Delete Search...
Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-28.1931
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19310000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 7, Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
der Prüflinge zu unterrichten. Am besten geschieht das durch Befragen der Prüflinge am Tage der Prüfung. Ich komme nun zu den Fällen, in denen das Bestehen der Prüfung von dem Ausgange der mündlichen Prüfung abhängig gemacht wurde. Nicht nur aus den vergangenen, sondern auch aus den diesjährigen Ergebnissen kann gefolgert werden, daß fast durch weg das theoretische Wissen der Prüflinge das praktische über wiegt. Das kam überraschend bei einem der Prüflinge zum Aus druck, der mit Mühe und Not im Praktischen eine 3b = Genügend auf brachte, in der mündlichen Prüfung mit einer 2=Gutabschnitt. Die praktische Arbeit bei den diesjährigen Dresdner Prüfungen bestand für die Setzerprüflinge in dem Satz eines dreiseitigen Prospektes Din A5, Hochformat, die erste Seite zweifarbig, auf entsprechendem, selbstgewähltem Papier. Es handelte sich bei dieser Arbeit um den Prospekt einer Schachfigurenfabrik, dessen Verarbeitung allerlei Entfaltungsmöglichkeiten bot; sie reizte zur Verwendung eines Schnittes oder Klischees geradezu an. Während die erste Seite, das Gesicht, nur die Schlagzeile »Schach figuren« sowie die Firmen- und Ortsangaben enthielt, brachte die zweite Seite den Werbetext mit anschließenden Empfeh lungen. Die dritte Seite bestand aus einer Preistabelle. In dieser Aufgabe waren also alle wichtigen Arbeiten vertreten, die für den Setzer in der Praxis Vorkommen. Die Papierwahl konnte nicht immer als glücklich bezeichnet werden; bevorzugt wurden hauptsächlich Kunstdruckpapiere in Chamois. In der Farbwahl machte sich ein großer Teil der Prüflinge die Farben des Schach brettes zu eigen; es mangelte aber auch nicht an ungünstigen Zusammenstellungen. Bei der Bewertung der praktischen Arbeit wurde unter Benutzung der für Prüfungen üblichen Punktzahlen eine Dreiteilung zu grunde gelegt: I. Gesamtwirkung des Prospektes, 2. Tabelle, 3. Satztechnik. Hieraus ergab sich dann die Gesamtnote. Die Ergebnisse waren folgende: Ib Ila II II b lila III III b Summe Gesamtw-irkung 2 4 8 8 18 21 2 63 Tabelle 2 2 5 16 12 19 7 63 Satztechnik.... 3 4 16 15 15 8 2 63 Gesamtzensur. . 2 I II 13 15 19 2 63 In der Gesamtwirkung des Prospektes konnten mit Sehr gut 2, Gut 20 und Genügend 41 Prüflinge bewertet werden. Wir er sehen aus diesen Zahlen, daß rund zwei Drittel der Arbeiten als Genügend angesprochen werden mußten. Alle Arbeiten bis auf eine, die auf Mittelachse gesetzt war, waren mit mehr oder weniger Glück in der modernen Typographie gesetzt. Nicht immer geschah das mit dem notwendigen Gefühl für Raum aufteilung und Sachlichkeit und mit der nötigen Sicherheit. So manche der vorgelegten Arbeiten gab sich als erster Versuch aus oder atmete den Geist eines Plagiats. Für manchen der Prüflinge wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er die alte Satzrichtung angewendet hätte, in der er meist in der Lehrdruckerei ein gehender unterrichtet worden ist. Wir wollen hieraus den Schluß ziehen, daß die Ablösung der alten durch die neue Ausstattungs weise in unserm Gewerbe noch nicht endgültig geschehen ist. Wohl ist der Nachwuchs drauf und dran, diesen Ablösungsprozeß zu beschleunigen. Das beweisen seine Arbeiten. Er schwebt aber durch die Auswirkungen seiner kurzen Ausbildungszeit noch zu sehr zwischen Tür und Angel. Wenn nur ein Drittel der prak tischen Arbeiten als gut beurteilt werden konnte, so war wohl die Anwendung eines Blei- oder Linolschnittes auf der ersten Seite schuld daran. Bis auf einige, die von Raffinement und gutem typographischen Gestaltungsvermögen zeugten, waren diese Schnitte größtenteils verunglückt. Es ergibt sich daraus, daß das Blei- oder Linoleumschneiden in der Druckerei dem Nachwuchs nur selten gelehrt wird: ein Vorschlag zur künftigen Lehrlingsausbildung.Schnitte sollten selbstverständlich nur dort angewandt werden, wo vollkommene Vertrautheit mit der Technik des Schneidens und der typographischen Gestaltung vorhanden ist. Bei der Tabelle erhielten Sehr gut 2, Gut 23 und Genügend 38 Prüflinge. Aus diesem Ergebnis ist zu folgern, daß der Satz von Tabellen auch heute noch nicht mit der notwendigen Sorgfalt von allen Druckereien gepflegt wird. Es ist verwunderlich, daß noch immer bei Werktabellen fettfeine Kopflinien oder doppel feine Halslinien verwendet werden. Von jeder Lehrdruckerei kann gefordert werden, daß die heutige Satztechnik beachtet wird. Dazu gehört, daß beim Tabellensatz stärkere Linien nicht von schwächeren unterbrochen werden. Kopf und Fuß der Tabelle wiesen nur selten Übereinstimmung im gegenseitigen Größen verhältnis auf; auch das Breitenverhältnis der Tabellenfelder war sehr verschieden. In einem Felde waren absichtlich Abkür zungen wiederholt, die durch eine einmalige Benennung im Ta bellenkopf beseitigt werden sollten. Über diese »Falle« stolperte aber der größte Teil der Prüflinge. Einige Prüflinge vertraten den Standpunkt, daß die Trennung der Tabellenfelder durch Längslinien unübersichtlich und störend wirke; sie ließen sämt liche Längslinien weg. Sie konnten aber bei der Ausstellung der Prüfungsarbeiten eines Bessern belehrt werden. Andere Prüf linge unterließen das Auspunktieren in der Legende und schufen damit besonders in breiteren Spalten zerrissene weiße Flächen, die nicht nur unschön, sondern flatternd auf das Auge ein wirkten. Nur wenig kam in diesem Jahre der Fehler vor, die einzelnen Tabellenfelder auf die volle Breite auszuschließen statt auf den geringsten Schriftraum. Damit kann immerhin schon ein wesentlicher Schritt zur Besserung verzeichnet werden. Zur Beurteilung der Salztechnik sei gesagt, daß die Note Sehr gut an 3, Gut an 35 und Genügend an 25 Prüflinge erteilt werden konnte. Vielfadi kamen noch die veralteten Ausschlußregeln (Halbgeviertsatz) in Anwendung, während bei dem sinngemäßen Ausschließen ein Irrtum sich geltend machte: man glaubte, daß bei diesem Ausschließen mit der Anwendung des Drittelsatzes alles in Ordnung gehe. Die Prüflinge wußten nur selten, daß als normaler Wortzwischenraum in der Regel die Hälfte des kleinen »m« zu fordern ist. Die schriftliche Arbeit. Die schriftliche Prüfung bestand in der Aufgabe, einen Bericht über den Hergang der praktischen Arbeit anzufertigen. Vorgeschrieben war eine Arbeit im Umfang eines Bogens Din A4. Die Begutachtung der Arbeit erfolgte nach Aus druck, Rechtschreibung und Schrift. Interpunktionsfehler wurden als halbe Fehler gewertet. Aus der Arbeit sollte ersichtlich sein, ob der Prüfling mit den technischen Ausdrücken und der Be zeichnung der benutzten Materialien vertraut ist. Es wurde erteilt 2mal I, iomal ib, gmal 2a, igmal 2, umal 2b, 8mal 3a, 3mal 3 und imal 3b. Somit ergab sich Sehr gut für 12, Gut für 3g und Genügend für 12 Prüflinge gleich 63 insgesamt. Von Jahr zu Jahr kann damit eine Besserung im schriftlichen Ausdruck ver zeichnet werden, deren Auswirkung nicht zuletzt den Erfah rungen aus den Zwischenprüfungen und der Tätigkeit der Fach ausschüsse in Gemeinschaft mit den Fachlehrern zu danken ist. Die mündliche Arbeit. Wenn bei früheren Gehilfenprüfungen noch einer mündlichen Befragung der Prüflinge der Vorzug ge geben wurde, so haben sich im Laufe der letzten zwei Jahre im allgemeinen die Ansichten darüber wesentlich gewandelt. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß Ungerechtigkeiten bei der Be fragung nicht vermieden werden können. Auch wurde das Er gebnis oftmals vom sogenannten Prüfungsfieber ungünstig be einflußt. Ebenso war es unvermeidlich, daß der eine Prüfling nur drei bis vier Fragen zu beantworten hatte, während andere wieder fünf- oder sechsmal an die Reihe kamen. Abgesehen davon, besteht auch die Möglichkeit, daß Hörfehler oder eine nicht immer leichtverständliche Fragestellung die Antwortertei- lung beeinträchtigen. Aus all diesen Erwägungen wurde diesmal ein Fragebogen mit 20 Fragen benutzt, der in einer halben Stunde ausgefüllt werden mußte. Für die Prüflinge wie auch für die Prüfenden war dies nicht nur eine Erleichterung, sondern auch ein gerechtes und einwandfreies Prüfungsmittel. Die Ergebnisse W'aren: 6mal I b, gmal 2a, Ilmal 2, iömal 2b, iömal 3a, 3mal 3 und 2mal 3b. Es erhielten die Note Sehr gut 6, Gut 36 und Genügend 21 Prüflinge. Auffallend war die Beantwortung der Fragen über die Korrektur zeichen, also über einen täglich vorkommenden Arbeitsvorgang. Zumeist falsch lautete die Antwort auf die Fragen nach der An wendung richtiger Korrekturzeichen bei der Sperrung eines
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview