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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-16
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1889
- Autor
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»ow Oüter»«rw«kw»tz ß«w««»d«, HK««Hü,v« «ff v« logen und zu lä»gerer vetrocht nag derseibe» grzw»»g«». Wir stade» daselbst eia» außerordentlich große Anzahl »,, uugemeia sauber »,d oaichaalich gearbeitete, Midelle». »velche sich aut alle Et»ze>- zwetg» bei weitschichtigea laudwirthschastlicheu »ud luduftrtellr» Betriebe« aus de» zur Güter- »ud Lamewtdirerttoa vo» Eaybusch aud Teschea geh-rtge» erzherzagltchea Besitz»»»«» beztehca. Die ebeuso meuscheusreuadltche als kluge Berwaltang hat »« sich zur Ausgabe gemacht, de» aus den betrrsseade» Ländereiea bcschästigte» Arbeiter» ihr Doset» angenehm uad tu jeder Weise zusriedeastellead zu gestalten. Aut de» Dörfer» Ludzlchowa, Bendoszka, Lipowa, Zimaaroftoka, Pfia-Doliua leheu wir Arbetterroloaten »ach de» verschiede-ste» Mustern angelegl. Arbeiterhäuser zu Met u,o vier Wohoaagea, mit BorgLrtchea uad Hinterläudereie» auSgeltattet, Wechsel» mit sogeuauutea Arbeiterkaierien ad, di« zani Schlasea und zum Ruheausenthalt sür Ledig, desttmwt siad. sin diese» Massen- quartiere» siud geräumige Speisesäle vorhaadru, tu denea »ach sest Uereinbarle» Säyeu die Speise» tu geaüge»dea. ja reichlichen Mengen verabsolgt werde». Welcher Ar« die Ernätzraag ist, darüber giebt an« ri»e austührltche Denkschrist Bericht, bereu «iugeheade-Studium den Besucher» dieser Abtheilung nicht eiudriuglich genug empsohleo werde» kau». Man kau» daran« ei» gut Stück praktischer National- i>koa»a»i« wie praktischer Socialvolitik lerue». Ganz besonder« lehr reich ist et» Bublick i» die Fabriklküche der erzherzoglich Albrecht'jche» Brauerei. Lde» sa g»t »ud au«kümmlich wir für die leibliche» ist auch für die geistige, a,d seelisch«, Bedürsntff» der Arbeiter turch Sch«ien, Kirche», Spitäler gesorgt. An Uuterstützoagtveretae-, an grnostrulchoftlicheu Et»richt»»g«a zar Beschaff»»- vo» Lebe»«mittr>» und sonstigen Berbra»ch«g«gr»ftä»d«, festst es aletchsall» »icht. Rebe» diese» Eiarichtuage» zur Beförderung der Wohlsahr« unter de» Arbeitern sehe, wir zahlreiche Modelle, weiche z»r eigeutltche» Ler- hüttmg »«» Unfälle» »» de» Betrieb«eiurichillogr» dte»e». Hier fi»d A»fsau-e«rrtcht»»gr» für Knocheomehlstaub, dort Schutzvor- richtungen a» Kreitsäge». n»den»trt« Heber zum Abziehen der Schwefelsäure »s de» Blei kam mein ausgestellt. Sehr zweckmäßig ist dir sür di» Arbeiter entworfene Uuterweisiwg bet ihre» Vor richtung» am E»tsait»»gspro<rh t» der Leim-, Knochenmehl- und Schweselsämrsabrik. Ei» sehr a»seh»liche« Modell dieser Leimstederei verauschmtlicht die «a»»igsache» »nd an besondrr« gesährltche» Stelle» de« Maschinenbetriebes eiugeschaltete» Schutzvorrichtungen. Nicht mtuder bedeaieud »nd nicht mi»der anziehend sür den em pfängliche» Beschauer fi»b die vo» de» großen äst,neidischen Eisen. dabn-Gesellschaste» (Kaiser Ferdtnands-Nordbah», Staatsbahn, Süd- bah») aasgestelltru Modell«, Zeichnungen, Pläne. Denkschrilte», Statute» sür Kranke,casseu, Unterstützongsvereiue. Loasumvereiae. Die Arbettrr^lolouie» tu Gmünd, in Marburg mit ihre» Wohn- ha»«-. Bode-Anlage». mit ihre» Kiuderolstle» »nd Echvtzgebäud«, nehme» sich »icht etwa blos i» de» a» den Wänden »»gebrachten bildliche» Darstellungen sehr schmack au«, sonder» sie erweise» sich erst d»rch die t» de» Einzeldenkschrtstr» uns dargelegten Ergebnisse i» ihre« ganze» socialen Wende. S« ist schade, daß »icht auch einige moralstatistisch« Aagabe» aus diese» so gut eia- g«richtete, Arbeit-Werkstätten Vorhand«» stad. Es müßte doch recht lehrreich sei», zu ersahren, von welch einem entscheidenden Einstiche a»f die Gesammthaltung rtaer Bevölkerung solch eiae schs»e soetale vrdaung sei. Hier ist eiae Lucke, die aber frei lich nicht etwa lediglich i, dieser österreichischen Abtheiluog sich be merkbar «mht. sonder» ta der ganzen Ausftellnng. Vielleicht wird eia« neue »nd verbesserte Auslage diese« Ausstellu,g«-Unternehme»S »ach Hahr und lag diese» Mangel a» mvralstatistischen Tabelle» «»«fülle». Len» es ist und bleibt doch ta alle Ewigkeit wahr: da» beste Mittel, die Verbreche» au« der Welt za schaffe», liegt t» einem auslämiulich bemessene» Unterhalt de« Menschen. Wer sott ist, ein sauberr« Heim seiu eigen nennt, der stiehlt weder, noch mordet er, noch thnt er sonst ei» lieble«. Der fortschreitenden L«ltur muß es »ach »»d nach gelinge», de» Grenzbereich der verbreche» immer enger and enger eiuzuschränken, so daß zuletzt nur die ta der leiden schaftlichen Erregung de« Augeablicks begrüudete» Verbrechen übrig bleibe« al» (folgen unserer menschlichen, in unserer natürlichen Organisation liegenden Unzulänglichkeit. Aber auch die anderweitigen österreichischen Staat-betriebe, wie die Tabaksregte, die Hosdruckerei. zeigen einen löblichen Wetteifer nach dieier im besten Sinn» soeialresormatorischeu RIchiung, uad die zahlreiche» großen Aktiengesellschaste». sowie di« intelligenten Privat- industrielle» haben es aleichjoll« schon sei» Lougem begriffen, daß ihre eigene» Intereffe» Hand ia Hand mit der steigenden Wohlfahrt der Arbeiter gehen. Von dieser guten Erkenntniß legen die unüber- sehbarr» Avsstkllungegegenstinde unwiderlegliche« Zeuan ß ab. welche au« den böhmischen und mährische», sowie den steierischen und käruthener Industrtebeztrke» herstammen. Die alpine Monian- neselllchait darf in dieser Hinsicht auf eine säst halbhunderi- jihrige segenSretche Wirksamkeit biaausblickea, denn so lang- de- flehe» ihre WohltahN-etnrichtoaqeu, die sich naturgemäß Mit der großartigen Erweiterung des Betriebe« in den Berg- und Hütten werken angemein entwickelt uad ousgebrettet haben. Auch hier begegnen wir überall sehr gut eingerichteten Arbetiercolonten, Schulen, Krankenhäusern, Badeetnrichtungeo, mannigfachen Unter- stützungöcoffen, die sich hinsichtlich ihre« segensreichen Einflusses von keiner aadrrweitigea, derartigen Einrichtung in den Hintergrund dringen zu lasten brauchen. ES würde indessen unsere Leser nur ermüde», wollten wir in syslemalischer Weise diese österreichische Abtkeilung Nummer kür Nummer durchgehen und jeden einzelnen Aussteller nninhast machen, otnoohl jeder derselben eS verdient hätte. Wir müssen uns daher ein« recht peinliche Beschränkung auferleqe» und unsere Eindrücke, die wir von der öftrrrrichischrn Ausstellung empfangen haben, dahin zusammenlassen. daß wir sagrn, sic gehört ganz zweifellos mit zu den Glanzpunkten in der qanzrn Ilnsnll- Verhütungs-Ausstellung, sowohl was ihren inneren Werth betrifft, al» auch hinsichtlich ihrer äußeren Anordnung. Sie ist ebenso geschmackvoll als übersichtlich gruppirt, so daß man in dieser Abtheilung m't ebenso großem Behagen «IS Nutzen verweilt. Außer unseren österreichischen Gästen haben wir in der Unfall- verhütungS-AuSstellung auch (freunde aus dem so ungemein entwickelten Industrieland« Belgien zu begrüßen. Aus den ungeheuren berg- und hüttenmännischen Betrieben finde» wir die verfchiedenarttgsten maschinelle» Anordnungen iwd WodlsahriSein- richtungen ausgestellt. Bezeichnend ist es, daß h er die eigentlichen BetriebSvorrichtungen. dagegen >» der östcrreich schcn Ablheilung die manntgsnchen WoblsahriSeinrichtungcn vorherrschen. Ganz eigenartig ist die von Beukelaar in Antwerpen nillgeiheilte Be- schreibung eines Erholung»- und VelehrnngslocalS sür Aeheiirr, ferner die von Masson in Eharlervi angegebenen llnieiw siungen für den Keffclüberwachungsdienst. Wer die Wichtigkeit dieses TheileS in dem Dampf,neschmenbelrlcb kennt, dcm wird sofort die Bedeutung dieser unicheiabaren Instruction, sowe der sich an- schließenden Heizerlchulen klar werden. Eine zweckmäßig geleitete Heizerschule ist nämlich eines der wirksamsten Unsallverhülungs- mtiiell Eine fernere, weiihin demerlhare Eigenlhüml-chkc» dieser belgischen Ablheilung besteht in der aiisiallend großen Menge vo» Apparaten und Vorrichtungen zur Verhütung v"„ Feuers- gesahr; es sind vollständig anSgeorbeitrte Pläne sür iveitausgedehnle Hütten- und Fabrikationsanlage» z» sehen, die lediglich deshalb io l- merkcn-'wcrth sind, weil sich i» ihnen vorzugswkiie die Rücksicht aus die Verhütung von Feucrsgesahr kuiidgiebt Äon eigentl chen WohisahriSeinrichtnngen für Arbeiier gebe» unS nur die Aus- siellungeu der Herren De Smet «nd d'HaniS in Gent und die Ant- werpeuer Gesellschaft zur Verbesserung der Arbeiterwohnunqen und zum Vau von Arbetterhäuler» einige wenige Auskunft und allenfalls noch eine von Gebrüder Tiiichari in Aniwerven vorgelegte Fabrik- einrichtimg mit Berlesserunqen, tie sich auf die GeiunsheiiSpslege der in den Räumen beschäftigten Arbeiter beziehen. Aber auch aus diesen wenigen Ausstellungsgegenständen lassen sich gar manche, höchst wichtige Schlüffe ans gewisse, in Belgien herrschende sociale Zustände ziehen. Und daß diese Ausstellung auch zu derartigen Anregungen und Gedankenverbindungen Anlaß giebt, ist nicht rhr letzter und ihr schlechiester Dien«, den sie der Sache der Menschlich' keil erweist. Man lernt aus solchen Aeußcrlichkciie» a»s den Zu sammenhang in den Erscheinungen des Volkslebens schließen. Gerichtsverhandlungen. Kö » t « ttche « La«V«ericht. IV. Strafkammer. l. Der hier wohnbasie Klempner Bruno Robert Rautenberg au? CzerSk. welcher wegen Körperverletzung bereits vordestrasi worden ist, beging am Abend de» II. März eine recht rohe That, indem er in hiesiger Saloiiionsiraße den Schriftsetzer W. ohne jede Veran lassung inii einer Bteckischeere mebrmal» out den Kops schlug, so daß dieser nicht unerheblich verletz! wurde. W wollte an jenen, Abend von der Arbeit noch Hause lehren und am Ranstädler Steinweg drängle Rauienberg sich an ihn heran, mit der Frage „ob er auch Preuße sei". W. gab keine Antwort, doch Rautenderg iprach lori während aus ihn eio, und ols W. in der Salomonstraße den Lästige» mit einer kurzen Antwort abserliaen wollte, schlug ibn dieser sojort »Nit der Blechicheere über de» Kovs Letztere »I rin ichmri es Insti Uiiient und / «,n immerbin q-säbrliche- Werkzeug Vor Grrichi brachte Rauienberg ' recht plumpe Allsieden zu seiner Entschuldigung vor, doch nützte ihm die« Nichts, da der GerichiSaos d,rch die Brweisautnahme zur volle» Urbrrteug»,« «»» de» Schul» de« Angeklagte» gelaugt«, Neuttwber, aßtev f», seta, «whhfft V »«,«»« »«fß,,,«ß g»«ickaa»t. II. Ei,e» ähaltche» rode, Exceß verübte» a» «be»tz de« 2t. März die Maurer S,g«ft Otto Große »»« OUrrSlebr». Earl A»gust Hehle aus Pratitz u»d Friedrich WUHelm Böttcher aus Die«dors. Geuaunle Drei arbeiteten damals i, Kleinzschocher, »nd es war am 2l. März aas einem Ba» Richtschmaus geholte» wurde», wobei i» der Vertilgung größerer Bier- »ad Sch»ap«-Qua,iiläte» Jeder sei» Möglichstes getha» hatte. Als sie de» Heimweg »ach Plag- Witz aatraten, waren sie ta aaiimrtefter Stimmung, di« aber bei de» Drei» i» Krakehlsacht Umschlag. A»s der Lhaussee kurz vor Plagwttz begänne» sie denn auch ihr Müthchea z» kühle» »,d zwar inaßte» dar unter zwei wehrlose Mädche» leide». Sie belästigte» dieselben erst mit Redensarten, woraus Heyie die Eine umschlang and i» de» bart- gelroreuen Ebausseegraben wars. Da» Mädchen erlitt dadurch Ver letzung?» am Kopie. Große wart die Andere aletchsall« ia de» Ebausseegraben. Damit nicht geang. machte» sie sich nach über zwei andere Mädche», die i» Begleitung de» Kürschner» N. ihre« Weg« käme», her. Sie tas»ltirteu diese i» gleicher Weise, «»d alt N. sie energisch zurechtwteS, schlüge» sie sogleich aus diese» lo«. N. ergriff die Fluch», verfolgt von Große uad BSttcher, »»d alt Bride ihn eiuholte», schlugen sie mit den Fäusten ans ihn lo«. Gletchzriiig verletzte Große ihm einen Messerstich i» de» Hal« »ad Böttcher schlag N. mit eiuer zuaeklapptea Schmiege aus de» Kops. Hiernach kehrte» sie um und iasalttrtea wieder die beide» Mädchen, die nun um Hilfe riese». N. eilte auch herbei »ad w»rd« von den rohen Geselle» nochmal« geschlagen, auch »ahm Große N.'s Hat und trampelte mit he» Füße» darauf heram. Am aächften Tag« ward« da« Kleeblatt durch die Polizei vom Van wegaeholt »ad hinter Schloß »ud Riegel gebracht Ja der Berhandlaag entschuldigte» sich dir Angeklagte» mit Truukeaheit; doch wen» da« Gericht btrsem Umstand Rechnung trug, so mußte die Strafe ia Anbetracht der Brutalität, welche die Angeklagte» bei ihrer Thai bewiese», immerhin exemplarisch anlsallka. Da« Gericht verurtheilte Große Wege» ge- iährlicher Körperverletzung »ad Sachdeschävig»ag z» 1 Jahr 10 Monate», Heys« wegea gefährlicher aad rlasacher Kärper- verletzoag z» 10 Monate» »ad Böttcher Wege» gefährlicher Körperverletzung z» 2Mo»atea Gesängaiß, a»ß-rd»m jede» der Angeklagte» wegea grobe» Unsug« »a 1 Woche Hast. UI. Der Zlegeleibesitzer Friedrich Robert Feraou an« Quesitz war der fahrlässigen Kärververletzuag ia Außerachtlassung eiaer vernfspflich« beschuldigt. Ferna» batte es in seiner ta Quesitz de- legeaeii Ziegelei verabsäumt, am Walzwerke die nSthigea Schutz»»» richtungen anbrtngen zu lassen, wodnrch er sich schon eine« Verstoßes gegen 8- >20. 3 der Gewerbeordnung sch»ldtg machte. Am 28. Sev- trmber stürzte nun der Arbeiter R. in die beim Walzwerk befindliche Grube hinab und zog sich dadurch eine Erweiterung de« schon ge habte» Leistenbruch- z». Wenn auch R. die erforderlich« Vorsicht außer Acht gelaffe» hat, so traf doch Ferna» die Hauptschuld, denn, wie bereit« erwähnt, fehlten am Walzwerke die riöchige» Schutzvor- richtungen. Die Strafkammer erkannte auf IbO Geldstrafe event. 10 Tage Gesängaiß Der GerichtSbof bestand an» den Herren Landgerichts-Direclor Lehmann (Präsid ), Landgericht»-Räthea Gruber, Schuborth-Engel- schall, Rößler und Assessor I>r. Päschman»: die Anklage führte Herr Staatsanwalt vr. Nagel, die Bertheidigung zu III. Herr Recht», -nwolt Or. Zehme. III. vtr«ska«»er. I. Der Schnbmacher Friedrich Herma»» Lagst au» Dahle» war der fahrlässigen Tädiung im Sinne von 8- 222 de« R.-Str.-Gel.-Buch» nngeNagt. Engst hatte im vorigen Herbste iu temem Garten eine Tonne (eia halbes HeringSsoß) dergestnlr in« Erdreich e »gegraben, daß da« Faß »och etwa 3 cm über den Erd- boden hervorrogle und der Deckel de« Fasses »icht verschoben werden konnte. Die Manipulation diente dazu, um da» Adsallwoffer der Plump« und überhaupt da» sich sonst onsammelade Wasser in das Gesäß, dessen Boden entfernt worden war, ab- and in da- Erdreich zu leiten. Am 81. März d«. Ir«, nan geschah e», daß der damals zweiundeinhalb Jahre alle Knabe Kaueraus. Heise» Eller» in Lngst'S Hnuse wohnten, von der Mutter in jenem Rassersosse im bereit» leblosen Zustande ousgesunden wurde. ES wurde dem Engst zur Lost gelegt, daß er dorch Fahrlässigkeit iu Bezog auf einen »n- genügenden Schutz gegen Unfälle den Tod jene-Knabe» herbeiaesührt bade. Die Beweisaufnahme ergab indessen keinen genügende» Anhalt für die Schuld Engst'-. Es hat nicht sestgesiellt werden können, durch welchen Umstand das Kind in da» Faß geratden war: dal Faß ist verdeckt giwrseu und der D ckel hat nicht wegg-schobe» werden können; Engst Hai sich auch noch kurz vorher von dem Zustande de» Fass-- üleizrugt, wöhrend später der Deckel in ruinirtrm Zustande vorg sundrn worden war. Die Matter dcS Knaben, die unmittelbar vor dem Unfälle noch Wasser an der Plumpe geholt, weiß selbst nicht anziigeden, in welcher Lage sich ihr Kind, als sie e» sah, be funden hatte; sie hat auch nicht sosort nach Hilfe gerufen, sondern dn» Kind mit in ihre Stube genommen und erst aus Au'reiden dritter Personen nach etarin Arzte geschickt. Wer den Faßdrckel ruinirt hat, ist ebenfalls nicht zu irnittieln gewesen. Alle diese Momente zusammengesaßt, vermochten da- Gericht nicht zur Ucber- zeugung von der Schuld de- Angeklagten zu bestimmen, vielmehr wurde derselbe vo» der erhobenen Anklage freigesprvchen. Der Gerichtshof t -stand aus den Herren Landaer'chts-Dlrector Bollert (Präsid ), Lindgecichts-Näth n Baiih vr. Fleischer Assessor »r. Haiti",» und H hier; die Anl age führt? Herr Siaatsanwall- schaits-Assessor vr. Gerhard, die Veilheidignng Herr Rechtsanwalt Frrytag II. II. Mäuse braten wollte der Schulknabe Hermann Emil Eugen Pernsch au« Audigasi bei Pegau, doch kam diese Liebhaberei Herrn Rittergutsbesitzer v. Lüttichau iheucr zu sichen, denn dcr Bengel sagte dielen, einen Schaden von ca. >5000 zu. Im April v. I. brannte »äinlich die zum Ritterqute des Herrn v. Lütt'chg» gehörige graße Scheune vollständig weder und Niemand wußte, wie das Feuer ausgeAMinen war. Neben größe r» Heu« und Strohvorräthen ver- branntrn werihvollc laudwiith chaillirtw M ischioen. die in der Scheune stunde», mit. Im Sepilmbrr dess-Ibe» Jahres ging auch ein dem gleichen Besitzer gehöriger Strohieim i» Flammen aus und auch diesmal gelang es nicht, den Urheber des Brande- z» eeimttcln. Wer hätte diesen wohl auck, in der P rion des damals kaum zwöts- sSheigen Schiilknabcn Pernsch g sucht! Dieser veerieih sich >„ se ncr Dummheit ober schließlich selvst. Ver einigen Wochen erzählte er eine,» seiner ^ehnlkameraden. laß er es gewesen sei, der dimals da- Feuer i» Herr» von Lüttichau s Scheune angelegt habe, nm zu sehen, wie „die Mäuse, die drinn wären, braten würde»." Der Junge erzählte es seinen Elieni, diese dem Gensdarm und der V amte nahni das Vürschlein in's B ihSr. Pernich gestand se,ne Tbal auch unumwunden ein und erklärte aus Beilage», daß auch er der Ur heber d,S Brande» (des Slrohieiin-) in, Sept-mber g-w ien sei. Die Scheune hatte er i» folgender Wese angciüiivet: das Gebäude staut» d cht an, Dois-Deich und eS lag viel trockenes Slnls in der Nähe. Eine Hand voll des lrtzleren entzünSrt? der Junge nnd wars daS brrnnende Sck.tis durch ein- der Mauerlächer, durch welche die Wagendeichcl» geschoben werden, in die Scheune, kurz daraus braiinic das Gebäude lichterloh uns der nichtsnutzige Brnqel halte seine Freude daran, »wie die Mäuse brieten". Nun, d e Sache bekam ihm ichlecht. denn das Gericht verurihkilte ihn zu 2Jahcea G e s ä n g n i ß. Der Gerichtshof bestand aus den Herren LandgerichiS-Dirccior Ballert (Präsid.). Landge>ichls-Rälhen l>r Fle jcher. Nüßler, Assesiore» I>r. Hoidorn und vr. Pöschmann; die Anklage sühne Herr StaatS- anwalijchastS-Assessor Vr. Lonrad - * Von der dritten Strafkammer de- hirsigen königlichen Landgericht« wurde der Brenner Heinrich Eduard Sch »dl« r aus Eaiinrwitz wegen Uebertrrtung de» 8- 32 de» R ich-geietzeS, betreffend tie Besteuerung des Branntwein«, zu 173.6 KO ^ Geld- Ilrose und 1 Manat Gesangniß verurtheilt. — Die zweite Siros- kanimer verurtbeili« heule l) den Piltzmaurer Friedrich Wilhelm Wetzel an» Blaiha wegen Beleidigung zu 1 Monat 3 Tage», 2) den Lauibuiich n Gastao Herma»» Kreusch au« Sckiöaeseld wegen Diebstahls ,c. zu 4 Wochen Gefängniß. — Die vierte Stras- Iinimer veruriheille das Dienstmädchen Jda Alwine Wenzel au» Dahlen wegen DicbstahIS zu 4 Monaten Gesangniß. N,»tannlk»nt«ttz in Lstterieangelegentzette». * Daß in Sachsen Derjenige, welcher ausländische Lotterie loose verlretbt, heftralt w rd, ist eine bekannt« Thalsache. Bekannt ist auch, daß in Preußen nicht nur der vertreibe r. sonder» auch der Spieler tctbst in solchen Fällen zue B strasung hera»- gezoge» wirs. Da« ist aber im großen Ganze» auch Alles, wo von den in Lotierieangelegenheiteu geltenSen rechtlichen Bestimm»»-«» pvvulair gew.rden lst Was darüber hinausgeh», ist sür da» Publi cum ei» unbekannie« re Auf wenigen Gebieten derrlchi eine Io vollständige R e cht» un ken nt ni ß wie aus dem Gebete de» Laiier ew sens, und e» ist daher die Pflicht der Presse, aus Procefte. weiche Lotter eangelegcnheiten betreffen, eiuzugeben. »in dies» Nechts- unkenniiiiß. soviel in der Macht der Pr-sse lieqt, zu verringern. Es ist eine viel'arh verbreitete Meinung, daß es zwar in Sachsen verboten sei, ausländische Loose dasrldst zu vertreiben, daß aber Jedermann sächsische Loose in Sachsen und »achanSwirt« straflos vertreibe» künn». Diese Meinung ist durchanS irrig Ei» biesiger Buchhändler halt« eine Anzahl Loose »,» hiesigen k«B»l. Loilertecellecltttr», bezsß«, »iG z,« «rßßtt» Theil« «» Hees»>eM s> i»ß hätte »icht geglaubt, sich «k»«' strafbar» He dsimg z» vch»lbe» komme» z» laste», weil er sächsisch« L««s« vertrieb. »,d »eil er »beadret» vo» de» betreffende» köuigl. Lottertecoll«clevre» z»m Vertrieb der Loos« «,-ehalte» worde» war. Er »»rd« jedach t, >»Nag«z,fta»d verletzt «nd vo« kä»igl. Sch«sse»gertcht Leipzig zu einer Geldstrafe im Gesauwttbetrage vo» 87S ^1, i« N»chtei»briaglich. keitSsalle aber »» 8 Moaate» Hast »ad zur Trag»,« der Koste» de» verfahre»« verortheilt. Die Ge»rrolv«r»rd»»»g, de» Vertrieb vo» Loose» der köuigl. sächs. Landeslatterie durch hierza »icht befugte Verio»e» betreffend, vom 2. April 1859 verbietet »Lmlich auch de« Vertrieb sächsischer Loose alle, denjenigen Personen, welche »icht Lollecteare der kgl. sächs. LandeSlotterie oder ia deren Loh» n»d Brod stehend« Gehilfe» sind. Nach 8- 3 der erwähatea Ge»eralv«kord»u»g ist aber für jede« dernriig abgesetzte etnzelae Los« eine Strase vo» 3 anSznwrrsr». Di« Enischuidigung de» Angeklogiea, daß er sich sür eiae, „Lowmtslionair" der betreffende» Collertrnre, welch« ih» zum Lerttieb aufgesordert «nd ermuntert hätte», geh«»«» Hab«, ward« ebenfalls für »nberechtiat erklärt. El ezistirt nämlich ein« Geaerol- verordnung der kgl. Lotteriedireetion vom S. März 1887, laut welch-r de, .Eommissioaatren" von Seite» der Eollerleure gewisse Bo»ificat>o,rn gewährt «erde» dürfe», an» welcher »lso hervorgeht, daß de» Lolleeteure» gestaltet ist, solch« Eommtisionairr mit dem Vertrieb von Loose» zu betrauen. Die erwähate Geaeralverordnaag ist aus Seit« 153 de« 28. Stücket de« Jahrgang» 188? de« «er- ordanagSblatte« der kgl. sächs. Lolteriedtreetioa abgedrnckt. Wer diese Verordaaag z» Gesicht bekommt, kan» sich ohae Zwrisel, w«»» er vo» Lollecteare» zum Vertrieb vo» sächsische» Loosen a»s- gesordert wird, sür eine» »Lommtsfioaair" derselbe» »ab für be rechtigt halte», sichstlche Lotterieloose z» vertreiben. DaS köuigl. Schäffeugericht war jedoch der Ansicht, daß der Aageklagte sich auf diese Verordnung gar nicht berufe» könne, da sie lediglich ei» Instructtonsblatt der Dienstbehörde sür die derselben unter stellten Beamte» uad daher weder sür »adere Personen be stimmt» »och verbindlich uad maßgebend sei. Weiler sei aber auch die Gearralverordnuig »icht i» dem Staue zu verstehe», daß die Lollecteare sich t» Sachse, Lommissionaire halte» dürste». Es sein» vielmehr anter de» rrwähaiea Lommissioaairei» lediglich aa-läadtsche LooSvertreiber zu verstehen, da dir General- Verordnung der Lotteriedireetion vom 9. März 1887 tonst in directem Widerspruch mit 8- 3 der Generalverordaang der königl Ministerien de« Innern und der Finanzen vom 2. April 1859 stehen würde. Thaisächltch existirt nun auch wieder eia ..Regulativ sür die «ngelegruheiten der kö»igl. sächsische» LandeSlotterie vom 3. Jaauar 1881", au- welchem wieder ersichtlich ist, daß den Lolleeteure» aar gestatte« ist, autläadssche Lommissionaire, welche also sächsisch« Loose im Ausland« vertreibe», »nzustellcn «uo mit enitprecheudea Bonificationen zu bedenke», dagegen «ine im Verwaltungswege erlassene Bestimmung, welch« de» Lolleeteure» ge stattet, auch Personen im Lotterie-Intande Loose zum Vertreiben zu übergeben, nicht besteht. Der Angeklagte wendete gegen da» Uribeil Berufung ein, und die Sache wurde vor der Strafkammer de« lSnigl. LandgerichtSLetpzig nochmal» verhandelt. Der Gerichts hof trat de» AuSsühruagea der eisten Instanz im Wesentlichen bei. hielt aber eine Reil,« vo» Eiuzelfälleu für verjährt »ad verariheilte de» Aageklagte» zu eiuer Geldstrafe vo» 699 ^l, eventuell zehn Woche» Hast Gegen diese« Erkennlniß wvrde Revifioa eingeweudet, »ad der Uebertretnngssall nochmal« vor dem Slrasseaat de« köaigl. sächstscheu» Oberlandesgerichte« ia Dre«d«n erärtert. Der Slrasseaat verwarf jedoch die Revtsioa» obwohl sich der Geaeral- staat«aawalt selbst für Aushebung de« Unheil« äußerte. An den Erkenntnisse» geht also dentlich hervor, daß es imJaland« „Lommissionaire" nicht giebt, »ad daß aurDrr berech tigt ist, sächsische Lotterieloose zu vertreibe», der ent- weder Eollecteur ist »der alsGehilse bei eiaem solche» in Lohn und Brod sieht. E« geht aber weiter auch daran« hervor, daß e« sehr wüuschen-wrrth wäre, wen» die gelammte» rechtlichen Bestimmungen, welche unsere sächsische Laadeslotierie be treffe», revidirt und ia einer verständige», auch der Allgemeinheit zugänglichen Verordnung publicirt würde». Gegen Bestimmungen, die nicht bekannt sind, wird immer vo» Neuem gefehlt werde». Vermischter. — Roßbach äo d»t.. 13. Mai. Ein beklagen«werther Unglückösall setzte gestern unser» Ort in Aufregung. Der sich gegenwärtig hier aushaltead« Seiltänzer Hehn ver» uaglückle bei seiner gestrigen Vorstellung und es bleibt frag» lieh, ob er mit dem Leben davon kommen wird. Heyn ding mit den Füßen im hohen Trapez, in den Händen ein Kind haltend. Plötzlich ertönte ein markerschütternder Schrei der Zuschauer, da« Seil de« Trapez war gerissen und Vater und Kind stürzten zur Erde nieder. Während der Seiltänzer be wußtlos vom Platz« getragen wurde, zeigte da« Kind nicht die geringste Verletzung. Dasselbe war zu stehen gekommen. Ein aus Urlaub hier anwesender Lazarelhgehilfe vom Garde- Keld-Artillerie-Regiment leistete dem verletzten den erste» Beistand. (Wiederholt.) ---Schmi edeberg, 14. Mai. Montag, den 20. d.. wird der Koppenwirtb Pohl mit seiner Frau und mehr al» zwanzig Personen Dienstpersonal von hier aus die Koppe überßedeln, und am 25. Mai wird der Telegraphenbetrieb aus Ver letzteren eröffnet werden. Herr Pohl wird die Zahl seiner Fremdenzimmer ia diesem Jahre wieder um ein» ver mehren. — Hinter den Eoulissen de« königl. Opernhauses in Berlin spielte sich, wie die „Nat.-Ztg." erzählt, am Sonntag Abend, während der Aufführung der QuitzowS. eine höchst amüsante Scene ab. Den Herren Ludwig und NeSper wurden nämlich während eine» Zwischenakte» zwei voll ständig übereinstimmende Etui» überreicht, in welchen jeder der Herren ein blanke», neue» Markstück Versand. Die Rückseite jede» der beiden Stücke war polirt und mit einer Inschrift versehen, etwa de« JnbalteS: „Damit der Streit enviich ei» End- nehme", nebst Dalum dcS TagcS u.»d Titel de« Stücke«. I» eine», begleitende» (Hebicht aber war in liebenswürdige» Versen ausgesprochen, daß eS sich sür zwei Hosschauspieler nicht schicke, nun schon sü'ffzig Mal sich vor dem Publicum um eine Mark herumgestritten zu haben. Friedrich von Hobenzoller» und Dietrich von Qnitzow sind eS. die unermüdlich cS inS Publicum riese»: „Mein ist die Mark!" „Rein, mir gehört sie zu." Der Versuch, die große historische Frage mit dem AuShilfSmittel einer Denkmünze zu schlichten, entstammt dem Garderobepersonal des Schauspiel hauses. Der kleine Scherz beweist, daß ein Abglanz der Poesie, welche die Künstler zu verkörpern berufen sind, auch hinter de» Couliffcn Eingang gesunden hat. ---- Brauiischwcig. 13.Mai. Die Spargel-Ernte befindet sich seit einigen Tage» i» vollem Gauge und sie läßt schon erkennen, daß der Spargel in Beschaffenheit g»l und in Menge reichlich vorhanden ist. In wie lwhem Grave der Spargel-Eonsuin zunimmt, beweist die Thal'ache, daß trotz der vo» Lübeck und Südkeutschland ausgehenden »nd wachsenden Concurrrnz — auch uin Berlin will man jetzt in großem Maßstabe Spargel bauen — die hiesigen Züchter der Nachfrage kaum genügen können und daß deshalb noch in diesem Jahre hier große Plantagen angelegl werden solle» und zwar in einem Umfange von etwa tausend Morgen, um welche sich die jetzt in Betrieb befindlichen 7000 b!» 8000 Morgen, vo» denen jeder einen Ernte-Ertrag von durchschnittlich 15 Eentnern ergiebt, vergrößern würden. — Bei dieser Gelegenheit dürsten auch die von den braun schweigischen Eonservesabrikauten und Spargelexportruren ausgestellten Grundsätze über die Beurtheilung der ver schiedenen Sparqelsorten Interesse erregen. Danach soll erster Spargel bestehe» au« normal gewachsenen (nicht krummen) Stangen mit weiß gestochenen Köpfen (rostfrei und obne Faul- flecke), welche bei einer vom Kopse di« aus die Milte de« unteren Schräg Abschiiitte« zu messenden Länge nicht unter l7 und nicht über 22 cm halten bei einem Gewicht von min desten« 35 g sür jede einzelne Stange. Rolher Anlaus der Stange, welcher augenscheinlich nach dem Stiche eing,treten ist. beeinträchtigt die Eiqeuschast al« erster Spargel nicht. Zweiter Spargel soll nicht mehr al« 22 Stangen im Durch- schnitt pro >/, ßss halten und »icht länarr »(« 22 cm sein, entsprechend der vorbin angegebenen Messung. Gänzlich grüne Köpfe dürfen in dieser Sorte nicht enthalten sein und gleicher weise nicht vollständig hohl« Stan-ni. Supprnspargel muß gut zu schäle» s«iu- — t, vu« «Uttölsch, kick» «»f dn Svitz« de« Eifselthurme« wird v«, Kootaineble», au«, also in SO Am Entfernung, deutlich gesehen Ei» Herr Saillard will dasselbe von Bar-sur-Aube, also IS« Am »ei», aesehen haben. Er begab sich dazu aus eiueo 250 » hohen freistehenden Berg uad bewaffnet« sich «it eine» Fernrohr Mittelst der Boussole stellte er die Richtung fest uud erbtickte denn auch wirklich den Lichtstrahl de« Eisfelthunur«. Jeden falls ist da« Licht de« Thurme« ein sichere« Mittel, aus be trächtliche Entfernungen Zeichen zu geben, sich zu verstäudigen Wäre der Eiffelthurm bei der Belagerung von Pari« schon Vorhemden gewesen, so würde er ganz gewiß de» Belagerte» gute Dienste geleistet haben. — London, 18. Mai. Wie zu erwarten war, hat General voulaager schon so viele Einladungen erhalten, daß, wie er selbst sagt, die 24 Stunden de« Tage« nicht au«- reichea würden, wollte er sie alle annehmen. Daher ließ er sich vorgestern bei einer theatralisch-musikalischen Morgen- Vorstellung im Avenue-Theater nicht sehen, obgleich die beste Loge de« Saale«, geschmückt mit seinen Lieblingsblumeu, Nelken, sür ihn bereit stand und sogar eigen« sür den Helden eia Marsch „I-'oeiUet roa«»- (Die roth« Nelke) compouirt worden war. Dagegen erschien er gestern an der Lasel der millionenreichen Baronin Burdett-Eoutt« uad fand sich wahr scheinlich ia der Gesellschaft zweier Herzoginnen (Et. Alban« und Eleveland), einer Gräfin und verschiedener Ladies voll ständig in seinem Element. — Am 9. Mai starb in einer Villa ia Portiri der Recht-gelehrte, Professor Lniai Zuppetta im fast voll- endeten 79. Lebensjahre. Schon unter der Bourbonischen Herrschaft der demokratischen und republikanische« Partei an» gehörend, wurde er unter König Ferdinand ll. wegen politischer Verschwörungen zum Tod« verurtheilt. entkam aber nach Malta, von wo er, nachdem eine Amnestie und Verfassung bewilligt worden war, 1848 zurückkehrte uad zum Abgeordneten ge wählt wurde. Nach Auslösung der Kammern mußte er als bald aus- Reue fliehen und lebt« zwölf Jahre im AuSland- bi- 1860. wo ihm in Pavia ei» Lehrstuhl eingeräumt wurdL Bon seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind seine -Vorm» vom- plsto cki ckiritto peunlo" und sein berühmter Entwurf de« Strafgesetzbuches sür die Republik San Marino am dekaanteste«. Trotz der große» Achtung, welche Zuppetta al« RechtSgelehrte, genoß, und trotz der großen Beliebtheit bei seinen politischer- Gesinnungsgenossen gelang e« ihm nie, sich ein sorgenlose« Dasein zu schaffen, und er kämpfte bi« zu seinem Ende mi> Noih und Entbehrung. Sein letzte« öffentliche« Auftreten i» GerichiShos war al« Bertheiviger der Studenten, welche ei»» Bombe in da« deutsch« Eonsulat«gebäude zu Neapel geworfen hatten uad deren Freisprechung er erwirkte. — New-Uork, ll. Mai. Der belgische Pater Damien, der seit Jahren in der Colonie der Au«sStzigeu iu Molokai auf denSaavwich«inseln gewirkt hat. ist ein Opfer seiue« treuen Pflichteifer« geworden und der Krankheit, von welcher er vor geraumer Zeit selbst ergriffen wurde; erlegen. Reu eröffnet Holöl I. ÜLNA68. Reu eräffaet. Pwmena'den. KNlIM: KOdvtt kürN^. L» de» Prome»ad«a. ÜLULeletmim^en Öst"- bmg «e««««-.. »ab 6. 95 Filiale, König-Platz 7. Lorad. k»«r«l>m»n», RetchssNentze 4L. ,, vtte» . .chl r.Gk.T-chballe seit 1878. Mäßige Preis», ,L»K- v«»i»a«»,en. Fenffpk. 682. krtevt. VruÄSvIk'Sl» krtevt. klLßvitr, Wertst?. 43. I-eipriz, LMrinenstr. 18. Tageskalender. Telephon-Anschluß: E. S. Pol» (Expedition des Leipziger Tageblatts«) Nr. KAT. Nedaeti«« des Leipziger Tageblatt«« ISS. Il»1»«r>. vi»«I Te,I«gir»pI»«»-Ar»»t»lt«n. Postamt S (Wieseaftraße 19). Postamt 7 (Naastidler Eteiaweg.) Postamt 8 (Eilenbargrr Bahnhof). Postaalt 9 (Neue Börse). Postamt 10 (HoSpitalstraße). Postamt 11 (Kärnerstraße). Postamt Leipzig - Reudnt» (Senaeselder Straß« V). S, 9, 11 »ad Leip»ig-Nead»itz stad Bei dem Postamte 5 werde» Tele- Postamt 1 im Posigebäad« am August uSplatz. Telegraphenamt im Postgebäude am AugustuSplatz. Postamt 2 am Letpzig-Dre-dner Bahnhose. Postamt 3 am Bayer. Bahnhose. Postamt 4 (Müblgassel. Postamt 5 (Neumarkt 1k). 1) Die Postämter 2, 3. 4, 6, 7. zugleich Telegraphenansialte». gramme zur Beiorguag aa die aächste Telegrapheuaasialt an- genommen. 2) Die Postämter 5 und 9 sind »nr Annahme gewöhnlicher Päckerelen sowie qrößerer Geld- und Werthvackete nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 lPacketpostamt) findet eiae Aaaahme vo» Post sendungen nicht statt. 3) Die Dienststundcn bei sämmtlichen Postämtern werde» abgehalte»: an den Wochentagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bi» 8 Uhr Abends, an Sonntage» und gesetzliche» Feier tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von t Udr früh) vi« 9 Uhr Vormittags «nd von 5 bis 7 Uhr Nachmittag-. Die Post ämter 2 unv 3 sind sitr die Annahme re. von Telegrammen außer den Postdienststunden an den Wochentage» auch von 8 bi» 9 Uhr Abends geössnet. Beim Telrgraphenamte a« Anguftu«pl«A wrrsen immerwährend, auch iu Ver Nachtzeit, Trtrgrawwe zur Beförderung angrnomnie« Bei dem Pattanit I am «aguslu-platz findet aa de» Sonn tagen und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stande vo» 11 dis 12 Vormittags eiae Ausgabe von Briese» a» regelmäßige Abholer Katt. AuSknnttöitrllen Ver königlich sächsischen EtaatSeisenvohn- »erwaltnng Dresdner Bahnhof, geöffnrt Wochentags 8— 12 Udr Vormittags und V,3—6 Uhr Nachmittag», Sonn- und Festtags 10—12 Uhr Vormittag») und »er königlich preutztsche» EtaatSeisrnbahnverwaltnug (Brühl 75 u. 77 fEreditanstaltj parterre im Lade», geSssaet Wochentag: 9— 1 Uhr Vormittag« und 3—6 Uhr Nachmittag», Sonntags 10— 12 Uhr Mittag») geben beide »»entgeltlich AuSknast ».im Personenverkehr über Ankunst uad Abgang der Zuge Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpreisr. Reisrerlnchteruagea Fahrpreisermäßigaagen »c.; b im Gare.-Verkehr über allgemeine Traa«portd«d1ng»»ge» Frachtsätze. Kartirungen >c. Lanvwrhr-vnrrau m Schloss« Pleißenbarg, Tharmhaut. 1. Etage link- (über der Wache befindlich). Meldestaad«, sind Wochentag« von 8 Uhr Vormittags bi» 2 Uhr Nachmittag», Sonn- uad Festtag» von 9 bi- 12 Uhr Vormittag». veßentliche vtvlwtvrke»: U,i»erlitLt«bibl>othek 11—1 Uhr. Stadtbibliothe t 11—1 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Nene Vörie) 10—12 Uhr. VolkSbtbltothek ll. (I. Bürgerschule) TV.-OV. Udr Abend«. PäV«g»«tsche Le»tr»l»ibli«t»«k (LomemoSftistung), Lehrervereta». hau-, Kramerstr. 4, geöffnet Mittwoch uad Sonnabend vo» 2—4 Uhr. Bibliothek ve« Verein« s»r Grvknnve <«ag»st»«platz 5. Senat«, gedäod«), Montag» und Donnerstag« 5—7 Uhr. Gtvvttsch« Ev«rr«ffe. Lxpeditio»«zeit: Jede, Woche,«»» Ei,' zadlunge«, Stückzahl»»««» »nd Küudiaauae« vo» früh 8 Uhr «»- »aterbroche» bi« Nachmittag» 3 Uhr. — Effeetea-Lombardgeschäst parterre liak«. — Filiale für Ei,läge,: Bernhard Wagner. Schützenstraß« 8/10; Gebrüder Svillner Windmühlenstraste 37; Heinrich U»r»h, Weststraße 33; I«lI,S Hoffman», Petersstein- weg 3: Juli»« Zinck. Querstraße 1. Eingang Grimm. Steiawea. Städtische« Leitzviut«: Expedition»,eit: Jede» Wochentag vo» trüb 8 Uhr »»»»terbroche» b>» Nachmitt. 3 Uhr, wäbrrad der A«tio» m» m» 2 Uhr. Eia-a»-: t»r Piaadervertatz »»o Herausnahme vom »e»e» vörs«»g«da»d,, sstr Ettüsst»« «d ProtnE»««» bw
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