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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 24.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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VOM GRAPHISCHEN GEWERBE IM AUSLAND SCHWEIZER BRIEF Seitdem der Bauhausflil in Deutfchland Eingang gefunden hat, dürfte es die Lefer diefer Zeitfchrift intereffieren, wie man fich in der Schweiz in Fachkreifen zu diefer Neu- erfcheinung flellt. Hier haben fich die Buchdrucker Neue rungen gegenüber immer etwas fkeptifch verhalten. Weder der Buchdrucker noch die Kundfchaft in der Schweiz haben diefem neuen Stil befondere Sympathien entgegengebracht. Nun hat man aber langfam einfehen gelernt, daß diefe neuelle Richtung doch einen guten Kern in fich fchließt, fobald man fie von unfehönen und unpraktifchen Manipu lationen befreit. Ein Teil der Kundfchaft ifl für folche Druck fachen gewonnen worden, die in zweckmäßiger Weife das Wefentliche zu betonen wußten und dabei dieAllhetik nicht aus dem Auge ließen. Sobald man aber mit grobem Gefchütz auffuhr, d. h. mit extravaganten unüberfichtlichen Satz- und Zeilenilellungen, dann fühlte fich die Kundfchaft vor den Kopf geftoßen. Die meiften Belleller von Reklame druckfachen wollen eben neblt einer auffallenden Empfeh lung eine folche, die die Nobleffe und das Predige des Haufes nicht verletzt. So wurden wir in die Lage verfetzt, eine elementare Richtung zu verfolgen, die dem guten Gefchmack entgegenkam und doch immer etwas Neues und Apartes fchuf. (Siehe die Arbeiten im Augull-Heft.) Daß die Linie und der Figuren-, der Ornamenttypen- und Monogratnmfatz für diefe Manier wichtige Beftandteile find, ifl ja bekannt; es ifl nur fchade, daß fich bis jetzt kein einheitliches und vollkommenes Material vorfindet, das es dem Setzer ermöglicht, allen Anfprüchen gerecht zu werden. Ob nun die Linie, die die Einfaffung erfetzen foll, und die mehr als dekoratives Hilfsmittel erfcheint, allen ornamentalen Zierat endgültig aus dem Felde fchlagen wird, darüber wollen wir uns keinen lllufionen hingeben. Wir glauben, daß der Wunfch der überwiegenden Mehrheit dei Buchdrucker und Druckfachenbefleller da hin geht, es möchte die herrliche Buchkunfl, wie fie in den letzten dreißig Jahren mit fo vielem Erfolg gepflegt wurde, nicht verlorengehen und dort angewandt werden, wo fie am Platze ifl. Dabei foll die neuelle Richtung dort Verwendung finden, wo fie fich am beflen eignet. Es ifl nicht fehr leicht, ja oft faft unmöglich, ernfle Ar beiten, wie Diplome, feine Programme, Tifchkarten ufw., in der elementaren Richtung auszuführen. Die Satzformen und die Druckfarben müffen fo gewählt werden, daß fie nicht reklamehaften Charakter aufweifen, fondern diskret und vornehm erfcheinen. Gewiß kann der feinfühlige Techniker auch hier das Richtige treffen. Man hat in diefem, auch im Auslande fehr gefchätzten Fachblatte fchon fo viele verfchiedene Anfichten über die elementare Typographie vernommen, daß man bis jetzt zu keinem abgeklärten Urteil gekommen ifl. Jedenfalls find viele gute Anregungen in diefer Zeitfchrift zum Ausdruck gelangt, und man darf ohne Übertreibung fagen, daß noch kein Fachblatt den Bauhausflil im beflen Sinne fo gefördert hat wie die»Typographifchen Mitteilungen«. Während meiner dreißigjährigen Tätigkeit als Fachlehrer habe ich mit meinen Schülern alle Stilrichtungen durchgenommen, und in der Tat wurde keine mit fo viel Freude und Erfolg gepflegt wie die elementare. Der Schüler wird eben für diefe einfachen Formen viel empfänglicher fein als für fchwerer zu erfaffende Begriffe der alten Kunflflile. Befonders foll hier betont werden, daß durchweg alle Schüler in diefer neuen Manier etwas Tüchtiges fertig bringen, wogegen in den früheren Stilarten nur einzelne begabte Schüler fich mit Erfolg betätigen konnten. Da die elementare Richtung eigentlich eine freie, in der Regel unfymmetrifche genannt werden kann, zeigt es fich bei ihr befonders, wie lchwierig die Aufteilung der Papier fläche ifl. Aber gerade die freie unfymmetrifche Art diefer Richtung gibt ihr das Originelle, ja oft Künfllerifche. Zum Schluß möchte ich dem Wunfche Ausdruck geben, die elementare Richtung, die in fo vielgeflaltiger Weife an gewandt werden kann, möge in allen Ländern, wo gute Buchkunfl gepflegt wird, Eingang finden. Siebraucht durch aus nicht immer das Extreme zu betonen, fondern man foll fie flets dem Zwecke in würdiger Weife anzupaffen fuchen, dann wird fie auch dort Sympathien wecken, wo man ihr mit Vorurteil begegnete. Fritz Neukomm, Bern EINIGE ZAHLEN VOM AMERIKANISCHEN ZEITUNGSWESEN Fall durchweg haben die amerikanifchen Zeitungen ein weitaus größeres Format als die deutfehen, deren Handlich keit jedoch einen Vorzug bedeutet. Das Format einer Seite der Chikagoer »Tribüne« beträgt 46 x 60 cm. Der Umfang diefes Blattes, das fielt das größte der Welt nennt und diefen Anfpruch nicht nur hinfichtlich des Umfanges, fondern auch hinfichtlich des Nachrichtendienfles erhebt, beträgt an Sonntagen über 130 Seiten. Hiervon find zwei Drittel mit Inferaten belegt, die auf vielen Seiten mit dem Text teil abwechfeln. Bedenkt man das große Format, fo wird einem erfl fo recht der notwendige Arbeitsaufwand be wußt, der bei der Herflellung aufgebracht werden muß. Die Auflage der Chikagoer »Tribüne« beträgt an Sonn tagen über I Million Exemplare. Wenn es heißt 2- oder 3. Ausgabe, fo haben wir keine vollfländig neueZeitung vor uns, fondern es wurden nur neu eingelaufene Nach richten hinzugenommen und hoch (lens Seiten ausgetaufcht. Die Tiefdruckbeilage, die das gleiche Format wie die humoriflifche Beilage hat und etwas kleiner als das Hauptblatt ifl, ifl 13 bis 16 Seiten flark. Alle technifchen Neuerungen werden im Betriebe eingeführt. So ifl die erfle Seite in Farbentiefdruck ausgeführt. Die in vier Farben hergeflellte humoriflifche Beilage der »Tribüne« ifl in Buchdruck ausgeführt. Wenngleich keine großen An forderungen an die Güte des Druckes geflellt werden können, fo ifl der Druck auf dem gewöhnlichen Zeitungs papier immerhin fauber zu nennen. Zumeifl werden Strich zeichnungen reproduziert, die mit in grobem Rafler auf geteilten Färb flächen koloriert find.Der Druck desTextteiles erfolgt fchon feit Jahren auf den fogenannten Reihen- rotationsmafchinen (Aggregatmafchinen). Wir haben im vorflehenden von einem der größten ameri kanifchen Blätter gefprochen. In der Zahl von 3200 Zei tungen, die die Vereinigten Staaten haben, befinden fich nicht wenig Zwergblätter. Desungeachtet fleht aber im Zeitungswefen Amerika heute an der Spitze. Obfchon auch in andern großen Städten Amerikas Zeitungen mit hohen Auflagenziffern beflehen, fo haben diefe Zeitungen doch nur lokale Bedeutung. Die Verbreitung erflreckt fich zumeifl nur auf den Ausgabeort, und der Textteil ifl in erfler Linie auf die lokale Note geflellt. Die Zeitung 246
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