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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188110079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 4400-4401 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-07
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1881
- Autor
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43S- Vir öffentliche GesnuLhettrp-eze tu Lachsen t« Jahr« 1871». (Aus dem Berichte de» Laudes-Medicinal-Eolle-tum».) 5. Gewerbliche GesuxdheitSpstege. Auch die Mitwirkung bei der Handhabung der Gewerbe' Polizei bildete einen nicht geringen Theil der bezirksärztlichen Thätigkeit. E« waren 350 Neuanlagen von Nierst für Klein vieh bestimmten Schlächtereien zu begutachten, darunter l3 Roßschlächtereien. An einer ziemlichen Anzahl von Fällen mußte die Brrsagung der Genehmigung beantragt werden, weil die in Aussicht genommenen Localiiäten ungeeignet und auch nicht verbesserung-fähig waren. Die Roßschlächtereien waren auch in diesem Jahre wieder im Zunebmen begriffen und e» erfreuten sich die meisten derselben, besonder» im Winter, eine» schwunghaften Betriebe». Da die geschlachteten Pferde nicht der staatlichen Schlachtsteuer unterliegen, so kann leider nickt nachgewiesen werden, wie groß die Zahl derselben ist. Eine Conlrolc in dieser Beziehung wird jedoch ebenfalls al« sehr wilnschen-werth erachtet, da besonder» die ärmere Be völkerung. welche da» lheuere Rind« und Schweinefleisch flch nicht verschaffen kann, in dem Genüsse de- RoßfleischeS erne Entschädigung sucht. Bei der Untersuchung von bereit» be stehenden Schlächtereien wurden mitunter noch recht mißliche Zustände vorgesunden, namentlich betreff» der Abführung der festen und flüssigen Abfälle. In allen derartigen Fällen wurde die Abstellung der vorhandenen tlebelständ« zur Be dingung der Genehmigung gemacht. Die Cavillereien ru Vorbrücke bei Meißen und zu Großenhain haben wieder vielfache Beschwerden hervoraerusen. Hier kann nur durch Verlegung dieser BetriebSstätten au» der Nähe bewohnter Gebäude Abhilfe geschaffen werden und es hat der Besitzer der ersteren hierzu auch die nölhigen An stalten getroffen. Zur Errichtung von Leimfabriken wurde in allen drei vorgelegenen Fällen unter gewissen Bedingungen die Geneh migung beantragt und auch ertheilt. Ein vorzugsweise in Dresden heimischer Fabrikation»zweig ist die Herstellung photographischer Papiere, wozu hauptsächlich große Massen von Eiweiß erforderlich sind. Trotz der peinlichsten Reinlichkeit und Ordnung sind Verun reinigungen der Fabriklocalitäten mit Eiweiß, welche« vor seiner Verwendung auch noch einer Gährung unterworfen wird, nicht zu vermeiden. Der hierdurch entstehende süßlich ekelhafte Geruch ist aber für die übrigen Bewohner und dte Nachbarn derartiger Fabrikgebäude höchst belästigend und führte denn auch im Lause der letzten Jahre zahlreiche Beschwerden herbei. Bei den bereit» bestehenden Fabriken mußte daher zur Ab stellung dieser lledelstände außer der Tesinsection der betreffenden Räumlichkeiten die Schließung aller nach der Straße führenden Fenster und die Anbringung vonBentilationSschornstcinen angeord- net werben, während für neuere Gewerbsanlagen dieser Art eine Anzahl strengerer Bedingungen über Einrichtung der ArbeitS- räuine, Ableitung der Luft au» den Trockcnstuben und Gäh- rungSräumen und Beseitigung der flüssigen Abfälle gestellt wurden. Zu wünschen bleibt nur noch, daß auch dieser Fabrikationszweig mit unter die in tz. lk der Gewerbe ordnung auigcsllhrten insecten Gewerbe ausgenommen wird, damit die Betreibung desselben in jedem beliebigen Gebäude Hausen kei Leipzig Uber gcsundheitschädigende Staubcntwicke lung durch Wollhaarc bez. stark wirkende Droauen ergaben die anaestellten Erörterungen allerdings da- Vorhandensein diese» lledelstände», doch wurde in elfterem Falle nicht, wie angegeben, arsenikhaltiger Staub, sondern nur von Kalkmilch herrührender Katkstauv vorgefunden. In beiden Fällen wurden die nolhwcnvigen Abhils-maßregeln sofort angeorvnct. Bei den Revisionen der PhoSphorzündwaarenfabri- ken durch die BezirkSärzle ist wiederum mehrfach eine laxe Bebandlung der vorgekchriebenen Sicherheitmaßregeln wahrzu- nehmen gewesen. Der im vorigen Jahresberichte bereit-erwähnte, mit PhoSpbornekrose behaftete Arbeiter au» der Obcrwiesen- thaler Fabrik unterzog sich im KreiSkrankenstiftc zu Zwickau eurer Operation, die aber nicht von günstigem Erfolge bc- gleitet gewesen sein soll. Ein erst sechzehnjähriger Arbeiter der Fabrik zu Potsckappcl bei Dresden starb während der in der Dresdner Diakonissenanstalt voraenom.nenen Ope ration. Z»m Schutze der in den Nickel- und Kobalt» gruben de» Schneebergcr Revier» arbeitenden Bergleute, welche nicht selten an Lungenkrebs leiden, haben die beide« BezirkSärzle, vr. Hesse U. uyd I)r. Harting, bei der Gruben verwaltung verschiedene Vorsichtsmaßregeln beantragt; die ihnen hieraus zu Theil gewordene Antwort fällt jedoch in da» folgende Jahr. Andere Gewerbsanlagen. welche die Bezirksärzte noch beschäftigt haben, insbesondere Färbereien, Bleichereien, Ga»-. Dachpappe-, Eiscnbcizesabriken, Ziegeleien u. s. w. bieten nichts besonder- EnvahncnSwerthes. Schließlich ist noch de« Ziebkinderwesens gedacht, über welches der BezirkSarzt vr. Hesse l. in Zittau, soweit e» seinen Bezirk betrifft, aus führlich berichtet. In genanntem Bezirke waren in Pfleg« gegeben 267 Kinder, davon 134 uneheliche. Im °*lter bi» 1 Jahr standen 123. von über 1 bi» 5 Jahre 6^. von über 5 bis 10 Jahre 54 und von über 10 bi» 14 Jahre 21 Kinder. In Zittau selbst waren deren 141, in den« übrigen Medicinalbezirke 126 untergebrachl. Für Ernährung und Pflege eine» Ziehkindes werben in Zittau wöchentlich 2V, bis 3V, Mark bezahlt. In Freiberg und Umgebung ist die Ueberwachung de« Ziehkinderwesen« dem dortigen Aldert-Zweigvereine übertragen worden. Die LufsichtSdamen statten den in Pflege gegebenen Kindern regelmäßige Besuche ab und machen dem VcreinS- auSschuß Mittheilung über ihre Beobachtungen. Auch nehmen bei diesen Besuchen die genannten Damen vielfach Gelegen heit. den Ziehmüttern Belehrung über zweckmäßige Be köstigung und Pflege der Kinder zu geben. Für die AmtShauptmannschast Grimma ist ein Zieh kinder-Regulativ nach dem Muster de- in der Amt-Haupt mannsckast Leipzig bereit« bestehenden ausgestellt worden unk in Kraft getreten. Ein Gleiche» ist in der Stadt Wurzen geschehen. Der Lergkur; von Llm t« der ,JU»strtrite« Zeitung". g Die neueste Nummer der „Illustrirten Zeitung- ge winnt ein tragische» Interesse durch eine sehr gelungene, imposante große Abbildung de» Bergstürze» von Elm, ge zeichnet an Ort und Stelle am 13. September von dem Schiveizer Landschaftsmaler I. Weber. Da» Bild nimm eine ganz« Blattseike ein. Der Sturz kam am 1t. v. M Von dem bewaldeten Plattenberg (auf dem Bilde im Mittel- «runde recht» zu sehen). Der obere Rand de» Abbruch» ttegt 600 Meter über dem Kirchenplatz. Der ausgestaute Fluß im Vordergründe, besten Master da» Trümmermeer durchzieht (die weißen Stellen in dem wüsten Hausen der Felsen, Tteine und Ruvren), ist der Gernst. Die Kirche recht- bildet mit den wenigen Häusern den Rest de« Dorfe« Elm. durch welche« der Weg nach dem Panixer Paß führte. Der Berg im Hintergründe, der da» Thal zu schließen scheint, ist die Falzüber-Alp mit dem Mörderborn, recht» davon befindet sich da» jaus unserem Bilde nicht sichtbare) Martin»- loch, durch da» die Sonne zwei Mal im Jahre da» Ziffer blatt der Kirchlhurinuhr von Elm bescheint, ferner die Tschingel- hörner, der Ofen. Folgt man dem Einschnitt recht» zwischen dem Plattenderg unk der Falzüber-Alp, so kommt man zum SegneOpaß: wendet man sich link», so öffnet sich vor un» da» Thal de» Raminerbache». Die weiße Bergspitz« unk» vom Mördcrhorn markirt Piz Segne». Die Spitze« über dem Plattenberg recht» sind da» Mittag-Horn und da» Zwvtfihckrn. Der Forst darunter, der sich bi» zum Dörfchen beradzteht, wl den Namen Tschingelwald. Im Luße, len Vordergrund« link» in der Ecke, wo die gestauten Wasser sich wälzen, befand sich dir Straße, welche nach Schwand« hinunter Ührt. wo der Dernst sich mit der Linth vereinigt Die wüste Steinmaste, die den Mittelgrund unsere» Bilde» auSsüllt, bedeckt da» vordere so liebliche „ttnterthal" mit ammt seinen prächtigen Matten, seinen wohlbrbaulen Fel- >ern. seinen prächtigen Ahorngruppen, zweiundzwanzig seiner chmucken Wohnhäuser und viele Ställe und Scheunen. Alle» st mit einer zehn bi- vierzig Meter starkrn Schuttmafle ver- chüttet, überdeckt von einer blauschwarzen GedirgSmaste. Unter diesem zehn Millionen Quadratmeter Schutt liegen erschlagen, erdrückt, zerquetscht 114 Personen, ganze Fami lien, Vater, Mutter, Kinder, worunter auch mit Frau und ünf Kindern der Besitzer der Wirthschast im Thale, wo e« am Tage de< Unglück» eben noch lustig hergegangen war. alS der Schreckcn-rut erscholl: „Der Berg kommt!" Wir schließen mit den Worten, in welchen der Aufruf de» chweizrrischen BundeSrathS gipfelt: „Wir sind überzeugt, baß unser Aufruf offene Ohren und Herzen finden werde. Wird eS auch nicht möglich sein, die grünen Matten wieder an» Tageslicht zu bringe», die unter den Bergen von Felsbtkcken liegen, noch dem Thale die dabingerafstcn Bewohner wieder zu geben, so werden sich doch Mittel und Wege finden. der verstümmelten Gemeinde Elm wieder eine sichere Stätte zu bereiten und ihren braven Einwohnern da» Verbleiben in ibrem Lande möglich zu machen. Ihre Augen sollen wieder munter werden unv ihre Herzen mit neuer Hoffnung sich be leben! Wir empfehlen die schweraelrossenen Unglücklichen da mit un» und Euch, getreue, liebe Eidgenosten, in Gotte» Machlschutz!" VorbULersammlung für Lunstgewerbe. Grimma,,ch.r Lleiowea 17. 1« Parterre »er Ltadllsche» Gewerbeschule. Der unentgeltliche Unterricht im Freihand« und Ornamrntzeichnen, welcher für Erwachsene männlichen Geschlecht» regelmäßig im Wintersemester unter Leitung de» IiispectorS der Vorbildersammlüstg. je am Montag, Mittwoch und Freitag Abend von 7—9 Uhr er- theitt wirb, beginnt für da« jetzige Wintersemester am nächsten Montag, den 10. d. Mi»., 7 Uhr. Mit Rück- icht auf den zu Groote stehenden Raum und um im Fortgänge de« Eursu» Störungen tdunlickist zu vermeiden, können in der Reget nur solche BildunaSbebürstige zugr.assen werden, welche nicht mehr fortbildungsschulpflichtig sind unv welche zugleich die Absicht haben, regelmäßig mitzuarbeiten. — Wer nun hiernach diesen unentgeltlichen Unterricht mit besuchen will, wolle ich heute. Freilag Abend. 7 Uhr, in odengenanntem Locale beim Inspector der Borbildcrsammlung. dem Archi tekten Professor A. Schcsser». an inet den. Derselbe wird bei dieser Gelegenheit weiteren Bescheid und gern auch etwaige sonst noch wünschenSwerthe Auskunft erthrucn. Schwurgericht. xvu. Sitzung. * Leipzig, 6. Oktober. Bor Eintritt in die heuttgt letzte Sitzung de» hiesigen Schwurgericht» nahm der Präsident desselben, Herr LandaerichlS-Director Rein, Gelegenheit, den Geschworneu für ihre aulopfernde Thärigkeit bei Lösung der gemeinsamen Ausgabe ln seinem Namen sowohl al» in dem de» Gerichishof« de» Donk abzustatten. Die betsitzeudrn Richter waren die Herren LandaerichtS räthe Btelitz und Hahn, da» Protokoll führte Herr Rekeren-ar Nicolai: al» öffentlicher Ankläger sungirte Herr Staat»anwal« äiitzschel, al» Benheidiger Herr Rechttanwalt Hosraih r. Lohse. Die Geschwornenbank setzte sich au» fol genden Herren zusammen: Privaimaun Bollrakh, Bäckermeister Schatz, Kaufmann Westhausen, Maschineafabrikant Ronniger, Fabrik besitz» 1>r. von Stoutz, Kaufmann «ad Siadtrath Scharf, Kauf mann Winter und Himmermeister Bauer hier, Or»»richter Stein au» Kuckeland, Rentier» Kleemann und Pertnt au« Plagwitz und Photogravh Brvkesch hier. Al» ErgänzungSgelchworue fungirten die Herren Hotelier Thoma» hier und Rittergutsbesitzer Major von Reisüoitz au» Eollmei». Die heuttgt AnNagesache ist unser« Lesern nicht unbekannt, denn sie bildete bereit» in der vorigen Ouartalsitzung de- Schivnrgrricht» den Gegenstand einer Berhandlung. in welcher al» Angeklagter der ehemalige Bürgermeister und Sparcassendirector in Raunbos, Clement Joses tzennig au» Dübeln, in Frage kam. Die Berhandlung mußte damal» vertagt werden, well Hrnnig am Schluffe seiner Vernehmung mit ganz neuen Angaben und Entlostung-verlucheo hervortrat, zu deren «weise sich die Vorladung neuer Zeugen unerläßlich noth- wendig machte. M ttlerwrile ist aber auch da» zu bewältigend« Material in einer Weise angewachien, daß aller Wahrscheinlichkeit nach di« Verhandlung kaum vor Freitag Abend zum Abschluß ge bracht werden dürste, zumal da Hrnnig in weitschweifigen Auseinander setzungen seinen unlauteren Manipulationen eiueu mägüchst milden Eharakter zu gebe» versucht. Wir rusen, «a» die Sache selbst anlangt, unser» Lesern > noch Folgende» in da» Gedächrniß zurück. Anfang» December v. I. ging der köoigl. BmtShauptmanuschast Grimma eine Anzeige mrhrerer Einwohner von Naunhos zu, in welcher dieselben um eine Revision der dem Angeklagten anvertrauten Taffen und Bücher der Stadt und der Svarcasse zu Nauuhof baten. Di« Revision fand am 8. December statt, und da der Angeklagte damal» um eine kurze Frist zur Ausstellung einer genauen Abrechnung gebeten hatte, so erschien die Revisions-Commission zwei Tage später wieder in Naunhos. Hierbei ergaben sich jedoch so erhebliche Ordnung». Widrigkeiten uud Defecte. daß der Angeklagte verhaftet und in An klagestand versetzt wurde. Di« Buchsühruug war eine im hohe» Grade lüderlich«, de«» Alle», wo» die Stadtcasse betras, war vou Heauig lediglich in ein« Strome eingetragen, über die Sparcaffengelder aber von ihm nur ein Manual geführt worden. Die Tassen hatte Henaia auch nicht getrennt gehalten, sondern Alle» in einen Beutel geworfen, so das> e» ein schwere» Stück Arbeit war, volle Klarheit in di« Sache zu bringen. Nach der Anklage hotte Hennig zuerst und in seiner Eigen» schast al» Lparcaffen-Direetor 5107 >l, welche au» der aerichtli» Sudhastation eine» Hause» al« Hypothek der Sparkasse entfallen waren, vereinnahmt und nicht abaellesert, sondern erst viel später eine Abschlagszahlung von 3000 ^ eiugetrage» oder ein tragen lasten. Ferner kamen vereinnahmte Hypoihekenzlnsru und andere Forderungen der Sparkasse in Höhe von 366 187 697 und 825 in Betracht; svdana ober handestr e< sich Posten vou 845 », 200 >!, 250 » und 240 welche Hennig i» seiner anderen Eigenschaft, d. h al» Bürgermeister, vereinnahmt, aber gleichfalls abznliesern Unterlasten hatte, und endlich erscheint in irr Anklageacte noch ein Betrog von 52 ^l vereinnahmte», aber nicht abgelieferte« Lotteriegcld. bezüglich besten jedoch our ein Fall »er etnsachen Unterschlagung vorlag. Wie früher, so nahm auch heute der Angeklagte daraus Bezug, daß ihm, weil er mit Arbeiten überlastet gewesen, zu einer ordentliche» und eingehenden Buchführung keine Zeit übrig geblieben sei. Die Verhandlung hat di« Vorladung einer größeren Anzahl Zeugen nothwendig gemacht, die in der Mehrzahl erst morgen zur Sbh-rung gelangen werden. Nachtrag. * Leipzig, 6 Oktober. Lu» Anlaß de» weit verbrei teten Gerücht», daß von Seiten de« Rache» der Stadt einer Anzahl Inyaver eigener Meßbuden der Platz aus dem Markt« gekündigt worden ser und künftighin nur Ralh»- buden zuarlasten werden sollen, wurde in der letzten Sitzung der Stadtverordneten eine von Herrn Direktor Peucker und mehreren anderen Mitgliedern de» Eolleginm» unter schriebene Anfrage eingebracht. welche Bewanttniß e» mit dieser Maßregel habe. Vom Rath»tisch« au» wurde durch Herrn Ttadtrath Schleißner die thaffächlich« Richtigkeit de» Gerücht» bestätigt und dabei dervorqehoben. daß sich die be treffende Verfügung nur aus 2l Buven beschränke, welche letztlich Standgeib an die Stadtcasse bezahlten. In Folge de» Rückgang» de» Budenverleihgeschäft» habe der Rath selbst eine Anzahl Buden- auf Lager, demgemäß aber die Stadt ein Inlereste an der Verwerthung der selben. von Seiten der Herren Gumpel. Peucker, Speichert tnd Thiem« wurde aus da» Unhaltbar« diese» Standpunkte» und in»besondere vom erstgenannten Redner daraus ver wiesen. daß unter solchen Umständen so und so viele Meß besucher unzufrieden gemacht und verdrängt würden, während bei dem ohnehin beklagen-werlben Rückgang der Messen dar aus gesehen werden must«, daß dieselben un» erhalten bleiben. Es fand daher auch der von Herrn Gumpel gestellte Antrag einstimmig Annahme: den Rath zu ersuchen, die getroffene Maßregel, wenn möglich, wieder aofzuheben und die beab- sichttglen Zwecke auf andere Weise zu erreichen zu suchen. — Ein köstliche» Stückchen Wahlpolitik tiefer» der „Pilger au» Sachsen", indem er schreibt: Für die bevor stehenden Reichstaa-wahlrn wiederholen wir einen Rath, den wir schon früher vei gleicher Brranlaflung gegeben und der auch heute noch am Ersten vor Belastung de» Gewissen» be wahren dürste. Für einen Socialdrmokraten kann ein Christ mil gutem Gewissen nichl stimmen Manche Klaaen und Beschwerden der Soriatdemokraten sind gerecht. Ader sie sind geschworene Feind« der Kirche und der Grundlagen, woraus die gegenwärtige sociale Gestaltung beruht. Darum kann, wie gesagt, kein ehrlicher Christ für sie stimme». Eden o wenig aber auch für einen Liberalen oder sogenannten Freisinnigen. Der Liberali»mu». ebensowohl der „stock- ipringende" wie der schlank unv fest austrrtente Fortschritt». Liberalismus mit ihren verlockenden Phrasen sind gleichsam der malerische Rauch, den der Vulkan der Revolution dem brennenden Feuer und der glühenden Ascke voranschickt, oder, rer Liberalismus dringt unserem gegenwärtigen kirchlichen und politischen Bestand die abzebrende, die Socialdemokratte die galoppirende Schwindsucht. Bleibt nur der konservative Candidat. Er ist vielleicht nicht in jedem Bezirk nach Jeder mann» Geschmack, aber man stimmt nicht für ihn um seiner Person, sondern uni der Grundsätze willen, für die er ver pflichtet ist. im Reichstag zu wirken oder doch zu stimmen. Hat der Wablkrei» bi« jetzt noch keinen konservativen Ean- didaten, so suche man einen und schäme sich nicht der Minorität, die er vielleicht blo» bekommt. Wäre aber ein solcher wirt lich nickt zu erlangen, bann stimme man gar nicht. Man soll sich nickt den Socialdemokratrn oder Liberalen al» Zäblsutler hergcben, mit dem sie jedenfalls nachher para- viren ivürdcn. —o. Leipzig. 6. Oktober. Wie un» mitgetheilt wurde ist zur Zeit ein namhafter Gelehrter beschäftigt, die im HauptstaatS-Archiv zu Dresden vorhandenen urkundlichen Nachrichten über den Leipziger Bürgermeister Hieronymus Rauscher zu sammeln, welcher al» Günstling de» Kurfürsten August und al» energischer Charakter l56V, l569, >572. 1574, 1575 und 1578 — in welchem letzt genannten Jahre er am 6. Deren, der todt in seinem Zimmer gesunden wurde — da» Bürgermeisteramt verwaltete, dir Stadt mit eisernem Scepter regierte. Seinen Tod schrieben die Zeitgenossen den von ihm verfolgten Calvinisten zu. während Andere ihn mil einer bevorstehenden Revision der Stadtcasse in Verbindung brachten und sür Selbstmord durch Gist hielten. Die erwähnten Forschungen versprechen interessante Enthüllungen au» einer für Leipzig so oerhängnißvellrn Zeit und über die amtliche Toätigkril eine» Mannes, über welchen bi» iest noch so viel GeheiinnißvolleS schwebte. * Leipzig, 6. Oktober. Wir hatten in dem Bericht über die Einweihung de» neuen Realschul-Gebäude- in Reudnitz aus Grund einer Milthcilung au» uns al« zuverlässige» erscheinender Quell« die Höhe de» aesammten Bauaufwandes sür diese» Gebäude »nt 203.000 Mark an gegeben. Die Herren Ludwig L Hülßner. Erbauer de» Ge bäude», versichern un» indessen in einem Schneiden, daß der gesamntte Bauaufwand nur l 56,000 Mark betragen hat, und e» wäre demgemäß dir frühere Angabe zu berichtigen. —p. Leipzig, 6. Oktober. Wie schon mitgetheilt, wird da» alte Schlitzenhau» durch einen Umbau nn Lause de» Winterhalbjahre» ein« bedeutende Veränderung erfahren. Der Güte de« jetzigen Verwattung-chcs», Herrn Berthold, ver danken wir einest näheren Einblick in die projectirte Anlage und glauben bei dem Inlereste, welche» unsere Bevölkerung stet» an dieser ihm lieb gewordenen Vergnügungsstätte ge nommen hat, schon jetzt Einige» über die Einrichtungen de» Baue» unseren Lesern nicht vorenlhallen zu dürfen. Zunächst sei bemerkt, daß ein großer Wintergarten, ein Theater mit Eircu» und Hotelräume den zukünftigen Betrieb de» Etablissement» bilden werden und daß man dazu die ganze Fläche de» BordergartenS bi» zum früheren Trianon- gebäude bebauen will. Da» Inner« der kolossalen GlaS- Halle, welche den Wintergarten bittet, ist in reich« Renais- lance-Decoration gehalten, eingeschlesten von beiden Seiten durch 3 Eiageii-Äalconc, die zugleich den Eingang von den 50 link- und recht» sich anschließenden Hotelzimmern haben. Im Hintergrund wird der Saalbau von einer Bübne be grenzt. die doppelseitig geöffnet vorn nach dem Saal und rückwärts nach der sich ihr anlehnenden Eircu-dalle Durch blicke gewährt und selbst auch al- Orchesterraum sür große Musikauffllhrungen benutzt werden kann. Ter CircuSbau ist so ccnstruirt, daß er selbstständig sür sich, aber auch in Ver bindung mit dem Wintergarten al» Bühne skr große AuS- stattungSpanlomimen, Ballet» re. dient. Wintergarten und Eircu» werden bequem für 6000 Menschen Platz bieten. In dieser kolossalen Ausdehnung existirt bi» dato noch kern ähnliche» Vergnügung-local in Deutschland. Bon der inner« Ausschmückung und Construclion des Wintergarten- saaleS wird man sich am besten eine Vorstellung macken können, wenn man an den Eoncerlaartrn de« Eenlral-Holel» oder an di« höchst geschmackvolle Eilen- und GlaSconstruction Ve» neuen Stadlparksaale« in Karlsbad denkt. Wie in diesem soll auch hier da» Auge de» Beschauer» woblthuend von schönen architektonischen Formen und darmonitcker Farben wirkung berührt werten. Die Beleuchtung soll durch ge dämpfte« elektrische» Lickt bewirkt werden und die Ven- tilation-vorrichtimge» fi»d bei der Anlage derart getroffen, daß iw Sommer erne angenehme Kühle, im Winter aber eine behagliche Wärme die mächtigen Räume erfüllt. Der geniale Entwurf für dielen großartigen Bau, der. bi» zum Frühjahr kommenden Jahre» auSgesührl, Leipzig» Weltruf wieder neu auszusrischen berufen ist, rührt von einem jungen Leipziger Architekten, Herrn Planer, her. * Leipzig, 6. Octob>.r. Wie wohl vorauSrusthen war batte sich die gestern Nachmittag veranstaltete erste Kinder- Borstellung im Mellini-Theater. bei welcher der Eintrittspreis ein sehr niedriger war, eine» derartig zahl reichen Besuch- (1800 Kinver!) zu erfreuen, daß da» geräumig, Theater lhatsäcklich bi« aus den letzten Platz au»verkanst war. Ja der Andrang war ein solcher, daß au« der Nachbarschaft alle bereiten Sitzmöbel ausgelrieben nrervcn mußten, um da» Keine Volk selbst in den Gängen und den sonst frei gelassenen Räumen unterzubringen. Für den Kindersrennd vot diese Vorstellung einen wahrbast erquickenden Anblick; aus allen Gesichtern war die Helle Freud« und die gespannteste Er wartung der Tinge, die da kommen sollten und kamen, zu lesen. Herr Direktor Mcllini hatte ein auserlesene» Programm gewählt, und wahre BeisallSsalven ertönten nach jeder einzelnen Nummer. Wir habe» bei dieser Gelegenheit, ganz besonder« aber bei der Abend-Vorstellung, al» der Regen ohne Unter laß herabströmte, aus» Neue einen Bewei« für die Solidität de- Baue» de» Theater» erhalten; keinerlei störende Einwir kungen verleideten den Aufenthalt, im Gegentheil. überall behielt eine angenehme und behagliche Temperatur die Herr schaft. und so war kenn auch die Abend-Vorstellung zahlreich besucht — die beste Empfehlung sür den Künstler und seine Leistungen. —o. von dem Kops-Equilibristen Herrn Alessandro, welcher dem Klinstlerpersonal in der Au-stellnngSballe angebvrt. wird nachstehende» Kraststilck, welche» letzten Dien-tag vormittag in der Kvnstlerprobe statlsand, berichtet. E« wnrdr von Herrn Alestandro mit dem Vertreter einer Brauerei gewettet, daß er im Stande sei. ein Faß mit einem Hektoliter Bier aus dem Kopfe zu tragen. Da» Faß wurde von vier Män nern de» Künstler ans den Kops aehvde« und v»n ihm IN« irstaunen äller Anwesenden regelrecht eine Weil« balancirt. lußer dem wohlverdienten Beisall der Zuschauer heimste Herr Alestandro al» Preis der gewonnenen Welte auch da» Faß mit den 200 Serbeln prächtigem Crostitzer ein. — Am künftigen Sonntag wird un Saale de» hiesigen Eldorado" die Knaben-Capelle de« Herrn Direktor <!ck>rmer in Neustadt-Leipzig zum ersten Male in der Oestenllichkeit eine Probe ihrer Leistungssähigkrit ableaen. Di« lknaben werden al» tüchtig geschult bezeichnet und ihr Diri gent hat sich die Heranhildung der jugendlichen Musiker eifrig angelegen sein lasten. Da da« gewählte Local sich zu der Aufführung ganz vorzüglich eignet, so sei der Besuch der- elben jedem für die Sache sich Jnteressirenden empfohlen. * Leipzig. 6. Ockoter. Eine ebenso originelle wie hübsch« und darum gewiß willkommene Ucberrasckmna hat die Ad ministration der hier erscheinenden und von Paul de Witt herauSgeg,denen „Zeitschrift sür Instrumentenbau" ihren Abonnenlen bereitet, indem sie da- kürzlich von un» besprochene Tableau, weicht eine Zusammenstellung der Bild nisse ihrer ersten Mitarbeiter, umgeben von Postmarkeu au- aller Herren Ländern re., sowie von Rerenstonen über diese Zeitschrift, entbält, bei A. Naumann <L Schröder in Leipzig durch Lichtdruck vervielfältigen und diese Repro» ductionrn ihren Lesern gratis zu gehen ließ. Die Blätter sind, wie wir au» einer Vorlage ersehen, sehr sein und sauber au»- ;esübrt und so scharf im Druck, daß selbst die kleine Perl- christ mit bloßem Auge leicht zu lesen ist. Da »un auch die Portrait» und die verschiedensten Postzeicken eine ebenso gute und getreue Wiedergabe erfahren habe», so dürste diese enterestante Publikation enie sehr beifällige Ausnahme finden. — Der „Sächsische Wehr-Kalender" der Miiitalr-, Krieger- und Veteranen-Bereme. verabschiedeter und acliver Soldaten unv Soldatensrrunde aus da» Jahr 1882 ist nun auch rrschinwn und bringt seinen bisbrrigcn Freunden de» Unterhaltenden und Praktischen sür Haus und Wirthsck-ast eine reiche Fülle. Mil demselben ist auch die Na»>zliste rer königlich sächsischen Armee verbunden, so daß er Nick'«» zu wünschen übrig läßt. Er ist in der Nitterstraße Nr. 4l bei O. Tb. Winckler zu haben. * Leipzig, 8. Oktober. Von der vierten Strafkammer de« hiesigen königl. Landgericht« wurden in den heutigen :-aiiptverdandlungen derurtbeilt: l) Der Gutsbesitzer Karl Ernst Priemer au- Zwaawiy wegen Psankverstrickung »c. u 2 Wochen, 2) der Viehhändler Hermann Müller au» Weißbach wegen Betrug« re. zu 2 Monaten. 3) der Hand arbeiter Ems« Heinrich Mehnert aus Weiidisckluppa wegen Diebstahls zu 6 Monaten Gesängniß; dahingegen wurde der Kellner Heinrich Hermann Hohmann hier von der Anklage der Beseitigung von Psandstücken sreigesprocken. — Reudnitz. Am Abend de« 5. Oktober entstand in der hiesigen Gemeindestraße Feuerlärm, welcher sehr leicht die Alarmirung der Feuerwehr zur Folge hätte habe» können, wenn mchl durch die Hilfeleistung der Hausbewohner da» Feuer erstickt worden wäre. Die HauSwirlhin. welch« mit ihrem Gatten nicht gerade im besten Einvernehmen leben oll, bemerkte beim Oessnen der Thür ihrer Wohnstnb« 3 brennende Treppenstufen und ganz bedeutenden Petroleum- irruch. ES stellte sich bei Ermittelung der Ursache de» grande« berau», daß der Ehegatte die Petroleumlampe, ob au» versehen oder in Absicht bleibe dahingestellt, hatte falle» lasten, und daß dadurch der Brand herbeigesührt worden war. G BrandiS, 5. Oktober. Am gestrigen Nachmittag ist in einem Gute in Zweenfurth an einer erkrankten Kuh da» Vorhandensein der Lungrnseuche coostalirt und sofort di« nöthiae Vorkehrung gegen die Verbreitung dieser Krankheit getroffen worden. L Lei«nig, 5. October. In einer der letzten Nächte wnrda der Sohn eine« Obsthändler» au« Zschoppach, al» derselbe sich mit seinem Geschirr aus dem Rückwege von Leipzig in der Nähe von Grrmma beiand, von Vrn Strolchen ange halten und ersucht, sie mitzunehnien. Da der Geschirrfllhrrr sich besten weigerte. ^ schlugen die Strolche mit Stöcke» auf ihn lo», glücklicher Weise aver nahmen die Pserd« eine so schnelle Gangart an, daß erhebliche Verletzungen nicht z« verzeichnen waren. * Grimma, S. Oktober. Mittwoch, de» 12. Oktober» Nachmittag 4 Uhr gedenkt der hiesige Gesangverein Ossiaa unter der Directum von Cantor Böhringrr in der hiesigen Klosterkirche eine geistliche Musikaufführung zu veranstaüea und hat hierzu Mendelssohn'» Oratonum „EliaS" gewählt. Für die Aufführung diese- erhabenen und zugleich Jedermann verständlichen Werke« sind die umsasseiiditcii Vorkehrungen getroffen worden, die großartige Musik in würdiger Weise zur Darstellung zu bringen. Um eine angemessene kräftig« Wirkung der vielen in dem Werte vorkommenden reichem Chöre zu erzielen, ist der Kirchenchor de» königl. Semmar» zugezogen worden. Die Ausführung der Soli haben a»s- wärtige Künstlerinnen und Künstler von anerkanntem Ruse übernommen und zwar Fräulein Overbeck au» Weimar, Fräulein Boggstöver aus Leipzig, die Herren Singer-Leipzig und Gutzschbach-DrcSten. Da» Orchester unter Leitung unsrre» bewährten Stadtmusikdireetor» Wolschke erhält auch die bei der reichen, vielseitigen Instrumentation de» Werke» nothwendig sich herauSsiclleiide Verstärkung durch auswärtige, namentlich Leipziger Musiter. — Nach dem Rechnungsabschluß aus da» Jahr l580, wie er jetzt vom Stadtratd veröffentlicht wird, dilanzirt die Einnahme und Au-gabe der hiesigen Stadtcasse mit l43.0lo Mark l7 Pf. Unter den Einnahmen finden sich als bemerkt n-werli, 28,073 Mark Nutzungen von Grundstücken und 22,561 Mark Communalanlagcn. Bon den eingenommenen Geldern sind gestosten zur Siadtcaste 22,561 Mart, zur Sckulcasse 22,700 Mark, zur Armenraste 7000 Mark, zur Kirckwircasse 4500 Mark, zur Feuerlöschgerütkecaffe 3310 Mart. Unter drn Ausgaben lind zu erwähnen 19.088 Mark gewöhnlicher und I I.Oll Mart nngewöbnlicher Bauaufwand. 24,140 Mark B-iolkungen, Emolumente. Gratisicattvncn. Pensionen. 15.705 Mark Z nscn, l5.300 Mark zur Sladtschuldentilgung. — Wie s »ur Zeit berichtet, wurde Ende Auqust einem hiesigen Kaufmann au» seinem Laden eine größere Summe Geldes gestohlen. Als Thäter ist jetzt ein bei dem Kaufmann damals eiuquartirt gewesener Hutaren-Unterossicier. der nach tcu> Manöver ent lassen wurde, ermittelt worden. Derselbe ist auch der That geständig. Von dem Gclde bat man l70 Mark in dem Hose eine- Nachbargrundstücke» noch versteckt gesunden. — Kommenden Sonntag, den 9. Oktober feiert der hiesige Zweigverein der Gustav-Adols-Slist»ilg sein Ialiressest m der Kirche zu Großbardau und wird Pastor vr. Wipper wann die Predigt hatten. In der darauj mi Gasthos statt- fiiidenden Nachbesprechung soll namentlich auch des am 13. October fallenden lOO jährigen Gedenktage« der Erthei» lung de» Tolcranzedicle» für die Protestanten Oesterreich« gedacht werden. — Beim hiesigen Husarenregimenl traten am Sonnabend lO junge Leute als Einjährig- Freiwillige ein. * Nossen, 6. October. Der Bezirksausschuß der Amt»« hauptmannsckast Meißen beschloß vor einiger Zeit auf Anregung die Einrichtung einer Bczirksanstalt zur Unter bringung von verwahrlosten resp. der Verwahrlosung entgegen gehenden Kindern. Die Zabl der Unterbringung«- bekürstigen beläuft sich aus 93. Der Ausschuß glaubte nun, daß. wenn die Anstalt sür lOO Kinder eingerichtet werde, dem dieSsallsigen Bedürfnisse aus eine lange Zeit hinan« Rechnung getragen werde. Vor weiterem Vorgehen soll nun erst eine Aufforderung an die Gemeinten zur Erlangung von Offerten sür die Erwerbung eines geeigneten Grundstücke» ertasten und dann die Angelegenheit einer zu erwählenden Commission bebus» der weiteren Erörterungen vorgelegt werden. — Da» seltene Fest der diamantenen Hochzeit begeht am Freitag der kiesige Seisensiedcrmcisler Kliemann und dessen Ebesrau. Da» würdige Jubelpaar erfreut sich noch geistiger und körperlicher Frisch«.
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