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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-12
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1888
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488k von 7b zn hoch. Schließlich «luigte» sich Brid, «is bo — Ans Grund diese» Sachverhaltes »urd« später «ge, Leu» die AaNage wrgeu Erpressung erhoben, und die Siraskammer in Granden» verurlhetlle ihn sodann zu 6 Monaten Gesänguiß und 1 Jahr Ehrverlust. Die Drohung sand da» Urtheil darin, dag der Angeklagte erklärt hatte, er werde den Proceß im Falle der Weigerung de» S-, aus seinen Vorschlag ein- »na«he», durchsetzen. — Äentz legte gegen da» Urtheil Revision ein «io halte auch Ersolg damit, denn der 2. Etrassenat de» Reich», aericht- hob im Februar d. I. da« Urtheil nebst den thotiächlichen Feststellungen aus. Der oberste Gerichl«hos sprach sich dahi, au«, daß i» der Ankündigung, man werde etwa- Unterlasten, wa< zu thuu man berechtigt oder verpflichtet ist, » cht immer eine Drohung zn erblicken sei. Widerspruch-voll sei die Annahme de- Landgericht«, daß in den Aeußrrungen de« Angeklagten eine Drohung liege, da der Proceß ja schou beschlossen war und der Angeklagte denselben also nicht erst durchsetzen konnte. E« liegt, so hieß e- i» den Gründen, in den» Inau«sichlstcllen eine» Uebel-, dessen Eintritt nicht von dem Droher abhängig ist, keine Drohung. Da- Land- aericht stellt nur seft, daß der Angeklagte gesagt hat, er wolle sonst seinen Einfluß inchi dazu verwende», de» Proceß zurückzuziehea und eiueu vergleich anzubahnen. Die Drohung konnte also nur in dem Joau-sichrftellen einer Unterlassung gesunden werden, nämlich in der Unterlassung der Herbeiführung eine« dem S. günstigen vergleich-. — Nunmehr fand vor dem Landgerichte Graudeuz abermals eine Ver Handlung in dieser Sache statt. DaS Ergebniß derselben war ein solches, welche- der Angeklagte nach dcr ihm günstigen Entscheidung de- Reichsgerichts nicht erwartet hatte, denn er wurde zu derselben Strase wie srüher verurtheilt. Die Feststellungen waren diesmal etwa- ander- al« in der ersten Verhandlung. Darnach hat der Angeklagte zu S. gesagt, er leite da« Ganze und werde dasür sorgen, daß eS zum vergleich komme; dann hat er noch hinzugesügt: „Sie wissen doch, daß ich tie Kerls zur E nigung dringe, wenn Sie mir 7ö gebe». Wenn nicht, dann wird geklagt." In der dem- nächst stattgehabten gemeinsame» Sitzung des Magistrat« und der Stadtverordneten, in welcher Lentz die Abschließiing eines Vergleichs besürwortete, wurde der Beschluß gefaßt, von der Erhebung der Klage abzusehen, nachdem S. sich verpflichtet hatte, 80 ^l Entschädigung an die Kämmereicciffe z» zahlen, die Anwalts- und GerichtSkosten zu trage» und die Pacht der städtische» See» auszugeben. Hieraus zahlte E. dem Augeklagten 50 Nach diesen Feststellungen handelte es sich also nicht mehr um die Drohung des Angeklagten mit einem Uebel, dessen Eintritt von seinem Wille» unabhängig war, sonder'- um eine Positive Drohung. Da« Gericht nahm an. daß sich der Augeklagt.- friueS Einflusses bewußt war und daß es ohne sein Auftreten zum Proceß gegen S. gekommen wäre. Durch die Drohung, er könne den Proceß aussühren, ist S. nach der Annahme des Landgerichts genöthigt, die 50 .Ai zu zahlen. Das Bewußtsein von der Rcchts- widrizkeit des bezweckte» und erlangten Vermügensvortheils wurde in einer dem Gesetz entsprechende» Weise srstgestellt. Die Höhe des Strafmaßes wurde mit dcr höchst cemeinc» Gesinnung des An geklagten begründet. — Geg>n dieses Hoheit hatte der Angeklagte wiederum Revision eingelegt, aber diesmal ohne Erfolg, den» das Reichsgericht verwarf das Rechtst» tiel als unbegründet, da das neuerliche Urtheil des Landgerichts vollständig aus de» vom Reichs gericht eingenommenen Rechisstandpunele stehe und die Anwendung d«S Gesetzes aus den nunmehr sestgestellten Thaibcfland ohne Rechts^ irrthum geschehen sei. »er > land mi — I Frau ai er- I Woles, c Königliches Landgericht. Keriru-Straskammer Am 23. März d. I. suhr der Dicnstknecht Friedrich Paul Weihmann aus Gordemitz mit seinem Geschirr durch die hiesige Lange Straße und kam dabei mit dem Handarbeiter Heßler, der einen beladenen Handwagen suhr, derart in Berührung, daß das lluke Vorderrad des Wcihmann'schen Wagens den Handwagen er- saßle, diesen aber mit dem zwischen den Gabel» de« Wagens stehenden Heßler erfaßte und uuter den Weihmaiin'schn Wagen Ichieuderte, so daß das linke Knie Heßler'« überfahre» und L tztercr süns Wochen lang arbcitsunsähig wurde. Heßler sowohl, aiS dessen Begleiter, der Maurer E, hatten dem Weidmann bereits »ugerusen, da die Elftere», beim Herannahen des Geschirrs, soweit die« bei der Enge der Passage — eS lagen damals Schneehaufen zu beiden Seiten der Straß- — möglich, zur Seite gewichen waren. Weihmaun war darnach wegen fahrlässiger Körververletzuiig unter Uebertretung einer Berusspsiicht im Sinne von 8- 230,2, des R.-St.-Ges.-B. »ntcr Anklage gestellt. DaS Gericht nahm zu Gunsten de- Angeklagte» aus die damals bestandenen auormaleu Verhältnisse Rücksicht und erachtete eine Ge- säagnißstrase von 1 Monat al- eine dem verschulde» dcS An geklagten angemeflene Ahndung. Der GerichtSlios bestand aus den Herrn Landgerichis Direktor Hoffman» (Prosid), Landgerichts-Rälhe» Adam, Barth, Schmidt- Lönholm und Assessor Pöschmann; die Anklage führte H,ir Staats anwalt Meißner. Krrieii-Ltraskamiuer v. I. Der Bergalb,-iter Anton Jo es DiernigauS Brandts war am 24.Juni d. I. mit einem anderen Arbeiter in Streit qerathen, der in Thät- lichkeiten ausartete, in deren verlaus schließlich Dü rnig seinem Gegner Messerstiche in den einen Arm und in den Rücken versetzte, sichsomit einer schweren Körperverletzung noch §. 223» de- R.-St.-Ges.-B. schuldig machte. Nur den, Umstande, daß die Belwundungeu des verletzten, die an und sür sich sehr gefährlich waren, einen glücklichen verlaus nahmen, hatte es der Angeklagte zn danken, daß er einer härteren Strase entging; das Gericht verurtheilte Diernig zu 6 Monaten Gesängniß. II. Ter Haudaibeiter Karl Robert Hähuel von hier, wegen Diebstahls bereits bestraft. war eines Kleiderdiebstahls, außerdem aber des Hausiriedensbruchs angeklagt. Der Angeklagte hatte, waS da« letzterer Delict cnlangt, in Lmdenau aus einem Gehöft, in welchen, er angeblich von einem Bekannten eine Hose hatte holen wollen, dem Gebote der Wirthiu des Letztere», dos Grundstück, in dem cr Nichts zu suchen habe, zu verlassen, keine Folge geleistet, war vielmehr im Gehöft verblieben, bis endlich ein herbei- geholter Schutzmann die Entfernung Hähnel'S bcweikstelbgl hatte. Der Angeklagte, welcher damals — es war am 30. Jun: dieses Jahres — sich in angetrunkeuei» Zustande befunden, wurde unter Annahme mildernder Umstände zu IJahr 1 Woche Ae- sängu, tzst rase und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. III Der wegen Diebstahls rückfällige Handarbeüer Karl August Max Schöne aus Grimma hatte im Juli d. I zu zwei ver schiedenen Malen ans einer Baubude in Grimma zuerst verschi,d,nes Handwerkszeug und dann Kleidungsstücke entwendet; dasür wurde er unter Annahme mildernder Umstande zu7MouattnGesäuf, »iß strase verurtheilt. IV. Gegen den Handarbeiter Karl Friedrich Sydow aus Batschin lag die Anklage vor, am 2. Juli dS. I«. einem Knechte in Haubitz eine Baarschast von 42 heimlich aus der Klcidcrtasche entwendet und de» Diebstahl ini wiederholte» Rücksall verübt »u habe». Auch i» düscm Falle wurden dem Angeklagten mildernde Umstande zugcbilligl und derselbe zu 1 Jahre Geiängnißsirase und 3 Jahre» v-rlust der Ehrenrcchtc verurtheilt. Der Gerichtshof bestand zu I. aus den Herren Landgei ichts- Director Hoffman,, ILräsid.). LindgerichlS-Rälhen Adam, Barth, Schmidt-Lönholm und Assessor Pöschiiiann, i» den übrigen Füllen aus den Herren Landgerichts-Director Hoffman», Landgerichts-Räihen Adam, Barth, Leonpardt und Assessor Pöschmann; die Anklage führte Herr Siaatsarwalt 0r. Thieme. »itttere» Hnfen. de, esaentttche, Krieg Ihase^ hat, Us von den PrfnmnziMWeru de« GchloGe«. So sehr e< im Innern d»rch den Umbau gewonnen hat, so wenig harmonisch ist das Beußere geworden. Die alten Mauern des alten Schlöffe« habe» ihre graue Farbe behalten, zu der die neuen ziegelrothen Au- uud Neben- bauten, sowie die Umfassungsmauer im Don wenigsteu- nicht recht passen. Etwas wird der schroffe Farbengegensatz gemildert durch das grüne Laub der Gärten, die riagS um das Schloß ouo.elegt sind. Nachdem der innere Schloßplatz und der ältere Schloßpark, mit Ausnahme »inet kleinen Theile« an der Ostsrite, schon seit längerer Zeit und zwar in sehr gutem Geschmack erneuert worden sind, ist jetzt auch die theilweife im altsrauzüsischen Stil gehaltene Barten fläche au der Westseite des linken Schloßflügel«, wo srüher das Museum des schleswig-holsteinischea Kunstverein« staub, vollendet; auch der vordere Schloßplatz ist in den letzten Woche» in eine» Garte» umgewandelt worden. Seit 25 Jahre» hat keine sürftlichc Frau daS Schloß bewohnt. König Friedrich VI. von Däne mark hatte es seiner mit dem Herzoge Earl von Glücksburg vermählten Tochter als Leibgediuge überwiese» uud Herzog Karl lebte dort mit seiner Frau in den Winlermonaten von 1838 bi« 1863. Im Frühling jenes Jahre- beherbergte es für eine Nacht die Prinzessin von Wale«, die ihre Brautsahrt über Kiel nach Eng land machte. Erst siebenzehn Jahre später überschritt wieder eine aus königlichem Geschlecht, die Schwägerin der Prinzessin von , die Schwelle der sechshuudcrtjährige» Fürsteuburg. AlS Prinz Heinrich am 28. September 1880 von seiner Fahrt um die Well us der Kreuzcrsregatte „Prinz Adalbert" nach Siel zurück- kehrlt, ward er vo» seinen Eller» >u das neue Heim emgesührt; morgen wird er selbst seine junge Frau in daS Schloß führen, welches sein Haus geworden ist. ES hat gar w.chselvolle Zeilen hinter sich. Nicht nur die Schaueuburger Grasen und die schleswig- holsteinschcn Herzöge habe» aus der Kieler Burg gewohnt, Russen, Däne» und Oesterreich» haben von dort aus das deutsche Holsten« lond beherrscht. Jetzt flattert hoch aus dem Südthurn» der priußische Adler im weißen Felde. ----Weißcnsee bei Berlin hat noch niemals eine so große Zahl von Besuchern zu verzeichne» gehabt als am Tviineretag, dem Tage, an welchem daS bereit- einmal ver regnete große Volksfest zur Feier der Thronbesteigung Sr. Majestät Kaiser Wilhelm's II. »un doch, be günstigt von dem herrlichsten Hohcnzvlleriiwetter, in Lccue ging. Circa 27 000 Menick'e», welche theils die säiumtl.che» Locale Alt- und Neu We>ßcnsccö, theilS die Seiten der Königr- Chaussce aus ihrer ganzen Länge in Beschlag gciioilinicn hatten, war die Gelegenheit geboten, einen Mviistre-Festzng in Augenschein nehmen zu können, der, die Triumphe der Hoheuzollcrn darstellend, dem kleinen Vororte dcr Nesitenz nur Chre machen konnte. Herrlich costümirte historische Gruppen vom l2. biS 18. Jahrhundert wechselten n»l künst lerisch tccorirte» Prachtwagcn, deren größter und schönster daS GLrmaiiia-Gefährl war. ab. Ein MusikcorpS in Landekiiccht- costüinc», eins in alldeutscher und eins in dcr Uniform dcr Terfs- liligcr-Dragvilcr begleitete» den Zug, dcr, nachdem er daS Dors passtet, in den Schlvßgartcn der „Sleruccker" eiiischwenkte, wo er sich bann auslöste. In letzterem Etablissement herrschte eine geradezu unheimliche Fülle! Ei» »ach Tausenden zu zählendes Publicum bewegte sich durch de» prachtvoll iUuininirtc» Pcnkunv lauschte stehend dc» Klänge» deö Elite - Mililair - CouccrleS, sehend, denn schon vom Nachmittage ab war jedes Plätzchen im „Sleruccker" besetzt. Um das allgemeine Volksfest mit rcchlem Glanze zu umgeben, ließ Herr Rud. Stcrneckcr trotz des überaus billige» Eintrittspreises ein« seiner berühmte» TvnnerstagSseuerwerkc ohne Kürzung vollständig in Scene gebe». Es war ei» hcrrlichcr Anblick! Die mächligen Feucr- garbcn, höchst kuustvolle Nakcten und Leuchtkugeln gegen einen nicht >»>l Regenwolken bedeckten, sondern sternklare» snlink- licken Svmincrhimincl aussprühcn zu sehen und dieses Un gewohnte, verbunden mit wirklicher Kunst, ries einen brausenden, aufrichtig gemeinten Beijall hervor. — Ein Volksfest war eS, wie man eS sich trefflicher nicht denken kan». Für Wcißensee ein Tag der Ehre, denn wirklich viel hat dieser kleine Ort gclcistel. — I» Schild hörn a» der Havel findet in diesen Tage» taü „Pflücken" der Schwäne statt. Dieselbe» sind zu diesem Zweck a»S dem dem königl. Pritzstabel Schubert unterstellenden Nevier ttr Havel und Spree durch Leute VeS Großgarusischcreipächlerü Malmkops zusammcngeholl worden. Die gewonnene» Federn werten sür de» königlichen Haushalt Verwendet. vermischtes. --- A»S Potsdam wird geschrieben: Die Kaiserin Friedrich geht täglich mil ihren Töchter» Morgens zu Fuß nach der Friedenskirchc und Nachmittags sieht man sie täglich ein , auch wohl zweimal »ach dem Marmorpalais fahren — Nach einer Mitlheilung deS englische» BlattrS „Tntth hat der Kaiser Friedrich seiner Gemahlin eine l» englischen StaatSpapieren angclegke Summe von 150 000 Lstrl. für lebenslängliche» Nießbrauch hinlcrlafse», welche Summe später ans seine jüngere» Kinder »ach der Verfügung der Kaiserin übergeht. Tic Verwalter des Betrages sind die Königni von England, der König der Belgier und der -Herzog Vo» Sachsen Evbnrg Gotha. — AuS Kiel, 9. August, wird der „Vossischcn Zeitung" geschrieben: Prinz und Prinzessin Heinrich gedenken morgen Bellevue zu verlassen und ilire W,>h»u»g iin Kieler Schlosse zu nehmen, besten Umbau im W.'cnilichi-» bccnd I ist. wenn auch die im ersten Stock liegenden kaiserlichen Raume sowie die Empsangssälc in ihrer inneren Ausstattung noch inchi gan; rollendet sind und die Fertig stellung der Neubauten nach dcr Hascnseiie. welche zu Stallungen sür den Marstall u. s. w bestimm! sind, noch einiger Zeit bedürfe« Wird. Prinz und Prinzessin Heinrich werde» behaglich eingerichtete Zimmer im oberen Stock des LststugelS und des M ItelbaueS beziehen. Die Fenster sind nach den, Schlosigarten und dem Kicker Hasen hin gerichtet, und es girbt in Kiel keinen zweiten PuncI, »on dem man einen so schönen Rundblick über Len ganze» c5 Halle, lv. August. DaS neue Gesetz vom 14. Juni d. I., betr. die Erleichterung der VolkSschullaften, ist auch sür unsere Stadtgcmeindo bedeutungsvoll und die Lage der Verhältnisse erfordert eS, daß die Skadt von jenem Paragraphen Gebrauch macht, nach welchem ein Schulgeld weiter erhoben werde» kann, wenn der Staatszuschuß nicht soweit hinreichen würde, um eine unverhältnißmäßige Erhöhung der Coinmunalsteucr zu vermeiden. Die Ein nahme» an Schulgeld betragen hier nach dem gegenwärtigen Etat: an den Bürgerschulen ll4 700 .< an den Volksschulen 28 305 ./r, an dcr katholischen Schule 1800 .L zusammen 145 685 .E Der zu gewährende StaatSzuschuß beziffert sich aus 35 400 so daß bei völliger Aufhebung dcS Schulgelde- ein Ausfall in den städtischen Einnahmen von l 10 295 .6 sich ergeben würde, wodurch eine Erhöhung deS Eominunal- steucrzuschlagS um 2l,65 Proc. bedingt wäre. Die Stadt verordnetenversammlung beschloß daher gestern Abend, vom I. October ab das Schulgeld an den Volksschulen aufznheben, an den Bürgerschulen aber solche- wie seither zu erheben. — Bremen, tO. August. Dcr „Norddeutsche Lloyd" hat abermals einen großartigen Sieg über einen seiner eng lische» Rivalen, diesmal die In m an - Lin ie. davon- getragen: Der neue Doppelscbranbendampser „City os Newyork", dieses „Weltwunder", daS bereits vor seiner Fcrtigsielllnig von englische,., anierikanischcn und auch einigen deutschen Blätter» aiS daS „schnellste Schiss der Well" be zeichnet wurde, ist aus seiner ersten Reise nach Ne>v-?)olk von bei» Schnelldampfer deS Norddeutsche» Lloyd „Aller", Capital» ChristofferS, um 4>/, Stunde» geschlagen morde». Die „Aller" ging a», 2. August 4 Uhr Nachmittag- vo» Southampton in Sec und langte am lO. August lO Uhr Vormittag- in Ncw-?)ork an. Die „City os New-Hork" ver ließ OuccnSlow» (Irland) am 2. August 8'/r Uhr Abend- und erreichte Ncw-Aork am 10. August t Uhr Morgens. Berücksichtigt man. daß Queenstown uni l8 Stunden näher bei New-'I)ork liegt als Soulhampto». so eraiebt sich, daß daS Bremer Schiss seinen Livcrpooler Nebenbuhler um 4>/n Slilnde» geschlagen hat. Die „Wcserzeitung" hatte kürzlich ausgesiihrt. daß der Bau deö DoppclschraubendampserS „City os Nrw-Bork" irgend welche Umwälzungen aus drin Atlan tische» Ocean nicht Hervorrufen werde; dir- bestätigt sich jetzt. Berliner Lebe«. Bon Paul Liodenbrrg. Nicht nick vird ote». Berlin gebört jetzt d>» Fremden. Bo» Tag zn Tag steigt ibre Zahl »nd füllt in kann, gehofflem Maße die Hotels und Pi>v,'tloc>i«, sür welche die anhalteid schlechte Witterung von günstigim Ersolac ist, t.i,,, zahllose Reisende, die sich sür ihre Fern-» ei» weites Ziel ..esetzt und erst die Alpen oder die See aus suche» wallten, sic ivahlieii bei de» uiiauihörlichen Regengüssen dasür Berlin »nd ih.itcn wohl daran. So ist unsere Stadl ganz plötzlich zn dem beliebtesten Sommer-Ausenthaltsorte der Saison gewoiden, und viele derieiligen, die sonst mit groß:» Umwegen an dem beißen Häusermeer vorübersuhrca, sie dnrchwandeln eS jetzt tagtäglich von srüler bis später Stunde nach allen Richtungen mit sichtlicher Geniißsiendigkeit, sich vergnügt die Hände reibend, daß sie nicht im Ampezzoihale oder aus Helgoland sitzen, und eine diabolische Schadenfreude malt sich in ihren Mienen, wenn sie in de» koffer- beladencn Droschken die Berliner mit roihgeseorenen (oder grog- geiöiheteleii?!) Nasen und den »iißvcrgnügteste» Gesichtern von den Bahiihösen heimkehre» sehe». Unter den fremden Gästen sälli uns die bedeutende Zahl der Ausländer und unter ihnen wiederum die der Engländer nnd Amerikaner aus. In Trupps zu dreißig, vierzig, ja noch mehr Personen durchstreifen sie die Stadt unter Führung eines kundigen Landsmannes, der sie Iräh im Hotel in Empfang nimmt und dort Abend- wohlgezählt wieder abliesert; jede Sehenswürdigkeit wird gründlich betrachtet» mit lauter Stimme erklärt sie der Cicerone »nd die Lobies »i« Senile««» lese« ansmerksam Im gnlkgrbnnbenrn Murray nach, ob ihnen auch nicht eia Wort oder eine Zahl unter- schlagen wird. Aus Deulsche wie aus Fremde aber üben doch »och die Erinnerungen an die tragischen Ereignisse des März und Juni die sichtlichste Anziehungskraft aus; daS kaise. liehe PttaiS in Berlin zumal, dann aber auch das Mausoleum, welches jetzt wieder geöffnet ist, daS Charlottenburgkr Schloß und dasjenige von Jrieorichskion bilden das Ziil v eler Hunderter, ebenso wie die Kunsthandluugeu mit ihrer reichen Auswahl palriolischer Bilder stets aus das Dichteste umlagert werden. Daß sür dir Residenz selbst der Sommer keine Ruhepause be deutet. daß dauu im Gegeniheil eifrig an der weltstädtische» Toilette gearbeitet wird, können die Fremdenschaare» am deut lichsten „lliitcr den Linde»" bemerke», welche binnen wenigen Wochen Abend- und RachtS im hellsten rlck:r>sche» Lichte erstrahlen werden. Während sich längs der Bürgersteige dieser stolze», er- inaeruirgsreichen Slrnße in einer Enisernung vo» ie vierzig Meier» bereits die geschmackvolle», gußeisernen Lichtträger erhebe», werde» gegenwärtig aus dem baumbepflanztei, Mittelwege die reich orna- nieatirte», mit Wappeiiichilb, Krone und Reichsadler verzierten Eandelaber errichtet, die durch Kette» »»triuander veiduuden sind, an denen dann wiederum die Bogenlampe» hänge». Ist erst daS elektrische Licht entzündet, so wild man noch bester als bisher die seltsame» Nachtvögel bewundern können, weiche jetzt, von der neunte» oder zehnten Stunde angesaiigen. zur höchsten Becwunderung der Fremden ihre» Flug uittkluchme», und zwar mit ausfälliger Vorliebe die „Linden" entlang und zum Branden burger Thore hinaus i» den Thiergarten hinein. Seitdem das Fahren in» Drei,ädern von derPolizei aus dc» Straße» und Plätzen gestattet wird, übt dieser Sport auf gewisse Kategorien der Bevölkerung eme unwidersteh- bare Anziehungskraft aus; in allen Theile» dcr Stadt h .bcn sich Lclocipcd-Verleihgeschäsle ausgetba», iu denen die Ctahlrosse sür einen billigen Preis aus Einüben verliehen werden. Namentlich Abends ist hier der Verkehr ein außerordentlich reger und die Nachfrage kann ost kaum befriedigt werden; Conto, di. ner, junge Handwerker, Lehrlinge, Gesellen, Ktllncr, selbst Arbcilcc schwingen sich dann aus die „Maschine" und sausen mehr oder weniger graziös, aber sicherlich mit derart selbstbewußtem Gcsühl, als ob sie aus eine», Vollblut- Araberheugst säßen, durch die Slraßc». unter denen die asphal- tirten — weil cs in ihnen „inchi so stuckert" — bevorzugt werden, dahin. Wie die Fledermäuse tauchen sie ganz plötzlich mit Einbruch dcr Dunkelheit allerorten aus und machen an vi.Ic» Stelle» die Passage zn einer höchst uugemüihlichen, den» d e meisten dieser Sirainpelbrüder", wie sie so hübsch vom Berliner Lolkswitz gelaust wurde», labe» das Geiährt doch »och u.cht ganz in ihrer Gcwalt und icsvccttrcn wenig die Beförderungsmittel dcr Fußgänger. Eine recht pikante Seite hat dieser Sport noch dadurch bekommen, daß ihm auch nächtliche Amazonen — ach und was sür welche!— ihre Gunst zliweiide» und inu flatternden G.wünder» in eiligem Fluge dabinjagcn. Hübsch ist dieicr Anblick wahrlich nicht, und mancher ehrsamen Provinziali» mag er wie ei» höllischer Spuk e> scheinen, durch de» die stludige Gioßstadt nur noch ticscr in ihrer M,ß- achiung sinkt. Wurden früher die Radfahrer in Berlin säst durchgängig mit ironische» und spöttische» Blicken betrachtet, so hat dies doch de- trachilich nachgelassen, seitdem das Velociped gewissermaßen hier „Straß.nrcchl" erlangte. Nur ein Stand beharrt in sortgcsetzler, steigender Feindschast — derjenige der Droschkenkutscher. Jeden Radsahrer, auch den, der absolut zu seinem Bergnüfe» fährt, sehen sie als haffeuswerlhcn Concurreutc» an u,d über- schütte» ihn, wo eS nur angeh», mit einer Flnlh hämischer uud anzüglicher Reden, die ost von drastischer Komik sind. Leider st es dabei nicht geblieben, und es ist schon z» persönlichen Zn- sainincnstöß.n gekommen, bei welche» die Rossel nkcr die Stahl- rciier in Grund und Boden fuhren. Diese Zusammenstöße dürsten sich täglich wiederholen, wenn der kür.lich ausgetauchte Plan zur Ausführung gelangt, daS zweisitzige Dreirad i» den Dienst des regsten Personenverkehrs zu st.Vc», wodurch es mit den Droschken in direkte» Wettbewerb tritt. Es soll eine Gcselljchast i» Bildung begriffen sein, welche beabsichiigl, überall Hall,Plätze sür Drei- räder einzmichten; die sicher einaeübici« Fahrer sollen dann sür einen fchr mäßigen Preis die Beförderung von Personen über nehmen. Der Gedanke ist durchaus nicht schlecht uud läßt sich gut realisire», Berlin würde dadurch um eine weltstädtische Neuerung bereichert werden, die ohne Frage rasch zu einem praktische» Be- büriniß auswachscn würde. Anderseits kann man den Droschken kutscher» eine hochgradige Erbitterung nicht verdenken: früher die alleinige» Bchcris.her des zuin Personenverkehr bestimmte» Fuhr Werks und mit urwüchsiger Grobheit und Tyrannei ihr Amt aus übend, winde» sie mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt, zuerst durch die Omnibusse, dann durch die Pferdebahnen, diesen icdlossen sich Stadl- und Dampsbahn a», uud nun will sich auch »och das Bclocipcd dazu geselle» — das ist freilich mehr, als ei» Berliner Troschkenkuljch.r-Gemüth, zumal „zweiter Jüte", vertragen kann. Die nächste Generation erlebt es viclleichi schon, Laß in einem Wachtfi. ure» . Cabinrt das Wachsmoüell eines „einstigen Berliner Droichkenkulschers mit beglaubigter echter Mouttir" aus g.stellt wild als interessante Reliquie an daS el>eiiialigr sp»ßc>üraer> liche Berlin mit seinen kninmerlichc» einundeinhalb Millionen Eim wohnern I Diese Bevölkerungszahl macht freilich unserm Magistrat jetzt schon genug zu schaffen und er dürste wohl kaum eine weitere rapide Steigerung wnnichen. Mit jedem Jahre wachsen ins Enorme die Ausgaben der Stadtverwaltung in sanitärer Beziehung, denn wie ein Vater alles thut, damit seine Kinder kräftig und gesund heranwachsen, so sorgt auch das coniiiiuiiale Oberhaupt Berlins sür das leibliche Adcihen seiner R.ese»saiiiilie. Viel, unendlich viel war gerade i» dieser Beziehung zu ihun. als Berlin in den iccdzigcr Jahren mit einem Male sich in sabclhusiem Grade enlwickelte. „Galt es doch", wie es i» dem Gemciiide-Verwalluiigs Bericht vo» 1861 b s 1876 heißt, „der enggescharlen großslLriischen Bevölkerung die Möglichkeit des ungehinderten laichen Verkehrs zu sickern; die schädliche» Einflüsse solcher gewaltigen Agglomeration aus die Gesundheit der Bevölkerung nach Möglichkeit abzuw.hrcn; dein i» Arinuth u»d körperliches Elend versunkenen Theile derselben die nolhweudige Hilfe zu gewähre»; dem moralischen Verderben, das in dcr „Wildmß freche» Slädielebens ' unter dem „Wust »er scinrrier Verbrechen", wie ein klassisches Dichlerwort die Schatten seiten großstädlischei, Lebens bezeichnet, nur zu üppig wuchert, durch Einrichiiingen im Schulwesen und sür die Waisenpslege entgegen zuwiiken, welche — soweit eS Einrichtungen vermögen — den Heranwachsenden Geschlechtern die Wege erschließen, um zu sittlicher und inlellectueller Bildung zu gelangen; galt eS niit einem Worte doch, alle die innere» und äußeren Hindein sse zu bekämpsea, welch,- b.siegt werde» muffen, wenn eine Großstadt, bei ollem Glanze des Reichihums, der Wissenschaften und Künste, des Ruhmes nicht entbehren soll, eine allen ihren Einwohnern die freie Brthätigung ihrer Kräfte sichernde, in de» öffentlichen Einrichtungen ihr leibliches und geistiges Wohl nach Möglichkeit fördernde Cnlturstälte zu sein!" Wie ernst der Magistrat seine Ausgabe nimmt, beweisen vrr- schiedcntliche hochwichtige neue Hhgieinische Einrichtungen, die allmälig ihrer Vollendung entgegenreise». Sv werden jetzt zwei gcwaltie.e, dringend i öthige Anstalten errichtet, eine neue Irren- Anstalt i» Lichtenlierg und eine Anstalt für Epileptifche in Biesdors von denen jede taufend Patienlen Raum gewährt; der Kreis der Markthallen ist demnächst auch abgeschlossen und an ihn wird sich dann eine Anzahl von Sanilülswachtstubcn reihe», welche aus die einzelne» Beziike dcr Stadt vertheilt werden, wie auch ein Sana torium sür Brustkranke projectirt ist und «in neue- Kraukenhan- u»d HoSpilal schon unter Dach und Fach gebracht sind. Berlin strebt ehrgeizig nach dem Ruse, nicht nur eine der schönsten Städte, sonder» auch ein« der gesündesten zu werden. .,Datztt«-Ka1r»-er" für 1889. Die Redaction des „Daheim' erfreu« ihren großen Leserkreis zur gewohnte» Frist mit dem „Daheim-Kalender für das Deutsche Reich", ou-gestattet mit dem bekannten säubern rothen Gewand und enthaltend da« qewohnte, reich, hochfein und zum Thcil stilvoll illustrirte Schatz, kästlein ergötzlicher Anekdote», sinniger Gedichte, anziehender Er zählungen, historischer Lhurakterbilder. nicht zu vergesse» das nützliche Allerlei zur Reichegeographie, -Statistik, Finanz- und Verkehrskunde. DaS Substantielle bieten wohl für die meisten Leser die rein unter- hallcuden Beitiäge. Die Spender dieser Erzählungen und Erinne rungen sind wohlbekannte M itai beiter, wie Otto Funcke, der im lausenden Jahrgange wieder ein Blatt aus leinen Jugendgeschichien mitthetlt: „Am Grabe der Bohnenstange", Reindold Werner, dessen „Garn" (— Eeemannsplaudcrejea 'j diesmal „Au- meiner Jugendzeit und wie cs aus der Lee war" betitelt ist (lehrreiche und unterhaltende Schilde rung seiner zweiten „langen Fahrt" als Schiffsjunge), Bernhard Rogge, welcher Kaiser Wilhelm's Heimgang und Begräbniß schildert (26 Illustrationen). Emil Frommet, der „Weiland Kaiser Wilhelm in Gastrin", als Erinnerungen in Prosa »nd in Berten vorgesührt. Ein Anonym»- enlw cst von Kaiser Friedrich Hk. ein schönes Lebens- dild (Illustrationen dazu prächtig!). Frida Schanz liefert an der Spitze de- Bandes die Erzählung: „Das gute Herz", deren Heldin, Cordchcu Anwaiden, nicht bloS von der Dichterin auss Lieblichste und Naivste gezeichnet ist. nein, die uuS auch al- reizende Illustration entgegenlachk. Es ist so recht eine Geschichte sür wackere Töchter. Zwei sehr hübsche Erzählungen spiele» in freien Reichsstädten, „Das Kraut der Vergessenheit" von B. Noclting, im alten Hamburg, „Das Schäften« des Stadthauptmanns" von Gottfried Boehm in einer andern Reichsstadt. Es möchte letzterer sehr spannende» und geinüthvollen Novelle wohl von den meisten Lesern der Preis zu- ^esprvchen werde». Die illustrirte Jahreschronik über Welt- uud yeichsereignisse ist diesmal sorlgcbliebcn. ß Otto Klasina selbst, notorisch einer der rührigsten Chefs des Hauses Velhagcn Sc Klasing. hielt, wie wir zu wissen glaube», bei Lebzeiten persönlich riel aus diese biS jetzt regelmäßige Zugabe zum „Daheini-Kalcuder". Viel- leicht erweist es sich gleichwohl zweckmäßig, diese Chronik hinsüro dauernd aussallen zu lassen. Dcr Kalender ist ja vorzugsweiie sür die socialen Frage» und einsachern Fainilienbedürfnisse der Gegen wart bestimm». Ein Reisender mit schwerem Geväck wird nicht io rasch vorwärts kommen, als einer mit leichtem. Glück aus denn 18881 vr. Whiftling. Schach. Aufgabe Nr. 885 Bo» II. Anccae« in VolkmarSdors. 8elnvui/. Literatur. LSsimg van Nr. 88S. 1. Dg3—»z d4-n3: 2. »4—»5 beliebig 3. I-o7-ck6, «5. 14. x3. 52) . 1 Ddl-xls - - 2. I-C7-K31- LH7-H6 . . 3. »4—»5P. Eingetanfene Lösungen Nr. 883 wurde gelöst vo» August Slilljüffel, H. Wagner in Bolkmarsdorf. Briefwechsel. Alelinrck 8 Ihr Vierzüqler ist nebexlösig durch 1. 1,13-65, LIL-tt; 2. I-s7-tk. L14-k5; 3. Dg3-t34 re. sür alle Schachsreundc Wir veranstalten zur Anregung aller Schachsreundc ein Problem« Lösongs.Lurnier, welches Anfang September c. beginnt. Es sind die mittelst Diagrammen unler „LöiuugS-Turnier" ausgcsührten sechs dretzügigen Probleme zu löse». Alle Sonntage bis zur Be- endigung des Turniers erscheint ei» Problem und sind Lösungen unter Angabe aller Variante» spätestens acht Tage nach dem Er scheinen an die Expedition des „Neuen Görlitzer Anzeigers" zn sende». Die Lösungen sämmtlicher Problcme des Turniers, sowie die Name» der Einsender richtiger Lösungen werde» am 4. November e. ver öffentlicht, ebenso, wenn ein Entscheidungs-Turnier nicht stattfiudct, die Preiszuerkennung. Gegen Einsendung von 1,50 .4l an die Expedition des „Neuen Eüilitzcr Anzeigers" werden auswärtige» Schachfreuiide», welche nicht Abonnenten sind, die Nummern des „Neuen Görlitzer Anzeigers", die das Turnier betreffe», sronco über mittelt. Alle Zusendung,«, das Turnier betreffend, sind mit genauer Adresse des Absenders versehen »ntcr Bezeichnung „Schach" an die Expedition deS „Neuen Görlitzer Anzeigers" zu richten. Es sind 3 Preise auSgesetzt und zwar: Or. Gold's 200 Schachausgabcn. Kleine Problem-Schule von Heimaii» von Gottschall. Eleg. geb. deS Schachspiels von I. MO ckwitz. Eleg. geb. Eine Ver mehrung oder Verminderung der Preise wird je nach Betheiligung staltfinde». Görlitz, am 21. Juli 1888. Schnchgesellschnst „Vorlleii»". Tchachgesrllschast „Anauftea". Versammlungsort Los« Hönisch, Dresdner Straße, Dienstag und Freitag Abend. Partie Nr. 175. L.Ibi>rvr-4s»inI»tt. (Durch Correspondenz gespielt in dcn Jahren 1887 und 1888.) Kick. Leutlloer Or.weck.Aeudeclc Kiel, Loitkoer l)r mv>I.8e»de< k iu Leipzig. in^ Leipzig. Ti« ruinirte Familie. Lustspiel in drei Auszügen von Gabriel Sundukianz. Aus dem Armenischen von Leo Rubenli. (Armenische Bibliothek. Band Vll.) Leipzig. W. Fried- rich, Hosbuchhändlcr. Preis brach. 1,50 ^>. — Was die heutig« armenische Dichtung aus dem Gebiete leS modernen Romans leistet, das zeigte di« W. Friedrich'sche „Armenüche Bibliothek" in den vor herqehcnde» zwei Bände» mit dem Romane „Solo" des Perlsä Prvschiauz. Daß sie auch aus dramatischem Gebiete in unmittel- barster Aulebnuug an die abendländischen Kunstsonnen nnd an motrrne Muster ganz Achibarcs schaff», geht aus dem hier vor- liegende» Lustspiel des Sundukianz hervor. Wenn »nn auch die Ferm uns in keiner Weise eigenartig anmutdet. so ist die- doch um so mehr der Fall mit dem Stoffe de« Stückes. Natürlich sind e» allgcmein menschlich« Leidenschaften, wo» di« Triebfeder der Handlung de- Stücket bildet, denn sonst würde un- da- Ganze überhanpt nnverstiudlich sein, aber die Aeuheruugen der Leiden schaften siud doch »oter dem Einfluß drr VolksaN so eigenttümlich gefärbt, daß icho» dieser Umstand nicht wenig dazu beiträgt, die Dichtung interessant und reizdoll zn machen. Anlaugend da« Motiv der Fabel, so dreht cs sich um da- Verlassen der guten alten Sitte und Lebca-ort in bürg rlichen Kreise, nnd da- »d-richien Jagen nach der hohle», leichtfertigen fremdländischen >e». Die natur gemäß herrinbrrcheud« Strase ist freilich so ernst, so tief greifend, da! drr Schluß mindesten- kein Lnftspielschluß genannt werde» kann. >V. in Leipzig. in Leipzig. Weiß. Schwarz. 1. «2—«4 «7—v5 2 <2—tt sbxtt 3. I>k1-c4 V68-K41- 4. X«1—11 67-66 5. vckl-13') 8«8-K 6. ä2-63 «7-^5 7. «2-«r3 DK4—g4 8. Vk3xg4') 8k6xg-4 9. «3x14 «5x14 10. Delxtt I.18-!.6') 11. Ick4xk6 8p;4xk6 12. K2-K3 I>V-e6 13. 8dl-»3 I«6xe4 14. 8»3xc4 <7-55 1b. D»1-el 15x«4 16. D«1xe4s Xe8-6? 17. De4-14 8b8-e6 Weiß. 18. Dkl—1,2 19. DK2—12 20. D12xtt 21. 8c4—e3 22. 8el-13 23. D14x18s 24. 853—gü«) 25. Ltt-12 26. «52—13 27. 8p;5x57 28 Xk3-x4 28. K3—K4 30. Xz-4-14 31. -2—c4 32. <i3xo4 33. Xt4-e4 Schwarz. D»8-<8 Dk8xt4 8,6-e7 X-I7—.8 DK8—s8 X'8> t8 X18—1-8 «7—c6 8d6—IV Xx8xs? X,7-x6 K7—käs d?-k5 d5xv4 XeC-16 XI6-c6 Als remis abgebrochen. Erläuterungen. ') Eine ganz beacht,»Swerthe Fortsetzung. ') Energischer war josort «3x14. ') Die Partie nimmt einen einsachen, aber nicht »»interessante» Verlauf. ') Weiß bleibt und ist immer iu der Initiative desAngriffs geblieben. Arithmetische Aufgabe Ur. 35k. Drei ganze Zahle» vo» folgenden Eigenschaften z» finden: 1) Die 1. mit der 2. muliiplicirt und da« Product um die 3. vermehr», soll eben so viel gebe», al- wen» man die Somme drr beiden ersten mit drr 3. multiplirirt. Beispiel: 16. 5, 4; denn 16.5 -f-4 — (16-f-5). 4, d. i. 80 4- 4 -- 21.4. 2) Jede der 3 Zahlen soll größer als 3 sein. 3) Die I. soll größer al- die 2., die 2. größer als dir 3. fein.
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