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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-02
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1888
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Vierte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 215. Donnerstag den 2. August 1888. 82. Jahrgang. Volkswirthschastliches. >ll» für dies«» Lheil b«stimmte» Seudnugeu stad »» richt» au dea verantwortliche» Redakteur desselbea T. G. La«» tu Leipzig. Telegramme. 8 Dresden. 1 August. (Privat - Telegramm.) Die Zeichnung auf die Aktien der Deutschen Thoaröhren- und Chamotte- sabrtk wurde sofort nach Eröffnung geschlossen. Allein hier wurde der aufgeleqtc Betrag vier- bis fünffach gezeichnet. Pose». 1. August. (Privat-Telegramm.) Infolge von neuen ringeiretenen Differenzen ist das GründungSproject der Gräher Brauereien definitiv gescheitert. rVDL. Nkw-Yark. St. Juli. Der Werth der in der ver. gangenen Wolde auSgesührten Produkte betrug 5 279 445 tz gegen 6289 265« in der Borwoche. Vkl'ö. Melbourne. 1. Auiust. Die internationale Aus stellung wurde heute feierlichst eröffnet. Vermi sch te S. * Leipzig, 1. August. Die vom Borstand de» „Mitteldeutschen Papierverems" vergangene Ostermesse in Leipzig veranstaltete Aus- stelluug de» Papier- und Schreibwaarrnfache», sowie verwandter Geschäftszweig« war von gutem Erfolg begleitet und wurde der Borstand von vielen Seiten angegangen, die ur sprünglich gefaßte Idee, jede Oster« und MtchaeliSmesse eine derartige Ausstellung zu unternehmen, nicht fallen zu lassen. Der Borstand nahm deshalb, trotz der damit verbundenen Mühe die Vorarbeiten für die Herb stmeß» Ausstellung in die Hand und hat sich bereits eine genügende Anzahl Aussteller gemeldet um daS Unternehmen als gesichert zu betrachten. ES sind die Tage vom 21. bis 23. September für die Ausstellung festgesetzt und wird dieselbe wieder in den Räumen dcS Eldorado avgehalten werden. Die- ienigen, welche noch beabsichtigen mit auSzustellcn werden gut thun, ihre Anmeldung baldigst zu bewirten, um sich noch einen Platz zu sichern. Anmeldungen werden überhaupt nur bis zum 20. August angenommen und sind an Herrn Otto Winkler, Leipzig, User- straße 8 zu richten. Es wird nur rin geringer Beitrag zu den Spesen von den Ausstellern erhoben, größere Kosten erwachsen den selben jedoch nicht! *— Silberconr». Der CourS, zu welchem die in Silber zahlbaren Loupon« der österreichischen Eisenbahn - Prio- ritätS-Obligatiouen, sowie die auSgeloosten Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelöjt werden, ist von 82 Proc. aus 82'/, Proc. erhöht worden. ES werden demnach bis auf Weitere» für 100 st. gezahlt 165/X) »l ch Plauen, 31. Julj. Der hiesige Vorschußverein (E. G.) batte per 1. Semester 1888 eine« Gesammtumsatz von 77 390 336,88 ^l gegen 66 632 940,80 per 1. Semester 1887. Der Mehr Umsatz pex 1. Semester 1888 betrügt 10757396 08 ^l Die Mitgliederzahl betrüg am 30. Juni 1888 : 806. 20 mehr al- zu Anfang des Jahres. — Die Ziegeleien in der Rühe von Plauen haben im Jahre 1887 nicht nur den gesammten hiesigen Bedarf genügend gedeckt, sondern auch noch 600—800 Doppelwagen nach dem oberen Bogtlande auSgesührt. — Die la n dwirthschast- liche Winterschule zu Auerbach t. B. eröffnet den nächsten UnterrichtScuriuS am Montag, 22. Oktober d. I. *— Oberlausitzer Jute-Spinnerei in Ostritz. Am 1. Septeniber soll eine Generalversammlung über Erhöhung des Aktienkapitals um 250000 und über Ausgabe von 400 0Ö0 ^l 4'/, proc. Prioritäten Beichiuß fassen. Dresden, 31. Juli. Das Bankhaus Günther L Rudolph hier- selbst hat die Aktie» der CH Schmelzer'schen Fabrik elek trischer Beleuchtungskohle», Actnngesellfchast in Nürnberg, übernommen; das Aktien Capital der Gesellschaft beträgt 600 000 .st, Hypotheken oder sonstige Gläubiger sind nicht vorhanden. Die Aktien kommen für jetzt nicht zur Börse. Dresden, 1. August. „Kette", Deutsche Elbschiff. fahrtS-Gesellschaft zu Dresden. Die B triebSeinnahmen der »Ekelte" haben sich im Monat Juli abermals recht bcsriedigend gestaltet. Die Schlepplohn-Einnahmen betrugen 227 679 ^ (gegen 21b 69b im Juli v. I.) und die Frachten-Einnahmen 264 706 .sl (gegen 186 326 .st in demselben Monat dcS Vorjahres). Die Juli- Einnahmen in 1888 überstiegen somit die Juli>Einnahmcn von 1887 um 90 364 » Die Geiammi-Einnahmen in der Zeit vom I. Januar bi- 31. Juli d. I. beliefen sich auf 2 082686 .st und blieben hinter denen derielben Zeit des Vorjahres noch uni 34 85l zurück. s Altruburg, 31. Juli. Die gestrige außerordentliche General- Versammlung der Altenburger Actiei.brauerei wurde kurz nach 4 Uhr durch den Borsitzenden deS AufsichtSrathS, Herrn Justiz. roth Haje, eröffnet. Die Präsenzliste ergab die Anwesenheit von 44 Aciionairen, welche 717 Aktien mit 202 Stimmen vertraten. — Bei Eintritt in die Berathung des einzigen Gegenstandes der TagrS- ordnung, betreffend die Ausnahme einer Piloriiätsanleihe, begründete der Herr Vorsitzende diesen Antrag mit dem Hinweis aus die günstige Lage des GelbmarkleS zur Umwandlung der Hypothekendarlehne der Gesellschast i» eine unkündbare Anleihe mit einer müßigeren Ber- zinsung und wies nach, daß die Brauerei, nach der Production bc- rechnet, per Hektoliter nur 13.36 >lt Anlageiiw ith besitze, während bei der Mehrzahl der Actienbranereien diese Z ffern sich zwischen 30 bis 40 bewegen. Die Ursachen dieses günstigen Verhält- uiffeS sei in den allezeit kräftig bewirkten Abschreibungen zu suchen, durch welche auch die PioLuctionsvergkößerung von 50000 dl aus 90 000 dl ohne Lapilalverniehrung durchiübrbar ge- wesen sei. Jetzt stehe die Gescllscha't allerdings vor abeimaliger Er weiterung. ZueistmäredieBergrößerung der Lagerrüumesür Malzproducte unumgänglich nöthig, zu welchem Zwecke aas dem Mülzereigebäude die jetzt eingebauten Wohnungen entfernt werden müßten. Zu diesem Zwecke wird bereits ein Beamtenhaus mit einem ungetähre» Kostenaufwand von 70 000 ^l erbaut. In dessen Souterrain sind Malzdarren angebracht, oujljwelchcn jährlich circa 3000 Lenlner mehr als bisher erzeugt werden können, wodurch schon die Verzinsung deS ganze» Neubaues erzielt wird. Weiter hat die Tragfähigkeit des alten Mälzercigebäudcs durch Ü berlastung ge litten und macht sich ei» Reparaturbau desselben, dessen Kosten aus mehr al- 20000 veranschlagt sind, bald nöthig. Ferner sollen die Lagcrsäsjer durch Anschaffung größerer Gebinde um circa 4000 bl Inhalt vermehrt werden, was auch circa 22000 kosten wird. Dann solle» in den (seietzl'chen Reserve- und Betriebsfonds die Bestände in sicheren Wertbprpieren ange. legt werden, wodurch sich die Summe von 1000000 zu sammen genommen erfüllt. Der Rest der Anleihe von 200000 »l bleibt vorläufig unbcgeben. Ucber die Unterbringung der An- leihe könne wegen schwebender Lerhandlungen vorläufig keine Mit- theilung gemacht werden, jedoch werde der nächsten ordentlichen Generalversammlung darüber Rechenschaft abgelegt werden. Hieraus beschließt die Generalversammlung einstimmig, dag für die Gesellschaft eine mit 4 Proc. verzinsliche, in Autheilscheinen von je bOO >4 ge- theilte, mit mindeste»« 1 Proc. auiS Jahr und ZinSersparniß zu ainortifirende und mit 102 Procent rückzahlbare Anleihe von 1 200000 ^l ausgenommen werde, von welcher jedoch zunächst nur 1000000 ^l begeben werden sollen. Ter Herr Vorsitzende machte noch der Versammlung die erfreulich' Milche,lung, daß das jetzige Geschäftsjahr gute Resultate auszuweiic» habe, und schloß dann kurz nach '/,5 Uhr die Generalversammlung. Nach der Altenburger Ztg." ist die Anleihe, welche die Altenburger Actienbrauersi auf- zunehmen gedenkt, gestern nach beendeter Generalversammlung den Bankfirmen Becker L Co. Leipzig, und Otto Lingke hier unter äußerst günstigen Bedingungen zugeickilagen worden. Ei, weiteres Gebot war von der Allgemeinen Deutschen Lreditanstalt in Leipzig eingegangen. Die Naumburger Brounkohlen-Actien-Gesell- fchast hielt ihre ordentliche Generalversammlung am 30. v. M>S. in Naumburg ab. Der Gefchästsbericht, au- d m bereit- Mit- thetlungen gemacht worden sind, lag vor und gab der Vorstand hierzu Erläuterungen. D,e JahreSrechnung wurde aus Antrag der Revisions-Commission einstimmig entlastet und der erzielte Rein gewinn von 82 SW,33 ^l wie folgt vertheill: 10 Proc. zum Reserve- fondS 3239,70 ^l, 1b Proc. Tantieme 4280,40 b Proc. Dividende aus 480000^ Aktienkapital 24 000 »Ul, Bortrag aus neue Rechnung 906,83 ^l Der Reservefonds hat eine Höhe von 42 418.30 »41 erreicht. Die nach dem Turnus auS dem AufsichtSrath auSfcheiden- de» Herren Schindler und ArendS wurden >n denselben wieder- »«»«hlt und soast »och Geschäftliche« erledigt. Berit«, 81. Juli. Die heutige Ausnahme de« LpirituS- l»>»r« ergiedt »in», Bestand »»» 18 Mtll. Liter gegen 18 Mill. Liter Ende Juni. Die Fabrikantenlager werden aus 8 Mill. Liter geschätzt gegen S'i. Millionen Ende Juni. Berlin, 31. Juli. Der Cour» der russischen Roten nahm heute einen neuen und bedeutenden Aufschwung, für welchen man in den betreffenden Kreisen in erster Reihe Anschaffungen der Pro- dmtenbölse als Grund ongab. Die letztere mag allerdings gegen wärtig wieder größeren Bedarf haben, vielleicht auch sich jetzt schon für die neue russische Export-Campagne rüsten, nachdem sie während der letzten Wochen nur geringe Posten russischer Noten ausgenommen hat, dennoch glaubt die „B. B.-Z." den inanntgsachen Andeutungen noch mehr Bedeutung beilegen zu sollen, welche von der vor- bereitung für große russische Finanzgeschäfte sprechen. E« braucht sich dabei vielleicht noch nicht um eine russische Anleihe zu handeln, aber die russischen Eisenbahnen haben notorische mannigfache Geld- bedürfntsse, mehrere von ihnen haben die Loncessioneu zur Ausgabe neuer PrioritätS-Anlethen erhalten, andere wünschen die Gunst der Verhältnisse zur Lonvertirung älterer Anleihen zu benutzen, und so darf man in der That erwarten, daß in Kurzem neue russisch« Finangeschäste in Gang kommen werden — fei »S hier, fet eS in Holland und Paris. Die neuerdings etngetretene Steigerung der rusischen Balnta ist jedenfalls nicht außer Berührung mit diese« Proircten. * Berlin, 31. Juli. Im Auswärtigen Amt ist auch für diese» Jahr ein Verzeichniß der kaiserlich deutschen Consulate bearbeitet worden, auS welchem sich die zahlreichen Neubesetzungen der Consulatstellen, wie sie die AuSdthnung unserer Vertretung im AnSlande bewirkte, ergeben. Im Interesse deS Publicum» ses darauf ausmerksom gemacht, daß nach amtlicher Bekanntmachung die An- rusung der kaiserlich deutschen Tonsuln seiten- der ReichSangebörigen nicht etwa der Vermittelung de« Auswärtigen Amte» bedarf, sondern direct geschehen kann, und für die dazu nöthigen Nachweise eben diese« Verzeichniß dient. Dasselbe ist von der königlichen Hofboch- Handlung von E. S. Mittler und Sohn in Berlin, Kochstr. 68, für I,2b z» beziehen. Gleichzeitig erschien ebenda »nd in der selben Weise redigirt ein Berzeichniß der Consulu de» Aus lände» im deutschen Reich (Preis 80 -C). *— Bekanntlich hatte das Plenuum des BundeSratb» beschlossen, die Bestimmung des Zeitpunkte- für den Zollan schlug von Hamburg und Bremen dem Reichskanzler anheimzugeben. Dem Vernehmen nach sollen nun die am 28. v. M. zur Berathung von den Zollanschluß der beiden genannten Hansostädte betreffenden Anträgen zusaiiimengetretenen BundeSrathSausschüsse den Beschluß gefaßt haben, dem Reichskanzler vorzuschlagen, die Mitte Oktober für den Zollanschluß in Aussicht zu nehmen. Wenn nicht, wie viel fach früher angenommen wurde, der 1. Octobcr hierzu auSersehen wnrde, io mag der Grund da'ür in erster Linie in dem Umstand zu suchen sein, daß die sehr große Zahl von Steuerbcamten, welche neu einzustellen sind, erst am 30. September ihre bi-kerigeu Dienst- Plätze verlaßen und am 1. Oktober in Hamburg und Bremen ein- treffen kann. Ehe diese Beamten — e- handelt sich dabei um mehrere Hundert — in ihre neuen Aemter eingesührt und mit ihren neuen Functionen bekannt gemacht sind, kurz, ehe die erforderliche innere Neuorganisation soweit gefördert ist, daß sie exakt sunctioniren kann, dürste immerhin die nicht zu reichlich bemessene Zeit von 14 Tagen vergehen. Wenn Preußen in der Lage gewesen ist, trotz der sehr starken Ansprüche, welche die Durchführung de» neuen Branntwein und ZuckersteuergesetzeS in Bezug aus die Vermehrung de» Beamte». Personals gestellt haben, dem Bedürsniß nach mehreren Hunderten von Steuerassistenten für düse Zollanjchlüffe entsprich?« zu können, so ist dies der weisen Vorsicht zu danken, mit welcher eine zielbe- wuß e Proportionalität der Supernumerare seit längerer Zeit her. gestellt war und infolge deren eine so große Zahl junger Kräfte für den neuen Dienst vorbereitet werden konnte. In Preußen war rechteckig gewissermaßen ein Reservoir geschaffen, auS welchem man diesem anderweitig gar nicht zu desridigeiideu Bcdürsmß der Hansa- stäsie gerecht weiden konnte. dl. I,. 6. Mit den« 1. August 1883 tritt daS neue Zucker- steuergesetz i» Krast. Danach wird die Steuer für einen Doppel- cenlncr Rüben von 1,70 aus 0,80 ^l, die Ausiuhrvergütung für den Doopelcentner Rohzucker von 17,25 aus 8,50 >4 herabgesetzt und eine Berbrauchsabgabe von 12 sür den Dopvelccnter Rübenzucker neu eingrsühlt. Wen» auch die NuSsuhrpräm cn damit nicht voll ständig anjgcliob n sind, was bei der dermaligcn Lage der Zucker- industrie nicht möglich ist, so darf inan doch hoffen, daß dem Ber fall der Zuckersteuer sür einige Zeit vorgebeugt und die Einnahme deS Reichs aus dieser Steuer in angemessener Höhe gesichert ist. Der jährliche Reinertrag durch da- neue Gesetz wurde aus 46 bis L2 Mill. Mark berechnet. *— Zollfreiheit sür Eiseubabnregie - Güter der deutschen Bahnen in Oesterreich-Ungarn. Die öster reichisch-ungarischen Finanzbehördcn sind nach einer Miltheiluug de» Ministeriums der auswärligen Angelegenheiten gegenwärtig ange- wiesen worden, die Zollsreiheiten im Sinne deS Artikels XIII des österreichisch-ungarischen ZolltarifgesetzeS vom Jahre 1882 (sür Eisen balmregie-Güter rc.) rücksichtlich aller im lösterieichisch-iiiigarischen Zollgebiete gelegenen preußischen, bayerischen und sächsischen Eisen bahnverbindungen und B lricbswechselstaiionen, insofern diese Zoll sreiheiten nicht schon derniale» i» Hebung stehen, sofort zu gewähren. Da der 1. September 1887 als AnsangStermin für de» Beginn de- wechselscitigen Zugeständnisses der in Rede stehenden Zollsreiheiten »er- einbart worden ist, sind die österr.-unqar. Finanzbehörden beauftrag» worden, die vom 1 September 1887 bis zum Bekanntwcrden der erloss-nen Verordnung von den Bahnve, Wallungen und Armier» nachweislich sür Bahnregie.Güter. Amtsersordernisse rc etwa eilige- hvbcncn Einsuhrzollgebühren zurückzuerstatten. Zollbeträgt sür solche Eisenbahnniaterialjen, welche ichon vor dem 1. September v. I. zur Einsuhr gelangt, aber einstweilen zollfrei belassen waren, sollen jedoch nachträglich eingezogen werden. *— Real-Creditbank in Berlin. Unter dieser Firma ist mit dem Sitz in Berlin eine neue Actiengesellichast in da? Handels register eingetragen worden, deren Capital ans 1200000 Eisest geletzt ist und deren Gründer sich vorzugsweise auS dem Kreise der Architekten, Maurermeister und Zimmermeister rekrntirt. Die neue Gesellschast bildet die Fortsetzung ber bisher hier in der Loinman- dontenstraße 72 bestehenden eingetragenen Genossenschaftsbank Mit der gleichen Firma. Zweck der Gesellschast ist die Förderung de» RealcreditS durch Gewährung von Darlehen sowie der Betrieb von Bank-, LoinmissionS-, Hypotheken- und GrundstückSgeschäiten DaS Capital ist wesentlich höher bemessen als die Mitglieder-Gut- baben nach oem letzten Ausweise betrugen und ist von den Gründern übernommen worden. Eine Emission der Actie» an der Börse scheint vorläufig nicht beabsichtigt zu werden. *— Preußische Lentral-Bodeaeredit-Actiengesell- schast. Die Direct> on veröffentlicht die Semestralbilanz, der zu Folge die Bank ihren Grundbesitz vom 30. Juni v. I. abgestoßeu hatte, neuerdings aber Grundbesitz im Wertbe von 165 873 über- nebmeu mußte. Die gewährten Hypothekendarlehne sind in Jahres frist um 11 Millionen, in den letzten sechs Monaten um 7 Mil lionen Mark gewach'i-n; procentual ist die Vermehrung der Lom- munaldarleben 2.8 Millionen Mark bedeutender. BemerkenSwertb ist die Zunahme der Antagen in Wertbpapitren, deren Bestand sich von 994 906 auf 1 964 273 resp. 3 478 481 » gehoben ha». Der Betrag der umlausenden Psandbriese zeigt bei den 4'/, proc. und b proc. geringe Reduktionen. Derjenige der 4 proc. ist um 630000 gegen den 30. Juni d. I. gewachsen. Der Zuwachs an Hypotheken darlehen wurde in der Hauptsache durch Ausgabe 3'/, proc, Psand briese gedeckt, deren UmlnuiSbeirag sich um 6,6 Mtllionen gegen den 31, Decemder und ui» 12 Millionen gegen 30. Juni 1887 gehoben hat. Auch die neu bewilligten Communaldarlehea validiren gegen 3'/, proc. P aadbriese, von denen am 31. December 3 864 400 ^l und am 30. Juni er. 6 200000 in Umlauf waren. *— Berlin-Passauer Fabriken für Pa rq net und Holz bearbeitung. Unter diesem Namen wurde die Regensburger Firma Gebrüder Maier Loewi in eine Aciiengejelllchait umgewandelt Der Sitz der Gesellschast ist in RegenSburg, DaS Aclencapital de trägt 1700000 *— Berliner Werkzeugmaschtneniabrik (Sentker). In der Genrralversommlung am 30 Jul, wurde v rwillnagsseitiq nut- qetheilt, daß in de» ersten v er Monaten de» lautende» Geschäfts jahre» bereit» Aufträge in Höhe von 420000 ^>l gegen 448000 ^l de» ganzen vorigen Geschäsisjahre« ei»gelauien seien; am 1 Juli waren noch Aufträge sür 170 490 ^l zu erledigen. Neu hinzu- gekmmn«» find dt» letzt sür 94436 ^S. i, >»««a 884-78 » gege» 101000 ^l im Vorjahre. Der Gesammtumsatz in den ersten vier Monaten betrage 156 000 gegen 118000 ^l im gleichen Zeit raum deS Vorjahre», lieber den neuausgenommenen Fabrikations. zweig (BewaffnungSgegknslände) bemerkte der Vorsitzende, mit Rück- icht aus die Behörde kein- Auskunft ertheilen zu können. Schließlich genehmigte die Versammlung »och, daß die noch umlausenden 67 500 alter Aktien nachträglich zur Umwandlung in Vorzugs aktien gegen 7S Proc. Zuzählung bi» 30. Septeniber zugelasscn werden sollen -i- Die Theerschwrelereien der Provinz Sachsen zeigten im Jahre 1887 folgenden Betrieb: Die 17 Gesellschaften hatten jusammen 137 liegende und 1283 stehende Retorten im Betrieb, lln Kohlen wurde» verbraucht: »um Feuern 7 822 371 1,1, zur Verschweelung 11822 766 kl, Producirt wurden insgejammt b6 928 693 hp-, während bei vollem Betliebe producirt werden konnten 61 184 646 ic»?. Der Theer ist meist verarbeitet. D e Ge- ammtzahl der beschäftigten Arbeiter beträgt 1112, davon 926 ver- heirathet. Die Zahl der Jamilienglieder derselben beträgt 4401. DaS ungefähre Aiitageeopital der 17 Gesellschaften beträgt 8 991000 Die Mineralöl- und Para sfin sabriken derProvinz Sachsen verarbeiteten im Jahre 1887 in-gesammt ü7 394225 kg; Theer und verbrauchte» dazu 2 748 542 KI Kohle. Producirt wurden selbst 49 279 866 kg; Theer, da» Fehlende wurde angekaust. Die Anzahl der bei den 11 Gesellschaften beschäftigten Arbeiter beträgt 1299, davon 918 verheiratbet. Dieselben ernähren 4498 Familien- glieder. Da» unge!ähre Anlagekapital sämmtlicher Gesellschasten beziffert sich aus 6 109 000 -s- Zuckerfabrik Cönnern, Actiengesellichast zu C ö n nern a, S. Der Rechnungsabschliiß pro 30, Jnni 1888 schließt in Aktiven und Passiven gleich mit 626 293,96 X ab. DaS Aciiencapitat steht mit 180 000 ÜE, daS Depotwcchselconto mit 300 000 .<4, daS Reserve. fondSconto mit 15 041 zu Bliche. Die Fabrikanlage reprälentirt cinen Werth von 205 400 ^4, Im Gewinn- und Veilnsleonlo steht dem Waarenconto von 655 397,40 ./l da» BelricbS-Unkostenconto mit 560550,55 gegenüber. Die Zuckerfabrik Spora, eingetragene Genoffenschaft zu Svora bei Zeitz, nahm in ihrer am 30, v. Mts. adgehaltenen ordentlichen Generalver'ammlung zunächst den Bericht des Vor- staudeS über die Geschäfts- und Vermögenslage der Genossenschast entgegen, genehmigt die Bilanz per 31. Mai d. I. und ertheilie aus Grund der stattgehabten Prüiung der JabreSreckiiilinq dem Vorstand und Au-schuß einstimmig Entlastung. Der GeschästSgewinn des letzten Geichäsljahres 1837/88 beträgt 143 000 ^1 unü wurde derselbe nach Abzug der statutengemäßen Äoschreibungen dem Reservefonds über- wiesen. Die nach dem Turnus auSsheidenden drei Ausschiißmit. gliedcr wurden al- solche wtedergewählt. Der Antrag ans Aus- lösung der Genossenschaft und deren Liquidation wurde gestellt, weil einige Gcnossenichaster vor einigen Monaten ihren Austritt au- der Genossenschaft erklärt hatten. Dem Anträge wnrde ein stimmig zugestimmt und als Liquidator Herr Rechts,inmalt Grä ßner- Zeitz bestellt mit der Besugniß, die beweglichen und unbeweglichen Sachen freihändig zu verlause». In der Versammlung waren 16 Grnossenschaster, welche 1147 Anlheile — 697 Stimmen ver traten, zugegen. — Jedenfalls wird au- der Genossenschast eia Actienunternihmeu erstehen. D Hahn enkamm-Bierbrauerei-Actien-Gesellschast, Cassel. Die am 30 Juli abgehaltene Generalversammlung be schloß, sür 1887,88 eine Dividende von siebe» Piocent zu vec- thcileu, zahlbar sofort bei der Gesellschastscassc Gebrüder Arn- bold in Dresden und klein L Heiman» in Frankjurt a. M. Weitere Punkte der Tagesordnung konnten nicht erledigt werden, da hierzu die Generalversanimlung nicht beschlußfähig war. Es waren nur 339 Aktien vertreten. Elberfeld, 3l. Juli. Die heute abgehaltene Generak-Versamm- lung der Basa lt-Actiengesellschast Köln beschloß die Er höhung deS Grundkapitals von 1 aus 5 Millionen Mark. *—Vom Drahtstistenm arkt. Die „Köln. Ztg." schreibt: Im Hinblick aus den Widerspruch zwischen einigen uns zugegangene» Berichten über die Folgen der Auslösung des DrahlstisleiiveibandeZ geben wir nachstehende, von bestuntcrrichteter Seile herrührende Mit- theilung wieder: Der Dralitstistenverband ist in der Hauptverjamm- lniig vom 7. Juli thalsächlich aus ge löst worden, sodaß von jenem Tage an die einzelnen Werke wieder sür eigene Rechnung verkaufen. Die beiden Bcikanssstellen deS Verbundes sind allerdings noch in Thätigkeit, aber nicht um neue Geschäfte abzuschließen, sondern nur um die alten abznwickeln und die Auflösung dcS Verbundes durch- zusiihren. Die Preise waren natürlich schon tn den letzten Wochen vor der Auslösung insolge der herrschenden Unsicherheit bei de» widersprechenden Gerüchten über den Beitritt oder Nichtbeitriit der auß-nst hendcn Werke nicht unwesentlich gewichen. Seit der wirklich beschlossenen Auslösung und mit Eintritt des sreien Wettbewerbes ist nicht nur der Grundprel- um 1'/, bis 2 ^1 sür 100 k^ gesallen, sondern auch die Ueberprerse sind derartig geworfen worden, daß fast alle durch den Verband in dieser Richtung erzielten Vorlheile wieder verloren sind. Dazu kommen die Schwierigkeiten, welche bei der Abnahme dec Abschlüsse gemacht werden, die Preisnachlässe, welche erzwungen werden. Es ist nicht zu viel gesagt: die Wider strebenden baben durch die Sprengung deS BcrbandeS dem Draht- stistengejchäst einen Schaden zugefügt, ber mit Hunderttausend«» noch viel zu gering angeschlagen ist. Die niedrigen Preise haben natürlich eine große Nachfrage hervorg rusen, namentlich kommt da -Ausland mit den so lange zurückgchaltene» Aufträgen a» den Mark», um seine großen Vorlheile aus der allbekannten Unetuigkelt der Deutschen Wieder einmal e »zuheims n. Dortmund, 29. Juli. (Köln. BolkSztg.) Auf dem Kohlen markt herrscht trotz der sür daS Kohlengeschäst sonst so ungünstigen Jahreszeit fieberhafte Thätigkeit. Die meisten Zechen, namentlich die größeren und leistungssähigere», sind mit Au,trägen so reichlich versehen, daß sie — trotz eingelegter Neberschichten — genöthigt sind, manche Bestellungen zurückzuweisen. Die Folge davon ist ein sich stellenweise empfindlich fühlbar machender Mangel an brauch baren Arbeitskrästen, der seinerseits wieder eine Erhöhung der Lö hue nolhwendig gemocht hat. Daz» kommt, daß die Preise sür Grubenmaterialien bedeutend gestiegen sind und noch fort während steigen, so daß, trotz des flotten Absatzes »nd der erüöhlen Koblenpreise, viele Zechen doch nicht in der Lage siad. Ans beute zur Bertheilung z» bringen. Auch die neuen bergpolizeilichcn Be stimmungen sind, trotz der höheren OriS genehmigten Milderungen, noch immer keineswegs dazu angethan, die Wünsche der Kohlen- Jndustrie zu befriedigen, der Opjer, welche der letzteren durch die socialpolitische Gesetzgebung ouserlegt sind, gar nicht zu gedenken. So zeigt sich auch auf dem Kohlenmarkt neben Licht noch viel Schatten. Dessen ungeachtet ist die gegenwärtige Lage der Kohlen- Industrie befriedigend und berechtigt zu guten Hoffnungen. Was den Versandt anbetrifft, so ist in der letzten Woche wi-der der leidige Waggonmanget eingetreten; die Zechen dcS Gclsenkirchener Reviers waren in Folg« dessen abermals gezwungen, einen großen Theil der Förderung in die Magazine zu stürzen und die Bergleute zeitweise feiern s» lassen. Abgesehen von den hierdurch enlstehendcn Unkosten sind die Zechen in Folge dieser Mißstände auch nicht in der Lage, ihre Abnedmcr tn der contractmäßige» Weise zu befriedigen. So- weit der Versandt nibt von dem Waggcnnianqel berührt wurde, ging derselbe regelmäßig von Statten. Bezüglich de» Absatzgebietes und der Preise sind bemerkeaSwerthe Veränderungen nicht zu verzeichnen. *— Rheinisch-westfälischer Walzwerks-Verband. A»S der am 28. Juli in Düsseldorf stattgefundencn Generalversammlung wird der „Köln. Ztg." Folgende- mitgethcilt: ES wurde der An schluß zweier BerbandSwerke, die sich bloS auf ein Jahr verbindlich gemacht hatten, für die ganze Dauer deS Verbandes genehmigt. Der Verband hat sich also noch fester gefügt, »nd daS spricht dafür, daß die Mitglieder mit den Erfosgen dcS Verbandes zufrieden sind. Der Vorstand wurde neu gewählt. Sonst sollen Puncle von Be lang nicht verhandelt worden sein. — Die Fkinblcch-Verkaufsstellcn sollen in vierzehn Tagen in Thätigkeit trete». Esst«, 3o. Juli. An der gkiirig.n I n b n st riebörie herrschte außerordentlich l-bbaste Nachfrage »ach be i Kux?» einzelner Werke und waren darin ganz erhebliche Umsätze z» v i zeichnen. Die de- heutendste ConrSarance erzielten die Kuxe der Zeche Mont Leni» welche von 1200 auf 1500 ^l gingen, zu letzterem Preise aber stark in Angebot kamen. Groß« KautordreS lagen vor lür die Kuxe der ZeH» Jodaan DeimelSberg, welche tn großen Posten auS dem Markt G«no«n«t, «d dt» zu 900 ^l brzahlt wurden und selbst tn Pollen von 50—100 Stück mlt 850 ^ gefragt illeben. Wie verlautet, schreitet der Ausbau der Zeche sehr gut voran, so daß man etwa tn 10—12 Monaten die Concenlrirung der Förderung auf Schacht Johann fertig zn stellen glaubt. ES dürste sich dann die Förderung allmülig aus ca. 12000 Ctr. täglich allein aus Schacht Johann heben. Auch sür die CoakeS und Coakc-kohle produclrenden Gruben herrschte außerordentlich lebhafte Nachfrage und wurden die Kuxe von Courl bis zu 2450 ^tl gehandelt und blieben bl» zum Schluß tn größeren Posten mit 2400 ^l gesucht. Große Umsätze sind auch zu verzeichnen in Kuxen dcr Zeche Dannenbaum, welche mit 2300—2350 ^l gehandelt wurden. Die Z-che vertdeilt pro Mai und Jnni er. wieder 15 000 ^l AuS- beule, die sich jedoch schon sür da§ lausende Quartal, bet den außer ordentlich günstigen Abschlüsse», welche da» Werk sür seine enorme CoakSproduclion erzielt hat, erheblich höher stellen dürste. Gebaut wurde sür da- II. Quartal er. bereits 50418,49^4 und ist bei der lebhaften Nachfrage nach diesem Papiere wohl anzunehmen, daß die Kuxe eine weitere Preissteigerung erfahre» werden. Sonst machte sich rege» Interesse geltend sür di« Kuxe der Zeche Eiberg, welche mit 1300 gefragt blieben und von denen einzelne Stücke bis 1350 bezahlt wurden. Buch nach Lothringen, Friedrich der Große, Siebenplaneten war die Nachfrage eine sehr lebhaft«. *— Aachruer DiScouto-Brsrllschaft. Dt« Actionaire, welche erst zu Beginn diese» Jahre» durch ihre Verluste bet dem Falliment Hüffer in Crimmitschau viel von sich reden machten, er- fuhren neuerlich eine unliebsame Ueberraschung. Wie verlautet, ist der Prokurist Cohcn, welcher unter Benutzung von Gesellschaft», depositen private Börsenspekulationen unternommen und sehr be- deutende Summen, angebftch über 500000 >1 verloren hat, ver haftet worden. Mit welchem Betrage die Bank hierdurch geschädigt wird, ist bisher nicht bekannt geworden. An der gestrigen Berliner Börse lagen anscheinend von uuterrichleter Seite große VcrkausSorbre» sür die Aktien der Gesellschaft vor. Es hieß an fangs, d,ß die LourSnotiz sich ungefähr um 15 Proc. niedriger stelle» werde, doch wurde dieselbe schließlich von den vereidigten Maklern ganz gestrichen. — Dagegen erklärt die Direktion: „Tie Disicrenjgeschäftc de» Vorstehers unserer Wechselstube haben dessen Enlhebung notbwcndig gemacht. Die entstehenden Verluste sind weil entscrnt, unsere Stellung zu berühren." Aachen» 31. Juli. D e Verhaftung de» Procnrtsten Cohen der Aachener DiSconto-Gesellschast erregt hier ungeheures Ausiehc». Cohcn wurde gestern Nachmittag durch einen Polizei- Lomm ffar aus seiner in der Tasinostraße belegenen Wohnung ab geholt und mittels Droschke in Untersuchungshaft gebracht. Wie e» heißt, hat Coden schon seit längerer Zeit mit großen Beträgen an der Berliner Börse gespielt und bedeutende Summen verloren. In welcher Höhe die Döconto-Gesellschaft in Mitleidenschaft gezogen ist, darüber verlautet noch nichts Bestimmte-, tndeffen wird man nicht sehlgreifen, wenn man den Verlust auf mehrere hunderttausend Mark beziffert. Die Aufdeckung der Sache soll dem neuen Director dcr Gesellschaft Herrn Senfs zu verdanken sein. In seinem Privatleben machte Lohen durchaus keinen über seine Verhältnisse gehenden Aufwand; er ist unverheirathet. (K. Z.) *— Hamburger Kafseetrrmiamarkt. Man schreibt der „Ir. Ztg." aus Hamburg. 30. d. M.: „Trotz der Hauffs in Havre und New-Pork hat unser Kaffcetcrminmarkt seine Ruhe bewahrt und es nicht zu der Schwänze kommen lassen, welche sür Ende Juli manchcrseiis befürchtet worden war. Die bedeutenden lausenden Engagement- konnten aus den vorhandenen Borräthea sowie Sü den Zufuhren vollauf gedeckt werde» und zwar um so leichter, al- die Operirenden ihre volle Ruhe bewahrten und sich durch vorlaute Faiseurs nicht in Unruhe versetzen ließ-». Der Monat schließt mit 63 Piennigen per Juli und 61'/« Pfennigen per August gegen 58'/« Pfennigen per September, i» welch letzterem Monate Zufuhren aus der neuen Ernte schon am Markte sein können. Die Bersiche- rung eines Importeurs, er habe genügend Maare schwimmen, um alle Engagement- per Ultimo durch dieselbe decken zn können, hat wesentlich znr Ausrechtcrhaltung der Ruhe bcigetragen." *— Mecklenburgische Friedrich.Franz-Eisenbahn. Ein Corrcspondcnt dcr „H. B.-H." kommt in einem Schreiben aus den am Sonnabend stattaehabten Dammrutsch zwischen Kleinen und Lübeck zurück und bemcrkt hierzu: ,L» Folge de» Dammrutsches sind die Reisenden gezwungen, an der beschädigten Stelle umzu- steige». Der Güterverkehr aber ist seit Sonnabend Nachmittag unter- krochen. Wenn nun über diese Betriebsstörungen, vielleicht zum Theil nicht ohne Absicht, die übertriebensten Gerüchte verbreitet morden sind und noch werden, so bin ich auf Grund der an authc»- tiichster Stelle einqezogenen Erkundigungen in der Lage, mittheilen zu können, daß man hofft, wenn nicht schon morgen am 31., sicher am Mittwoch den 1. August die Strecke wieder völlig fahrbar machen zu können, so daß demnach die Güterbeförderung über die Linie nur 3—4 Tage unterbrochen sein würde. Hieraus resultirt, daß der VerkchröouSsall, welchen die Betriebsstörung verursacht, nur ein sehr geringer sein wird. I-. Hallesche Straßenbahn, Aktiengesellschaft. Im Juli vereinnahmte die Gesellschaft 20 689 ^l (gegen Jul, 1887 -j- 817,40 Mark). Seit Anfang Januar bis Ende Juli betrug die Einnahme 100421 >4 (-s- 1694 >l). Z Der Jahresbericht der BraunSbcrger Handelskammer constaiirt, daß daS Heruntergehen deS Erwerbslebens 1887 entschie den eine» Stillstand erhallen hat, schreibt dies aber lediglich der b r. .sonders gute» Ernte zu, keinesfalls aber den künstliche» Mitteln, die Preise durch erhöhte Zölle zu beben, welche leider der um Hilfe schreienden Landwirlhschast weder geholfen, noch sie befriedigt haben. Die Kammer ist vielmehr überzeugt, daß di« Schutzzölle allein einen größeren Aufschwung aller und jeder Berufs- arten verhindert haben, da sie Handel und Industrie beengten und dcnBerkehr mit dem Ausland« hinderten. Außerdem lähmte die Unsicherheit dcr Zollvcrhältnisse jedes Unter nehmen, da man keinen Augenblick vor Zollveränderungen sicher ist... Wie ein freier Verkehr nur Handel und Industrie beleben kann, so können auch die Preise der landwirthschastlichcn Erzcugiiiss.' nur durch diesen freieren Austausch sich heben. Letztere Meinung scheint sich auch immer mehr in den landwirthschastlichen Kreise» Geltung zu verschaffen, was sich deutlich kennzeichnet durch die neuesten Anträge von dort her. Obgleich die landwirthschastlichcn Producte sehr niedrige Preise hatten, hat die sehr reiche Ernie doch den Landmann in die Lage versetzt, seine Ausgaben und Einkaiise nicht mehr so ängülich einzuschränken ES wurden daher wieder mehr der Landwirttischaft nützliche Maschinen gekauft und auch die Manusacturgejchäsle Hallen einen giößeren Umfaß in Conseeiious- artikeln. Den Handwerkern kommen die billigen Lebe»smiticlpre,s? zu statten «nd dieselben haben auch sämmtlich hinlänglich Be>chäs- tigung. <5 Nach dem Jahresberichte der Handelskammer des Kreises Landeshut hat sich das Leineiigeschäft im Jahre 1887 wieder etwa» günstiger gestaltet, namentlich waren mechanischc Webereien gut beschäftigt, da größer« Lieferungen für Mtlitairhcdars einen bedeutenden Theil der Production aufnahmen; auch ermög- lichten die sehr niedrigen Garnpreise den Webereien Verkäufe aus längere Lieferzeiten bei entsprechenden Preisermäßigungen alzu- schließen. Weniger gut beschäftigt war die Handwcberei, welche unter der Ungunst der Verhältnisse zu leiden hat; da Artikel wie z. B. Halbleinen, welche früher recht bedeutend von der Handwcberei des LandeShuter Bezirks gearbeitet wurden, fast gänzlich durch mechanisch gewebte Waare verdrängt sind. Buch rohe Leinen sür die Bleiche konnten nur in sehr beschränktem Maße gearbeitet werden, weil der Artikel Bleichleinen, welcher früher für Hemdcu- Fabrikation viel verbraucht wurde, dazu nur noch sehr wenig ge- nommen wird, da die feinen elsässtschenBaumwollengewcbe für Leibwäsche immer mehr Anwendung finden. Nur für Bettwäsche werden noch mit Vorliebe breit« CreaS gekauft, und da dieser Artikel säst ausschließlich auf Handstühlen gearbeilet wild, so war wenigstens dieser Zweig dcr HauS-Jndnstrie neben der Hand- tuchweberei noch lohnend beschäftigt. Das Aussn»rgeschäsi be schränkte sich nur aus einige größere Lieferungen für MUitaü Bedarf nach de» Donaulandern, dagegen hat der überseeische Absatz, welcher früher gerade im Landeshuler Bezirke ganz bedeutend war, säst gänzlich ausgeh Sri. Dcr Begehr in mechanisch gcarbeitc icn Nohleincn, Segel-Drillich blieb aus der bisherigen Hohe. In der Bleicherei, Färberei und Appretur war der Geschäftsbetrieb ein regelmäßiger. Die Verdienste in der Färberei und Druckerei erlitten jedoch weitere Einbuße, da sich die Herstellungskosten durch Anziehen der Preise sür fast sammtliche Färb- und Drackrrrt-Matrrialtr«
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