Delete Search...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921003018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892100301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892100301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-03
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
ßf»fr» Sesrßr» z» r»ittkr gttt oufgrhör». »irlmehr sich i» letzter Zeit nicht unwesentUch gehäuft. Da «scheint d«u eia Wert wie dal vorliegend« zn recht gelegener Zeit, am «in« empfindsame Lücke au«zusülleir. Soll e« doch seine «afgabe sein, den im Verkehr mit England unt, den britischen Evlonien stehenden de nt scheu Fabrikanten und Exporteur schnell und zuverlässig mit den Bestimmungen de« engs. Ischen Handel», marftnschutzgesrtze» bekannt zu machen, so daß er sich bei fleißiger Benutzung de» Werke» leicht vor Verlusten der oben gedachten Art wird schützen können. Ein frühere» Erscheinen dies« deutschen Auö»»bt war, wie der Verfasser schließlich mittheilt, leider deshalb nicht angängig, weil die mit der Durchführung de» tSesetze» zu machenden «Nahrungen, welch, zu wichtigen Verordnungen (Auslegungen, Abänderungen rc.) Anlaß bieten konnten, erst abgewartet werde» mußten. Rach dies« Einleitung halten wir e» sür unsere Pflicht, ans den reichen Inhalt de« Buches einzugehen. Ein sorgsällig geführte» Register, da» jede» Nachschlagen erheblich «leichtert und die gewünschten Bestimmungen schnell zu finden ermöglicht, steht an der Spitz« de» eigentlichen Inhalt». Daun kommen folgende Gesetze und Verordnungen: Morkeu'chutzgeietz vom 23» August 1887 : Geheim- rathöverordnuug vom 28. November 1887 , Zollverordnung vom 1. Derer»der 1887: Allgemeine Verfügung an die Zollinspcctorcn vom 22. Deeember 1887; Zollverordnungcn von, 18. Januar, 1. Februar, 10. März. 84. März und 9. Aprrl 1888; Mittheilung de» Zoll- Kommissionär» an di« Londoner Handelsllinimer, vom9. November 1888: Zollverordnung vorn 1. Februar 1889; Gesetze betreffend die Abänderung de» Markenschutzgeietzc« von 1887, vom II. Mai 1889; Markenschutzgesetz sür Britisch-Lstiudien, vom I. März 1889; Ab- änderuno de« Gesetze» von 1889, voin 13. Mürz 1889 nebst Au». sührungSbestimmunaea; Verfügung der indischen Regierung vom 13. November 1891, Entscheidungen der indischen Negierung; Bekanntmachung d« Zollbehörde in Ealcutta; Abänderung de« Markenichutzgesetze» für die kapcolonie, vom 9. August 1889; Markenschutzgesetz für die Lolonie Viaoria, vom 10. Juli 1890. All« dies« Besetz« und Berordnunxen sind, wo dies nötdig er schien, vom Verfasser de» Werke» in durchaus klar« und vcr siaadlicher Weis« erläutert. Wir behalten und vor, auf besonder» wichtige Puna« bei Gelegenheit nochmals zurückzukommen. Wo» di« Eintheiluug betrifft, so kommt zunächst Großbritan- ni«u in Betracht, sodan» Vi« britischen Kolonie» und Br sitzungen: ». in Europa: Gibraltar, Malta, kapern; d. in Asien: Britisch Ostindien, Ceylon, Hongkong, Errai!» Settlement» („Nieder lassungeu an der Straße von Miftalka"). Labuan; o. in Afrika: kapcolonie, Natal, Sierra Leone, Gambia, Goldküste, Lago», M«uritiu». St. Helena; ä. in Amerika: Kanada, Neufundland, BermudaS-Jnseln, Britisch Honduras, Britisch Guayana, FaiklandS- infein. Britisch Westindien 'Antillen: Bahama-Jniel», Jamaika-Jnseln, Turkt-Jnsein-, Leeward« I»lanbi lJnseln unter dem Wind: Virgin- Insel»,St. Kitt und Nevis, Aniigua, Montserrat, Dominika),Windward» ^«lynd» (Inseln mit dem Wind: St. Vincent, Barbados, Grenada St. Lucia, Trinidad und Tobago); in Australien und Polynesien Nrnfüdwal«», Queensland, Victoria, Süd-Australien, West-Australien (Van Dlemeas-Land), Neuseeland, Fidji-Jnseln. Der reichhaltig« Inhalt de» Buche» wird durch »Inen ergänzenden Anhang noch vervollständigt, der das Folgende enthält: Die britischen Patent., Must«. n»d HandelSmarkengesetzc von 1883—l888 nebst Formnlarea für Patcntgeiuch« und Specificattonen, Form der Pateitturkunde, Form d«r Nachsuchung der Eintragung von Mustern und »ou HandeGmarken, B«bühreutad«llr uud Verzelchniß der aus ,«hob»»«a G«i«tz«. Vermischtes. Dölitz, 2. Octob«. Eine Anzabl Bewohner unser,» Orte» richtet« au di» Generaldirection der Sächsischen StaatSbahnc» da» Gesucho« Etasührungde» Personell, und Stückgutverkebrs auf d« Halteftallr Leipzig-Eonnewitz. Der Ratb der Stadt Leipzig Hot sich dem B«nehmen nach dftser allerdings sehr berech tigten Petition aagelchlossen. Werk»«ugmaschiaenfab rik Balkan tn Eh«m n itz. Nach dem Seschäftebericht für I89l 92 wurden im letzten Brtriebsjahre außer «in« Anzahl einzeln« Maschineniheile, Reparatnrtbeile und Werkzeug«, 100 vollständige Werkzeugmaschinen nach Deutschland, Oesftrresch.U»gora, der Schweiz, Schweden und Rußland ansgesüdr! und versandt. In Folg» d»r vergeblichen Anstrengungen, genügende Aufträge zu «lanaen, muht« längere Zeit mit verkürzter Arbeitszeit und verringertem Personal gearbeitet werden. Augenblicklich ist die Fatzrik wftoer et««»» besser beschäftigt und man dofft da« Schliinmsie überftand»» ,u h»bru. Der Umsatz betrug 232 211 mit 361165 Kilogramm gegen 306 »SO ^ mit »IS 208 lcp im Borjahre. Da« mit 11786 au»gewi«f»n« Gewinn (im Vorjahr« 23 861 hk«at wird« zu Abschreibung««. Die Betrieb-mtttet der Gesellschaft babmgeu 183600 gleich ca. 30 Proc. de» Actiencapital». 1. U»«, 1. Oetvber. Der hiesige Konsumverein, eingetragene GenoKmschast »tt beschränkt« Haftpflicht, hat tm abgelausenea Geschftftlja-l» wied—um an Au«dehnung zugenommea. Es stieg die Zahl sein« Mitglieder vou 880 auf SIS, und da» Geschäft», guchub«« der Genossenschaft «höht» sich um S8S7 die Haft- summ» »m ItSO «ns 27 3S0 Aktiva and Passiva bilanziren mit ft 7212» «äh-nch «awtn». uud «Ilustco-W «u 3« »27 absckKeße» VmrlM, 1. Brtob«. L<» Birltner Börs» hat eine schllMim» NvGe hinter sich; der Eontremine gehörte fast das ga»M Sprculatiou»g«bi«t, nutz sie entfaltet« in grausam« Weise lh« Mnchlftallupg. I» d« Ultimo-Rrgulirung war für einig« Paps»« «t» Et»ck«.Ueb«flu- hervorgetreten, große Hauffe^ngoge- meut» kam« zur Realisation, «nd da die rückgängige Bewegung der tzuurf» durch starke Abgaben beschleunigt wurde, so soll e« auch einig« Exerntiou<v«rkk,se geget«» haben, die daraus schließen lassen, daß «schwach» häud«" vordem sich in übergroß» Berbtndltchkeiteu etugmaß» hatten. Audnersrtt» ist nicht zu verkennen, daß auch dft IgMfftpeäM tu ihrer Siege»gcwißb«it sich bereit» stark über- aam»e» dm, ma» «cht unerquicklich« guständ« tm Gefolge haben kau«. »uterstädt wurde dt« sich au jed«m Tag» breit machaud« Verfommnug duvch dt« Haltung d«s wiener Matz»«, dm sich tu «tuen ganz merkwürdigen Haß geg», da» «stolz» V«eliu" htueingearbeitat hat und mit papierenen Kanone» uu» zur Kapitulation zwingen möchte. S» müssen dort sehr potmt» Kräftr a» der Arbeit sein, um „Berlin einmal Raison betzubrirmeu" und «» tß nicht autaeschlosien. daß sich daran auch L»u1« betheilige«, d«»«» man diese« gefährlich« Spiel mit dem F«»»r nicht znlrnna» sollt«. Ansch«iaend hat sich «ine Finanzarupp« bsftt««,« lass«», d«m Roihschlld-Lansorttum einmal „in di» Tuvpe zu ftzuS«»", »t« «a» «a dar Börse zu sagen pflegt. Die I«tdig« GtuaHdahufrag», di« »oa den deutschen Bürseuvor. stliudi» doch nur tm Stand« der Nothwehr behandelt ist, hat tu Mau »t«l» Köpft verwirrt »ad in Aufregung versetzt, «a» P»»»ksi au» dm» Umstand« zu »rNär»n ist, daß an der Dana» tu Faouzost» ganz bedeutend, Hausseftkngagement» «istirt Dt« M»u« Sparulattim vornehmlich ha» ,» in dftser Woche zu W«« gebracht, daß vt» Loars« aaftr« Banlaclien «««gisch v,r- staut stad, um s» uutzr, al< »nfer» Hochfinanz in besonnener Ruh« varßarrt« uud aar «tu« Anstalten traf, durch Jnt«rv«ution»käufe da» VrrtMrflaudraug «tu Gegrugewicht zu bi»t«a, üb«z«ugt, daß es sich anr »m «tu, Bmoegong für weuige Tag« handele, weu» hier d« Kampf »Schi ausgruommeu werd«. Neben d«u Baal« artftu k»«»a dft Monta»»«1tz« scharf ln« Weich«», »»mal Mancharftt b«b»u»t ob« »«log», wurde, wa« dazu augrtda» wm, dft düst«, wirthschastlich« Perspectiv« noch zu ver. ßgrtiu, mtt walch« t» Htublick ans di« Lhaleragesahr viel« spekulativ« Kvckft r«ch»«ft». W tft tu dies« Beziehung an dft wiener Au», sftmuugr» zu «rtuuiru, welch« der Dilconio^Üelellschaft in Lach«» dar Popp'schea LustdrnchGesellschast u^eh»ur» Verlust« andichtetea «» «»wohl ft«, Mrusch daran -laut,, nicht,»« den Zeitung«, ftuftr» »»chi» »all«,». De» Wrn«e» folgert« die Börse in ihr« Gasamwtßitt am» d«» AnIeU^pläneu de» tzoroeaer Bergbau-Geiell. V»WW MM »««GMöWM« »MUD 0V» ryDINIIcy-) da« d« Börft »Ich« «sch geuug zu St« zusfthe» stßMM.ftch schlleßUch »ft verstä Gabot dar G«lbst»rh»lt»ug «rkauut nwrd« schuft ^st» «Mdmaftmuhrtte» d« Gesellschaft und eia« schwere, fast uuerftttglfth« valastüaa h«» grsellschastlichen Besitze», sich dftstm Uutaruchuw» g«g«uüb«r einem Pejsimitmu« bingebend, der suß »tzw O«u»«» ftuut« Pegüusttgt wurde di« Bersftmmung auch dmch dftMuchmchft» ttb«r da« rhetatsch^vestsäilsch« Kohlensuadtcot. Stande kommt, obwohl sest» äiudlgung «ligemein als »in w«d«n wird. Dl« Actien de» ! GußstahlmwtuL btld«ftu et» and«e» Aagrifisodiect; die nahmen großen Umsana an und stützten sich aas alft mögltch» »ag«» Schlüfs» »udGraaftreien. Einmal folgerte man an« da« Umstand«, duß dt» vilauzzisfern noch nicht, wie früher, bekannt wnrdm, «tu« kt1»stlich« Erhöhung der Dividende, dann tzraß» Geldbedarf der Gelellschait geredet, wriier u« tbar Zechea-Aakias«, welche den „zuv«läis!gcn" »« Anleihe» »c. etuea Hintergrund gebe» sollten, und »udltch ließ ma» die Z«ch« Hasenwtnkei versausen, um auch sür dft watftr» Zachauankanft «tn» Folie zu gewinnen. Kein Börsen eomaetyur HM stch um dies«» »ftndr Geschwätz gekümmert, uud di« >Mftw«», lqzft sich dft »atst v^chräakung auf, dft Tage«ordnung D» >»i«ft<>»sp>MW>«UU tz» «aröfsautltthru, dft allerdiag« »oll. allfttttg »l« Da« «keuneu al« Lügen. Auch der Mimnermarm^ftsellschafr warft gachvesugt, daß ie sür 18S1/S2 wird« ein sehr ungünstige» finanzielle» Nesullat aus. weisen werde, um eine Attacke aus di« Aktie» der Deunchea Bank auszuüben, deren Verwaüuiig dieses Unternehmen bclanntlich patroni- irt. Alle diese Dinge waren indeß nnr Mittel zu dem Zweck, die gewisse Verstimmung, welche unverkennbar überall verricht, praktisch au«zuu»tzea, jene Verstimmung, welche durch die Zeitung»-Erörterungen über die großen deutschen Militair - Bedürfnisse dervorgrrusea und durch die neuen Meldungen über ein große» Teficii im preußi« cheu Staatsbausdait, sowie über die Steuerresorm-Pläne de» Finanz, minister» Miquei genährt ist. Alle günstigen Momente — da» Nachlassen der Kdolera-Epidemie in Hamburg, der nach und nach wieder in geregelte Bahnen lenkende Güleraustauich der Stationen, die überaus friedliche Weltlage und ln-'t. not laust die glänzend verlausen« Ernlecalnpagne — blieben vollständig unbeachtet. Di« Börs» segelte eben im Fahrwasser der Baisse; es wird sich diesmal vielleicht nur um eine kurze Nette bandeln, denn sobald die zu Tage zetretenen reparalursühigen Schäden in der Wirlbichaslslage beseftigt ein werden, wird auck, der Tag der Abrechnung kommen, den Daudet in einem seiner Romane in so lebensvoller Weise geschildert Hai. (Berl. Act.) Berlin, 1. Oktober. Neuer Bankbrnch. Es ist unaesäbr ein Jahr der, das; Publicum und Bärse durch die großen Bank« brüche und die damit in Berbiudung stehenden Unterschlagungen in die größte Aufregung versetzt wurde». Heute wird ein neuer Fall von Vertrauen-bruch bekannt, welcher wieder geeignet ist, große Bestürzung dervorznruie». Die seii »0 Jahren bestehende »nd in allen Kreisen angesehene bn-'ige Wechsiersirma Aug. H. F. Schultze ist gestern Nachmittag geschloiien worden und der ^irnien-Jiihaber har >>ch selbst der Staatsanwaltschaft gestellt. Die Passiven wurden aus l 70000» .« angegeben, doch scheint dies« Ziss« nach dem Umfange des Geschäfts zu »rtheilen zu hoch zu icin. Die Kundschaft der Firma ist in den besten 8 reiten zu juchen. Tie Börse ist wenig beiheiligl, da der Finnen - Inhaber nur in mäßigen Summe» ivcculirt hat. Tie Verluste sollen bi» in das Jahr 1883 zurückreichen und e» ist unerklärlich, Laß da» Publicum nicht schon damals seine Depots zurückverlangt hat. Das große Deficit soll meist dadurch entstanden sein, daß Herr Schultz« in seinen ihm nahestehenden Kreisen viel Geld weggegeben hat. Ein naher Verwandter soll allein aus die von ihm nachgei»chie» Patente und Erfindungen 550 000 -«L von Schnitze erbatten haben. (Xlö.'.) Aenderungen im Betrieb der Ncichspostdampfer linten nach Ostasien »nd Australien werden dem Reichstag in der nächsten Session vorgeschlagen werben. Es handelt sich hauvtsächlich um die Aushebung der Mittelnieerz.oeiglinic »nd de» Ersatz der Samoazweiglinie durch eine andere. Da die Grundlagen der Ver- träge, ivelche die für die Neickissubvenfion übernommenen Verpsiich- tungen regeln, gesetzlich scsigeficllt find, kann die Mitwirkung de» Reichstags nicht entbehrt werden. Im klebrigen ist der Reichskanzler durch das Postdempsergesetz ermächligi, bis zum Jahr 1900 Beidilsen bis zmn Beirag von jährlich 5 400000 Mark ans Neichsmiiteln zu bewilligen. Daß die vvrgejchritbencn Linien nicht überall zweckmäßig waren und in Folge dessen manche Kosten verursacht wurden, die mit dcm Erfolg nicht recht im Einklang standen, wird durch die bevorstehenden Abänderung-Vorschläge zugegeben. Darum ist e» ad« hoch eine maßlose Uebertreibüng, wenn setzt, namentlich in deutsch.ireisiititigen Blättern, oo» eiuem vollständigen Mißersoig der Suboeniionspolirik gesprochen wird. Tie zu «wariende Vorlage wird Lurch ein reiches Material begründet werden, welche» nicht nur den hoben nationalen, sondern auch den vraklischen band»l«. polittichen und geschäftlichen Werld dieser RcichSdanipserlillira trotz der kurzen Zeit ihres Bestehen» überzeugend nachweist. Lurch den nunmehr in Bern vollzogenen Austausch der Natificattonsurkiilidcn zu dem Uebereiiikommei» über de» iniernationaien Eiscnbabnsrachiverkchr ist eia Werk zum Abschluß gekommen, Lessen Einleitung bereits in da» Jadr 1878 lallt. Damals tralen aus Einladung de» schweizerische» Bundes- ra!HS Delegirte Deutschlands, Oesterreich. Ungarn», Italien», Frankreichs und Rußland», der Niederlande, Luxemburg», Belgiens und der Schweiz in Bern zur Berathung zweier hieraus bezüglicher, von der Schweiz und von Deutschland au», qearbeiieter Entwürfe zusammen. Tie Ergebnisse der damaligen Verhandlungen schiosten sich eng an die Bestimmungen de» deulichen Entwurfs an. In den Jahre» I88l und 1886 wurden neu« Eon serenzen zur Anlorbeitung des Uebereintominea» einderusen. Nun mehr ist dasselbe perfect geworden und tritt, da nach Artikel 60 Le- Uebereinkommcn» seine Wirksamkeit drei Monate nach erfolgtem Anstauich der Ratificaiioiiiurkunden beginnt, mit dem 1. Januar 1898 in Kraft. La» Uebereinkoinme» ist sür jeden detdeiligten Staat nunmehr mindestens di» zum 1. Januar 1896 verbindlich. Spätesten» bis zum 1. Januar 1895 muß ein Staat, welcher dann von demselben znrücktreten will, die übrigen Staaten hiervon benachrichtigen. Wenigsten» alle drei Jahre wird hinfort eine au» Tciegirlen der vertragsciüicßenden Stauten be siedende Konferenz zujammenireten, um Abänderungen und B«. besserungrn z» dem Uebereinkoliuiien in Vorschlag zn bringen. Alt eine solche Verbesserung würde» wir in erster Reihe eine Be stimmung ansehen, welche da» N e s a c t i rn w » s e n be trisst. In dem Abkommen ist nur eine Verabredung dabl» ge trosten, daß atcht durch geheim» Abmachungen bifieeenzirü, Tarife in dem internationalen Eisenbahnverkehr etngoührt werden. E» wäre erwünscht, wenn in dem Uebereinkommen eine ähnliche Bestimmung sür In iandverke hr getrosten würde: Teulich- land dal bekanntlich längst mit dem Rcsactienweien gebrochen. Di« deutsche» Delegirieii haben sich denn auch auf den bisherigen Kon serenzen die größte Müh« gegeben, eine lolche Vorschrift Lurcbzusetzen, es ist ihnen ,edoch nur gelungen, die Zusicherung zu erhalten, daß die inneren Tarife lämmtlicher Verlragsslaaten im Geiste de» inter nationale,, Uebereinkommen» würden ausgestaU«! werden. r. Elektrisch« Straßenbeleuchtung. Der Ehcs de» renommirten elektrotechnischen Institut» E. Büchner, Ingenieur Will». Büchner in Wiesbaden, hat jetzt zum ersten Mol« die öffent liche elektrische Beleuchtung eine« ganze» Orte» vollendet. Das wein, reiche HattenheimimNheingau wird vom 2. Oktober ab in elektri sch« Beleuchtung erstrahlen, und damit der erste Platz am ganzen Rbeinstrvkn sein, in dem eine öfi'euttiche elektrische Beleuchtung der Straßen,Plätze,der Gaildüi« undPrivalhauser vollkommen durchgesührt erscheint. Ter elektrische Strom wird Seitens der A. Wi lh klmj'sch e n Weinbau-Geselllschast geliefert, und von deren iebciiswertdem Eiektricitäts-Werke im Lchioßparke von Reichartshanien durch Kabel Lein Rdein entlang in bas Wildelmj'sche GutlbauS zu Haiienbeim geführt, woselbst sich die Leniralstaiion befindet. Die Einschaltungen sür die einzelnen Straßen «folgen von dem Hattenheim« Bürgermeisteramt» aus. Mächtige Dynamomaschine» und eine ganz großartige Accumulotoren-Anlaae, weiche Ingenieur Buch»« nach neuem, eigen artigem Systeme in Schloß ReichariStiausen hergerichtet hat, erzeugen di« elektrischen Funken, die letzt eine ganze Gemeinde tageshell er leuchten werden. Ja den Straßen hat her Genannte schöne Wand- leucht« angebracht. Unt« Anderem hat derselbe in Hatte»!»»» auch den ersten Persuch mit «in« neuen Leipziger Ersindung ge. macht: Boacniichi« von einem Ampäre zu 60 Kerzenftärkeu. *— Eilen.Jndustrie zu Menden und Schwerte. Nach dem Geschästtbencht» kanu >ür da» Jadr 1891 92 «Ine Dividende uicht zur Bertheiiung gelangen. Ein Haupihinderniß stellte sich dein Betriebe in den hoben Kohienvreüen entgegen. Zu den Hoden Kobltiiprrisen gesellte sich für da« Ber!chtS>ahr «och eine bei rück- läufiger Lonjunctur sür Fabrikate wohl noch nie dagewesen« Stetig keft ia den Preisen für Roheiten und Altmaterial. In Stad- und vaud^kijeu schwankte der Beschäftigungsgrad nach oben und unten, jedoch hat die Gesillschost voll» Beschäftigung wälirend de» ganzen Jab«» niemals finden können. Die heutige Leistung-sähigkeil in diesen Fabrikaten übersteigt da» abgeietzte Quantum um rund bO Proc. Im DradigeschSft war im Große» und Ganzen genügend« Arbeit vorhanden, die tn einzelnen Sorten sogar recht lohnend war. Immerhin konnte auch in Dradt die Leistung», fädigkrit bei Weitem nicht ausgenutzl werden. Tie Stahlwerke er ziele» schau seit läng«« Zelt beftledigende Resullate. Da die Ei» richiungen d« neuen Anlage (Tradtfiraße iin Blockwalzwerke) seht tn befriedigend« Weis« sunctioniren, der Betrieb der einzelnen Ab- ldeiluugea gut in «»ander greift und im neuen Geschäftsjahre mit bedeuteud billigeren Kohleupretsen zu rechnen ist. io sieht die Keiellschas» d« Zuknnft nicht ahne hossnung aus ein bessere» Er. gebniß entgegen. A. Während «tn» französisch« Bergban-Gestsischaft den Gold- bergbau in der Schwei, wieder auizunebmen gedenkt, wird »ine englisch« Gesellschaft: „The Markirch et Locroix Mining Company Limited" den Erzbergbau tm Elsaß wieder beginnen und bat Dividende ans S Pro«, festgesetzt »nd dem Vorstand« and dem L»f» sichtsratb Entlastung ertheilt. Aas Aasrage eine» Acuonair» »ach den Aussicht«, sür da» lausende Jahr erklärt« der Vorsitzende, daß dte Gesellschaft, wie bekannt, hauptsächlich von der Lag« der Eisen- Industrie abhängig sei: letztere habe sich ia der letzten Zeit zwar etwa» gehoben, aber da erst drei Monat« de» Geschäftsjahre» v«. stoffen wären, so ließe sich noch nicht« Näber«» üb« die muthmaß- lichen Gewinnergebniffe sogen, Alle« bknge allein davon ad, ob dft Eisenindustrie sich fern« günstig entwickele. ID München, 1. Oktober. Wahren Schrecken -at in d« Be- völkernng der Maingegenden da» österreichische Projekt eine» Donau-March.Elbecanale» hervorgerusea, zumal die An- gelegenhtir rin« Förderung der Wasserstraße von der Donau zum Rhein trotz der anfänglichen Begeisterung m Folg» der Unterstützung durch den Prinzen Ludwig wieder völlig «iugeschiaien ist. Dft ladme Bebandlung der Waffersrag« in Bayern, durch welche e» der koncurreuz ermöglicht wird, den Verkedr um Bayern verum zu sichre», wie die» zum Schaden der bayeriicheu Siaatsixch»«» odnedin bereits geschieht, wird in schürfst« Weite von iintersränkischen Blättern gerügt und die Mahnung erhoben, dft Vorarbeiten zur Gründung eine» die Mainsrage in energischen Fluß bringenden Vereines, dessen Proftctorai zu übernehmen sich Prinz Ludwig bereit erklärt hat, sofort vorzunebmen, ede Oesterreich mit 100 Millionen Peivalcapikai die bayerische Donau-Maincanalangeiegen» beit völlig iadm gelegt Kuben wird Wenn Oesterreich raich und ziel» dewußl Vorgehen wird, dürste trotz der dereitS concessioairten Seilen- legung von Aschasseiiburg auswärts sür Bayern nicht mehr viel zu wollen sein »nd die Bertebrsadienkung von Hamburg aus der Elbe zur Donau fühlbare Tbarsackie werden. *— Oesterreichs Außenhandel im Monat August. Die Einfuhr stellte sich aus »87» 800 Toppclceiitn« und üdr» sleigi die Jmporlziff« der correspondirenden Periode des Vorjabres 50 000 Doppelcenlner; die Ausfuhr betrug 9 725 623 Doppel tz»«. cciiincr »nd blieb um 1660 980 Dopvelcenincr hinter dem Vor jahre zurück. Seit dem Beginne de» Jahre« wurden 36:152 210 l— 2->M>>80) Doppelcenlner Waaren ringesührt uud 83 337 605 (— 6 054 001) Dovpelcrntn« Waaren auSgcsichrt. Q Zu den mit der österreichisch.ungarische» Valuta- Regulirung zusammenbängenden staat«finanziellen Opera- ttonen wird uns au- Pest berichtet, daß in der zweilnächstrn Woche eine Besprechung l)r. Bftkerle» mit den Vertreter» der dortigen Banken stattfinden werde, der eine Conserenz der Ver treter der ungarischen Sparkassen vorangchen wird. Hieran» schließt man in den Finanzkreisen, daß e» dem ungarischen Finanz- minister zunächst um die durchzusührenden Conversionen und zwar jene zu thun ist, bei denen e» sich haupiiächiich um i» Ungarn selbst placirte Titres handelt. Hieran» ist zugleich ersichtlich, daß von dem ungarischen Finanzmiuist« keine Valuta. Anleihe beabsichtigt ist und daß di: ondrrweitiaci» Lonve» sionen, sür weiche die Mitwirkung eine» größeren Sreiie« nnd zwar auch auswärtig« Finantkräsie erforderlich ist, «st spät« an die Reihe kommen dürften. Jedenfalls dürste die Einleitung d« unaa rischen Operationen der Auinabme de» österreichischen Valuta-An leben» vorangebcn, mit we'chem letzieren e» auch im Hinblicke aus dft stetig zunehmenden Goldzuffüsse der Oesterreichisch - Ungarischen Bank, dft bereits den ßfttrog von 38 Millionen ««eicht haben, für den österreichischen Finanzminister keine Eile hat. X. Die Salzkamiaergut.Localbahn, di« nun bald Ihr« Vollendung entgegengeht und die beiden Städte Salzburg und Ischl direct verbinde» wird, dürfte schon wegen ihr« vielen Kunst, bauten und der Schönheit der von ihr durchzogenen Gebiet« stark benutzt iverdtn. Sie fährt an den Ufern von 3 Seen entlang und berührt Bergabdachiingen in ein« Höbe zwischen 18 «nd 30 m. Vier Tunnel mit einer Gesaniniilänge von 1281 m, zwei große eiserne Brücken, zusammen 125 n, lang und außerdem 6 andere große Heber- brückungen machen die Bauten sehr interessant. Bon den 4 Tunnel» find dis jetzt »35 m ausgebrochcn. Aut einzelnen Strecken verkedren schon jetzt Bauzüge. Für dft Schasdergbabn, die vom Wolf- gangsee au» auf den Gipset de« vielgenannten Schafberg«» führt, ist der Untergrund fertig; auch sind die Brücken vollendet, so daß schon mit dem Legen der Schienen und der Zahngesiange« begonnen werden kann. Am Gipfel erhält die Bahn einen 100 w langen Tunnel, der beinahe zur Hälfte durchgebrochen ist. IV'lB. Prft, I. Octob«. Unt« den im ungarischen Budget vor- gesehenen Au«gaben befinden sich auch 7» Millionen Gulden behus» Durchführung der Valutaregelung. IIDK. Pest, 1. Octob,r. tReickftiag.) T« Finanzminister vr. Weierle kündigt, im FlnanzexpoiS einen Nachiragscredit von 1'(, Millionen Gulden an behus« Ermöglichung d« Durch, sadrt von Seeschissen durch da« Eisern» Thor, dessen Regulirung ursprünglich nur sür Donauschiffe berechn« war, iowi« eine Fortsetzung der Eonversious-Operation und der Golddeschafsung, eine Regelung de» kheckoerkehr», sowie eine Reform der Finanz- admiiiisiration und der direcie» Steuern. D« Finanzminister schloß da» ExvosS. dessen Mitiheilung 1", Stunden tu Anspruch nahm, »nt« lebhaften Ovationen de» aanzen Hause». 1VDL. Prft, 1. Octob« (Reichstag.) Ja seinem FinanzerposS kündigt« d« Finailzminister vr. Wekerle außer den bereit» gemeldeten Vorlage» fern« eine Vorlage über neue Donaubrücken für Pest an und tbeilt« weiter mit, daß die Im Umlauf befindlichen Staat«, kassenicheine successiv« einaezogen werden würden. Der Grund sür die großen durchlaufenden Ausgaben sei die Beschaffung der Prägung», kosten sür 190 Millionen Kronen, wovon 150 Millionen Gold- münzen, 30 Millionen Silbermünzen, das übrige für Scheidemünzen. Eine Action zur Hebung der heimischen Siibervroduction, zur Für- dernng der Petroleumgewinnung, zur Anschaffung neu« Bahn»«» kehrsmittel im Betrag« von 13 Millionen Gulden, sowie zur Unter, stütztinq von Localbahnen würde in» Werk gesetzt werden. Schließlich begründet« der Minister dft um 10 Millionen Gulden erhöhten Ein- nahmen durch die steigenden Erträgnisse der directen und indirekten Steuer» der letzien Jahre und betonte, daß kein Staat au» den ordentlichen Linuadmen I» viel Investitionen und Schuldentilgung leiste, wie gegenwärtig Ungarn. Da» Expos» wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. VVDL. Pest, 1. Octob«. (Reichstag ) In seinem Finanzexposä betonte auch der Finanzminister l>r. Wekerle, die Entwertduvg de» Silber» sei nicht durch die Boluto-Regulirung verursacht, sie habe vielmehr schon vorher bestanden. Mit unbedingter Sicherheit sei auf den Eingang der veranschlagten Einnadnien zu rechnen, so daß die gesteigerten Erfordernisse für allseitig« Reformen au» de» Einnahmen gedeckt werden könnten. Win. Pari», 1. Octob«. Heut« fand hl« eine Versammlung dersranzöfischen Inhaber öfterretchisch-ungarischer Staat», bahn-Obligationen statt, um gegen die Louponkürzung zu protestiren. E» waren etwa 200 Interessenten anwesend, welch« etwa 50 000 Obligationen repräsentirten. Folgende Tagesordnung wurde einstimmig angenommen: Die Versammlung prolestirt gegen das Verfahren der österreichisch-ungarischen Siaalsbahngesellichast, ruft die Staat»regierung zur Vcrtheidigiing der französischen Intereffen aus und dankt dem kredii Mobili« für dft von demselben ergriffene Initiative. Die Versammlung nimmt den Vorschlag de« Kredit Mobili« bezüglich Lonstituirung eine« Schutz, koni-is» an, weichet sich spät« vervollsländigea kann, wenn weiter« Beihilse nothwendig erscheint. *— Paart Central Gold Mining and Exploration Company lim. Au» Iobanne»burg geht der „H. B.-H." der Bericht der Paar! Lrniral Gold Mining Lompany sür da« erste Halbjahr 1892 zu. Danach «zielte die Gesellschaft einen Gewinn an Gold lm Beirage von »853 L, sowie 3 1! au» Talling». Da gegen erforderten die Betriedtkosten incl. 628 L. Abichreibungen 6l8l L, so daß die Unierbilanj von 3739 L am 1. Januar aus 5lXA L am 30. Juni stieg. Der Bericht betont, daß die Verwaltung bereit« Maßnahmen getroffen hat, die Betriebskosten möglichst billig zu gestatten, und künftig in dieser Beziehung noch größere Erpor- nisse al« tn der letzten Zeit zu erzielen hofft. Nach MAchrNtngea de» Herrn Amtsrichter Sulemaan -Braun- chveig, welche derselbe im Vor,ahr gelegeiiuich eines Bvrlrages im diesigen »atiooalliberalni Verein uiachie, ^iktirten in Görlitz vor Errichtung d« beiden dortigen Konsune-Vereine 92 setbiisiandige Kaufteute mtl Eolonialwaaren rc. Von denselben sind ca. 90, sage und schreibe neunzig durch die Conium-Bercine ruinirt worden und nur „ein Paar Engros-Handier" trabe» sich zu batten vermocht. Diese Mittheiiuna ist mir ge,,«» erst wieder aus aesch.-ben» Anträge schriftlich von Görlitz au« bestätigt worben Aehnttche Beispiele bin ich in der Lage, auch aus anderen Städte», z. B. Breslau, liefern zu können. Gill angesichl« dies« Dhatsachen der Herr Correspondent sein« Bedaupiung, „daß die allen Griäurfte doch be- stehen bleiben", ausrecht erhalle» oder Hab« ich Nechi mit meiner Behauptung, „daß Tauieude von ielbsistänbigen bürgerlichen Existenzen durch di« Consum-Brreine wirlhichaillich ruinirt werden?" Uud damit entfällt auch die Behauptung, daß di« Lonsum- Vereine insofern ein gewisser Preis-Regulator seien, al» sie „dft Bück« und Eolonialwaarenhändler zwinge», reell und billig zu verkaufen". Gewiß wirkt eine angemessene koncurrenz regelnd aus die Preirbiiduiia, solch« To»curre»z aber, wie sie meist durch die Konsum - Vereine herdeigesübrt wird, fuhrt den mit Leibeskräften um seine Existenz kämpsenden kleinen Geschäftsmann, der den täglichen Rückgang vor den Augen sieht, aus ganz andere Gedanken als auf „reelle". Bei der heutigen, an sich schon aus die Spitze der Möglichkeit getriebenen Koncurrenz bedari e« eines nach Reellität und Billigkeit regelnden Einflusses derartig« Genossen, chaflen durchaus nicht mehr, ja kleinere derartige Gebilde lampse» selbst den oben angcdeulelen Kamps ums Dasein. Habe» wir doch ein lebendige» Beispiel der Art an d« Leipziger Genossenschafts- bäckerei Alle miieriedi, al» dieselbe, „um den Arbeit«» ein kräf tige« und billiges „Landbrod" zu beschaffe», sich seinerzeit eine» gehörigen Zusatzes von — tiartvsfeln bediente. Das Vrvd wurde „billiger", wenn auch vielleicht etwas weniger „reell". Und trotzdem schloß diese Bäckerei in ;enem Jahr« mit einem Deficit von wohl ca. 4000 ab. Zum Schluffe bitte ich den Herr» Lorrespoudentea nachzulelen den Bericht der Leipzig« Handelskammer von 1891 Seite 60, 7. Zeile von unten: geklagt wird wieder über di« Berkoträchtiguug de« Geschäfts in Folge der Zunahme der Konsum- uud Veamten-Bereine. — uud Seile 7», 3. Zeile von unten: Geklagt wird wieder über die schon in früheren Berichten erwähnte starke koncurrenz der Konsum, und Beainieil-Verciiic, i» Folge deren nur noch ein kleiner Tbeil der Deiaillislcn mit geringem Gewinn arbeite, währeud di« Mehrzahl in ihre» Verhältnissen zurückgeht. Wie viel« Existenzen habe z. B. nicht allein der Plagwitzer Eoasum-Ver- eiu ruinirt >c. Ich glaube doch, daß man der ia der ganzen Welt hochgeachteten und al» Autoriiät ersten Ran>e» «arrkannftn Leipzig« Haadels- kam»« auch in Berlin etwa» Glaub«» betmessea kann." sich dazu schon dft Betdeiligung d« Finanzkrcis« de» Elsaß gesichert. *— kontanten-Einfubr tn Hamburg. Von Rosario ,c.! wurden 3 K. Eontante» sür Robertson L Venft zugekübri. ^ Mtt dem Sitze tn Gründerg bat sich die Schlesische We.deucultur - Netten . Gesellschaft gebildet, welche die Kultur und Verwendung der Korbweide mit besonder« Berückuchli- gung der deutschen Üorbwaarrnindustri« und die Förderung L« bau»!nd»slrieLen Kordmacheres zum Ziveck« bat. Den Vorstand bilden Oberförster Rcpptn tn Rctdenburg und b« Stadtverordnete». »orsleh« Sommerfeld in Grünberg. *— Obersch lrsische Lham»««».Fabrik, früher Arbeit», stitt« Didker. Jab« General-Versammln», wurde» dft Bilanz »nd »«rlnsi^aM, »iafitmmi» »enshmtit. dft * von Herrn Adolf Böhme, Secretalr der Bäcker-Jnnung, empfingen wir unt« dem 28 d. M. folgende Zuschrift: „Die Berlin« Korrespondenz in Nr. »92 zwingt mich zu einer nochmaligen Bemerkung, um deren Abdruck ich wohl ebeasall» bitten Lars; Ich glaub« uicht. daß e» nur einen einzigen Kaufmann ob« Gewerbetreibendeu aiebt, der die Vedauplung der Korrespondenz: E» etabliren sich tn allen, selbst kleinen Stödten ab und zu neue Geschäft« — etu Konsum-Leretn ist durch«»» nickt» Au- de«» —nnd darum bl»tbe» di« Übrige» doch bestehe», und: Ekn Konkum-Bereia ruinirt nicht Bäck«, Eolonialwaaren. Händler >c., sonder» zwingt sie, reili und billig zu ver- kaufen — freiwillig unterschreibe» würde. Wenn d« betreffende Lorrespondent behauptet, daß „ein Eonsum-Verein durchaus nicht» Andere« sei al» ei» andere? Geschäft", so Gut r« mir iedr leid, demielben lagen zu müssen, daß er in da» Wesen der Koiiium-Vereiue, ihren Geichäs:»- I-etrieb und ihre Wirkungen noch ichr wenig eingedrunaen zu sein scheint, und er tritt sür dies« meine Behauptung auch sosorl ganz unsrrtwtllig den Bewri« an. indem er behauptet: „daß darum di« übrigen atft» Geschäfte doch bestehen bleiben", wft gewalttg «sft j »ach dftftr «ich«»«, irrt, da für n»r ft» Beispiel: La»dwirthsch östliche-. Diuemark« Landwirthschast. lieber Zustände im Landban unsere» nordischen Grenzstaaie» be- sitzen wir streng genommen nur ein liickendasle» Besainmibild. Au Berichten von dorther mangelt e» zwar nicht, all« reden aber mehr oder minder nnr von einzelnen Zlveigrn, zumeist von der Viehzucht, weil diese mit unserer deutschen in Schleswig - Holstein im Adiay nach England concurrirt. Dem dänischen Landbau in seiner Ge- sammiheil schenkt man nur untergeordnete Beachtung, im Allgemeinen herrscht die Meinung, daß e» mit ihm überwiegend günstig oder doch gesund siede. Dein gegenüber will «» nun nach neueren Berichten scheinen, al» ob sich diese hergebrachte Meinung über Dänemark» Landbau, wenn überhaupt, nur noch bedingt ausrecht erhalte» läßt. Das Geiammtdild bat sich seit SO und 30 Jadren merkbar verändert. Nicht erst wird es de» Hinweise» bedürfen, daß Dänemark alle jene mißlichen Tonjuncinren an sich mtt erfahren muß, welche Lrc Neuzeit ihr Gepräge ausgedrückt haben: Truck der überseeischen koncurrenz, Sinken der Kornpreise, Steigen der Betrieb-kosten, besonder» der Löhne, Mangel an Arbeilern, Lontracldruch u. s. s. Ob nicht auch der Uebergang zur Goldwährung dem Landban Schaden gebracht hat, wie viele Stimmen behaupten, ist nicht ohne Weitere» zu entscheiden, verkennen darf man jedenfalls nicht, das: die Landwirtdschast al» producirrader Stand au» einem hodru Währungs-Siandard keinen Voriheil ziehen kann, wenn auch der einzeln» Stand hinter den Intereffen der Allgemeinheit zurück, treten mnß. Bei solchen Verhältnissen konnte Verschlechterung allmälig nicht ausbleibe», namentlich fanden dänische Landwirthe unier dem Druck der überseeischen koncurrenz beim Getreidebau keine Rechnung mehr, und e« hat nicht nur der dänische Export von früher -usgehört, er bat sich — analog wie in Deutschland — sogar in Import ver- kedrt. Mit diesem Umstande zusammen beklagt man es, daß zwischen Grundbesitzern und Arbeilern seit dem Verschwinden de» patriarchalischen Berhältniffe» früherer Zeiten «in« unverkennbare Entfremdung eingetreten ist. Gewissermaßen verkörvert findet man dft Wirkung all' dieser mißlichen Faktoren im Vermügensstand der dänischen Landwiribe, im Wachsen d«r Hypoihekenlchulden. Dft fortwährenden Zwangs- Versteigerungen von Grundbesitz sangen an, Bedenken zu erregen. Ein kurzer Vergleich mit früher ist da knstructiv Im Jahre 1851 betrugen di« Hypoihekenschulden 21 Proc. vom Gesammiwerth alles Landbesitze». In den 2 Decennien von 1866 bis 1885 macht sich ein Zuwachs von 38 Millionen Kronen per Jahr bemerkbar, in der Periode >880—1885 steigt dieser Zuwachs aus »5 Millionen und erreicht 188» de» Höhepunkt mit 55 Millionen, um dann 1887 aus 36 Millionen z« fallen. Dahinter stecken nun freilich nicht lavier Neu-Aufnahme» von Hypotheken, die Zunahme umfaßt vftlmevr Reste von Erb-Au-einanderfttzungen, sie macht aber darum nicht weniger au», und e» steift ihr außerdem dft Werth-Verminderuiig de» landwirthschaftlichen Grundbesitze» gegenüber, dft Folge der neuereu Lonjuncturen. Im Durchschnitt schätzen unterÄchtcte Stimmen di« Hypothekenlchuid, welch« auf Dänemark» Bodenbesitz lastet, auf »0—<5 Proc. seine« Werthe». Wende» wir un« von Dem, wa» nicht befriedigt, «eg zu den Lichtseiten. E» betrifft da» namentlich dft Milchwirldschaft und ihren Aufschwung. BI» vor etwa 20 Jahren nahm man dl» Jahrrs-An«. fuhr an Molktretftkrzeuanlffen und Bieh etwa gletch groß an, näm lich beide» zu l»—20 Mill. Mark »nd betrachtet« deshalb Viehzucht und Milchivesen al« gleich gute Quellen de« dänischen National. Wohlstandes. Seitdem haben sich die Umstände jedoch sehr geändert, und di» Molkerei hat die Viehzucht bedeutend überflügelt. Einige Zahlen illusttiren da« rasch. Au»suhr a» vteb 1891 M Millionen Mark, an Molkerei-Producten gegen 80 Mtll. Mark. Während der ietzten 10 Jahre Hai Dänemark per Jahr etwa 90000 Stück Rind- vieh exportirt, die Butter-Au-suhr ist dagegen von 19 500000 Psd. im Jahre 1881 aus 70600000 Psd. 1891 aestftgen. Rechnet man hinzu, wa» der Schweinezucht und -Mast hierbei zu Gut» gegangen ist, so erhöh» sich der Gewinn um soviel. 1881 bewrrlhete sich die Au«fuhc an Schweinen und Schweinefleisch auf 17 Mill. Mark, 1891 waren es 36 Mill. Im Ganzen beziffert sich also dir Zunahme au« Milch- wirttftchast und Schweinezucht biuuen 10 Jahren aus etwa 80 Mill. Mark an Werth. Im Emzelnru ist z» bemerke», daß im Haupl- molkerei-Arlikel Butter die Marktbeweauag t« letzten B«rtcht»jahrc (1. October 1890 bi» 1. October 1891) folgende war: Au-sudr 92 325 463 Psd., wovon nach England 89 407 02» Pfd.; Einfuhr 21 770 747 Psd., folglich Netto-Aulfubr 70 554 716 Psd. Ein anderer Zwei« der dänische» Laadwirthschaft, w«lch«r eben- fall« im Aufschwung begriffen ist, ist di« Geflügelzucht. Der Export an Eiern weist in den 10 Jahren von 1881 bi» 1891 folgende» Büd auf: l88l 2 Millionen, 1891 6 Millionen. Die» einige summarische Zahlen au» de» anfblühenden Zweigen. So erfreulich dieselben an sich sind, vermögen sie doch die Mängel nicht auszuwiegen, und dänische Volklnftrth« betrachten den Staub ihrer Landwirthschast detdalb al« unbefriedigend, es macht tbnen Sorge, ob diese ihre Hqpoihekenlast dauernd wird trage» können. Zur Laniruug der jetzigen Situation fehlt es au Vorschläge» nicht, man ist sich aber auch der Schwierigkeiten bewußt, vor welchen man steht. Der Zukunft muh es Vorbehalte» bfttben, ob sich Schritt« zu genereller Hebung de« dänisch«» Laudbaue» durchführen lassen. k. 0. ForstwirthschaftlicheS. B. Pirna, 1. Oktober. Nachdem bi« Nonaenrauv» in ein- zelnen Forstrevieren liniere» Bezirke» in g«fahrdr»b'»der Weis« aus. getreten ist, bat letz! die köniql. Amt«banptmannschail Geiegendcit genommen, dft Gemeinden, Gutsvorsteher »nd sonstigen Besitzer vo» Nadelbolzwalduiigen aus dft nutzbringende Anbringung von Nistkästen kür Sla ar», Meisen und Klri ver hinzuweiftn. Beiont wird hierbei dann noch besonder», daß dft genannien Bogelarien die für sie geschaffenen Nistgeiegenbeiten schnell und auch fortdauernd in den nach'iiolgtndea Jahren benutzen »nd hterdurch also sehr viel kür dft Vertilgung der für dft Waldungen oft so oerhSngntßvoll w«denben Forstschädling« -rthan »erd»» I»»». U«b«r dft t» V«z»> aus ! hMg MvrbvntWW Hai „ptoun^ WO> HW WHOtzh« »»h
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview