Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812148
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881214
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-14
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1888
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Ueciamen unter dem Redartionsstrlch die sgrlpalt. gelle ÜOPi„ vor den A-milienaachrichte» die 6gespa»enc geile 40 Pf. Jnserate sind fiel» an die Expedition »» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnaaameraviio oder durch Post' Nachnahme. .1° 349. Freitag den 14. December 1888. 82. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vrklmnlnmchimg. Hierdurch bringen wir die Benennung folgender auf dem Areal der großen Funkenburg nruanzulegenden Straßen zur öffentlichen Kenntniß: Ter Straße 0. welche nördlich von der Wettiner Straße mit dieser parallel von der alten Elster bi» an den Elster» Mühlgraben geführt wird, baden wir den Namen Ehristiauftra-e, der Straße II. nordöstlich von der Walostraße und mit dieser parallel von der Frankfurter Straße nach dem Elster-Mühl graben führend, den Namen König Johaaa-Gtra-e und der Straße I. Vfilicv vo» Straße ll und mit dieser parallel bi» zum Elster-Mühlgraben führend, den Namen AunkenbnrgstraHe beigelegt. Leipzig, am lO. December 1888. 4707 Der Ratd der Stadt Leipzig. 1507 vr. Georgi. vr. Kretzschmar. Ass. Id Hetlalnitlrilchllllg. I» eiuer hiesigen olficiellen Laste ist vor einiger Zeit am Laste», schütter ei» größerer Geldbetrag aufgeiunden worden. Der sich legitimirende Ligenthümer de« Gelbe« kann solche« bei »»« t» Empfang nehmen. Reudnitz, de» 8. December 1888. Der Gemeindedarstand. Veklmntmachlmg. In dem Lovcureveriahren über da« vermögen der Wlttw« Aaulstttz, Minna geb. Kramer und idrer mmderjSbrigev Kinder tu Bahnhoi Burxdors ist ein besonderer Termin zur Prüfung einer Von dem Borstano der Spediiio»«-, Spe cherei- und Kellerei-Brrult- ge»»stenschaft nachtröqlich angemeldereu Forderung — Umlagebeilrag Pr» 1887 — von II.Sk ^l auf den S -annar 188». Varmittag« »'/. Uhr. voe dem Königlichen Umt«gericht hierseldst anberaumt. Mühlberg a. Elb«, de» 4. December 1888. Kriedemann, Asstftea«, als Gertchtsscheeiber de« Köaigl. Amt«gericht«. Nichtamtlicher Theil. Europa und Afrika. Man kann sagen, baß der Schwerpunkt der politischen Entwickelung heute nicht in Europa, sondern in Afrika liegt. In Europa rüsten alle Großmächte ln größtem Maßstabe, um für den Fall «ine» Kriege» binter dem Gegner nicht zurückzustehe», aber die Vertreter des Frieden« bieten alle« aus, um einen Krieg zu vermeiden. In Afrika ist man in diesem Punkte weniger zurückhaltend. Dort lautet der ErkennungSruf: „Erschließung de» Erdtheil» für die Civili sation, Bekämpfung de» mohamedanischen Araberthum» und de- Sclavenhandrl«". Bi« vor Kurzem waren die Engländer die Hauptanwärter auf die Herrschaft in Afrika. An alle» Stellen, welche für den Welthandel in Betracht kamen, besonder» im Caplande und an der Nigermündung hatten sie ihre Nieverlastunqen und neuerding« haben sie auch von Egypten Besitz ergriffen. Daneben kamen die französischen Besitzungen an der Nord küste, Algerien und Tu»,«. am Senegal sowie in Ober- und Nieder^Luinea nur nebensächlich in Betracht, und der Besitz von Madagaskar ist noch sehr unsicher. Neue- Leben und neue Bewegung ist in den schwarzen Erd- tbeii erst durch da» egypiische Unternehmen England», durch die Gründung de» Congostaate» und durch die deutsche Colo- nisation gekommen. England «st mit dem Mahdi in Kamps aerathen und sich bewußt geworden, daß der Eintritt Deutsch land» in die Colonialbcw-aung eine wesentliche Veränderung in der Entwickelung Afrika» zu bedeuten hat. Durch die Westafrikanische Conferenz in Berlin sind die Richtungen angedcutet, in welchen sich die Civilisation Afrika» vollzirycn wird, der Congostaat ist von den europäischen Mächten an- erkannt worden, und neu eingesührt wurde der Grundsatz, sogenannte Interessensphären abzugrenzen. Dann kam die Besetzung Maffauah» durch Italien, wodurch ein feindlicher Gegensatz zwischen Abessinien Italien geschaffen wurde, und endlich wurde der Vertrag zwischen der deutsch-ostasrikanischen Gesellschaft und dem Sultan von Zanzibar abgesctstossen, durch welchen ein Theil der Küste von Zanzibar der Gesell schaft in Pacht gegeben wurde. Alle diese Äesitzergreisungen, welche sich seit dem Jahre 1882 vollzogen haben, führten zu Kämpfen, welch« voran«, sichtlich von langer Dauer sein und eine vollständige Hinge- staltnng der afrikanischen Verhältnisse zur Folge haben werden. Vorläufig beschränken sich die Europäer auf die vertheidigung ihre« Besitzstände» gegen die Angriffe der Araber, und nur gegen den Sklavenhandel wird angriff-weise vorgegangen, soweit er sich an brr ostasrikaniscben Küste bemerkbar mach» E» scheint aber, daß demnächst auch im Innern de» Lande« dem SclavenHandel entgegen getreten werden wird: nur ist noch keine Klarheit darüber gewonnen, in welcher Weise sich gemeinsame Maßregeln der Mächte auch in dieser Beziehung werde» in» Werk setzen lasten. Da- Unternehmen de« Premier lieutenant« Wißmann zur Unterstützung Emm Pascha« ge> währt hier den Anknüpfungspunkt. Au« den vorsiebenden Änbeulungen ergicbt sich, daß Afrika in nächster Zukunst ber Schauplatz ernster und solgenschnerer Kämpfe sein wird, au« denen sich dann dir fernere Gestaltung der afrikanischen Verhältnisse ergeben wird. England hat birher noch nicht di« Eonsrquenzrn der Besitznahme Egypten« gezogen, e« wir» sich aber dieser Verpflichtung out die Dauer nicht rntschlageo können. Der ungestörie Besitz Egypten« ist nicht «oder» ru sichern als durch dir Besiegung ber Mahditrn. Erst «nrn Kbartum wieder unter eqypt,scher Herrschaft steht und Osman Diqma envgiltig besiegt ist, kann England dir egyptisch, Expedition al« beendet betrachten, bi« dabi» wirb e« stete» Angriffen gegen seine nordasrikanisch« Besitznage« ausgesrtzt sein. Wie kritisch ds« Lage Italien« in Maffauah ist, läßt siö» au« den Erklärungen entnrhmrn, welche CnSpi am 12. De. «»ber in de« italienischen Kammer gemacht hat Di« italtentfch« Negierung ist »der die Lage der Ving« in Abessinien nicht unterrichtet, sie weiß nur, daß in Aethiopien groß« Un- ordnung herrscht: über da- Verhällniß zwischen dem Negu» und dem König Menelik von Scboa ist nicht» Sichere» zu ermitteln gewesen, die einzige Hoffnung Italien» bildet die allen Angriffen gewachsene Befestigung Maffauah». Da» ist kein haltdarcr Zustand, auch Italien wirb der Notbwenkig- eit nicht entgehen, Maffauah gegen zukünftige Angriffe sicher» selten zu müssen, ohne diese Sicherheit ist der Platz ein ver lorener und al« Stützpunkt für die Civilisirung Afrika« unbrauchbar. Die Lage der deutschen Besitzungen an der zanzibarischen Küste läßt auch viel zu wünschen übrig, doch ist durch die neuesten Kämpfe in Bagamoyo ein Erfolg errungen, welcher den Arabern die Lust zu weitere» Angriffen aus diesen Platz vor läufig verdorben haben dürste. Fergusson bat darüber >m eng lischen Unterhause am 1l. Decbr. Mittheilungen gemacht, Weiche die kurzen telearaphischen Nachrichten der letzte» Tage in willkommener Weise ergänzen. Bagamoyo ist mit starker Macbt au» dem Innern angegriffen, geplündert und ver brannt worden, die Deutschen vertrieben aber die Angreifer mit Hilfe der Kriegsschiffe und blieben Herren de» Platze», die Aussländischen ließe» fämmtliche Kanonen zurück. Dieser Angriff wird schwerlich der letzte gewesen sein. Wiederholungen ind jederzeit zu erwarten, und wie lange diese bedenklichen Zustände dauern werde», ist vorläufig nicht abzusehen. Bu ben Erklärungen Fergusson'« geht bervor, daß auch die Eug- länder in ihrer Interessensphäre aus ähnliche Uederraschungen zesaßt sind, wie sie schon in Mombassa eingrircten sind. Zergusion fügte noch ausdrücklich hinzu, daß derartige Kämpfe mit ber Blockade nicbl» zu thun hätten. Die Blockade der ostasrikaniscken Küste hat erst vor wenigen Tagen begonnen, e« läßt sich asto noch kein Unheil darüber allen, ob sie ibren Zweck soweit erfüllen wird, daß allmälig auch die Angriffe gegen die KUstenstädte au» dem Innern ausbören werden. Wahrscheinlich ist da» nicht, weil die Araber mit Waffen und Scbießbedars gut versehen sind und weil sie wohl auch Mittel und Wege sinken werde», trotz der Blockade die entstandenen Lücken zu ergänzen. Nach de» Er- ahrungen ber neuesten Zeit erscheint e» jedoch srbr zweisel bast, ob die vom Cardinal Lavigerie empfohlenen Mittel zur Bekämpfung der Sclavenhänbler auSreichen werden. General Matlbrw'S gab die Zahl der bei Panganl vereinigten Insurgenten aus 15 000 an. Einer solchen Macht bürste doch eine Zahl von 500 Europäern, selbst wenn sie vortrefflich be waffnet und organisirt sind, kaum gewachsen sein. Und damit sind die arabische» Streitkräkte offenbar noch nicht erschöpft, denn von allen Seiten wird da« Erscheinen zahl» reu« befürworteten und Vorschläge in dieser Richtung unter-1 * Der deutscheGesandte in Stockholm, vr Busch, breiteten. Wie ossiciö» verlautet, hat in der an die Handel«- > ist am Mittwoch mit seiner Gemahlin von der Königin in kammern diesbezüglich gerichteten Antwort der StaatSserretair i Audienz empfangen worden. Die Audienz konnte nicht früher im Re ich«-Justiz amte erklärt, daß diese Anträge bei der I stattbaben, weil die Königin bei der Uebcrreichung der Neugestaltung der Civilproceßordnung in Erwägung gezogen I Akkreditive seiten« de« vr. Busch in Norwegen weilte werden sollen. I * Dem .Hamburgischen Eorrespondenlen" wird au« * Die .Post- veröffentlicht folgend« Erklärung: I Belgien geschrieben: .Die von den Abgeordneten Richter Dü „Lossische Zeitung" schrieb in einem Artikel über di« Bleich» > und Lie' ' röder'sche Wahl-Lpend« au« dem Jahre 1887: „Nunmehr bat der Major z. D. Blume, der Führer der Lortrlpariei im b. Reichstag«-Wahlkreise, da« Wort. Dran vermuthlich bat Herr VIeichröder den Betrag »an 10000 ^l nicht an die Leittralcasse der Larteluarteien für Berlin, sondern al« Schmerzensgeld an die besondere Wahlcaffe der Sattel- pariei in demjenigen Wahlkreise gelangen lasten, in welchem Herr Lremec die ..votriotische Resignation" de- Rücktritts von der Candidalur ausüdte." Ma>or z. D. Blume schrieb deshalb an Herrn von Bleichröder, ob er 1887 an irgend Jemand eine Wobl-«pende unter der Be. dingung gezahlt hatte, daß Herr Landtags-Abgeordneter Eremer von seiner Lanbidotur im 5 Berliner Reichstags-Wahlkreise zurücklreteu lallte. Da aber Herr von Bleichröder nicht geantwortet hat, io er- klaren wir hiermit, daß wir niemolt weder direct noch indirekt irgend eine Summe von Herrn von Blelch- rvder erhalten haben, abgesehen davon, daß wir jede« der artige Anerbieten mit Entrüstung zurückgewiesen haben würden. Auch können wir noch hinzusügeu, daß wir ou« der Lentraleaffe der Wahlvereinigung der „Reich-Ireuea Parteien" zu Berlin eben- lall« kein Geld erhalle» haben. Das Wahl-Lomit» de» 5. Berliner Reichstaq«.Wahlkreise«. Blume. Major z. D. Zachert, Daisenbau«.Borsteher. Pretzel, Fabrikbesitzer und Stadtverordneter. Haelen. Kausmann. G. A. Müller, Kausmann. Kleiner, Registrator. "Der Wiener (alten) „Presse" wird au« Berlin unter den, 9. December über die neue russische Anleihe geschrieben: Der unermüdliche Eifer, mit dem die ministerielle Presse, uuter- siötzt von mehrere» verständigen Organen liberaler Richtung, die neue russische Anleihe zu bekämvse» sucht, sängt nachgerade an. auch die Optimisten der kaut« Lmwce süe da« Schicksal der Anleihe besorgt zu machen. Die warnenden Zeitungsstimmen, die in den letzten Tagen an da« deutsche Publicum gerichtet wurden, haben eine sehr beredte Sprache gesührt, weil sie sich mit lobenSwerlher Energie und Kaltblütigkeit daraus beschränkten, rein sachliche Be- b nkru gegen di« Anleihe vorzubringen und weil sie sich trotz oller .rau-soederungca tussilcbrr und sranzösilcher Blätter von einer und Liebknecht im Reichstage jüngst gehaltenen Reden haben in der sranzosenfreunvlichen belgischen Presse, wie sie in der .IndLpendance Belge", der .Gazette-, der .Etoile Belge-, der .Chronique-, der socialistisch-radicalen .Resorme- und mancbe» andere» Blättern vertreten ist, ungethettten und warmen Beifall gesunden. Diese Zeitungen, welche mit Aus nahme der .Indöpendance Belge- im Allgemeinen nur spär liche und >,n Tclegrapbenstil der .Agence HavaS" gehaltene Nachrichten über Deutschland bringe», enthalten bei dieser Gelegenbeil lange und wohlwollende Kritiken und Auszüge der erwähnten ReichLkagSreden. so daß der gläubige belgische Zeitungsleser aus den Gedanken verfallen muß, in de» Herren Richter und Liebknecht die Vertreter der öffentlichen Meinung Deutschlands zu erblicken und au» ihrem Munde eine wabr- basle Schilderung der deutschen Verhältnisse zu hören. Be sonder» angenehm ist die französische Presse Belgien» von der Bemerkung de» deutschen socialdemokratischen Abgeordneten über Elsaß-Lothringen berührt worden.- * Au» Rom, 12. December, wird un- Uber die am Mittwoch stattgefundene Sitzung der Deputirtenkammer gemeldet: Bonght richtete an den Ministerpräsidenten Lrlspl die Anfrage, ob derselbe über dle inneren Berbiltniffe Abyssinten« Nachrichlen habe und ob er über den gegenwärtigen rechtlichen Lharakter de« Besitzes von Maffauah Aktenstücke vorzulegen gedenke. Lrlspl erwiderte, die Nachrichten ou» Adysstnien seien nicht derartige, daß mit Sicherheit aus den wirklichen Stand der Dinge daselbst ge schlossen werden könnte. Sicher sei jedoch, daß im Emirat Aethiopien große Unordnung herrsche. Man kenne nicht die Adsichttn de« Negu« gegen Menelik, noch diejenigen Meuelik's gegen den Ncgus. Selbst wenn er, Lrispl, sie kennen sollle, so würde er sie nicht bekannt geben. Italien sei übrigen» in Masianah so stark besestigt, daß jeder Angriff zurückgeschlageu werden würde. Italien werde keine neuen Ezpediiionen unternehmen, sondern seine Slrelikräfte an Or« und Stelle zur Aufrechthaltung seiner dortigen Brsitzung verwenden, deren rechtlicher Lharakter dte Kammer au- den i,n Druck in der Cathedrale Sk. Guvula in Brüssel hielt, batte er noch keine Kenntniß von der Bewegung, welche sich seitdem an der oslasrikanischen Küste entwickelt hat. Nach den Berichten de» Generalkonsul» Michahellc» ströme» diese Mafien vom Nyaffasee und südlich vom Rovumafliiffe her noch der Küste von Zanzibar; »un sind aber »ach der Schilderung de» Ear» dinal» am Tanganhikasee gleichsall» viele Sklavenhändler tbätig, also läßt sich annehmen, daß die Bewegung auch von dort au» Nabrung finden wird. Mit kleinen Abwehrmaß regeln, wie sie der Augenblick und die gerade zur Hand be findliche» Kräfte gestatten, ist e« solcher Bewegung gegen über nicht gelhan. e» ist vielmehr nothwendig, daß die am Colonisation-werke Afrika» betheiligten Mächte ihr« Be mühungen zur Bekämpfung de» Uebel» vereinigen. * Leipzig, 14. December. * Einige Zeit vor der Berufung de- Reichstage« war. wie erinnerlich, der Gedanke einer Civilliste de» deutschen Kaiser», welche br-her bekanntlich nicht existirt. angeregt und lebhaft besprochen worden. In NeicbstagSkreisen hat i»ä„ vielfach diese Anregung sympathisch begrüßt lind die Forderung durchaus gerechtfertigt gesunde». E« haben nach verschiedenen Richtungen hin Bemühungen stattgesunden, um de», Gedanken greifbare Form zu geben. Man bat sich indessen überzeugt, daß au» ReicbSinittcln eine Verwirklichung nicht zu ermöglichen ist; doch scheint es, daß man »ach anderer Richtung der Frage selbst näher treten dürste. * Nach dem Gesetze vom 14. Mai 1879, betr. den Ver kehr mit Nahrung-Mitteln. Genußmitteln und Verbrauch«, gegenständen, ist die Nachahmung und Verfälschung vo» Nahrung«- und Genußmitteln unter Strafe gestellt. Die Strafe ist nach dem Grade de» Verschulden» verschieden bemessen. Die Voraussetzung sür die Wirkung dieser Strafbestimmung im Einzelnen ist eine genaue Definition besten, wa» unter einem bestimmten G üuß- oder Nahrungs mittel zu verstehen ist. Ohne diese Definition ist der objektive Thatbestand der Begehung der Verfälschung nicht sestzustellen, die Schutz- und Strafbestimmung bleibt mithin unwiiksai». Der Dein ist da«jen>ge Nahrung«- bezw. Genußmittel. bezüglich dessen die Anwendung jene- Gesetze» den größten Schwierigkeiten begegnet. Trotz aller Bemühungen, sowohl der Technik al« vor allem der gesetzgeberischen Faktoren, ist e» bi-her nicht gelungen, eine Definition dessen, wa- unter Wein zu verstehen ist. in allgemein anerkannter Wels« sestzustellen oder im Wege der Gesetzgebung zu vereinbaren. Immer wieder erneuern sich die Ver suche. au» der aus diesem Gebiete bestehenden Recbt»- unsicherheit herau-zukommen und den Provucenten und Eon- sumenten den von dem Gesetz gewollte» Schutz zu Tbeil werden zu lasten. Der Widerstreit der Interessen und A»- sixbtea hindert regelmäßig ein positive» Relultat. Die Frage liegt daher — so wird un« von parlamentarischer Seite be merkt — nahe: ob auf dem Wege de» N a h runa» m i tte l- gesrtze« wenigsten» zur Zeit die berechtigten Ansorderungen der Wein-Eonsumenten und -Producenten aus Schutz sich ohne überwiegend« Nacblbeilr anderer Art werden erfüllen lasten? Gelingt es, wa« zu bezweifeln ist. nicht bald zu einer befriedigenden Legolbefinitton von Wein zu gelangen, so dürste e« vielmehr ernstlicher Erwägung verdienen, ob Dem nicht bester au< dem GrUung-brreiche de» Ne.brung-mlttelaesetze- au«zuscheiden und wieder unter da- Gemel»« Recht zu stellen sein möchte. Ist der Schutz, den liefe» Producenten und Eonsumentrn bietet, auch unzureichend, so ist derselbe koch immer noch erdeblich stärker, al« weun wie jetzt wegen Mangel« au-reichender Definition der gesetzliche Schutz gänzlich versagt * Bekanntlich hatten verschiedene deutsche Handelskammern an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, in welcher sie die Reform de- bei Abnahme von OssendarunaS- eiden unpsändbarer Schuldner angewandten Lersah- brsindllchen und demnächst vorzalegeudea Dokumenten ersehe» werde. Er halte rin Decret oder rin Geletz »nr Lonftatirung der italienische» Souveralnttät über Masianah nicht sür »othwendiu. — Pantaa^ inm ! °°n der äußersten Linke» befragte Lrl.pl wegen der Ausweisung "»lnsiehua, der Anleihesraqe in dir pottiisch- Disenlsian fern-> ^ >..» Toronelli. au« Bettln und Ausweisung Ausweisung sei aus «nleihevroject« eine andere 'wurde, al« man'ursprünglich g.'plaat 1 «-»wen me.mes erfolgt, über welch- criwopsi, verin von nurn 'Ver^n iviro oas ^r,a-euieu zayi- vr». «nir,»,l,rNqr in vir ^ W reicher Schaar«" gemeldet, in Kilwa und Tana,. in Liudi h"U-n. Z" U''« ""E LnSpi um «erweadung m Bettln, damit d>e ? und M'kinda,,,. und aus ber Plantage Lewa. Al» Cardinal ? °uch beut« v°rhanden. Denn einmal I ^^nominen werde. Lr.spl erklärte, dle «u-we.sur Lavigerie seine Votträge in der Pr.nzeß-Halle in London und L„j^°i^el.,« andere ^wur^ ^-^ursprüÄÄ «.pl-^t »es de.lschen RE. ersa.g. . hatte, so daß sich die Theilnabme de« deutschen Markte« nunmehr aus I d,mnaw dem^Srliiwe/Raötmio^«-l», enitnr»^ 3b Proeent reduclrt. Ferner lasten verschiedene Wahrnehmungen, d,e I - -»chk enlsprechen. (Wiederholt.) man während der letzten Tage hier machen konnte, daraus schließen, I *Daß in der letzten Zeit dtk Frage der liebersied elong daß die Raihschläge der Zeiiungei», das Publicum möge nicht um-I de- Papste- vielfach besprochen worden ist, ivar ausschließ» lauschen, sondern baares Weid verlangen. ln sehr wellen Krellen I sich den vatikanischen Blättern und den Beziehungen mit dem beachtet und in beträchtliche», Maße befolgt werden dürsten. Ist I Vatikan t»l>terbaltendeiiZeitung»-Corresponde»ten zuzuschreiben, e« aber wirklich gelungen, da« Publicum über die Un,weckmäßigk.j, I ernstliche Absicht des Papste«, Rom zu verlosten, scheint der Opera,,o., aufzuklären und es zu e.ner ablehnenden,Haltung zu I feinen Augenblick obacwaltet zu haben, und daß die Möglich- bestimmer», dann Hai dle gegen d>e Anleihe gerichlele Acilon einen Ersolg zu verzeichnen, der weniger ln diesem Augenblicke als in der Zukunst seine gulen Früchte tragen wird. Denn wenn sich da« deutsche Taplial heute von russischen Geschästen zurückzleht, dann wird auch das sremde Lapilal, wenn Rußland demnächst mit frößeren Ansorderungen auslreteu sollte^ sehr vorsichtig und zurück keit, e- könnte der Papst Rom verlasse», dennoch zum Gegen stände von Iournalerörlerungen genommen worden ist, scheint nur den Zweck gehabt zu haben, aus die italienische», Kreise ciiizuwirkeii, indem man sich im Valican versprochen zu haben scheint, daß der bloße Gedanke, e» könnte der Papst einen ,altend sein müssen. Da eS heißt, daß Rußland eine große Anleihe I anderen Auseiithalt-ort wählen, aus die italienischen Kreise ouszuaehmea gedenke, wenn die gegenwärtige Operation mit gutem Ersolg ausgesüdrt werde, und da eine große Anleihe Rußlands hier für eine Kriegsanleihe gehalten werden würde, lo wird man zugeben müssen, daß dle Presse mit ihren Artikeln gegen die Anleihe nicht beunruhigt, londern zu einem verdlensttichen, im Interesse des Friedens brgonneneu Werke bcigelragen hat. * Nicht ohne Interesse ist der Bericht, den der Schub inspector E. Bekey den, ungarischen Unterricht«» minister über da« Schulwesen ln Osen-Pest im ver- stoffenen Schuljahre verlegte. ES wurden im Schuljahre eine» tiefen Eindruck machen werde. In dieser Beziehung hat man sich jedoch verrechnet. In der italienischen Presse wird die Möglichkeit, daß der Papst Rom verlasse, srbr kühl und nüchtern besprochen. Sv beschäftigt sich die „Italie" mit dieser Angelegenheit und führt au«, daß. wenn der Papst Rom verließe, die» nicht eine Complication. sondern eine Ver einfachung bedeuten würde Dennoch, meint das Blatt, müßte man einen derartigen Entschluß bedauern, und gicbt der Hoff nung Ausdruck, daß es möglich sei, ivenn nicht eine Vcrsöh- ,887/8« d7e Own-Pester El?men,a7schulen' von 18 65k'Knaben I ''""g herzustellen. so doch eme Milderung der zwischen dem und 17 829 Märchen, die Wiederhol.,ng-schule» von 4026 »md der Kirche bestehenden Spannungen heroeizu- Knaben unv 484 Müvchen, die Bürgerschulen von 1843 Kna-1 l^bren. Die Ne^crmiH des Königs, fasst daS Blatt, halte den und 3395 Mädchen, die Privat-Elementarschulen von Zwar an den Prlnelplc., „nbeugsam fest, alle», sic stabe stets l8 Knaben unv 287 Mädchen, die Gymnasien und Realschulen I'">t der größten Gewisienhaftigkeil da» Garantiegesetz beobachtet. von 4308 Knaben besucht; die Gesammtzahl der Zöglinge betrug 49 846. Der Confessio« nach waren unter den Zvg lingen: 29 8l l Katholiken, 14 612 Israeliten, 2607 Evan- gelischc, 2580 Resormirte, 180 Griechisch.Orientalische, 41 griechische Katholiken und 15 Unitarier. Der Nationalität nach waren 38 407 Magyaren, >0 549 Deutsche. Kl4 Slo waken, 109 Serben, 98 Kroate», 66 Rumänen und Z Ruthenen. welche» rem Papste und der Kirche eine Unabhängigkeit sichert, sür welche c» in keiner Gesetzgebung irgend eines Staate» ein zweite» Beispiel gebe. Lolonialpolitisches. In der Sitzung de» englischen Unterhauses vom In Wirklichkeit ist die der trulschen Schiller^ weit I Montag bestätigte ber UnlerslaatSsecretair F, rgusso», daß größer, da bei der letzten Volkszählung sich ergab, daß ein I d>- deutsche Besatzung der Gesellschasl-.Stalion in B a- volle» Drittel der Bevölkerung in Osen-Pest deutsch war. I gamojo und die Marinemannschaslen die «usständilchei, voll- Irdensatt» sind nicht 10 549, sondern mindesten» 16 000 I st«nd,g geschlagen haben, so daß diese mit Zurücklasinng ihrer Schüler deutsch - die magyarischen Behörden verstehen I Kanonen abziehen mußten. Herr Fergusson bat dabei auch c» aber, im Handumdrehen 6000 deutsche Schüler z» I d'c Behauptung englischer Zeitungsberichte, daß da» deutsche Magyaren zu machen. Für diese große Anzahl I Kriegsschiff Bagamojo Brand geschossen habe, widerlegt: deutscher Knaben und Mädchen giedt e« aber I Bushiri hat einen The,l de« Orte» angeziindet, der übrigen» nicht eine einzige deutsche Schule. Bon den I nach de« UnlerstaatSsecretair« Darlegung nicht die große Be- 156 Schulen in Osen.Pest waren ,48 magyarisch, 4 magyarisch-1 d-utung hat, welche ihm in jenen Berichten plötzlich be,gelegt deutsch. 2 slowakisch-magyarisch und 2 serbisch, magyarisch I wurde, um die Verderblichkeit de» angeblichen deutsche» Nun leben in Osen-Pest auch einige Taustnd deutsche Reichs-1..Bombardement«" um so stärker erscheinen ,n lasten. End- angebVr'ge. deren Kinder in den magyarischen Schulen ber I >'<d hat H«r Fergusson anerkannt, baß. wie sich von selbst Maqyarisirung verfallen. Da« deutsche Reich unterstützt ,„,t l ^"sieht, da» Abkommen über^da» gemeinsame Vorg.be» zur beträchtlichen Summen dir deutschen Schulen in Palästina, in Konstantinopel, Bukarest und anderen Orten de- Auslände«. Sollte r« nicht auch Pflicht der Reichsreaierung sein, dafür tu sorgen, daß die Kinker der deutschen Reich-angehörigen in Osen-Pest der deutschen Nationalität erhalten bleiben? Di« Errichtung einer deutschen Privatschule in der Hauptstadt Ungarn» ist doch jedrnsall- mit weniger Schwierigkeiten und Konen verbunden als die Errichtung deutscher Schulen in Neapel, Athen, Belgrad. Sofia, Alexandrien. Kairo» Lissabon, London, Stockholm und anderen Orlen * Ter Proeurator Koni hat die Untersuchung über da« I See keine der bethriligten Mächte hindern kann, sür sich allein zu thun, wa- sie sür nothwendig erachtet. DaS Ver halten der englische» Regierung in ber Angelegenheit ist durchau- corrrct und den guten Beziehungen der beiden Länder entsprechend. Die ..Time«" zieht sich den» auch, wenngleich mit mürrischer Miene, immer mehr au» der Stel lung zurück, welche sie unter so lebhafter Zustimmung der Berliner sortschriltlichrn Presse eingenommen halte. Die „Time»" schreibt: Technisch haben wir «ns nur mit Deutschland verbunden zu dem begrenzten Zweite, die Wastenetnsohr unv Sclavenaussudr zu ver« E« ist aber uuglaublich, daß die Einqeborenen diese» Eikeiibahuunglück bei Borki beendet und da» Ergebniß Izatten Ünlrrschiedr» zugänglich sind. Sie werden stark aenelqt leln, derselben dem Kaiser vorgelegt. Wegen Fahrlässigkeit, Pflicht- I die nur blockirenden Engländer mu den blockirenden, bvmdardirenden Verletzung und aus andere» Gründen sollen scch» Personen s zur gerichtlichen Untersuchung gezogen werden: der ehemalige verkebrsminister Poßjet; Generaladjutant Tscherewm, Ehes aller Sicherheil-maßregeln- Zugches Baron Taube; der beim Unglück schwerverwundete Baron Stjerwal au» dem Verkehr»-1 »i-ch„u.«»««««, z«. IL« « tung. Man Hlaubt Übrigen«, daß der Zar die Angel»,eub«>t I n,r mach», »t. unnidltch ««per »ttt« «ettu», sein werbe». Niederschlagen wird. I fall« dle Eingeborenen zur Ansicht gelangen, daß wir gemeinlam« und Einlälle machenden Denischrn zu identificiren. Bisher habe» di« Stämme sreilich sich bemüvl, z» »eigen (?), daß drlilsche Unter- «hanrn nicht de» Gegenstand ihrre Feindseligkeit bilden. Dennoch baden britlsche Unlerthanen am schwersten gelitten. Unser Loree- lvondent schließ« das Ergebniß in die tvlaenden Worte zusammen: „Tn einzig wirklich Verlierende» in den Küstengebieten sind bi« jetzt
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