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Das Schiff
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-193000009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Ohne Heft 2
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 10, Oktober
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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das schiff beiblatt der typographischen mitteilungen'heft 10- Oktober 1930 schriftleitung: ernst preczang, berlin sw 61, dreibundstrafje 9 Die Erfindung der Lettern Als Erfinder der Buchdruckerkunst wird von den Erforschern der Anfänge grundsätzlich der Früh drucker angenommen, dem zuerst die Zusammenfassung der technischen Funktionen vom Schnitt des Schriftstempels bis zum vollkommenen Abdruck der Satzform auf Papier gelungen ist. Die Untersuchung beschränkt sich damit auf einen Zustand hoher Reife, auf die Feststellung einer Vollendung, deren Voraussetzungen im einzelnen unbetrachtet bleiben. Sie können auch un- betrachtet bleiben, wenn es nur darauf ankommt, durch eine sichere Chronologie der Druck werke zu einer gerechten Feststellung der Priorität der Drucker zu gelangen. Für die Genealogie des technischen Gedankens selbst wird damit aber wenig gewonnen. Dazu müßte die Forschung weiter zurückgehen und im Sinne einer Vorgeschichte derTechnik zunächst einmal die Entstehung des Grundelements der modernen Typographie in den Kreis ihrer Be trachtungen ziehen, die Erfindung der setzbaren Letter an sich. Es kann kein Zweifel darüber sein, daß die ersten in den Gebrauch gekommenen Lettern nach Form und Material unvoll kommen waren, und daß demnach Frühdrucke über die Entstehung und erste Anwendung der Letter Auskunft geben könnten, in denen solche Unvollkommenheiten in die Erscheinung treten. Sind solche Drucke nachweisbar? In einer von dem französischen Fachblatt »Papyrus«*ans Lidit gezogenen Untersuchung des elsässischen Lokalhistorikers Dorlan, aus der Mitte des 19. Jahr hunderts, wird in diesem Sinne auf eine Anzahl Straßburger Frühdrucke hingewiesen, die den Drucker noch im Ringen mit dem Material erkennen lassen. Unzureichende Genauigkeit der Lettern nach Kegel, Höhe, Weite und Linie ergeben Satzzeilen, die zu Schlangenwerfen neigen, die ungleich breit und nichts weniger als vollkommen ausgeschlossen stehen und auch im Ab druck ungleich abfärben. Von einem Registerhalten der aufeinander gedruckten Seiten kann noch weniger die Rede sein. Diese undatierten Drucke, die älter als alle bisher bekannten datierten Drucke erscheinen, wenn die Primitivität derselben Priorität begründet, schreibt Dorlan, der seine Gründe dafür entwickelt, dem Straßburger Buchdrucker Johann Mentel oder Mentelin zu, von dem datierte Drucke bisher allerdings nicht bekannt geworden sind, die vor seinem »Speculum historiale« des Vincentius Bellovacensis vom Jahre 1473 rangieren. Hier kann es nicht darauf ankommen, das Verhältnis von Gutenberg und Mentel oder der Mainzer und Straßburger Früh drucker überhaupt unter dem Gesichtspunkt der Priorität erneut zu untersuchen. Hier interessiert vor allem, ob die Mentel-Drucke einen Beitrag zu der Frage liefern, ob die ersten Buchdruck lettern in Schriftguß hergestellt waren, oder ob es sich dabei, was Dorlan für die Mentel-Drucke vertritt, um in Holz geschnittene Lettern handelt. An sich ist es durchaus glaubhaft, daß genügend große Schriftgrade in der Art der Plakatschriften von heute in Holz geschnitten werden konnten, es ist aber weniger wahrscheinlich, daß die Gestalt der Letter durch Zerlegen von holzgeschnit tenen Buchdruckplatten gewonnen worden ist. Dabei würde es sich um einen Sprung von der nicht schrifthohen Blockdruckplatte zur stäbchenförmigen Letter handeln, der dem Sprunge der Minerva aus dem Haupte des Zeus vergleichbar, nur als symbolische Deutung in Betracht kommen kann. Zum Schließen der Lücken in der Überlieferung hilft sich die Geschichtsschreibung mit Vergleichen und Legenden, die Natur und dieTechnik selbst machen keine Sprünge, sondern beschreiten immer die Brücke der Entwickelung in einer logischen Reihe. Wenn also Mentel wirklich als erster von Letternsatz gedruckt oder doch mit Satzlettern experimentiert hat, so fehlt immer noch der Nachweis, daß er ohne Vorbild auf das Grundelement der Typographie gekommen ist. Kann aber eine Übertragung von der älteren chinesischen Buchdrucktechnik her in Betracht kommen, und ergibt diese nicht im Vorgang eine Vergleichsmöglichkeit für die Entwicklung? Jedenfalls liegt hier eine Jahrhunderte lange, literarisch verbürgte Überlieferung vor. In dem Aufsatz »Von der altert chinesischen Buchdruckerkunst« von Dr. Tin g Wen -Yuan im Jahres band 1929 des »Gutenberg-Jahrbuchs« wird der Nachweis geführt, daß im alten China jeden falls die Erfindung der beweglichen Lettern unabhängig vom Blockdruck in die Erscheinung getreten ist. Der Lektor an der Universität Frankfurt Dr. Ting Wen-Yuan schreibt darüber: • Jean Mentel (ou Mentelin) veritable inventeur de rimprimerie (?), E. Ledere. Papyrus, Paris, No. Ii3, 3l. VIII. 1929
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