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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-02
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
- Autor
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recht habe «lallen kSimeo. Lara» knüpft, der Ftftredaer ela« Uebersicht über die Entwickelung der Idee eine« ewigen Bölker- sriedenS. Der Schalerchor lang vor der Festrede Fr. Boden- ftedt'S von R. Müller componirle» Lied: „Bei Sedan" und nach Ihr einen Chor au» I. Haydn'» „Schöpfung". Endlich der. kündigte der Rector die Namen der 30 Schüler au- iämmilichen Closseu, die au» den vom Rathe der Stadt angewiesenen Mitteln und au» den Mitteln der Nicolaitanerstülung mit Bücherprämien bedacht worben waren, und schlob die Festseier mit einem Hoch aus Kaiser. König und Vaterland, in da» die versammelten Schüler begeistert einstimmteu. — Am Tage vor dem Actus hatte da» Gymnasium einen Ausflug noch Taucha gemacht und dort aus dem Wiesenplan de» Schützenhauser in der seit7 Jahre» übliche» Weise sein Schulfest mit Turnspielen und Weltkämpsen gefeiert. Im königlichen Gymnasium «öffnete Gesang de» Schüler- chors de» Actu», daraus hielt Herr Oberlehrer l-r. Hünlich die Festrede. In warmen Worten gedachte er der beiden Kaiser, die un» in diesem Jahre entrissen, und behandelte dann den Feldzug de» Generals v. Werder; er verweilte besonder» bei der Belagerung Etraßburgs und den Heldenkämpsen bei Belsort, wo 40 000 Deutsche den 140000 Mann Bourbaki'S den Durchbruch wehrten, und schlob mit der Mahnung unsere» SiegeSdeukmal», „schwer Errungene» zu erhalten". Nach abermaligem Gesang folgten Drclomaliouea der Schüler. Den Schluh der Feier bildete ei» Schauturnen. Bei dem Festactu» im vr. Schuster'schen Privativstitut hielt Herr Böttger die Festrede. Derselbe schilderte den Tag von Seda», verweilte besonder» bei den Verdiensten de» verewigten Kaiser» Friedrich lll., sowie de» damaligen Kronprinzen, jetzige» König» Albert, führte dann au», wie gerade diese gewaltige Waffen- »hat die feste Grundlage der Einheit und Größe Deulschlaud» ge worden sei und leitete dann über zu de» Pflichten de» heute lebenden Geschlechtes, die er schließlich i» dem Dichterwort »usammenfaßte: Enkel möge» kraftvoll walte», Schwererrung'ae» sestzuhalten. Hierauf folgten Declamatioue» patriotischer Gedichte von Leite» einiger Schüler und zuletzt fand die Feier ihren würdige» Lbs«».u» im gemeinsamen Gesänge de» Liede»: Deutschland, iXuiichlaod über Alle». MM. Eiu Concert für ^ Marthahaus iu Leipzig. * Er ist in unser?». musikalischen Leipzig jetzt so still, daß ansere Löser sch freuen werden» zu erfahren, daß die vortrefflich« Sänger,», Frau von Knappstädt. im Verein mit namhaften hiesigen Künstlern nächsten Dounerstog Abend in d« Matthäikirche ein geist liches Conccrt zu geben beabsichtigt. Die Einnahme soll dem in diesem Kirchspiel in der Löhrftraße gelegenen neuen Martha- Haus zu Gute kommen. Ueber die Einweihung desselben am Sonntag, den 22. April d. I., haben wir s. Z. berichtet, wollcn daher heute nur kurz erwähnen, daß e» seinen Zweck al» Herberge für weibliche Dienstboten in bester Weise erfüllt. ES bietet zureisenden Dienstmädchen eine behagliche Unterkunft mit seinen hohen, lustigen Schlassälen, dem nach Abend freiliegende» Garten und sonstigen Einrichtungen, besonder» ab« wegen d« Nähe d« nördlichen Bahnhöfe und de» Mittelvunctc» d« Stadt. Der Zuspruch hat sich denn auch sehr erfreulich ent wickelt, denn e» sind im Marthahau» bi» heute schon 166 Dienst mädchen eingekehrt. Davon haben 74 durch Vermittelung der Oberin Dienst gefunden. Weniger ist bisher noch da» für Mädchen gebildeten Stande» eingerichtete HoSpiz benutzt worden, und doch glaubt man damit einem wesentlichen Bedürfnisse zu genügen. Auch stehen die im dritten Stock befindlichen Zimmer» welche unmöblirt vermiethet werden sollen, noch leer, was in doppelter Beziehung zu bedauern isb Denn einmal hofft d« Verein dadurch einen Theil der großen Baukosten »«zinsen zu können, dann ab« sollen die ungefähr dreißig jungen Mädchen, welche in seiner Lehranstalt gegen billiges Entgelt untergebracht sind, Gelegenheit finden, die feinere bürgerliche Küche und Wäsche zu «lernen und sich iu der Bedienung von Damen zu üben. Alle diejenigen» velch« seit Jahre» die Anstatt mit milden Bei- trägen unterstützen, sollten nicht versäumen, die schönen, neuen Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Wegen de» Coacerte» verweisen wir auf den Jnseratentheil und wünschen daß dasselbe recht zahlreich besucht werden möge! 8 vom Birminghomer Musiksest —Ans diesem periodisch wiederkehrende» großartig insceuirteu Musitfeste, bei welchem die Me»delssobu'schen Oratorien fort und fort eine große Rolle spielen, kam die» Jahr (am 29. v. M.) rin neue» englische» Oratorium zur ersten Aufführung: vr. Hubert Pa rry'S „Judith oder Manafseh'S Wiedergeburt". ES folgte Robert Franz' Komposition de-117. Psalm» und Abeud» Sullivan'S „Goldene Legende". Han» Richter war der Dirigent, der sich wie gewöhnlich mit Ruh», bedeckte, von den Sängerin»«» nennen wir nur die Damen Albani und Trebelli und eine Miß Auoa William». Bei der „Meisterstager".Ouvertüre am Schluffe ging die elektrische Beleuchtung au», aber nicht die Be geisterung des Orchesters und de» Publicum». Al- Judith ging, um de» HolopherueS eine» Kops kürzer zu machen, spielte z. B. das Orchester eiu sanfte», von größter Seelenruhe zeugende» Notturno! l Da» Parry'sche Oratorium entbehrte dramatischer LebeuSwärme. begleitet jede» Schritt vorwärt« der auf freiem gelbe an« stürmenden Sachsen. Erheblich sind die Verluste. Doch drauf geht» den im Dorfe Brh und auf den umliegenden Feldern anrückenden neuen feindlichen Truppen entgegen. Scho» ist den Schützen und einem Theile de» 107. Regiment» der Vor» stoß gelungen. Unerschrocken haben sie die feindlichen Schützen linien überrannt; mit Bajonett und Kolben greisen sie die geschloffenen Vortrupp» de« feindlichen Gros an. Die Ab sicht. den Durchbruch der französischen Armee zu verhindern, ist erreicht. Diesen Kamps stellt da« Panorama in lebens voller und künstlerisch überaus gelungener Weise dar. Kein Beschauer wird daffelbe verlassen, ohne neue Anregung zu edlem nationalen Selbstgefühle mit fort zu nehmen. Del vecchio's Kunstausstellung. Au« dem Schweizer und Tyroler Hochgebirge iübn un« E. Th. Comvton diesmal mit zwei Bildern in die schrosfielsig» Fjordwelt Norwegens. Da» eine ist ein „Wasserfall im Sognefjord" mit dem lichlgrüaro. weißschäumeuden Wasser im Vordergrund« und der ver eisten, in Nebel und Gewölk sich verlierende» Bergwelt im Hinter- gründe. Noch gewaltiger braust da» „Bergwaffer i» Jolonheim" von der steilen Wand der Felsschlucht hernieder. Der ia Pari» lebend« Wiener Maler EiSmann-Semeoow-ky ist durch eine sein« onzirdenden weibliche» Studiengeftaltea. eine „Kunstreiterin", vertreten. Die schlanke jugendliche Gestalt. Kniestück, steht i» ihrer stattlichen Reittrocht, dunkelblauem Rock, jockeyrolher Taille, den schwarzen Lylind« kokett auf da- Ohr gedrückt, die Gerte ia de» gelbbehaudschubteu Häaden im Vordergrund einer Parkscenerie, während ihr Pse-b hinten ans und ob geführt wird. Im zw-i.-a Saale ha» I. B. Hosner au» Münche» eine heim- »"»'^.oe „Schosheerde" bei herauizieheudem Gewitter ausgestellt. Weun die Hosuer'schen Schafe vielleicht auch noch nicht di« von Pallik ««eichen, so sind «» doch vorzügliche Thiere und zeugea von liebevoller Noturbeobachtnng, ovch die Luststimmong ist vor trefflich im Antdrucke. Professor C. Wenueuberg iu Kassel hat eine recht zarte „Vestalin" gemalt, iu weißem Gewände, rosenbekränzt mit etwa» Gabriel Max'scher Palette. Am Ein gänge zum dritten Saale bängt ein Leipzig« Roseythalmotiv von E. Kie-liug ia Leipzig mit großer Treue und sofort erkennbar gemalt. An der anderen Seite der Tbür hängt eine Partie ,,a» der Ilm" von Max ASperger, vielleicht auch für einen, der an der Ilm zu Hause ist, zum Wiednerkeavru gemalt. Uoter dem erwähnten Kiesling'schen Bild« hängt eia „Wegelagerer" genannte» Bild von Harald Diecks, wo die Wegelagerer nur die ganz stimmungsvolle Staffage eine» an sich schon sehr ftimmung». vollen vortrefflichen Londschastsbilde» sind. Ein prächtige» Werk von Baleutiy Ruth» ist sein im zwcilen Saale am Fenster hängendes holsteinische» Motiv „in der Marsch". Man kann sich kaum etwa» Frischere». Lebensvollere» drnken al» diese grünen Tristen. Wassergräben. Weideabäume mit den fernen Gehöfte» und dem graubewölkt darüber gespannten Himmel. In dem hinterste» Raume stöbet sich noch ein recht schneidiger weib licher Ctildirokops „Regina" von E. Martik. eine Irisch und sonnig ge- malte„Jdylle" von August Treffet m »einer am munter dahiurauschenden Bach iu ihr Lesen vertieften Dome inWeiß, sern« eine auch recht wirksam berauSgegriffene „Dorspartie" von E. Schielte. Ueber diesem Bilde hängt ein sein auStzesührte» Blumenstück, allerhand bunte „Edrhsau- Ihemumblüthen" von Helene Cromer. Weiler bemerkt mao noch eine sein gestimmte „bolländiiMe Winterlandichost" mit breitem ge- sroreuen Flußspiegel im AbenLlichte von I B. Klomdeck. In den Fenstcrkästen sind 6 Blatt in Wasserfarben von E. Vooga meister lich auSqesührte Blumcnstücke auSqcstcllt, besonders verschiedene pracht volle Orchideenarten wie Zygopelatnm, Angräcum. LimatodeS. dann noch wundervolle Mohnblumen, Begonien und Nelken. Adolf Wei«k«. Kunst-Verein. L.IVd. Eia Londoner Musikalienhändler und Musik- schrtststeller s. — In OScar Paul's „Handlexikon der Ton kunst" liest man Seite 199: „William Chappell, geboren am ,20. November 1809 in London, hat sich viel mit den alten Denk mälern der englischen Musik beschäftigt und u. A. ein Werk herauS- 'gegeben: „OoUeolioa ok national Luxlisd air», lxmäou 1838/40." !— Dieser namhafte englische Musikgelehrte ist nun am 20. v. M. in seiner Wohnung, Upper Brook-Street, London IV., gestorben. Die Musikalienhandlung, die ihm gehörte, firmirt Chappell ät Lo. Dieselbe besteht seit Neujahr 1812. Man findet sie Nr. 124 New Bond-Street. Die berühmte Philharmonische Brlellschast hat ihr schon längst ihre Vertretung und Commissionen übertragen. Im Anfang war I. B. Cramer Theilhaber der Firma. AIS 18:34 Samuel Chappell starb, welcher das eigentliche Haupt de» Geschäfte» war, wurde die Witlwe Erbin desselben. In ihrem Namen verwaltete uuu der älteste Sohn, der obengenannte Musiker William Chappell, da» renommirte Geschäft. Damals bereitete sich die sog. Madrigol-Aera vor, die Liebhaberei sür diese ältere Art englischer Gesänge, wie sie nachmals durch eine besondere Gesellschaft» die „Musical Autiquaria» Society" (50. New Bond-Street) gepflegt wurde. Chappell ward der (CommiliioiiS-Mcrleger dieser Gesellschaft. Um das Jahr 1840 herum erschiene» zuerst Dowland'S Gesänge. Um dieselbe Zeit tan, Chappell'» „Sammlung englischer Volksweisen mit einem Essay über enqlijchtii Bolksgesang" heran». Später erwuebs daran» da» Unternehmen der „kopulnr Lnsio ok tko Olckov Tims" (2 Bänd« 1855/59). Das Geschäft nahm immer größeren Umsang an. namentlich durch die Initiative von Thomas Chappell. William Chappell kaufte seinerseits die Musikalienhandlung „MessrS. Cramer L Co", indrn, er sich T. F. Beale zum Theilhaber wählte. Thomas Chappell war beiläufig der Begründer der „popu- lairen Montags-, beziehentlich Sonnabend-Loncerte". — William Chappell dagegen arbeitete in der historisch-anliquarischen Richtung weiter. So gab er die „kordnreko Laliaäon", „Tdo Orown (larlanä ot Sollten Los««". „Düs vanatnr bla»der" und Noten zu „IVit »v<t ilirlk vr kffils to purgv Alelanebol?" heran». Mit I. W. Hole» brachte er Bischo, Percy'S Joliomauuscript „Balladen und Romanzen" ia Stich. Er selbst schrieb «inen „Troctat über den Gebrauch der griechischen Sprache, wie sie ,jn den alten Gesangbüchern der englischen Kirche nach dem phone tischen Systeme geschrieben wurde." Bor nunmehr 14 Jahren be- naiiii er seine „Geichichte der Musik". Der alte Herr war Mitglied gelehrter Vereine, wie der „Gelevschast der Alterthums torscher" und namentlich Mitglied der Royal Society. Für alle fliese Daten steht un- die „Times" eia. Al» Geburtsjahr nennt sie übrigens 1810, nicht 1809. ' Schlachten-Panorama am Roßplatz. Heute, am Gedenktage der Schlacht bei Sedan, welche den, nur kurzen Feldzuge gegen die Armee von Cbllon» unter Marschall Mac Mahon ein jähe« Ende bereitete, den Siegern mehr al« lOO.OOO unverwundete Gefangene überlieferte und den deutschen Heere» den Weg nach der französischen Hauptstadt vsfnete. wird sich« auch da« Schlachten- Panorama am Roß platz zahlreichen Besuch finden. Kann da« in diesem Panorama zu lebensvoller Darstellung gelangte Gefecht bei Brh-Villier« an Bedeutung sich auch nicht mit der Schlacht von Sedan messen, die von den deutschen und fpeciell sächsischen Truppen errungenen Erfolge werden dennoch kür alle Zeilen ein ruhmreiche« Blatt in der Geschichte de« deutsch-französischen Kriege« auSsiillcn. Wenden wir un« znr GcsechtSdarstellung selbst. Der Beschauer befindet sich mitten in der französischen Schützenkette Hinter Schützengraben ge- gedeckt, liegen di« französischen Truppen. Ihr Grwehrseücr * Neu ou»gestellt sind zwei Oelgemälde: „Italienische Land schaft" von A. Luttrroth in Hamburg und Motiv „au der Ostsee" von C. I. Anding in Karlsruhe, sowie 33 Blatt Faksimiledrücke nach Handzeichnungea Anselm Feuerboch'S. Ansgestellt bleiben: der von Martin vonWagaer entworfene Waihallasrie» in photographischen Lichtdrucken, ausgenommen nach dem im Besitze de» von Waguer'ichcn Kunstiustitut» iu Dürzburg befindlichen Originalmodell. Zwei Oelgemälde von Ernst Schwitz in München: „Ans der Eisbahn" und „Echwarzwälderin", eine „Landschaft", Oelgemälde von Friedrich Preller iu DreSdeu und ,Die Uebergobe von Warschau im Jahre 1656", Oelgemälde von Wilhelm Räuber in München. „Christus am Kreuz", Oelgemälde von Jmannel Riedel in Leipzig, eia „Interieur", Aquarell von Hermann Heubuer in Leipzig, „Pferde, schwemme". Oelgemälde von Franz Hochmann m KarlSroye, .Die Ruinen de» Tempel» der Königin Hatasu", Oelgemälde von E. Körner in Berlin, „Alte» Schloß in den Apeani»en" Oelgemälde von L. Neubert in München, drei Kohle zeichuungen: „Der abenteuerliche SimplicissimuS". „Die Legende vom Hufeisen" und „Phantasien im Bremer RaIHSkeller", von James Marshall in Weimar. „Ein Orakel", Oel- gemälde von Albert Keller in München, eine „Landschaft", Oelgemälde von A. Hosfmaan in Frankfurt a. M„ „Selbstbilduiß", Oelgemälde von Theodor Grosse in DreSdeu, Bildniß de» ver- storbeaea Proseffors Radin». Oelgemälde von H. Schwenk ia Leipzig, sowie eia nach Botticelli'» „Frühling" sarbig auSgesührte» Bild der Arundel-Society. Im Oberlichtsaale befiadet sich die elfte Soaderausstelluug von Gemälden und Haadzeichanageu Rafael'», iu sechshundert zumeist noch den Originalen ausgenommen«!, Photographien, sowie in Kupserstichea. Nichlmitgliedern de- Kunstvereins ist der Eintritt für bO gestattet. Kataloge sind für 50 käuflich zu haben. MMHeUunge» au» »er RathSplenarsttznng vom SS. «uguft 1888*) Vorsitzender: Herr Bürgermeister Justizrath vr. Lröadlin. 1) Von dem Haoplaurschuff« sür die volk-thümliche Feier de» Gedantage» ist da» Programm für die diesjährige Frier vorgelegt worden. Man genehmigt daffelbe und beschließt auch RathSwrgeu für diese» Jahr von der Beranstaltuug einer Vorfeier am Napoleon- steine abzusehen. 2) Die Gemeinderäthe zu Anger-Lrottendorf, Gohli». Neuschöne, feld und Lößnig haben sich mit den Bestimmungen im Entwürfe de» Rormalortsstatule» über die Einverleibung der Borstadtdörfer in den Stadtbezirk unter Aeußeruug verschiedener Wünsche in der Hauptsache einverstanden erklärt. ES werden diese Erklärungen zur weiteren Behandlung an die betr. Deputation verwiesen. ES erfolgt sodann 3) die Vergebung verschiedener. sür da» Feuerwehrdepot ia der Schenkendorsstraße erforderlichen Arbeiten, sowie der Anlieferung von Schleußeneinsollsttinen nach Dresdner Muster. 4) Wegen Pflasterung der Fahrstraße um den Körairplatz hat die Liefbauverwolluag angefragt, ob dazu Schlackeugußsteiue ver- wendet werden können, da die verwilligtrn boisirtrn Steine z. Z. nicht vorhanden sind. Man beschließt, die AuMhruug mit Schlacken- gußsteiuen vornehmen zu lasten, dazu Zustimmung der Stadwer- ordneten eiazuholea, inzwischen aber mit der AoSschreiboog der Arbeiten vorzugehen. 5) Für die Fußwegherstellung vor drei Grundstücken in der Colonnadenstraße werden die erforderlichen Kosten verwilligt. Es ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. 6) Die Tiesbauverwaltuug hat drei Projecte sür die Anlegung einer Pserdeschwemnie ausgestellt und die Sektion vorgeschlagea, da» letztere derselben zu wählen, die dafür veronschlagleu Koste» zu verwilligen und Zustimmung der Sladtverordnetcn einzuholen. Man tritt diesem Vorschläge bei, will ober zunächst versuchen, noch einen zweiten anderen geeigneten Platz ausfindig zu machen. 7) Die ausgeschriebenen Arbeiten sür Herstellung der Dach- couslruction von drei Gebäuden d« neuen I. Gasanstalt werden an da» Eisenwerk Lauchhammer vergeben. 8) Zur Herstellung eine» von der Zöllnerstraß- ans» an deu Etablissement» von Bonorand und Kialschy vorüber »ach dem Zoologischea Garten führenden Cemenlwege» verwilligt man die veranschlagten Koste» von 5544 unter der Borautjetzuuq. daß die drei Pächter jener Elablisjement» und de» Zoologischea Garten« da» Aulagecopilal ans die Dauer ihrer Pachtzeit entheilig verzinsen Wegen der Kosten ist Zustimmung der Stadtverordnete» riazuhiles. *) Eiugegangea bei der Redaction am 30. August. Nachdem der Knabe aafaig» durch »inen Kurpfuscher behandelt war. wurde am 25. November der Angeklagte berusen, welcher al» Homöopath und Naturarzt prakticirt. Er erklärte, der Knabe leide an den Zähne» und an allgemeiner Störung der Ernährung, e» sei überhaupt olle» krank an dem Kinde. Er stellte mir dem Thermo meter 39 Grad Fieder sest uad meinte, e» lei wenig Hoffnung vor handen. Er verordnete zunächst lauwarm« Umschläge un» den Magen und öffnete da» Fenster, da die Zimmerlust «tue sehr schlechte war. Aach kalte Umschläge uad Packungen verordnete er, jagte oder nicht, wie oft dieselben vorznnehmen seien. Am 5. December bekam d« Knabe Krämpse. Harbeck meinte, derselbe sei zum Baden zu schwach und gab deshalb, um etwa» zu ihuo. lech» Pulver. Die Ellern wurden ängstlicher uad riese» eiuea vr. Schulz. Dieser stellte Luugenentzünduog sest» eutserate sofort den Leidumschlag und ver ordnet« Tockayer Wein. Nach der Entfernung de- kühlenden Um schläge» und dem Grauste de» feurigen Weine- nahm die innere Hitze schnell zu, und an demselben Tage .noch war das Kind eine Leiche. Herr» Harbeck wurde nun die Schuld au diesem Todesfall auf gebürdet. Nach dem mediciuischeu Gutachten, welche» sich die Straf kammer erstatten ließ, hatte da» Kind lau einer eitnigeu Brostsell- entzüudung gelitten, zu welcher eiu Lungeu-Ocdem hinzutrat. Die Erkrankung war «ine solche, sagt das Gutachten, daß jeder wissen» chastlich Gebildete sie mehrere Tage vor dem eiugetreteneu Tode erkenne» mußte. Bereit» am 26. November hätte da» Leiden al» crupöse Luugeueutzünduag diagnosticirt werden müssen, wie vr. Schulz» al» er gerufen wurde, sogleich richtig gesagt habe. Ter An geklagte hat aber, heißt e» im Uriheil, den wahren KrankheitSzustand nicht gekannt. Seine Angaben, daß da» Leiden ia allgemeiner Er nährungsstörung uad dergleichen beruhe, sind allgemeine Phrasen. Seine Unkeautuiß de» Wesen» der Krankheit findet ihre Erklärung ia dem Mangel an Kenntnisse» überhaupt. Er war früher Schreiber, uad die Kenntnisse, die er sich später privatim ongeeiqnet, könne» nur 'geringe sei». Unter diese» Umständen war e» in hohem Grade sahrltjsig, venu der Angeklagte die Behandlung de» Kinde» übernahm, trotzdem daß er wußte, daß er nicht geuug Keoutoisse besaß: er mußte sich sagen, daß hier eine Krank- heit vorliege, die vrrmuthlich zum Tode führen würde. Auch in der Behandlung hat er fahrlässig gehandelt. Während der zehn- tägigen Krankheit hat er den Knaben nur fünfmal besucht, davon je zweimal ganz am Anfang und kurz vor dem Tode, obgleich er ganz in der Nähe wohnte und da» Kiad beständig fieberte. Wenn er, wie er bebauptet. keine Zeit hatte, so mußte er von der Be handlung zurücklreten. Auch hätte er seine Behandlung-weise ge nauer anordueu müsse». Bei richtiger Behandlung-weise würde der Tod nicht eiugetreten sein, wenigsten» nicht so früh. Die Nach lässigkeit de» Angeklagten ist die Ursache de» Todes. Eiu nach ollöopalhischeu Regeln handelnder Arzt würde aus die Stärkung de» Herzen» bedacht gewesen sein» und dieser Zweck war mit kräftigenden Mitteln zu «reichen. Auch »ach den Regeln der Naturbeilmethode war sorgfältige Behandlung und Anpassung der Mittel durchaus erforderlich. Die Erfahrung lehrt, da« crupöse Lungenentzündung regelmäßig zu heilen ist. Wenn der Knabe nicht überhaupt genesen wäre, so würde er doch bei sachgemäßer« Behandlung «st später gestorben sein. Der Angeklagte hat also, so schließen die Urtheilr- grüude. die nöthig« Ausmerksamkeit, zu der er vermöge seines Be- ruses verpflichtet war, au» den Augen gelaffen (ff. 222, 2) und war deshalb wegen fahrlässiger Tödtung zu bestrasen. D:e Revision, welche der Angeklagte eingelegt hatte, beruhte iu der Hauptsache auf Beschränkung der Vertheidigung. Er beschwerte sich da- rüber, daß das Gericht nicht da» Gutachten des Pros. vr. meä. Eduard Reich in Glücksdurg und de» Homöopathen vr. Heillicke in Leipzig eingcbolt habe. Beide seien staatlich anerkannte Serzte und Capaciiäten. DaS Uriheil beruhe aus den Gutachten des KrciS-Physicu» und der wissen- schastlichen Deputation iu Berlin, welche beiderseits der Homöopathie feindlich gesinnt seien. Schließlich werden noch die Feststellungen als ungenügend bezeichnet. — Der Vertheidig« knüpfte an deu letzten Punct an und behauptete, die Frage des ursächliche» Zusammen- hengeS sei rewt-irrthümlich entschieden. Da» Urtheil sei nichts als die Umschreibung de» Satzes: „DaS Kind ist unter den Händen eine» PsuscherS" gestorben, statt unter den Häaden eine» Wissenschaft- lichen Arztes, uad deswegen verurtheilea wir den Pinscher. Es hätte immerhin scstgestellt werden müssen, daß Maßregeln unterblieben sind, die den Tod verzögert haben würden, e« sei aber nur gejagt, der Angeklagte habe dea Tod verursacht. Da» Gericht habe nicht dev M»th gehabt, zu sagen, daß Maßregeln vom Angeklagten ver- ordnet seien, die den Tod beschleunige» mußten. — Der Reichsan walt bestritt, daß die Revision al» materielle, aus da» sachliche Material sich beziehende, ouszusoffen sei und wie» daraus hin, daß die vroceffuale Rüge deswegen unbegründet sei, weil dem Gerichte die Wahl de» Sachverständigen sreistehl. Hierauf «folgte seiten» de» Reichsgericht« die Berwersuug der Revision. Zoologischer Garten. Entscheidungen des Reichsgerichts. Nachdruck »erbot«». l-. Leipzig. 30. August (Wegen fahrlässiger Tödtung) ist der Heildessisjene Johannes Harbeck in Flt»-burg von dem dortiaen Landgericht zu den Monaten G-sängniß verurtheilt worden. Am 21. November v. Jahre« erkrankte der Sohn eine» gewisse» L. * Durch die am 26. August erfolgte Geburt von vier Löwen ist der gegenwärtige Bestand unsere« Zoologischen Garten« an den genannten Naublhicren auf 27 Stück ge stiegen, eine Anzahl, welche hinreichcn würde, ein Halbe- Dutzend Zoologischer Gärten genügend mit Löwen zu ver sorgen. Allein seit Anfang Juli haben 12 Löwen im hiesigen Garlen da- Licht der Welt erblickt; eia sür den Garten hochersreulicheS Resultat, um welche« derselbe von vielen anderen gleichen Instituten beneidet werden dürste. Die Mutter der iüngst geborenen Löwen hat den Garten nun bereit« mit 33 Sprößtingen beschenkt, welche sämmllich großgezogen wurden, und zu denen auch die beiden Löwinnen gehörten, welche im Juli diese« Jahre« warfen. Erwähnen wollen wir noch, daß zur Zeit der Fütterung die jüngst ge borenen Löwen aus kurze Zelt zur Schau gestellt werden, da ihre Mutter sehr ruhigen Temperament« ist. Am heutigen Sedantage beträgt da» Eintritts geld sür den Zoologischen Garten nur 30 für Erwachsene und 15 sür Kinder; Nachmittag von 4 Uhr ab findet große» Garteoconcert statt; in der Rollschuhbahn Concert bi« Abend» 11 Uhr von der Beier'schen Capelle. Nachtrag. * Leipzig» 1. September. Die socialdemorratischen Agitatoren und die socialdemokratische Presse erringen bekanntlich einen sehr großen Theil ihrer Erfolge dadurch, daß sie vor die wenig unterrichtete und leichtgläubige Menge mit dreiste» Behauptungen hintreten, welche sich, wenn man der Sache aus den Grund geht, in den meisten Fällen al« falsch und unbegründet Herausstellen, ihre Wirkung aber deshalb nicht verlieren, weil die gegnerischen Parteien sich nicht die Mühe nehmen, die Behauptungen zu widerlegen. Wir unsererseits haben, so viel e» un« möglich war, stet« die gegeutheilige Praxi« zu üben gesucht, und nehmen dethalb Anlaß, un» heute mit der nachstehenden Mittheilung de» socialistischen „Berliner Volksblatt" näher zu beschäs tigen. Diese» Blatt schreibt: Die „oupraktischeu Socialdeniokrateu", welche nach dem Geschwätz d« Gegner gar keine Befähigung für gesetzgeberische Arbeite» haben sollen, sind sonderbarer Weise die Urheber ve» besten gewerblichen Schiedsgericht«, welche« wir in Deulschlaud haben: nämlich de« Leipziger. Der Entwurf zu diesem Schied-gericht, welches selbst in der Schweiz und in Fraakreich al« mustergülig anerkannt wird und vielfach nachgeahmt worden ist, wurde von dem Leipziger Arbeiterbildungsverein, der bekanntlich socialdemokcatisch war uad einige der bekanntesten Socialdemokraten zu Mitgliedern zählte, autgearbeitet und vou dem Rath« der Stadt Leipzig, der damal- noch arbeitersreundlich zu scheinen wünschte, unverändert angenommen. Er giebt deu Arbeiter» »ad Arbeitgebern ganz gleiche Rechte und bringt das allgemeine Stimmrecht, auch da» der Frauen, zu vollster Geltung. Kurz, e» ist sür die Gerechtigkeit der Ent scheidungen in ausgedehntestem Maße und in wirksamster Weise gesorgt, und die natürliche Folgt ist da» absolute Vertrauea sowohl der Arbeiter, al» der Arbeitgeber in die Entscheidungen diese» Schiedsgericht», dessen segensreiche THörigkeit e» bi» jetzt vor deu Bagriffen der Reacriou bewahrt bat. DaS ist nun an der vorstehenden Mittheilung Wahre«? Die Einsetzung de» Leipziger Gew erbe schied« gerichte« wurde seiner Zeit hauptsächlich von der hiesigen Gewerbe» kämm er betrieben, und von Vieser ist auch ein Entwurf sür da« Statut beim Rath «»gereicht worven, der schließlich zwar nicht unverändert, ^ber doch in seine» Haupigrunvzüge» an- genomme» morden ist. Au« der Begründung, mit welcher die Gewerbekammer diesen Entwurf überreichte, geht hervor, daß die Kammer bei der Ausstellung „bemüht war, die Ansichten au« den hiesigen Arbeiterkreise» kennen zu lernen", und daß bei nnigen Paragraph«, aus d,e „Wünsche" de« Arbeiter« bikduPg-verein« Bezug genommen worden ist. Da« ist doch etwa« wesentlich Andere«, al« da« „Berliner Bolk-blatt" be hauptet. Ob übrigen« der Arbeiterbildungsverein. mit welchem der hiesige Ralh direct durchaus keine Fühlung gehabt hat. in damaliger Zeit schon socialvemokratisch war, ist auch sehr zweiselhast. * Leipzig, 1. September. Am heutigen Morgen sind die beiden Infanterie-Regimenter Nr. 106 und 107 au« ihren Kasernen in die Cantonnement« abmarschirt, und zwar iu der besohleneu Weise, da» erstgenannte Regiment unter Ueberschreiten der Parthe über Schenefeld nach Taucha und Umgegend, da« andere Regimeut über Sellerhausen re. nach Brandt« und Umgegend. Am künftigen Montag früh beginnen die Uebungen der beiden Brigaden Nr. 47 und 48. Am Mittwoch ist Rasttag, während vom Donnerstag ab die Brigaden gegeneinander manöveriren. Zu Leistung der Proviantsuhren re. sind au« den verschiedensten Ortschaften der Umgegenden zahlreiche Geschirre requirirt worden. * Leipzig. 1. September. Betreff» de« Festzuge« weis«, wir nochmal« daraus hin. daß derselbe folgenden Weg nimmt: Grimmaische Straße, Markt, am Rathhaus« vorbei um da» Denkmal herum zur PclerSstraße, über den Obst markt und die Weststrabe zum Schützenhause. Die Kranz« spender treten am Salzgäßchen au« dem Zuge, legen den Kranz am Denkmal nieder und reihen sich am Barsußgäßcheu wieder ein. — Heute, am Sedautage. wird während de« Fest zuge« ein Arzt auf de, I. Sanität-wache (Hainstraßr 14) anwesend sein. — Stadttheater. Um auch den Abonnenten der zwrite« Serie im Lause dieser Woche die „Reife um die Erde" vorzusühren, findet rin Wechsel der Serien l und N derart statt, daß aus Donnerstag, den 6. d. Mt«., Seriell roth (statt Serie l grün) und auch Freitag, deu 7. d. Mt«.. Serie l grün (statt Serie ll roth) fällt. Zur Feier de» Sedantage« findet heute Abend im Alten Theater, eine volkSthümliche Vorstellung zu ermäßigten Preisen statt, welche eiu dem Charakter de» Tage« Rechnung tragendes Festspiel: „Da« eiserne Kreuz" von Wlchert/ ferner den zweiten Act au» dem „Freischütz" und zum Schluß da« Vaudeville „Guten Morgen, Herr Fischer" bringt. Vom Stadttheater. Mit dem September zieht frische« Leben in die Welt de« Theater« ein und die Directiou ist eifrig bemüht, da« Repertoire werthvoll und vielseitigzu gestalten. Besondere« Augenmerk wird dem Schauspiele zugewcndet werden und wir erregen gewiß die Ausmerksamkeit unserer Leser, wenn wir eine kurze Uebersicht der Novitäten und Neueinstudirungen hier geben, die schon ia nächster "eit dem Publicum vorgesührt werden. An klassischen »ramen seien zunächst Macbeth und Demetriu» (in der Bearbeitung von Sicvers) erwähnt, deren Jnscenirung mit einer Sorgfalt vorgenommen wird, di« der Bedeutung beider Dramen entspricht. Daran schließen sich die Schau spiele „Fromont jr. und Nioler sou." von Daudet und Belot (sür Leipzig „och Novität) „Cvprienne", sowie da neue Anzengrube?sche Tialectstück „Stahl und Stein". DaS heitere Genre wird rcpräsentirt Lurch da« Scribe'sche Lustspiel „Die Erzählungen der Königin von Na varra", ferner durch eine veutsche Novität: „Die wilde Rose" von Wilhelm Teschen — rin Lustspiel, da« sich viele Freunde erwerben dürfte. Außerdem bringt die nächste Zeit schon zwei neue den Abend füllende Schwänke: „Die blaue Grotte" von Pohl und „Die Hochzeit de« Reser visten" von Zell. Diese hier ausgesührten Stücke sind die Hauptinarevienrien de« Schauspiel-Repertoire« der nächsten Zeit. Eine Uebersicht Dessen, wa« die ganze Saison un« van» noch aus diesem Gebiete bringen wird, bebalten wir un« noch vor. — In der Oper ist die nächste Novität di, Oper „Hamlet" von Ambroise Thoma» mit Herrn Perron in der Titelrolle und Frau Baumann al« „Ophelia". ----- Noch im Lause diese« Jahre« erscheinen zwei bedeu tende Gastspiel.Ensembles aus unserer Carolabühne. Vom 1. bi« 20. November gastiren dort die „Mün chener". die sich bekanntlich der wärmsten Sympathien der Leipziger erfreuen, und im December die „Meininger". Lange Jahre sind verstrichen, seit die „Meininger" in unserer Stadt weilten; mit um so größerer Freude dürste man sie jetzt begrüßen. Ihre Vorstellungen umfasicir die Zeit vom l. bis 18. December. --- Wie au« den Tage«a»zeigen ersichtlich, veranstaltet die Direktion de« KrystallpalajteS heute eine volkSthüm liche Scdanscier in de» schönen Räumen de« Etabliffc« ment«. Schon Nachmittags findet Concert statt. Abend« conccrtiren abwechselnd die Capellen de« Herrn Büchner und die ungarische Nationalcapelle de« Herrn Farka« Mär. bei günstigem Wetter findet italienische Nacht mit prachtvoller elektrischer Illumination de« Garten« statt und endet da» Fest mit Tanzbelufligungen in den oberen Sälen. Das Enträe beträgt pro Person 60 -s, jedoch haben alle sich im Umlauf befindlichen Bittet« gegen eine Nachzahlung von pro Person 30 Giltigkeit. In der Albert Halle findet Künstlervor- stcllung mit neuem Programm statt. Bei etwa eintretendem ungünstigen Wetter ist seiten« der Direktion die Einrichtung getroffen, daß schon eine Nachmittagsvorstellung zu ermäßigten Eintrittspreisen stattsindet. Der Eingang zu den Vor stellungen ist Portal link«, während der Zutritt zur Sedan- fcier durch da« Mittelportal zu nehmen ist. -- Diese Woche bringt da« Kaiser-Panorama (Grimmaische Str»ße 24) Ansichten au« Oberitalien, und zwar sind e« die Ansichten von den unvergleichlich schönen Gegenden der oberitalienischen Seen. Ganz be sonders sind eS der Lago Maggiore und der Comersee. welche vertreten sind, und man kann sich nach den Bildern sehr wohl einen Begriff der dort anzutrefsenden landschaft lichen Pracht und Herrlichkeit machen. Ein Besuch de« ge nannten Panoramas ist in dieser Woche demzufolge ganz besonder« empfehlenswert)). --- Am Mittwoch, den 12. d. M., wird, wie au« dem Anzeigentheile de« Blatte« ersichtlich, die dritte ordentliche Versammlung de» Lehrerinnen-Berein« stattfinden. Aus der Tagesordnung steht diese« Mal zunächst eiu Gegen» stand, der durch seine Bedeutung für unsere nationale Bildung da» Interesse der Lehrerinnen in hervorragender Weise be ansprucht. nämlich „Die Bedeutung Schiller'» für die Schule". Der zweit« Gegenstand, über den zu sprechen Herr Profeffor Dir. vr. Nöldeke die Güte haben wird, verdient be sondere» da» Jntereffe der Lehrerinnen, weil Nedner gerade durch die Sorge um ihre Wohlfahrt zu seiner Wahl ver anlaßt worden ist: Da» Versicherungswesen mit besonderer, Bezugnahme aus die Allgemeine Deutsche Pension-anstalt sür Lehrerinnen und Erzieherinnen. Der Besuch der Versamm lung sei de-halb al» ein in jeder Beziehung lohnender bssteu» empfohlen. 7* ^ ^ * Leipzig. 1. September. Bei der Erwerbung de« ehe maligen LogenhauseS an der Schulstraße durch di« Junrrvg geprüfter Maurer- und Zimmermeister Leipzig« und Umgegend wurde hauptsächlich auch der Zwvz iyö Auge gesaßt. in de», bekanntlich den Namen „Innung--' hau« zur Bauhütte" führenden eigenen Helm eine fort-^ währende Ausstellung von Bauartikeln. Neuheiten und Patenten zu veranstalten und damit deu Jnnung-genossen sowohl al» sonstigen Interessenten die Möglichkeit zu biete», sich stet» ohne viel Mühe an einer Centralstelle Kenntniß von Dem und Jenem verschossen zu können. Diese Ausstellung ist nunmehr eröffnet und wird sicher einem wirklichen Br, dürsnisse abhelsen. — Der Turnverein der Südvorstadt,4v»«lL«r zu Michaeli« au« der bisherigen Turnhalle ia der . Ortho pädischen Heilanstalt (Zeitzer Straße 10) in sei»«^eigene ururrbaut« Halle nach der Moltkestraß« üdrrfiedelt» Wiel beso wirk ein, Be,, beka beli. sere« läppi wolle heute Kahn schein Um > rathk nicht um l die g gesun Cro frühe sante Herr ll. 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