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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189108208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-20
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1891
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L KkilM M jchW ?«Mt> «id K»Ml Ar. M, Ammst«- in M. AWß 18Sl. » » mit i unter fügung an die hiesige LAS teteu. ineS kl. Buch- Adresie L.1KS. st wird )rt»a- Schrift. Filiale -kllt, > für em irea aes. tSanspr. rrbelea. wh Lager-- gesucht. «flüssiges halisan- lniß-Ab- >2 au ist, ver- »tterte- er. ei» »führuug Ipeditiau ompiolr- ThLtig- m Bauk- choer. hanisch« lsberger. lepdlu», vaarea- ;l»d»cb, w Fabrik deutsche >erbücher, 2-1500. leplilui, cüll- uud verlaus LManu n Antritt l Offerten > an die inreichen. sie. INN mit lk äthrr. »vinz per nsprüchen 1 erbeten. ifer und r-, Kur,- muß ein Manieren m seiasten , Häuser» Branche -4000 » xeklUken. ich« unter cht. Off. d. «I. Astronomisches. !. Der Pariser Akademie der Wissenschaften ist bis jetzt ,'ichls von dem vielbesprochenen vermäcktniß einer allen Dame bekannt, die jenem gelehrten Institute 100,000 Franc« dmlerlasscn haben sollte, um versuche an;usletlen, von der erde auS mit den Bewohnern des Planeten MarS in tele graphische Verbindung zu treten. Tie Möglichkeit einer solchen Conimunicalion ist vorzüglich von dem durch seine populär astronomischen Schriften bekannten Camille Flam- marion besprochen worden, eine», Astronomen, der sich vielfach an der Grenze bewegt, wo die Wissenschaft aushört und die Träumerei anfängl Für den gewöhnlichen Astronomen ist diese Mars.Idee absurd, allein Flamniarion behandelt sie so, daß er ihr eine „geistreiche" Seite abzugewinnen sucht. Zunächst erinnert er daran, daß der Vorschlag einer Eorrespondcnz Mittelst Lichtsignalen zuerst bezüglich des Mondes gemacht worden sei. Das ist richtig, und kein Geringerer als Gauß hat sich hierüber geäußert, wobei er, die uns jetzt sehr un Wahrscheinliche Existenz von Mondbewobnern voraussetzend, »n Liä'lsignale dachte, die von der Erde aus auf die Mond scheibe geworfen würden. Gauß war der Meinung, daß hierzu one Anzahl von gut eingeübten Männern mit gewöhn lichen Spiegeln ausreichen würde, und da dies die Meinung eines Mannes wie Gauß war, so dürfen wir sie unbedingt als zulässig betrachte». Aehnlichen Ideen begegnen wir auch bei dem zuweilen ziemlich extravaganten Münchner Astro «omen Gruithuisen. Aber freilich ist der Mond auch nur Ll 800 geographische Meilen von u»S entfernt, der Planet Mars dagegen kommt uns nicht näher als 7s» Millionen Meilen, d. h. er steht etwa 150 mal so weit ab «ls der Mond. Was bei jenem noch möglich wäre, ist bei letzterem durchaus nicht medr. Wer jemals an einem großen Fernrohr den Planet MarS zur Zeit von dessen größter Annäherung an die Erde betrachtet hat, weiß, wie klein ressen Scheibchen aussieht, wie schwach und verschwommen schon die großen, Objecte, die Eontincnte und Meere dcS- stlben, sich darstclle»; und wenn derselbe Beobachter mit den Ergebnissen der neuesten Untersuchungen über den MarS ver traut ist, so weiß er auch, daß diese nur allmählich, durch lange fortgesetzte aufmerksame Studien und unler Zuhilsc »ahme von Analogieschlüsse» zu den bekannten Ergebnisse» geführt haben. Aber Flamniarion verschweigt das, er spricht, vIS wenn man beim Blick durch ein Fernrohr sogleich den Mars als eine Nachbar Erde erkennen könnte. „Eontinente, Meere. Inseln, Hüsten, Halbinseln, Vorgebirge, Golse, Wasser, eine große Zahl von einfachen und doppelten Kanälen, Wolken, Regen, Ucberscbwemmungen, Schnee, »nd Tchnccstürmc, Jahreszeiten, Winter und Sommer, Krutzling und Herbst, Tag und Nacht, Morgen und Abend, astronomische und bürgerliche Dämmerung, niedlicher Mond schein (von den beiten Miniaturmöndche») — Alles ereignet sich dort wie bei uns. TaS Jahr dauert 687 Tage, aber Pie Intensität der Jahreszeiten ist absolut dieselbe wie bei «ns. Die Tage sind etwas länger und — Wohl gemerkt! — alles ist mit Genauigkeit bekannt, die Tagesdaucr z. B. bis auf >/,o Secunde." So sagt Herr Flamniarion und er hat ziemlich recht, nur unterdrückt er die Thatsache, daß dieses alles erst nach und nach durch sebr ausmcrksaine Forschungen zu Tage zetteten ist, weil das Scheibchen des Planeten MarS so klein erscheint, daß es auch in de» Mächtigsten Teleskopen kaum so viel Detail erkenne» läßt, als der Mond bei Betrachtung durch ein gutes Opernglas. Um die Schwierigkeit, auf dem MarS genauere Details Wahrzunchmen, dem Leser recht klar zu mache», hätte Flamniarion beifügen solle», daß von allen Astronomen der Gegenwart nur ei» paar jemals aus de», Mars wirkliche Wolken gesehen haben und noch Niemand Regen. Solche Angaben wären aber nötbig gewesen, um dem Laien eine richtige Vorstellung davon dcizubringen, waS man überhaupt auf dem Mars von der Erde aus wahrnchmen kann. Flammarion, der selbst vom Mars nichts gesehen bat, begnügt sich, zu behaupte», daß Signale, welche eine optische Eorre spondenz zwischen der Erde »nd dem Mars Herstellen sollten, immerhin als Kreise oder Vierecke 15 geographische Meilen .und mehr" groß sein müßten. Natürlich gilt dies nur unter der Voraussetzung, daß cs auf dem MarS denkende Wese» giebt und daß diese achromatische Fernröhre von hoher Vollkommenheit besitzen. Das hebt Flamniarion klugerweise «uch hervor, doch schlüpft er über die ganze Schwierigkeit mit der Redensart hinweg, daß der Kant Laplace sche» Theorie zufolge MarS älter, kleiner, weniger schwer, rascher erkaltet und mehr fortgeschritten in seine:» kternlebcn sei, und daß mithin seine intelligenten Be wohner, welche sic auch immer sein mögen, u»S sehr „über" sind. Aber, wird man auSrufcn, wenn das der Fall ist, weshalb haben sie denn nicht längst ihrerseits sich mit »nS in Beziehung gesetzt? „Wer beweist, daß sie solches nicht schon versucht haben?" entgegnet Flamniarion, und führt seinen Leser vor die MarSkarte von Schiaparclli, auf der eine Menge geometrisch genau gezogener Linien zu sehen sind. .Zwischen diesen" — sagt er — „hat man gelegentlich leuchtende Puncte gesehen, die auch regelmäßig gestellt waren. Diese Puncte sind vielleicht, erwidern die Ungläubigen, die Gipscl schneebedeckter Berge; wohl möglich, allein wenn die MarSleute uns Signale schicken wollte», so könnten sie kaum etwa« Besseres tbun, als folchc Helle Puncte sichtbar werden lassen." Das ist kühn, deshalb lenkt Herr Flammariou schnell wieder ein und sagt: „Unsere Onkel« aus dem MarS beschäftigen sich ohne Zweifel nicht mehr mit uns als wir mit ihnen, aber wenn sie eS tbäten, so könnten sie wohl so verfahren, wie oben gesagt." Damit deckt er sich den Rücken dem Fachmanne gegen über, der naive französische Leser aber soll glauben, welche Wissenschaft in diesem Larifari von Redensarten steckt. Darnach nimmt er — nämlich Flamniarion — wieder einen neuen Anlauf und sagt, um mit den Marsleuten zu eorrespondircn, müsse man auf der Erde mit Hilfe des elektrischen LichtS geometrische Figuren von hinreichend großer Ausdehnung erscheinen lassen. „Es würde ein solcher versuch nicht sebr schwierig sein; man würde dabei höchstens ein paar Millionen inS Meer werfe», statt in die Cascrnen." Der Leser versucht natürlich, sich dies vorzustellcn. Nachdem hie Phrase aber ihre Schuldigkeit gcthan, wirft sie Herr Flammariou wieder beiseite und sagt, es „würde phan tastisch sein, sich auf einen solchen Weg ohne nahen AnSgang zu begeben; heute haben wir keine Zeit, uns mit Un möglichkeiten abzugeben." Gut, der Leser wirft den Vorschlag auch zum alten Eisen, da ruft ihm aber sogleich Herr Flammarion zu: „Vergefscn Sie jedoch nicht, daß in der Geschichte des Fortschritt- die Unmöglichkeit von gestern schon morgen als Wirklichkeit erscheint." Richtig, der Leser erinnert sich dessen oder vielmehr er erinnert sich, diese Behauptung schon einmal gehört zu haben, und beginnt, sich wieder für die Eommunication mit den MarSleutcn zu erwärmen. Da vernimmt er, daß noch Jahrhunderte inS Meer der Ewigkeit stießen werde», ehe die Idee praktisch wird. Ein'harter Schlag für den neugierigen Leser, aber er wird nickt ohne Trost entlassen. Denn Flamniarion weist mit dem Finger ans den Spiritismus und erklärt palhetisck: „Existircn nickt vielleicht zwischen den Planetenbewobnern physische Verbindungen, die wir noch nicht kennen? Wir sind mir im Vorsarle der Kcnntniß des Universums. Er babcncr Gedanke!" Mit solchen Phrasen würde eS Herr Flaminarion auch unternehmen können, dem Laie» wabr- fckeinlich zu machen, daß die Sonne ihr Licht nur dem vereinigte» Glanze unzähliger Milliarden von Johannis Würmchen verdankt. II. Man kennt bis jetzt 22 periodische Kometen. Man versteht darunter Kometen von »icht sehr langer Um lausszeit (3>/u bis I2l> » Iabren), deren Wiederkehr einmal oder auch öfter beobachtet worden ist. Zu diesen gehört der Encke'sche Komet, der zuerst am 17. Januar 1786 von Mi'-chain gesehen, bei einer späteren Erscheinung — am 7. November 1705 — von Karoline Herschel entdeckt und vom 2l. Octobcr bis 19. November 1805 mit bloßen Auge» gesehen wurde. Diese drei Erscheinungen waren zu kurz, um eine sorgfältige Bahnbestimmung auSfnbrcn zu können. Erst nachdem er bei seinem 1. Wicdcrerschcinen am 26. November I8l8 vom Astronomen PonS in Marseille entdeckt und von verschiedenen Astronomen genügend beobachtet Worte» war, konnten bessere Bahnbestiniinunzen anSgcsührt werden, doch blieb es noch unbestimmt, ob seine Umlauss zeit dreizehn Iabrc oder weniger betrage. Der bc rühmte Astronom Encke nahm nun die Babnbcrechnung auf, die er mit einer bis dahin unbekannte» Gründ lichkeit und Genauigkeit durchführte. Er zeigte, daß die Umlausszcit fast genau 1200 Tage betrage» müsse, daß er also zwischen 1805 »nd 18l8 noch 3 mal in Sonnennähe gewesen, jedoch seiner ungünstige» Stellung wegen nicht beobachtet worden und mit jene» Kometen von 178«! »nd 1805 identisch sei. Seine kürzeste Eiltsernung von der Sonne wurde auf 6- ., Millionen geographische Meilen, seine größte aus 8lMillionen Meile» bestimmt. Die Richtigkeit seiner Rechnung wurde durch sein nächstes Wicdcrcrschcilicn im Jahre 1822 bestätigt. Seitdem ist der Komet noch oft beobachtet und einige Male auch mit bloßen Auge» gesehen worden. Bei seiner letzten Wiederkehr im Jahr 1888 sah man ihn zuerst am 3. August auf der Stern warte am Eap der guten Hossung. Für dieses Jahr wurde seine Wiederkehr gleichfalls erwartet »nd in der Thal ist er vor wenig Tagen, am 1. August, aus dem Lick Observatorium (Mount Hamilton, Ealisornien) sehr nahe an dem vorausberechnetcn Ort wieder aufgesunden worden. Sein Ort war am 2. August srüb 3 Uhr 47,1 Minuten (Zeit der Lick Stcrn- warte) hinsichtlich der Rcctascension 3 Uhr 55 Min. 20,6 Sec., der nördlichen Dcclination 20» 5'.L I". Er befand sich demnach im »örtlichen Stier, 2«.. Grad süd östlich vom Sterne Zeta de« Sternbildes Pcrfens. Er ist äußerst schwach und wird in dieser Erscheinung dem bloße» Augen »icht sichtbar werken. Besonderes Interesse erregte dieser Komet durch seine sich verkürzende Umlausszcit. Man fand, daß dieselbe bei jeder Wiederkehr um 2«/, «Llunden abgeuomuien hatte. Encke uud Olbers glaubten, zur Erklärung dieses eigentliümtichcn Ver Haltens annehnien zu müssen, daß der Raum, in welchem sich die Gestirne bewegen, mit einem widerstehende» Mittel an gefüllt sei. AeknlichcS wollte man auch beim Faye'sche» und Winncckc'scbcn Kometen gesunden haben. Doch zeigten neuere Untersuchungen des Laufes dieser Kolnctcn, daß sich ei» solche« Mittel nickt unbedingt Nachweisen und für die Verkürzung der Umlausszcit, wenn dieselbe wirklich einem Rechnungsfehler nicht entspränge, keinerlei Ursache erkenne» lasse. III. Ein anderer periodischer Komet ist schon seit einiger Zeit sichtbar. Es ist dies der 1881 von Max Wolf in Heidelberg entdeckte Komet, dessen Umlaufs reit 62,k Jahre beträgt. Derselbe wird daS Interesse der Astronomen im hoben Grade erregen, da er dem nächst am 1. und 5. September die Sterne des Siebe» gestirnS bedeckt. Es wird sich hierbei zeigen, ob ein solches Gestirn wirklich so wenig dicht, berw. so durchsichtig ist, daß man durch den dichtesten Theil seines Kopfes hindurch die Fixsterne sehen kann. Eine solche Beobachtung ist bisher bei anderen Kometen nur in wenigen Fällen gemacht worden. Am 5. Octobcr 1858 Abends zwischen 7 und 8 Uhr wurde der belle Stern Arktur von dem Schweis des Donatische» Kometen bedeckt. Der Unterzeichnete machte hierbei die Beobachtung, daß Arktur in dem nahe beim Kopse sehr dichten und hellstrahlenden Schweife nicht geschwächt erschien, viel mehr sehr auffallend glitzerte. IV. Die Laurentius stcrn schnuppen (Persciden) zeigten sich in diesem Jahre besonders zahlreich. Am 10., II. und 12. August wurde» viele kleinere nnd größere ge sehen, letztere oft in den prächtigsten Farbe». Ein aufmerksamer Beobachter zählte am ll August Abends von 9>/r bis 10»/« Uhr allein in östlicher Richtung 12 Sternschnuppen, darunter zwei von weit hellerem Glanze, als VcnnS in ihrem hellsten Lichte Die eine derselben bewegte sich unterhalb Eassiopeja nach Süden hin und hinterließ auf kurze Zeit einen leuchtenden Streife». Die Bahn dieser Angnst- mctcorc ist von Schiaparclli genau berechnet worden. Sie nähern sich der Sonne bis aus 10 Millionen Meilen und be finden sich bei ihrer größten Entfernung von der Sonne 1'/» mal so weit als Neptun. Zugleich fand man, daß sich in derselben Bahn auch der 3. Komet von 1862 und zwar mit einer Umlaufszeit von 12l>/, Jahren bewegt. Zahlreiche Sternschnuppen haben wir auch kurz vor Mitte November (Leoniden) und gegen Ende Novcmber (Biela) zu erwarten. Letztere werden besonders zahlreich im Jahre 1802 austrclen V. DaS bekannte Lick-Observatorium aus dem Mount Hamilton in Ealisornien, von dem auS schon so viele für die Astronomie wertbvolle Beobachtungen und Ent deckungen gemacht worden sind, war in den jüngsten Tagen, wie aus San Iosv in Ealisornien gemeldet wird, in Folge eines in der Nähe auSgebrochenen großen WaldbrandeS in ernstlicher Gefahr. Nur den heldcnmüthigen Anstrengungen der dort angeftellte» Männer der Wissenschaft, ihrer Diener schast und der ninwohnenden Landbtvölkcriuig, welche in weitem Umkreis tiefe Gräben um das Observatorium zogen, ist dessen Erkaltung zu danke». Schurig. Schulwesen. * Ter ungarische llnterrichtsiniuisler Gras A. Ei'ak» bat im Abg,ordnet,»Hause eine» Gesetzentwurf eingereicht, durch welche» die Beiliiiiinuiigen des Gesetzes über die Pensionen der Potlosch»I- ichrer abgeandert werde». Bor Atlei» wird die Pensionsberech- tignng auch aus diejenige» Lehrer ausgedehnt, welche au den neben Ledreroraparandie» bestehenden Uebuugojchuteu, au Iiuuiauiiare» Lehranstalten, o» de» unteren Handels- und Gewerbeschulen und sonstige» i» de» Kreis der Vvlkslehransialten ein bezogenen Schule» wirke». Wahrend »ach fl. 0 des bisherigen Gesetzes der höchste Pensionobelrag bei VotksIchn»elU>in 0OO, bei Vurgerschiillehlei» 400 st. »icht »berschreite» konnte, wird in fl. 2 des neuen Gesetz entwurfs die Pension ans Grundlage des eiurechenbare» Gehaltes normirt. Aach 10>ahriger Tiensizcil sollen 40 Proc., »ach 20,,ihriger Dienstzeit «!0 Proe., nach Ghahriger Dienstzeit 80 Proc. nnd »ach 40jahriger Dienstzeit der volle Betrag deo cinreche,»baren und zu je 50 st. abgerundeten Geballs gewahrt werde». Ferner weiden auch bei der Beinessnng der Pension der mit weniger als .000 fl. doliite» Lehrer .000 fl. als Basis angenommen. Lehrerinnen stellt der Gesetz entwurf de» Lehrer» hinsichtlich der Rechte und Pflichte» völlig gleich. Tie Unterstützung der Wiltwen erhöht der Gesetzentwurf von 40 Proc. des »ach 4«»jähriger Dienstzeit gebührenden Pensivns- betrages aus 50 Proc., wenn die Pension 600 fl. nicht übersteigt. Die Lehrer an den höhere» Schulen und an de» Polkoschulen des Königreiches Sachse» würde» glücklich sei», wenn ihnen an Stelle des jetzigen Pensionsgesetzes, das z» den uugiinstigsle» im ganzen Deutschen gleiche gehört, ein ähnlich günstiges wie in Ungar» ge- währt würde. Slerblichtreils - und Ätslindlititsvcrliültliilst. * Gemäß de» Berössentlichungc» des kaiserlichen Ge sundheitsamtes sind i» der Zeit vom 2. bis 8. August or. von je 1000 Einwohnern, aus das Jahr berechnet, als gestorben in Nürnberg 22,5», in Augsburg Ol,0, in Dresden 10,2, in Leipzig .02,7, in Stuttgart 14.8, in Karlsruhe 20,1, in Braunschweig 2.0,0, in Hamburg 25,l, i» Wien 21,l, in Pest 27,4, in Prag 2.0,0, in Triest 28,0, in Krakau 26,5. in Amsterdam —, in Brussel 24,2, in Paris 10,0, ln London 20,0, in Glasgow 10,0, in Liverpool 20,2, in Dublin 16,5, in Edinburg 12,3, in Kopenhagen 17,4, in Stockholm 20,0, in Ehristiania 20,8, in Petersburg 32,!» in Warschau 28,8, in Odessa 33,>1, in Rom —, i» Turin in Venedig 10,6, in Alexandrien 56,0. Ferner in der Zeit vom 10. bis 25. Juli > r. in New Port 03,3, in Philadelvbia 21.0, in Baltimore —, ln Kalkutta —, in Bomba» 2»!,!», in Madras 50,7. Auch in dieser Berichtswoche war die Sterblichkeit in einem große» Theitc der cnrovaischen Großstädte eine hohe, wenn auch in vielen schon eine kleinere als in der vorbeigegaiigenen Woche. Einer sehr geringen Sterblichkeit von noch nicht 15,0 pro M'itle nnd Jahr erireulen sich Barmen, Frankinrt a M., München Gladbach, Enssel, Lübeck, Mainz. Metz, Stuttgart, Würzbnrg nnd Edinburg. Günstig bis 20,«» pro Mille und Jahr» blieb die Sterblichkeit in Elberfeld, Wiesbaden, Dresden, Bremen, Straßburg. Paris, Kopenhagen, Dublin, Glasgow, und sie war auch in London, Liverpool, Wien und Stockholm ». A. eine mäßig hohe «etwas über 20,«»«» pro Mille». In Königsberg, Magdeburg, München, Stettin stieg unter den deutschen Städten die Sterblickileitszisser bis über 35,0 pro Mille und Jahr, in Stettin bis 46,1. — Tie hohe Sterblichkeit wurde auch in dieser Woche durch die zahlreich ausiretenden Darm- katarrbe uud Brechdnrchsäl>e der Kinder veranlaßt, die in einigen Orten, wie in Berlin, Dresden, Leipzig, Frankfurt a. M., Nürnberg, Altona, Stettin, Mannheim, Straßburg, Paris, London, Wien, Odessa n A. etwas abznnehine» begannen, und andere» Orte», wie in Barme», Breslau. München. Köln, Königsberg. Hannrver, Magdeburg, Düssetdorf, Brnnnschweig, »Pest, Brüssel, Petersburg. Warschau »och mehr Todesfälle als in der Vorwoche hervorriefe,,. Die Theilnahme des Tänglingsalters an der Gesainmtsterblichkeit war im Allgemeinen eine etwas größere, in Berlin eine etwas klei nere, als in der Vorwoche. Von je lO>>«»0 Einwohnern starben, aus« Jahr berechnet, in Berlin lOl, in München 2l«>, in Leipzig 2«»8 Säuglinge. Acute Entzündungen der Athmungsorgaiie wnrde» im Ganzen teilen als Todesursache» gemeldet. Von de» In- seetionstrankheiten wnrde» Sterbesälle an Masern, Scharlach, Diphtherie »nd .Keuchhusten etwas mehr, an thphösen Fieber» und Pocken etwas weniger als in der vorhergegangene» Woche mitge theilt.— So Ware» Todesfälle a» Masern in London nnd Peters bürg zahlreicher, in Wie», Paris »nd Warschau seltener, in München in gleich hoher Zahl wie in der Vorwoche. Erkrankungen kamen aus Breslau, de» Rcgiernngsbezirke» Arnsberg und Düsseldors in geringerer, aus München in etwas gesteigerter Iaht zur Bericht erstattung. — Das Scha rta chsieber hat i» Ebemnitz, Pest und Prag mehr, in London und Petersburg weniger Lpser gefordert. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Hamburg, Franksuri a.n Main, Wien, London eine kleinere, in Breslau, Posen, Duisburg, Pest, Kopenhagen eine größere, in Paris, Warschau nahezu die gleich große wie in der Vorwoche. Erkrankungen kamen ans Berlin, Wie». Kopenhagen in verminderter, aus Petersburg und Pest i» wenig gesteigerter »Zahl zur Meldung. Die Zahl der Todesfälle an UnterleibS- tttphus blieb in Berlin, Paris, London eine beschränkte, nur in Petersburg nahm die Iahl der Todesfälle etwas zu; Erkrankungen zeigte» sich jedoch auch hier seltener. Das Rückfallsfieber hat in Petersburg abgcnommc» und nur wenige Erkrankungen hervor- gerusen. Flecktyphus und Genickstarre zeigten sich vereinzelt. — Dem Keuchhusten erlagen in Berlin, Paris nnd Petersburg etwas mehr, in London, Glasgow, Liverpool etwas weniger Kinder. Erkrankungen wurden aus Wie» »nd Kopenhagen weniger zur An zeige gebracht. — Die Influenza-Epidemie ist in London und Kopenhagen dem Erlösche» nahe, aus ersterei» Orte wurden jedoch noch 6, o»S letzterem l Todesfall berichtet. Todesfälle an Pocken kamen meist vereinzelt, aus Wie» 3, aus Petersburg 2, Erkrankungen ans Petersburg 4, ans Wien 13 zur Anzeige. Tic Cholera breitet sich :n Sürien weiter ans und fordert nament lich in Aleppo viel Lpser. Auch im Vilajet Hedjaz, namentlich in Mekka »nd Djedda, erlagen der Seuche viele Pilger; vom ll. Juli bis l. August kamen 3026 Todessälle zum Bericht. Hcnllischtcs. ' r Meiningen, 18. August. Der früher i» Svnncherg ansässig gewesene socialdeniokratischc Parteiführer Maler Bnrkkardt, welcher sich den gegen ihn schwebenden Processen durch die Flucht entzog und zu den angesetztcn Verhandlungen nicht erschien, ist »»»»icbr Zwangsweise von Berlin in das Sonnchcrger Aintsgerichtsgcfangniß cingeliesert worden. O> Torgau, 18. August. In dem Orte Saalbai» bei Liebcnwerda hatte sich am Sonnabend die Ehefrau eines Arbeiter- mit ihren drei Kinder» im Alter von einem halben bis 3 Iabren anS ihrer Wobnung entfernt Am Abend wurde die unglückliche Frau mit den Kindern todt anS dem Wasser gezogen. Die Leute halten bisher ganz glücklich nnd auch in leidlichen Verhältnissen gelebt, nur war die Frau etwas kränklich. Vor einiger Zeit batte sie sich von einer Zigeunerin „wahrsagen" lassen nur seitdem »cigie sic inebr nur mehr zur Schwerinnll., nnd in dieser Gemütbssliminiing bat sic jedenfalls die unglückselige Tbat ausgesübit. — Durch cin Gonverncmeiit-vcibv: wurde dein „Kl. Ioiirn." zufolge der Eapelle und len Mannschaften des 2. Ga> de-D > agr ne r-Reg i n^eins die Theilnabnic an dem Feste des Verein« cbenie, !:zer 2. Garde- Tragoncr untersagt, welches für vorgestern Abend zur Erinnerung an die Angntttage I87>« in Keller s Hofjäger in Berlin angcsetzl war. Da am Sonnabend der Verein ehemaliger l. Garde-Dragoner cin gleiches Fest i» der UnionS- Brancrci inner lebhafter Bctbeiligiing von Offieicrcn und Mannschaften d's S tamniiegimenls nnd unter Mitwirkung der Eapclle gefeiert bat. kann dieses Verbot, wie daS „Kl. Ionrn." n:ci.-.i, auf nichts Linderes znriickgesührl werden als ans die Thatsache, daß Keller'S Hoshiger auch von Soeiat deniokrate» für Fette denutzl wird nnd deshalb der Besuch dieses Loeals den Seldalcn nnlcrsagt ist. 51. Ebam in Bayern, 16. August. Begünstigt vom berr- lichslen Wetter saut gestern die Legung des Grn»dstci»cö non Ban einer protestantischen Kirche i» Ebam statt. Die Bclbeilignng aller Stände an dieser prnnkloscn, aber äußerst würdigen Feier war seitens der Einwohnerschaft wie von der Umgegend keine geringe, wenngleich in der localen Presse Einladung nnlerbliebc» war. Herr Bezirksamlmann Tilg wohnte im Aufträge der k. Regierung bei. Herr Dcean Stark Snlzbach hielt an Stelle dcö beurlaubten Herrn Stattpsarrer Senior Weigel die Feslprcdigt, welche einen sichtlich gewaltigen Emtriiii ans die Znbörer aller Bildung« grade machlc und konnte inan viele bewegte Gesichter seben. jlcach Verlesung des Textes der Urlniidc durch den Vorstand und nach stattgefnndcncm Hammcrschlag endigte die kirchliche Feier mit einem unter Mitwirkung befreundeter Sänger vor- getragcnen weihevollen Liede. Beim >wmcinschastlicbc»Ä'illags mabte toaslele.Hcrr Bczirlsamtman» Tilg ans Sc. lönigl. Hoheit den Prinz Regenten als den erhabenen Beschützer der Ge wisscnssrcchcit; Herr Deea» Stark auf die altcbrwürdige Stadt Eliam, in welcher er am l. Novcmber >860 den ersten lutherischen Gottesdienst als in Straubing wirkender Viear abgchalle», und ans die Erhaltung des cvnsessio netten Friedens in derselben; Herr Sladlpsarrer Senior Weigel — der, um der Feier beiznwohncn, seinen Sommer anscntbalt im Bayerischen Walke abgekürzt — auf die srüberen »nd jetzigen Mitglieder der Vorstantschast. Nach dankbarer Erwäbiinng der edlen Spender z» des Werkes Ausführung, an deren Spitze der Gustav Adolf Verein siebt, kanlle Herr Vorstand Mütter allen Anwesenteo für ihre durch Tbeilnahme bewiesene woblwollende Gesinnung, besonders aber der bcrzngeeillen Herren Senior Weigel und dem Heirn Gebhard, der nicht nur der Vater des Gedankens, eine Kirche hier zu bauen, ist, sondern auch mit seinem Wirke» i» Gemein schast mit genannten Herren vom Ausschuß den Grund legte. Von andere» Eonsessione» war vssicicll die israelitische Ge meinde vertrete». -- Kissingc», l8. August. Fürst Bismarck nnd Gras Herbert Bismarck sind beute von Kissingen abgcreist. ---- Karlsruhe, 18. Angnst. Der Grvßbcrzvg von Oldenburg ist beute Nachmittag von Maina» nach Bregenz abgcreist. — Der Großhcrzog von Bade» bat sich beute nach Straßburg nnd Metz begebe», »in den dort staltsiiiden den inilitairischen Hebungen bcizuwohnen. Wien, 18. August Der Geburtstag des Kaisers ist bier nnd i» Pest, sowie in säminllichen Städten der Monarchie in festlichster Weise begangen worden Hier fand in Gegenwart der Erzbcrzögc eine Revue der Truppen statt; im Stcpbansdvme wurde ein Hochamt celcbrirt, in vielen anderen .Kirchen cin festlicher Gottesdienst abgcl,alten. Die Stadt ist reich beflaggt. — Die Feier des Geburtstags des Kaisers wurde in Prag in ganz besonders scsilicher Weise begangen. In der Ansstcllnng wurde» von einer »ach Tan senden zählende» Menschenmenge patriotische Kundgebungen veranstaltet. Das Ionrnat „Die Politik" bebt in einem Fcstarlikcl die Irene Hingebung des böhmischen Volles an das Herrscherhaus hervor; das böhmische Voll balle nur in dem österreichische» Gemeinwesen seine Znknnst für gesichert. --- Meran, >8. August. Die VerkcbrSstörung, welche aus der Brennerbabn bei Bozen durch de» Austritt dcS GanncrbachS hervorgeruscn war, ist durch cin Provisorium bereits wieder behoben. ---- Nizza, 18. August. Das englische Geschwader ist beule N,,ehmjil>r>l auf der Rhede von Villefraiicbe ein getroffen. Nachdem Salute gewechselt waren, begab sich Admiral Dnpcrrü an Bord der „Victoria", »in dem eng lischc» Admiral einen Besuch abznstattcn. Literatur. I» der Philipp Reclam'scheu ttiiivtrsiU-vitzliotlirk ge- langte» soeben folgende Bande zur Ausgabe: Rr 2841 2845. Arthur Schopenhauer s sämnitlichc Werke in sechs Banden. HeranSgegebe» von Cduard Griejebach. Fünfter Band. Parerga und Parnlipomena: kleine philosophische Schriften. Zweiter Band. — 28l«>. Anton Tschechoip, In der Tammeruiig Skizzen »nd Erzählungen. Antorisirte Ilebeisetzniig ans dem Russüchc» von Johannes Treuniaini. -- 2847. Fra» ei» Stahl, Der rechte Schlüssel. Schauspiel i» vier Auszüge». Bühnen- einrichtnng und Sousflierbuch des WaU»eril>eater-s in Berlin. — 2848 Aucasji» und Nicotete. Ei» allsranzösischer Roman aus dem 13. Jahrhundert, liebersetzt von Fritz Gnndtach — 2840. William Turner, Am Frühslückstisch. Schwanl in einem Auszug. Soufsiierbilch l»it dein vollständige» Scciiarium. — 2850. Franz-Boneisen, Liebcsbrevier. Geianlinellk Aphorismen über Frauen, Liebe und Ehe. Inhalt: Die Krone der Schöpfung. — Das Reich der Liebe. — Der Erde Paradies. * >!° * Die vrrSlane» Fra» vuchholzrn. Ihr Wirke», ihre Be- trachtnnge» »nd Erlebnisse i» Breslau, Ober-, Mittet- und Rieder- Schlesien. Bon Erwin Busch. — Vertag von Leopold Freund, Brest«». Preis .si 2.50. Allen nnsern Leser» ist doch Frau Buchholze» belamit, die resolute, a» Leib »nd Seele kerngesunde Bürgerssra», deren redseligem Munde Juli»« Stinde zuerst die Zunge lüste. Später begegneten wir ihr noch an inanche» andere» Orlen, i» Italien z. B. und auch im Riesengedirge So srisch aber wie über das Berliner Bürgerlichen wußte die gute Dame bislang über kein Thema mehr zu plaudern. Da führte sie ihr Weg nach der schlesiickir» Metropole, und hier scheint sie die alte herzinnige, von praktischem Mutterwitz getragene Art wiedergesunden zu baden. litzer sich hiervon überzeugen will, der greise zu der soeben erschienenen Buchnovität. " antwtro »«MM» große Posten A» ss o in Aleiderstoffeir. in allen hochmoderne« Favons. Grimm. Steinweg Ä. Oai*I UlSVNVN, Grimm. Steinweg 2.
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