Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-12
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
I e o v » - r ein« »s,l»»k«, n.« begleitete» Reise unser! Hambarg war »« gefler sch-»e» Lrfelgra > Etzalthrr »ach ieseC " August. Nach der vo, so >seres »ackere» Mofikdireclorl er» da< erste Freitagteoacert. dag dies» Lapelle im „Tivoli" veraaftaltete, »»d di« Guuft de« Wetter« mar Uuleraehmen günstig, der erste schöne Ldead sest laager Zeiti stein Wunder, daß der schöne »arten dicht gefüllt war und kein Uaader, daß die Capelle mit riaer hörbare» größere» Hingabe und »enng. tkuung spielte. Neben einige» stleiaigkeite» bot da« Programm einige wahre Perlen der Orcheftermnsik und di« «n«sührn»g derselben war dem Rase der La pelle entsprechend. Lhoma-' Ouvertüre zu „Raymond" und Meyerbeer'« „Prophet-Ouvertüre" dirigirt» Herr Musikdirektor Walther selbst, die Direktion de- zweite» and dritten TheUg trat er an Herr» Lorp-sührer Schwerin ab. Der zweite Theil brachte die angesicht« der Militairmufik sehr zart vieder- gegebeae Test - Ouvertüre und eia prächtige- Sol» des Herrn Trostors: „Nachkläuge au« dem Zillerthal" voa Hoch. Der Com- pouist und hervorragende Pistoadläser der srüherea vilse'schea Capelle würde an dem Solo Troftors's gewiß große- Gcsallc» ge sunde» haben, und Hoch war nicht leicht zu besriedigr». So »ahm da- Loncert einen hoch befriedigenden verlaus, und weua auch der Ersatz der Walthrr'Icheu Capelle währeud seiner Reise ganz gut war, unsere heimische» Musiker sind an- doch lieber. Der Gesangverein „Hossnung" 48S7 heute bei seinem Auftreten al» Plumket in gern ongebörter Oper „Martha" doppelte La- Trinklied gefiel dem Auditorium de- O Leipzig» LI. August. Der Gesangi . in Reudnitz gehört entschieden zu de» „hoffnung-volle»" Vereine» unseres SäogerlebenS, denn seine Mitglieder beweisen Eifer and Strebe», da- hohe Ziel za erreichen» and werde» vo» einem Diri- geMe», Herrn Robert Brabant, geleitet» der seine«Amte- sicher und euerqisch waltet. Zur Zeit hat der verria da- Mißgeschick, daß die Stimmengleichheit in »hm nicht mehr die alte ist. Er hat Tenüre verloren und dadurch an stlangsarbe eingebüßt. Mit solchem Mißgeschick haben freilich unsere volklthümlichea Gesangvereine durchweg zu rechne». Do« Concert» welche- der Verein zum 20. Stiftung-fest gestern Abend im Saale der „Drei Lilien" zu Reudnitz arrangirt hatte, war zahlreich besucht, uud dir Zuhörer, schaff geizte auch nicht mit wohlgemeintem Beifall. Im ersten Theile de« abwechselung-reichen Programm« wurde da- Frühling-lieb: „Frühling oha' Ende" von Reinecke, abgesehen davon, daß da- Tempo etwa« zu langsam geaomme, war. recht verständig iuterpretirt, während da- Lied von Eagel-berg: „Die Stille", «ine noch zu schwierige Ausgabe für den Verein zu sein schien. Die Nuaucirung ließ noch zu wünschen übrig. Trefflich gelang dagegen da« „Morgeagebet" von Zöllner. Im zweiten Theil wurden die Lieder „Wach aus, du schön« Trau- meria", uud „Fahr' wohl, du schöner Maientraum", aarrkeauen«. werth durchgrsührt, »nd auch da- flotte „Rheiuweinlieb" vo» Dregert, da- mit Mark und Feuer vorgetrogea wurde, sprach an. Weaiger das .,WaldeSrauscheu" voa Edwin Schultz, desseu Finessen nicht alle zur Geltung kamen. Auch Duette. Soloquartette and Cello-Vor- träge, bei denen sich Herr Lange au« Reudnitz al-trefflicher Cellist bewährte, bot der Abeud. Der Vorsteher de« Bereia«, Herr Heiue, hielt überdies eiaelAnsprach«, iu der er de« Stisruugtseste- gedachte, uud dem ältesten Mitglied« de« Verein«, Herrnstarl Borrmaua, die Ehreumitgliedschast, unter Ueberreichuug eine« prächtigen Diplom-, ontrug. Herr Borrmauu dankte iu kurzen, herzlichen Worten. »r. Vlonkeubur, o. Harz. Die Leipziger Quartett» uud Coucerts-ager, deren Vorträge immer gern gehört werden und em zahlreiche- Publicum herbeilockeu, gaben hier im Lheatersaale de- „Fürstenhofe-" zwei Concerte» die lebhafte Theilnahme uud stürmischen, anhalteude» Applaus fanden. Die Gesaug«-Qua drille von Wolf — Woran liegt'«? voa Kunze — Die Musik kommt! vou Ssmada und andere Eusemble-Stücke zeigten auch hier, wie sich die volk-Ihümlichen Säuger eingesuugeu habe», uud wie sie e- verstehe», ihrem Besänge eia sympathisches Colorit zu geben und durch klare Tertau-sprache Nerftändniß za bewirken. Auch die Sologesänge: O Mieaeckca! — Der letzte Schnee — Gott erhalte l,n« den verstand (worin die falsche Erziehung und dir lächerlichen Franenmoden gegeißelt wurden). — Ein herzige« Lied für« de ulk Gemüth — Lrruaeruugeu. Lharacterstudieo re. trugen den Solisten so anhaltende» Beisall ein, daß sie sich säst nach jeder Nummer zu Zugaben entschließen mußten. Daß sie ihren bekannte» Humor hier ebeusallS wahrhaft gebirg-srisch sprudeln ließen ist selbstverständlich. Die Trompete« au- Liliput — Der Zigeuner mit Gesang uud Biolinsolo — Die Larneval-bilder (wo die Mädchenge stalten, welche zwei Sänger zu vertrrteu hatte» geradezu meistrr- bast waren), — Die sideleu Köche uud andere Scherze ließen da« Publicum au- der Heiterkeit nicht heran- kommen und entwickelten eine wahrhaft drastische Komik. Lesreat haben wir uns namentlich darüber, daß die Säuger sehr wirksame Anspielungen aus Zeit verhältnisse brachten, aber dabei doch decent bliebe» »ud die Rück sicht aus rin anständige« Publicum nicht vergaßen. F Der königliche Musikdirektor Lraatmau» in vreölau ist am Donnerttag Abeud in seinem Berufe plötzlich gestorben. In dem Momente, al- die Symphonie im Bolk-garte» unter seiner Leitung beginnen sollte, sank er vom Schlage getroffea vom Stuhle und starb kurz darauf. ** Kaiser Frauz-Josephl-Hymne. Da« am 1. August erschienene 15. Heft der illustrirten belletriftisch-mustkalischea Zeit- schrist „An der schöae» blauen Dona»" (Verlag voa Eberle L Co. in Wien) regt an, zur Feier de« 40jährigen gieruagS-IuviläumS de- Kaiser« eine Hymne zu schaffe», die speciell Franz Joieph I. gewidmet ist. Zu diesem Zweck wird in dem de- i reffenden Hefte eia schöne- uud sangliche« Lied au» der Feder de- bekauatea Wiener Schriftsteller- I. D. Bermantcut veröffentlicht, da- den Kaiser al- Schöpfer der Verfassung seiert, uud zugleich eia Prei« voa 20 Ducateu ans die beste Bertouungdiese-Liede« ouSgeschriebeu. Musikalische Capacitäteu ersten Range- haben da- Dcei-richteramt übernommen; und zwar die Herren: Capellmeister der k. k. Hosoper Pros. Ioh. N. Fach«, k. k. HoscapellmeisterJos. Hellme-berger «u. und di« Tonkünstler: Richard Heaberger, Eduard Kremser, Eusebiu- Mandyrzew-ky uud Hugo Rein- hold. — Die näheren Modalitäten der Preir-Au-schreibang find au- dem erwähnte» Hefte der „Schönen blauru Donau" za ersehen. ** Die Wiener Zeitungen berichten vollständig übereinstimmend über da- Gastspiel unsere- Bassisten Herrn Grengg an der Hof- dübne in Wie». Derselbe trat al- Plumket io Flotow'« „Martha aus uud wurde vom Publicum aus da- Wärmste ausgenommen Wir lassen einige daraus bezügliche Stellen au- de» Anerkennungen der Presse folgen. Da- „Fremdeublatt" schreibt: „Der Gast selbst ist unS nicht neu; er bringt einen gesundheii-strotzend«», männlich kräftigen Baß und eine» ebenso gesunden starken Humor mit — lauter Dinge, die wir brauchen können uud die on- den definitiven Besitz de- Sänger« sehr erwünscht machen. Aber Leipzig läßt seinen Bassisten vor Jahre-srist nicht Io»; wir werden ihn also vorderhand nur eia dutzendmal genieße» köauea und erst »uoo 1889 al- den „Unseren Wiedersehen. An vollem und ehrlichem Beisall fehlte e- ihm gestern nicht." — Da» „Wiener Tageblatt" äußert sich: „Als Plumket tu „Martha" ließ der Bassist Herr Grengg, vorläufig ei» Mitglied'der Hosk iu vurtidu», sich gestern zum ersten Male nach seinem erselgrei Gastspiele während der vorverflosseuru Saison wieder hören, und taub verdiente Anerkennung, obgleich der an sich wenig dankbare Part diesem vorzüglichen Wagncr-Sänger »ur iu geringem Maße zusagt. Die große Sehnlichkeit de« Herrn Grengg mit dem nu- vergeßlichen Ecaria machte sich abermal« nicht »ur im Charakter der Stimme, sondern auch in der Erscheinung uud Spielmauier aus fallend bemerkbar." — Die „Deutsche Zeitung": „Floto»'« reiz volle Oper „Martha" wurde heute in einer vorzüglichen ve ietznng ausgesührt. Fräulein Lehman», Frau Papier» Herr Müller und Herr Grengg vom Leipziger Etadttheater boteu Leistungen. Vou denen eine der anderen den Rang streitig machte. Here Grengg al« Plumket erwie- sich al« ei» Bassist erster Güte. Er war iu Erscheinung, Spiel und Gesang gleich vor- trefflich »nd er wird »»zweifelhaft ei» Gewinn für die Wiener Hof- oper sein, für welche er bereit- dauernd gewonnen ist. Da- Hau- war recht gut besetzt and überall« daukbar für die gerundete Aus- sührung." Die „Reue Freie Presse": „Den Reigen der Gastspiele eröffnet« diesmal, wie vor zwei Jahren zur selben Zeit, Herr Karl Grengg vom Leipziger Stadttheater al- Plumket in Floto«'« „Martha". Der gute Eindruck, den Herr Greugg damals hervor- gebracht, uud der schön« Ersolg, welchen er errungen, stellte» sich euch heute wieder in ungeschmälertem Maße ein, seine sonore, in ollen Tonlagen gleich kräftige Stimme klang frisch in de» Saal hinein, «ad da der Künstler auch der schauspieleri schen Seile seiner Rolle vollkommen gerecht wurde, nahm da- Publicum wiederholt Anlaß, »hm seine Anerkennung durch lauten Beisall und mehrfache Hervorruse zu erkennen zu geben." Tie „Wiener Allgemeine Zeitnng": „Der an«lä»d>Ichr Ge- jaug-adel de- Herrn Grengg ist bereit» vor zwei Jahren durch da» damals erfolgte Lagagemenr de- Sänger« für unsere Operubühne von dea au-schlaggrbenden Julaud-behördea anerkannt worden. Den Säuger damals noftrificirt zu haben, war ein gute« Werk. Herr Grengg »st mit Einem Worte ein ganzer Kerl. Stattliche, wohl- proportioairte Ascheiuuug, volltönend«, tragende Stimme, tüchtige, von störenden Eigenarten freie Schulung und angenehme-, wohl gesittete«. weua auch nicht ganz unbefangene« Spiel berechtigen ihn vollständig, in unserem Ensemble ^ine hervorragende Stellung ein- zunehme». Dem «aste, der eigentlich schon in« Han« gehör», wen» ^ »ach erst ' ' brachte da» Publien» lot»»'« immer »och Sympathie entgegen. ander» gut." Die Festvorstellung im Neuen Theater am Euthülluugstage des Liegesdenkmals. * In der Reihe Derer» welche dem E»thllllung»tag de- Siege-denkmal- «inen besonders festliche» Charakter verleihen wollen, fehlt auch die Direktion unserer Stadt» theater nicht. Gleichsam al» glänzenden Epilog zun, Ent. süllung-acte selbst veranstaltet sie an, Abend deS 18 August eine Vorstellung, die eine thatsächliche Fcstvorstellung zu werden verspricht. Wird doch voraussichtlich der königliche Hof dieselbe durch seinen Besuch ehren. Der jüngst veröffentlichte kurze Hinweis auf die Festvorstellung hat übrigen« solche» Interesse gefunden, daß von au-wärt- bereit- namhafte Billet» »estellungen eingegangen siud, diee« wahrscheinlich machen, >aß dieselbe außer Abonnement stattfinden wird. Wir sind n der Lage, heute schon da- Programm dieser Fcstvor» sellung veröffentlichen zu können. Hier folgt dasselbe: Jutel-Vuverture von L. M. von Weber. Am Schluß derselbea: Sachsen.Hymae, (erster Vers) gesungen vou allen Anwesenden. Geentscher Prnlög voa Rudolf vou Gottschall mit lebenden Bildern. Nach dem Schlußbild: Die Wacht am Rhein» (erster Der«) gesungen voa allen Anwesenden. Lohengri». Romantische Oper von Richard Wagner, (l. Act.) Zum Schluß: Walleustein'» Lager. Dramatische- Gedicht tu L Act vou Friedrich Schiller. Erläuternd zu dem vorstehend mitgetheilteu Programm e» noch mitgetheilt, daß die lebenden Bilder zu Rudolf »on Gottschall'- Prologe auf die Theilnahme der säch- ischen Truppen im letzten Kriege Bezug haben. In „Wallen- iein'- Lager sind die Rollen mit den ersten Kräften de» Schauspiel- und der Oper besetzt. So dürste der bevorstehende Enthüllungstag in der Fest vorstellung im Neuen Theater einen ebenso stimmungs vollen wie glänzenden Abschluß finden! kleinen, mlnlaturarlig behandelte», jetzt im Louvre befindsichea Bilder: „Der heilige Georg", mit dem gezückten Schwert dem Drachen -»setzend, uud sein Gegenstück „Der Erzengel Michael", ebensall- im Kampf mit einem Ungeheuer. Den bedrateuden Fortschritt der florenttuische» Zeit bezeugt z». nächst da- jetzt in London befindlich« Tafelbild „Dir heilige Katho- riua von Alexandrien" mit ihrer säst schwärmerischen Innigkeit de« Su-druckS. Die Sorglichkeit, womit sich der junge Meister damal» dem Naturftudillm dingab, bezeugt die au- dunklem Grund« sich abhebeade Leidensgestalt de- „auserftandenen Christa-". Weiter zu erwähnen sind die Predellenbilder eine« Altarwerke« in Perugia, die „Pieta" und „Lhristu« am Oelberge". Da- berühmteste Werk dieser Zeit ist ober wohl die „Grablegung", gegeuwärtig in der Galerie Borghese z» Rom. Dasselbe wurde voa der Atalanta Baglioui für ihren bei der sogenannten Blulhochzeit von Perugia gefallenen Sohn bestellt. An Schönheit de« Ausbaues, Wahrheit der Stellungen und Bewegungen und Reichthum in Abstufung der Seeleaftimmuugen muß e« zu dea ergreifendsten Schöpfungen Rasfael'scher Kunst gezählt werden. Adolf Wei-ke. j» nächsten Iah« sei«, »sficiellr, hafte, kan». vel vecchio's Kunstausstellung. Im zweiten Saale führt NathanaelSichel den Beschauer mit zweien seiner jugendlichen weiblichen Trachtcnstudiea nach dem Lande der Pharaonen. Im Brustbilde zeigt er unS eine reizvolle, dem Augen- schein nach echt in der Wolle gefärbte „egyptische Königstochter", sozusagea eine malerische Verkörperung der Ebers'schen Königß.' tochter. Im audereu Sichel'schen Bilde erscheint vor einem Wsick bellen, sonneabeglänzten Gemäuer- ein Fellahweib in Kniestück, eia Kind aus der rechte» Schulter tragend die Linke leicht aus einen großen Wasserkrug gestützt. Ebenfalls ein Orientmotiv, etwas in« Größer« getriebeu, ist da- zwischen diesen beiden Sichel'schen Damen ageade Bild von der Hand -es Karlsruher Malers Adolf von eckel (sein eigentlicher Name ist Meckel von Hemsbach), „die Vorhut der Karawane". Die Scenerie ist sonncndurchglühter, mit Zrlsblöckea besäeter Wüstenboden. Im Vordergründe erscheinen drei chaeidige, braune Wüstenkerle, scharfe Ausschau haltead nach Wetter und Weg. Weiter nach dem Hintergründe zn erkennt »»an die Karawane, der sie al» Kundschafter und Borhut vorauSschreiteu. Auch die- Bild zeigt, wie alle Meckel'schen Orieutbilder, ernste, ein fache Größe in Naturouffassuug und Darstellung, verbunden mit augenscheinlich trener realistischer Wiedergabe des Gesehenen. Ein in der Nähe hängende- prächtige« „Fruchtstück", eine große goldige Traube, vou Molly Lramer gemalt, möchte fast auch an den Orient erinnern, au die Riesentrauben, welche einst die beiden Kundschaster Josua und Kaleb au» dem gelobten Lande iu- Lager der Juden brachten. Gegenüber auf der Staffelei steht ein römisches Architeklurbild, eia Stück „Forum Romaaum" von Fritz Brandt, sehr hübsch in Ausführung und Stimmung. Etwa von der heutigen Via della Lonsolazione her blickt man zwischen den Trümmern der Basilika Julia rechts und de» Saturntempels links gerade aus die Seiten wand de- Septimiu- SeveruS-BogenS, während sich im Hintergründe die Kirche San Martina e Luca erhebt. Bon demselben Maler be- findet sich im nächsten Saale ein hoch effektvoller „Marktplatz von Amalfi" mit den schönen Linien der Architektur und des malerischen BerghintergruadeS und den schroffen, pikanten Beleuchlungscontrasten. In der Nähe de- ersten Brandt'schen Bildes hängt ein etwas un ruhiges, aber doch rcizendcS „WaldinnereS" von Fritz Roben- diug. Paul Koken versetzt den Beschauer nach der kleinen, Norderney benachbarten Insel „Juist" mit ihrem zum primitiven Badestrande hinabsübrenden „Damenpfad". Zwei reizende „Flach- landjchasten", Strandmotive, die eine mit breiterem, den lichten Himmel reflectirenden Wasserspiegel, die andere mit einem blitzenden Streifen am Horizont hat I. L. Gnyot gemalt. Franz von Dausiuger'S großer „röhrender Hirsch" wirkt mehr durch das Format al- durch andere Eigenschaften. Daneben hängt ein Juwel vo« einem „Seestück" von der Hand I. Alquist's. Aus dea ties stahlblauen, in schwerem Seegange hinrollende» Wogen mit ihren weißen Schaumkämmen tanzt zur Linken eine stattliche Brigg. Leichte- Gewölk zieht über den blau darüber ousgespannteu Himmel hin. Ein ähnlicher Reiz wie aus dem Alquist'schen Secstück liegt auf dem Th. Compton'schen Hochgebirgs- bilde „der Laugkofl von der Tschipitalp aus". Neben dem einsamen, ernst gestimmten Vordergründe der Alp erheben sich mit großartiger Wildheit die mit dem Dust der Ferne übergosseneu Dolomitmassen de- LangkoslS. Mit minderer Wildheit, aber größerer Anmuth entfaltet sich aus dem Olos Winkler'scheu Bilde „bei Breitenbruna am Chiemsee" über der idyllischen Heuerntescenerie de- Vordergründe- der voa Bergwänden umrahmte blitzende See spiegel. Gegenüber dem Winkler'scheu Chiemsee hängt ein größe- neue- Waldinnere« „im Buchenwald" von F. Ebel voa fesselnder Schönheit. Zwischen dea mächtigen Stämmen mit ihren breit auS- ladenden Kronen hervor geht der Blick ans eine sonnige Waldblöße und weiterhin ans fruchtbare Fluren. Da- Rieseln eine« kühlen Bach« uud einige- Wild belebt den Bordergrund. Noch eine große Anzahl hervorragender neuer Sachen bleibt zu besprechen übrig. Eie mag jedoch für ein nächstes Mal aufgehoben sein. Adols Wei-ke. Sie Raffael-Ausstellung im Lunstvereine. V. Während der junge Raffael schon in seiner ersten perugiueSkea Periode in unermüdlicher Behandlung da- Madonnenihema immer schöner und sreier eutsallete, blieb er doch nicht einseitig in dieser Aufgabe stecken. Man sieht die- an Aufträgen, die ihm der schon über Perngia hinauSdriugende Rus seiner Geiiialität verschaffte. So erhielt er voa Cittä di Caftello auS die Aufforderung, eine große Altartasel mit der „Krönung de- heiligen Nikolaus von Tolentiao" für di« dortige Kirche Sant' Agostino auszusühren. Das Büd ist nur noch durch in Lille und Oxford vorhandene Skizzen uns bekannt. Da« Original ist seit 1789 verschwunden. Für die Kirche Santa Trinita derselben Stadt malte er eine Processioassahne, di- aus der Vorderseite die „heilige Dreieinigkeit" nebst den Heiligen Rochus und Sebastian, aus der Rückseite dagegen die „Erschaffung der Eva darstellte. Ebenso mußte er für die Kirche San Domenico dieses Orte« ein»» „Lhristu« am Kreuze mit vier Heiligen" malen. Alle diese Schöpsnngea sind noch rein in der herkömmliche» perugincskea Auffassung gehalten. Ebenso gehört in diese Zeit rin jetzt in London befindlicher „Hcrkule- am Scheidtwege", wegen der romantischen Auffassung in, Geiste der Frührenaissaace gewöhnlich der „Traum eine« Ritters" genannt. Auch ei» zart und mit seelenhastem AuS- druck an-gesührte- Brustbild de« „heiligen Sebastian" zeigt Raffael »och in v-n Traditionen der umbrischen Schule, nicht minder eia „am Oelberg betender Christus". Daß aber dabei sein Naturgesühl immer selbstständiger und reiser wurde, sieht man besonder« au seiner für San FrauceSco »a Perugia gemalten „Krönung der Maria". E« wird dies außer Zweifel gesetzt durch die Vergleichung det Bilde« mit den auch hier aus gestellten. jetzt in Lille und Oxford bewahrten Naturstudien dazu Roch deutlicher wird dieser Fortschritt an dea als Predellen, bilde« zu dieser .Krönung" gemalte» Coniposiiionen: „Berküa diguug", „Anbetung der Könige" und „Darstellung »» Tempel". Am weitesten alledem gegenüber überragt »edoch Raffael seinen Meister Perugiuo in seiner berühmten, jetzt in der Meiländer Brera befindliche» ,.Vermählung der Maria". Einen weiteren Blick in die künstlerische Stimm»»» der Jugendtoge Rassirs'« gestalten die beide. Zoologischer Garten. ' E- dürste vielleicht von einigem Interesse sein, gegen wärtig, wo unser Zoologischer Garten aus ein volle- Jahrzehnt seine« Bestehen« zurückblickt, diejenige« Thiere namhaft zu machen, welche seit Eröffnung de« Garten» (Pfingsten 1878) in demselben leben. Wir nennen hiervon an erste, Stelle den alten männlichen Löwen, den Vater von nunmehr KO Sprößlingen, welcher al» zwanzigmonatliche« Thier dem Bestände de-Garten- einverleibt wurde, und sein zwölfte- Leben-jahr in diesem Herbste vollendet. Ferner sind zwei Stachelschweine hier zu erwähnen, sowie die beiden alten männlichen Kronassen, welche an der Südseite de» Orchester- schon seit Jahren einträchtiglich Hausen, und von welchen namentlich der eine, den regelmäßigen Besuchern de» GarlenS unter dem Namen „Pipe" bekannt, ein recht greisenhafte- Aeußere bekommt; beide haben sich im Lause de« Jahrzehnt» rin recht nette« Bäuchlein angemästet. Ver vollständigt wird die Reihe durch einen Kragengeier, der mit seinen Artgenoffen in dem Mittelbau der Raubvogel- voliöre haust, sowie durch einen grünen Zwergara, der, aller Banden ledig, in der Papageienallee anzutreffen ist. Ein gleichfalls seit Eröffnung de- Garten« in demselben be findlicher grauer Kranich ist vor kurzer Zeit mit Tode abgegangen. — Wir wollen hier nochmal» daraus Hinweisen, daß da- Eintrittsgeld heute nur 30 für Erwachsene und 15 für Kinder beträgt, sowie, daß von '/,11 Uhr ab Frühschoppencoacert, Nachmittag» und Abend« große- Gartenconcert, sowie da- übliche Rollschuhconcrrt stattsinden werde. Nachtrag. * Leipzig. 11. August. Die Betheiligung an der Feier »-stirer Enthüllung de- Siege-denkmal- wird nach dea auf die ergangenen Einladungen bereit- erfolgten Zusagen eine äußerst stattliche werden. Ihre Majestäten der König und di« Königin, sowie die Herren Staat-minister, die Generalität und viele andere Osficiere, die Spitzen bezw. Vertreter der Reich«» und der königlichen Behörden, der Universität rc., ferner die Geistlichkeit, die Vertreter der Kunst und Wissenschaft, de« Handel«- und GewerbestandeS. die Lehrerschaft, die Militair-, Sänger- und andere Vereine werden der Feier beiwohnen; selbstverständlich auch die An gehörigen der gefallenen Söhne Leipzig» und diejenigen Osficiere, welche 1870/71 bei den Regimentern 107 und 108 gedient haben. Die gesammte Belheiligung dürste sich aus 7500 Personen beziffern. * Leipzig, 11. August. Se. Hoheit Prinz Philipp von Sachsen-Coburg-Gotha begab sich gestern Vor mittag 11 Uhr mittelst der Thüringer Bahn nebst Gemahlin von hier weiter nach Friedrichroda. — Denselben Nachmittag Ubr 35 Min. traf mittelst der Berlin-Anhalter Bahn Se. Hoheit der Herzog von Anhalt au» Dessau hier ein und reiste unter Benutzung der Verbindungsbahn um 15 Min. mit dem Schnellzug der Bayerische» Bahn nach Reichenhall. * Leipzig, 11. August. Am heutigen Spätnachmittag erfolgte durch eine Deputation de» Rathe« der Stadt die Besichtigung de- in der Verlängerung der Kaiserin Augusta» iraße angelegten und in die Zwenkau» Chaussee eiömün- denden Fahrweg- durch das Connewitzer Holz. Dieser Fahrweg einschließlich de» über die Leipzig-Connewitz-Plag- witzer Verbindungsbahn führenden Rampen Wege» ist nun mehr mit heute auch für den Fährverkehr eröffnet; Lahm en bleibt Lastfuhrwerk, gleichviel ob beladen oder unveladen, von vem Verkehr ausgeschlossen. — Gegenwärtig wird da» Preuße rgäßchen von der hiesige» Firma C. F. Weber mitStampsa-phalt unter Verwendung de» berühmten sicilianischen A-phaltpulver» belegt und eS wird uns von fachmännischer Seite versichert, daß diese Asphaltirung derjenigen auswärtiger alter Firmen keine-wegS nachsteht. Die heimische Firma wird nunmehr den Namen „Erste Leipziger StampsaSphalt« Unternehmung C- F- Weber" führen. — Wir bringen wiederholt in Erinnerung, daß jeden Montag Nachmittag- von 3 bis K Uhr im AuSstellunqS- local der städtischen Gasanstalten am Nicolaikirchhose Kochvorstellungeu auf Gasherden für da« Publicum stattfinden. ES ist allen Interessenten, besonder» aber den Hau»frauen, eine Besichtigung dieser Vorführungen nur anzurathen, da die Vortheile dieser Fcuerung-mctbode gegenüber vem Holz- und Kohlcnseuer ganz augenfällige sind. An da» Kochen sollen sich verschiedene andere Versuche mit Ga-seuer in der Küche und im Hau» anschließen, wie Kasseerösten, Brenneisen-Wärmen und dergl. Auch da« Wäscheplätten mittelst durch Ga-seuer geheizter Eisen wird fortgesetzt iverden. Es können in dem AuSstellung-locale an den übrigen Wochen tagen während der BesichtigungSstunden die Ga-apparate praktisch zu allen Koch« und Heilzwecken unentgeltlich benutzt werden, um dieselben unter sachkundiger Anleitung näher kennen zu lernen, wie auch verschiedene Apparate aus kurze Zeit in» Hau» verliehen werden. — Dem Schlachtenpanorama am Roßplatz bleibt fortgesetzt da» lebhafteste Interesse de« Publicum» zugewandt. Täglich hat man Gelegenheit beim Besuche de« Panorama« AuSruse der Bewunderung und Aeußerungen ungetheilter Anerkennung über da» Gesehene zu vernehmen. Da« Bild, welche» da- Panorama von der Schlacht von Lillier«- Bry am 2. December 1870 und deren Emzelkämpfen bietet, ist aber auch eia anschaulich lebendige- und überaus wirkungs volle-. Der tode-muthige Ansturm der Truppen de» 104. und 107. Regiment« gegen da» vom Feinde stark besetzte Dorf Bry in der Marneniederung und am Abhang der Höhe vou Billier», der mit Bajonett und Kolben geführte Kamps unserer .Schwarzen", der sächsischen Schützen, gegen die geschloffenen Limen der Franzosen und deren heftige Gegen wehr aus der Höhe selbst, da» Fruergesecht und helben- müthige Vordringen der 13. Jäger vor dem Dorse Villier», der zähe Widerstand der vom Feinde argbedrängten Württem berg« aus der Hochebene bei Champigny — Alle» ist in so anschaulicher und verständnißvoller Weise dargestellt, baß eS den Blick de« kundigen Militair» wie ve» Laien in gleich hohem Grade fesselt. Ein Besuch de» Panorama« kann daher Jedermann nur empfohlen werden. ---» Da» Kaiserpanorama bietet in dieser Woche An sichten der Gegenden de» Feldzüge» von 1870 b>S 71. welche um so mehr werth sind, al- sie an Ort und Stelle ausgenommen worden sind. Sämmtliche Ansichten auS den Feldzügen 1864, 18ktz und 1870 bi- 71 find in vier Abtheilunge» rin- getheilt. ^ ' ' - Leipzig. II. August. Heute Nachmittag 4 Uhr 20 Minuten traf aus dem Bayerischen Bahuhos der größte Theil der Kinder au» den Feriencolonien im Erz gebirge und Vogtland« wieder hier ein. Die Au- aehöriaen der kleinen Reisenden waren sehr zahlreich in der Ankunsl-Halle versammelt und e» wiederholten sich nun die selben herzlichen Scenrn bei der Aukunst, wie wir sie bereit». bei der Absahrt der Kinder zwischen ihnen und den An gehörigen zu beobachte» Gelegenheit hatten. Die Kleinen sahen sämmtlich recht gesund und frisch auS, ein Beweis, wie gut ihnen der Aufenthalt iu der prächtigen Gebirg-lust be kommen ist. In d»e Freude de« Wiedersehen- mischte sich bei den Kindern da« Bedauern, daß die schönen Ferientage allzu schnell verstrichen waren. * Leipzig, 11. August. Im Monat Juli 1888 wurde die l. Sanität-wache de« Samaritervereins (Hain- straße 14) in-gesammt von 140 Personen (129 vor und 11 nach Mitternacht) in Anspruch genommen. Bo» denselben wohnten 53 in der inneren. 23 in der Nord-, 8 in der Ost-, 18 in der Süd-, 12 in der Westvorstadt und 26 au-wärtS. Nicht behandelt wurde 1. Die Uebrigen (121 Erwachsene, 18 Kinder) wurden in 131 Fällen aus der Wache und in 8 Fällen in den Wohnungen wegen 132 äußerer, 7 wegen innerer Leiden in Behandlung genommen. Von schweren äußeren Verletzungen sind hervorzuheben: 1 Verrenkung deS Oberarmes, 3 complicirte Fiugerbrüche und 1 eiterige Sehnenscheidenentzündung, vou inneren bedenklichen Er krankungen: 2 Brechdurchfälle bei Kindern und 1 Lungenent zündung. Aus der ll. Sanität«wache (PetcrSsteiuweg 17) suchten im Ganzen 27 Personen (22 vor uud 5 nach Mitter nacht) ärztliche Hilfe aus. Davon hatten 2 in der innere», 2 in der Ost-, 17 in der Süd-, 5 in der Westvorstadt und 1 au-wärt- ihre Wohnungen. E» wurden 24 Erwachsene und 3 Kinder 25 Mal aus der Wache und 2 Mal in Len Wohnungen behandelt. An äußeren Krankheiten wurden 22 und an inneren 5 Fälle gezählt. Bon schweren äußeren Ver letzungen ist hervorzuheben: 1 Bruch de- linken Unterschenkels, voa inneren leben-bedrohenden Erkrankungen: 1 Lungen entzündung. --- Stadttheater. Ernst Possart beginnt in der Rolle de- „Franz Moor" am kommenden Mittwoch au unserem Stadttheater ein längere« Gastspiel. Der Künstler «hört zu den Gästen, welche sich der besonderen Werlh- ätzung unsere- Publicum- erfreuen. — Im Krystall-Palast findet heute italienische Nacht, verbunden mit großem Gartenconcert. statt. ES concertirt die Capelle de« 108. Regiment« unter Herrn Direktor Matthey'S Leitung. In der Alberthalle findet die Eröffnung der bereit» mehrfach erwähnten internationalen .Variötö - Gruppe statt. Alle sich im Umlauf befindenden illet» haben zum Concert Giltigkeit und beträgt da» Concert- elArür, wie gewöhnlich. 50 ^s. Für die Vorstellung in der Alvtzrthalle wrrd ein Zuschlag an der Casse daselbst erhoben. — Wie wir vernehmen, soll Sonnabend, den 18. August, dem Tage der Einweihung de» Leipziger Siege-denkmal-, da« zur Zeit in Renovation und innerer Ausschmückung befind liche Restaurant „Hotel de Saxe" de», Verkehr wieder übergeben werden. Dasselbe ist in den Betrieb de« „Zacherl- Bräu" in München übcrgegangen. Der von Münchner Künstlern auSgesührte Schmuck de» Gastlocal» ist recht hübsch. — In Kunze'« Garten (Inhaber Herr Tb. R. Preuße) findet heute Sonntag bei günstiger Witterung Früh schoppen-Concert der vollständigen Capelle de« 106. In fanterie»Regiment» unter Leitung de» Herrn Musikdirektor Matthey stall. ---- In der renommirten Kunst-DerlagS-Anstalt von L. Scho ltz in Pirna sind soeben erschienen die PortraitS Sr. Majestät Kaiser Wilhelm'« ll. und Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta Victoria nach den Oclgemälden von I. Plagemann. Dieser Künstler, welcher auch durch seine früheren Gemälde „Preußische- Königshaus", „Sächsi sches Königshaus", „Badische Fürstensamilie" rc. selbst in den allerhöchsten Kreisen Anerkennung gefunden hat, ist einer "" ßonserer ersten Dresdner Künstler. Diese vorstehend erwähnten 6 "hr' „eucn>Kunstblätter erregen durch die künstlerische Ausführung weiter und die überraschende Schönheit überall gerechtes Aussehen. In der kurzen Zeit seit dem Erscheinen sind von dieser An stalt über 100 OVO Exemplare aller Formate nach allen Landen versandt worden und die beiden erwähnten Portrait- gelten als die besten und wahrheitsgetreuesten Bildnisse der kaiser lichen Majestäten. Die Bilder sind m folgenden Größen und zu folgenden Preisen zu haben: Folio-Format cm 3 Cabinet-Photographien 1 50 Cabinet photogr. Glanz druck. Lager davon hält die Roßberg'sche Buchhandlung in Leipzig. ----- Die Handel-geschichte Leipzig« weist für da» Jahr 1888 auf ein denkwürdige« Jubiläum bin. Im Jahre 1388 war eS, wo die Leipziger mit den Aug-burgern Handel-Verbindungen anknüpsten und dadurch den Grund zu ihrer Theilnahme am Welthandel legten. Der Handel Augsburg-, namentlich mit Webwaaren, stand damals und »och im 15. Jahrhundert, in höchster Blüthe und wurde von keiner anderen deutschen Handelsstadt übrrtroffen. Nach dieser Verbindung der Leipziger Kausleute mit den Aug-burgern gehörten Letztere zu den zahlreichsten Besuchern der Leipziger Messen, während die Leipziger am Levantehandel Theil nahmen, der damal» über Alexandrien nach Venedig ging. — Der Club Roller'scher Stenographen für Leipzig und Umgegend wird in diesem Sommerhalbjahr zwei unentgeltliche Lehrcurs« eröffnen, und zwar für Leipzig im Lehrerverein»hau» (Kramerstraßc) Donnerstag, den 16. d. M., für die Ostvorstadt im BolkSgarten zu Volkmar»dors DienSlag, den 21. d. M. Der Unterricht wird an diesen Tagen durch einen Bortrag Über Bedeutung und Entwickelung der Steno graphie eingelritet. — Am heutige« Sonntag begeht der hiesige Bucb- händler-Markthelser-Berein in den schönen Anlagen de« Schützenhause« zu Sellerhausen sein diesjähriges Sommersest, für welche» der Vorstand de« Verein» ei» sehr reichhaltige» Programm entworfen hat. da» den Theil- nehmern eine vielseitige Unterhaltung iu Aussicht stellt. Die musikalische Au«stattung de« Feste», bezüglich dessen Näheres au« dem Anzeigentheil der vorliegenden Nummer ersichtlich ist, hat die Capelle de» 106. Infanterie-Regiments unter Leitung de« Herrn Musikdirektor« Matlhey über nommen. )> Leipzig. 11. August. Oberhalb der Plagwitzer Straße sprang gestern Abend in der achten Stunde ein in den 60er Jabren stehender gutgekleideter unbekannter Mann in den Elster fluß, um sich darin zu ertränken. An der selben Stelle kam aber gleichzeitig eine Gondelgescllschast von mehreren Herren zufällig anaefayren, welche sofort dem Un glücklichen zum Beistand herbeieilten und ihn lebend wieder auS dem Wasser herau-zogcn. Der Lebensmüde wurde vor erst im Georaenhause untergebracht. — In einer hiesigen Herberge wurde heute Morgen ein Hausdiener auS Radcwell, welcher von dem Amtsgericht zu Wolsenbüttcl wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgt wird, polizeilich verhaftet. —Au» emem hiesigen Hotel kam heute Vor mittag kurz nach 10 Uhr die Meldung vom Ausbruche eines Feuer» zur Wache, weshalb sofort die Feuerwehr dahin ab ging. Sie kam aber nicht mehr zu besonderer Verwendung, da c» den HauSleuten dort inzwischen gelungen war, die Gefahr zu beseitigen. Doch war der Brand selbst ein nicht unbedeutender gewesen und durch die Unvorsichtigkeit einer dort wohnenden D a in e entstanden, welche mit einen, brennen den Lichte einer Gardine zu nahe gekommen war. Die Gardine fing Feuer »nd durch den Luftzug eine» offenen Fenster» angesacht, theilte sich die Flamme noch den anderen ^enstergardlnen mit, so daß dieselben von fünf Fenstern in ammen ausgingrn und sämmtlich niederbranaten. Durch
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview