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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 30.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-193300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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2. Die Richtung einer Weiterentwicklung kann kein Mensch Voraussagen, sondern man könnte nur den Wunsch aussprechen, daß sie so verlaufen möge, wie man es sich selber wünscht. Wie ich mir aber diese nähere und fernere Zukunft in unserer Typographie wünsche, darüber habe ich mich in meinem Buch „Mechanisierte Graphik” so ausführlich und unverblümt ausgesprochen, daß ich es mir wohl ersparen kann, meine dort gemachten Ausführungen hier zu wiederholen. 3. Darum erübrigt sich wohl auch eine ausführliche Begründung meiner Antwort auf die Frage, ob ich die sogenannte „Grotesk” auch heute noch als die Schrift unserer Zeit und als die Schrift der Zukunft ansehe. Was ich darüber in meinem Buch gesagt habe, halte ich heute noch aufrecht; ich werde meine „Futura” in den nächsten Monaten durch eine „Bücher- futura” ergänzen. Aber wenn ich hier das Wort „Grotesk” gebrauchen soll, so darf ich es wohl in Anführungszeichen setzen; das wird jeder Leser meiner „Mechanisierten Graphik” verstehen. 4. Und damit ist eigentlich auch schon die vierte und letzte Frage beantwortet. Der entscheidende Schritt ist damals getan worden, als die nordisch-germanische Welt die geistige Erbschaft der Mittelmeerkultur angetreten hat. Das liegt schon mehr als tausend Jahre zurück. Man muß einen solchen Schritt entweder gar nicht oder ganz machen. Daß wir immer noch zwei Schriften schreiben oder lesen, ist nicht nur ein Ausdruck unseres unsicheren und zwiespältigen Wesens, sondern es erschwert es geradezu jedem jungen Deutschen, aus dieser Unsicherheit und Zwiespältigkeit herauszukommen. Hat doch erst jüngst eine Handelskammer festgestellt, daß im Gegensatz zu anderen Ländern die jungen kaufmännischen Angestellten bei uns so selten eine gut lesbare und ausgeschriebene Handschrift haben, und die Ursache dafür ganz richtig in dem Fehlen einer Einheitsschrift gesehen. Aber von diesen Fragen spricht man heute besser so wenig wie möglich, damit sie nicht zum Spiel ball politischer Leidensdiaften werden. Hoffen wir, daß sich die sachlichen Gründe, denen man nur Phrasen und falsche Behauptungen über den Ursprung der gotischen Schriften entgegenzusetzen vermag, langsam von selbst durchsetzen. fachlehrer heinrich grote von der meisterschule für das graphische gewerbe in leipzig sachliche typographie wird nicht zum Stillstand kommen, wenn sie dem eigenwesen der druckarbeit entspricht, ideevoll in der form und unabhängig in der schriftwahl ist. — viele gute lösungen in nicht axialer form beweisen, daß sie den axialen gleichwertig geworden sind . ihre eigenart aber ist noch keineswegs allgemeingut der meisten typographen. — als nächste aufgabe der führenden kräfte muß gelten, weniger erfinderarbeit in gestaltungs- und schriftformen und mehr erziehungs- arbeit an ihresgleichen zu leisten. — das sachlich-schöne der modernen typographie sollte den angehörigen des graphischen gewerbes viel zu wertvoll sein, um es von einigen druckschriften abhängig zu machen, wie das leider oftmals geschieht. — es wäre wirklidi eine wertvolle gegenwartsaufgabe, dem zur zeit herrschenden Wirrwarr auf dem gebiet der druckschrift ebenso bewußt und konsequent wie dem der schlechten typographischen formen zu begegnen. kollege WßrnBr köhlßr, Vorsitzender der Ortsgruppe gießen lassen sie mich die zweite frage als erste beantworten: die entwicklung der typographie verläuft in wellenform . das Wellental ist die heutige zeit oder die mode, die man der sachlichen typographie aufzupfropfen sucht, und die ihren ausdruck findet in wallauschrift, in schmuck typorgane und in prisma, lichter neuland und den lichten schnitten der sämtlichen modernen groteskschriften . der Wellenberg, den wir verließen, bedeutete den siegeszug der sachlichen typographie, die zeit, in der die Praxis tonangebend war . das Wellental ist ein versuch, den setzer wieder zum nachschaffenden mann zu machen, und der nächste Wellenberg bedeutet wieder einen aufstieg des setzer-einflusses auf die typographische gestaltung . doch soll das kein dogma werden; aber daß es so ist, zeigen die kurse des bildungsverbandes. wir versuchen, der typographie von einer anderen Seite beizukommen, und haben das schriftschreiben abgelegt, soweit es nicht in unseren kram paßte . mit unseren kursen „schriftkunde und konstruktion” gehen wir einen andern weg als bisher:
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