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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-24
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1888
- Autor
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Vierte Geilage W Leipziger Tageblatt und Anzeiger. L«8. Montag den 24. September 1888. 82. Jahrgang. » für Leipzig und Umgegend von Svdüllkvrr und Lsskimssil überaimml unter Zusicherung reeller Bedienung alle Arien Leicheiibcgängnisje, sowie Uebersührung Verstorbener lür In. und Ausland. Leichenbestatter: Ö. Sebünkerr. Comdtoir: NeukiMos 31, Sargmagazin Nr. 30. Fernsprecheinrichtniig 599. e: Ne Filiale: Nr»0>»tz, Bortttizstrnire 9. Heute 7 II. kl. L. 8 H. L. KI. I^6ip2iF6r L66rä1§UL§8-^.QStkt1t von n. Vrunltvl, Königsstraße 5 — Sargmagazin: JohanneSgasse übernimmt sämmtliche A»,»sühr»ngen v«n 10 nach dem vom Nathe der Stadt Leipzig sesinestellteu und nenehmigtru Tarif, sowie Ilebrrsührnng verstordener sür In- und Ausland. «» «« «» —UL a» a> Wan,len- u. tznrbädrr, Kryüalltl. Waffcr. ck0LLL»s,-»»a Wlchlig für Wumt.-Vidcnde. 18 UlUvIiveute. »8. 0M- Re» renovirt. 8opki«NdLll L'LL Moor- u. Sandbäder. Borzüql.saub Einrichtung aeo o »oio o Lames: Lna«l..D»ttacrSl.. «onnao. 0,8- 'l^l. Monrag. Mittw.. Freitag °l,2-5U. Marion-Lack, Schwimm-Bassin 18°, Pserdebohnhaltcstelle. Eisenbahnstraße 3t. IVnr,!»«!»- UN«I I>«»n«1»ei» ItttUer vorzüglich. Plrrdebahnverbindung alle ?'/, Minute». Dam-Badez.: Moni.. Dienst., Donnerst. »»>'. Freit. S—11 Uhr, Miltiv. u. Svniiab. 2—4 Uhr Herren-Badez.: sleismilBusii.d. Dam.-Badez. Jederzeit Schwimiu-Unterricht. ^ V^L LeÄ» LelksvaÄ. Schwimm-Dassm 20° Sl»»iiu«It»rLHIiei» v. Wannenbäder von früh bis Abends 9 Uhr. 8edielmwdu»i1o 1)0« Tomen: Dienst., DvnnerSi.,Sonnab.'/,!i- unck lletleodaü 5U . '/,11, Montag, Mittwoch, Freitag '/,2-ö. Vostftratze 15. TSgl.gköffnetvo» MorgenSbisAbends,Sonntag» bis Mittags. Wanneucurbäder genau nach ärztlicher Verordnung. ^ t Dienstag: Gelbe Erbsen mit srischer Wurst. D. B. >»»/z)l1Il»Ulls1Ul1 II. / Kartoffel» u. Majoran mit Kalbst. L. B Reue Leipzig. Speiseanst-.Zeiper Slraßk 43/45. Montag: Rindfleisch mir Schoten ». Mähren Evp'cr. Laue. vermischtes. -- Primkenau, 2i. September. Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein ist gestern auf Schloß Primkenau emgetrossen. Derselbe wird sich am Sonntag auf einen Tag »ach Potsdam zurückbegcben, um der am Montag daselbst stattsindenven Einweihung des OfficierS- Casino des Leib - Garde-Husaren - Regiments beizuwohncn. Soviel bis jetzt seststcht, wird die Ankunft Ihrer Majestät der Kaiserin mit den kaiserlichen Prinzen am DicnStag, den 25. d». Mts., erfolgen. Die Bewohner der Stadt und Herrschaft Primkcnau befinden sich schon jetzt in freudig auf geregter Stimmung. Biele Hunderte von Händen arbeiten an der festlichen Ausstattung der Straßen und Häuser. Der Weg durch de» herzoglichen Park bis zum Schloß wird eine herrliche Ausschmückung zeigen; viele Tausende von Metern Guirlande», zahlreiche Fabnen und andere Dccorationen sind dazu erforderlich. Die Ehrenpforte vor dem herzoglichen Schloß wird mit künstlerischer Prackt ausgcstattet.' Das PrnizenpalaiS mit darin befindlicher Familien Kapelle ist nun mehr vollständig serliggesiellt, auch die innere Ausstattung und die Anlagen vor dem Palais sind vollendet. Der Fremdenverkehr wird hier an den Tagen der Anwesenheit der Kaiserin ein außerovdenllick reger sein. — 22. September. Prinz Christian zu Schleswig-Holstein traf mit seinem Sohne Christian Bictor gestern Abend 10 Uhr aus Schloß Prinilenan ein. --- Köln. 22. September. Die letzte Gesammlsitzung der 61. Bersamniluiig deutscher Naturforscher und Aerzte wäblle in den Vorstand: Birchow (Berlin), Vor sitzender, Brücke (Wie»), Stellvertreter, sernrr Biermer (Leipzig), Bilirolh (Wien), Becker (Heidelberg), Hegar (Frei- durg i. B). von Hofmann (Berlin). Samlätc-ratb Lent (Köln), vo» Peltenkoser (München) und die beiden Csischästs- sührer Quincke und Kühne (Heidelberg). DaS Mitglied vr. Gustav Hanseniani, (Berlin) wurde zum Schatzmeister und Or. Lessar (Berlin) zum Generalsecrctair gewählt. Pro fessor Aardenheuer erklärte zum Schluffe der'Versammln»«, dieselbe werbe ei» Ge .nkblalt in der Ckronik dieser Ver sammlungen bilden und sprach sodann den Dank au» für den zahlreichen Besuch, sowie den Dank an die Stadt Köln für die gastliche Ausnahme und schloß mit dem Wunsche aus Wiedersehen in Heidelberg. Heule Abend wird der Ver sammlung vo» der Stadt Köln im Gürzenich ein Festtrunk angeboren. Für morgen ist eine Rheinfahrt in Aussicht genommen. ---Wien, 22. September. Hiesige Blätter elitären die Nachricht, daß der Kronprinz gleichzeitig mit dem Kaiser Wilhelm Neapel besuchen werde, für unbegründet. Der Kronprinz werde um jene Zeit mit dem Prinzen von Wales in Siebenbürgen jagen. ----- Gmunden. 22. September. Die Prinzessin von Wales ist mit ihren Töchtern Mittags nach München abgereist. — Die französische Presse hat auss Neue eine alänzende Probe ihrer erstaunlichen — Phantasie abgelegt. Da« klerikale Blalr .Le Monde" bringt folgende Meldung: .Erzherzog Albreckt von Oesterreich bat seinen Besuch in Berlin ohne Erfolg abgeschlesirn. Der Plan, den Erzherzog mit der ältesten Tochter der Kaiserin Friedrich zu verloben, scheiterte an dem feste» Widerstande der Prin zessin, die bekanntlich eine Liebe für den Erinrsten Alexander vo» Bulgarien bcgt. So geschah eö denn, daß die ritter liche Erscheinung des erst einundzwanzigjäbrigen Erzherzogs Älbrecht die Prinzessin nicht zu rühren ver mochte." — Mehr kann man wirklich nicht verlangen. — DaS große kaiserliche Theater in Warschau wird in diesem Jahre einer gründliche» Rcnovirung unterzogen werden, zu welchem Zwecke baS russische Ministerium deS Innern, wie die „Nvwvsti" melden, die Summe vo» 600 000 Rubeln bereit» bewilligt hat. DaS Theater wird theilö um- gcbaut und i» demselben viele Neuerungen eingesübrt werden, unter Andern, auch elektrische Beleuchtung; jedoch soll die letztere nur aus der Bühne, hinter de» Couliffen und in den Garderoben der Darsteller eingesührl werden; der Zuschauer raum wird wie früher mit GaS beleuchtet sein. — Konstantin opel, 18. September. Gestern Abends fand indem Sommerpalastc der italienischen Botschaft zu Therapia ein glänzendes Ba Ilse st statt. Neu war für Konstantinopel der Costumezwang. der für die Herren rothen Anzug, für die Dame» Cretonkleider vorschrieb. Die Türken erfreute» sich jedoch einer AuSnahmSstellung und dursten schwarz erscheinen. Das Fest fand außerordentlichen Zuspruch und schönsten Erfolg. --- Wasbington, ll. September. Iacksonville in Florida, eine Stabt von 18000 Einwohner», ist vom Gelben Fieber heimgcsucht werden. Gegen Flüchtlinge auS jenem unglücklichen Orte werden seitens verschiedener Städte und der Bunresbchörden Ouarantaincmaßregel» angewcndct. Die Krankheit wurde von Tampa aus nach Iacksonville getragen, angeblich von einem junge» Manne, der mit Umgehung aller Vorsichtsmaßregeln »ächllicher Weise seine Geliebte in Tampa besuchte. Tausende von Einwvbnern von Iacksonville haben sich nach allen Richtungen ausS Land geflüchtet und unter Bäumen, Zelte» und Hütten ein zeitweiliges Unterkommen gejucht. Die Stadt war im Verlause der letzlcn zehn Jahre zu», berühmten Wintercurortc geworden, wo manche Ein wohner des Nordens, die sich dem rauhen Klima ihrer Heimath entziehen wollte», die Wintermonatc verlebten; die vor Kurzem noch blühende Stadt mit einem halbtropischen Klima, mit schöne» Parkanlage» und großen Hotels versehen, ist im Verlaus weniger Wochen fast verödet. Nur ein Frost kann den Verheerungen dcS Gelben Fiebers ein Ende mache», und ein solcher ist in Florida nicht vor November zu erwarten. — Ein Leipziger Wahrzeichen. Der vielfach er wähnte Stachelbeerstrauch über dem Portale des Hauses Nr. 2l in der Peteröstraße, welcher seit vielen Jabren als „Leipziger Wahrzeichen" erachtet wurde, hat der Alle» ver nichtenden Zeit Rechnung tragen müssen. Nachdem er noch im vorige» Jahre seine blältergeschinückten Ranken über die Rcccocosculpkuren der Krönung deS Portals verbreitet hatte, ist er dieses Jahr Angegangen. Ein Versuch, die vertrocknenden Ranken durch Beschneiden wieder zu belebe», dürste wohl ohne Erfolg bleiben. Zur Erinnerung an dieses Wahrzeichen aus der Pflanzenwelt wird man den abgestorbenen Strauch so Haarelmichen und Markenschutz. Vo» Josef Bauer. (Nachdruck verboten.) Unter Waarenzeichni, Waarenmarke Handelsmarke verstellt man dasjenige äußere Merkmal, welche? die Maare eines bestimmten Gewerbtreibenden vo» der Waare anderer Gewerbtreibenden unter schöbet. Die Anbringung des WaarenzeichenS ist beliebig, cniweder aus der Sacke selbst, welche die Waare bildet, oder aus der Um hüllung. V -Packung (Cnveloppe, Faß. Behälter. Flascke re.). Das Maaren,Zeichen kan» andeuien, daß sich die Waare in der Hand eines bestimmte» Kausmamis befand, der ihr zum Behuse deS Umsatzes seine Hiiidelsmarke ausdrückte, oder eS erscheint als Ursprungszeichen, Fabrikmarke, Ei'keite. Beide Arten fließen aber so in einander, daß dieser Unterschied im prakiischen Lebe» nicht allenlhalbe» aufrecht zu halt'» ist, denn es giebt Kauslcute, welche die von ihnen ausschließlich vertriebenen Woaren in anderen Fabriken nach Vorschrift aniertigen lasten und daher, ohne Fabri kanten zu sein, mit ihrer kaufmännischen Marke zugleich ein Ursprungs- zcichen geben. Ebenso, wie eS dem Ermessen de? Gewerblrcibenden onbcimgestellt ist, ob er seine Waare und Fabrikate mit einer Bezeichnung ver sehen will, in gleicher Weise steht es ihm frei, ob er sich zu dem Waarenzeichen seines Nam-ns und seiner Firma bedienen, oder ob er hierfür ein selbstgeschaffenes Bild, bez. ein sonstiges Merkmal wählen will. Das Waarenzeichen erlangt erst Rechtsschutz mit der Anmeldung zum Zeichen Register (Handels-Register); letztere muß eine deutliche Darstellung des WaarenzeichenS nebst einem Verzeichmß der Maaren- gattung-n, für welche das Zeichen bestimmt ist, enthalten. Voraus- setziing der Anmeldung bleibt, daß der Gewerbetreibende eine im Handelsregister eingetragene Firma führt: hieraus folg», daß Hand- Werker und Kleiiikaiisleute. da ihnen das Firmenrecht abgeht, kein gesetzlich geschlitztes Waarenzeichen sichren können. Die Form der Anmeldung geschieht eben!» gütig zu Protokolle deS Handelsgerichte-, wie durch Einrcichung in beglaubigter Form. Die erste Eintragung, für Milche eine Gebühr von 50 zu entrichten ist. wird im „Dcmschen Reichs-Anzeiger" veröffentlicht, ebenso die Löschung der Handelsmarke. Ter Anmeldende besitzt die volle Freiheit in der Wahl desjenigen Zeichens, mit tem er arbeiten null. DaS Gericht prüft weder, ob die Marke zur Unterscheidung der Woarea geeignet oder zweckmäßig ist, noch auch ob der Anmeldende Maaren producirt oder besitzt. Im öffentlichen Interesse müssen aber dennoch gewisse Schranken ausrecht erhalten werden und so verbietet das Gesetz: I. Alle Zeichen, welche sich von einem bereit- angemeldrten nicht ganz deutlich unterscheiden. — Diese Bestimmung ist entschieden die wichtigste, denn sie allein giebt den wirklichen reellen Schutz. Als Maßstab für die Deutlichkeit der Unterscheidung verlangt da« Gesetz, daß diese nur dann als vorhanden angesehen werden soll, wenn sie ohne besondere Aufmerksamkeit, d. b. obne Aniponnung der Kinne und Geisteskräfte und ohne eine sorgfältige Vergleichung beider Zeichen entdeckt werden kann, der Uuterichied muß vielmehr im ge wöhnlichen Verkehr sofort in die Augen solle». Das Besetz versährt ziemlich streng und nimmt die Identität zweier Zeichen auch dann an, wenn da- große Publicum, die gewäbnliche Kundschaft, den Unterschied nicht sofort bemerkt, und indem es die eine Waare kauft, die andere zu kaasen glaubt. II. Alle Zeichen, welche geeignet sind, den Jrrthum zu erregen, als ob die Maaren durch Patent geschützt seien. — Di« Erlangen eines Patente« ist nämlich mit Kosten und Umständlichkeiten der- bund-n; andererseits hat eine palenlirte Waare in den Augen de- Publicum? einen höheren Gebrauchswerth. Es kann dieierhalk drm Staate nicht gleich«,ltlg sein, wen» in dieser Richtung eine Täuschung geübt wird. III. Zeichen, welche Aergerniß zu erregen geeignet erscheinen. — Als Aergerniß erregend erscheint ein Zeichen, wenn dasselbe dem Publicum anstößig ist, ferner, abqeiehen von unzüchtigen und un sittlichen Darstellungen, auch eia solches Zeichen, welche« in einer mit dem Zwecke der Schutzmarke nicht io Beziehung stehenden un gehörigen Absicht gewählt wurde. kV. Zeichen, welrde an« öffentlichen Wappen bestehen. — Unter dt« öffentlichen W-ivv-o »ibi-n »nck d>« <->sd'e» nd-r Gem-Inde- VolkswirthschaMches. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richtm an den verantwortlichen Redactenr desselben E. N. Laue in Leipzig. Wappen. Privalwgppen zur Marke zu wählen, ist nicht verboten, es besteht aber die Einsch-änkung, daß jeder nur sein eignes führen dars, oder das eines anderen, wenn dieser und die übrigen zur Führung Berechtigten hierzu einwilligen. Während der unbefugte Gebrauch des Wappens eines deutschen Landesiurstr» Geldstrase, bez. Hast nach sich zieht, ist der Gebrauch des deutschen Adlers aus Etiketten durch Erlaß vom 16. März 1872 allgemein gestattet worden, wenn er »ich! als Wavvenschild erscheint. V. Zeichen, welche ausschließlich Zahlen, Worte oder Buchstaben enthalten. — Dagegen bleiben alle Coinbinalionen aus Zahle», Buchstaben oder Worten mit andern figürlichen Merkmalen Antrags- fähige Marken. Schutzfähiq ist daher ein Bild jeder Art (symbolische oder andere Figuren, Chiffern, Monogramme, Vignetten, Zeichnungen mit oder ohne Jnschrüten rc.) Die natürliche Größe ist gleichfalls unbe- schränki. wenn auch bei der Anmeldung die vorgelegte Zeichnung (in 4 Exemplaren) aus den Umsanz von drei Quadratcentimeter beschränkt sein muß. Die Löschung de- Zeichens erfolgt von Amts wegen. 1) wenn die Firma deS ZeichcniuhaberS im Handelsregister gelöscht wird: 2) wenn eine Aeuderuog der Firma und nicht zugleich die Beibehaltung des Zeichens angemcldet wird: 3) men» seit der Eintragung dcS Zeichen-, ohne Laß dessen weitere Beibehaltung angemeldet worden, oder seit einer solchen Anmeldung, ohne daß dieselbe wiederholt worden, IO Jahre verflossen sind; 4) wenn das Zeichen aus Grund der vorhin klarqelegten Bestimmungen nicht hätte eingetragen werden dürfen. Außer diesen Fällen geschieht die Löschung aus Antrag des Firmeninbabers, zu welchem Anträge derselbe indessen gezwungen werden kann, wenn ». ein bester Berechtigter vorhanden ist, dem allein das be treffende Waarenzeichen zusteht, d. wenn ein Gleichberechtigter solches verlangt. auS dem Grande, weil das Waarenzeichen vorder im freien Gebrauche war. Die Anmeldung und Eintragung einer Handels, und Fabrik marke giebt den, Inhaber das ausichließlichc Recht, Maaren oder deren Verpackung mit diesem Zeichen zu versehen und ferner solche bezeichnet- Maaren i» Verkehr zu bringen. Dieses Recht gilt dem- jenig-ii erworben, welcher zuerst angemeldet hat. Ein gleiches aus schließliches Recht aus Bezeichnung der Waarea und deren Ver packung mit seinem Namen oder seiner Firma, sei es in vollständiger Anwendung oder in noch erkennbarer abgekürzter Form hat an sich schon jeder Gewerbetreibende. Der Schutz, welchen die gehörig erwirkte Anmeldung einer Handelsmarke gewährt, und welcher von Recht- wegen auch ohne Ein- tragung eines Zeichens schon mit der Nomens- und Firmenbezeichnung gegeben ist, kommt in doppelter Weise zum Ausdruck: 1. Jedem iuländischeu Producenten oder Handeltreibenden steht es frei, denjenigen, welcher Waare» oder deren Verpackung mit seinem zu schützenden Waarenzeichen oder mir seinem Namen oder seiner Firma widerrechtlich versieht, im Wege der Klage zu belange» und besten Nichtberechligung hierzu sistzustellen. Dtsgleichen kann der Producent oder Handeltreibende gegen denjenigen, welcher solche widerrechtlich bezeichnte Maaren in Verkehr bringt oder seilhält, im Wege der Klage beantragen, daß derselbe für nicht berechtigt erklärt werde, so bezeichne» Maaren in den Verkehr zu bringen oder seilznbalten. H. Gegen denjenigen, welcher absichtlich oder wissentlich das Recht des Geschützten verletzt, findet ebenfalls eine doppelte Maß- nähme statt: n. Der Beschützte kann die Hüse des Strafrichters onruse», und es tiifft den Zuwiderhandelnden Geldstrase voa 150—3000 ^l oder Gesängniß bis zu 6 Monaten. d. Er kann ob r auch eine Civstklagc aus Entschädigung anstreagen und vom Sirasverfabren obiehen. Der gewöhnliche Fall ist aber der, daß sich der Geschützte dem Strafverfahren als Nebenkläger anickließt uns Entschädigung bi» zu 5000 ^l verlangt. Erfolgt eine Berurldettung de« Zmviderdandeluben, jo nt aus Antrag de» Verletzten bezüglich der im Besitz de» Ver- urtbeüten befindlichen Maaren, aus Vernichtung der Zeichen auf der Verpackung oder den Maaren oder, wenn die Beirttigung der Zeichen in anderer W >se nickt möglich ist, aus Vernichtung der Verpackung oder der Maaren selbst zn erkennen. Bei einer Verurtbeiluag im Steakverfatzren ist dem Verletzten d*e sg«fl,ew'ß »„gesorachen, die Veruithcilung aus Kosten des Berurtheilten öffentlich bekannt zu macken. Was nun den Ausländer betrifft, so ist er in Bezug aus den Markenschutz nicht rechtlos. Sofern in seinem Heimathstnot auch Deutsche diese» Schlitz genießen, hat er sür seine» Name» und seine F r,na die gleichen Vorrechte wie der Inländer, und sür sein Waaren- zcicke» kann er ihn sich verschaffen, wenn er dasselbe beim Handels gericht zu Leipzig anmeldet und nackweist, daß in seinem Niedcr- lossungSlaiide diese Marke geschützt ist. Au: den Markenschutz Bezug habende Gegenseitigkeitsverträge be- stehen zwischen Deutschland und Nordamerika, Portugal, Sckweden und No, wegen, Rußland, Frankreich, Großbriiannien, Italien, Oester reich, Belgien, Luxcnbmg, Brasilien, Dänemark, Schweiz, Spanien rc. Neue Patente. Bericht des Patent-Bureaus von Gerson L Sachse, Berlin 8)V. An Reflektoren bringt I. T. Schölte in Amsterdam folgende Neuerung (Pat. 43 768) an. Unter der Lichtquelle wird waagerecht ein flacher oder schwach gewölbter Schirm befestigt, welcher aus der oberen Seite polirt oder als Spiegel ausgcsührt ist und die Licht strahlen schräg nach oben gegen eine konische Lampenglocke wirst. Diese wirst die Strahlen wieder nach unten zurück, und decken die selben vollständig den direkten Schattcnkegel des wagerechten Spiegcl- schirmcs. Die Sammelmappe (Pat. 43 817) von A. Winkler in Leipzig gestattet die Herausnahme und das Einsetzen einzelner Blätter ohne Entfernung der vor oder hinter diesen liegenden übrigen Blätter des PackeS. In der Höhlung des Rückens einer Mappe ist ein zwei- «heiliger Metallrücken angebracht, dessen Enden unter Einwirkung einer Feder durch Laschen beweglich verbunden sind. Außerdem trägt zedcr Theil des Metallrückcns qucrlaufende Drähte oder Schienen, welche in geschloffener Stellung stumpf gegen einander stoßen. Durch Zurückbiegen des Rückens kann man die Enden der Drähte oder Schienen auscinanderbringen und ein Blatt an be liebiger Stelle des Packes cinsetzen oder herausnchmen. Um bei JnjcctionS- und ähnlichen Spritzen die Dichtung des Kolbens nach Bedarf rcgulirrn zu können, führt Vr. M. Overlach in Frankfurt a. M. folgende Neuerung (Pat. 44 211) ein. Ueber den Dichtungsringen des Kolbens ist eine Mutter angebracht, welche bei auSgezogener Kolbenstange in eine Ausspannung der den Stiefel schließenden Kapsel ekndringt und sich gegen Drehung feststelli. Durch Drehung der Kolbenstange in der festgehaltenen Mutter kann man nun die Dichtungsringe des Kolben- zusammenpressen, so daß sie mit dem gewünschten Druck gegen die Wandung des Stiefels an- liegen. Die automatischen Waagen vervollkommnet die voitock 8tLtea Lksckine »wl knveotian» Lompanx durch eine Kartcndruck- und Ausgabe-Vorrichtung (Pat. 43 976). Tic sich ergebende Gewichts ziffer wird durch ein Rad gedruckt, welches erhaben «ingeschnittene Zahlen trägt und von einem Farbband«, nach Art der bei Schreib- Maschinen benutzten umgeben ist. Die außerdem mit dem Datum bedruckten Karten werden ebenfalls selbstlhätig ausgegebcn und, ist »»in Wiegen, Bedrucken der Karle und Verabfolgen letzterer nur der Einwurs einer bestimmten Münze erforderlich. Das Werkzeug znm gleichzeitigen Lochen und Einsetzen von Oesen (Pat. 44 263) von M. Kann in Berlin ersitzt zwei Zangen, von denen die eine bi-her zum Lochen des Materials, die andere zum Umbördeln der von der Hand in das Loch eingesetzten Oese benutzt wurde. Da? neue Werkzeug ist ebensalls eine Zange und enthält im unteren Maulschenkel einen Lochstempcl, welcher nach Herstellung de» Loches in dem Material, als Pappen, Stoff, Papier ,c., zurück- weicht, die Oese in das hergestellte Loch hebt und sie zum Umbürdeln gegen den oberen Schenkel drückt. Lochen, Einsetzen der Oese und Umbürdeln derselben wird also durch eine einzige Bewegung bewirkt. Um bei ElektricitätSerzeugern den Anker mit der erforderlichen Geschwindigkeit durch da? Magnetfeld zu führen, wendet die Actten- gesellschaft sür elektrisches Licht und Telegravbenbau „Helios" in Edrenfeld - Köln folgenden Antrieb (Pat. 44 205) an. Magnetfeld und Anker werden in entgegengesetzter Richtung mittelst zweier Lenkerstangen, welche mit der Koloenstange «ine- und desselben Lvlinder« verbunden sind, gedreht. Magnetfeld nnd Anker sind so angeordnet, daß letzterer tn unmittelbarer Nähe der Pole de« Magnet feldes rotirt. lange an seinem Platze lassen, bis die letzten Ucberbleibsel vo» ihm verschwunden sind. Telegraphische Depeschen. * Pari-, 22. September. Authentische Nachrichten au» Belsort berichtigen die Erzählung de« schon erwähnten Vor falles dahin, daß General Dorlodot tabei gar nicht anwesend gewesen und er denselben erst am andere» Tage durch Rapport erfahren. Der Thäter ist noch nicht ergriffen, der Zustand des verwundeten Lieutenants befriedigend. Alle anstän digen Journale protestiren energisch gegen das verbrecherische Treiben der Hetzblätter anläßlich dieses Vorfalles. * Pari», 22. September. Ter Marineminister er- klärte in der Sitzung der Buvgetcommlssion, er würde seine Entlastung nehmen, wenn die Commission daraus bestände, bei dem Marmebudget Abstriche vorzunebme». — Der Versuch der streikenden Arbeiter m Saint Elienne, den Streik zu einem Allgemeinen zu machen, ist gescheitert.— Der Maier Boulanger ist gestorben. (Wiederholt.) * Petersburg, 22. September. Wie der „Nordi schen Telegrapben-Ageiitur" auS Taschkent von heute ge meldet wird, befindet sich Ishak Kban in Mazarischcris un weit Balkh. Sein Sohn rücke mit Truppe» langsam aus Kabul vor. Abdurrhaman sei am Leben und befinde sich in Kabul. Sein Sotm rücke mit Truppen gegen die Aufstän dischen au«. Die beiderseitigen Armeen besänden sich in nicht großer Entfernung von einander. Ein Zusammenstoß habe jedoch noch nicht staltgesunven. (Wiederholt.) * Belgrad, 22. September. Der Ministerpräsident erklärt in einem Circular an die KrciSpräfectcn die Gerücht« über eine Ministerkrise sür tendenziös erfunden. Der Minister de» Auswärtigen Mijatovic hat sich zum Könige Milan nach Gleichenberg begeben. gvr de» «uscküil»» Ld-It Proi-sjor ttr. Oscar Vaal l» «L Vermischte 8. Leipzig. 23. September. *— Silbercours. Der Cour«, zn welchem die in Silber zahl- baren Coupons der österreichischen Eisinbabn-PriorüSts-Obligationeu sowie die ausgeloosten Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelöst werden, ist von 83'/, Proc. aus 84 Proc. erhöht worden. ES werden demnach bis aus Weiteres für 100 fl. bezahlt 168 —Einen sür den gelammten Ausfuhrhandel wichtigen Umstand bildet die Verpackung der seewärts gehenden Waare», und die behördlichen Vorschriften, betreffend die Wasser, und luftdichte Ver packung. liegen nur im Interesse sowohl des Prvduccntcn, als auch der Empfänger der Exvortwaaren. Bisher kam das englische Oel- Inch hervorragend in Verwendung und eS erscheint dasselbe in der Tliat als zweckentsprechend. Daß die deutsche Industrie auf einen Ersatz deS englischen Oeltuches hinarbeitet. ist bei der Slrebsamkeit derselben nur begreiflich; denn im Wettbewerbe der Nationen bat vor Allem der Satz Geltung, daß Jeder sich selbst der Nächste ist. In anerkannt vorzüglicher Qualität hat nun eine deutsche Fabrik (diejenige von Heinrich Hennig in Mügeln bei Dresden) ein VerpakkungSmitlel. Export-Pergament (weich), hergestellt, da bei iiiiiidrstens gleicher Sicherbeit gegen Eindringen von Wasser rc. in Hinsicht aus das englische Oeltuch vor Allem den Bortdeil hat, erheblich billiger wie jenes zu sein. So wird, in Anorkennung dieses Umstandes, die Weichpergament-Berpackung zum AuSlegen der Exporlkisten immer mehr verwendet von den Damast-, Leine»-, Hosenzeug-, Hut- und Tuchfabrikanten, den Handschuh-, Sirumpswaaren-, Posamenten-, den Spielivaaren-. Harmonika- und Consectioas-Exporteuren. Bei der Wichttgkeit der Sache und bei dem praktischen Interesse glauben wir auf die Weichpergamcntvcrpackung ganz besonders aufmerksam machen zu sollen. * Markranstätzk, 22. September. Unter denjenigen Städten Sachsens, welche sich ganz besondrrs industriell enrwickelt baden, ist in erster Linie unser Markranstädt zu nennen. Die Raucknvaaren- färberei hat im Laufe der Jahre eine erhebliche Anzapl Arbeits kräfte hierher gezogen, und ebenso hat sich die hiesige Zuckerfabrik i» ihren Verhältnisien sehr gut gestaltet. Verschiedene neue Etablisse- ments sind in den letzten Jahren errichtet worden, und gegenwäriig wieder wird eine neue Bernickelungsanstalt am Fronkcnheimcr We-zc erbaut, in welcher an 200 Personen Beschäftigung finden solle». Am besten geht aber die Entwickelung des Ortes daraus bcrvor, daß die Zahl der Einwohner, welche im Jahre 1834 nur 952 bctiiig, bei der letzten Volkszählung auf 4005 gestiegen war. Einen neuen Auf. schwung werde» noch die industriellen Berhälinisje nehmen, wenn die Bahn Markranstädt-Lützen.Teuchern erbaut werden sollle, da in diesem Falle sür unsere Stadt eine nicht unwichtige neue Ver- btndung geschaffen wird. Man ist deshalb hierorts dem Projekte auch sehr geneigt. *— Chemnitzer We rkzeugmasch ineu-Fabrik. von Ioh. Zimmermann. Zu den gestrigen Miitheilungen über den Abschluß der Chemnitzer Weikzeugmaichincnsabrik, vorm.Joh Zimm-r- inann, bemerken wir »och Folgendes: die Betriebsmittel der Gesell schaft sind >m verflossenen Geschäftsjahr von 2100 644.80 ^4 ans 2 333 693.23.4! gestiegen; in denselben sind enthalten 217,767.60./?, beliebend säst ausschließlich aus deutschen Staat-papieren. 10851164.37 Mark Bankguthaben, gegen 806,257,83 ^! im Vorjahre, 489 9l3,l3 Mark Außenstände und 466 983,70 vorrätbige Maschinen. Ma terialien welche zum Herstellungspreisi in die Bilanz eingestellt sind. Das Unternehmen hat sich somit einer Finanzlage zu erfreuen, wie solche nur selten bei einer Actiengesellschast onzulreffeu sein ürstc. Die Betriebsmittel betragen über 40Proc. deSAetien- ravitals. * Dresden, 21. September. DaS Gesammteraebniß der Ein- Zahlungen während der ersten acht Monate d. I stellt sich bei der Königlichen Altersrentenbank in Dresden lLandhaiis- straße 16, im Landhaus) aus 2 163 231 >! und übertrifft darin den gleichen Zeitraum des vorigen Jahres um fast 24 Proc. Von den gesummten Einlagen (4215 Stück) wurden 1312, d. i. 31 Proc., mit Verzicht, 2903, d. i. 69 Proc., mit Vorbehalt des Capital- gcniaem. Es hat sich also die Vorliebe der Bevölkerung sür das Emsigen dcS Capitols unter Vorbehalt auch in den beiden ersten Dritteln diese« Jahres erhalten, Donk dn besseren Belehrung über die vorthcilc, welch« die Versickerung bei Sapitalvorbehalt gewährt. Weil von dsm.ssp,«ahlt«a Capital tn diesem Fall» gar nicht« verloren gehen 1 !! 1
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