Weg ein. Auf seiner Höhe tut sich eine ähnliche Aussicht auf wie auf dem in der Nähe beginnenden Julius-Schmidt-Steig oder auf dem Eierkuchenberg; dazu sind im Osten Kahleberg, Geising berg und Sächsische Schweiz, im Westen Teile des langen, unter schiedlich hoch gelegenen Hermsdorf mit der Kirche im Tal zu sehen. Auf dem „Landweg“ treten wir in den Wald ein, biegen bald links in die „Alte Zinnstraße“ und wieder links in den obersten Dorfteil, das „Hinterdorf“, von Schellerhau ein, wo uns mit Erdgeschoß aus Porphyrstücken, unmittelbar daraufsitzendem Schindeldach und winzigen Fenstern das echte Gebirgskammhaus entgegentritt. Ein altes Bauernhaus mitsamt dem gewölbten Stall ist zur schönen Jugendherberge „Junger Pionier“ umgebaut worden, und nun folgt der jetzt von uns genauer zu betrachtende Botanische Garten oder der „Gebirgs garten“. Er enthält eine lehrreiche, nach der Herkunft geordnete Zu sammenstellung der für die nähere Umgebung und das gesamte Erzgebirge bezeichnenden Pflanzen, dazu solche aus dem übrigen Sachsen und Deutschland, aus dem Riesengebirge, den Alpen, den Pyrenäen, dem Kaukasus und dem Himalaja, aus Südeuropa, Sibirien und Nordamerika, also aus Hoch- und Mittelgebirge, Hügelland und Tiefebene. Die über 2000 Gewächse sind im all gemeinen nach ihrer Heimat angeordnet. Für Gift- und Heil pflanzen besteht je eine besondere Abteilung. Es sind auch Nutz pflanzen, darunter Obstbäume, angesiedelt worden, um sie auf ihre Bodenansprüche und ihre Winterhärte hin zu prüfen. Die Fülle der Formen und Farben entzückt vom Gebirgsfrühling an bis in den Herbst nicht nur den Botaniker, sondern jedes für Farben und Formen empfängliche Auge. Wenn wir, etwa auf dem abschneidenden Wiesenweg, zu Kulturhaus, Kirche und Wirtshaus zurückkehren, haben wir in einer zweifachen Schleife 9 km Weges geschafft, eine Strecke, die sich der Dauerbesucher wahrscheinlich teilen wird. Wir haben gesehen, daß die Grundanlage des Gebirgsdorfes und vieles von urtümlichen und natur- und zweckbedingten Bauformen - das