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Das Schiff
- Bandzählung
- 1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-23.1926
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19260000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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die Erzeugniffe der Leidener Prelle aus dem Jahre 1636 als die prächtigilen und hervorragendilen zu bezeichnen, insbefondere die Ausgaben des Livius, Tacitus, Pliniusund Cäfars. Welchen Reiz gerade die Elzevier-Ausgaben heute auf den Bibliophilen ausüben, mag man aus der Tatfache entnehmen, daß eines diefer zierlichen eleganten Bücher, ein fimples Kochbuch »Der Palletenbäcker« bereits 1874 zu Paris mit 3000 Franken bezahlt wurde. Das eigenartige Büchlein befindet lieh im Befitz des Herzogs von Chartres. Zwei Jahre fpäter gelang es der Firma Morgand et Fatout zu Paris, in Italien noch ein Exemplar diefes von den Bibliotnanen fo fehr begehrten Buches zu entdecken, das fogar einen Liebhaber zu 10000 Franken fand. In Frank reich war es der Buchdrucker Etienne, der zu Paris um 1530 prächtige typographifche Erzeugniffe auf den Markt brachte, insbefondere find feine Bibeln heute ebenfo ge- fucht wie feiten. Einer der Etiennes geriet fpäter in Geld not; die damals auf dem Gipfel ihrer Macht flehenden Fuggers gewährten dem Etienne eine jährliche Unter- ftützung, wodurch feine berühmte Offizin vor dem Unter gang gerettet wurde. In England wurde die Buchdruckerkunft durch William Caxton eingeführt, der feinem Berufe nach mehr Kauf mann als Buchdrucker war. Wir finden ihn bald als Agenten in Brügge, bald als Gefandten Eduards IV. am Hofe des Herzogs Philipp von Burgund, mit dem er einen Handels vertrag abfchließen follte. Dann fehen wir Caxton wieder in Köln, wo er vermutlich bei Ulrich Zell die Buchdrucker- EIN SEMINAR FÜR Endlich find wir jetzt auch fo weit, daß der Journalismus als Wiffenfchaft gewertet wird. Wir haben ein Seminar für Zeitungskunde. In Deutfchland befaßte man fich mit zeitungswiffenfchaftlichen Studien fchon feit einigenjahren an den Univerfitäten München, Leipzig, Köln und Münfter. In Berlin las mehrere Semefter der verftorbene Geheimrat Jöhlinger über diefes Thema, aber erft vor wenigen Mo naten wurde in aller Stille auch ein »Inftitut für Zeitungs kunde« an der Berliner Univerfität eröffnet. In drei grö ßeren wohlgefüllten und gefchmackvollen Räumen hat es im Gebäude der Preußifchen Staatsbibliothek, und zwar direkt unter dem Mufikhiftorifchen Seminar, fein Heim. Die angehendenjoumaliften, die ein fpeziellesFachftudium naturgemäß noch außerdem betreiben, fühlen fich hier recht wohl, da das Inftitut nicht nur zu den Vorlefungen, fondern täglich fieben Stunden auch für private Arbeit ge öffnet ift. Das Seminar fleht unter Leitung von Profeffor Dr. Martin Mohr, und die Vorlefungen, die zum Teil von ihm felbft, teils von Dr. Emil Dovifas gehalten werden, find intereffant und inftruktiv. Befonders wertvoll und auch beliebt find die redaktionellen Übungen; wertvoll find fie, weil hierbei auch große Beachtung die Gefchwin- digkeit findet, mit welcher der Journalift arbeiten foll und muß, beliebt find fie erklärlicherweife, weil folche Arbeit unter der Anleitung erfahrener, fagen wir ruhig »ausge kochter« Praktiker alles andre ift als trockne Wiffen fchaft. So iß z. B. die Aufgabe, innerhalb einer beftimmten und meift recht knappen Frift über ein feflgefetztes Thema eine kleine Plauderei zu fchreiben, die befte, aber wohl auch die anregendfteKonzentrationsfchulung, die man fich denken kann. Um individueller arbeiten zu können, hat man einen Ober- und einen Unterkurfus eingerichtet. Die Arbeit des Inftituts ift unmittelbar praktifch (wobei noch kunft erlernte. Mit einem vollftändigen Apparat der eben fich entwickelnden Kunft des Buchdruckes kehrte Caxton nach England zurück, wo er in der gefchichtlich berühmten Weftminfter-Abtei die erfte englifche Buchdruckerei er- öffnete. Das erfte Werk, das feine Offizin verließ, war ein Buch über: »Das Schachfpiel«; allgemein kann jedoch ge- fagt werden, daß Caxton, welcher der erfte unbeftrittene englifche Buchdrucker feiner Zeit war, feine Nebenbuhler auf dem Kontinent technifch in keiner Beziehung erreichte. Immerhin find auch feine Werke heute fehr gefucht, fo wurde ein Werk feiner Preffe aus dem Jahre 1474 betitelt »The recuyel of the histories of Troy« mit 21000M. bezahlt. Zu welchen bedeutfamen finanziellen Opfern die Bücher liebhaberei unfrer Zeit fähig ift, mag die Tatfache zeigen, daß auf einer der großen englifchen Bücherauktionen zu London fchon vor über zwanzigJahren für ein im Jahre 1459 von Füll und Schöffer gedrucktes Pfalterium die Summe von 99000 M. gezahlt wurde. Den relativ höchften Preis, der je in Deutfchland für eine Bücherantiquität bezahlt wurde, erzielten jedoch die Kolumbusbriefe, die bei Heberle in Köln aus dem Nachlaß von Konftantin Rader- fchatt zur Verfteigerung kamen. Diefe im Jahre 1493 in lateinifcher Sprache gedruckte Originalausgabe der Ko lumbusbriefe, die lediglich aus einem Quartbändchen mit vier Blatt Inhalt beftand, wurde für 6600 M. nach München verkauft. Es war hier alfo jedes Blatt mit 1650 M. oder die Zeile mit 25 M. bezahlt. Man fieht, was mittelalterliche Druckerfchwärze den Liebhabern heute wert ift. ZEITUNGSKUNDE Führungen ergänzen) und theoretifch. Die Vielfeitigkeit des Wiffens um und für die Preffe verlangt eine ebenfo vielfeitige Arbeit, die nicht nur foziologifch, fondern auch hiftorifch fein muß, weil ja die Zeitungswiffenfchaft bisher feltfamerweife ungeheuer vernachläffigt worden ift. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Quellen und Belegen, die Literatur über das Zeitungswefen ift nicht fehr um fangreich, und vieles Wertvolle, was in den Gazetten und Journalen früherer Jahrhunderte erfchien, ift verloren gegangen. Mit Begeifterung wühlen daher die jungen Stu denten in undurchforfchten Wiffensbergen, und mit um fo größerer Begeifterung tun fie es, als es fich hier um ein Stück Kulturgefchichte handelt, das fich noch heute überall auswirkt. Eine umfangreiche Bibliothek, Bezug aller großen deutfehen Tageszeitungen und Korrefpondenzen und Vor träge erfter Fachleute unterftützen die Arbeit, die unter anderm in Form von Vorträgen der Inftitutsmitglieder ihren Niederfchlag findet. Die erfte große Arbeit mehrerer Mitglieder des Seminars war eine Statiftik nach einem großen Zeitungskatalog. Quantitativ ift das Ergebnis niederfchmetternd: 3168 deutfehe Tageszeitungen find nach den Angaben ihrer Verleger in 80 (achtzig!) Variationen politifch und unpolitifch orientiert. Das einige Deutfchland! NEUE BÜCHER Im Verlag J. H. W. Dietz, Berlin SW 68, Lindenftraße 3, find erfchienen: Der Wünfchebold. Märchen von Hilde Krüger. Mit Zeichnungen von Max Graefer. — Der Leidensweg des Reichsfchulgefetzes. Von Heinrich Schulz. Der Ver- faffer fchildert die kulurpolitifche Entwicklung vom Wei marer Schulkompromiß bis zum Schielefchen Reichsfchul- gefetzentwurf und unterfucht die Möglichkeiten und For derungen für die nächfte Zukunft.
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