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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-15
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1889
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WM «S14 Kraft der Bässe an jene» Stellen vrr»iffe» ließ. welche vn« j bedingt hätten stärker und klarer hervortretea müssen. DaS Silber-Jabiläum de- MällnerstesangvereinS Conrordia. 1. Da» Aest-«»»cert. Welch' großer Zuneigung sich die Concordia hier erfreut, do» ging au« dem jadlreichen Besuch de» am Sonnabend im Etablisse ment Bonoraud stattgesundeneu Coacertes hervor: Der Saal war vollständig gefüllt. Unter den Zuhörern befanden sich auch di« Herren Covellmeister Reiuecle, Prof. Richard Müller, Paul Um laust rc. Da« Programm hatte den Bortheil, nicht ermüdend lang zu sein; die Ausjüdrung desselben nahm etwa 2 Stunden in An- sprach. Die Aulwahl der Gesänge bekundete guten musikalische» Geschmack. Nur einen Wunsch werden Biele mit mir gehabt haben: daß ei» paar einsgche Volkslieder oder Lieder im Volkston am Platze gewesen sein würden. Welch« Empfänglichkeit dasür vor- Händen ist, weiß Jedermann. Als erstes Lhorlied sang ti« Lon- cordia „Hymne an die Musil" von Btacenz Lachner. eine edle Composttion. ganz besonders geeignet, die rechte weihevolle Stimmung zu einem Loncerte einzuleiten. Die nächste Chor» composition „In einer Sturmnacht", für Chor, Barylo»-Lolo und Orchester, von C. Atte»hojer (das Solo gejunge» von Herrn E Tannewitz), reibt sich den übrigen Chorgesäugen des beliebten schweizerischen Tousetzer« würdig an; nur schicu eS niir, als habe sich der Lomponist am Schluß de» Lorbeer zu leicht er rungen. (War das Tempo diese- ChoreS nicht ein wenig zu lang» sam genommen?) „Herr Olaf" von C. Hirsch, verräth einen Con» Vvnistea, der nicht die gewöhnliche Heerstraße wandelt, sondern die Bcsriediguuz i» der Eigenartigkeit seines Schassen» sucht. Die Com« Position, in welcher vielleicht einige Stellen dramatisch belebter sei» könnten, sei der Beachtung anderer Vereine cmpsohlca. Herr Paul U»>- lauft wendet seine cvnipositorischc Thätigkeit immer gehaltvollen Dich tungen zu; die Stimmung de- Eichendorff'schen Gedicht- „Frühlings- dämmerung", mit Orchefterbegleituag, ist von ihm namenilich hin sichtlich der Tonmalerei, zu welcher dasselbe reichlich Gelegenheit bietet, glücklich getroffen; die Wirkung wird durch die oftmalige Text»Wiederholung und Beibehaltung de» '/«-Tortes etwas be» einträchtig!. Besonderes Lob gebührt der Capelle de- Herrn Musikdirektor Walther für die zarte Wiedergabe der Orchester begleitung. Da» „Wanderlied" von Carl Reinecke, welche- „Die Be»per" von Beethoven. Brei heiter« >»d iuulge khorlleder , Latz «an best ukimögliche» Schluß. da» Baue» einer Trennmaver., de« Wilhelm Meister kn „Mignon" mit Fräulein Donita »uv de» von Hüder „Tommerwende", „Im Maien zu Zweien " und „Mein I m» der sich Schilda gegen doS Publicum abjperrt, wegließ, ist eine I Don Jos» m „Carmen". Auch studirt der Sänger fleißig Lngltich, Schatz ist aus der Waaderichaft" »egten, daß die Sänger auch für dos Neckisch«, munter Ansprechend« sin Gesang den rechten Ausdruck zu finden wußten. Auch einige Solisteu (deren Namen aus dem Programme nickt genannt waren) er- lreuten »nt gediegenen, anziehenden Liederspenden Das Lied sür Tenor „Siehe der Frühling währet nird, laug" voa Heiiec wurde mit wohltduendcr Wärme und Vertiefung im A»»dri ck ge- sangen, wäbreud in den drei Liedern für Bury-ou: „Das Veilchen" von Sveudsen, „Fstr Dich" von Abt und „Liebchen, ich bin Dir so gut" von Matthey, besonder» die taoelioie Beherrschung der In- tonation erfreute^ Auch ein Duett für Tenor und Laß „Abschied"' von Beschnitt wurde zum Vertrag gebracht, da» mit den anderen Woblihat. Wie die Berührung mit de» alten, einfachsten Liedformen dem I Publicum gefiel, ist schon gesagt. Auch an, Dialog nahm man leinca Anstoß u»d mehr, als man sür möglich holten sollte, lochte j man treuherzig über die kleinste» Späße. Jadeß — für den höher» Geschmack, den de Hokbübue pflegen iollie, kommt zu wenig bei der Novitö« heran». Man wird d ese „deutsche Musik! mLi gut gegen französische ousspielen könne». So uiierregt. haus backen oder harmlos kann kaum ein Franzose schreibe«. Halle man de» Unterschied zwischen dem Gewöhnlichen und dem Gemeinen streng innc. Aber während mau in dem belanglosen und geistig uninlereffantkn Werke nicht» gemein nennen dars, so ist es doch > Sololeistunge» durchaus auf gleicher Höhe stand. Dcr Breiikopj L I gewöhnlich. Am werlhvollften sind die Caiembles. wenig fesseln, I Breivenbach. eingerichtet worden. — Au» Pari» wird berichtet! Die Härtel'jche Gesangverein hat Mit dem gestrigen Liederabend den I inest ganz beicheicrn, das Orchester. Doch macht hier die Ver. I in jüngster Zeit verbreitete Nachricht, daß der bekannte Tenorist Reigen seiner Concerte und musikalischen Unterhaltungen würdig und I waiiolungsinusik im zweiten Act eine Ausuahme. Sie ragt be-1 Ladislaus Mierzwinski sriue Hochzeit vor einiger Zeit gefeiert erfolgreich eröffnet. , f tröchilich he»vor. I habe, war verfrüht. Die Trauung Mftrzwluski's hat erst Sonata». Die Borsühruug war vortrefflich. Herrn Ueberhorst ist sür l - - - um sich eventuell gänzlich der englische» Bühne »u widmen; ver- lockende Anträge liegen bereit» vor. — Eng. d'Albert hat sein« kurze deutsche Abschirds-Iournöe vorige« M ttwoch in Hamburg (uater von Bülow's Leitung) begonnen und einen geradezu phäno menalen Triumph geleiert; Bülow selbst bezeichnet in einem Briefe an einen Berliner Freund d'Aldert's Borirag ol» „ganz einzig herrliche« Spiel"'. — Herr Rosenstri», der Secretair de« Prager Deutschen LondrSlheoter» (nicht Herr Angela R aiann selbst), ist voa Madrid zurückgekthri und bat die Coairocte der spanische» Nibeluugeu- lournöe obgeschliffea. Der Hos zu Madrid wie in Lissabon erwiesen sich dem Unternehmen sehr wohlwollend. — In Luzern ist eine Organisteu-Schule, uuter Leitung de- dortigen Stist«orga»stcn Herrn ll. kr. Leipzig, IS. October. Der Gesangverein „Esche" Halle an» gestrigen Abend in Berbindung mit dem „OclSdecein dcr Maler und venvaudlcr Beruj-genossc»" in dein Saale dc» Laiö Battenberg eine musikalische Abeudunterholtung arrangirt, bei welcher eine Reihe ansprechender Ehoil eder, sewtr Sologesänge zum Bortrag kanien. Al» erst.- Liedergabe erschien „Das eigene Herz" von Schösser, bei welchem die Sänger >u der Schalliruag ei» lobenswerlhes Verstäub» ß an den Tag legien und auch uichi ohne wahre Empfindung im Vortrag »siebe». Lhrilweije störte »och das allzu starke Hervortrete» einzelner Kraststimnirn. Beionders die Tei-.öre gehen in vielen Vereinen so eueraiich ins Zeug, als halten sie Sehnsucht, „entdeckt zu werden". Mit frischem Humor gelangie da» reizende Lhorlied „Blauer Montag" von Jscnman» zur W edergabe. DaS Tempo war richtig genommen und die Durchsührunq ließ an Reinheit und Klarheit nichts zu wünschen übrig. Auch das unvermeidliche Lied „Au» der Jugendzeit" von lliadecke wurde mit innigem Ausdruck gesungen. Bei dem Pserl'schen Lbvrlikd „Mein Himmel auf der Erde" erst icn UN- da» Tempo zu langsam genommen. Wir haben b obachtet, daß e» vom Com« ponisten ielbst schon mit beschleunigterem Tempo dirigirt wurde. Die Gelrage,ibeit des Liede» verlührt zum Dehne», wen» da- Tcmvo zu langsam aussällt. Aber auch bei diesem L'.rvr zriglen die Säng>r, daß ihnen der Gesang, um mit Schubart zu reden, zur musikalische» l Spreche de- Gefühls geworden, und daß sie unter ihrem Dirigenten, j seine Regie da» aufrichtigste Compliment zu machen. Geschmack und Leben ragte» hervor. Auch bas Maschin lle der Scene verdient s ! Lob. Bon den Darstellern ist zuerst Her, Nebuschka al» Bürger- , nieister von Schilta zu nenncn. der mit Maß larrckttte. und Herr! I Eichberger, der de» Büttel giebt „Mein Ni,»' ist Clnistian August Sch »mp und reimt aas Znsall rur aus Lumv." Heir Melncke als der Stiibeuten einer hatte seinen schönste» ly-.iichen Moment in der allerliebsten Melodie „Mein Schatz ist ei» liebt ches Mägdelein". Herr Jensen, ol» der Siudenle» Zweiter, dvtte nur ichöne Momente i» der Stimme, dem Vortrag und de», lebhafte» Spiel. Tie beiden Mädchen Hedcben und Leuchen, welche die Studenten verstecke» »nd sie zur Fahnenflucht vom Herzog Leopold verführen, bis sie durch! ! Auisindung eines wichtigen Spions straffrei werde», waren Fräul. Reuter und Fräul. von Chavanne. Herr March,on, Herr ^ Decarli und Herr Schrausf stiid noch milwirkcnd, und alle zeichnete» sich untcr Herrn HageuS sicherer und namentlich in drn sciicheu Chöre» temperamentvoller Lenung ous. Herrn Förster gönnt »>a» den gehabten Erfolg von Herze». Aber die Versicherung, doß er! von Dauer sein w r»e, möchten wir nicht wagen. Dasür ist bas § Niveau dcs Werkes sür die Hosbnhne nicht hoch genug. W Eisenach. Der Hospianist Eugen d'Albert, welcher! sich vor einigen Jahren hier onsäjsig gemacht, wird Eis,-nach wieder j verlassen. Bekanntlich tritt derselbe Anfang November eine Kunst- den 6. October, in aller Stille daselbst staitgesunden. Die jung« Gattia de- Säuger- ist «ine hüblche junge Dame, deren MLocheu- ncme Fräulein Hedwig Bergmann lautete. Sie ist die Tochter des russische» General« Bcramana, drr -.» Warschau ledi. Herr MftrzwinSki hat also eine Londlinänaro zur Frau gewählt. Die Trauung sand in der Kirche ä« i'Xseowptioa statt uad wurde vom Abbä Wittkowski vollzogen. Nur ei» iutimer Kreis voa alleroachstro Verwaudten und Freunden de« junge» Paares wohnte der Hochzeiisieier in der kleinen Kirche bei. Ob der jungverniählte Künstler in d esem Winier Gastspiele absolviren wirb, ist vorläufig noch nicht bestimmt. — — In den Bousses Parisiennes findet demnächst die 1300. Aufführung von „Maskotte" statt. Die Opeielte, welche lretz ihre« Melobieareichthum« in Deutschland »cht rechten Fnß zu lassen vermocht, wurde zum ersten Mole iu Paris am 29. No- vember 1880 gegeben. — „Der Mikado", die Sullivan'sche Operette, welche in englischer und deutichtr Sprache aus den her vorragendste» Bühnen Deulschlaads zur Aufführung gelangt ist. wurde bisher »och in keliiem französischen Theater gegel-e». Die enNische Operette ist nunniedr auch für die sranzüsijche Bühne be arbeitet worden: sie wird zum ersten Male in Fran.'reich Ende dsises Monais im Eden-Theater zu Pari- aasgesührt werte». — Heinrich So«! heim, der frühere Heldeuienor der Stuttgarter Hojbühne, welcher ieit mehrer n Jahren peusionirl ist, wird am 18 d. M. zur Feier seiaes sünizigjährigeu Küastler-Jubilänin» noch , . , . . , - - . _ . , emnial aus der dortigen Hosbühnc in eiuer semer Glanzrollen al« der Herr Lomponist au» Anlaß de« 25,Shiigea Jubiläum« I Herrn Georg Hering, mit Elser der edlen Sangeskunst ergeben I Reise nach «»irr,ka an. von der er erst im Mni IdM zurückkehren I Elcozar (Jüdin) oder Vosco de Gamn («srikaarri») austreteu. — dem Verein gewidmet hat. erwies sich al- eine dankbare Com-1 sind. Am SLluste des Programms standen „Die drei Glalrr" von I „,i,d. Sobald die« geschehen, gedenkt er seinen Wohnsitz »ack Meran I Carmen Sylvo (die Königin von Rumänien) hat während ihrer Position; sie sand so reichlichen Beilall, daß sie wiederholt ge, Hingen werden mußte. Besonder« gut gelungen und von durch, schlagendem Erfolge sind die pioulssimo gebastenen Schlußzeilcn des Liede». An, Ende des Progrninm» stand Max Zenger's „Liebes schwur", eine effektvolle Composition, bei welcher es sehr viel aus die Zungeujertigkeii der Sänger ankommt. Dcr Sologesang war durch ein Mitglied des Verein», Herrn L. Taanewitz vertreten, welcher zwei Lieder sür Baryts» sang, uad zwar „DaS Lied de- Alten im Bart" von W. Berger, Mid „Elslein von Laub", vou Meyer-Helmund. Ich weiß nicht, ob da» schöne Geibel'sche Gedicht „Durch lies« Nackt eia Brausen zieht" von dem Lomponisten vor dem deuljcb-frauzö. fischen Kriege in Musik gesetzt ist, jedenfalls dars die Schlußsttophe: Deutschland, die schön »-schmückte Braut, Schon schläft sie leis und leiser; ' Wann weckst du sie mit Trommetenlaat? Wann führst du sie heim, mein Kaiser? jetzt ol» nicht mehr zeitgemäß bezeichnet werden. Herr Lauuewitz lang übrigens beide Lieder mit Empfindung und errang sich durch seinen Vortrag allgemeinen Beifall. Ueber die Ausführung der Chorgesänge ist nur wenig zu sagen; ter Verein bewies von Neuem wie gewissenhaft er untcr der Leitung des Herrn Moritz Geidel darauf beoacht ist, sich seinen guten Ruf zu «rhaltea und durch vor- zügiiche Leistungen zu besestigea. Und wenn in dem Prologe gesagt wurde: Daß sich zum Edlen, Schönen, das Herz erhebt, DaS haben i» Liedern wir stets angeürebt, so dars biazugeiügt werden, daß auch das Jub läums-Loncert voa diesem, dem Edlen zugewandten Geiste, von dem künstlerischen Streben eia uuausechtdoreS Zeagniß ablegt. S. Die Seihe tzeS Banners wurde, wie es gewöhnlich bei diesen Festlichkeiten iu Gesaugvereineu Fischer. Ein Unglückssall war da» Soloqnarlett „Unter',» Linden- bäum", das uns nn ein Wort Rojsini's «rinncrte: ,,E» märe ent-! schlich, wenn da» Gesang wäre, aber zum Glück ist es kein Gesang." Besser gelang schon da- Solo sür Baryio» „Edcstpciß" voa Pcusch.-l. Ein,» ausgezeichneten Erfolg aber hatte Frau Martha Schön - Herr mit drr Arre „Neue Freuden" aus „Figaro'« Hochzeit" und! einigen Lieder» vo» Lassen und Taubert Frau Schünherr besitzt eine» klaren, miltelkräjtlgeu Srpran, der symp »hisch wirkt, und sprecht j überdies durch den »atürlichcu, warmen Vortrag der einzelnen Com- positloaen an. , <9 Leipzig, 14. October. Allionntäglich conccrtirt iu dem SchützenhanS zu Seilerhause» die Lovelle de» 106. Regt-, . inenles unter Herrn Matthey'S straffer und gewissc^halter Tireciion, I Herlurth in diesem Winter daftlbst an dc» «ormna Nachmittagen i» Tirol zu verlegen, dort hat er wenigstens schon siir tieie geil eine größere herrschaftliche Besitzung geniictbel. Seine l iesige Billa, d>e er bedeutend vergröbert und prachlvoll einnerirblei hatte, hat er! bereits heule an seine Nachbarin Frau verw. Obeijürfter Dietrichs zu billigem Preise veräußert. U Gera, 18 Ortober. Der große Concertsaal der Ton. Halle bat iu diesem Sommcr eine wesentliche Verbesserung erfahren, indem sür da» Orchester eine geräumige Halle angiboui wurde, die gleichzeitig mit BüUneneinrichlung versehen ist. Durch diese bauliche Veränderung hat die Akustik deS Saales ganz bedeutend gewonnen. De SttiLicavelle wirb mm unter Leitung ibres Musikeir<c:ors Eur in Wiesbaden u. A. einen großen Lyll»» „Meergesäage" geaich e:, der bereits von dem Lomponisten Aug.^Bungerl, mit dem die iiiritiiche Dichterin täglich gemeinschaftlich arbeitete, in Mnsik gesetzt ist und noch vor Weihnachten erscheinen soll. Gegen wärtig orbesiet die Königin an einer größeren Oper. Briefkasten. Herr S. in Altenburg. Ueber den g'änzenden Erfolg des Frl. Busch in Wi -baden baven wir längst berichtet. — Herr LI. in G. Seit dcr Eröffnung des Th. sind bereits 1t Tage verflösse». Zn spät uad der Inhalt der Posse ganz bekannt. und sie ha! sich ichon seit Langem die Beliebtheit der dortige» Coliccrtbksucher erwviben. Das gestrige Nachmittagsconccr» daselbst bot insofern besonderes Interesse, als es eine» neuen Marsch „Gute Kameraden", deutscher Kciegerinarich von A TSring (Text vo» Emil Lange) brachte. Dem Marsche ist ein kraftvoller, mittiairisch strammer Zug eigen, sowie rine frische und zündende Melodik mit allerdings stark äußerlichen Mitteln. Der Döring'sche Marsch schlug gestern vonresflickj ei», mußte sogar ä» eapo gespielt werden, und wir zweifeln nicht. daß er dieselbe zündende Wirkung wie im Loncertjaale so auch aus den Märschen der Regimenter haben wirb, sin klebrigen bot das Programm licke, die zumeist eine stilvolle, ersuhren. Wir rechnen hierzu die Phantasie aus Kouiiod's und Margarethe", die Ouvertüre zu Geibel» „Sophonisbe" von Klughardt und Liszt' Ungarische Rhapsodie Nr. S, deren eigenartige und imposante Instrumentation fesselnd wirkte Eoncerie mit gut gewählten, Programm veranstalten und dieselben sür einen geringe» Eintrittspreis dem Publicum zugänglich machen. Heute sand eia derartiges Eoncert statt, das sich eines überaus zäh!-1 reichen Besuches zu erfreuen batte. Aus dem rx.ict »nd gut ge spieltem Programm seien die Ouvertüre zur Oper „Do» Inan" von Mozart, das Finale au« „Lohengrin" vo» Wagner, die Ouvertüre zur Op r „Das Nachtlager in Granada" vou Kreutzer, die Phantasie! aus „Prrciosa" von Weber, die Stephanie-Gavotte von Czibulka und I die Abendandacht von Kühler besonders hervorgehoben. Das zuletzt angejührte Glück für Sireichmstriimeitte erntete so reichen Beifall, Äus der Schülerwerkstatt. Um vielfachen Wünschen nach Auskunft seiten» solcher Eltern zu begegnen, welche für ihre Söhne zwar die in der Schülerwerkfiat t gegebene Unterweisung i» praktischen Arbeiten wünschen, aber nicht wissen, welches ArbeitSsach sie am besten für dieselbe» wäb'.e» sollen, seien hier über die von den Knaben getriebene» Arbeiten einige ausklärente Mik- thcilunge» gegeben, um jene Wahl zu erleichtern. Zunächst bat der Arbeilsunterricht kcjne erwerblicben Zwecke, soneern er ES soll beobachten m noch eme Rech^ ^a» Kind aNgeme.n erziehen belsen E» soll beoba. fleißig dnrchgearbeilete Wiedergabe I zuqab, welches aus wiederhvltrs Verlangen zwei Mal gespielt wurde. I lernen, bn der Handhabung einfacher Werkzeuge sollen dt« ' — " " ' Faust i Hcsfenttich wird sich da» Publicum sür diese volkslhüml^chen Eon- s Sinne des Kindes entwickelt und die Hände geschickt gemacht Schilda" berichtet Herr Ludwig Hartmaun im .Neuen s Dresdner Tageblatt": „Die soeben im Dresdner Hostheatcr zum überhaupt ersten Male ausgesührtc komische Oper („Die Mädchen von Schilda") ron Alban Förster hat einen ganz außerordentlichen äußeren Ersolg gehabt ^ ,, - * Ueber die im Dresdner Hoflheater aufqesiihrte Oper der'Fäll^,''mtt d!m^^nnien'Me^ > (kesser wohl zu nennen Operelle) „Die Mädchen vo» Brüder, laßt da» Jahr uu» singen" eingeleilet. Dann betraten die " ^ Damen der „Conrordia" da» Podium, um die Mitglieder derselben mit Silbersträußchcn zu schmücken. Hieraus ergriff der Vorsitzende, Herr Weißt ng, da» Wort. Er gedachte zunächst dankbar der sHmpalhiscben Ausnahme, welche der Verein bei jeinen Aufführungen immer gesunden habe; er betonte, daß Differenzen ernster Art innerhalb der „Conrordia" »ie vorgeknmmen sind, daß der Verein ous seine Erfolge uicht stolz sei, denn er wisse sehr wohl, „daß über uns auch Leute wohnen", und schloß mit dem Wunsche, daß die „Concordia" auch lernerhi» erscheinen möge al» eine Verkörperung der Worte d«S Lcnz'iche» Bundesliedes: „Und daS, waS un» zu sammenhält, das ist der Töne Macht!" Nun erschienen die Frauen mit dem Banner. Frau WilSnack wandte sich an die „Concordia" mit einer herzlichen, weithin vernehmbaren Ansvroche, in welcher sie aus das Stredeo deS Verein» hinwicS; sie schloß mit drn Worten „Grüß Gott. Lied hoch, Concordia'» Söhne!" Nach der Uebergabe des Banner» an den Träger erfolgte in einfachen, schlichten und doch markigen Aorten die Weihered« durch Herrn Pastor Geidel io E bau, welcher den Verein mit gegründet und ihn in den ersten werden. Die Schitterwerkftatt treckt keine Tischlerei, keine Buchbinderei und Schiesjcrci. sondern will vielmehr dem Kinde den Gebrauch dcr ursprünglichsten, einfachste» Werk- rerige (Hammer, Zange, Säge, Feile, Meißel, Bohr»,. Sckeere :c.) lehren, und eS soll damit die gebräuchlichstell cerle, die enijrtieden zur Hebung des SianeS sür gute Musik bei trage». auch serüer puich zahlreichen Besuch dankbar erwriseu. — Das Sängerpaar Eugen und Anna Hildoch wollte vorgestern ^ einrn Liederabend veranstaltea »nd der Lapelline ster Kleemann halte seine Mitwilkung zugksag^ Leider war der B^lletvorwrkaus ^ ^ ^ „uv rv ,v„ vuiuir vcr >o xhniach, tag noch lange nicht di« Kosten für Anzeigen, Pro-I —,^ "l. qrainme »c. gedeckt wurden. Ans diesem Grunde haben die Künstler I Thätlgkettcn, wie schneiden, seilen, hämmern, lösten, hobeln da» Eoncert au-fallcn lassen. »u-üden lernen ES handelt sich also mcht um ge- > werbliche Ausbildung, fonver» um da» A B E der Schwarze Musiker im preußischen Heer«. I» I praktischen Arbeit. Da beginnt man denn in dem unserer sür Aft.ka schwärmenden Zeit muß die Mittbeilun, einer I sogenannten Borcursu» im Anschluß an den Kindergarten mit Berliner Z-iiung interessircn. doß im preußischen Heere swon ein. I r>x„ Papier-, Carton- und Papparbeiten. Die damit daS Publicum dem Autor danken könne. Das Haus war gut, ^ aber nicht voll besetzt, der erste Rang am schwächsten. Neben seinen Verdienste» und seinem Könucn Hot Herr Förstrr ! Glück gehabt, daß die lönigliche Hosbühnc zu Dresden sich ihm erschloß. Man hat, nachdem die Aufführung conlractlich schon fest- sland, aus Gründen, die Lein Geare des Werke» selbst entspraugen, mehrfach die Premiöre verschoben, hat sogar die TlufführunaSinst verlängern müssen. Aber was will ein halbes Wartcjahr sagen, wenn Werke wie Grammann's poesicvolle „Melusine" 15 Jahre des besaß die Artillerie eine solcheNegcrmusik. deren Mitglieder sich, s wie berichtet wird, besonder» gut als Ouerpseiser bewährten. Die Capelle bestand aus 30 Schwarzen. Unter Friedrich dem Großen wnroen au» den Mohren dcs „Königs-Regiments" 16 Mann ausgewähtt, um nach Abschaffung dcr bis dahin bei der! Artillerie gebräuchlichen „Dudelsackspseiser" dieser Waffe als Musiker! zugelbeill zu werde». mit schwierigere» Papparbeiten beschäftigen. Hier lernt er alle die einfachen geometrischen Gesetze, die gerade und die Kreislinie n»t ihren Eigen schäften, die Winkel »nd Flächen durch die Erfahrung krnnen und geht von dcr Fläche durch da« Netz zum Körper über. Man kann leicht den Papp- arbeilSuntcrricht so treiben, daß er zu einer praktischen Mathematik wird, stieben dem Sinn sür richtige »nd einfach schöne Formen bildet die Papparbeil den Geschmack an guten . . , * Man schreibt der „Frauklurter Zeitung" vom 11. d«. aus , „ ^ , 5 Jahren musikalisch geleitet Hai. ^Er gab eine kurze Schilderung I Wartens brauchte, oder Cornelius' gristiprühender „Barbier" vo» I Köln: Die TWatersaison laßt sich über Crwarien gut an und selbst I Farbknzuscrininknstellnnge», und die Frenke über daS sichtliche schlecht bestellt), das er innerhalb seines engeren Kreises die Freund-1 zu beklagen; er gilt einer Harmlosigkeit; — nur muß man nicht! aus- Nene ausgegangen; daß der Sänger nur einmal in der Woche, schaff und Eintracht, außerhalb die guten collegialischen Beziehungen ^ " ""—^ . I — .1» ...v— ... v.- mit anderen Vereinen jederzeit gepflegt habe. Redner weiht« das Banner 1) al- rin Symbol de» ernsten StrebenS, den Gesang auch fernerhin zu pflegen, 2) als ein Svmbol der Freundlchaft und Ein- iracht innerhalb des Vereins nad 3) als em Zeichen der Treue alle» SangeSgeuoffen gegeaüber, welche die Fabne des deutschen MännergesaugeS eittsalten; er schloß mit dem Wunsche, daß das Banner viele Jahre über den Concoroiauern wehen möge! Hierauf nahm eine Dome daS Wort, um im Nomen der jungen Mädchen Glückwünsche auszusprechen und ein Bannerbond zu über reichen. Nu» erschienen die Vertreter verschiedener Vereine mit Glückwünschen und Geschenken, und zwar: Apollo, Erholung, Har monie, Hellas, Militairverein 106er, Hippokreue-Meißen, Leipziger Lehrerqeiaugverein, Liedertafel - Glauchau, Ltedersels, Liedrrhain, Noienstccherverband, Phönix, Reilclub-Taucha, SLugerkrei-, Lieder tasel-Rudolstodt, Sängerbund Teutonia, Zöllnerbund, Leipziger Gau sängerbund. Tapczirer-Innung. Die Vertreter dieser Körperschaften überbrachten Fahnen nägel, Humpen, einen Fahnenring, ein sehr hübsch auSgeführles, sprechend ähnliches Bildniß des Dirigenten Moritz Geidel rc. Aus die Wiedergabe der einzelnen Ansprachen muß ich verzichte»; nur einen eigenartigen „wohlgemuthea" Spruch kann ich nicht unterschlagen; derselbe lautete: Falsche Herzen und falsche Noten Sind untcr oiescm Banner stets verboten I Eine sehr finnige Jubiläumsgabe übcrbrochteu die alten Mit glieder der „Concordia": ein Diplom, aus welchem sich «. A. die GeburtSstäite deS Vereins, daS alte Schulbau« in Sommerfeld, und da» Innere de» jetzigen BereinSlocales befinde». Der „Großvater' deS Vereins, Herr Eantor Geidel in Sommerfeld, außerdem eia uugeuannter Gönner der „Concordia" stifteten je einen Fahnennagel. Herr Moritz Geidel verlas mehrere Zuschriften voa den Herren Lapellmeister Prof. vr. Reinecke, Paul Umlaust und Musikalien händler HaaS Licht, welche dem Vereine mehrere Compositioneu, resp. Verlagsartikel widmeten. Außerdem landen noch besoudere Auszeichnungen statt: Ter Dirigent de- Vereins empfing eine goldene Uhr, zwei alte Mit glieder, die Herren Richard Geidel und E, Taanewitz Medaillons. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt die Herren Cantor Geidel in Sommerfeld, Hermann Eilenberger in Chicago (welcher zu dem Feste erschienen war), Georg Chadwick in Boston, Hugo Schüßler in Wien und Pastor O-kar Geidel in Eidau. Ferner gab der Vorsitzende Kenntuiß von cingelaufeaea Depeschen, u. A. von Herrn Victor Neßler in Straßburz. Damit schloß der FeftactuS. Demselben reihte sich in später Stunde der Lommer» an. Heinrich Pfeil von den inneren Vorzügen de» Werk» sprechen wollen, sondern es als gute Bühnen-Hausmannskost bezeichnen. Die mag ja nölh g sein und dazu reicht Geist und Mache dieser Oper oder Operette aus: Eine „Volk-Oper", wie eine Zettelveräubernng da» Weit nennt, möchten wir es nicht nenne». Für das Volk ist uns das Beste gut genug, und das Volk braucht Gemüth, Seele. Alban Förster steht als gebildeter Musiker höher, als sich aus seiner Oper erkennen läßt. Eine Reihe kleinerer Compositionea hat do« längst gez-igt, und die Studien, welche Alban Förster hier aus dem Conservalocinm gemacht Hai, lassen diese Farbtüchtigkeit ganz selbstverständlich ericheinen. Aber der Autor jagt sich in den .Mädchen von Schilda" voa den höheren künstlerischen Ansprüchen — wie wir bei der Lextrrzäylung im „N. Dr. Tgbl." am 10. October schon sagten — los und strebt nach unten, d. h. er will einen praktischen Tkeaiercrfolg haben und ist nickt rlwa wählerisch iu deu Mitteln. Die „Mädchen von Schilda" sind eine Operette. Der Lrselg bestimmt doch wahrlich nicht de» Werth einer Partitur. Im Gegcntheil, der einer Musik innewohnende Wertd ist dem Ersolg oft genug hinderlich, bi» die Menschheit in den Geschmack und den Idealismus de» höher strebenden schaffenden Musikers hincingewachsen ist. Dann brg nnt endlich sein Ersolg. von dem ist hier bei För- ster'S Oper a cht dre Rede. Sie zielt nur ous bas augenblickliche Gcsollen uad giebl sich auch nicht evtserut da« Ansehen, als wolle sie mehr. Bei mehreren Liedern schon hat Alba» Förster beträcht liche Erfolge gehabt. >m Abr'schea Stile. Uad dieses praktische Zu greisen. daS sich bet Beistreichheiten oder Idealen nicht unnütz auf- HSlt. bestimmt auch die Richtung der neuen Oper. Lortzing ist mcht tort — er lebt. Aber was beim ihm genial und originell war, ist natürlich heut: Lopie, wenn schon kalenlvoll« Copie. Was zunächst bei der Musik gelillt. ist Förster'« lebendige, leicht- flüssige »»gemühte Schreibweise. Da» stockt nie, eine Melodie oder Lonphraie jagt die andere, uad wen» auch da» Gehörte minder« werthig oder allbekannt s« n maa. e» plaudert fröhlich und latent- voll weiter. Und dir- Leben der Musik hebt über die burle-ke, kindliche Handlung hinweg. also viel seltener als ehedem auflritt, hat den Zutrang zu deu Götze-Abeudeu nur gesteigert und zwar derart, daß Götze jedesmal vor ausverkaustem Hause singt. Vor anstrengenden Partien dütet er sich noch, aber es sieht unzweifelhaft lest, daß sein Organ keine Einbuße erlitten. Für den nach Amerika dlirchgebrannte» lprische» Tenor Hedmondt, der von der Leipziger Bühne hierher rugagirt war, hat sich, nachdem Joseph Wolj von, Hamburger Stadt- tbeater etliche Male ouSgeholjeu, in der Person deS Herrn Wachtel, de« SohneS de» egemnlS so berühmten Tenoristen ein kaum genügender Ersatz gefunden. Der junge Sänger hat eine hübsche kleine Stimme ohne ausgiebige Höhe; auch mangelt e» ihm noch sehr an Schulung und namentlich vat er nichts von der Art seines Vater» bezüglich des leichten graziöse» Singen» geerbt. Möglich, daß Wachtel jun. einmal ein guter Länger wird, roch ist er's n-chtl Vou neugewonnenen LpernkiLsteu gesollen recht gut Fräulein Saak dom Dresdner Hoftbeater und Fron Beck-Radecke von Wiesbaden; emc begabte Anlängerin, Fräulein VassilivitS cius Wien, findet eine getheilte Ausnahme. Mehrere Erstliugsans- sührungen neuer Opern sieben bevor; schon in der zweiten Hälfte diese« MonaiS wird das Weck eines hiesige» Componisten. des vr. Otto Klauwell, Lebrer am Kölner Conjervaioriui», hier da- Lickt der Lampen erblicken. Die Oper iübrk den Titel: „DaS Mädchen vom See". Derselben werde» voa Eingeweihten besondere musikalische Feiilheiteu nackgerühmt. (vr. Otto Klauwell hat seine Ausbildung an der Universuit un» am Loniervaioriun, in Leipzig erhalten. Die Proiiiotionsschrist desselben (seinem Lehrer Oscar Paal gewidmei) sührt de» Titel: „Die historische Entwickelung de» musikiaische» Canons." Die Red.) Reden der Papparbeit steht die Bearbeitung de» Holze». Sie beginnt für die Knaben voa S di» il Jahren nicht an dcr Hobelbank, sonbern ihnen wird zuerst daS Schnitzmesser al» da« einfachste Werkzeug in die Hand gegeben. A» diese» schließt sich dann die Hand habung der Feile, de» Bohrer« und der Laubsäge am hölzernen Schraubstock. Die fortgeschrittenen Knaben hantiren dann an der Hobelbank mit Hobel und Säge und drn anderen Holzmerkzeugcn mit großer Lust und mit großem Nutze» sür ihre Gesundheit. ES ist unverkennbar, daß diese Arbeiten wegen der Körp r- krast, die sie beanspruchen, wegen ver tüchtige» körperlichen Bewegung, die sie verursachen, da» beste Gegengewicht gegen daS Stillsitzen in der Schule bilden, und e» wäre nur zuwünschen, daß die Schüler namenilich höberer Lehranstalten mehr Muße hätten, damit auch sie ein paar Stunden wöchentlich den Segen körperlicher Arbeit erfahren könnte». An der Hobelbank würde manche Blasirlheit und mancher WissenSdüukel zum Berschwinben gebracht werden. Da» an die Hobelbankarbeit sich schließende Holzschnitzen ist keineswegs daS künstlerische, srrie Formen schaffende Holz- bilbhauen, denn dazu würden die Knaben nicht fähig sein, sondern eS handelt sich hier nur um Flächeuverzierungen durch Einschnitte nnt dem Messer, wie sie in früheren Zeiten von den Bauern der skandinavischen Länder, in FneSland und SckleSwig-Holsteia zur Verzierung ihre« HauSrathei vielfach her gestellt worben sind. Die schlichten Flächen der Hodelbankarbeiten werden hier durch eine elementare, auch dem Kinde verständ- licbe Kunstübung geschmückt. Drr Kerbschnitt giebt Gelegen- Notizea. Behuf» Bewerbuug um deu vo» der Gesellschaft der Musiksreuude iu Wien im Jauuar diele» Jahre» sür da» lausende Jahr im Betrage vou lOOOfl. ausgeschriebenen Beethoven» Lompositions-Prei«, welcher im December diese» Jahres zur I heil, die praktisch nützlichen Produkte der Hobelbaukarbeit durch Berthe,lung gelaugt. fi»d 22 Tomposftione» eingelaugt, und »war: I fteie Sp.el regelmäßiger, mit Lineal und Zirkel ent- nmie vanoiung qmwrg. » 1 Over. 1 Vocalmesse, 1 Psalm, 1 Mannerchor mit Orchester. I,» — Schon da« Lclar-Allcgretlo ist eia« ganz uiedlich« Polka. Der s 6 Symphonien, l Suite. 2 Ouvertüren. 2 Tonbilder, 1 Llarinet. I , " » " - Loncert. 2 Quartette. 2 Quintette, 1 Septett. 1 Ll-vi-rsouate. Die I V?"» Reich de« Schöne» hmübn zu thun, Werke besiudcu sich derzeit iu Beurtheüung bei den Preisrichtern; I ohne daß dabei Gesahr droht, daß der Laie den festen Boden unter den uüßen verliere. Die Knaben arbeiten hier mit großer Liebe, ja mit Begeisterung, und ost sprechen sie am Schluß der Stunden ihr lebhafte« Bedauern darüber au», baß immer gerade dann, wenn e» am schönsten sei, ausgehört werde» müsse. Neben den bisher genannten ArbeitSsächern stehen in der Schülerwerkstatt noch die einfachen Metallarbeiten und da» T Leipzig, 13. October. Der Breitkops ch Härtel'sch« Gesaagverein veranstaltete gestern im Saale de» „Tivoli" einen erste Chor und daS Büßlied in O, an welch«» die Soprane sich auschließeu, glaubt man längst zn keuue». Da« erste frischere Stück ist der Walzer t encken'S und Hedchen's, dcr in der Melodik dem „Don Cäsar" oder dem „Betielstudent" nahe kommt, und sehr hübsch klingt. An die niedere Komik des Chores ..Gewaltiger, hoetiweijer Herr' muh man sich erst wieder gewöhnen Man glaubte, diese Haemlosigkeit läge Vinter unS. Die Polonaise „Sei gegrüßt" steht höher. Berndt's Lied in Des ist genau jo sisisteriich, wie seine gesungeosten früheren Sachen, ohne Tieie, aber recht ausvrechend und nirgend eine Länge, nirgend eine Ruß zu ^ knacken, Tonics und Dominante, ungelehrt, wie je eine Oorrctie. Hübsch ist ei» Terzett in Xu und im zweiten Act der rhythmisch vellme-berger, HannS Richter, PiuS Richter, I. N. Huchs, Brahms, Keemier, Kcenn und Weinwurm — Nach einer Mittheil,»ig der „Philadelphia-Presse" wird Adeliaa Patti von dem Impresario ^ Adbey iür eine bevorstehende Rundreise in de» Bereinigten Staate» , tanjend Psund Sterling sür jedes Auftreten erhalten. Sie wird zwei Borstellniigen ru igder Woche geben und im Ganze» dreißig Mal siazcu. Man bcrechne^aß da« Geianimthonorar der Sängerin sür diese kurze Soi on nnt Einschluß der Bencstzobende 925 OM Fr. betragen l ^ ^ werde. Die Gesellschaft, deren Stern die Patt, sein wird, ist v,e I »oer Plastilina, da» sogenannte Modrlllren. größte, die man noch in Nordamerika gesehen Hot. «nd die Kosten I Die M e t a l la r brit en gelten gewöhnlich sür schwer, sind e» Liederabend, dem ein,gediegenes und knappes Programm zu Grund« ^ lebendige Plauderchor in Ls, während^das Stück „Ach.^Jhr gaudt ^ der Unternebmuug ivrrden aus 225000 Fr. in der Woche geschätzt. — ^ aber b«l einer richtig methodischen Anordnung für Knaben mehr gesagt werbe», daß die Schüler* nnt^ besonderem Interesse die Arbeiten mit Hammer. Drahtzauge, Keil« und Löthkolben betreibe». Gerade die Etgenarlrgkcil de» Materials und seiner Behandlung zieht drn Knaben an. Insbesondere eignen sie sich sür Schüler höherer Schule«, die durch sie in Stand gesetzt werdrn, sich einfach« physikalische Apparate zn bauen. Durch die Metallarbeite» lag. Der genannte Verein hat sich uns stet» al» ein sehe stiebsamer, den Männergesaug mit Ernst und Liebe pflegender «esaugveretn gezeigt und Hot in dem gestrigen Eoncert dies- lobenswerlheu Ligen schölten ans« Neue bewährt. Die Lhorliedrr, welch: im Lauft des AbendS z» Gehör gebracht wurden, waren sämmtlich untre de« gewissenhaften Dirigenten Herrn C. Jahn's Leitung iorgsältig einstudirt »nd wurden mit so natürlichem Ausdruck gesungen, taß sie de» besten Eindruck hinterließe». Frisch und belebend erklang rer Mannerchor „Hinaus" von Zöllner, gemüthvoll und feierlich > nicht, traut» Schwestern" etwa» trivial sich au«i»wuit. Ziemlich olle lebhafteren Stellen sind gelungener als da» Senttmeiiiale. Da» Anoantlno „Fein artig" >st ganz reizend und ebenso der Mädchen chor „Wie jüngst gemach ". Daß dre Siuventeuldemen und der Disjauer Marsch gut wirken, liegt nahe. Eine Melodie zu schreibe»; jwie jene in ö, „da geht er mit gebundenen Händen", setzl eine New-Porker Blätter bringen eingehende und enthusiastische Berichte! Uber die ersten Gastspiel-Abende des deutschen Overetien-Ensemvle» Amberg'S mit Herru Karl Streitmon». Der erste Wiener „Zigcunerbaroa" sühne sich auch in der neuen Welt init dieser Rolle auf da« Glücklichste ein. Beim Harsensmtz in, zweite» Act: „Drr arme» Zigeunerin ward mein Her» gew-eibt" erhob sich Minuten- ^ »roß: Naivelat voraus. Man mag Ri-m-nd stören, dem die-« > langer Beiiall- «l» vetielftiideut hatte Herr ktreitmann denftlben Simplftiiüt gesäl». «der mebr Kraft st ckl in brr Exereirjcrne, I Ersolg: rr crein noch i» Amerika den Prin zen Iuliu« im „Hofnarr", vieikn prächtig klingenden Männerchersotzen und kem Quirtett. > ten Vice Atmlral. den Sarainel.'» >» der , Nacht in Venedig", singt
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