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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-18
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1889
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l cd cke >i« !I>, t». N8 :er >u ml in Iil. >8'- 14 8 ,5 W 5 7 5 Fünfte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ rvi. Mittwoch den 18. September 1889. 83. Jahrgang. Telegramme. G veritu, 17. September. Nach M-ldnng etviqer Abendblätter werdrn die Gerüchte vom Rücktritt der Direktor» der Disconto- Gesellichalt, Hausemaua, al» unbeqründet bez-ichnet. ö Rütitzsr, 17. September. (Privai-Delegromm.) Die uaga- rische Schweiaeriosubr ist heute aus 160 Stück zurück- geg äugen, weil die vorwöchenlliche Schweinesendung theckweift uuverkanst oebliebe» war. —r München, 17. September. (Privat-Teftgramm) Durch die Verwendung de» bayenlchen Finanzministers ist die Verlänge- ruug de« Noleubankprivilegium» zweiselio» geworden; die Stimmung dalür ist im BuudeSrathe günstig. Wie verlaute», sei der cheguer, uud zwar zu Gunsten der R ichsbauk. der preußische Kiaonjministrr, in besseu halbjährigen Urlaub der eventuelle Küudi- gungstermia sällt. Vas Verbot der Schweine-Linfuhr. -ft Verliti, 16. September. Am 14 Juli d. I. wurde durch kaiserliche V rordnung die Einsuhr russischer und öfterreichisch- »ngarischer Schwäne völlig verboten, ohne baß die Gründe dieser unerwartete» Maßregel bekannt gemacht wären. Allerdings brachte die „Roidd Allg. Zeitung", welche als Mundstück der Regierung gilt, am 23. Juli einen Artikel welcher da) Verbot als aus veterinär- polizeiliche» Gründen erlassen rechtfertigte, und im Leitartikel vom 18. September w rd die gleiche Begründung wiederholt. Bei »»seien Nachbar» soll die Maul- »nd Klauenseuche herrschen, und zur Ver hütung der Verschleppung nach Deutschland bleibe nichls anderes übrig — al» das allgemeine Einfuhrverbot. Man sei sich zwar vollständig darüber klar gewesen, daß dies Verbot ebenso wie Andere ähnliche, z B. dar PserdeauSsuhrverbot. welches zeitweise in Krast war, namentlich in der UebergangSp riobe Einzelinteressen empfindlich berühren werde; loser» in einzelnen Orten der bill ge Fleischbezug beschränkt sei, müßt-n diese Sonderinteressen indessen dem allgemeine» Interesse gegenüber, welches die Schiebung unserer Ostgirnz » gebieterisch erfordert, znrücktreten. Zur Milderung der Nachil eile sei übrigens g ich hcn, was geschehen konnte, insbesondere sür einzelne Grenzbezirke generelle Dispense erlheilt, die Eisenbahntarise sür Flkischse»du»aen aus dem Innern de- Reich» dvrtbin wesenllich ermäßigt. Wir verkauft,n gegen 1'/, M ll. Schase alljährlich nach dem Westen, uud dieser Absatz ginge ohne Einsuhrverbot verloren, während auch unser heimischrS Vieh Lurch Einschleppea der Seuche schweren Schaden leide. Wir stimmen mit der „Nordd. Allg." darin überein, daß die Regierung vollständig berechtigt und sogar verpsl chtct war. das deutsche Lieh gegeu Ansteckung und die deutsche ViehauSsubr in iherm Geschälte zu schützen. Nur sragt es sich, ob die ergriffenen Maßregeln die richtigen und ob nicht auch noch andere Interessen zu schützen waren, die jetzt schwer geschädigt sind. WoS die Zwickdienlichkril de- Einsuhrverboies belriff'. taffen sich schon dagegen schwer wiegende Einw »dangen erheben. Würde durch dasselbe die Einfuhr wirklich voll und ganz verhindert, io wäre Alle- in Ordnung. Die Regierung weiß aber sehr wohl, daß a» der Grenze seit Erhebung der Eiusuhrzölle «in lebhafter Schmuggel mit Vieh betriebe» wird. Nach der ossicirllc» Stal st k wurden im EtatSjabre 1886/87 4013 Schwein« und Svon- ferkel beim Eiuichmuggeln über die Grenze consiScirt, 1887/88 5493 und 1888/W 5740 Stück. Daß nicht alle eingeichnmggelien Schweine, sondern wahrscheinlich nur ein geringer Dheil consiScirt wurde, ist zwciselloS, und w r werden oteZ'bl der eingeichmuggellen sicherlich zu niedrig aus 10000 schätzen könne». Diese 10 00" Schweine wurden bisher jährlich ohne alle grsundheilspol zeiliche Eon- trole nach Teulschl >nd eingesührt, um den Zoll von 6 .^t pro Schwei» von 1 >1 pro Sponserte! zu ersparen. Heute sind i» Folge des, EiusuhrverboteS die ausländischen Schweine au brr Grenze »» Preise gesunken, die tuländischrn gestiegen, so daß es sich beim Schmuggeln nicht mehr um den Verdienst von 6, res». 1 sonder» mindestens um 30, resp. 5 .Al pro Stück handelt. Es dürsten daher trotz ver stärkter Grenjbeivachung jetzt mehr Schweine als früher eingeschmug gelt werden. Sollte indessen die Zahl wirklich abgenommen haben, so genügen schon wenige Stücke, ui» in Folge der großen Au- ÜeckungSkiast die Seuche nach Deutschland zu bringen. Wahrschiiiilich wäre eS praktischer g> wesen, d e Einsuhr zu ge stalten. aber die Controlmaßregel» bei derselben zu ver schärfen. Der königlich sächsische Medieinalrath, Professor an der kgl lächs. Thierarzneischule und Londeslhierarzt vr. Haubner, der als Autorität in diese» Frage» anerkannt ist, nr»nt in seinem klassische» Weike über Thieiheilkunde als Ursachen der Mau!« und Klauenseuche in erster Linie Selbsteniwickelung aus ungekannleu Em slüffe» (Miasma), dann Ansteckung. Letztere sei die häufigste Be» anlaffung und würde gemeinhin durch aiigekausles und Treibvieh (Schweine) vermittelt. Die Ansteckung geschieht, heißt eS Weiler, durch kranke Tbiere uoniiltelbar ober Mittelbar durch Weiden, Triften, Streu, selbst durch die Beklildung der Mrilschen und durch Wild, welchrS auch von der Kraulheit bcsollen wird. Der einzig mögliche Schutz ist Abhaltung der Ansteckung. Allgemeine Sperrmaß regeln sind ober viel zu listig, stets von unsicherer Wirkung, meistens ohne Erfolg. Haubner sagt, daß die Krankheit iu 2 bis 4 Tagen zum sichtbaren Ausbruch gelange. Nach diesen Angaben eines hervorrag.-nöcn Sachve, ständigen wäre es viel richiiger gewesen, das ausländische Schwein htiieinzu- lafsen, ober thierärzllich zu unlersuchen. eventuell in alle» zweifel haften Fällen eine Quarantäne dafür anzuordnen, für welche 4 Tage genügen. Dadurch würden die Theuerung im Jnlande und die hohe Prämie aus den Schmuggel völlig vermieden. lieber die zu ergreifenden Maßregel» gehen sonach die Meinungen der Sachverständigen auseinander, und hat mau daher kein Rech», der Regierung einen Vocwurs zu machen, daß sie sich sür da- Verbot entschied. Ihre Absicht ist jedensalls eine löbliche und gute. Unmöglich konnte ihr aber unbekannt sein, daß solch Verbot schwere Störungen deS bisherige» Fseffchhandel» und der Preise herbeisührru mußte. Aehnliche Verbote sind srüber bereits e>lassen, und aus den damaligen Ei sohrungen mußte die Regierung die Prri> - stelgerung de» SchweincsI tsches voraus imssen. Der ihr von Velen Seiten gemachte Borwurs, daß sie beim Verbote aus diese Folgen zunächst keine Rücksicht genommen, sondein erst nachdem die Pieise de- Fleisches enorm gestiegen, nachdem die armen Leute ia Verzweiflung gebracht waren, nachdem der Zeitungen Vau ollen Seite» Klagen brachten, einige Erleichterungen asordnete, dieser Vocwurs scheint nicht ganz unbegründet zu sein. Buch d cfe Erleichterungen habe» k»s jetzt sich keineswegs genügend ecwiescn. und di« Fleischpreise sind noch immer weit über ihrer nor- malen Höhe, sie bilden in manchen Gegenden eine große Lalamität für die ärmere Bevölkerung. Zwei Schritte würde» hier wirksame Abhilfe schaffen; zunächst de Srmäßiaung oder Aushebung des Zolle- von 20 sür 100 bx eiugesühriea Fleisches. E,n lebende« Schwein, welche- srhr wohl 100 lux frischen Fleisches liefert, zahlt nur 6 >1 Zoll, und die Einfuhr bestand daher bisher nur aus lebendem Vieh. Nachdem dies verboten, wäre e» nur rech» und billig den Zoll sür Fleisch soweit zu ermäßigen, daß er dem Satze sür Vieh entspricht. Die andere Maßregel würde die Hebung der Schweine, und «trhmastung im Jnlande bezw ckcn und bestünde in Aufhebung de« EmfuhrzelftS aus Mais. Die Ungarn und Rusfeu sind uns in der Schwe nemast so sehr überlege», weil sie das beste Mastlutter, den Mai-, um Vieles billiger als wir haben, und aus dem englischen Markte können wir aus demselben Grunde mil dem Amerikaner nicht concurriren. Al« 1879 da« erste Gesetz über Belreidezölle eingebracht wurde, blieb Mais zollfrei, weil man sagte, cS könne hier von keinerBer- Hinderung der auslöndiichen Eoncurrenz die Rede sein, da Deutich- laud soft gar keinen Mais bauen kann. Nur wenige Gegen den im Sud-Westen haben das hierzu erforderliche warm« Klima 1885 wurdk trotz starker Opposit an e n Zoll von 1 ^i pro 100 hx ousertegt und derselbe 1887 aus 2 erhöh». Dieser Zoll hindert Ungarn, Rumänen und Amerikaner an der Aussubr des Mus zu uns, daher müßten sie selbst masten und schicke» uns onstalt Mai» die feiten Schweine re. So wie dir Maikzoll fällt, bek.mmen wir billigere» Maftlulter und unsere Lan:wi>the kSuntn sich mit mehr Nutzen al» btlher aus diese» Zweig legen; gleichzeitig steigen aber WkswirtWafiliches. LI« fstr diesen Dhell bestimmten Sendung«, stud zu richten an den verantwortlichen Redakteur deffelbe» G. G. tn ötitzzitz. in Folge lebhafterer Nachlrage di« M'i«Preise im Auslande und diese« büßt sonach fttne bisherige Ueberlegeuhei» billige» Mastfutter- großeniheilS ein. Bei dem wirklichen Nothstande, der tu alle» Arbeiterkreisen in Folge de« theuereu Fleisches heiricht, soll,« die Reg-eruna so schleunig wie thunlich diese beiden Maßregeln ergreift». Die . Nordd. Allg. Ztg." constalirt. daß im August 1888 das Kilogramm Schweine- lejsch in 24 größeren Marktorlen Preußens N7 im August 1889 dagegen 141 kastele. Ob diese Theuerung. w>e die „Nordd. Allg. Zig." meint, zum Theil auch ouS anderen Uriachen als aus dem Einfuhrverbote entsprang, ist sür den armen Mann gleichgiltiq, und Jeder, der mit ihn, Mttgesnhl hat, sollie nur dazu beilragen, daß diese Lheueruug sobald als möglich beseitigt würde. Vermischtes. Leipzig» 17. Sepiember. *— Deutsche Rrichsbank. Die Uebersicht der deuischen Reichs- bank über die am 14. d. M. beendete Woche weist eine fernere Ab- nähme des MeiallbestandeS um 12 113 000 (1889: 21082 OM-Al) aus. während gleichzeitig da» Wecbftlporteftuille abermals eine Ver mehrung um 4168 OM ,/i (1889:2l 674 OM -H) crsadren hat. Da gegen sind die Lombaidlorderunqen nur um 1 6800M >1 zurück- gegangen. Der Betrag der im Unilaus befind icken Noten vermin derte sich um 13 176 MO >l, während in der e»>sp erbenden Woche des Vorjahre« eine Zunahme derselben um 8 784 OM >1 statl- gesuiiden hatte. Die Giroverbiudlichkeiten hoben sich um 3 257 OM »Al (1889: Abnahme 5430OM -6) Die übiiqcn ausgewiesenen Ver änderungen sind nicht von Belang. Die steuerfreie Noieureftrve hat sich von 165,41 Millionen Mark am 7. d. M. aus 166.39 Millionen Mark eihöi/l gegen 305,66 Millionen Mark am 15. September deS Vorjahres. *— Zur Richtigstellung. Iu der in unftrcr MontagS- Nummer entbalckn-n L sie der aus der Melbouruer Welt-Ans tellung 1888/89 prämiirte» sächsische» Aussteller war gesagt, daß die hiesige Faibensabrik von Berger ch, Wirth rine Er- wähnung sür ihre Fabrikate erhalten HLite. Laut einer osficielliN Anzeige ck. <j. Berlin vom 19. Juni «r. o. des Herrn SiaatSsecrrtair des Innern ist jedoch der-genannte» Firma der erste Preis zu- erkaniit worden. *— Patentpapierfabrik zu Penig. In einein Dresdener Blatte finden wir die Angabe, daß „dem Vernehme» nach sich die Dividende sür die am 30. Juni d. I. beendete BetriebSperiode aus 5'/, Proc. stellen dürste". Aus unsere Anfrage an conipetenler Stelle wird uns mitgelheitt, daß diese Angabe ajs ver'Lßl-ch keines weg- zu betrachten sei, daß solche vielmehr lediglich aus Veiiiiuthur.g beiuhe. ft Plaut», 16. September. Tie heule Nb nd im „Prater" ob- gehaltene Hauviversammluug der Verwaltungsstelle Plauen des „CentralverbundeS der Stickerei-Industrie in Sachsen" war zahlreich besucht. Eine Anzahl Plauenscher Li ck leifirmen Hot gegen die Be,chiüsse deS Cenlralcoinilös des ge nannte» Ve b nd'S, vom 1. Oktober d I ab de» Mnimallohn sür die unlcrste Tarnclasse von 1,40 .Al au! 1,45 .A» zu erhöhen und weiter eine Lohneihöhiing um 10 ^ sü> alle Rapporie unter der Bedingung einrreten zu lassen, daß auch der Siickereiverband der Ostschweiz und Vorarlbergs eine gleiche Lohnerhöhung eintrelen läßt. Stellung genommen, und cS habe» diese Heeren ihren Austiltt an- dem Verband crkiärl, wenn bis Ende 1890 eine Lohnerhöhung be absichtigt werden sollte Es wurde t» der Der ammlnng he,var- gehoben, daß die beschlossene Lohnerköhung um 5 ^ aus alle Fälle einzinrelen hebe und laß auch an der writer beabsichtigt,n Lohn- erhöh,ing sestzuhalten ist. selbst aus die Gefahr hin der Auffösuug d s Verbandes. Der Verband, welcher 4 Jahre lang schon segens reich bestanden, müsse nun einmal seine Krnflprobe bestehen. *— Zwickauer Brückenberg-Steinkohle »bauverei». Die Veiwallung motivirt die vorgeschlagenc Reduktion des Capitols ». A. wie solgt: „Mit den Anirägen aus Herabsetzung des Ncliciicapitals durch Znsnminenlegung von Aktien entsprechen die Organe des Vereins de» seit Aiisang dieses Jahres mchriach auS der Mitte der Aclionaire kundgegebenen Wünschen. AlleidiiigS lagen die Verhältnisse zu der Zelt, als d es. Wünsche zum Ausdruck kam n, wesentlich anders als jetzt. DaS Beiciebsjahr 1888 batte ein Ergeh,iiß aelicsert, welches eme w iiere Besserung gegen das Vorjahr erkennen ließ und sür das Jahr 1869 durste man bei der günstig,n Lage d.s Kohlenmarklei aus eine weitere günstige E»iwick,luiig hoffen, wobei man sich aber nicht verhehlte, daß auch wesenllich höhere Ueberschüsse, al» der Pia 1888, aus iäng,re Zeit hinaus noch nicht gestatte» würden, eine Dividende an die Aclionaire zur Aus zahlung zu br»ig-n. wenn man sich nicht entschloß, die Möglichkeit zur sosoriigc» Vornahme sehr bedeutender Abschreibungen aus die Hohen Buchwerlhe unserer Anlagen zu schassen. Um dies zu er reichen, und damit der Vcrein nicht voraussichtlich währ nd einer längere» Reihe von Jahren die VetricbSüberichüsft ausschließlich zu '.'lbichreibungen verwende» muß, giebt es keine» anderen Weg, als den der Herabsetzung des Aktienkapitals. Hiermit würde nicht nur den Ihatiächlichen Verhältnissen ollenlhasle» R,ch- nung getragen, sondern auch zugleich den gcsetzlichen Borjchrisicn entsprochen. Obgleich die Hoffnungen, welche sich bezüglich einer Verzinsung des Aclieoccipitals an die Capiialherodsetzung lnüpiten. durch die weittrageade» Folgen, w lche der Ai beileraussiand im Mai dieses Jahres sür den Verein mit sich brachte, wesentlich berinttäch. tigt werden mußten, glauben wir dennoch im Interesse des Vereins zu handeln, wenn wir de» einmal ins Auge gefaßte» Plan einer Eapitaih-rabsetzung auch unter diese» verändeiten Verhallt» sse» weiter verfolgen und zur Durchsührung empiehlcn." *— Baumwollspinnerei Mittweida, Actlen-Geiell- schast. Der am 16. d. M. in Miitweida unter Vorsitz des Herrn I. C. Licho in» »eu. aus Leipzig abgehallenen sechsten ordenil chen Geiieral-Bersammlung der genannten Gesellschaft wohnten 14 Actio- noire. welche 261 Aktien vertraten, bei. Der GeschäslSberichl und die Bilanz für das am 30. Juni e. beendete Geschäftsjahr wurden entsprechend den Anträgen des Aussichtsraths eiustimnng genehmigt und sowohl der Direktion wie dem Aussichtsraid Decharge ertheiit Die aus 10 Proc,nt icstgesetzie Dividend: gelangt vom 1. November o. ab bei der Easse ber Gesellschaft und bei der Allgemeinen Deutsche» Credit-Ansta t in Leipzig zur Auszahlung. DaS ausscheidende Mit glied deS Auisich sraihs, Heer Oskar Meyer aus Leipzig, in Firma M her L Co., wurde wirdergcwählt. Am Schluß der General- Versammlung theilte die Direktion mit, daß auch die Aussichten sür das lausende Geschäftsjahr rech! günstige seien. Au« der Mitte der Aclionaire wurde der Direktion ganz besonderer Dank und Aner- kennung sür die umsichtige und crsolgreichc Geschäftsführung aus- gesprochen. Z Die Zittauer Handels- und Gewerbekammer erläßt öffentlich d e Mittheiluiig, daß sie dem Bahnbauprojecle Bautzen Borbahnho U>Yst-Wrißwaffer äußerst lympattnsch gesinnt sei und einstimmig beschlasft» habe, zuvörderst noch die Linie, soweit sie säcbsischerseils zu bauen vorgeschlage» ist, durch eine Abtaeilung der Verk hrsdevu- latio» bereisen zu lassen, für thatlächlich unrichtig erklär,». chf Dresden, 16. September. Dresdner Preßhefen- und KornspirituS-Fabrik (sonst I L. Bram sch). DaS am 30. Juni d. I. abgelausiNe >9. Geichä'Isjohr brr voigenonnirn Acliengeftllichast Hai die günstigen Mvmeiiie, welche das vorher- g gangeue Jade jo vorlheilhaft ausz ichneien, nickt im Geiolqe gehabt, namentlich war dem Untern hmen kein« Gelegenheit geboten, eintret nie Sckwankungcn der Spirituspieift, wie früher, günstig auSnutzen zu kännen, und die letzte» Monate brachten sogar Preis- reduciiviien sür Nelenproiucte. Nächsldcm stell'«» sich im ganzen abgelauftnen Jahre die Getreidepreise w-sentlich hölier, wie im vo'hergeqaiigene». und c« war dabei nicht einmal möglich, durch vorübergehende deff-re Veiwertdung der Hanptproducie Eiiiichädiqunq zu si iden. Indeffe» h ibe» sich Jabresvrodnctioii und Absatz wieder weientlick vergrößert. Die Pcoduciion beliei sich auf ca. 402000 dir Preßhis n (gegen 390 M0 kx im Vorjahre) und ca. I IMOMI rohen koenspirilu« zu 80 Procent (gegen 960OMI im vorigen Iadre.) Die GelaiiiMiproduclion ha» sich der Gründung der Actien- geftllschaft ziemlich aus das Doppelte erhöh». AuS kiesen Erfolgen glaubt die Verwaltung auch aus eine sortdauernde und gesteigert« Beliebtheit der Fabrikate des Et'bl sftiiients, die sämnillich gleich mäßig an der Zunahme des Absatzes beiheilig! sind» schließen zu sollen. Das Gewinn- und Vellnst-Laoto verzeichnet einen Gewinn von 195 974 Die Abschreibungen wurden iu gewohnter Höhe bemessen und stellten sieb aus 39 150 Bon dem verbliebenen Reingewinn sollen 12 000 sür den Special - Reservefonds adge. »we gt und 13'/, Proc Dividende — wie im Vorjahre — an die Actsonaire vertheilt werden. *— FrachteemSßigung sür Meuselwitzer Kohlen, sendunqen Vom 16 v. M. ad ist, wie wir hören, für die Mru'elwitzer Kodlen eine Frachtermäßigung eingeirelen, welche sür nach Leipzig und Umgebung gerichtete Sendungen 2 ^1 per Doppel wagen austrägt. *— Coburg.Gothaer Eredit-Gesellschaft. Aut einer angebliche» A issichlsraldssitzung der Coburg-Gothaer Crebit-Keftll- schast wird dem ,.B. B.-C." brrichiet, daß die Ergebnisse, welche biß jetzt erzielt worden seien, und die Geschäfte, deren Abwicke, lung bi- zum Schlüsse des Jahre- ersolgen würde, eine Dividende für da- lausende Iadr von 12 b»- 15 Vrocent ichern, ohne daß hierbei der Verdienst au dem Wilmersdorser Grundbesitz der Gesellschaft in Rechnung gezogen wäre. Der Ber« kaus des Münchner Besitzes würde bis zum Jahresichluß vollkommen abg,wickelt sein und ergebe einen bedeutenden Nutzen. — Hierzu wird uns von insornurier Seile milgelheilt, daß diese Angaben nicht correct seien, obwohl die vorou-sichilichen Ergebnisse ungefähr entspiecheiid wären. Di« Schätzung der Dividente sei veisrnhi. Berlin, 16. September. Der erste Stärkeiuteressenlen- tag, verbunden mit einem Stärkemarkt, wurde heule Vormittag ia der Waarenbörse eröffnet. Der Vorsitzende de- „Vereins der Siärkeinteresftntkn in Deutschland" hielt eine längere Ansprache, worin er die Gründe darlegte, die zu dem Unternehmen geführt hätten. Er glaube, daß der Ersalg gesichert sei. Später werde der Hauptmarkt im Oktober staltfinde». Durch die neue Einrichtung olle zwischen Producenten und Eoniumenten vermittelt werden. Der letzige Pr,üS beruhe aus Ziisälligkeiten, er müsft sich nach dem Aus fallen der Ernte richten. Die Speculation solle ausgeschlossen werben. Bieler-Machern berichtete sodann über den Aussall der Kartoffel ernte. De, Ausschuß habe beschlossen, einen Geiauimlbericht zu- iainmeiizustelleii. Redner theilte dann die Ernteergebnisse aus de» einzelnen Provinzen mit, in der Provinz Brandenburg sei der Durchschnitt llü Proe. gewesen, in Schlesien 112 Proc., in Pommern 98 Proc., in Pose» IlO Proc., in Ostpreußen Ichwankte» die An- gaben, die auch nicht genügend vorliegen, in Westprenßen 95 Proc.. in Sachsen 105 Proc. (Altmark 90 Proc.). I», Allgemeinen ist die Kartoffelcrnie der Quantität nach über dem Durchschn'tt, der Qualität nach unter dem Durchschnitt gewesen. Die Besserung der Preise nach oben hi» werde vorläufig nicht erzielt werden. Der Vorsitzende theilte noch mit, daß Brrm tiler zwischen Producenten und Co», iumcnteii. die aus eigene Geschäfte verzichten wollten, sich gemeldei Kälten Die Geschäfte sollten nach bestimmtem Formular abgeschlossen „ns die Abschlüsse ti» Bureau gemeldet werden. Hieraus begann der Markt, welcher versckieocne Abschlüffe schon in den ersten Slnnden Zeitigte. AIS Dhcilnehmer zu dem Markte hatten sich bis zum 4. k>. M. 2i 8 aus allen Provinzen gemeldet, a!S Aussteller von Proben in Stäike und Stirkesabukation 9, von Geräiden und Be darfsartikeln 8 Die Ausstellung g-währt einen interessanten Ein blick in die Leistungssähigkeit deS HaupigewerbeS und der Nevei:- gewerbe. Am hervorragendsten ist de' Theil, welcher vom Verein ber SvtriiuSsabrikanten ringeieudet worden ist. In welchem Umfange die hohen deutsche» Schutzzölle in andern Länd-rn enlw.der dirert zu Zollrepressalien gelahrt oder doch eine dem deutschen Abspeirungssystem seindseligc Stimmung hervorgerufen h den. welche den friedlich«,, Handels- verkehr aiißerordenllick erschwert, ist auS sehr vielen Mielhetlungen über einzelne Industriezweige zu ersehen, welche in den Jahres, berichten der deutschen Handelskammern ge,nacht weiden. Ein Paar charakteristische Beispiele bietet u. A. der Jahresbericht der Handels- Niid Gewerbekammer zu Stuttgart. E n dortiger Leinen'abrikant bemerkt z. B. über das zollpolitische Verhältniß Deutschlands zu Oesterreich-Ungarn: „Die Zollverhältnisje wirken wie ein Hemmlchnh aus nuferen Export, besonders aus de» nach Oesterreich; der Nutzen wird durch den erdrückend hohen Zoll säst ganz aus- gesogen; lediglich nur um unsere Aibeiter genügend beschäftigen z» können und ihnen den Verdienst nicht entiehen zu lassen, iverden ivic zur Beibehaltung dieses letzteren Absatzgebietes bestimmt. Der Verkehr mit der Schweiz konnte sich im Vorjahre nur wenig heben." „Die Losung ist", schreibt ein Kunde, „lieber etwas theurcr kaufen, und die einheimische Industrie unlersiütze», als da- Geld den deutschrn Schutzzöllnern in die Hände liefern". Und in dein Sp cialberickt über die in Slultgart und Cannstatt bedeutend entwickelte Herrenconseclion wird betreffs der neuesten Zollpolitik der Schweiz ausaeftihrt: „Unliebsam >noch:e» sich 1888 die schvtzzöllnerischen Bestrebungen, namentlich in Holland und in erhöhtem Maße in der Schweiz fühlbar, wobei ganz bc- sonders die in Deutschland bestehenden Schutz zölle als Agtiationsmittel benutzt wurden; durch die Verlängerung drs deutsch-schweizerischen Handelsvertrages ist sür die Anssuhr nach der Schweiz diese Gefahr vorläufig deftitigt; es haben sich aber dort in der Hoffnung ans diese Zollerbühnn; Eoncurrenz- gescheckte elablirt, die immerbin Schaden bringen . *— lieber die Wirksamkeit der Lartele in den Rohstoffe» und Fabrikaten der chemischen Industrie sällt der jüngste Handelsbericht des großen Dresdener DroguenbauscS Gehe L Co. durchaus kein günstiges Unheil. Der Bericht conslailrt zunächst, daß die im Winterhalbjahre 1888/89 ringet!ekrne größere Lel- hastigkeit im Geschäfte in technisch-chemischen Produkten und Farbwaaren auch im Sommer ungehalten Hai, bemerkt jedoch gleich, daß die Lage einer Anzahl dieser Producie noch immer künstlich, d. h durch Syndikate und eingeschränkte Production, günstiger gr- stallet worden ist. Die Geschäftslage in diesen Artikeln erscheint danach noch keineswegs als eine normale, und der lebhaftere, ober nicht entsprechend umsänglichere Umsatz dient nur einci» laus-nden Bedürsnisje, welches nicht im Stande ist, die Leistungssähigkeit der Production auch nur aunäheind zu erschöpfen. „Unter dirsen Um ständen", iührt der Bericht weiter aus, „ist Selbst!" schiänkung der letzteren ein Gebot naturgemäßer BolkSwirthschait, welch, ja immer die Herstellung de« Gleichgewicht« zwischen An- gebot und Nachsiagc erstrebe» muß; und soweit sic cnefcni Zwecke dienen, scheine» auch die jetzt so Mel praklicirien Conventionen gar wohl am Platze. Berurlheilen müssen wir sie hingegen nach wie vor, wenn sie der volkswirihichastlichen Emwickelung eine R chiung geben sollen, welche den natü> liehen Vorbedingungen entgegenläns», also etwa durch künstliches Zurückhatten des Borraths in dem Mo mente eine Steigerung der Peeiie hcrbeisühren wollen uns E n- sckränkung der Nachsrogc veranlassen, wo angesichts vermehrter Zn- suhren die Entlastung teS Marktes nur von einem verstäikien Abzüge zu erhoffen wäre, der aus diesem Wege gerade verhindert wirs. I» iolcke» Fällen ist der Krach da« unausbleibliche Ende, wie die« die große Kalasteopdr aus dem Cdininmarkte im Jahre >884 deuilich bewiesen hat. Einen andern (und nicht den ersten) Fall jähen Preissturzes bei einem unter künstlichen Ma> ftvervälinisft» ardattene» Artikel werden wir unter „Jod" näher zu beipreche» haben. Man Kat die llonventionen wegen ihres zum Theil »ilernattonalen Charakters in Verbindung aeb acht mit der vertragsmäßigen Regelung der auswärtigen Haiidelsbeziebungen, indem ma» durch den modc- ricenden Einfluß jener Privaiübeeeinkünfte aui die Verfolgung de« Eoncurrknzinleresfts b,S in seine äußersten Folgen den in gleicher Richtung n> rksamen Zollichutz zm» Theil überflüssig »lachen und dadurch wieder eine neue Aero vertragsmäßigen kreieren Verkehrs der Völker unter einander anbadnen zu können hoffte. Wir könne» uns dieser Hoffnung nickt hingeben, denn abgesehen davon, daß die Regierungen in einer Z-it hochgefteigerter Staats,ngerenz in die wirihschafllichen Dinge aus ih,e Prärogative schwerlich zu Gunsten mehr oder weniger unsicherer Peivolverriaigungen verzichten werden, ist die politische Stellung der gleichiam in zwei Heerlager gelheilten eurvpiische» Mächte zur Zeit «ine solche, daß eine Vertrauen in die Dauer ber friedlichen Bez,«dünge» voiau-fttzende wechielseitige Hin gabe unter den aus ungefähr gleichem, wirtbschaftlichem Niveau sie enden Staaten nicht erwartet werden kann. Die derzeitigen poli tisch n Allianzen verbinde» w'rlb'chaftlich zu lliigleicharitge, zuwenig ein territoriales Ganz« barst llende Länderniassen. al- daß der von Bielen kNräumle internationale Zollduns sich auf dieser Basis rm» w ckün könnte." ** Die Gründung eines Waarrnhanjes, i» welchem aus- Ichließlich Staats-oder Lominuualbromle »u kaufen verpflichtet sind, wird neuerdings von Vrrkt» au» kn »llein Ernste bewert. stelligt. Die Klagen über diese» Vorgehen sind letzter Lag« bereit« durch di« Kleindöndler zum Ausdruck gebracht worden. Sehen w r von dem Interessen-Standpunkt gänzlich ab, so erscheint uu» die Gründung e»ieS Waareuhnuse» der »»gedenieten Art auch aus allgemeinen wirthschastlichen Gründen nicht angängig: denn damit wird der Anfang gemacht, den Zwischen- und Klein- Handel zu monopolisiren. Da- aber kann nimmermehr ii» Interesse gedeihlicher Entwickelung liegen; denn setzen wir auch de» Fall, das Waarrnhaus vermöchte an seine Mitglieder die Maaren wirklich uni Einige» billiger obzulafftn, als es der Aleinböndl r kann, so wird doch durch den Druck, den das Waar-nhau- auf den Kleinhandel, der vorzugsweise von Beamten abhängig ist, ansübt. ohne Zwetsel in den gcsammten Handel eine enorme Störung getragen, deren Tragweite gar nicht obzen,essen werden kann. Man lasse deshalb ab, den Handel auch noch in dieser Beziehung zu lc- unruhigen, denn Monopole, in welcher Form sie auch oustreten. bedeuten immer eine Schwächung vieler Existrnzen zu Gunsteu des Monopol-UnternehmerS. tztz. Erträgnisse deutscher Sctiengesellschasten E » Auftatz Or. R. van der Borgt'S in Lonrad's „Jahrbücher» ür Nationalökonomie und Statistik" über die finanzielle Lage deutscher Iiibustric-Astiengesellschaften im BelriebSjahre 1886 7 zähit sür geranntes Jahr 1782 Jiidustric-Aciiengeftllschaftrn an', welche „lit einen, Actiencopi tale (einschließlich Pe>orttLl»aclicii) vrn 2 869 685 671 ,/l! arbeiteten und an Reingewinn 191 778 403-Al. davon Gcwtiinantheil der Actionalre 116490 705^1, ergaben und an Unterbilanzen 39 681 140 auiwiesen. Der Reinge winn betrug im Durchschnitt 6.68 Proc., der Gewiaaauiheil der Actionalre 4,7 Proc, die Unterbtlanzea 1,38 Proc. dcs Aciiencapiials. Mit Unterbllanz arbeiteten 298 Gesellschaften, bez. 16'/, Proc. dcr Gesammtzahl *— Dir Germania, Hagel-Versicherung».Gesell schaft zu Berlin hebt in einer im Iickeraleniheile (S. 5826> bc- indlicken Bekannlmachung Hervor, daß si- „ach ihiem Tarissnstein. ohne den Reservefonds in Anspruch nehmen zu müssen, Nachschuß- iräinien nicht zu erheben brauche und daß, selbst wenn die letzt jähligen Einrich-Uiig». und Orgauisatioiiskoste» eine außergewSH». liche Deckung trheftchen sollte», die Einziehung des kaum ncaucut- werihen Betrages von etwa 20 Procent der Voiprämie der Aicksrderung rnispi echen würde. Die Durchschnitt-Prämie sür 100 Halmfrüchte slclll sich auch in dicftm hagelreiche,> Jahre aus 56 Z Hallcsche Straßenbahn, Actic,igcjcllschaft. Die General- Versammlung am 17. d. M. genehmigte den bczünlich Legung zweiter Gleite rc. mit der Stadt Halle verrtnbarten Vertrag und bewilligte die zu dem Dopvelgleisbau ersorderlichen Mittel. Die Art der Aufbringung derselben wird dem Vorstände überlassen. Auch mit der Gemeinde Giebichenstein soll ein Vertrag wegen eitles zweiten Gleises aus den dortigen Strecken geschloffen werden. *— Vom Walreisen-Markte. Auf dem Walzeiftn-Markte herrscht andauernd sehr reges Leben. Die Nachfrage, die Vvu Tag M Tag dringender anftritt. kann von den Werken kaum genügt iverden. Die anSländischc Nachsrage ist ebenfalls in letzterer Zeit befriedigt. Tie Preise sind fest und vorläufig noch nicht erhöht worden, trotzdem sie im Ve hällniß zu den Kohlen- und Roheisen- Preisen höher sein wüßten Der rheiniseb-westsölische Walzwerk- verband wird auf seiner nächsten General-Veisamiitiung auch dieser Frage »öder treten, und ist wohl eine weitere Preiserhöhung mit einiger Bestimmtheit vorausziifthe». Ungefähr dasftlbe gilt sür Formeiscn. Auch hier hat da« Mißverhälliiiß zwischen Rohem» und Fertigsabiikat die iüddrnlschen V.rb.iiidSw rke bereits zn einer Er höhung dcs GrundpiciseS sür Träger um 5 ^il pro Tonne ver anlaßt. *— Vom Roheisenmarkte. Dcr rege Bcdars dcr Eisen- Walzwerke und Gießereien findet eine nähere Belenchluug auch in dem vom rheinisch - wesisälijchen Roheisen « Verbände milgetheilten statistischen Ziffern de- vorigen Monats, denn Irotzdci» die Erzeugung von 119 994 ii» Juli auf 124 661 h im August gewachftu ist, also wieder die voe de». ArdeilerauSst »de inneqehabte Höhe erreicht hat, and die Mchrprodi-cti»,: uud »och weitere kXNO t Roh-isen schlanken Absatz, den» die Lager gingen von 44 772 aus 38 799 r herunter. *— A » » eiier Gnßst eihlwerk (A c t i e u g e se l l s ch a s l), Anne». In der stottgehabte» AussichlSralhssitzung wurde seitens der Direktion die Bilanz und der G ichastsberickl Pro 1888.89 vor- gelegt. Drr auS dem Vorjahre bereits übernommene Berlustsaldo von 10 683 .si hat sich durch weiteie Verluste auS dem Geschäfts jahre 1888/89 Von 100 648 .ck aus 111361 -sl erhöht und wird vorgc'chlagen, diesen Be.lust aus dem durch die Reduktion des Aclie,i-LapiIals vcrsügdor werdenden Buchgewiiin von 312 500 z» tilge». Die G »eral-Versaminiuiig soll Ende Ociober slatlfinden. *— Bei den Harkvrt'jchen Bergwerke» und chemischen Fabriken betrug die Äoldproduction der Rudaec Werke in Siebenbürgen im August d. I. 52 kx Crudogold, in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden 25 kx Crudogold gewonnen. IV'1'0 Hamburg, 16. September. Di: „vamiuigische Börlen- halle" meldet: N chaem in dcr htzten Woch: wieder eine Bewegung i» den Dyiiamit'Trustactieu ltottgcfundeii hat, welche sich, wenigstens scheinbar, aus sogenannte gut unterrichtete Zeitungsartikel gründete, wird von lljatsächlich zuständiger Sette Folgende- mit- g-thcilt. Die Direktoren der Dynaimtr-Trust Compaiiy dickste» sich nicht davon be inffiiffen lassen, daß die Aclie» ei» bcliebles Sprcn- lationspapier geworden seien. DaS Jntercffe deS Geschäfte- schließe eS ru?, daß man beliebige» Gerüchte» und Eisindungeii vo» Specu- lanten oder deuselöc» zur Verfügung stehenden Zeitungen entgegen- trele, inan werde diese- auch ferne hin nicht thun. Für die ver- ständigen B obachier der Sachlage tö ine eS keinem Zweckel unle - liegen, daß z. B. der Versuch, den Werth der Dynamit-Trustaclicn von einem angeblichen Absiluß oder Nichlabschluß und von Ver träge» nick irgend einer Regiriung abhängig erscheinen zu lasse», böch! versehlt sei, ganz abgesehen tavon, daß Niemand auß r Denen, welche schweigen müßten, über solche Fragen zuverlässige Mitthe lungen mache» könne. Erklären dürfe ma» ober, daß sich seit dem Io hochwichtigen Arrangement mit de» Pulverfabrik,» nichls ereignet habe, was im Mindeste» ungünstig erscheine, daß sich vielmehr Alles in ruhiger erwünschter Ennvick'lung befinde. „ . *— Wcstholsteinische Eisenbahn - Geselischalt. Der AussichlSrath hat beschlossen, eine weitere Anleihe in Höhe vvu 150 000 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel, Vergrüßetung, Verbessceung d,r Anlagen re. ousjunehmc». *— icke schw-ren Mißstände, zu welchen die gegenwärtig übliche Aufstellnng des aiiitliche» Waarenvcrzeichn isseS zum Zoll- tarli qesnhrl hat, bespricht daS Vorsteheramt der Kausniann- schast zu Danzig in seinem Jahresbericht. Das Boefteheicmtt Hai sich wegen der veränderten Larifirung gebogener Rcisensläbe mit einer Beschwerde a» den BnndcSrath gewendet und darin aus- g führt' daß, wahrend nach dem Bereinszollgefttz das amtliche W ioreiiverzeichniß zur „richtigen Anwendi ng deS ZolltarisS" dienen soll, hier keine Auslegung, sondern eine thatiächliche Ab änderung des Zolltarifs eckigetteun sei. J>» Anschluß hieran bemerkt der Deinckger Jahresbericht: „An diesem, leider nicht ver einzelt stehenden Fall ist bas Bedenkliche zu erkennen, welches ln der V'sng uh liegt, das amtliche Waarcnverze>chn>b, dess n Be stimmung nach 8 l'- de« BereinSzollgesetzes oben angegeben ist, reckt eigentlich zum Zollkari! umzngestatte» und in demselben tarlsa- risch- Bestimmungen zu treffen, welche der Gesetzgebung, aber nicht der Veiwallung gebühren, »nd an deren Möglichkeit Niemand bei der Festsetzung der Tarifsätze denke» konnte. So lange diese Be- sugniß besteht, kann von einer Sicherheit kaufmännischer Calculatio» mil Zöllen aus Grund des Tarcks nicht gesprochen werden. Im Gegentheil besteht die größte Unsicherheit, wie zahlreiche Fälle der sogenannte» Zollcuriosa bewiesen haben, und es kann die solideste »nd beslfniidirle Unternehmung zu einem ver- lufldrinqeiiden Wagniß werden. Diesen gewiß Nicht wünschkiiswerlhen Zustand zu ändern, Ickeint -fti dringende- Bedürft ß. deffe» Be- si iedigung gewiß ein höbeees Interesse b> tet al- dasjenige, auS rein fiscal schen Gesichlspunct,» c nzelne Einnahmeposten zu erhöh, n. Für ras Reich können verhä tnißmäßig geringe Mehreinnahmen resul» tiren, dem einzelnen Unternehmer kann die Frucht seines Fleißes entiisftn, ja sogar leine Existenz gefährdet werden." "— Tie Einlösung der am 1. Ociober fälligen Zinsscheine A. zu de» Prioritäts-Obligationen lckb. k! und k (I Emission) der Oberschlesischen. Ser. 1 l-it. A. Ser. Il l-it L, H. und III. Emission dcr Stargard-Posrner Eisenbahn, L. »» d«H
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