien, je 7 a»S Belgien und Rußland u. s. w. Hierzu treten noch die osficiellen Vertreter der verschiedenen StaatSregierungcn. Die königl. niederländische Regierung wird durch Herrn I. F. W. Con. rad, Jnipccleur des WalerstaatS Gravenhige, und Herrn l)r. E. A. Schmttl, königl. niederländischen General-Consul Hierselbst, vertreten sein. Die königl. italienische Regierung hat de» Coinmaiidcnr Gae- tano Bompiani, Jnspccteur der ösfciitüchcii Bauten, und de» Cava liere Ludwig Luiggi, Ingenieur der öffentliche» Bauten, abgeordnet. Der königliche Bauraih Sluhlsauth in Würzburg wird die königlich bayerische Regierung vertreten, und der Senat der Freie» Siadt Bremen hat als ihren Vertreter Herrn Oberbaudireeior Franzius angemeldet. Von dem Ministerium sür E'saß-Lotkringen sind d pu- tirt Herr Ministerialralh Waffcrbau-Dircctor Willgerodt in Sleaß- burg. als Commiffar der Landesverwaltunq sür Elsnß-Lotbringcn, sowie die Herren Wosserbau-Jnipcctor» Doell in Saaibing nnd Schmitt in Metz. Von Handelscoiporaiionen sind noch »acb,»tragen die Handels- und Gewcrbekammer zu Llmütz und die Hanc.ls» kamnier in Mülhausen i. E.; auch der Oesterreicbische Jngenicur- und Archfteftcnverein in Wien wird durch einen Delegiric» (H>.iiil Kllinz'iiger-Wicn) vertreten sein. Das königl. preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten wird sich mit 29 bis 30 Wandplüne» mit einer Geiammliänge von 102,75 io an der Ausstellung belheiligeii. Diese Pläne sind im Einzelnen zu folgende» Gruppen vereinigt: dir Gebiete der Memel, Weichsel, Oder, die mäikische» Wasserstraßen. daS Eibe-, Weser- und Rkeingebiet, der Dorti»unL-Ei»s-Lanal ue.ü Nivellements der Ströme Preußen-, *— Vergisch-Märkijche Bank. Die neuen Actien werden jetzt den bisherigen Actionaire» mit 1l3 Procent in der Zeit vom 17. d. M. biS zum 1b. August d. I. zum Bezüge angebvlen. Ans je eis der ursprünglich gezeichneten Actien und aus je zwöl> der jetzt umlaufenden Actien 4 600 >l (resp. sechs Stück 4 1200 ^i) cntsäilt eine neue Aktie zum Bezug. »— Porzellansabrtk KönigSzelt. Der Aussichtsrath schlägt eine Dividende von 10'/, Pro ent vor (1886—87 9 Proccni). Abgeschrikben sind 3 Pcocent aus Gebäude und Giundiiücke und 50 Procent aus Modelle und vorgetrageu 14000 Augenblicklich sei die Fabrik stark beschäftigt. *— Rbein-Nassauische Bergwerks-Gesell schaft. Gegenüber der Nachricht eines Berliner Börsenblattes, j daß bei dem sür daS erste Vierteljahr 1888 on-gewiesenen Gewinn von 300000 -8! auch die Abschreibungen bereit- berücksichtigt seien, wird der „Köln. Ztg." von unterrichieler Seite mitgetheilt, daß der Betriebsgewinn bis Ende Mai etwa 409 000 ohne Ab schrei- bungen betrage, nnd dabei bemerkt, daß es mindesten- voreilig sei, an- dem Roherträge der ersten Monate auf daS GeschäitSer- gebniß de- ganzen JahreS bei einem Industriezweige zu fchlicß ». der von den PreiSichwaiikung» de- Weltmarktes vollständig ab- hänge, und daß al!o dergleichen M itheilungen nur dazu angethan seien, die Copitalisten irre zu südren. *— Gußstahlwerk Witten. Einem Schreiben der Direction an einen Acttonair zusolge ist der Geschäftsgang »ach wie vor ein durchaus guter. Ueber die vorjährigen Eitrügnisse läßl sich, obgleich die Bbschinßarbeiten noch nicht so weit gediehen sind, um bestimmte Angaben zu mache», doch mitiheilen, daß die Dividende voraussichl- lich nicht unter 7 P oc. zurückbieibcn wird. *— Hörder Bergwerks» und Hüttenverein. Einrm Schreiben der Directioa zusolge würde der Abschluß dcS eben ver»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview