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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1891
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911015024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891101502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891101502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-15
- Monat1891-10
- Jahr1891
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6727 Tompofitionr«. Auch hat er da« Foyer de« Dresdner Hof» theater« mit bacchischen Darstellungen auSgcschmückt, und zu sammen mit Pauwell« hat er die Malereien in der Aula der Fürstenschulr zu Meißen geschaffen. Die Luchdrucker-Löhne in Leipzig. I-. X. Angesicht« der noch immer in gewisser Aussicht be findlichen Lohnbewegung der Buchdrucker dürste c« ko» all gemeinem Interesse sein, an der Hand von zuverlässigem Material einen Blick in die von den Leipziger Buchdruckercien an di« Setzer und Drucker gczahltenLöbne zu werfe». Ein solche« Material ist die vom Verein Leipziger Buch druckereibesitzer vorgcnommene statistische Erhebung der im Jahre 1890 an die Setzer und Drucker gezahlten Löhne, und zuverlässig ist dieses Material deshalb, weil es ans de» sorgfältig gemachten AtiSzügen aus den Geschästslobn- büchern beruht, welche die Firmen auf Grund des Un- sallversicherungSgesetzes zu führen verpflichtet sind. An der Statistik beteiligten sich 59 Firmen. Diese 59 Firmen rcpräsentircn da« eigentliche Buchdruckgcwcrbe von Leipzig und die fehlenden Firmen sind größtenteils so un bedeutender Natur, daß ihr Fcrnhalten von der ihnen an- gesonncnen geringen Arbeit da« Zutreffende der Statistik nicht zu beeinträchtigen vermag. Die Auszüge au« den Lohnbüchern erstrecken sich über inSgesammt 2624 Gehilfen, von denen 2092 Setzer (davon 1390 Berechner, 642 Gewißgelder) und 592 Drucker (sämmtlich im gewissen Gelbe stehend) waren. Factorcn, Eorrecloren und sonstige Betriebsbeamte, die in der Regel böherc Ge halte beziehen, sind hierbei nicht mit berücksichtigt worden. Diese 2624 Gehilfen machten im genaunten Iabre 472 880 Arbeitstage; hiervon kamen 363 114 Arbeitstage auf die 2032 Setzer und 109 766 Arbeitstage ans die 592 Drucker. Die Summe der für gewöbnlichc inständige Arbeits zeit gezahlten Löhne betrug bei sämmllichen 59 Firmcu 2 187 719-6 Hierzu kommen 51 154-6 für Ueberstnnden gezahlte Löhne, so daß die Gesammtsumme der an die Setzer und Drucker gezahlten Löhne 2 238 872 .6 beträgt. Auf jede einzelne der 59 Firmen kommt im Durchschnitt eine IahrcS- lohnsumme von 37 941 -6 Die niedrigste Iahreslobnsumnie der einzelnen Geschäfte betrug 1986 .6, die böchste 177 662-6 Die für Ueberstunden gezahlte Lohnsumme von 51 151 .6 vertheilt sich auf die Setzer mit 16 439 -6 und aus die Drucker mit 34 715 .6 Die Letzter» machten also mehr als doppelt so viel Ueberstunden als die Setzer. Bei einzelnen Firmen erreichen aber die Ueberstundenlöhne ganz bedeutende Summen, ja bei einer Firma machen sic mit 5736 .6 fast den siebenten Theil der überbaupt gezahlten Löhne auS. Da an der Ueberstundenarbeit nichts verdient wird, so drückt die hohe Summe der Ueberstundenlöhne nur den bei vielen Firmen in Folge unzulänglicher Räumlichkeiten vorhandenen Mangel an Maschinen und damit zugleich die große Schwierigkeit au«, die gewöhnliche Arbeitszeit nach den Forderungen der Gehilfen zu verkürzen. Die bei den einzelnen Firmen in den zur Statistik ge hörigen Tabellen angegebenen Verdienste sind DurchschnittS- TageSverdienste und zeigen ein Bild, das nicht nur natur gemäß, sondern auch au« verschiedenen besonderen Umständen sehr abwechslungsreich ist. So sind die in geringer Zabl ver kommenden ganz niedrigen TagcS-DurcbscbnittSvcrdicnstc nicht nur darauf zurückzuführen, dag die Gehilfen, welche dieselbe» hatten, geringere Befähigung besaßen, sondern auch darauf, daß einzelne Geschäfte die löbliche Gcpslogcnbcit haben, ihre alt gewordenen Leute zu behalten, auch wenn sic nicht mehr ganz leistungsfähig sind, sowie darauf, daß die Statistik nicht lauter ständig beschäftigte, sondern über haupt alle Gehilfen aufzählt, an welche die 59 Firmen im Jahre 1890 Löhne zahlten. Da kommen denn nun Gehilfen mit vor, deren BeschäftigungSdaucr bei einzelnen Firmen eine so kurze war, daß sie sich in die neuen Geschäfts Verhältnisse nicht einrichtcn konnten und in Folge dessen niedrige TageS-Verdienste erzielten. Im Ganzen sind aber, wie noch zu ersehen sein wird, diese niedrigen Tagesverdienste auf die Resultate der Statistik obne Einfluß. — Die hohen und höchsten Tagesverdienste gründen sich natürlich auf die persönliche Befähigung. Um uns nun nicht allzu sehr in den Leser nicht interessirende Weitläufigkeiten zu verlieren, geben wir im Folgenden nur ein übersichtliches Bild der Löhne. Die Durchschnitts-Tagesverdienste sind, wenn man von den ganz abnormen Verdiensten von unter und bis zu 2,50 -6, welche übrigens nur 22 Gehilfen hatten, absichr, die folgenden: Durchschnitts-Tagesverdienste. -6 1) Allgemeiner Durchschnitt ohne Ueberstunden 1,62 mit - 4,73 2) Berechnende Setzer: Durchschnitt 1,33 Niedrigster durchschnittlicher Tagesverdienst 2,58—1,85 Höchster - - 4,02—8,92 3) Gewißgcldsetzer: Durchschn. ohne Ucberstund. 1,16 mit - 1,59 Niedrigster durchschn. TagcSverd. ohne - 3,— bis 5,26 - - - mit » 3,— - 5,26 Höchster - - ohne - 3,— - 7,38 - - - mit - 4,02 - 8,06 4) Drucker: Durchschnitt ohne Ueberstunden " 4,56 - mit - 1,81 Niedrigster durchschn. TagcSverd. ohne Ucberst. 3,— bis 5,- Setzer , Zufmmne» Gewißgelder Berechner ^ Gebissen bi« 24,10-6 wöchentlich 123 202 6? 392 24,20—36 -6 » 345 3K3 273 981 37-83 -6 . 3 4 7 14 Schon diese wenigen Ziffern ergeben ein ganz anderes Bild der Leipziger Buchdruckerlöhne als die gewissermaßen ans amtlichen Unterlagen beruhenden Angaben unserer Statistik. Die Durcksschnittölohnziffcrn beider Statistiken weichen ebenfalls erheblich von einander ab. Während die Gehilfcnstatistik für das Iabr 1890 den Durch- schnittSlobn der Gewißzeldsetzcr mit 25,69 -6, der be rechnenden Setzer mit 25,21.6 und der Drucker mit 26,79.6 angiebt, berechnet sich auS unseren oben angegebenen Durch schnitts Tagesverdiensten für dieselbe Zeit der durchschnitt liche Wochenlohn der Gewißgcldsetzer mit 26,76 -6, der berechnenden Setzer mit 25,98.6 und der Drucker mit 27,36 .6 AuS den angeführten Zisfernnachweisen gebt nun hervor, daß die Löhne der Leipziger Buchdruckergcuilsen gute und jedenfalls höhere sind, als die sehr vieler anderer Kategorien von GcwcrbSgchilfcn, sowie daß der Allgemeine deutsche Buchdruckcrtarif, auf dem sie beruhen, durchaus keine den Gebisse» so ungünstige Einrichtung ist, als diese glauben machen wollen. Als Beleg für den letzteren Satz seien noch die Minimallöhne, die auch den AnSgelcrntcn gezahlt werden müssen, einer Anzahl mit 15—25 Proc. Localzuschlag belegter Druckorte aufgesubrt. Dieselben betragen 25,65 -6 in Hamburg und Berlin, 24,10 .6 in Leipzig, Dresden und Frankfurt a. M., 23,60 .6 in VrcSlau, Bremen, Essen, Hannover., Kiel, Lübeck, München, Nürnberg und Stutt gart. Inwieweit diese Leipziger Löhne mit den der zeitigen Kosten der LebenSbaltung in Einklang sieben oder nicht, darüber überlassen wir getrost die Ent scheidung dem Urtbeilc der Leser. Jedenfalls werden unS dieselben darin beistimmen, daß bei diesen Löhnen und dem freiwilligen Erbieten der Principale, die Löhne um 7>/z Proc. aufzubcsscrn, eine Arbeitseinstellung, welche die Gehilfen ja immer »och Vorhaben, nicht eben dringend nothwendig und deshalb nicht zu rechtfertigen ist. 2000 Dist. 1200 w. Frhr». v. Schräder'« biilhr. F.-H. .FtaSco" 1. Hrn. G. Long'S suo. 4j. br. H. „Uiclan 2. Hrn. v. May's 3,. F-St. „Melusine" 3. Tot. 73 : 20. Zehn Uesen.-V. Väur-Handicap. Pr. 5000 ^1 Dist. 1400 m. Frhrn. Ed. v. Oppenheim'- 4j. br. St. „MicaSla" 1. Hrn. U. v. Oertzen'- 4j. F.-St. „Dorothea" 2. Frhrn. E. v. Falken- Hausen'- 3j. br. H. „Maiküfer" 3. Tot. 180 : 20. Zehn Uesen. — VI. Mönch-Heimer Jagdrennen. Pr. 400 Dist. 3000 w. Rittm. Kimmerles' 6j. F.-H. „Rausbold" 1. Hrn. v. Tepper- Laski'S 4j. br. W. „Notar" 2. Hrn. Albert'S bj. br. W. „Cosmo- polit" 3. Tot. 200:20. Fünf Uesen. Hinlsvilterverband. > einer Geringfügigkeit geschlagen und zn Boden geworfen, wobei der Letztere sich den linken Arm au»kugelte und in ärztliche Behandlung begeben mußte. —* Ein 27 jähriger Müller au« Gassengrüu und ein 3? jähriger wegen Diebstahls bereit- vorbestrafter Hand arbeiter auS Suhlau waren seiten« einer hiesigen Firma beauftragt worden, eine Lowry Getreide zu verladen. Sie benutzten diese günstige Gelegenheit und stahlen au» ver schiedenen Säcken n»gesähr 1>/, Eentner Getreide, die sie dann an mehrere Backereien in Sellerhausen verkauften. Die Diebe wurden eingesteckt. —* Ja einem Schnittwaarenladen der Schützen straße in Sellerhausen explodirte gestern Abend eine brennende Petroleumlampe, wobei verschiedene Maaren Äus Stadt und Land. Leipzig. 15. Oktober. Bezüglich der gestrigen Be ratungen deSStadt^ g„ie,ben. ^en Hausbewohnern gelang eS, dcS nachgetragcn.Bcidemabge chlosenenLergleickSabkommen« ^ werket wegen der erhobenen Ansprüche infolge Einführung deS sch-"" Herr zu werden. SchlachtzwangcS in den neuangeschloffcnen Vororten konnte I Friedhofe in Lindcnau brach mit 10 Personen, welche 73 500 .6 forderten, bei denen die M"» Nachmittag ein 35,ahr,ger Vorarbeiter ,n Folge e.ncS -, , . .. . , i AsthmaanfalleS plötzlich zusammen und mußte mittelst Siech korbeS nach dem Krankcnhause gebracht werden. —* Als gestern Nachmittag in der Turnerstraße in seines W Höchster mit obne mit 3,02 - 3- 4,40 5.01 8,13 8,37 Zerlegt man die Zahl der Setzer und Drucker in Gruppen nach der Höhe ihres Tagesverdienstes, so erhält man folgendes Bild: O 2,50 bi» 2,50 .X Berechner 20 Setzcr Gcwifiaeltcr 1 Druckkr 1 - 3,— - 57 3 5 3- - 3,50 . 130 15 7 3.50 4.— . 269 27 7 4- 4,50 - 341 333 19!» 4,50 - 5.- - 282 1.30 178 5 — 6,— » ' 247 107 137 6.- - - 44 15 46 7- 8- - 8 4 7 8.- - 9.- - 1 1 >> Zusammen GcbiNcn 65 152 303 873 5!>0 491 105 1!» 4 Hiernach verdienten bis zu 21 .6 wöchentlich oder unter dem ortsüblichen Tarisminimuin von 21,1» -6 176 berechnende Setzer, 46 Gcwißgeldsctzcr und 2» Drucker, zusammen 542 Gehilfe», über 24—36.6 wöchentlich verdienten 870 berechnende Setzer, 570 Gcwißgeldsctzcr und 514 Drucker, zusammen 1951 Gcbilscn, über 36—51.6 wöchentlich verdienten 53 berechnende Setzer, 2» Gcwißgcld setzer und 5,5 Drucker, zusammen 128 Gehilfen. Mobi» verdienten 512 Gehilfe» weniger als das tarifmäßige Minimum, während 2082 Gehilfen daS Minimum von 24,10 .6 bis zu 54 .6 wöchentlich verdienten. Und diese- Zahlcnverhältniß der unter und über Minimum Ver dienenden würde ein noch günstigeres sein, wenn die zahl reichen ArbcitSvcrhältnisse von nur ganz kurzer Tauer nicht wären. Bei den Gewißgcldseyern und Druckern, deren ArbeitSverhältniß gewöhnlich von dauernder Natur ist, drückt sich daS ganz bestimmt auS, denn von 636 der enteren ver dienten biS zu 21 -6 nur 46, von 583 der letzteren nur 20, alle übrigen verdienten mehr. Ziehen wir schließlich noch zum Vergleiche einige Ziffern auS der Statistik an. welche die Gehilfen am 27. September >890, also ungefähr für den gleichen Zeitraum, über die Leipziger Setzer- und Druckerlobne ausnabmen. Nach der selben verdienten von 138? Gebissen (22 von den 1109 bc theiligteo hatten nicht» angegeben): -x- Leipzig, 15. Octobcr. Im Saale der Thieme'schen Brauerei, Tauchaer Straße, hielt gestern Abend der Hausväter verband im dritten Bezirke der Nicolaigeineinde eine zahlreich besuchte Versammlung ab. Dieselbe wurde erössnet durch den Vorsitzende» des Verbands, Herrn Diakonus Ebeling, welcher die Erschienenen begrüßte und sodann aus die Wichtigkeit des Themas hinwics, welches dem Bortrage deS Abends zu Grunde lag. Sodann sprach Herr Predigamtscandidat Reinhardt über „Jüngling-Vereine" und zwar in so objectiver und umfassender Weise, daß man sich ein klares Bild von dem Gegenstand machen konnte. Ter Herr Redner hob Eingangs seiner Darlegungen hervor, daß die Wiege der Jünglingsvereine in Teuischland gestanden habe und das hier der Nährboden sei, ans welchem sie gedeihe» und sich ent wickeln können. In de» Jünglingsvcrcincn tritt uns ein zwei saches Moment entgegen: ein religiöses und ein sociales, von denen je nach Zeit und Ort mehr das eine oder das andere betont worden ist. Ehe der Herr Redner zu der Entwickelung der Jünglingsverrine in unscreni Heimathlande kam, erörterte er in großen Zügen die einschlägigen ausländischen Verhältnisse und berührte die Begrün dnng von Bereinigungen in Elberfeld, in Basel, wo sich 1825 ein derartiger Verein bildete. Der Londoner Verein, welcher am 6. Juni 1844 durch George Williams begründet wurde, hatte nach neun Monaten 160 Mitglieder, heute zählt er deren über 6000. Amerika machte Chicago den Ansang, woselbst ei» Kaufmann 1857 bis 1858 eine gleiche Ziele verfolgende Vereinigung in das Lcbe» rief, die trotz wechselnder Schicksale und entschiedenen Miß- geschickS sich wie in England zu großartiger Ausdehnung entwickelte. Die erste Spur eines JünglingSvereins in Sachsen finden wir in Teichnitz bei Bautzen, wo sich seit 1839 um den Erzieher des Hauses des Grasen zu Lippe ein Kreis von Jünglingen und jungen Männern zur Unlerhaliinig und Belehrung sammelte. Die Mit glicderzahl betrug in den 40er Jahren 30 bis 40, dann ging sie leider zurück, so daß sich der Verein 1857 auslöste. Lange Zeit stöckle die Gründung neuer Vereine. Erst im Revolutionsjahre 1848 wurde ein Verein dieser Tendenz in Glauchau gebildet, welcher der politischen Verhältnisse wegen nicht wagte, offen Farbe zu bekennen und der sich in den Stalnten nur „llnterhaltungsverein für Jünglinge" nnnnic. Als solcher constituirte sich der Verein am 6. April 1848, dem selben Tage, a» welchem die rebellischen Volkshausen das fürstlich Schvnburg'schc Schloß zu Waldenburg demolirten und niederbrannten. Welch' ein Oiegensatz! Hier Umsturz von Thron und Altar, rauchende Trümmerhauseu und eine irregeleitete Volksmenge, dort Pflege christlicher Gesinnung und des Künigthnnis. Vier Jahre später gründete sich mit sehr strengen Grundsätzen ein „christlicher Verein iür junge Handwerker und Fabrikarbeiter" in Ebemnitz. 1852 wurde sodann in Meerane ein Jünglingsvcrein gegründet, 1859 in Eriinmit schau, 1857 in Annabcrg, >858 in Dresse», 1859 in Planitz bei Zwickau, welch' letzterer auch frohe Geselligkeit bei einem Tänzchen pstegte, was ihm die Anerkennung seitens der übrigen Jünglings vereine versagte. Am 21. Juni 1861 trat der Jünglingsvercin zu Leipzig ins Leben. An feiner Wiege stand neben anderen Freunden des Reiches Gottes der noch unvergessene Pastor Ahtseld. Auch die Namen Lnihardi, Kahnis, Delitzsch, Kuntze und von Zeschwitz find in den erste» Jahren seines Bestehens auf das Engste mit dem Verein verbunden. Bis zinn Jahre 1872 waren in Sachsen 28 Jünglingsvereine entstanden; die Hälfte derselben ging jedoch in den Jadren 1872 bis 75 infolge der materialistischen Zcitströmung zu Grunde. Doch in den achtziger Jahren kehrte neues Leben zurück und in de» Jahren 1880 bis 85 ist die Entstehung von 42 neuen Vereinen zu verzeichnen. In Leipzig entstanden weitere Jünglingsvcrein« 1887 in der St. Marcusgcmeinde, 1888 in der Nordvorstadt, 1891 in der Luther- und Peicrsparochie, denen die Andreasgcmcinde folgte. Ferner besteht in Leipzig noch ein christlicher Verein junger Kauf leute, welcher, der höhere» Bildungsstufe derselben entsprechend, auf christlicher Grundlage Fortbildung und Unterhaltung bieten will. Auch ei» Lehrlingsverein mit gleicher Tendenz besteht hier. I» seinen weiteren Ausführungen, die wir im Hinblick auf den Raunt nur kurz skizziren könne», kam der Redner auf die Jüng- iingsbüiide. aus die internationalen Conserenzen zn sprechen. Ein interessantes Bild über die Verbreitung der JünglingSvcreine ans der ganze» Erde gab der Redner in einer Statistik. Danach hat Amerika 1341 Vereine dieser Tendenz mit 212 676 Mitgliedern, Tenlichland 807 mit 40 353, Großbritannien und Irland 671 mit 90 000, Holland 458 mit 7842, die Schweiz 340 mit 4850, Täncmark 94 mit 2000, Schweden 70 mit 2000, Frankreich 64 mit 1300, Italien 29 mit 575, Norwegen 44 mit 6000, Belgien 26 mit 645, Spanien 12 mit 150, Rußland 9 mit 250, Oesterreich-Ungar» 9 mit 95, Türkei I mit 25 Mit gliedern. Außerdem gicbt es i» Asien 48 Vereine mit 450, in Australien 25 mit 7250, in Afrika 12 Vereine mit 580 Mitglieder». Ans der ganze» Erde giebt cs somit 4060 Jünglingsvereinc mit 385947 Mitgliedern. Mit einem warmen Appell, die Zukunft der Jugend aus eine christliche Grundlage zu stellen, schloß der Redner seinen inhalt reiche», von lebhaslcstcni Beifall begleiteten Vortrag. Nachdem Herr Diakonus Ebeling noch aus die am 1. November staOfiudende Vcrioojuug seitens des Hansvätervcrbande» und auf zwei in de» nächsten Tagen hier abzubaltende Borträge hingewiesen hatte, wurde die Versammlung geschlossen. Schätznng sich aber nur auf rund 25 000 .6 belief, keine erzielt werden. Die königl. KreiShaiiptniannschaft setzte hieraus im Verwaltungswege die Entschädigung auf 28 860 -6 fest, erhöhte sie also nicht wesentlich. Von 37 anderen Personen waren 122 600 „6 gefordert worden, die selben gaben sich aber schließlich mit 57 940 »6 zufrieden. Das Gcsammtresultat stellte sich also auf 196 100 „6 Forderung und 86 800 -6 Bewilligung, womit die Stadtgenieinte zufrieden sein kann. Mehrfach seien übrigens Ansprüche auf ein Fünftel, ein Drittel rc. retucirt, durchgchcndS aber auf dicHälstc gemindert worden. DaS Collegium trat dem Vergleiche debattcloS bei. — In Bezug auf die Neubenennung der vielen gleich namigen Straßen im erweiterten Weichbilde Leipzigs (8 Albert- und Gartcnstraße», Eisenbahnstraßcn rc.) wurde von Herrn Maschiucnsabrikant Herzog dem Wunsche Aus druck gegeben, daß den Nenbcnennungcn 6 Monate vorher eine diesbezügliche Bekanntmachung gehen solle, damit sich die Geschäftsleute mit dem Verbrauch ihrer alte» Formulare, Empfehlungen rc. darnach einrichten könnten. Herr Kaufmann FLHndrich ersuchte darum, daß zusammengesetzte Namen, wie Wilhelm Seysferthstraßc u. s. w., doch möglichst vermieden werden möchten. Herr Oberbürgermeister Or. Gcorgi gab die Bereitwilligkeit deS RathcS kund, die baldige Neu- bcnennung vorzunehmen. Die Schwierigkeiten seien allerdings große und vom Nathe sei eine besondere Deputation eingesetzt worden, welche die Ncubencnnung systematisch durchführen soll. Die Annahme des von Herrn Franc! und 15 Mit gliedern gestellten Antrages haben wir schon gemeldet. — Endlich ist noch in Bezug auf den Ankauf von Supper t's Hof zu erwähnen, daß dieses Grundstück den beträchtlichen Flächeninhalt von 2300 gm bat und der Preis von 370 000.6, also nur 160 .6 pro Ouadratmeter, in der Gegend am Königsplatze als nicht zu hoch erachtet werden konnte. DaS MietkScrträgniß hätte sich bisher auf 12 573.6 gestellt, doch sei allen Miethern (inSgesammt 11) zum 31. März gekündigt worden, damit unverwcill daS Grundstück zum beabsichtigten Zwecke, Erbannng dcö Grassi-Muscums, Verwendung finden könne. Für dasselbe stehen nun einschließlich der neben- gelegcnen alten Handelsschule 5500 gm zur Verfügung und die Länge der Straßenfront betrage am Königsplatzc 45 n> und in der Kramcrstraße 54 m, so daß sich ein entsprechender Bau aufführen läßt. * Leipzig, 15. Octobcr. In den letzten Taffen verließ der bisherige Direktor der Anstalten für innere Mission bicr- sclbst, Herr Pastor Zinßcr, die Stätte seiner diesigen Wirksamkeit, um in seine neue Gemeinde Scelis bei Nochlitz überzusiedeln. Als Nachfolger in Pastor Zinßer'S seitherigem Amte wurde Herr Pastor Roch Hierselbst ernannt. — Im Februar dieses IahreS ist ans der unter Vorsitz de« Herrn Superintendenten I). tliool. Pank abgchaltcnen Diöcesanversammlung der Beschluß gefaßt worden, ein Leipziger Kirchenblatt zu begründe». Dasselbe soll nunmehr mit Beginn de« neuen Kirchenjahres inS Leben treten. Herr Pfarrer v. Seydcwitz will die Leitniig des wöchentlich erscheinenden Blattes übernehmen, WclckcS neben erbaulichen und orientircnken Aussätzen regelmäßige Mit theilungen über die Arbeit der Kirche, der Leipziger Gemeinden insbesondere, enthalten wird. Die buchbändlerischc Seite deS Unternehmens, welche« dem frisch ansblükcnden kirchlichen Leben unserer Stadt neue Impulse geben soll, liegt in den bewährten Händen des Dnrr'schen Verlages. Die längst erwartete Predigt, sowie die Ansprache des Herrn Pastor Tranzschel auS Anlaß der Einwcisnng dcS ersten ÄirchcnvorslandcS zu St. Johannis ist soeben im Vcr läge der Akademischen Buchhandlung (W. Fader) im Druck erschienen, Preis 40 Es dürste durch diesen Hinweis den zahlreichen Verehrern und Hörern des ^beliebten Seel sorgers gewiß gedient sein. * Leipzig, >5. Octobcr. In ihrem Altarraum besitzt die Nicolaikirche einen neuen Schmuck: zwei gemalte Fenster niit den Bildnissen der Apostel PctruS und Paulus, die auS den Mitteln dcS KirckenvorstandeS beschafft worden sind. Hergcstcllt sind dieselben in dem Institut für GlaS Malerei von Debouchö in München. Der untere Theil der beiden Fenster ist gleichmäßig auSgefülll mit den Symbolen der vier Evangelisten (Enget, Löwe, Stier, Adler) und darüber befindlichen Lamm mit der Siegesfahne. Im oberste» Theile der Fenster erblickt man über PetrnS die von Engeln gehaltenen Gesetzestafeln, ' über Paulus das Kreuz von Golgatha. Der Preis beider sorgfältig auSgcführter Fenster beträgt, wie die jüngste Nummer der von Herrn Diakonus Ebeling herauSgegcbcncn Zeitschrift „Der Hausvater" mit theilt, 4400 .6 — Nur wenige Tage noch und die diesjährige Michaelis messe ist vorüber. Da heißt cö denn eilen für diejenigen, welche sich den Besuch der Mcßvorstellnngcn bisher immer noch aufgespart haben. Wir können den Säumigen nur rathen, so lange sich »och die Gelegenheit bietet, die Künstler Plagwitz ein daselbst seines Weges gehender Unbekannter eines in die Straße cinbiegenden Schutzmanns ansichtig wurde, machte er sofort Kehrt und jagte in eilendem Lause davon, nachdem er sich zuvor eines gefüllten Sackes, den er auf dem Rücken trug, entledigt hatte. Wie sich herauSstetlte, befand sich in dem Sacke ein frisch auSgewaideteS Reh, welches offen bar von dem Unbekannten, der bis jetzt nicht zu crmillcln gewesen ist, in den naben Waldungen erlegt worden war. * Reudnitz, 15. Octobcr. Der in weiteren Kreisen be kannte frühere Gemeindcvorstand Herr Hetzer, wclcbcr die Verwaltung hier unter schwierigen Verhältnissen übernalnn und dem eS vorbebalten war, solche den örtlichen Verhältnissen entsprechend einzurichten, ist, nachdem er eine längere Reibe von Iabren in PöSneck, dem meiningischen „Manchester", mit erfolgreichem Wirken als Oberbürgermeister fungirte, in diesen agcn in der als Waffcnscbmiedeplatz weltbekannten Bergstadt Suhl einstimmig als Ober bür ge rin eist er auf 12 Jahre erwählt. An der Bestätigung desselben seitens der Negierung ist nicht zu zweifeln. * Wurzen. 15. Octobcr. Die amtliche Zusammen stellung der bei der gestrigen LandtagSwabl im kiesigen Be zirke abgegebenen Stimmen weist als Resultat auf: Herr Däbritz 1696, Herr (Schöne 331 und Herr Grünberg I5l Slimmcn. Trotz der Ausstellung zweier Gegenkandidaten, trotz wärmster Empfehlung des eine» derselben seitens der Wurzener Zeitung" hat Herr Däbritz eine erdrückende Majorität Stimmen aus seine Person vereinigt. Der ge sunde Sinn unserer Landbevölkerung, der an dem bewährten Alten unentwegt festhält und Reformen nur da erstrebt, wo sie nöthig sind, hat sich gestern glänzend bcthätigt. ES ist dies eine überaus erfreuliche Thatsachc. Man sieht. große Worte und schöne Berbeißnugen verfange» nicht mebr; t>e Lockrufe der vcrnicintlichcn Volksbcglückcr verhallen — wenigstens dem weitaus größten Theile der Landbcvölkciuiig gegenüber — ungchört; sollte dieser Umstand nickt zu der Hoffnung berechtigen, daß man auch in anderen Kreise» an- sangcn wird, sich zu besinnen'? Roßwcin, ll. Octobcr. Ein Ricsenpilz ist in der Näbe RoßwcinS gesunden worden. Es ist ein Ercmplar des RiescnporlingS (I'oivporus giggutous) im Gewicht von 7 >'r Der Umsang beträgt l m 38 cm, der größte Durckmcsscr 68 cm. Aus einem starken, oben verästelten Stiele wacksen negeldachartig die vielen, unregelmäßig geformten Hüte des zähe und als Nahrungs mittel, wie bei allen Porlingen, minderwcrthig. Ehemnitz, l 1. Octobcr. Se. Majestät der König bat dem vor Kurzem in den Ruhestand getretenen Stadtrath Poltrack bier in Anerkennung seiner lanffjährigen ersprieß lichen Dienstleistung daS Ritterkreuz 1. Eiasse vom Albrcckks- ortcn verliehen. Erd mannSdorf, ll. Octobcr. Gestern Abend 7 Uhr brachte der Bahnzug die sterblichen Ucberrcste der verstorbenen Freifrau Luise von Könneritz, gcb. Freiin von Werlbern- Beichlingen, nach hier. Am Bahnbofc hatten sich die Herren von Könncritz, Pfarrer Gebauer, der Kirckcn- und Scknlvor- stand, Gcmeinderath, Militairvcrein, Sckützcnvcrciii :e. ein gefunden; die Feuerwehren SckellcnbcrgS und Erkmanns dorfs waren mit brennenden Fackel» ausgestellt. Mann schaften der „Pietät" aus Dresden beförderten den geschlossenen Sarg vom Babnwagcn nach dem bereilslcbcndcn Leichenwagen. In tiesstcr Stille ordnete sich der Zug, und unter Glocken geläntc »nd Fackclbcglcitung wurde die Leiche nach der Kircke übergeführl. Gesang und stilles Gebet endeten die lieber sübrung und die Feier. Der Tod der hoben Frau ist tief ru beklagen, da die Verstorbene eine Wohllhäterin im weitesten Sinne dcS Wortes war. GroßrückerSwalbe, 14. Octobcr. Ter zweijährige Knabe deS Gesckirrsührcrs Rösch in In de »sie in ftürzie in einem unbewachten Augenblick in den Klärbassin der dortigen Holzschleiserei und fand darin seinen Tod. Nicder-LcuterSdorf, 13. Octobcr. Gestern Abend ölen I >/i8 Ubr brach in der der Gutsbesitzerin Ernestine Emilie ^em I Herzog geb. Jährig gehörigen Scheune Feuer a»ö und brannte esse» ^ solche bei dem bcsligen Wj^dc nebst dem Wohngebäude »nd Schuppen in kurzer Zeit total darnieder. DaS Vieh wurde mit Lebensgefahr gerettet. Man vermuthcl Brand stiftung. —v. Freiberg, 14. Octobcr. Auch hier regt sich unter den Gastwirthen eine lebhafte Agitation gegen das Trnnksuchtsgesetz, welches in nächster RcichslagSsesfien zur Vorlage kommen soll. Die Gastwirtbe von Frcibcrg und Umgegend hielten gestern eine öffentliche Ver sammlung ab. In derselben erstattete Restaurateur Wil helm Luhe im Mftrag dcS hiesigen GastwirlbSvcrcinS de» Bericht über daS TrunssuchtSgcsey. dessen Entwurf er in der Vorstellung in der Centralhallc zu besuchen. Jeder, der ganzen Fassung vortrug und über dessen Nachtbcilc für da dort wird riiaeitelien. dak man i'ckwer ein ^nienidle I.. . Sport. Rennen zn Hoppegartc» am IT. Oktober. I. Weltmann-Handicap. Preis 5000 .^! Tist. 1400 m. Herrn I. Kül,»'s 2jähr. br. 2t. „Lotte" 1. Herrn Cutlibert's 2j. F.-Lt. „Edelgarde" 2. Herrn V. May's 2j. F.-H. „Wildgras" 3. Tot. 126 : 20 Neun liefen. — 11. Kinder-Trost-Rennen. Preis 4000 Dist. !>00 ,». Frhrn. Ed. v. Lvpenhcim's br. H. „Simon" ß 1. Herrn A. v. Pecky's 2j. F.-St. „Jfelnnds Kate" f 2. Fürst Hohenlohe-Oehringens 2,. br. S». „Qui- noa" 3. Nack todtem Rennen um eine» Hals gewonnen. Tot. 39 : 20. Zwölf liefen. — 111. Lctober-Verkauss-Handicav. Pr. 2000 .6 Dist. 1000 m. Frhrn. v. Schröder'- 3j. br. H. „Calderon" I. Hauptmann Spielcrmann's 3j. br. St. „Minna" 2. Hrn. I. Kuhn s 2j. br. St. „Boshaft" 3. Tot. 78 : 20. Zwölf liefen. — IV. M ar k e t e n d « r i n - R e n n ejn. Pr. dort gewesen, wird zugesteben, daß man schwer ein Ensemble zusammensteUen konnte, daS sich durch gleich werthvollc und intercssanle Darbietungen anszeichnet, wie die unter der Regie des Herrn Director Kaestner stehende Künstlcrschaar, welche Herr Richard EariuS für die diesmalige Messe gewonnen. Bon dem angenehmen Aufenthalt, den gerade der große Saal der Centralhallc bietet, brauchen wir nickt erst zn reden; die Borzüffe dieses sckönen Raumes sind allbekannt. Aber auch die wirthschaftlickcn Leistungen bieten ihm einen erhöhten Reiz und lassen so den Besucher in einer nach jeder Rich tung bin sich erstreckenden Behaglichkeit de» Genuß voll auS kosten, den die diesmaligen Mcßvorstellungcn'gewähren —* Leipzig, 15. Octobcr In vergangener Nacht sind zwei am Einganffsthorc eines Grundstücks am Markte ange brachte Schaukästen, in denen sich Stablwaaren befanden, erbrochen und geplündert worden. Vermißt werden Dolch und Taschenmesser, die einen Gcsammtwertk von 23.6 gehabt haben. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Ein anderer Ein bruchSdiebsta hl wurde in einem Garderobcgeschäst deS Grimmaiscke» SleinwegS auSffcsührl, in WclckcS die Einbrecher sich durch Erbrechen der EingangStbüre Zutritt verschafft batten. Sie stablcn hierbei die eiserne ziemlich große Eassette, die später erbrochen in der Promenade aus gesunden wurde, sowie mebrcre neue Uebcrzieber und Anzüge Baares Geld, welches die Diebe in der Eassette offenbar ver mulhet hatten,'war nicht darin gewesen. —* Heute Vormittag sprang an der Promenade eine bier wohnhafte 48jährige Wittwe in selbstmörderischer Absicht in die Pleiße, verließ aber bald wieder daS nasse Element und begab sich zum Trocknen in eine nahe gelegene Wohnung —* Gestern Nachmittag bat ein im Kinderkranken haus beschäftigter Maler seinen Wcrksührer wegen GastwirthSgewerbe er sich ausführlich äußerte. Bei den nun folgenden lebhaften Auseinandersetzungen stellte es sich heran., daß sämmtlicke Redner von dem Gesetz die schwersten S.I ä- diffungen des GastwirthSgewcrbcö befürchten, eine stricte Aus- fübrung des Gesetzes aber geradezu für unmöglich hicllcu. Der Referent »icintc sogar, daß daö Gesetz in jeder Be ziehung nur ein Elassengcsctz sei» und diejenigen Kreise, die in schlechten ErnäbrungSverhältnissen leben, am meisten den gesetzlichen Strafen aussetzcn würde. Nach längerer Debatte erklärte sich die Versammlung einstimmig gegen daS ganze, auS 23 Paragraphen bestehende Gesetz «mit Ausnahme des tz. 12) und beschloß, den RcichStagSabgeordnctcn Obcrbc.g rath Mcrbach durch eine Deputation ersuchen zn lassen, si.b für die Petition des deutschen GastwirthSvcrbandcü zu verwenden, überhaupt daS GastwirthSgewerbe seines Wahl kreises möglichst in Schutz zu nehmen. Altei bau, 14. Octobcr. Gestern früh gegen > «1 Uur entstand in dem den Geschwistern Ernst Wilhelm und Ernestine Alwine Selma Gabler allhier gehörigen Wohngebäude cm Schadenfeuer, wodurch dieses Gebäude nebst daran gebaute!» Schcunciigcbäude cingcäschcrt wurde. — AuS Lob tan wird den „DrcSd. Nackr." gcschricb !: Ter schwer errungene Wahlsieg der Svcialtcmokratcn ini 10. ländlichen Wahlkreise (Drcsccn Land), der ja bei einige, maßen eifrigerer Agitation verhütet werden konnte, da ier OrdnungScandidat Bramsch mit nur ca. 8»S»immenMindc> l-,,t unterlag, gab den socialbemokralischen Agitatoren i» Löbom am vorgestrigen Abend nach Bekanntwerden der Wablrcsntlale Anlaß, ihre Personen in den Vordergrund zn drängen und ihre Anbängcr um sich zn schaarcn, um die Bedeutung dcS erfochtenen Sieges zu feiern Man stellte deren Sieg n. A. böhcr als den bei Sedan. In ihrem Freudenräusche fühlte sich eine große Anzahl dieser Herren gedrungen, ihre poli-
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