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Das Schiff
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-193000009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Ohne Heft 2
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 11, November
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
- Links
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Das Schiff Beiblatt der Typographischen Mitteilungen / November 1930 Schriftleitung: Ernst Preczang, Berlin SW 61, Dreibundstraße 9 Wie wird ein Lexikon? Auf diese Frage gibt Hans Brockhaus die fol gende interessante Antwort: Der Lexikonver- leger ist nicht nur Verleger, wie etwa der eines Handbuchs der Medizin oder eines Romans, einer Oper oder eines Schulbuchs; auf die Ab fassungall dieserWerkehater keinen oder doch nur sehr geringen Einfluß, die Verfasser würden mit Recht dagegen Verwahrung einlegen. Der Verleger eines volkstümlichen großen Nach schlagewerks ist vielmehr auch und vornehmlich der eigentliche Herausgeber, der wesentlich mitbestimmt. So ist es zum min desten im Verlag Brockhaus seit den Zeiten des Gründers ge wesen. Jedoch mit Unterschied; denn wesentliche Artikel selbst zu redigieren oder gar zu schreiben, wie das Friedrich Arnold Brockhaus vor über hundert Jahren noch getan hat, dazu sind seine Nachkommen und Nachfolger heute nur in seltenen Aus nahmefällen noch in der Lage. Einmal würden sie die für die heutigen Stichworte nötigen Fachkenntnisse nur auf sehr we nigen Gebieten besitzen können. Und dann nimmt die Organi sation des Ganzen neben der übrigen Leitung der Verlagsfirma und ihrer graphischen Betriebe ihre Arbeitskraft bis zur Grenze des Möglichen in Anspruch. Ist doch die Herausgabe eines zwan- zigbändigenNachschlagewerks von heute mit Hunderttausenden von Stichwörtern, mit Zehntausenden von Abbildungen und Karten weit schwieriger als die der ersten Auflagen des »Con- versations-Lexikons«, die wenige Bände, eine beschränkte Anzahl von Artikeln und nur Text ohne Bilder und Karten enthielten. Zur Herausgabe, zur Organisation eines solchen Unternehmens gehört in erster Linie das Verständnis für die Gegenwart und ihre Ansprüche; in langen, Schwerenüberlegungen muß dieFrage bis ins einzelne beantwortet werden: Was sucht der Mann, die Frau von heute in einem volkstümlichen Nachschlagewerk, und was suchen sie nicht mehr? Zur Organisation gehört ferner die Lösung der Frage des Gesamtumfangs, des Formats und der Einteilung des Stoffes in Bände. Bedeutungsvoll ist die Frage, wie ein solches Nachschlagewerk für Jahre auf der Höhe zu hal ten ist — denn die Welt bleibt nicht stehen; für den Großen Brockhaus sind Ergänzungsbände in größeren Zeitabständen vorgesehen, so daß das Werk wohl gut ein Menschenalter seinen Wert behalten dürfte. Weiter zu lösende Fragen: die Recht schreibung; Duden reicht z.B.für slawische, chinesische und ara bische Wörter keineswegs aus, und manchesmal muß wohl begründet von ihm abgewichen werden; die Alphabetisierung: einheitliche, allseits anerkannte Regeln gibt es trotz der Jahr zehnte alten Bemühungen so mancher Verleger und der neue ren der Bibliothekare noch nicht; der Lexikonverleger muß hier also auf Grund seiner reichen Erfahrungen seine Grundsätze selbst festsetzen, die für seinen Zweck — das möglichst rasche Auffinden durch den Leser — heute wohl das Geeignetste dar stellen dürften. Ferner: Darstellungsform, Artikelaufbau und Stil. Dazu gehören die Fragen, wie die beschlossenen Grund sätze nun auch den Hunderten von Mitarbeitern und der Schrift leitung des Werks so zugänglich gemacht werden können, daß sie befolgt werden, und daß etwas Einheitliches entsteht - in sofern man bei einem alphabetischen Nachschlagewerk von Ein heitlichkeit überhaupt reden kann. Wieviele ähnliche Werke gibt es, die aus Mangel an überlegter Leitung den beabsichtig ten Umfang um ein Vielfaches überschritten, oder die schließ lich als nicht mehr lebensfähige Riesengebilde nie zu Ende ge führt wurden und eingingen! Was würden die Leser von heute dazu sagen, wenn im Laufe des Erscheinens des Großen Brock haus statt zwanzig allmählich vierzig oder gar hundert Bände entstünden und ihnen die Abnahme zugemutet werden sollte! Zur Organisation gehören weiterhin die Fragen der technischen Herstellung, angefangen von der Wahl der Schrift, der Schrift größe, des Satzspiegels und der Spaltenzahl bis zur Wahl der Druckverfahren und Maschinen, der Papiere und der Einbände; schließlich die schwierigen Fragen der Preisbildung, des Ver triebs und der Werbung; handelt es sielt doch nicht um ein etwa vom Staat oder andern Stellen unterstütztes Unternehmen, das vielleicht für geldlichen Ausgleich gar nicht besorgt zu sein braucht, für das man aus ideellen Gründen auch einen Verlust in Kauf nehmen kann. Dieses große neue Unternehmen muß sich vielmehr selbst tragen, der Verleger muß also mit all sei nem Können und seinen Erfahrungen auf Ausgleich bedacht sein; und dieser Umstand ebenso wie der große Wettbewerb, gegen den er sich halten muß, zwingen zu bester und zu ratio nellster Arbeit; zwingen dazu, etwas zu schaffen, das von den Deutschsprechenden in allen Ländern heute wirklich begrüßt und begehrt und dessen Preis gern angelegt wird. Der Verlag übernimmt überdies noch die Verpflichtung, dem ersten Band weitere neunzehn folgen zu lassen: wo käme er hin, wenn sich schon der erste nicht trüge — wenn auch erst nach vielen Jahren. Den heutigen Fierausgebern ist noch ein besonderer Umstand zu Hilfe gekommen, nämlich das, was wir das »Lexikon-Testa ment« nennen. Als der 1931 verstorbene Albert Brockhaus vor etwa zwanzig Jahren daranging, die XV. Auflage vorzubereiten, hat er Jahre hindurch in enger Verbindung mit den damaligen Hauptschriftleitern Professor Dr. August Leskien und später Dr. Hermann Michel sowie mit der übrigen Sduiftleitung und den Leitern der graphischen Betriebe und der IHrstellungs- und Vertriebsabteilung alle jahrzehntelangen Erfahrungen und alle
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