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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen . Januar 1933 Neue Gefahren, die der Berufsschule drohen Durch die betrieblichen Einschränkungen, die wirtschaftliche Notlage und nicht zuletzt durch die staatlichen Abbaumaßnahmen sind für die Ausbildung des gewerblichen Nach wuchses Gefahren entstanden, auf die schon wiederholt hingewiesen worden ist. Die ein- schränkung der Unterrichtsstunden, der Abbau der nebenamtlichen, meist berufliche Fächer vermittelnden Lehrkräfte und die teilweise Einstellung des Werkunterrichts in den Schulen mindern den Wert des Berufsschulunterrichts erheblich. Eine Besserung der Verhältnisse ist zur Zeit nicht vorauszusehen. Im Gegenteil, am Horizont zeigen sich neue Gefahren für den Bestand der Berufsschulen. In einer Finanzministerkonferenz, die Anfang November 1932 stattfand, sind Forderungen erhoben worden, die unter anderem die Einschränkung der Lehrmittelfreiheit und der Freistellen, die Zurückführung des heutigen Berufsschulwesens auf den Stand der vorkriegszeitlichen Sonntags- und Abendschulen und eine Änderung des Ausbildungsgangs der Lehrer zum Ziele hatten. Diese Vorschläge sollen von einer „Sachverständigen-Kommission” gemacht worden sein. Erfreulicherweise haben sie aber nur zum Teil Widerhall in der Konferenz gefunden. Was aber übriggeblieben ist, ist immer noch genug, um den schärfsten Widerspruch aller an der Berufsausbildung anteilnehmenden Kreise auszulösen. Aus Ersparnisgründen sind von der Konferenz Entschließungen angenommen worden, in denen unter anderem der Reichssparkommissar gebeten wird, das bei ihm bereits vor handene Material über den gegenwärtigen Stand des Berufs- und Fachschulwesens in Deutschland durch eine Umfrage bei den Landesregierungen zu vervollständigen. Auf Grund des Ergebnisses soll dann geprüft werden, ob die vom Staat und den Gemeinden bisher gemachten Aufwendungen auch weiter aufrechterhalten werden können. In den Entschließungen wird weiter gesagt, daß, ohne die Wirksamkeit der Berufsschule für die Wirtschaft und die Erziehung der werktätigen Jugend zu gefährden, die Zahl der Wochen stunden auf 6 bis 7 im Höchstmaß beschränkt werden kann. Der Unterricht in nicht unbedingt notwendigen Fächern, wie zum Beispiel Turnen und Singen, ist nicht in den Lehrplan mehr aufzunehmen. Auch können bestimmte Berufsgruppen von der Berufsschul pflicht befreit werden. Dagegen sind planwirtschaftliche Maßnahmen (Verbandsschulen, Verbindung von Berufs- und Fachklassen und -schulen) zu fördern. Von den übrigen Vorschlägen erscheint uns noch die Erhöhung der Schülerzahl in den Klassen bedenklich, da sie die Ausbildung ebenfalls erheblich erschweren würde. Diese Erschwerungen treffen in bedeutendem Maße beim Werkunterricht zu, der schon jetzt durch die Uberfüllung der Klassenzimmer leidet. Es ist selbstverständlich, daß wir uns auch gegen die geplante Erhöhung der Pflichtstundenzahl der Lehrer wenden müssen, weil diese Erhöhung auf Kosten der Vorbereitung der Lehrer zum Unterricht geht; außer dem sind heute schon eine große Anzahl von Junggewerbelehrern ohne Beschäftigung. Eine weitere Gefahr ist die Zusammenlegung der Fachklassen mit Klassen verwandter Berufe. Diese Zusammenlegung gefährdet den Unterricht und macht ihn fast wertlos. Für uns als Gehilfen gilt es nun, die Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Für die Lehrlingsausbildung muß unbedingt der Ausbau der Berufsschulen und auch die Nutzbarmachung der gewerblichen Fachschulen angestrebt und verlangt werden. Durch eine verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Fach- und Schulaus schüssen, mit den Schuldeputationen usw., ist schon mancher beabsichtigte Abbau ver mieden worden, überzeugend in solchen Fällen wirkt das gute Beispiel. Als solches darf die Ausstellung von Schülerarbeiten gutgeleiteter Berufsschulen gelten. Helfen alle Eingaben und Vorstellungen nichts, so muß zur Selbsthilfe gegriffen werden, wie es in mehreren Orten schon geschehen ist. Besonders dort, wo in den Ortsgruppen des Bildungsverbandes eine rege Bildungstätigkeit vorhanden ist, müssen die Lehrlinge in verstärktem Maße zur Teilnahme an den Kursen und Lehrgängen aufgefordert werden. Auf eine zweckmäßige Lehr- und Lemmittelauswahl ist besonders durch den Reichs verein der Lehrer für die graphischen Gewerbe hinzuwirken. Dadurch kann der Unter richt in mancher Schule erfolgreicher gestaltet werden. Die in diesem Heft begonnene Besprechung von Lehr- und Lernmitteln sowie die Beantwortung von Anfragen ist zweifellos geeignet, diesem Ziele näherzukommen. Die Fachlehrer müssen mithelfen Der tüchtige Fachlehrer schöpft seinen Un terrichtsstoff aus den langjährigen Berufs erfahrungen. Das ist gut so. Manchmal kann er aber doch nicht umhin, ein Lehr buch, ein Nachschlagewerk oder irgend welche Schautafeln zu benützen, um auch die verwandten Berufsgebiete einwandfrei darlegen zu können. In Unkenntnis des vorhandenen Materials werden dazu oft Lehrmittel verwendet, die gar nichts sagen, dem Fachlehrer also in keiner Weise die nen. So ist es auch mit den Lernmitteln für die Schüler. Die Freude an der Schul- und Berufsarbeit wird wesentlich geför dert, wenn dem Lehrling das richtige Ar beitsmaterial in die Hand gegeben wird, sei es das Material für den gestaltenden Unterricht, für den allgemeinen Fachunter richt, oder sei es die Fachliteratur. Manch mal füh ren verlockende Anpreisungen und Prospekte zum Kauf irgendeines teueren Lehr- oder Lernmittels, und nach dem Ein treffen der Bestellung ist die Enttäuschung da. Bei den knappen Mitteln, die heute für solche Zwecke zur Verfügung stehen, muß schon Gewißheit darüber bestehen, ob das gewünschte Material die gehegten Erwartungen erfüllt. Der Reichsverein der Lehrer für die graphischen Gewerbe ar beitet auch hier gern mit. Er übernimmt es, Anfragen von Fachlehrern, die sich auf die verschiedensten Lehr- und Lernmittel be ziehen, in der Fachschulbeilage der „Typo graphischen Mitteilungen” ausführlich zu beantworten. Es werden selbstverständ lich auch solche Materialien und Werke besprochen, die bereits für Unterrichts beziehungsweise Lehrzwecke verwendet werden. Im Interesse eines gedeihlichen Unterrichts und im eigenen Interesse soll ten also alle Lehrkräfte an dieser Neuein richtung mitarbeiten. Anfragen und Sen dungen sind an den Vorsitzenden, Gottlieb Fischer, Nümberg-N, Pottensteiner Str.35, zu richten. Genaue Angaben über Verlag, Erscheinungsort usw. sind unbedingt not wendig. Der Reichsverein will sich weiterhin der Aufgabe unterziehen, das graphische Fach schulwesen nach bestimmten Gesichts punkten zu untersuchen und eine Denk schrift hierüber ausarbeiten. Er hat zu diesem Zweck einen Fragebogen an seine Mitglieder hinausgegeben. Interessante Angaben sind bereits gemacht worden. Es müssen aber alle Fragebogen eingeliefert werden, damit ein Gesamtbild gewonnen werden kann. Trotz der Notzeit dürfen die Erziehungsfragen nicht vergessen wer den. Auch in seinem eigenen Interesse muß der Fachlehrer auf diesem Gebiete mitarbeiten. Gottlieb Fischer (Nürnberg)
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