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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-20
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
- Autor
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7791 Am Momac, Abend verschied in ihrem bL. Lebensjahre »ach langt» schwere» Leldeo unlrre gute Frau. Matter, Schw egermutlcr und Tante Lnalnv lkL«s»rt«44» 8«tckvl. Die« «eigen sckm-rzerfüllt »Nen Freunden und Bekannten mit der Bitte om stille Theilnatnne sämmtücher Hinterbliebenen hierdurch a» Leipzig, den 18. Leccmder 1888. G»ftav «eitzel nast Kinder. ' Die Beerdigung findet Freitag früh '/,10 Uhr vom Patkologischen Inst, au« statt. I» Di« Beerdigung de« Herr» findet Freitag, Nachmittag 3 Uhr, vam Trauerhause. Nürnberger Straße Nr. 39. au- statt. Klarlsn-vLä, Schtvimm-Lasfin 2V°, Pserdebohuhaltestelle. Erseabahostraße 31. HK»ave». »»«> vorzüglick. Plerdebahnverbindung alle ?'/, Minute» Dam-Badez.' Maut., Dienst., Donnerst. »ab Freit. 9—11 Uhr, Millw. u. Sonnob. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stet« mitAndn.d.Dam.-Badez. Arsterirrt eck«,«>n>-Un»rrri»t. Idiinnlnel»» vmimpf-, Irlnolr-Mld» u»I»< !»« u v«Nt 1»«?-irü«>. Für Herren vo» 8-'/,t u.4-9 Uhr. Dame» o. 1-1 Uhr täglich. . , , Wanne»-u. Hausstäster zu jeder Tageszeit. «VIN 2>st" Duinen : Dien«!., Ti-nnersl u. Sounab. v. ' ,9- S^,LL»»LllUL LVSSSUL LV »>/,,iu. Montag. M.ttw . Freit, v.'/.2 5 Uär. Sopdlvll-vLÄ. 8edM>mmd„,!,l)K0 Dame«: Dlen-t, Donnerst, 8onaab '/,9- noch Bettend»,lei" » '/,1t. Montag, Mittwoch, Freitag '/,S-S. I4lst«d»»r»tr- L8, in naoketer Ktrtra öer Ladodtlkv ua<1 «ier Blkr««. A> »nnen-Läcker (hryatLltlel. Meicde, VVamer). «anä.Itiiäer nach Uo-rririer ^rr. Noor» öiitiee e. Zckwieckederner iloor dertt«l«llt. Kn»,. I1»mpk-> o. iri-od-rSmischo Lstäer, eoeei, roeckletnlaell» Lucker >ren»o nned iirrtl. Vorrrliriit. Vorrürl -»and künriehrovrr. Post,«raste 15. ^ULU8lU8llaij. bis Mittags Tag!, gevstnetvon Morgens dwAbend»,koaaiag« Wannencnrbader aevo» noch urrlt'chrr Berordnuno. » i Frettö^§äuöfi!u7^wie!:e>u m. swbpfeüf!^ D. lv. I^lnteloian«. iVpllllUttltUrl II. j . Grünkohl mit Schövienfleiia,. T. V. Brauner. Neue Lttp;. Lpcrieanst.. Zeitzer Ctr. 43/15. Donnerstag:R,ndfl. n.Eardellcaiaace m.Salzk. Neueste Nachrichten. Berlin, 19. Dcccnibcr. (Fernsprrchmeldung de- „Leipziger Tageblattes".) Der Staat-ver- trag zwischen Preußen und Bremen wegen Correction des WasserlausS der Weser ist in diesen Tasten unter zeichnet worden. — Der Kaiser verlieh dem m Diensten der Otiasrikanischcn Gesellschaft stehenden bayerischen Reservc- ossicier Freiherr» von Gravenreuth den Rolhen Adierordcn vierter Classe mit Schwerler». — Der Kaiser fuhr heute Nachmittag 3 Uhr nach Potsdam, um eiuer Einladung zum Diner de« OfsiciercorpS de» 1. GardcregimentS zu ent sprechen. — Wie der „Figaro" meldet, hat die Herzogin Galiera außer der Kaiserin Friedrich auch der Gräfin Münster, der Tochter des deutsche» BolschasterS. 2 Millionen Francs vermacht. — Bern. Die außerordentliche Session des NationalratheS soll im Frühjahr fortgesetzt werden. — Der Ständerath genehmigte den Lsterreichlsch-schweizc- rischcn Handelsvertrag, ebenso den Zusatz zum deutsch-schwei zerische» Handelsvertrag. — Anal and. Ein hier ein- getrofseneL Dampfboot au» Samoa meldet, daß zwischen den Anhängern Tamasese'S und Matagase'S wiederholt Unruhen stattgesundcu haben, bei welchen der Verlust an Tobten mehrere Hundert betragen solle. Ein englisches und zwei deutsche Knegsfchisfe befinden sich noch in Apia. — Die ersten Zwanzigmarkstücke mit dem Bildniß Kaiser Wilbelm'S Ü. sind erschienen. — Brüssel. Im Kohlenbecken fand wieder eine Explosion schlagender Wetter statt. 7 Todle und mehrere Verwundete sind aus- gesunden. — Paris. Die Inhaber von Panama- Papieren unterschrieben eine Erklärung, in welcher sie aus jeden ZinSanspruch bis zur Eröffnung des Canal» verzichten uud sich bereit erklären, eine bevorrechtigte Anleihe ans- zunchmen. — Darm stad t. Heute Nachmittag 3 Uhr sand da» Begräbniß de» Prinzen Alexander von Hessen statt Nachtrag Mm politischen Tagesbericht. * Dem VundeSrath ist ein Entwurs von AuSsührungS- best.mmungen zu dem Gesetz, betreffend die Einführung der Gewerbeordnung in Elsaß-Lothringen vom 27. Fe bruar l888, zugegangen, und zwar mit dem Wunsch um thunlichste Beschleunigung der Beschlußfassung, da die AuS- sührungobesiimmungen gleichzeitig mit der Gewerbeordnung am l. Januar 1889 in Elsaß-Lothringen in Kraft treten sollen. ES handelt sich darum, daß elf vom BundeSrath zur Ausführung der Gewerbeordnung erlassene Bestimmungen in Elsaß-Lothringen nunmehr mit Inkrafttreten der Gewerbe ordnung Anwendung sinken sollen. Die Bestimmungen be ziehe» sich zumeist aus Beschäftigung von Arbeiterinnen und lugendllchen Arbeitern in verschiedenen Gewerbebetrieben, aus den Geschäftsbetrieb verschiedener Industrien, aus die An fertigung und Verzollung von Zündhölzern, Errichtung und ^ , . . . . , . . ^ Betrieb von Bleifarben- und Bleizuckersabriken. auf Einrichtung Der Werke 163 kommen aus tue Sachen für grobes Orchester, - "> - - - L .... ----- ^ Harmonieniusik, Streichorchester. Concettaalen für Orchester, Werke iiir Streich-, Blas-, Schlaginstrumente, Zither» Harmonium und kurz angebundenen Ton einer desperaten Entschlossenheit verziehe», mit welcher der Feldherr seine Befehle ertheilt. Herr Grube wurde mehrsach stürmisch bervorgeruscn und er hielt auch einen Lorbecrkranz. Herr Kutschera olS Max batte begeistertin Schwung und inniges Gesübl in den LicbeS- cenen; hier und dort verlor intcß sein Organ den sonst edlen Klang bei gesteigerten Stellen. Frau Prasch-Gre en der g spielte die Thekla recht zart und sprach auch den Monolog mit warmem Gesübl. Frau Teller war eine Gräfin Terzkv, deren hoch strebender Ehrgeiz ibr eine ost scharf durchgreifende Beredlsamkeileingab HerrFroböse als Oberst Wränget und Herr Mer tu als schwedischer Hauptmann deckten ihre Rollen. Die übrige Ausführung ist schon besprochen worden. Wiederum schlug die Schlußfcene des dritten ActcS zündend ein und Herr Geb. Hosrath Ehronegk mußte aus der Bühne erscheinen. Warum da-Arrangement nicht nachgeahmt wird, warum man überall die alte Schablone ausrechterhält und die Pappenheimer zugweise wie aus dem Excrcirplatz ans- marschircn läßt, ist „nS »nversländlich. Dies tumulluarische Einbringen eine- stürmische» Trupps nach dem andere» ent- pricht durchaus dem Geiste der Dichtung. Nubols von Gottschall. Musik. ! * Leipzig, 19. December. Zigeunermusikcn oder sogenannte Zigerinermusiker üben aus die Zuhörer eine» eigentbümliche» Zauber aus und sindcn stets ihr Publicum. DaS war auch gestern im Tivoli der Fall, wo die Zigeunercapelle des Herrn VöröS LajoS coucertirte. Findige und geschickte Handhabung des Instrumentes, feuriger Rhythmus und aus« gezeichnetes Zusammenspiel vereinigte sich in der kleinen Capelle zu einem so schöllen Ganze», daß daS Publicum thalsächlicb entzückt war. Die Capelle des Herrn BöröS LajoS ist eine der besten Zigeunerkapelle», welche bier aus getreten sind. Wir Hörle» gestern von ihr die Ouvertüre zum „Troubadur". eine» Walzer, eine Polka und ein Solostück aus dem Cymbal, und Alles wurde mit einer Präcisio» vor getragen. »ul einer Verve durchgesührt. daß sich daS Publicum zu lebhaftem Beifall veranlaßt suhlte. Diesjährige November-Ausbeute des deutschen MufikllliciiMtirkteS. K.IVb. Leipzig, 17. December. Der Hosmeister'sche „musi. kalisch-liierarische Monatsbericht" für November 1888 liegt vor. Tic MonaisproSuetion crgiebt darnach eine Summe vo» neunte- balb Hundert musikalMc» Neuigkeiten und Neudrucken! Weit über die Hälite iällt der Jnsirnnienialmusik zu, und zwar 181 Werke. D e Bocainilisik nimmt nur 3öü Neuigkeiten in Anspruch, der kleine Rest von 19 Nummern sind Bücher, Journale und Texte. Das Dianoiorie macht, wie immer, sein Ucberaewicht geltend. Von 481 Instrumentalsachen gebSren 318 der Pionvsortemusik und Betrieb von Cigarrensabriken, auf Einreihung bestimmter Fabriken in daS Verzeichnlß der genehmigungSpfuchtigen Gc- werbeanlagen u. s. w. * Da da» Emin Pascha-ComitL in seiner aus Mittwoch anberaumten Sitzung unzweisclhast den Antrag aniichmen wird, die Ausführung der Expedition mit Rück sicht aus die Ungewißbeit über daS Schicksal Emin Pascha'» ncch aus unbestimmte Zeit hinauSzuschlebcn, so bat Premier. Lieutenant Wißmann dem Vernehmen der „Kreuzzeitung" »ach sich entschlossen, zu seinen Angehörigen in Laulerbnrg sich zu begeben und dort bis zum 28. December zu verweilen. Dann wird er nach Berlin zurllckkehrea und dort die weiteren Ereignisse und Beschlüsse in der Afrika-Angelegen heit abwarten. * Nach einer der .Politischen Correspondenz" au» Pari» zugehendcn osiciöscn Mitlheiluug folgt man in dortigen politischen Kreisen den Bemühungen der deutschen Re gierung zur Beseitigung der Sklaverei mit lebhafter Theunahme. Die diesen Bestrebungen von vornherein günstige Stimmung in Frankreich ist durch die würdige und ange messene Sprache, deren sich der Staatsminister Gra Herbert BiSmarck in seiner bedeutenden ReichStagSrede ,n Bezug aus Frankreich befliß, befestigt worden. DaS französische Cabinet wird mit aller Strenge dafür Sorge tragen, daß der barbarische Sclavenhandel sich der franzö sischen Flagge nicht als Schutzmittel» zu bedienen vermöge. Jede» verdächtige Schiff mit französischer Flagge wird behuss Durchsuchung dem näckstgelegenen sranzöfischen Consulate oder Kriegsschiffe zugcführt werden. Carola-Theater. Leipzig, 19 December. Gestern spielte in .Wallen stein'S Tod" Herr Max Grube den Wallenstein, unv wir erfreuten un» an dieser künstlerisch durchgearbeitcten Leistum Unser Publicum hat mit Interesse die Laufbahn diese» hock begabten Darsteller? verfolgt, der. nachdem er Leipzig ver lasse», zunächst am Dresdner Hoslbeater engagirt war. dann zum zweiten Male den Fahnen der Meininger folgte unv nach einem giäiizeudcn, von Publicum und Kritik mit gleichem Beifall ausgenom menen Gastspiele am Berliner Hostheater für ein erstes Fach engagirt wurde. Herr Grube hat seinen Weg gemacht; e? war dieS bei seinem Talent oder, wenn man will, bei seinen Talenten, denn er ist in mehreren Fächern» auch auj dem Gebiete der Dichtkunst und Zeichen kunst gleichbegabt, und bei seiner vielseitige» Bildung nicht ander» zu erwarten. Sein Wallenstcin war kein« Schablonenfigur, kein steifer Repräsentant einer regelrechten Declamalioa, welche würde- voll e>n jedes Wort gleichsam mehrmals umdreht, ehe sie dasselbe auSgiebt; e» war ein energischer Kriegsmann, und wir konnten neulich auch bei der Darstellung der Rolle durch Herrn Borcherdt mit Vergnügen bervorbeben, daß die alten Traditionen von den jüngeren Darsteller mit Recht aufgegebcn werden und man es unternimmt, der Wallenstcinrolle ein frischeres Leben einzubauchen. Der grüblerische mystische Zug des Helden braucht deshalb nickt verloren zu gehen. Herr Grube prägte >b» au der geeigneten Stelle, besonders in der großen Erzäblung des zweiten ActcS. mit düsterer Färbung und tieser Innerlichkeit auS. In den letzten Acten, nach der iinbeilvolle» Wendung durch den Abfall der Truppen, tritt dies mystische Brüten mehr in den Vordergrund. Der Wollen stem ist mehr mit sich selbst beschäftigt. DaS Meiste, >va» er spricht, wird leise, düster, gleichsam karg gegenüber der Außen, wett gesprochen, nur hier und dort, wie beim Tode des Max, tritt bas wärmere Gefühl hervor. Daß Herr Grube die Monologe, auch den sehr gekürzten de» ohne Verwandlung cespiellen dritten Acte» mit seiner inip-ratorischen Herrlichkeit, «ms» Berstänvuißvollste sprach, für alle Worte die richtige Ton- i Übung sand, »irgend» in den gemessen schläfrigen Ton »er, siel, der die Rolle de» Wollenstem beim Publikum und bei ken Darstellern selbst in Mißkredit gebracht hat. bedarf kaum der Erwähnung. Mit großartigem Aufschwung stellte er den Abgang im dritten Act dar. ol» er die Truppen turch sein Ansehen zu besänftigen hofft, innerlich gebrochen kehrt er zurück Wir würden an dieser Stelle indeß de» Orgel. Die Zither nimmt 43 Werke in Anspruch, die großen Orchcstersachcn solgen mit 42, damit ist schon die Hälfte der für die anderen Illstrnmciiiatsachcn außer dem Llavicr reservirtea Nummern vorweggenontmen. Die Pianoforlemusik nimmt unter den Instrumentalsachen über 66 Vrocciit ein. unter den Musikaliea überhaupt ober 38 Proceu«, eia Merkliches mehr als ein Drittel. Die Vocolmusik liefert uns diesmal 147 Sache» sür eine Singstimme mit Piauosortebcgteituag, drei mit Pianoiorle und uoch anderu Instrumenten, 13 mit Zither, 8 mit Orgel. DaS giebt 163 Werke. Mehrstimmige Werke diele» sich mit oder ohne Pianosorte- begteitnnq 110, mit Orchester 36, Kirchenmusik 21, theatralische Musik 24. Dazu kommen vier Lehrbücher sür Gesang. Unter den vierstimmigen ÄeiangSwcrken begegnet unS si Karl iedel'S Weihnachisalbum mit Tonstückcn aus alter uud neuerer Zeit (Leipzig, Kahni's Nachtolgcr), uuter den Sachen sur «ine Singst,iiime fallen neue Opuszadlen von den schassensfrohen Erik Me »er-Hel mund (Leipzig, Forberg; Hamburg, Rahrcr; Berti», Plolhow». Marti» Koeder (Berlin, Bote L Bock), H. A. Play becker (Leipzig, W. Dietrich; Reudnitz-Leipzig, Rühle) und Albert Tbier selber (Stuttgart, Grüninger) in die Augen. Beim Durch blättern der Kirchenmusikabtheltung hastet der Blick unwillkürlich aus kritischen Ausgaben, wie die Breilkops'sche von Mozart'- Werken (Messen, kleinere geistliche GesaugSwerke, jene auS der ersten, dieie ans der dritten Serie) und von Palestrina'S Messen si^aee e^o äoanve»"), und man kann auch Karl Reiaecke's op. 203 nicht übersehen (Breitkops L Hättet), da« zwei qeist- liche Gelänge sür vierstimmigen Mannerchor: ..üusrrlt» satis. filia 8ioi>" und „Palmionntagsmorgen" enthält. Dremnddreißig Ton setzer beschenkien uns mit 43 Orchesterwerkea, darunter sind Edmund Kretschmer mit einem Kalseri»arick>, Tichaikowsky mit eiuer Ouvertüre: „1812" und Marie Warm mit einem von Bruno Herbert arraogirrca „Meteor-Walzer Moskau. DaS vierte Siasonie-Toncett der kaiserl. russischen Mvslkgcsellschast, om Sonnabend, den 26. November, bereitete dem kuiistliebenden Publicum in Moskau eine angenehme Uebcrraichung. „Herr Eoncertincister Petri vom Leipziger Gewandhaus hatte sich — wie die Moskauer Deutsche Zeitung schreibt — die Hobe Aut- gäbe gestellt, daS einzige Violiuconcert Beetboven's (Däne) bei uns (ia Moskau) zu interpretiren, an derselben Stelle, an welcher vor Jahren Meister Joachim, lein einstiger Lehrer, in der Sprache dieser herrlichen Töne z» einer aus« Innigste bewegten Schaar Andächtiger gesprochen. Der Jünger ist inzwischen auch za einem Meister heran gereist, kühnli-v darf er sich leinen, Borbild- ichoo heute zur Seile stellen, was bei seiner Jugend gleich ehrenvoll sür beide Iheile ist. Ter junge Künstler überlrof olle Erwartungen: ich bin über zeugt. derselbe hat entschieden dazu bcigetragen, das Voile Berständ- niß jür daS gespielte Loncert auch Kreisen zu erschließen, vor denen sich ein Buch mit sieben Siegeln erst aus da» Machtgebot eine» Zauberers zu Offnen pflegt; daß Herr Petri dieser mächiige Zauberer gewesen, bewies der elementar hervorbrecheade Beisallssturni om Schluffe des ConcertS; kaum je hat in diesen Räumen ein Geiger einen äbolichen Ersolg zu verzeichne» gehabt. Der Enthusiasmus de- AudilivriumS verlangte fast gewaltsam eine Zugabe, die der liebenswürdige Künstler auch gewährte, indem er bas Adagio au» Svodr'S neuntem Concerl seinen Saiten entlockte; der Zauber dieser schmeichlerischen TOne hatte zur Folge, daß immer mehr »er- langt wurde, bis Herr Petri wiederum ieiue Geige ansetzie und noch einen Boch'Ichen Sonateniotz hinzukügte. Der Tank, der dem Künstler zu Ideil wurde, war ebenso stürmisch al» herzlich; Mockau wird jeiuen Gast ungern nach so kurzer Bekanntschaft scheiden sehen. Herr Max Erdmaansdörser (welcher srüher Euterpe- Dirigent in Leipzig war), der unierem Ga*> bei der Beqleitoag des Eoncertes uud des Spohr'ichen «daqio» mit seinem Orchester treu zur Seite stand, hatte zur L> Öffnung des Loncerte« Sch über t's unvollendete 8 rooll - Symphonie gewühlt, bei deren Ausführung das Orchester förmlich in dem melodische» Reichtknm des Werke« zu schwelgen schien. Die Details waren bis aus- Aeußerste heran-, aearbeitet und doch in discretefter Form; den Harmonien- und Melodienfluß trübt» nicht die geringste StOrnng: die Wirkung war eine bedeutende: Herr ErdmanusdOrfer konnte sich davon überzeuge» durch den Beifall, der ihm reichlich za Theil wurde — Zam Schloß de» ersten Eoncettlheile« kam eine Tarantella au- der Oper , Rollo" von Simon zur erstmaligen Aufführung: da- ausvruchsloie Musikstück konnte sür kurze Dauer unser Jntereffe i» Anspruch nehmen. Dasselbe beanspruchte zwar eia lang auSgesponnene« „Spanisches Lapriccio" von Rimski-Sorlakow auch, verdient e« in der Thai aber nur sehr wenig. I, ei» Evmrhcnie-Eoucerl gedütt diese« Opus nicht, welches nickt» Besseres ist al« «in Gewirr von Lrckestereffeclc», die au den Haaren herbeigezogra sin». Mendelssohn s 4L Psalm „Wie der Hirick sck«i» »ach frischem Wasser" war ei», gediegene «»sgade. di« v« Veste, de« beka»,ie. Lhore» reck» zusriedenftelleud gelüst wurde, wenngleich da- Eiusack- religiöse dier und da durch zu viel Licht und Schallen Einbuße erlitt. Fr. Klimeiitowa balle »ine anstrengende lüniftnabige Tdeatei« probe eben abjowitt, als sie dis Podium als Svlojüngerin bestieg; da diese Anstiengung der geschätzte» Sängerin leider zu viel zu- geiiiuthet. dütscil wir mit ihr nicht darüber rechten, daß ihr die nüthige Frische am Abend fehlte. Lucrative PreiSbcwerbu ng io Harmoniemusik au sjührung. — AuS Barcelona berichtet man dem „Monestrel" von bei» Ergebniß des Harnioniemusik.PreiSaiiSichreibeiis. Bier Presse bestanden in danrem Gelbe, 3000 dis 10000 Franke», vier i» silbernen und bronzene» Medaillen. Die Sieger waren der Musik- vcrein „Lyra ron Narbonne (Languedoc)", welcher den ersten Preis dovoritrua. den zweiten errang daS StaLtmusitchor von Barcelona relbst (7500 Fr.), den dritten Holle sich die Musik des 57. Linien- Iniaiiierie-Rcgiiiien!- zu Bordeaux: 5000 Fr., in den vierten thesste» sich die Regiiiicntsuiuiik des 50. Liuienreainients von Pcrigueux und die St. Eaecilikr Gttcllschast von Carcasjonne. Die drei Silber medaille» siele» our den Bereiu „La Toulonsaine" au» Toulouse, dann auj zwei spanische Regimentsniusiken, die vom 26. »nd dom 25. Regiment«, jenes i» Albuera, dieses in Navarra, endlich die „Lyra vo» Llermvnt-d'HisrauIi". — Wie man sicht, halten die jranzössschen Bewerber den Löweuantheil erlangt. Dafür zcigtr» sie sich sehr anständig dankbar, indem sie im Lyrische» Theater cm Extraconcerl gaben »nd den Erlös der Aufführung den Arme» und der WohllhSligkeit.'-Geicllichasi von Barcelona überwieseu. Dadurch machten sie sich natürlich erst recht beliebt. t Con servatorien-Rurrdschau. — Ja der Musikzeitung Heugel's (Paris): ,.l,v dlOnestrel" finden wir eine Anzahl Mit- lbei:,ingen über ausländische Musikschulen, welche auch sür unsere Leser Inieress« Haber. Aus Neapel wird berichtet, baß der kuust- sinniqc Lavaüer Prinz Pignalelli-Strongoli als Präsident an die Spitze des dortigen Lonservatoriums gewählt worden ist. Bin« cenzo Prinz von Pignalelli-Strongoli ist Seiiatsniitglird gewesen oder ist es noch. Den, Leipziger Publicum dürfte noch der Name des ausgezeichneten spansschen Geigensicluosi n de Mona sierio in Erinnerung lei», der im Gcwandhause Aussehen erregte. Der selbe trat im AbonnemenlSconcerte vom 6. März 1863 mit großki» Ecsolge aus. Tie „Allgemeine Moden-Zeilung", rcdigirt vom si Dr. August Diezmonn, brachte einen vorzüglichen Weger'jchen Stahlstich mit dessen Bildwß. Professor I. de Monasterio bat neuerdings die Leitung einer ncoerrichieien Elaste am Madrider Conscrva- torium übernommen, eine Elaste sür höhere Ausbildung im Biolin- spiel und in der Kammermusik. Sara säte, der berühmte Lands- mann de Monasterio'», vielleicht sei» Stiller, wird nächsten» in Mailand im Oiiarieilverein cvnccrliren. — Bon Spanien wenden wir unS nach Frankreich. In Marseille befindet sich das Eonservatorium zur Zeit ia den besten Händen, wie eine Correspon- tcnz aus jener Stadt bezeugt, der gegenwärtige Direktor Claudius Blaue cnlwickelt Energie in der Discivün, wie sie unerläßlich ist. und zielbcwußtcs, aus das Ideale gerichtetes Streben. — Auch Nantes »nd RenneS haben höhere Musikschulen. An erst genanntem Orte ist eine neue Classe eingerichtet worden sür Orgcl- viel und Chorgesang-Beqleiiung. Der Organist an der Kathedrale, >err Legrand, Kat die Leitung der Clasje erhalten. Die Harmoaie- Class« übernahm eia neuer Lehrer, der dem Parlier Lo»Iervalormm seine Ausbildung zu verdanken hat, Herr Hourdin. Der bisherige Lehrer. Herr Buziau. trat zurück. AuS RtnneS verlautet, daß man dort gute Musik mach!, ohne d>« Lärmlroniniel darüber zu rühren. So kam dort de» verstorbenen Abbe Baraise Orchestersuile ..ESmerolda" zue überhaupt ersten Aufführung. DaS Verdienst wird dem derzeitigen Direktor Taponnier-Dubout zuerkairnt. ' Gerichtsverhandlungen. Königliches Lauvgericht. V. Strafkammer. Der bisher völlig uubeicholiene Ziegelmeister Friedrich August Karl Piützner aus Zwenkau war der Uuicrschlagung beschuldigt und vom dortige» AnuSgerichi wegen dieses Vergehens zu 6 Kochen Gesäugiriß veruttherlt worden. Hiergegen hatte Piützner jedoch Berusung eingelegt und zwar nur Eriolg. Ter Sachverhalt ist solgender: Dem Angeklagten, welcher seit einer Reihe von Jahren in der Heritzschcl'schen Ziegelei in Zwenkau als Ziegelmeister be- schästigt ist, wurde zur Last gelegt, 3100 Stück Ziegelsteine im Wertde von ca. 80 heimlich verlaust und daS daraus gelöste Geld sür sich behalten zu haben. Piützner bestritt dies aus das Enh Ichiedenste und begründete seine Behauchung durch solgende Thatsacherr. Als Hentzschcl «ev. i»i März d. I. gestorben sei, habe defseii Sohn die Lciiuug der Ziegelei übernommen, d. h. die GeschästSsühruog. Bei Hentzichel »en. habe er (Psützucr) volles Berlrauca genossen und selbstständig Geschäfte abschlikgen können, wie z. B nach seinem Gutdünken Ziegel verkamen können, ebenso habe er die Ermächtigung zur Annahme von Geldern (Incasio von Rechnungen) gehabt. Nun habe er om 5. und 9. Juli d. I. an einen hiesigen BonmateriolienhänLIcr 3100 Stück Ziegel geiiesert, ohne vorher Hentzichel'» zun. Genehmigung einzuholcu, denn er habe dies nicht für nötbig gehalten, da er der Ansicht gewesen jci.daßHcntzschcl juo. wohl nichts dagegen haben werde, um so mehr, als dessen Vater es stets so gehalten. Indessen ersnhr Hcntzschel juu. von dem Handel und stellte Psützner vorüber zur Redr. Ungcachter der Bersickerungea dr» Ziegetmeisters denuncitte Hentzichel denselben und die Folge davon war die obenerwähnte Beruttkieilung. Einigermaßen belastend für den Angeklagten war der Umstand, daß in dem von ihm gesühnten Ber kaussbuche eine Veränderung und einige ungenaue Daten vorgesunden wurden und ferner, daß er einen Tdeil der Steine mit seinem eigenen Geschirr zur Stadt suhr, was sonst nicht der Fall zu sein pflegte. Weiter war sedr belastend für ihn die Aussage des Zeuge» Hentzichel, aus welche jedoch nicht allzu großer Werth gelegt wurde, da Hentzichel leidenschaftliche Behauptungen aoistellle. Das Geld sür die Steiae (ca. SO Mark) hat Psützner nicht erhalten, Venn die Ziegel wurde» nicht gleich bezahlt, vielmehr belastete der Empfänger derselben sein Conto damit entsprechend, so daß also Hentzichel da- Geld mit der Geiammtzahloiig des Händlers erhalten mußte. Einen Nutzen hätte Psützner bei der ganzen Sache demnach überhaupi nicht gehabt. Die köuigl. Staatsanwaltschaft beantragte eine Erhöhung der von der I. Instanz a«-geworsene>i Strafe, dagegen verwendete sich die Bertkeidlgung (Herr Referendar Schräge in B. 1»r. Zchnie! in längerer Darlegung für Aufhebung de- erstinstanzlichen Unheils. DaS Königliche Landgericht konnte denn auch nicht die Ueberzenguag erlangen, daß der Lhatbestaud des g. 246 de» R.-Ttr.-Ges.-Bs. er wiesen fei und erkannte demgemäß aus kostenlose Freisprechung Bsützner'». Von der vierten Strafkammer de» hiesigen köuigl. Land- gerichtS wurden wegen Körperverletzung die Handarbeiter Albert Franz Ornitzfch aus Modeliviy, Hermann Krause aus Gläsien, Otto Richard Köttner ans Lützschena, Mox Oscar Große eben daher, Friedrich August Prenscke ebendaher »nd Oscar Hermann Bäy von hier, der Erftere zu 6 Monaten, die Uebrigen zu 4 bezw 3 Monaten, 2 Monaten, 2 Wochen und 2 Monaten Gefäagoiß verurlheilt. Chemnitz,17. December. EiniuteressanterBeleidiguiigS« proceß gelangte vor der vierten Strafkammer de» hiesigen Land gerichts zur Verhandlung. Al« Beklagte sigurirleu in der Soche 42 Personen, sämnitlich angesehene Bürger an« Wurzen, während als Kläger der Redocreac der deutfch-sreisinnige« „Wurzener Zeitung" Adolf Thiele ooftrot. Am 21. Octoder v. I. erschien nämlich in dem „Wurzener Tageblatt und Aazttqer" eine Annonce, welche von den 42 Beklagten unlerzeichnet war und sich gegen die Haltung der „Wurzener Zeitung", ganz ipeciell aber auch gegen da- Bor- gehen Th.'s ,n Ieinem Blatte richtete. Mit oaverkranbar scharfen and nntrr Umstände» beleidigenden Worten wurde Th.'s Tdäiigkeit in dieser Annonce angegriffe». Th. erhob gegen die Inserenten Klage wegen Beleidigung, doch das Schöffengericht z» Wurzen sprach die Angeklagten ru der Schaag vom 5. April d. I. trei indem cs au- nah»,daß dieveklagtr» inWahraehmunz berechiigterIateresiea gehandelt »nd genügend« Gründe gehadt haben, da» Borgehe» TH.'S in öffenl- licht» »ad »»deren Angelegenhrtten enrrgisch zarückznweisen und zu bekämpfe». Namentlich kam dabei in Frage, daß LH. bei seinen Besprechungen Ding- einer abfälligen Ktttik unterzogen Halle, welche »och Loge der Verhältnisse, ta «elchen di« Beklagte, leben, nickt anattnsttt werde» kannten, ohnrAergerniß z» errege». Gegen bei der Berusungskammer de» Landgerichts zu Leipzig einen günstigeren Erfolg, denn dieselbe vcrurlbeilte die Beklagten zu >e 20 .st Geldstrafe, in die Bezahlung der Proceßkostev. zur Erstattung der dem Privatkläger erwachieiiea nothwendigen Auslagen und sprach dem Bertetzic» das Reckt zu, daS Etrasurtheil >m „Wurzener Tageblatt" nach ttttUriti der Rechtskraft besann! machen zu laßen. Doch dazu kam es nicht, den» die Beklagte» legte» Revision ein »ud das Oberlandes- gericht zu Dresden bob das zweitinstanzliche Urtbcil aus. indem es die Beweis- und EntlcüeidnngSgründe der ersten Instanz nach jeder Richtung hin würdigte. Die Sache wurde nun an das Landgericht Chemnitz zur anderweitea Verhandlung verwiesen. Di« hiesige Bc- rusuiigsinstgiiz verwarf nach eingehender Würdigung der sämmi- Iicheu Beweiscrqcbnisse die Berufung des Privallläger», eS blieb somit bei der Freisprechung der Beklagten und Th. hat sämmtliche Proeeßkosten zu tragen. Aucti die hiesige Beruiungsioftauz hat siw davon überzeugt, daß Th.'s Haltung in seinem Blatte eine »ich: anerkennensw.-rtht qeivcjeu ist und daß die Beklagten — weoa auch in der Form niehrjoch beleidigeud — in Wahrung berechtigte, Interessen gehandelt haben. Nachtrag. * Leipzig, IS. December. Nach einer neueren Ber- vrdming des königlichen Ministeriums d«S Innern ist betreff? der Maßregel» zum Schutze gegen die Trichinen- kraukhert bei den Mensche» eine örtliche Festsetzung des Inhalt-, daß die Untersuchung der am Orte zur Schlachtung kommenden Schweine Lurch einen sitr den Ort verpflichtete» Trichinenschauer erfolgen muß, nicht ausgeschlossen. — LaS königliche Finanzniinisierium hat den im Staats dienste angestellten „geprüften Civilingenicurcn" unv „ge- prüfte» Baumeistern" da? Prädical „RegierungSbau. meistcr als Dienstprädicat verliehen. - * Leipzig. l9. December. Am 18. Januar jeden Jahre» hat biSbcr die Leipziger Stuvenlenschast durch einen großen allgemeinen CommerS, der alle Csrvorationen und auch die Studenten, die keiner akademischen Vereinigung an- gehöreu, vereinte, die Erinnerung an die glorreiche Wreder- ausrichtung de? deutschen Reiches geseierl. In diesem Jahve soll eS nicht so werde», denn e? befinden sich gegenwärtig am Durchgänge der Universilät zwei Aufforderungen von ver- verschicdeucn Seilen zur ftudeittlscheu Ferer oeS l8. Januar. Damit rsr eine Zersplitterung bei der Feier dieses nationalen TagcS eingeleitet worden, die selbst i» akademischen Kreisen kc rne Billigung findet. — Gemäß einem Anschläge am- Schwarzen Brel der Universität haben l82 Studenten in diesem Jahre da» sogenannte Holzstipendium >m Betrage von je lo .ät erhalten. — Nachdem mit einer Generalprobe am DienSlag Abend die lange Reihe der Proben zu dein Weihnachtsmärchen Die sieben Raben" ihren Abschluß gefunden, findet am heutigen Abende im Alten Theater die erste Aus führung statt. — Bon den Meiningern. Im Carolatheater geht am heutigen Donnerstage zum letzten Male „Ein Wintermärchen" mit Frl. Amanda Lnidncr rn der Rolle der Hermione in Scene, wahrend am Freitag und Sonnabend dieser Woche „Die Ahnjran". Tragödie in 5 Acten von Franz Grillparzer, zur Ausführung gelangt, deren eigenartige Insceittrung hier schon rühmftcbst bekannt ist. Da daS Gast- piet der Meininger nuirniehr bis inct. l. Januar l889 scst- gcstellt ist. jo verweisen wir im Interesse unserer Leser schon beute auf das jür die Zeit vom 23. Ls. Ml?, ti? zum l. Januar angeorvircte Repertoire: Sonntag. 23. December. Julius Cäsar"; Montag, 24. December. Geschlossen; Dienötag. 25.. und Mittwoch. 26 December, „Julius Cäsar"; Donnerstag, 27. Dccbr., „Die Jungs rau von Orleans"; Freitag, 28. December. „Marino Halieri"; Sonnabend. 29, uns Sonntag, 30. December. „Wilhelm Teil"; Montag, 3t. December, und DicnSlag, l. Januar, „WaS Ihr wollt!" Von dem kaiserlich russischen StaalSrathc vr. weck. O. Hey selb er in Buchara, der eS sich mit großem Eiscr angelegen fein läßt, die Interessen des „Museums sür Völkerkunde" hier in keil tranSka-pischea Gebieten zu vertreten unv dasselbe nach Kräften in seinen Bestrebungen zu (ordern, hat daS Institut wiederum eine Sendung erhalte», bestehcnv l» einem prächtigen bucharischen Fraueirmantct auS Seide. — Die Benutzung der Eisbahn am Schleußiger Wege ist den Kixdern nur bis zum Eintritt der Dunkelheit gestattet und nicht bis Abends 6 Uhr, wie früher von unS mitgelheilt wurde. — Heute Abend 8 Uhr findet iur Tivoli ein zweites großes Concer t der mit so vielem Beifall ausgenommenen und immer gern gehörten ungarischen Zigenner- capelle unter der Dircction des Herrn Börö« LajoS statt. — Die regelmäßigen Familien-Abonnement Cancerte in der Cenlralhalle erfreuen sich auch in dieser Saison eine» anhaltend zahlreichen Besuchs; sie gewähren dem größeren Publicum, zumal ein scbr mäßige» Eintritts geld erhoben wird, einen billigen musikalischen Genuß. Dir Ausführung dieser Corrcertc ist den Capellen de» 107. und des >34. Injairterie-RegrmenlS übertragen, und erster- spielt gewöhnlich DienSlagS. letztere DonncrStagS. Das Programm ist reichhaltig und entspricht den verschiedene» Anforderungen, und darui liegt denn auch mit die Anziehungs kraft. welche diese Corrcertc aus unser Publicum nun scho: seit Jahren ouSüben. — Gegenwärtig bildet die im Hotel de Pologne de» sindliche plastische Kuiistsiguren-AuSstellung „Weihnachts krippe" den Gegenstand lebbastesterr Interesses aller Kreise, wie der bisher erfreulicher Weise recht zahlreiche Besuch de» Publicum» beweist. Allerdings verdient diese Ausstellung aufs Wärmste empfohlen zu werden, und Eltern und Lehrer sollten nicht versäumen, ihren Kindern bez. Zöglingen daS Vergnügen eines Besuches derselben zu gewäbren. Die „WeibnacktS- krippe" stellt die Geburt Jesu Var und zwar in plastisch sauberster Aussührniig sowie größter Naturtreue. Im Hinter gründe erblickt man Jerusalem und Bethlehem, dazwischen den Oelberg, im Bordergrunde da» Felo der Hirten, den Bach Kidron, die GeburlSstätie de» Heilandes, ken Palast des HerokeS rc. Die ganze Scenerie wird von Engel«, und Menschengestalten, Tinersiguren belebt. Diese Figuren sind kunstvoll auS Holz geschnitzt und da- Product langer mühe voller Arbeit eines alten Bergmannes im Erzgebirge. DaS Eintrittsgeld ist rin sehr mäßige» und die Ausstellung täglich von srüb biS Abend? geöffnet. — Der Schrebervcrein der Nordvorstadt bringt heute Donner-tag Abend« r,8 Uhr und morgen Freitag Nach mittag- 5 Uhr. sowie nächsten Sonntag AbcnLS 7 Uhr im Saale deS „Eldorado" mit Schülern und Schülerinnen der 2 Bürgerschule daS Wer.mackk.sseilspirl von Franz Woenig: „WaS die Tanneugeister flüsterten", zur Ausführung. Der Inhalt des Stücke» ist mit großem Geschick der kindliche» Natur auaepaßl und vermag daher da« Gemüth der Kleinen in ganz besonderer Werse zu fesseln und zn erheitern. Der Dertb dieser Wirkung wird noch dadurch erhöht, daß da« Festspiel in einer edlen Form reizvoller Verse obgesoßt und von einem warm empfundenen, echt sittlichen wird Urthett «endet« LH. Berns»,» et, »nd n:»t»l«« euch Hauche durchweht ist. Hoffentlich wird der Besuch von Klei»
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