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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188907089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-08
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1889
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tzäßchr». »» M AM R» Btrnße ,«zch»Vkr totr». dnflbt« m vergangener Nacht ein Haudlungscommis au« Deren den groben Unfug, daß er die zur Sicherung ausgestellten vorscrtzböcke muthwilliger Weift nmwars. Hierüber von einem Schutzmann betroffen und deshalb arrrtlrt, fetzte er feiner Fvllsübrung nicht nur Widerstand entgegen, sondern er vergriff sich Überdies thüllich an dem Beamten. Dies führte schließlich zur polizeilichen Verhaftung de« Excedenten aus dem Nafchmarkte. — In der Trinkhalle an der allen Thvmasfchule erhielt gestern di« Verkäuferin Besuch von einer Bekannten, einer Schneiderin aus Wurzen. Während ihre» Aufenthalte» daselbst nahm nun letztere Gelegenheit, eine daliegenbe Halskette mit Medaillon in einem unbewachten Augenblicke heimlick» an sich zu nehmen und zu stehlen. Der Diebstahl wurde aber noch rechtzeitig bemerkt und die Diebin polizeilich in Hast genommen. — Aus Anlaß seine- 25jährigen Geschästs- jubiläum» halte Herr Carl Friedrich Rlibl. in Firma C. F. Rühl. Schriftgießerei, Stereotypie und Galvanoplastik in Reudnitz-Leipzig. fein gesanimtes Geschäfts- und Arbeit»» personal am letzte» Sonnabend zu einer Festlichkeit im Schloßkeller-Ctablissement zu Reudnitz versammelt. Die Festtafel zählte etwa hundert Gedecke und von Anfang an beseelte die Theilnehmerschast eine recht fröhliche »nb un gezwungene Stimmung. In seiner Ansprache gedachte der Herr Jubilar mit besonderer Genvqthuung des allezeit freund» lichen Cinvernkhmen» zwifche» ihm und feine» Leuten, da- er von seinem Theile stets zu erholten bemüht gewesen sei. Einer der Arbeiter, Herr Schmidt, brachst einen schwung» vollen Toast aus den Jubilar und sein ganze» Hau» au«, welcher allgemeinen Beisoll fand. Zahlreiche andere Toaste folgten, und erst spät schickte man sich zum Ausbruch« vo» der gastlichen Stätte an. * Lin den au. 7. Juli Das Soinmertheatrr der ., De« i Linden", welches unter der tüchtigen Direction de» Herrn Triebel-Schlegel steht, erfreut mit seinen tresslicheu Leistungen allabendlich rin zahlreiche« Publicum in dem ge- rSunngen schönen Garten des Etablissement». Und in der Thal verdient sowohl die Direction, welche unablässig durch ihr reiche«, wechselnde» Repertoire bemüht ist. den Anforderungen de» Publicum» zu genügen, al» auch da» Künstlereoftmble wegen seine» sicheren und eleganten Spiele« alle Anerkennung In der letzten Zeit folgten sich rasch die ..Rosa-Domino»". „Ge wonnene Herzen", „Die Herzlosen", „Der Viehhändler von Obtrösterreich", „Seine Schwester" u. s. w Die Bussührung de» , Golbonkel" am Donner»lag war musterhast. — Im Sommertheater zu Plagwitz (Felsenkeller wird heute Montag ,L)>e Diamaatenkvuigin", Bolksstück mil Gesang von A Oppenheim wiederholt ausgejührt. Pegau, 8. Inli. von schwerem Leid« sind die zahlreichen verwandle» de» Kaufmann Arthur Friedrich, hier, durch die Nachricht betroffen worden, daß der hoffnungsvolle junge Mann am vergangene» Montag im Schilfe de» Salzigen Sees bei Oberröblingen, westlich von Halle, todt ausgesunken worden ist. Ob eine Ermordung de» allgemein Bedauerten vorliegt oder ein Scblagansall mit tvdtlichem Au»qange und nachfolgender Leichenberaubuna stattgefunben, darüber werden hoffentlich die nächsten Tage Ausschluß zu geben vermögen. Wurzen, 8 Juli. Nächsten Dien»tag. so schreibt da« „Wurzner Tageblatt", findet die erste Hauptversammlung de« Deutschen Reichsvereins statt. Die Bildung eine« solchen Verein» ist von vielen vaterlandsliebenden Männern unserer Stadt längst ersehnt und erstrebt worden Nun gilt e» da« begonnene Werk zu fördern und zu unterstützen. Alle, welche nicht in unsruchlbarer Nörgelei den beste» Absichten unserer Reichsregieruug widerstreben. Alle, welche nicht unser Volk mit döchlönendeo, ober leeren Redensarten und Schlag worten abspeisen, sondern treulich Mithilfen wollen am ruhigen, gedeihlichen Ausbau des Reich», alle Freunde der staatliche» Ordnung sind «inaeladeu und mögen sich recht zahlreich «>n- sinbe». Unsere Gegner sind rührig bei ihrer Wühlarbeit; sorge» wir dafür, baß durch dieselbe nicht die Grundmauern des hehren Rcichsgebäudes gefährdet werdeo, damit nicht de« verloren geh«, was unsere tapferen Krieger mit theurei» Blute erkauft haben. — Die seit dem l3. Juni von, elterlichen Hause abwesend« Tochter de« Mühlenardeiters Poster vo» h>er ist in Leipzig ousgegriffen und daselbst in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. — Eine wlldgewordene und curchgeganaene Kuh, welche einen Meurerlehrliug verletzte, lo daß derselbe eine Gehirnerschütterung bavontrug. ist gelier» Abend in der Nähe von KUHmtzsch von einer zur Tvdtung »»»gesandten Abtbeilung untere« Iägerdataillon« in einem Geireidesrlde angetroffen, erschaffen und dem Eadiller über« den worben. Hainichen, 8. Juli. Der «. Juli, Geliert'» Ge- l urtstag, ist für dir Bevölkerung uuserer Stadt ein Fest lag, nicht im gewöhnlichen Siaue des Wortes, nicht ein Festtag, an welchem die Freud« in rauschenden Accordrn aus» klingt, soiideru an welche« stille», inniges Gedenken die Etim- liiung zu einer festlichen erhebt. Zur hundertsten Wiederkehr et Geburtstages Geliert'», am s. Juli l8lö, habe» Verehrer >>s frommen Dichter« eine Stiftung u>» Leben gerufen, au» eren Zinsenrrirägnissen alljährlich an würdige alte Arme der Stadt Hainichen ein Geldgeschenk gegeben werden soll diesmal waren sünsria Personen ouSgewählt worben, welche» in 1 Juli im RathHoussaale kiese Spende zu Theil wurde. Zwickau. 6 Juli. Gestern saud iu> Schwaneilschlößchen cw diesjährige Hauptconserenz der Direktoren. Lehrer und Lehrerinnen an den Volksschulen de« SchulinspectionSbezirk» Zwickau in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste statt. — Hier sind wiedeiun zwei streikende Maurer, Max Röster und Arno Rau, wegen versuchter Nölh>g»»ig, böhmischen Bergleuten gegenüber, zu 8 bczw. > Woche» Gesängniß verurtheilt worden. — Ebenso wurde -er im Streik befindlich gewesene Bergarbeiter MünSner, welcher aus seinem früheren Arbeitsplätze die Wiederaus- nabme zur Arbeit durchsetzen wollte, wegen Hau«skirdenS- brnche« bestraft. Reichenbach, 8. Juli. Bon Ihrer Majestät der .Königin ist in diesen Tagen dem hiesigen Fraueiiverei» die Siiinnie von 450 ^lk mit der Bestimmung zugegangen, dieselbe nach seinem Ermessen an die Calamitose» der WasserS- nolb vom 5 und 4. Juni zur vertheiluug z» bringen. A» nab erg, 8. Juli. In Folge teS zur AuSsühiung von Bauarbeile» außerordentlich günstigen Soinmers hat die Fertigstellung de» Unterkunst-bause« aus dem Fichtel» berge so beschleunigt werken können, daß die Weihe unk Eröffnung teS schönen und zweckmäßig eingerichtete» Fichtelberghause» nunmehr in seirrlichcr Weise am Sonntag, den 2l. Juli, stattfinken wirk. — Gestern Morgen »i der achte» Stuudc bat sich der beurlaubte Eorrectionair Schneider Bern darb in selbstmörderischer Absicht mit einem Revolver m die Stirn geschossen. Die Kugel ist, wie der ärztliche Befund ergab, elwa 8 cm »> de» Kops eingedrunaen, ebne jedoch sofort de» Tod herbeizusübre» * Zschopau. 8. Juli. Nach de» iu der am 2 d Mt», slallgesuudenen Iabres-Houplvkrlammluiig de« Albeit-Zwcig- vcreiii» zu Zschopau gegebenen Millheilungen konnten Dank der unentgeltlichen ärztliche» Beralhung durch vr Bahr und der kostenlose» Verabreichung aller Medikamente au» der Echaisj'scheu Apotheke 47 Kranke verpflegt werven und wurden solchen au» den Verein-Mitteln noch 800 Liter Milch, l Flasche Wein, 2!» Liier Bi". 82 Pfund Brot, 43 Hektoliter Hohlen und 48> Portionen Essen zugeivendet, während außer dem »och 1302 Portionen Essen und 438 Stück Eier virccl von den VcreinSmitglietern a» arme Nolhleivenke verab- ,eichl wurden Die Gefammteinnabme im Jahre 1888 betrug .-e 4l -s, die Ausgabe 388 8V sodaß ein Baar- caffeubestand von 04 ^ 75 -s verblieb Das Stommver- mögen ist durch den Reingewinn von 1003 ^ 22 ^ aus der Lotterte des Aldert-Zin«tg»«r»sns aus 215t ^ »«gewachsen. 1st« HnnPkbersnwwlnng beschloß bei des, Direct» rftew tze« IVbert-vereins uw Ueberlaffung einer Alberlinerin zu bitten, welche zur Pflege der Berelnskranken, sowie zur Ueberuahme voa Privatkrankenpfleqe gegen Entschädigung aus Losten de« Vereins im hiesigen Ort« stationirt werben soll. — Gestern sreilag Abend ist die Winkler'sch« Lehamühle, ein sehr be- veutendes Etablissement, vollständig niedergebrannt und wurden die in demselben befindlichen reichlichen Borrälhe an Mehl und Getreide zum größten Theil vernichtet. Saupsdors, 7 Juli. Da» dem Tischler Riedel dierselbst gehörige Wohnbau« mil angebaukem AuSzug-hau-, Scheune. Schuppen unk Kuhstall ist vollständig niebergedrannt. Die im Hause wohnhasken drei Familie» verloren dabei säst ikre ganze Habe, versichert balle nur der Besitzer diese» Grundstück» sein Mobiliar. Derselbe ist al» der Brand stiftung verdächtig verhaftet worden. Plauen, 7. I»li. Der CentralauSschuß für da» l2 inittelkeulsche Bunbe-schießen verfügt bereit« über eine stattliche Reibe schöner Ehrenpreise: l) Die Statt Plauen giebt einen silbernen Tafelaufsatz mit 600 baar, Werth 1000 >4 2) Ter Actienbrauverein Plauen baar 800 .4! 3)Äaslwirthverei» Plauen ein silber bcschlagene-Trinkhorn, Werth 300 4) Priv legirt« Schützeiigilke Plauen einen Tafel aufsatz mit 200 -AI baar, Werlh 300 5) Iaqdverein Plauen ein Drillingsgewebr 280 -A 8) Ossiciercorp» der privilegirten Schützengilde Plauen einen noch zu bestimmenden Prei» >m Werthe vo» lOO 7) Berliner Schützenzilde drei Ebrengaden (2 Dtzd. silberne Eßlöffel, 1 Dtzd. silberne Theelöffel) im Werlhe von 300 8) Herr Kurt Köchel-Plauen eine Punschschal« mit Lössel. Werth 100 -AI 0) Herr Alterl Lester Plauen eine» Barometer 50 .4! 10) Herr Richard Wellner Plauen einen Weinkühler 35 -AI 11) Stammtisch Bayerischer Hos-Plauen einen Baroinr'er 60 -AI >2) Iagkgenoffenschast Plauen baar 50 -AI l3) Herr Iuliu» Hübner-Plauen eine Blitzlawpe 35 -AI I») Herr Oberschtiyeiimeisler L. Höppner-Plauen ein silberne« Befleck 80 Zellgesellschast Loreley Plauen einen Weinkühler 45-A 16) Gälte i» Stadt Dre-reii-Plauen einen alttenlschen Trink trug mit silbernem Beschläge 90-AI l?) Schiitzciigesellschast Ho> baar in Elui 50 A 18) Herr Emil Schwerin-Berlin eine silberne Suppenkelle 30 -AI >9) Herr Moritz Müller- Oschatz ei» Berlock 12 -A 20) Schuyengesellschasl Borna 40-A 2l) Herr OSwald Schubert-Harlhau 25 -AI 22) Schützenvereii, We>ße>isee zivei Preise je 80 -AI — 160 .AI 23) Priv. Schütze,igrsellschail Zwickau zwei Preise je 50 ^ — lOO-AI Ferner sind noch Preise zugesichert von de» Fest- au-schüssen >ür da» Bunde-sch eße». soivic von versch ekene» andere» Seiten. — Am vergangenen Di:»«lag sank da« letzte diesjährige Prei«fliegen der Tauben de» hiesigen Bries ts u b e n z üch ter der e IN» .Eilbote" ab Metz (482 lcm Entfernung) statt. Die Tauben wurden am DienSkag früh 5 Uhr 30 Minuten in Metz vor der kaiserl. gortisication in Freiheit gesetzt; e» erreichten trotz der ungünstigen Witterung noch am selbigen Tag« zwei der Tbierchen ibre Heimatb. sie wurde» von den Eigentümern im EonstalirungStocal 5 Uhr 45 Minuten vorgezeigt; e» folgten dann am Piittwoch früh weitere 7 Tauben Lübau, 4. Juli. Gestern Nachmittag ist da» Wohn« gebäude de« Gemeindevorstanve» und Gutsbesitzer» August Schneider in Krappe total abgebrannt. Bischos-werda, 5. Juli. Wie man diese» Jahr schon niehrsach vo» Blutvergislung durch Stiche gistiger Inseklen gehört, so ist heute auch hier ein in bestem ManneSalter stehender Mann einem solche» z»ni Opfer gefallen. Der Kürschnermeister Meyer, Vater von 7 Kinder», ist heute nach unsägliche» Leiden daran gestorben. — Am Donnerttag sind au» Klotzsche zwei Mädchen von 8 und 7 Jahren ganz allein nach Amerika adgereist. Die Kinder sind seit einigen Jahren verwaist, und nun läßt sie ihr in ten Bereinigten Staate» ansässiger Großvater zu sich kommen. z Dresden, 8 Juli. Se. Majestät der König Hot des» Oderstlieutenant und elatSmäßigen Stab-ofsicier im 2 Grena» tier-Regimente Nr. 10t „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Hoblseld, und kem Hauplmann und Eonipagnieches in dem» leiden Regiment«, Schneider, ka« Ritterkreuz l. Elaste ve« Verdienstorden», sowie dem charaktcrisirten Oberst ä I» -mit« ve« 3. Insanlerie-Regimenl» Nr. l02 ..Piiiiz-Regent Lnilpolt vo» Bayern" und Direktor de» MonliruiigS - Depot», vo» Wittern, da« Comlkurkreuz 2. Elaste de« Albrecht»- orben» verliehen Ferner hat Se. Majestät der König kem Feldwebellieuleuant beim Caketlen-CorpS. Mehlbor», an läßlich besten Bn-scheiden« au» dem active» Dienste, da» Berdienstkreuz. und kem Postschaffner Christian Gotllied Schrei ter in Flvha ka- Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Se. Majestät der König hal die vo» kem Direktorium de» Dresdner Verein» zum Schutze der Tbiere ein« gesendete, au» Anlaß der snnsz>g>ährigen Iubelseier de» Verein« verfaßte Festschrift über die geschichtliche Entwickelung de» Thiezschutze» entgegen genommen. — Se. königliche Hoheit Prinz Georg von Preußen, welcher schon seit Jahren da» Körnermuseum der Stadt Dre»dc» zu besuchen pflegt, »ah», auch diesmal wiederum Veranlassung, noch gestern, am Tage seiner Abreise vo» hier »ach Berlin, d,e Sammlungen unter der Fübrung de» MuseumSdireclor» l»r. Peschel eingehend zu besichliae». — Der seit viele» Jahren i» DieSkcn bestehende groß- Wohlthäligkeir»verein „Erz geb irg er" bleibl jederzeit feinet gestellten Ausgabe lreu, in Fällen der Noth arme LaiikSlcule »ach Kräfte» zu unter- stutzen. Auch jetzt ist derselbe wieder aus de», Posten, ui» den durch Wolle,ibrüche im Erzgebirge und Vogtland« Ge schädigte» helfend bkijiisprinaeii. Für Vie am härtesten be troffene Gemeinde Drehbuch hal kcr Verein an» seinen allzeit bereiten Mitteln sofort loo .6 gespendet und einen Ausins in, Enverständniß mit der königl. AnitShanptniannschast zur Saminluug weiterer Gabe» erlasst». Auch für die in gleicher Nolblage befindlichen HilsSbedülftige» i» den Anitslraupl- inaniischaste» Ebemnitz, Zivickau und Plauen hat der Verein zur Unterstützung »msastcnve Vorkehrungen getroffen. s Dresden. 8. Juli. Se. Majestät der König hal an geordnet, daß die AUerhöchstibi» au« Anlaß der Weltin- Iubelseier an« allen Theile» de« Landes zugegangenen überaus zahlreichen, kalligraphisch, künstlerisch und kunsl» gewerblich anSzestattetc» Huldigung«- n»v Ergeden- bcilS-Adresscn vom nächsten Dienstag, den S. Juli, ab vierzehn Tage lang in, königl. K»psc>stichcabi»el zu Jeder- liiaunS Ansicht össenllich ausgestellt werden. — lieber da» Inbiläuin-geschenk, welches der Papst dem König vo» Sachse» überreichen ließ, wird jetzt AuSsühr- iichcreS bekauut. Die Mosackplatle, ca. 70 ein doch und 45 ein breit, ist von eine»! geschnitzt,», vergoldelc» Rahme» uuieebe», welcher abgehoben werden kann, so daß di» Platte als Tischplatte zu benutzen ist. Die ans derselbe» besindl'chc» Zeichnungen stellen Johannes de» Täufer und de» Ehiisiue- kiiabe» dar. welch' letzterer von Johannes >» die Well ein- geführt wird. Johanne« ist in Schäseitrackil gekleidet; er trägt in ter rechten Hank den H rkenstab inik dem Spruch band, aus welchem die Worte: ,I)cco »guiw lloi" geschrieben sind, in der Linke» hält er eine» Krug, in welchem Jordan- Wasser zur Taufe gedacht ist. Der EbristuSknabe trägt ein wallende» irtbeS Kleid; in der rechten Hand hält er ein Gebetbuch, aus welchem ei» Kreuz rubl, in der linken da» »«ne Testament Der Hintergrund de« Bilde« stellt eine Laudschast Palästina» dar, im Vordergründe abgeschlossen durch eine große Farbenpracht eiilwickelle Bliimengruppe. Die Platte ist i» jeder Hinsicht eine prachtvolle Mosaik- arbeit D e einzelnen kleinen Steinchen sind in den Farben tönen meisterbast gewählt und verbunden, so daß man säst rin Gemälde vor sich zu habe» glaubt s Dresden, 8. Juli. Ein s«lt«a«I Jubiläum b«geb» l» biss«« Herbst« einer unserer bekanntesten »ad p«p»- lärfle» sächsische» Parlamentarier. Herr Reichstag«- »nb Landtag«abgeordneter Geh. Hosrath Earl Gustav Acker mann in Dresden. Am ;25. September d. I. vollzieht ich nämlich ein Zeitraum voa 25 Jahren, seitdem der Ge nannte ohne Unterbrechung bas Amt des Stabtverordaeten- Borstehrr» in unserem Gemeinwesen bekleidet. Derselbe bat ich — wie ihm selbst vo» seinen Gegnern uichl bestritten werben kann — in Ausübung diese» Ehrenamtes allezeit durch strengst« Unparteilichkeit, sowie große Gewiffenhastigkeil und Umsicht allSgezeichnet und im geschäftlichen Verkehr durch ein humane» Wesen di« größte Hochachtung und Werlh- chätzung der gesammtea Bürgerschaft erworben Dem Stadtverordneten - Collegium gehört Herr Geh. Hosrath Ackermann schon seit dem 17. Februar >853 an und wurde bei seinem Eintritt in dasselbe sofort zum Schrislsübrer ge wählt. I» den Jahren 1854 b>» 1865 hatte derselbe da» Amt de» l. Dice-Bor'iehers inne, bi« am 25 September 1865 eine Wahl zum Vorsteher erfolgte. Am l7. Februar l?78 eierte er bereik» sein 25jähr!ge» Sladlverordneten-Jubiläum, au» welchem Anlaß ihm in Annerkennung seiner ersprießliche» und ausgezeichneten Thättgkeit das Chrenbürgerrecht der Stadt Dre»de,l verliehen wurde, von Sr. Majestät dem König wurde der verdienstvoll« Mann wiederholt durch Ver leihung hoher Orden e»»gezeichnet. Auch von verschiedene» anderen deulschen Fürsten wurden ihm hohe Orden-au-zeich- n ungen zu Theil. s Dresden, 8 Juli. Zur Erinnerung an di« heule vor 350 Iabren erfolgt« Eiosührung der Reformation in den Meißner Landen wurcen heute vormittag in den städtischen Gymnasien und sämmtlichen übrigen höheren Lel'ranslalten Dresdens, sowie auch in allen Dresdner Bolk»- chulen feierliche Fest acte, bestehend in Festreden, Gesang. Vortrag pastender Gedichte re., abgehalten, welche der Heran wachsenden Jugend die hohe Bedeutung de» Tage» in würdiger Weise vor Augen führten. Tie kirchliche G-dächtnißseier findet morgen statt. Zu Ehren de» Tage- Ware» die THÜrme Dre»ben», die öffentlichen Gebäude und zahlreiche Privot- häuser festlich beflaggt. Mittag» erklang von alle» Thürmen eierliche« Glockengeläut«. Zu Füßen de» Luther-Denkmal» aus dem Neumarkle wurden zahlreich« Lorbeer- und Rosen kränze niedergelegt. — Zur Lohnbewegung der Töpfer resp. Ofensetzer in Dresden wird den .Dre-dner Nachrichten" milgelheilt, daß trotz de« hohen Verdienste» der Ofensetzer, welcher in den letzien 4 Jahren um ca. 60 Proc. erhöht worden ist, die Letzteren abermal» einen Lohnzuschlag von 20 Proc. ver langen. Ter Verdienst eines tüchtigen Ofensetzer» delrägl rur Zeit 1500 ^ bis weit über 2000 und werden di« Lohn bücher zur Corrtrole gern vorgelegt. Nichtsdestoweniger »chen diele bestbezahlten Bauhanbwerkrr abermals 20 Proc. Zulage und Verkürzung der Arbeitszeit aus 9 Stunden mittelst Streikes za erzwingen. Thalsächlich wird der Streik nur durch wenige gewissenlose Agitatoren ge schürt. die sich die Herrschaft über ihre Mitarbeiter an- maßen und denen e» »n der Hauplsach« nur darum zu thun ist, den Arbeitgeber auch noch unter ihre Botmäßigkeit zu bringen Der Verein ter Arbeitgeber findet in seinem Wider stand gegen diese Bestrebungen in ganz Deutschland unter den Fachgenosse» die lebhafteste Unterstützung und da wegen de» Berliner ManrerstreikeS zur Zeit überall wenig Bedarf an Osensetzern ist. so st ht zu erwarte», daß der Streik keine lange Tauer Haber, wird. Die Führer der streikenden Ofen setzer suchen durch allerhand unwahre Mittel und Wege da» Interesse de« Publicum» für sich zu gewinne» und sich als die Unterdrückten biuzustellen 7 Dresden. 8. Juli, vo» den hiesigen Socialdemo kraten wurden vor Kurzen» di« sämmtlichen Bierschank- tälteo der hiesigen Aclien-Birrbrauerei .Gam- brinus" in Acht und Bann erklärt, weil die Direclion der genannte» Gesellschaft sich geweigert hatte, die Säle ihrer beiden großen Restauralion«-Ekadlisscmeiits »Trianon" und „Tivoli" zur Abhaltung von socialdemokralischen Versamm lungen berzugeben. D>e Brauerei hat sich jetzt dock wieder hkibeigelassen. «ine sog. „Arbeiterversammlung" im Trianon- saale zu gestalten. Dieselbe soll morgen slallsinden. Al» Redner tritt der Socialistensührer Bebel aus. Gerichtsverhandlungen. Kintsltche« Sch««r,ertcht. VH. uns lctzte Sitzung. * Leipzig, 7. Juli. Vor Sinlritt in die siebente und letzte Verhandlung der diesmapgeii Ouarialscssion des hiesigen kSnlgl. Schwurgericht« richtete der Präsident desjelb n Herr LundgerichtS- Türector Bartsch, eine kurze Ansprache an die Herren Vrschworeuen, in welcher er denselben für den Fleiß und die AuSdaner, mit welcher sie den zum Theil langwierigen Verhandlungen gesolg« seien, seinen und den Dank de» Olerichichose» auSlprach und diesen Dank in«, b« onderc auch den Herren Obmännern obstaitete. Möge da« Be wußtsein, der StrasrechtSpslege einen Dienst geleistet zu haben, die Herren üleschworene» für die gehabten Mühen entschädigen und mögen sie dem <S'r>chi«liose und der gemeiusamen Thäligkeit ein freundliches Andenken dewabren. Der SchwurgerichtShos wurde gebildet au» dem genannten Herrn Präsidenten und den Herren LandgerichtSräthen von Elterlein und Grnbcc; die Anklage sükrte Herr Staatsanwalt 0r. Nagel, die Bei- theidigung Herr NechlSanwalt Iustizrath l>r. Schill; als Geschworene traten ln Ibäügkeit d>e Herren Kormann-Eulritzsch, Pelermann- tzröbern, Lieberoih Leeden-Leipzig, llamtz-«rimmn, Sieglich-Kohren, Bulibändler Weigel-Leipzig. ThomaS-Böhütz Ebrenberg, Tborer- Leutzjch, Eberl-Äurzen, Batz-Leipzig, Drüds-Borna und FreieSicben. Leipzig. Am Abende deS 14 April d. I. (Palmsonntag) war es aus irgend welchem Anlässe zwischen Knechten de- Gutsbesitzer- G. in Augei« Erolteiidors und dem Dlenstherrn zu Differenzen gekommen, jo daß. da sich vor d,m Gehölte inedr und mehr Menschen anianiinelten, nach Polizei geschickt wurde, ui» den bereits entwickelten Exceß zu b se t'gen „nd die Menge z» zerstreuen. Unter den Exeedenlen be- ianden sich auch der 22 Jahre alte, bisher noch unbestrafte Fabrik- arbeiier Auzutt Wilbelm Koch ouS Groß-Wandeis (Kreis Liegnitz) und der Sojdat R Letztere Beide hatten bereit) ani Nach- inck age »ineinander verkehrt. AIS der Gutsbesitzer G. und lein Bruder ziignffeu und sich nameallich auch gegen Koch und R. wendeten, fluchteten diesrlben. die Brüder G. aber solglen ihnen, alS plötzlich alle vier zu Bode» sielen und aneinander gerieiben. Aus dem Wege zur Polizeiwache bemerkie nun der eine der Brüder Ä., daß er in dea Nucke» gestochen worden sei, »nd i» der Wache leibst stellte sich die Verletzung al- eine sehr erhebliche dar. Die Wunde wir eine tiete uad die Blutung trotz der angelegten Ver bände nicht zu stillen, so daß eS der hcrdeigerusene Arzt, Herr I)r. Ehrender g. nicht auf sich nehmen mochte, den Verl yte» allein weiter zu behandeln, vielmehr die schleunigste Uut-roringu»g de) Herrn H. in) städtische Krankendaus anorbncle. Bei der Untersuchung st-llie sich heraus, daß der Messerstich in !chrag-r Richtung >twa 3 Eenltm. lies in den Nucke» eilig«:rungen, glücklicher Weise aber die Lunge rc. unverletzt geblltben war. «och war nicht abredig, die Verletzung durch einen Stich mit ieu»n> Taschenmesser dem G zugesügl, bestritt aber ganz entichi den. dabei »>>t Ueberlegung gehandelt, am allerwenigsten e.uen etwaigen tödllichen Ausgang sich vergegenwärtigt zu haben; ihm sei eS ledig lich daraus angetomnie», den ihm besreundeten Soldat R. zu de- freien: zudem lei er dnred den Genuß von geistige» Getiänken an- geiruntcu »kivcien. Der Angrklagle ist. wie ihm vorgebalt n wurde» zu der Sache gekommen, ohne daß sie ihm erwa) auqing und er bat gewissermaßen blindlings darauf losgestochen Von Seiten der Zeoqen wurde erklärt, daß sie de« Koch keine Trunkenheit wahr- genommen Hütten, nur der Soldat R. bestätigt den Genuß von Bier uad Branntwein seiten- de- Angeklagten. Sowohl Herr ttr Ehrenberg al- auch Herr Assistenzarzt l>r. Lindner, welcher Hrn.G. im Krankendause behandelte und der gerichis- arztliche Sackwklstandige, Herr Hosrath vr. Berger, sprachen sich übereinstimmend dahin au-, daß, wenn der Stich nicht, wie ge schoben. schiel ober abwärt«, sondern gerade nach dem Nucken G.'S gesüdri worden wäre, eine Verletzung der Lunge, bez. Lefsnnng der Brusthöhle unausbleiblich und ein tödtl.cher AuSgaag zu erwarten gewcftu sein würde. Glücklicher Wene ist aber eine derartige kato- Ilrvptzr au» dem schon aagegeb«»«» Gr»«d« nicht elngeirete» und Herr G. wteder ^»Be». Me rsnigkkch» Ot,nt»,n»,I»sch«ft HK> M t, ktz«» kchlußvonrage sür angezetgr, einmal im Allgemrlnr» «ns die stch dauseubea Klagen über die leider so anssällig überhand nehmenden Nohheitea und die deaselben gegeaüher ungenügend«. Straft» hia- zuweise». Es sei daher ootdwendig, wenn für Rohheiten solcher Art, ime der vorliegenden, die schürsere» Strafbestimmungen angewendet würden, und die käaigliche Staatsanwaltschaft bewege stch du,cha»S aicht außerhalb des Gesetzes, wenn die Haudluugsweise Koch's vom Besicht-puncte des versucht«, Lodtschlags aus -us-esaßt «erde, wie sie dies aus der bezügliche» Gesetzeslüerarur »achweift, welch« zum traben Theil bei dem Elltwurse zu« Reichsftrasgksetzdnch mit derück- ichtigt worden sei. Nachdem sodann dl« königl. Staatsanwaltschaft dt« Begriffe von Absicht and Vorsatz, wie sie di« eiulchlagende» Bestimm»»«» de» Slrafgesevbuchs enthalten, eingehend erläutert, gelangte sie »»der Annahme, daß derAnqeklagte, der nach bemRücken des Verletzte, <». «nd mit voller Kraft gestochen, also »och einer Stelle, dft jede«, auch dem ungebildeten Menschen, al« «ine der gesährltchste» bekannt ist. ich des versuchten Todtschlags schuldig gemacht Hab« und dessen Thot auch ke ne m ldere Beuttheilung verdiene. Der rtogetretrne oüustlge Eisolg ie, nicht von dem Willen des Angeklagten adhäagig, ander» einem Zufall zu verdanken gewesen. Dt- Leriheibigung betrachtete als die Ha»ptsrage vir, ob ich der Aiigeklagte die Möglichkeit vorgestellt Hab«, der Verletzte werde an dem Stiche sterben können. Diese Frag« sei entschiede» » verneinen, denn der Angeklagte bet seinem Vlldungsgrade Hab« ilesr Möglichkeit sicher nicht in de» Lrels seiner Gedanken ans- «nnowmen, er bade gar nicht an dt« Möglichkeit eine« tsdtltchen U»s,ongei gedacht; es komme aber htnz», daß der Angeklagte in nige Genuffe« geistiger Getränke ln einen sehr erregten, wen» vielleicht auch nicht trunkenen Zustand gerathen und dieser Zustand durch den Angriff de» G. auf de» Soldat R., sür dea er Partei genommen, noch wesentllch erhäht worden sei. Die vettheidtgnng stimme mit der königl Staatsanwaltschaft darin vollftätMg überein, daß d" Dhat de« Ang-klagten eine anßerordentltch rohe, aber nicht darm, baß sie al- v riuchter Dodtschlag oosznsaffea sei, vielmehr anr al» schwe-e Körperverletzung. Mit der Anuahme der dargelegte» Anschauungen der Staatsanwaltschaft gerath« man ans eine bedenk liche Bahn Die Geschworene» bejahten tndrffen di« Schuldfraqe wegen ver achten Todtschlags, billigten dem Angrklagten auch keine mildernden Umstände zu. Demgemäß mußte aus Zuchthaus» strafe erkannt werdeo; ialxssea erachtet« der Ser,cht-bos et» weite« Hinausgehen über da« Minimum nicht für aagezeigt. Die Straft wurde daher aus l Jahr 3 Monate Zuchthaus bemessen und davon ei» Zeitraum von 2 Mouatea ats durch dft Uvtri- suchungthas» verbüßt erachtet. " ' ——^ vermischte«. --- Christiania, 6. Juli Se. Majestät der Kaisen Wilhelm hal sich heule Mittag von Odbe nach Eitsjord begeben und wird erst morgen den Wasserfall von Dörings» o» besichtigen. — Berlin, 8. Juli. Dem hiesigen Magistrat find olgende Schreiben zugegangen: Se. Majestät der Kaiier und der König haben mit aufrichtiger reud« die Glückwünsche, welche der Magistrat «nd die Herren äadtverordnetea Allerhächstdemselbra zu der Vermählung Sr. k. H. des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen dargedr cht habe», entgegen zu nehmen geruht und losten dem Magistrate »nd de» Herren Stadtverordneten sür diesen neuen Beweis ansmerksamer Anhänglichkeit besten- danken. I. V. d«S Herrn Geb. Eabiarts-Rath» gez. Anders. Dem Magistrat und den Herren Stadlverordneten sage ich für die mir zu meiner Vermählung Namens der Reichshauplstavt reundlichst ausgesprochenen Glückwüniche meinen herzlichen Dank, dieselben mit meinen ausrichtigslea Wünschen für dt« ferner« 8ohl- sahrt Berlins erwidernd. Schloß Glieuecke, den 26. Juni 1889. gez. Friedrich Leopold. Prinz voa Preußen. — Berlin. 6. Juli. S. M. Kreuzercorvette „Alexaa- drine". Commanvanl Corvetken-Capitain v. Priltwitz und Gasjron, ist am 6. Juli o. in Sydney eingetroffen. — Berlin, 8. Juli. In der Nacht von Donnerstag aus Freitag starb in seiner Wohnung, Bülowstraße 58, einer unserer bekanntesten Literalursreunde und Büchersammler, der Freiherr Wen Velin von Maitzab», im Alter von 74 Iabren. Ein geborener Berliner, gedachte er zunächst di« mililairische Laufbahn einzuschlagen, widmete sich kann aber sehr bald seiner Liebhaberei sür Bücher und Lileratur, Sie sich im Laus der Jahre zu gediegener Fachkenntniß erweiterte. Al« eine neue Auslage der berühmten historisch-krtlischen Lessingou»gabe nothwendig wurde, veranlaßt« der Verleger Göschen den Freiherr» von Maltzahn, die große, schärfstes kritische« Verständmß und gründlichste gelehrte Bildung fordernde Arbeit zu übernehmen und so wurde bei dieser nationalen Aufgabe Maltzahn ter Nachfolger des großen Philologen Karl Lachmann. Für die jetzt im Entstehen be griffene dritte Auslage de» Lessingwerke« ist eine jüngere literar-historische Kraft bereit» eingerückt. Maltzahn ver brachte «men Theil seine» geräuschlosen Leben» in Weimar, wo seine reichhaltige und durch seltene Drucke werthvolle Bibliothek da» vielumivorbcne Z el so mancher Forschersehn- suchl war. Erst vor wenig Jahren siedelte er. nachdem er seine alte Sammlung verkauft halte, in die Vaterstadt über, bi» zuletzt mit der Herstellung einer neuen Bibliothek emsig beschäftigt. Aus Gestalt und Schicksal seine- Nachlasses, den er zum Theil stark hinter dem Riegel hielt, darf man gespannt sein. — Berlin. 8. Juli. In einer nicht besonder» zahlreich besuchten Beisammlung der Berliner Bauarbeitsleute, welche vorgestern Abend lagt«, waren die Redner gewillt, von ihren Forderungen etwas abzulaffe». Man ist nicht abgeneigt, die Arbeit an den Stellen wieder auszuiiebmen, wo 40 -s sür die Slui'de gezahlt wird (früher wurden 45 verlangt). — Zur Besprechung der Strcitaiigelegenheil hielt am Donners tag Abend die Innung .Bund der Bau-, Maurer- und Zimmenneisler Berlin»" eine Versammlung ab »nb hielt den Beschluß, den Gesellen 55 Slundenlobn bei zch»siü»diger Arbeitszeit zu zahlen, ausrechl. verfielen Ware» 328 Be triebe; bei diese» allen sind 5197 Geselle» beschäftigt. Nur in fünf Betrieben ist, so wurde >» der Versammlung mit« gctheill, 3l Maurern und 2l Zilnmercr» die neunstündig« Arbeitszeit bewilligt worden. ES soll Aussicht vorhanden sein, daß die Banbehord: bei den Putzyristen und der Ge brauchsabnahme in wohlwollender Weise de» Uiustäuden Rechnung tragen werde. Der Verein der Bau-Inlcr>ffenten hielt zu derselben Zeit eine Versammlung ab. Die Petition derselben in der eben erwähnten Angelegenheit ist jetzt cben- sallS an daS Polizei-Präsidium abgegangc». Am Sonnabend soll ter erste Zuzug der vom Verein verschriebenen aus wärtigen Gesellen l» Berlin eintrefsen. Die Zimmer- gcs eilen wolle», da 2000 die neunstündige Arbeitszeit dnrchgesetzt habe», partielle Streiks beginnen, um überall diese Forderung biirchzusetzen. --- München. 5. Juli. Herzog vr. Karl Theodor in Bayern bat vorgestern in Tegernsee seine tausendste Staar-Operatio» mit Erfolg vollzogen. DaS OperalinnS- Zimmer war zn diesem festlichen Aclc von den Schwestern de« Krankenhauses mit Blumen und Guirlanden geschmückt. ----- Stuttgart, 6. Juli. Der Landschaftsmaler Her mann Hcrdtle. Besitzer der diesigen permanenten Kunstaus stellung. ist gestorben. — Wie». 6. Juli. Die zu Mauer befindliche Billa de» deutschen Botschafter», Prinzen Reuß, war heute Nacht der Schauplatz eine» blutigen Verbrechen», indem ter Slallmc-ster des Prinzen den Tajeldecker in testen Wohnung überfallen »nd ihm mil zwei bosnische» Messern zehn Ivdlliche Stiche versetzt bat. — St. Etienne, 8 Juli. Die Rctliing-arbeiten werden unautgejetzt betrieben. Drei Leichen wurden berausbesördert; zwar bemerkten die Arbeiter noch mehrere, aber die tödlichen Gase verhinderten jede« Vordringen. — Stockholm. 8. Juli. Ein großes Feuer ver nichtete Köping'S Maschinenfabrik, auch das Rathhaus erlitt Beschädigungen, loch ist glücklicherweise kein Menschenleben »n beklaaen. »»14 «»> Itull, 6km» »l<»k K-nl- llnrü iVien krenl klüm «l«r Vre» dnrch w«b« breni» die eti Seid. Asche leicht glimni »ad tz ächten Asch. Dn«S L»rl Jeder, »ollftei ») Rath« Schn» flug. 1 kauf» Tocht« mit « 5) S. in ka Berli» Wüus. in Dr mann Tochte Lemen Biersö Zn-och hier. , Tochte ». Fri Kunst: Prov. mit I H. Rl Procu l) mit -) H. Stene, Gunde hier hi mit L 5) E. Weber Schnei wosell mein«
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