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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192900009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWERBE JANUAR-HEFT DER TYPOGRAPHISCHEN MITTEILUNGEN 1929 DAS GRAPHISCHE FACHSCHULWESEN IN DEUTSCHLAND Wie notwendig eine einheitliche gefetzliche Regelung des ganzen Berufsfchulwefens in Deutfchlandift,beweift von neuem das Ergebnis einer Rundfrage des Reichsvereins der Lehrer für die graphifchen Gewerbe, die diefer im Auguft September 1928 auf Anregung der Pfingften 1928 in Köln verfammelten deutlchen graphifchen Fach- fchullehrer veranftaltete. Die Rundfrage bezog fich auf das Vor handenfein befonderer Fachklaffen für das graphifche Gewerbe, die Art der Erteilung des Unterrichts, die Einrichtung der Werkflätten, die Stundenzahl und auf die Unterrichtszeit. Ferner erftreckte lieh die Rundfrage auf die Anftellungsverhältniffe der Lehrkräfte und die Verteilung des Unterrichtsftoffes fowie auf die Möglichkeit der Errichtung von Bezirksfachfchulen. Um eine möglich!! umfaf- fende Überficht über das deutfehe Fachfchulwefen zu erzielen, be- rückfichtigten die 22 Fragen die verfchiedenen Eigenheiten der Schulen und des Unterrichts. Es ift nicht die erfte Erhebung diefer Art. Bereits 1925 veranftaltete der Bildungsverband der Deutfchen Buchdrucker eine ähnliche Rundfrage; auch die von diefem Verbände igiound 1912 gegebene Überficht über die Buchdruckerfachklaffen ift ebenfo zu erwähnen wie die 1927 von der gewerkfchaftlichen Organifation, dcmVerbande der Deutfchen Buchdrucker, herausgegebene Zufammenfttdlung der deutfchen Fachfchulen. Durch die zeitlichen Abftände diefer Er hebungen ift eine gute Vergleichsmöglichkeit mit dem Ergebnis von 1928 gegeben. So enthielt die Überficht von 1910 nur 34 Be richte, 1912 waren es 63, 1925 fchon 117 und 1927 berichteten 156 Schulen. Die ü'berficht von 1928 ift mit ihren 240 Berichten am umfaf- fendften. Sie wird noch wertvoller dadurch, daß fie nicht nur die Schulen mit gefondertem graphifchen Unterricht enthält, fondern auch die, die noch gar keine oder nur wenig Fachkunde erteilen. Leider ift gerade die Zahl diefer Schulen am größten. Meid wird dort fogenanntes Fachzeichnen und Fachrechnen von Berufslehrern ohne jede Betriebskenntnis oder von Handwerksmeiftern anderer Gewerbe gemeinfam an alle Berufe erteilt. So finden wir unter andern in einem Bericht, daß der Fachunterricht für Buchdrucker wöchentlich von einem Schneidermeifter — das Gewerbe in allen Ehren — gegeben wird. Diefe Schulen, im Bericht annähernd 90, bedürfen der Hilfe am dringendften, fei es durch Errichtung von Bezirksfachfchulen, Anftellung von Wanderlehrern oder dergleichen. Die zweite Gruppe umfaßt die Schulen, die einen gefonderten Fachunterricht entweder für das Buchdruckgewerbe allein ver mitteln, oder die dort, wo die Verhältnilfe den Sonderunterricht nech nicht geftatten, für die gefamten graphifchen Gewerbe — und oft in noch weiterem Sinne zufammenfaffend für die fdhmückenden Berufe — Fachkunde erteilen. Unter den 78 Schulen diefer Gruppe zählen auch größere Drudeorte, wie Augsburg, Braunfehweig, Darmftadt, Elberfeld, Königsberg, Lübeck ufw., die man gern unter der nächften Gruppe gefehen hätte, nämlich der Schulgtuppe mit Werkftatteinrichtung. Befonders auffällig ift dabei die erft kürzlich erfolgte Herausnahme der Unter- und Mittelftufe aus dem Fach unterricht in Braunfchweig. In der Gruppe mit Werkftatteinrichtung zählte man 1910 6 Schulen, 1912 waren es 20 und 1925 fdion 34; 1928 flieg diefe Zahl auf mehr als das Doppelte, auf 73. Von mehreren Schulen wird außerdem noch gemeldet, daß die Einrichtung einer Werkftatt geplant fei. Zugegeben, daß unter den Werkftätten einige find, die kaum An- fpruch auf diefe Bezeichnung verdienen, fo ift doch unverkennbar feit der Einführungder Lehrlingsordnung für das Buchdruckgewerbe ein Fortfehritt auch in diefer Richtung zu verzeichnen. Die letzte Stufe bilden die graphifchen Fachfchulen mit befondern fachtechnifch ausgebildeten Lehrkörpern und mit Einrichtungen für den theoretifchen und praktifchen Unterricht für Buchdrucker lehrlinge, wie Berlin, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, München,Nürnberg und Stuttgart, die infolge ihrer großem Schülerzahl auch hohem Anfprüchen genügen können. Aber auch hier gibt es noch viele Mängel zu befeitigen, die zum Teil in räum lichen und finanziellen Schwierigkeiten, zum Teil in der Art derBe- fetzung des Lehramts ihre Urfache haben. Die Gefamtwochenftundenzahl des Unterrichts ift mit 4 bis I2Stunden angegeben. Davon entfallen auf den reinen Fachunterricht I bis 4 Stunden. Es gibt aber auch Schulen, die noch eine höhere Wochenflundenzahl für diefen Unterricht vorgefehen haben. Im allgemeinen befteht der Pfliditbefuch nur für Lehrlinge vom erden bis dritten Lehrjahr. Für das vierte Lehrjahr ift meiftens freiwilligen zum Teil überhaupt kein Unterricht feftgelegt, fo wird nur von einem Drittel der 240 berichtenden Schulen Unterricht für das vierte Lehr jahr gemeldet. Der freiwillige Unterricht erftreckt fich in der Haupt fache auf Vermittlung von Werk- und Fachkunde. Hier fei darauf hingewiefen, daß die Beftimmungen in der Lehrlingsordnung des Buchdruckgewerbes jeden Lehrherrn verpflichten, den Lehrling während der ganzen Dauer der Lehrzeit die Fachfchule befuchen zu lallen. Diefe Beftimmung hat überall dort gefetzliche Wirkung, wo die Lehrlingsordnung von der Handwerkskammer anerkannt ift. ImGegenfatz zu den früheren Erhebungen kann fefigeftellt werden, daß der Abendunterricht erheblich zurückgegangen ift. In 26 Städten geht er über 19 Uhr und in 22 Orten über 20 Uhr hinaus. Pflicht unterricht bis 21 Uhr wird nur von Kiel und Aachen gemeldet. Zum überwiegendften Teil ift der über 19 Uhr hinausgehende Unterricht, bis auf die zuletzt genannten Städte, freiwilliger Unter richt für Lehrlinge im vierten Lehrjahr. Bis 22 Uhr unterrichten für freiwillige Schüler Eßlingen, Geilenkirchen und Neugersdorf in Sachfen und bis 22V2 Uhr Düfleldorf. Die Einrichtung von Be zirksfachfchulen wird von vielen Orten gew’ünfcht. Bezirksfach fchulen im engem Sinne find heute fchon zumTeil in den Freillaaten Sachfen und Thüringen eingerichtet. Darüber hinaus find faft allen großem deutfchen Fachfchulen und-klaffen die umliegenden Orte angefchloffen. Alfo auch hier ift fchon ein Fortfchritt zu bemerken. Die Klaffenftärke ift je nach den Einrichtungen und Räumlichkeiten der Schulen fehr verfchieden. Die von erfahrenen Schulmännern geforderte Höchftzahl von 15 Schülern ift nur in wenigen Orten durchgeführt. Dagegen gibt es aber KlalTenftärken von mehr als 30 Schülern. Eine fehr bedauerliche Erfcheinung ift die Erhebung eines Schulgeldes vom Lehrling, das in einer Reihe von Schulen zu zahlen ift. Befonders trifft das auf die Lehrlinge des vierten Lehrjahres zu, die am Freiwilligenunterricht teilnehmen. Von
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