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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-14
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1889
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Dritte Leilage M Leipziger Tagetilatt und Anzeiger. 348. Sonnabend den 14. December 1889. 83. Jahrgang. Seeleuvenvan-t. V»» Mart« Taarad-Aamla. Iah» sind verrauscht. Schneeflocken tanzen und wirbeln I war sie ei« paar Tage nicht da, sollte sie krank sei»? Ich I Warum derbietest Du meiner Dorothea, zu leben nach I kindrraugen ähnlich seben, alle haben te,> »»säglichen Reiz will doch zu ihr schocken." I Menschenart. da sie doch aus Erden wandeln muß? Warum ! der Unschuld und de» UnderÜhrtsein». Das ist dar Wunder Frau von Et. EstSphe aüherte sich der Thüre, da hörte I verlangst Du von ihr. daß sie unnatürlich sei. »ad Du weißt ^ sie di» Klingel. „Run kommt sie! dock, daß e» die üppig», frische Lebenskraft, die gesund« Nalür der kiuderaugen." „Ja. ja," erwidert Frau von Et, EstSphe, mit dem Kopse l>chkeit ihre» Wesen» war, die mich vor allem Anderen an ihr I nickend: „Ja, da» Wunder! Kinder sind da» Heilige aus wieder lustig durcheinander. In den Etraßen ist wie immer I vor ihr Da stand Dorothea mit ernste«, entschlossener» Gesicht I bezauberte? D» hattest Dein beste» Theil Leben hinter Dir, I Erve». sie sind da« Göttliche, da« Glück zur Weihnachtszeit ei, geschäftige», hastige» Treiben. Den I Graben entlang eilt eia hübsche« Paar, mit Packetchen be» I sie al» mich der Tob von Euch »ahm, Dorothea aber vor sich; I „Und darum da» Versöhnende! Nicht wahr, Mutter, da» Frau von Et. EstSphe breitete dir Arme au» und drückte I gönne e« ihr, wie ich e« ihr gönne!" — Und so sehr sich l Versöhnend«?' wiederholt Dorothea dringend, bittend, da an die Brust. Dann sührte sic sie zum Tisch. Reiche I Frau von St. EstSphe ansang» sträubte, aus diese Stimme I Frau von St. EstSphe in tieser Erregung schweigt. laden; eine Frauengestalt von schlanker Ueppigkeit und ein I Geschenke lagen ousgedreitet für ihren Liebling. Und dort I zu hören, sie vernahm sie immer, sie konnte ihr nicht entrinnen. I Zärtlich streicht sie Uber Dorothea'» noch jugendliche» Haar Man» van hohem Wuch». Sie gehen Arm in Arm. Er I — wa» stand dort mitten iu dem kunterbund vo» köstliche» I " ^ ^ — drückt ihre» Arm leise an sich, und ein »nsägliche« Glück»-1 Gaben?—Entsetzt starrte da» Mädchen hi».—Ein Doppel-1 E» ist lustige» gesühl durchströmt ihn. Zum ersten Mal rn seinem Lebe» I bild in reichem Rahme»; da» eine, mit Blume» bekränzt, I llöckche» Hüpfen dicht und emsig wie um dw Wette. Diel Mit einem halblauten Iubelrus springt Dorothea aus beglückt« ih» die wahre Liede eine» Weibe». Er ahnte früher l Lothar'», da» andere sie selbst, — Dorothea! E» über-1 Leute wimmeln durcheinander aus den schmalen Trottoir» der I Die Last ist verschwunden, die doch so lange, lange, säst ein nicht, wir groß diese Wonne sei. I wältigte sie. I Vorstadt Währing. I Menschcnalter aus ihrem Herzen aelegn». .Zlch, ist da» gut Dorothea wußte da», er sagte e» ihr ja «st genug, und I Sie stürzte zu den Füßen der Mutter und umklammert«! Beinah« wären ein paar lustig« Knaben an eine alte Dame I von Dir, ack, ist da« ein frohe« Gesühl!" sie kam sich, wie jede» Weib, da» so von der Macht ihre» I ihre knie: „Verzeihung. Mutter", ries sie, „Verzeihung, ich I gestoßen, die in langem Pelzmantel, aus den Regenschirm sich j Frau vo» St. EstSphe. die noch immer den kleinen auf Wesen« überzeugt wird, vor wir eine Erlöserin. Ein stolze» Gesühl! Sie war dem Manne eine Offenbarung, die Offen barung de» Glück» l Er war allem, verlassen, namenlo» unglücklich ohne sie, ß sehend. Nun kam ein da» wußte sie, da« fühlte sie. Er hatte viel gelitten im gehöre ja nicht mehr zu ihm!" I stützend, langsam Lahingehi. Sie bleibt einen Augenblick I dem Sckwoß liege» hat, sieht ihn wieder lächelnd an: „Wie Mechanisch streckte Frau von Et. EstSphe den Arm au« I stehen, sieht den sich balgenden Knabe» »ach und lächelt sanst: I wirst Du denn heißen, Du lieber Engel?" und drückte sie von sich weg, ihr fragend in» bleiche Gesicht ! „Ach. e» sind ja Kinder, Kindern muß man Alle« verzeihen." j „Lothar", sagte Dorothea triumphirend. schwer, qualvoll für Beide. Leben, viel erstrebt und wenig erreicht. Nun aus einmal sab I Traum zerstört, die nur schwer begriff, aber schließlich doch er da« goldene Licht, da» die dunkle, traurige Welt erhellt — I begriff und mit einer Handdcwegung ruhig, aber gebieterisch durch sie. Sie selbst kam sich nun wichtig und nothwendig! zur Thüre wie«. v»r, sie hatte einen Zweck, ein Ziel. Ein milde», fast strahle». I Dorothea ging. An der Trepp« blieb sie stehen. Ihre de» Lächeln durchleuchtete ihr ernste» Gesicht. ! Füße zitierten. Ihre Seele war aufgewühlt bi» in» Tiesste. Da» Paar geht in ein kleine«, einsam stehende» Hau» vor der I Da drang Kinderjubel vom zweiten Stockwerk herunter. Her Dann schreitet sie wieder vorwärl», ab und zu ein kurze» I Da schluchzt die alte Frau laut aus und verbirgt dann Mitlc>d«lo- wurde der liebe-fanatischen Mutter letzter j Sätzchen mit sich selbst sprechend, wie da» ost Leute r» thun I ihr thränrnve» Gesicht in dem gestickten Tragbettchen de» pslegen, die einsam leben. .Wa« wohl meine liebe Martha s Kinde«, von mir will? Eie kan« nicht zu mir kommen, schreibt sie. Ich bade sie so lieb, meine Enkelin." Die alte Frau bleibt eine» Augenblick stehen. „Eie ist ja in Wirklichkeit nicht meine Enkelin!" Lothar! O. Gott, o. Sott! Dorothea, nicht wahr, da kommt von Dir?" Dorothea nickt. Frisch, verjüngt fleht Frau von St. EstSphe auf. „Ihr Sie lächelt und geht wieder ein paar Schritte. „Ja I seid gut. Besser al» ich." — Der Neine Lothar ist ein- Stadt, wo die Mutter wohnt. Dorothea^ begrüßt sie und die I mann. Erwin, Emmi und nun auch noch Elly stürmten im I freilich, sie ist doch meine Enkelin! Und so dringend schreibt I geschlafen, sie legt ihn still zu seiaer Mutter und lacht nstuhl herbei und s Hau» herum wie Neine, lustige Teufel. Ihr Jubel berührte > sie. so rührend, daß ich habe weine» müssen. Ja, sie hat ^ und weint. „Ich bleibe bei Euch heute, bei meine« Urenlkelchra, bei meinem Lothar. Da,sich? Habt Ihr keinen Weihnachttbaum?" „Ja", sagt Ehr,st,pH, „er ist bereit." Dann öffnet er die FtügeUhvre. ein Meer von Licht flothet beide« Geschwister herzlich, rückl einen Armstuhl herbei und s Hau» herum wie Neine, lustige Teufel. Ihr Jubel berührte j sie. so rührend, daß ich bade weine» müssen. Io, sie ha« >br alte» G oßmültei(Heu lieb; ich habe doch noch einen Ort,! drückt ihren Bräu'iaam scherzend hinein, nachdem sie ihm erst I Dorothea'» Ohr, sie sah empor. die dom Frost rothen Hände gerieben, um sie zu wärme» ! „Leben, Liebe, Glück", stammelt« sie selig und eilte die! wo e» sür mich Zärtlichkeit giebt in der Well!" Ach, er wird e» einmal gut haben bei ihr, da sollte er sehe». I Treppe hinab. I Sie bleibt wieder stehen, zieht rin Batinluch heran» und s «je schön da» Leben sei. Uno sie ist ihm ja so unentbehrlich, j „Drinnen im Zimmer stand die einsame Frau, preßte die j drückt e» an die Augen. „Ich Da« war e». wa» sie am meisten zu ihm hinzog. Da» Gefühl I HS»d« vor« schmerzverzerrte Gesicht und weinte laut. muß ihre Bitte erfüllen, ich der Unentbehrlichkeit war sür sie von einem unbeschreiblichen I „Wie werde ich da» Leben ertragen ohne sie. die ein Theil! begierig, >br junge« Heim kennen zu lerne», wenn ich nichi Zauber. Da« hatte Ke bei Lothar nie empfunden. In der I meine» Kinde» gewesen, die ich liebte, allein noch i» der Welt I gefürchtet hätte. Do-oihea dort zu treffen. Gefürchtet? Aahe de» vielumworbenen, glänzenden Manne» wäre auch! liebte! Lothar, so schnell sind Deine Küste, Deine Liebkosungen I 3a, ja. gefürchtet. — Dorothea! Doro'hea — Dorothea! muß hiugehen, ich kann nicht ander». Ich war schon lange > in da» Z mmer. Da lieht er im glänzendsten Schmuck, der poetische, sromme Freuvenspender der Wuhe-Racht. Sie denken nicht darüber »ach, wer wohl heule hier der Glücklichste von alle». Jede» glaubt e» zn sein. Der Nein« eine solche Empfindung Wideisinnige» gewesen; sie kam sich! vergesse», so schnell — uud gerade in dieser Woche! —l Sie flüstert noch eine Weile fort. Wie e« mit den Jahren I Lothar allein glaubt nicht». Er. »er so wel Glück in'» Hau» dort sogar sehr unbedeutend vor. viel mehr, al» sie e» im I „Ne,n, ich will sie nicht mehr sehen", sagte sie wild, „nie I immer weicher in dem Herz.» der alten Frau geworben, so I grbracht, ist wohl der Allerglücklichste. Er schläft . . . gründe war, e« schien ihr oft, al« ob sie nicht würdig und I mehr! —" hanpisächlich nicht fähig genug wäre, all sein Glück au»zu-1 Dann war e» todtenstill im Zimmer. Stumm, gram- machen. Und nun, mit diesem anderen Manne wuch» ihre I versunken staad die verlasse»« noch lange da. „Dorothea" I Ihr Gesicht sah jetzt klein und kindlich lieb au«,' da sie so Persönlichkeit zu salcher Bedeutung, solcher Wichtigkeit heran 11 lispelte sie dar» schmerzlich und sah starr vor sich hiu. al» I geheimnißvoll lächelt. „Warum ist sie so still geworden. verschwand auch au« ihrem Gesichl der strenge barte Zug »ach und nach, um freundlichen sanften Fältchen Platz zu machen Eie dachte nicht an eine Schuld gegen den tobten Lotbar;! sähe sie ein Gespenst, dann schloß sie di« Augen, um e» nicht " ' ' ' e« so kommen mußte. Ihr I mehren sehen, ein Beben überlics ihren Leib. Aus dem Sundesralhe. * Der Bundesrath hat in seiaer E tzung vom Dau er schien ihr ganz natürlich, daß gesund^, lebensprühende» Wesen siegte über Alle«, auch über da» Andenken Lothar'». Jugend und Zeit, da» waren die mächtigen Helfer I Da« verstand wobl Frau von St. EstSphe I Sohn zum zweite» Mal verloren. „Mir schaudert vor ihr. ,.... E» folgte eine trostlose Nacht. Dir Mutter hatte ihren I Unrecht." meine Dorothea? so ganz still? Ja. ja. sie hat recht, sie hal I ner-tag auch über einen Gesetzentwurf für Slsaß- sich genug gequält, viele Jahre hindurch, um den Weg zu ILothringen zur «u«sührung ve» Gesetze«, betreffend de» mir zu finden, ja. ja — sie hat Recht — und ich hatte «Schutz von Vögeln. vom 22. Mär, »888 verhandelt. Im Weitergehen: „E-ist ja bald au»! Alle«. Ich bin nicht, die ihr forschend in» Gesicht sah, al» Dorothea ihr vo» I Dorothea hatte eigentlich keine rechte Vorst llung von Dem. I jetzt bald bei ihm! Da muß man gut sein. — Ja, ja. alle Der Entwurf hat feinen Ursprung in der Bestimmung de« tz. 8 de» genannten Gesetze«, wonach die Echutzvorschiislen de» letztere» keine Anwendung aus die »ach Maßgabe der kein Ingenieur Christoph Haller erzählte, ihr warm und! was sie sür Frau von El. EstSphe mar. Wohl wußte s„ I Menschen haben ihr Leid! Dorothea, — er hat sie lieb ge. I LaudeSgesetze jagdbaren Vögel finden. Die für Elsaß-Loth- beredt seine Art, seinen Charakter schilderte und aus einmal I sich vo» ihr geliebt, weil sie ein gute» sympathische» Geschöpf I habt, recht lieb — sie ihn auch, ja, ja, sie ih» auch —" * -in»-,, «»->.> mitte» tm Sah abbrechen mußte, erschreckt durch die unheimlich I war. weil sie eine große Verehrung sür die Frau batte, weil I Sie flüstert ganz leise, lächelt, nickt und schreitet einem glühenden Auge» der angstvoll horchendell Fra«. I sie ihr Sohn einst lieble und weil sich seine Mutter bereit« I hübschen, kleinen Hause der Vorstadl zu. Di«» ereignete sich einige Wochen vor Weihnachten. Und! an den Gedanken gewöhnt hatte, sie al« ihre Tochter zu be. I , * « dann — in der We>hnacht»woche selbst hat Dorothea dem ! trachten. Da- war wohl Alle« so. aber — Frau von Sl. I Drinnen in der Wohnung de» jungen Ehepaare« ist Alle« geliebten Manne versprochen, sein We,b zu werden. Förm-1 EstSphe lebte in zwei Wellen, mit einem Theil ihrer Seele I leise geschäftig und doch unthätig. Alle sind ein wenig liche Verlobung »ur»e nicht gefeiert; sie theilte ganz einfach! drüben im Jcuseit», mit dem anderen im D»e»seit«. So hatte > aufgeregt u»b trippeln umher. Man erwartet Frau ihren Entschluß der Mutter mit. uud dann saßen sie bei-1 sich >hr Leben und ihr Wesen gestaltrt; diesen phantastischen I von St. EstSphe. dm wunderliche, gül ' sammen, ruhig uud glücklich, olle Drei. I Zustand wollte sie sesthallen mit aller Kraft, die ihr noch zu «erade diese Woche! — Die Umstände gestatteten keine! G-bote stand, denn nur so schien ihr da» Dasein erträglich. Wahl. Ehristoph mußte eine längere Geschäftsreise machen I Da» wußte freilich Dorothea nicht, und da« hält« sie auch und wollte Dorothea nur al« seine Braut zurücklassen, daher I gar nicht begriffen. kam e« — di« Zeit drängt,. — Dorothea dachte an ihn und! Für die leidenschaftliche Mutter war Dorothea Da», wa» ihr reine» Glück, friedlich. Wenn Wese»« ist. da« t^sEr» so wird .. ,»>»„, »»«>»>, , — —- ---— —- zu» m-rrrn illgr» niedrige, irdesch«, aeijige Empfindung: ..Wa« ich »icht haben I >n ihren Bewegungen. Sie sah sie nie allein, sonbern immer Lmttknan» Viktor von Bärenwitz, der junge Ehemann, der kann, soll auch tem Anderer besitzen", kommt gewiß nicht in I >" dieser überirdischen Begleitung. > ^ " - - " ' „ . . . seine Sphäre. Er entschuldigte im Lebe« Alle«, wa« natürlich I Und nun. dieser entsitzl'chr Dritte, der all Da» störte, wa» war. sogar wrun Andere ^ schlimm fanden, und er der-1 >br einziger stiller Trost war, ei» Trost, von dem Niemand ringen geltende LandeSg.setzgebung hat die jagdbaren Vögel nicht im Einzelnen bezeichnet, e» ist deshalb mit dem neue» Entwurf« beadstchligl. diese Lücke, welche die Anwendung ve« ReichSgesetze« >m vollen Umsangc nicht zuließ, aulzusällen Cs gab dafür zwei Wege. Eniweder man bezeichn«!« die jenige» Bogelarlen, sür welche da» Reichlgesetz zntrifft. ober diejenigen, aus welche die Bestimmungen de» Gesetze» keine gütige, elgeusimuge, > «"Wendung findet. Der den. vunde.ra.h« vorgeleg.e Ent- geheimnißvoll- tz.au. di«, trotzdem man sie nie,°V imm» 7^s hat -"'letzteren Weg al» den kürzeren und -m°ch-.e° «nen große» Einfluß aus Alle auüübte. betreten und bestimmt, daß zu den Vögeln, aus welche die Christoph, der m.t Dorothea zu Besuch da war. ist S»nyo°rschns,en e.„e Anwenduna finden. «uergeflügel. Sorge, ob wohl Alle» sich so gestalten wird, wie e» ein. u''b H°s'lw.ld. Rebhühner Wachteln. °lle auch schon vom allgemeinen fieberhafte» Interesse sür die alte Frau augesteckt war, spaziert aus dem Corridor ans und ad. Nur die junge Frau liegt ruhig und glücklich lächelnd in dämmte nur da« Unnatürliche! Auch mtt dem Gedanken an > wußte, der eigen» beim gütigen Allvater von ihrem Sohn I ihrem Belt. Ack>. sie kannte ja da« golbene Lothar'« Mutter beschäftigte sie sich, und da» war da« Ein.! erbeten schien, um ibr da« Weiterlcden möglich zu machen! I l,rbtn. einzigen Großmama. .Alle» wird gut. ziae. «a» sie manchmal auLlte. Ost — wenn sie »u ibr kam. I N«n. — s" konnte ihn nicht sehen, diesen Dritten, der wie > v-m Brieschen io siede,illich um ikien Besuch ! Graf Greppi und Minister Gters. * Der ehemalige italienische Botschafter in Peter». Iburg und Madrid. Gras Greppi. der zur Zeit in Mai erz ihrer I lebt, hat vor Kulzcni einige Aussätze >» der „Perseveranza" ->ie bat in I "scheinen weiche die auswärtige Politik de» Königreich» »ige. wa» sie manchmal quälw. Ost — wenn sie zu ihr kam. I N«n. — sie konnte ihn nicht sehen, diesen Dritten, der wie I vem Brieschen s^flehe,illich um ihren Besuch daß sie'- gewiß Italien und u>«bc>vndcre die Stellung Italien» zum Drei- hatte sie die Absicht, ihr Alle« zu sagen, und dann wurde sie I teuslische« Phantom neben den geliebten Gestalten erschien, I nicht abschlagen konnte. Absichtlich hatte sie ihr bea genauen ! -und au-sührüch bebandelten. Er ging rabe, von der Grund- immer wieder durch ein Wort, einen Blick eingeschüchtert, und I also konnte sie auch Dorothea nicht mehr sehen. Alle Ge-1 Z.jipunct ihrer Nieverkunst verheimlicht, e« war eine fromme I »"schaumig au», daß der deulsch.sranzö,«icke Krieg von t87v/7> so schwieg sie. Die Erinnerung an da» v-rsprechen. da» sie l mejnschaft war vernichtet. I ssggt. aber sie hatte ebeu einen kleinen Geniestreich vor. Lateiner» gegen den Teutonen, also ihr i» snschen Schmer, um Lothar gegeben, flog manchmal > S>r betete, sie rang leidenschafllich die Hände. Umsonst! I Ihn» hetterrn, liebenswürdigen Sinn drückte e« schon lange I "" Rasienkrieg gewesen sei. den kein Friedentschluß beende» wie An trüber Schatten vorüber und verdüsterte ibren Sinn, I Kein Trost! Em paar Tage später erhielt Dorothea einen I „irder, daß da« verhälimß ihrer Mutier zu Frau von El I'^nue. und daß man in Deutschland sehr wohl wisse, baß die Brief vo» Frau von St. SnSpbe: ^ ! EstSphe doch einen leichten Schatten aus ihr Leben warf ^ - ^ "" — aber aur einen Augenblick — uud nun. da ber Weihnacht». bäum ang-zündet war und der eigevlhümsiche Mischdust der Wachskerze» und de» Tanneobaume» betäubend auf sie wirkte, da er ihr lebhaft jene» schauerliche» Abend vor dir Seele deutsche Einheit nach innen und nach außen nur mit Hilfe der „Geliebte» Kind! Gölte» Segen übe. Dich.' Möge er I «nen'Echatten,"der manchmal Im Slände^war. ^i'c I ausrecht erhalte» werden könne. Deutschland, der Sieger von 1870, trage schwer an dieser fortgesetzte» Krieg»- Ustung und würde deshalb eine Erneuerung de» Kampfe» Dir Deinen Wortbruch verzeihen, ich kann e« nicht. Gerade I The ihrer Eltern zu trüben. Da« mußte eia Ende nehmen. . . — die heilige, sür un» doppelt heilige We>hnacht,woche. I Eie sann oft darüber nach und fand keine Hilfe. Erst dann., ^ ^ ^ ^ - führte, «o fl« bei Lothar'» Mutter saß und mit ihr um den I Dorothea! vielleicht wirst Du ansangen mich zu verstehen. I s„ au« dem Däinmertraum der Kindheit erwacht, da sie I ü"" Abschluß de« Dreibünde« sei e,ne versteckte. Todtrn weinte, nun kam e« ihr vor. al« wäre e« gestern I weun Du einst da« Glück haben wirst, Mutier zu sein. I seihst Gattin war und Mutter werden sollte, wurde ihr Buck I Frankreich gerichtcle Coalitio». Italien hätte dem »ach geweseu. Sonst schienen e« ihr zwanzig Jahre zu sein, so I Ganz begreisen würdest Du mich erst dann, wenn Du so I für Welt u»d Leben klarer, schärfer. Nun fand sie «ne» I Bundesgenossen suchenden Frankreich »iit Rath und That dei- sern rückt« ihr neue« Liebe-glück ihren damaligen Schmerz ! wie ick den namenlosen Schmer» erlebtest, kinder-beraubte I W«, Sie hatte sich etwa« au»aedacht. eine Kr,eq«list: sir I s^he» können. wenn nicht die ruaesische Frage vazwischen gc S« quoll ihr beiß auf im Herzen bi« zum Kops, r» drängte! Mutter zu sein. Gott in seiner Gnade bewabre Dich davor! I ha», an die Großmutter qeschriebr». Wa« — da« war und l wäre. Der deutschen Schlauheit sei e« gelungen, sie fort zu ihr. zu seiner Mutter. I Sehen will ich Dich nie mehr, aber Deine Kinder schicke mir ' " " " ' ' ^ — Wahrheit. Wahrheit! E« schien ihr eine Sünde, daß sie leinst! Lebe wohl, denke an mich, so wie immer Deiner ge- blieb ihr Geheim »iß. .Die Großmama mit ihrem ZweiweltenshstemI Ich will di« zwischen Italien und Frankreich eingetretenc Eifer sucht so anSzubrulen, daß Italien es fast al» eine Wobt- »» eine» Augenbl«! gegen die unglückliche Mutter, die jetzt! denken wird Deine Martha von St. EstSphe." 1 hermiterhclen au« ihren oberen Regionen aus unsere I angesehen habe, in bei, Dreibund «„treten zu dürfe» . I I _ rr.. « _r » ^ I Irsttlikkk !>», tkbkT o-rlist'kk Die Nckruilttlerrollt' einsam aus sie wartete, — ebe» fiel e» ihr erst rin — on- wahr, da» heißt zurückhaltend und verschwiegen sein konnte. I Die Hcirath war vollzogen, der Bund eingesegnet. Sie Sie wvllte ihren ganzen Muth zufammennehmeo zu schranken-1 lebten, wie eben ernste Mensche» leben. Die Ehe steigerte, loser Offenheit, davor wird sie gewiß Achtung haben. Sic I verfeinerte ihre guten E genschaste». Dan» kam ein Kind, mußte hin zu ihr. heute noch, jetzt gleich. I «„ süßer kleiner Engel. Nachdem sie e« Monale ' ^ Ehriftosch begleitete sie. er kannte zwar die Einzelheiten I und Nacht betrachtet und studirt hatten wie ei» bei Sachveihalte» nicht, aber er forschte auch nicht danach. I wurde e» zu Fra» von St. EstSphe geschickt. Sie begrüßte! Da» BSbS Jede gute Empfindung seiner Braut war ihm werthvoll. und I«» mit Freudenthränen, üderhäujle e» mit Liebkosungen und ^ Martha betrachtete e» so glückselig^ wie eben nur eine schöne Erde und ihr etwa» zeigen, wa» auch göttlich und wunderbar istl' Ja. ja. die kleine Frau war de« Erfolge» sicher, darum lag sie auch so ruh g und schlau lächelnd da. Und dann ist Italien sei aber berufe», die Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich zu übernehme«,. Zunächst sei eine Annäheiung an den heiligen Studl anzustreden, u»> Dann sei die Welt mit dem Koma iotaogidil« auSzusöhnen. ein süßer kleiner Engel. "Nachdem sie e« Monale lang Tag! noch ein kleine», süße« Menschenkind anwesend; ruhig wie rin!*"*, !"""clle Bündniß mit de» Cenlralmächtea zu löse»; ^ ' ... . Wu„t>„. Ph ,,s,ph liegt e« m seinem blaubeschlc.sten Spitzenbeltch.n! Zwischen Jlal.ener.. und Deutschen werde memal« e.ne - —17. -> > ^ v v > Listige Berschmeljung möglich sei», ein Krieg »wische» Ilalie» und Frankreich würde aber ein Bruveikrieg sein, der Italien daß sie dir von Allen verehrte Frau von St. EstSphe an I Geschenken. Sie bezeugte der kleinen Marlha Vie leiden-1 Mutter ihr Kind betrachten kann. „Wie er aussieht! Wie! *1* >m Fall eine» Siege» GennstenSbiffe bereiten würde diesem Abend nicht ganz allein taffen wollte, begriff er. I schastlichste Zärtlichkeit durch alle Phasen ihre« Leben», als I ein Märchenprinzl Und so überreich au«stassirt l Ja. Deine 1 Si« jziogen eng an einander geschmiegt, aber schweigsam I Kind, Iuiigsrau und junge Frau. Ein stiller Festtag mar I Urgroßmama hak sür Dich gesorgt." durch die beleuchteten Straßen. Ä» der Hausthüre derab-1 e» sür Frau von St. EstSphe, al» ihr Marlha anverlraute, I Es klingelt. Alle» zuckt zusammen, nur die Beide» nicht schiedet« sich Ehristoph vo» seiner Braut. Dorothea eilteI daß ihr siebzehnjährige» Herz in Liebe zu einem jungen Ossi-1Viktor kommt hastig herein mit den Worten: „Sie ist e»." , ^ - ...... ^ über di« Trepp« hinaus, beklommene» Herzen». I cier entbrannt sei, und noch dazu zu einem au« demselben! Da wicht der Kleine aus. Dorothea nimmt ihn schnell!!^"*' einen nützlichen Freund gewinnen kviine» Fra» von St. EstSphe ging schon seit Stunde» nervös im! Reaimente, dem Lotbar von St. EstSphe einst anqehörte.! aus den Arm. Ihr Herz klopft. D>e Zimmerlbüre öffnet I v-/ wäre dem Hause Savoyen günstig gestnnk — - — ^ --- > " . . .... . ^-... .h. .. »n l5krik.«ük'o «"d mcht der letzte gewesen, welcher d.c italienische Einheit a» den Tag gelegt. Seine Zukunst liege in Asien. Die Bc- surchtiing, Nnßlaiid gedenke seine Herrschaft bi» an taS Adriatische Meer a.iSzudehnrn, scheine übertrieben In Rnß- Zimmer umher. Alle» drinnen war noch so wie vor drei! namentlich dieser Umstand gereichte dem Gcschmacke der kleinen I sich und Frau von St. EiiSpbe kommt langsam an Ehristoph'» I , tzw geweien wnwcr oic ira»en»cye «inycii Jahre«; die Lamp« immer noch grün »mschleierl, die Möbel I Marlha z» großer Ehre in ihren Augen. Er wäre zwar I Arm herein. Ihr erster Blick fällt aus Marlba. Etwa» ver-1 ^wc"nnle. Mit schmerzlichcr Uebcrralchung entdeckt cr unverrückt. Alle« wie damal«. kUIe« — auch im Herze» der leist Lieutenant, aber au» der Familie derer von Bärenwitz l legen, mit ein wenig bebender Stimme sagt sie: 12^"" ^ dulganschrn Frage aus der Veite seiner I „Du hast nach mir verlangt, mein Kind, bist Du krank?" I ^3"^ , - ^ >r. r „ sahen sich nie I .Nein", erwidert Marlha lächelnd, indem sie ihre Hand . ^ras Grepp, rälh dk«ha>b Italien solle sich von «brr erster« machte, I drückt, „aber sieh. Großmama, hier! —" Sie deutet «us I bindenden Beipflichtung sreimachen. um in ollen europäischen >en. scheiterten Dorothea, die erwartungsvoll dasteht. den Kieme» «us "wZg'be»»- ..c. . I n..„ I damit die W.ll zu beherrsche,,. Indem wir eine Kritik seiner Mutter. Für sie gab e« keine Macht der Jugend, d>« über I und da könne e» nicht fehlen. Dorotbea aber und Frau von St. EstSphe sahen sich nie Kummer uud Unglück siegt, auch oicht die Macht der Zeit— denn Mutterweh ist stärker al« alle» Irdische. Rur eine« l mehr. Alle Versuche und Bemühungen, die war, «a» ihrem Leben Licht und Wärme verlieb» die Liebe I um in die Nähe der einsamen Frau zu kommen zu Dorothea, zu dem HerzenSschatz ihre« todtrn Lothar Wa» I an ihrem unbeugsamen Wille». Schließlich muß sie «ur ersinnen konnte, um Dorothea zu erfreuen, da« that I nach dem Wunsche ihre« Gatten weitere Versuche sie. Und wie erfinderisch sie da war I E« war ein Maß-1 geben, stab, nach dem sie Alle«, wa» sie sah. beurtheilte: ..Da« . . Langsam, leise kam da» Alter für Frau von Sk. EstSphe. würde Dorothea gefallen", dann mußte sie e» ober auch gleich I Und je näher e» kam. desto fühlbarer wurde ihr die Einsamkeit, haben, wenn irgend möglich! oder: „Da« gefiele Doiothea I Mit der schwindenden L-ben-krast schwand auch alle» Starre, nicht", duaa fand sie e» keiner Beachtung werth. Und Wa ste Liebe« an dem Mädchen that. da» wußte auch Lothar Schließlich mußte Dorothea I dem Arm. " 11?"'" °" b-h-" aus- Dorothea sag» mit bittendem To»: „Mutter, komm. s.tz. ^'s 'h'unge., beise.tc asten. w,r h,„ nur seststellen. ' Di»! So. und nun nimm .ln, und sieh ihn an.» ° das; Gra, G,epv. e» für zweckd.enl.ch erachte» hat. .wen Und sie legt ihr da» K.nd ans den Schooß: Abdruck se.uer Arbe. an den Minister G.er« nach Peter», ihn lieb!" ^ * o »V > b urg zu sende», »nd daß er daraus folgende bemerkcntwrrthc D.,nn«««. ». ^ Wilde und Excentrische. Sie fing wieder an. die Menschen I der kleine schaut mit große» Augen in» Blaue, zu betrachten, au» der Ferne zwar, aber mitleidig und gelassen. I Frau von St. EstSphe lächelt, und zu Martha gewendet.! droben freue». Alle», wa» ihr begegnete, brachte sie in irz>iid I Sie beurtheilte ihre Schwächen, ihre Vergehen mit Rücksicht I sagt sie. immer noch «»> blichen besangen: „Also e» ist schon Iranzösische» Wortlaut die öffentlich!: St. Petersburg. 4./l8. Navember 1889 und Milde Alle«, wa« sie s.vher nur in grellen, bäßl.chen I da. da« kle.nrl Warum hast Du "mir nichl, gesagt, al»! E.p ^ «n's^ ^ in,„,stanten Sch.ilt ge- - » ^ ^ . ^8<"bkn -icsehen. hatte nun malte, gebrochene Töne. Und diel. I r« kam?" I kommen, welche S" mir durch Herrn J»w»I«kv b-ben zufteven Begegnete sie einem hübschen Kinde, so bildete sie sich ew. > viel früher schon — e» sind schon Jahre der — batte sie I „Ja, Großmama, da« war meine Idee, wir wollten Dich l lassen. Die «e »S,erung ist dadurch entstanden, daß Her, J«w,l,tv so hätte «in Kind Lothar'» ausgesehen; in jede» schönen I angefangen, den Unterschieb zwischen ihren Lebensaiilprüchen I hier haben, gerade hier solltest Tu e» sehen. Ist e« nicht gut I die Schrift mil einem sehr einqeh nden ÄuSzug in französischer kmderauge glaubte sie Aehnlichkerl mit ihrem Sohne zu > und denen Dorothea'», de« jungen, lebenssreutige» Mädchen». I so?" fragt Martba lächclnv. I Sprache begleite» hat. wofür ich ihm sein rrtknuilich dia; denn finden. Oft sah sie lange sinnend in ein kinderangesicht. I zu begreifen. Und so kam auch die Sehnsucht nach ihr wieder I .Hm. jo." Und sie sieht da» aus ihrem Schooß liegende I dadurch «st mir e» m-glich neworden. dl« Schritt b sser zu «erste»«» erneu Zusammenhang mit ihre« Sohn und seiner hinter bliebenen Braut, und sie besaß darin eine erstaunlicheVirtuosiläl vor »W«i Äaßreul Und sp s»> r« i«««, »leib» — »ud u,a > .^varu» »rrstvtzest Du da« Weib, da« meine Braut war?* ..Da« kommt davon", sagt Ehristoph, „weil sich all«'da» umsomehr, weil e« v»° rt°«m sehr zuständigen »irchirr harühr^
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