Steildach, das schwarz oder braun gestrichene Balkenwerk in weißen Wandflächen, die Schindel und der durch farbige Linien aufgehellte Brettbeschlag - sich erhalten haben. Wir lernten den Gebirgsbauern kennen und hörten wenigstens noch beim älteren Geschlecht einheimische Mundart. Aber ein reines Bauerndorf ist auch Schellerhau nicht mehr; es hat, wie unsere übrigen Orte, mehr und mehr die Aufgabe übernommen, Erholungsstätte für unsere Werktätigen zu sein, und dementsprechend hat sich sein äußerer Charakter und das Wesen seiner Bewohner in ge wissem Grade gewandelt. Vorsicht bei Umbauten und Anwendung heimatlicher Bauweise halfen aber doqh bei allem Fortschreiten die Eigenart des Ortsbildes bewahren. 9. WANDERUNG Schellerhau, Kirche - Rehefeld (9 km) und zurück (8,5 km). Gesamtstrecke 17,5 km. Wir beginnen unsere Wanderung am Südende von Schellerhau, dort, wo kurz nach der Gabelung vom Landweg der Zechen weg nach rechts abzweigt. Vor uns liegt das Pöbeital, in das wir hinabsteigen. Hier befanden sich links und rechts des Weges die Anlagen der wichtigsten Schellerhauer Eisengrube, der „Roteisen steinzeche Segen Gottes Erbstollen“, die bis 1871 vorzügliches Erz nach Schmiedeberg lieferte und auch heute noch Schätze in der Tiefe besitzt, aber wegen eingedrungenen Wassers aufgelassen werden mußte.. Da alle Gebäude abgebrochen wurden, sind nur wenige Spuren des Betriebes vorhanden. Wir überschreiten die Brücke und wenden uns auf einer trotz ihrer Geradlinigkeit schönen Waldstraße talaufwärts. Wo der kürzere Pfad von Schcllerhau herankommt, hat die Verwitterung in einem ver lassenen Granitbruch eigentümliche, polsterartige Formen am Ge stein hervorgebracht. An der Gablungsstelle unserer Straße halten wir uns links (Land- oder Gabelweg) und treffen bald auf die Kreuzung mit der Landstraße von Altenberg nach Rehefeld (806 m ü. d. M.). In der alten Richtung weitergehend, über-