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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189401287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-28
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1894
- Autor
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1. LeilU zm LchzizaM SMM K. W, Ämlio, N. Äm« M. Reichstag. » Die Tommission zur Borberathung o«-> Antrags 'liintelen! aus Abänderung der LoacurSordnuug beriech die Ueberschut- dunaSsrage. Bassermann (natlibs halte beantragt, daß wegen 1 Uederschuldung nur der Gemeinschnldner den Antrag aus Cröss- nun, des Concursversahrens stellen darf. Derselbe mub diese» ! Aatra, stellen, wenn nach der Bilanz die Schulden das Doppelte des Vermögen? betragen. Schuldner, welche ihre Zah» 1 luagra eingestellt oder Concurs eröffnet haben, sollen mir Ge- sangnlß bl» za drei Monaten und außerdem mit Geldsrrase bis zu! 50lX) Xi desttost werden, soll- sie den Antrag aus Eröffnung des EoacnrsvrrsahrenS unterlassen hoben. Bestrafung soll Wegfällen, j wenn nachweislich ohne verschulden der Eröffuungsantrag unter- blieben ist. Die Abstimmung wurde vertagt und über die An träge zu den 88- 96, S7 verhandelt. Dir WahlpriisungS-Commission hat die Wahl des Tasselmann (srs. Volksv., Eisenach) beanstandet unter chteitigem Ersuchen an den Reichskanzler, Erhebungen anstelle» zu lassen. * Di« vereinigte nsächsischeaAbonnemcnISl'uchhändler (i-A.: Heinrich Leenders, Leipzig. Hugo Träger, Leipzig, T. F. Ru- Lolpd, Leipzig-Neustadt, Hermann Morgner, Leipzig, Johann August Tauber«, Leipzig, Ernst JnlittS Pohlan, Dresden, Inh. der Firma: Brrlag Phönix, Friedrich Sachse, Chemnitz, Robert Martin, Chemnitzl richteten an den Reichstag die Petition: Der Hohe Reichstag wolle beschließen : Den Anträgen der Herren Gröber, Hitze und Genossen, betreffend dir Abänderung der Gewerbeordnung, sowie allen ähnlichen Anträgen, die durch Beschränkung des Hausirhandels zugleich den soliden AbonnementS- duchhandel, ja den gesummten Reitebuchhandel zu vernichten und dadurch auch den gesaminten Berlagsbuchhandel zu schädigen drohen, die Genehmigung zu versagen. Lachfischer Landtag. L. Dresden, L7. Januar. Von den Stadtgeiueiuderulhen zu Naunhof und Rötha ist heute eine mit zahlreichen llnter- schrislen bedeckte Petition an die Ständekammern um Erbauung einer normalspurigen Eisenbahn zwischen den Städten Pegau - Groitzsch - Rötba - Nannh of mit Anschluß an AmmelShain-Trebsen eingegangen, die etwa eine Länge von 36 km baden würde. Die Petenten baden, abgesehen von den Bor< »heilen für die berührte Gegend (Ausschließung von neuen Unter nehmungen, billigeren Bezug von Rohstoffen »nd Brennmaterial u. s. rv.) hervor, daß divje vorgeschlagene Auenbahu die außer ordentlich leistungsfähigen fiscalischen Eteinbrüchc bei Allen Hain-Ammelshain-Klinga ausschließen und die Versendung der Produkte derselben in die steinerne Gegend des Pleißen- und de» ElsterthaleS und namentlich billigeren Bezug des Steinmaterials für Chausseebauten ermöglichen würde; auch werde die Bahn für den Absatz der Erzeugnisse des Raunhoser Staatswaldes Bortdeil bringen und namentlich zur Entlastung des Frachtrnverkebrs aus den Leipziger Bahnhöfen beitrogen, weil die Bahn Anschluß an die Bahnlinien Leipzig-Döbeln, Lcipzig-Geithain, Leipzig.Altrnburg-Göbnitz.Le.pzig-Borna.Cheinnitz.Leipzig.Gaichwitz Meuselwitz »nd Leipzig-Zeitz, sowie auch an mehrere» Secundair bahnen, bestehende und in Aussicht genommene, fände, ohne daß zu große Schwierigkeiten zu bewältigen wären, wie die vorgeschlagene iäini» «.»>kt auch aus wesentliche Terraiahindrrnisse nicht stoßen Linie seihst würde. L! Dresden, 27. Janucr.". Tagesordnung für die acht zehnte öffentliche Sitzung der Ersten Kammer Montag, den LS. Januar 1894, Mittags 12 Uhr. 1) Antrag zum mündlichen Berichte der zweiten Deputation über Tit. As, 25>, 30 und 34 des außerordentlichen Staatshauskaltsetats für die Finanzperiod» 1894,95, Erweiterung des Bahnhofs Mittweido, Umgestaltung des HältepuncteS Zschaltz zu einer Haltestelle, Ankans des Mehl scheu Grundstücks am Babnhose Pries'ewitz und Herstellung eines AuS- ziehgleises am Bahnhose Meißen betreffend, sowie über die zu Tit. AI eingegangenen Petitionen 7>es Stadtraths in Mittweida und Ernst Ferdinand Möhlers in Altmittweida. 2> Antrag zum münd- lichen Bericht der zweiten Deputation über Tit. 15, 16, 18, 18, 21, 33, 38, 39 und 44 des außerordentlichen Staatshauohaltsetats für dir Finanzperiode 1894 9',, Erweiterung der Station Radeberg, Umbau deS BahnhoseS Borsdors, El Weiterung der Batmböse Ronne> bürg and Dänschendorf und deS Bayerischen Bahnhoss in Leipzig, Herstellung eines UeberholungsgluijeS für Güterzüge bei der Station Niedersedlitz, Einrichtungen zur Erfüllung der neuen rrichSgesetzlichen Sicherungdvorschriston, Ersatz der oberirdischen, eiseabahnfiskalischen Telegraphenleitung im Bereiche der Stadt Dresden durch Kabel und Herstellung von Kvhlenstapelkästen betreffend. Tagesordnung für Oie 33. öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer, Montag, den 29. Januar 1894, Mittags 12 Uhr: I) Schlußberathung über den mündlichen Bericht der Be jchwerde- und Petltions-Teputation über die Petition Carl Schütze S in Dresden und Genossen, Aushebung beS Gesängnißzwanges in Ehesachen rc. betreffend. 21 Schlnßherathuiig über den mündlichen Bericht der Beschwerde- und Pelilions-2öeputalion über die Be- schwerde des Schuhmachers Johann Andreas Rodig in Leipzig wegen angeblicher Rechtsverwetgerung. XII. (König!, sachs.) Ärmeecarps. Dresden. 27. Jamiar. Ter König bat nachstehende Personal Veränderungen in der Armee genehmigt: sSrneuiinngen, Vesördcrnnge» und vrrsr^puusr» Preußer, Gen-Major von der Armee, mit Wolirnrbmung der Geschujte des Inspekteurs der Mililair - Reit - Anstalt beauftragt. Frdr. v. Hoenninq L'Earroll, Oberst und Commamdeur des I. Kvnigs-Hus-Regts. Nr. 18, unter Besörderung zum Ga» -Major, zum Conimandeur der 3. Eav. - Brig. Rr. 32 ernannt «nd mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Inspekteurs des Remowtewesens beauslragt. Frhr. v. Siralenheim, Oberst-Ltnt. und etotsmaß. StahSossikier des I. Köntgs-Hns-Regts. Nr. 18, zum Commandenr dieses RegtS. ernannt. Netto, Major und Bats - Commcmdeur vom 11. Jns.-Reat. Nr. 139, unter Stellung ä I» suite des 1. LLeib-) Gren.-Regts. Nr. IM. bis mit 31. März 1895 beurlaubt, v. Montbö, Major und Bats. - Coinmandeur vom 9. Ins. - tZegt. Nr. lU. in gleicher Eigenschaft in das 1. (Leib-iGren. - Regt. Nr. IM. Delling, Mo,or und BatS.-Commandeur vom 5. Jni - Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, i» gleicher Eigenl ast in Las 11. Jns-Regt. Nr7 139, versetzt, v. Lasfert, Major -4 In suito desl. Königs-Hus.-AiegtS. Nr. 18, unterEnldebung von demEorn- mando als Adjutant bei der I. Div. Nr. 23, zum rlalsmäß.Stabsosffcie.r dieses Regts. ernannt. Frhr. o. Zedlitz und Neukirch, Hauptm.nnl' Comp.-Chef vom 2. Gren.-Regt. Nr. lOl „Kaiser Wilhelm. König von Preußen", unter Beförderung zum Major, als Bats -Commandenr in das 5. Jns.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. l04, Leykaus, I Hauptm. »nd Comp.-Ches vom 10. Jns.-Regt. Nr. 1.31, unter Be- svrderung zum Major, als Bats.-Cominandeur in Las 9. Jus.- Regt. Nr. 133, versetzt. Frhr. v. Biedermann, Hauptm. aggr. dem 6. Jns.-Regt. Nr. 105» „König Wilhelm II. von Württemberg", zum überzähligen Major befördert, v. Schönberg, Hauptm. und Comp.-Ches vom 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm. König von Preußen" unter Stellung ü In suite dieses Regts., als Adjutant zur 3. Div. Nr. 32 commandirt. Ihle, Hauptm. aggr. dem II. Jns.-Regt. Nr. 139, unter Stellung ü. la suite dieses Regts., von dem Commando bei der Militair-Baudirection enthoben »nd mit Wahrnehmung der Geschäfte deS Bankreises l Dresden be auftragt. Die Prem-Ltnts.: Schneider vom 10. Jns.-Regt. Nr. 134, Meinhold 1.. v. d. Decken vom 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", diese Beiden vorläufig ohne Patent, zu Hauptlculeu und Comp.-Chcfs befördert. Ackermann, Prem.-Ltnt. vom 7. Jns.-Reat. „Prinz Georg" Nr. IM. unter Stellung ü In suito dieses Regts., aus rin Jahr beurlaubt. — Die Prem.-LtutS.: v. Kiesenwclter vom I. Jäger-Bat. Nr. 12, mit der Erlaubniß zum Forttragen seiner bisherigen Unisorm, in das 9. Jns.-Regt. Nr. 133, Frhr. v. Welck vom II. Jns.-Regt. Nr. 139, in das 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", v. Bodenhausen vom 9. Jns.-Regt. Nr. 1.33, in das I. Jäger-Val. Nr. 12, versetzt, v Dambrowski, Prem.- Ltnt. vom I. (Leib-sGren.-Reat. Nr. IM, Brade, Prem.-Ltnt. vom 10. Jns.-Regt. Nr. 134, Patente ihrer Charge verliehe». Tie See.-Ltnt?.: Binkau, v. Gablentz vom II. Jns.-Regt. Nr. 139, Elfteren unter Versetzung in das 10. Jns-Regt. Nr. 134, Bach vom 7. Jus.-Regt. „Prinz Georg" Nr. IM. Frhr v. Hohenberg I. vom 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm König von Preußen", diesen vorläufig ohne Patent, zu Prem -Ltnts die Port.-Fäbnrs.: Benzien vom 4. Jns.-Regt. Nr. IM, Wicke vom 5». Jns.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Jodaentgen vom 10. Jns.-Regt. Nr. 134, v. d. Wense vom 2. Jäger-Bat Nr. l3, v. Watzdorf vom 3. Jäger-Bat. Nr. 15, v Arnim vom I. Man.-Rcgt. M. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", Siede 1 vom 3. Feld-Art.-Regt. Nr. 32, zu Sec.- Ltnts , befördert, v. Anderten, Riltm. » In suite deS Cara- biuier-Rcgis. und Adjutant bei der 3. Div. Sir. 32, in gleicher Cigenschast zur 1. Div. Nr. 23 commandirt. Frhr. v. Erlanger, Prem.-Ltnt. vom I. Ulan -Regt. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. König von Ungarn", unter Stellung ü la suite diese- Regiments, aus «in Jahr denrlaiibk. Platz mann, Prem.-Ltnt. vom 2. Königin Hus.-Regl. Nr. 19, mit der Erlaubniß zum Fort tragen seiner bisherigen Uniform, in da? I. Ulan.-Regt. Rr 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn" versetzt. Pretl, Prem-Ltnt. vom 2. Feld-Art.-Regt. Nr. 28, Richter II., Prem.-Ltnt. vom 1. Feld-Art-Regt. Nr. 12, Patente ihrer Charge verliehen, v. Zeschau, Port-Aähnr. vom Fuß-Art.-Regt. Nr. 12, in das 2. Utan.-Regt. Nr. 18 versetzt. — Wilde, Sec.-Ltnt. von der Res. des 10. Jns.-Regt. Nr. 1:14, zum Prem.-Ltnt., Mölken, Vicescldiv. vom Landw.-Bez. Metz, zum Sec.-Ltnt. der Res. des l>. Jnf.-Regts. Nr. 105» „König Wilhelm II. von Württemberg" befördert. Köppe, Sec.-Ltnt. von der Res. des 9. Jns.-Rcgts. Nr. IM. zu den Osficieren der Res. deS 7. Jns.-Regts. „Prinz Georg" Nr. IM versetzt. k. AbschirdSdrwilligllligt». Schnitze, Gen.-Major und Commandenr der 3. Cav.-Brig. Nr. 32, mit Wahrnehmung der Geschäfte de? Remonle-Jnspecteurs und des JnspcctenrS der Militair-Reit-Ansialt beauftragt, in Ge nehmigung seiner Abschiedsgesuches, mit Pension und der Erlaubniß zum Foriteogen der Generalsuniiorm mir den vorgeschriebenen Ab zeichen, Frhr. Speck von Strrnburg, charakteris. Major ü 1a suiio bes GcneralstabeS, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, behuss Uebertritls in den diplomatischen Dienst, mit der Erlaubniß zum Tragen der Unisorm des 2. Königin Hul.-Rgts. Nr. 19 mit de» vorgeschriebcncn Abzeichen, zur Disp. gestellt. Meschwitz, Sec. Ltnt. vom 9. Jns.-Regt. Nr. 133 mit Pension, Harlan, Port. Fähnr. vom 1. König- Hus.-Regt. Nr. 18, behufs Uebertritts in Königlich Preußische Dienste, Barthel. Hauptm. z. D.. zuletzt Comp.-Übes im 8. Jns -Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. l07, unter Fortqewäkrunq der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Fvrttragen der bisherigen Unisorm mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der Abschied bewilligt. — l>r. Nenmeister, Hauptm. von der Res. de» I. (Leid > Gren.Regts. Nr. IM, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw.-Arinee-Unliorm, behuss Uebersnhrung zum Landsturm 2. Aus- gebots, v. Carlowiy, Sec.-Ltnt. von der Res. de» 2. Jager Bats. Vir. 13. Lin den berg, Hauptm. von der Ins. I. Aufgebots des Londw-Bez. Leipzig, mit der Erlaubniß zum Trage» der Unisorm der Res.-Otfieiere des 3. Jns.-Regts. Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bauern" mit den vorgeschriebenen Abzrichen, Mackcn- tbnn, Hauptm. von der Ins. 1. Aufgebots des Landw.-Bez. Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee Unisorm, behniS Ueberiührung znm Landsturm 2. Ansgebots, Gras v. Seebach, charakteris. Rittm. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw.-Bez. Dresden-Altst., unter Fortgewährnng der gesetzliche» Pension, behuss Uebersührung z»in Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied be- willigt. Im SanitütSearps. vr. Richard, Rssist.-Arzt l. CI. vom 10. Jns-Regt. Nr. 134. unter Stellung ä In «i»to des Saniläts-Lificier-Corps, aus ein Jahr beurlaubt. 1>r. Martin. Assist.-Arzt 2. Cl. vom 3. Feld-Art -Regt. Nr. 32. zum Assist-Arzt I. Cl. befördert. I'r. Metzner, Assist.- Arzt I. Cl. der Res. des Londw -Bez. Leipzig, der Abschied be willigt. — Die Unterärzte der Res.: Voigt des Landw.-Bez. Leipzig, vr. Lottermoser des Landw.-Bez. Dresden-Altst., vr. Hertz LeS Landw-Bez. Dresden-Neust., zu Assist.-Aerzten 2. Cl. befördert. Dresden. 27. Januar. De»! Zahlmeister Beyer vom 2. Königin .Hws.-Regt. Nr. 19 wurde anläßlich seiner Versetzung in de» Ruhe- sinnd der Charakter als Rechnungsralb verlieben. — Der König hat dem Bezirksseldwebel Frendenberg vom BezirkS.CvminandoZittau daA Albrcchtslrenz verliehen. — Der König hat de» nachhcnaunten Osficieren und Unterossicieren die Erlaubnis; zur Anlegung der ihnen verlVehenen nichtsächsische» Insignien erlheiit, »nd zwar: des Ritter kreuze'« l. Classe des Königlich Württe,»belgischen Friedrichs-Ordens: dem (Premierlieutenant v. Noftitz-Wallwitz, persönlichen Adju tanten LeS Prinzen Joban» Georg, Herzogs zu Sachsen, Königliche Hoheit« der silbernen Verdienst - Medaille des Herzoglich Sachsen- ErnestiNlischen Haus-Ordens: dem Sergeanten Hora voni Pionier- BalailloK Nr. 12. Königreich Lachsen. * Leipzig, 27. Januar. Herr Erwin Bauer verössent licht in der D. .Z." folgende Crkläruag: „Da ich mich in der Beurtbeilung und Behandlung der bren nendsten politischen Tagessragc» nicht mehr in vollein Einverständ nisse mit der Leitung der Deutsch - sociale» antisemitischen Partei befinde und auch sonst hinreichende Gründe dazu habe, erkläre ich hiermit, daß ich aus der Deutsch-socialen Partei austretc. Ich lege das mir von de» Leipziger Parteigenossen übertragene Amt eine? Vertreters de? Reichstags-Wablkreises Leipzig-Stadl im Ge- sammt - Vorstände des denlsch-sociale» Landes - Verbandes für da-5 Königreich Sachsen nieder und erkläre hierdurch gleichzeitig meinen Austritt auS allen de nt sch-soeialr» antisemitischen Ver einen, denen ich bisher als Mitglied angehörte. Selbstverständlich werde ich sortsahren, für meine dentschnatioiialen Ideale und für die politischen, socialen, wirthschastlichcn, sittlichen und künstlerischen Anschauungen, Grundsätze und Forderungen, für die sch bisher mit vollster Uederzengung und ohne Rücksicht ans irgend Jemand ei»- getretcn bin, auch in Zukunft in der mir geeignet erscheinenden LLeije und mit allen Kräften zn kämpfen." — Von den bis jetzt vergebenen Liesernngen von Feld flaschen und Trinkbechern ans Aluminium für die deutsche Armee sind von einzelnen Dckleidnngsämtern auch der diesigen Firma August Söblmann größere Aufträge zn Tbcil geworden. (5g ist dies ein ersrenlicheS Zeichen für unsere im lebhaften Aufschwünge begriffene Alnmininmindnstrie. — Im Kaufmännischen Verein hält niorzen, Montag, Abend Herr N. Lam Hort, Lehrer an der öffcnt licken Handelslehranstalt, seinen dritten Vertrag über „Wechselrecht". Leipzift, 28. Januar. Ochste Mittwoch veranstaltet der Hausvätervcrband im 1. Bezirk der Nilolaizeineinde Abends >«8 Ubr im (ronsirmandensaal de? Pfarrhauses (Nikolaikirchhof 2. pari.) eine Monatsversammlnng, an welche fick ei» geselliges Beisammensein der Mitglieder »nd der von ihnen cingesiikrten Gäste in der Kcymer'schen Nestau ralion (Nikolaistraße I > anschließen soll. Der Vorsitzende dcö Verbandes, Herr vr. Binkan, wird dabei jenen (svclns von Vorträgen weitersiihreu, welchen er unter dem Namen „DaS Wort vom Neiche Lottes" begonnen bat Während die ersten beiden Vorträge von der einzigartigen Bedeutung der Person Jesu und von seinen Krankenheilnngcn bandelten, wird der Herr Redner an diesem Abende über die Eigenart der Lchrvcrkiiiidigung des -Herrn sprechen. — Die Leipziger Gesellschaft silr ethische Eultur bat den Beschluß gefaßt, außer ibren regelmäßigen Vortrags- und EectionSadenden UntcrdaltungSabende zu der anstalten. uni auch die Kunst in den Dienst ihrer Bestrebungen ;n stellen. Wir glauben unseren Lesern den Besuch de« ersten dieser „Geselligen Abende", der am 30. Januar stattsindet, cmpjeblen zn können, da wir aus dem Programm ersehen, daß einige namhafte Künstler ibrc Mitwftlung zugesagt baden Im klebrigen verweisen wir aus die Einladung seilen« der Gesellschaft im Jnscratcntbeil. — In dem Eoneert, welches am heutigen Sonntag der „Leipziger Männerchor" im Krystall Palast abbält, wird zum ersten Male ein nachgelassenes Werk von V. E Becker: „Die Schlacht im Teutoburger Walde", eine große lyrisch-romantisch-heroische Oper in drei Acten, zue Ausführung lomiiici:, die auch daS Interesse anderer Männer gesangvcrcine in der Faschingszeit aus sich lenke» wirk. Anck> sonst bietet da- reichhaltige Programm treffliche Blüthen musikalischen -Humors. — Am benligcn Sonulag veranstaltet der Lehrer des ZilberspielS Herr Eugen Kindlcr unler der Mitwirkung von Mitgliedern deS Zilherclubs „Harmonie" im Kaiser saalc der Ecntralballe ein .Zitber-Eoncert, dessen Besuch den Freunden dieses sehr in Ausnahme gelommenen Musil Instruments bestens empsohlen sei. bietet doch da- Programm snr das Eoneert in guter Abwechslung eine Reihe vortreff sicher Eomposiliviicu siir die Zither. Das Eoneert beginnt nm 8 llhr. — Julius Nosen's vicractigeS Lustspiel „Der große Wurf" wird heute von dem dranialischcn Verein „Thalia" zur Aufführung gebracht. H Am heutigen Sonntag bleibt im Kaiserpanorama (Grimmaische Straße 21) der interessante zweite EykluS der Ansichten von der Ebicazoer Weltausstellung zur Ansicht ausgestellt. Von Montag an toinnien Nubien und Egypten an die Reibe. Tiefe Wunderländer mit ihren reichen Naturschönheitcn verdiene» auch im Bilde in Augen schein genonlnicn zn werden, Ruinen, Tempel, Moscheen, Karawanen, Volksinpen, KönigSgräbcr, Spbynre n. s. tv. ziehen an dem Beschauer in woblgctroffenen Bildern vorüber und vergegenwärtigen die ganze Eigenart orientalischen Lebens ss Leipzig, 28. Januar. In einem Grundstücke der -Harlorlstraßc wurde gestern Vormittag liinter der Haus tbüre ein Kindcslcicbnain weiblichen Geschlechts aus gesunken. Er war i» weiße Lcinwaiir »nd branneS Pack papier, das mit weißem 'Banke nnischnürl war, verpackt Sb in diesem Falle ein Verbreche» in Frage steht, wird die Sbduction des Leichnams ergeben. H Leipzig, 28. Januar Der am 30. Mai 1867 bierselbst geborene Eomuiis Friedrich Hans Ritter ist gestern nach Unterschlagung von Gelder» in Höbe von 75>o flüchtig geworden. Ritter ist von nntcrinitllcrcr Gestalt, bat blondes Haar, hellblonden Sckninrrbart, blaue Augen und Blütke» im Gesichte. Er trägt grauen Kaiseriuanlel, dunllen Jaguer. auzug und Eylinder (Klappbuo. —* Ein vielfach vorbestrafter Handarbeiter auS Volk- inarSdors, der dringend verdächtig ist, während der Neu jabrSmessc vor. I. sogen. Kipse im Derthe von 5>o -L ge stöhlen zu haben, wurde gestern in Hast genommen. Das gestohlene Leder ist vom Diebe an einen bislang nnermittcU gebliebenen hiesigen Troschkcntutscher, der in einen, der Ost Vororte, vermuiblich Neustadt, wohnhaft ist, verlaust worden »nd erscheint es dringend wiinscheiiSwertb, daß der fragliche Droschkenkutscher sich alkbald beim Polizeiamt meldet. —* Der gestern im Flntbeanal ausgcsundene Todte ist als der seil dem 23 'November vor. I. vermißte Redactelir Jobann Wilhelm Deel erlannt worden. Der Unglückliche War ncrvenleidend. —* Gestern Nachmittag schwamm in der Pleiße an der Atbertstraßc ein weiblicher Leichnam an. Die Todte iit ein lnjäbrigcS hiesiges Ticnslmädckicn, daS vor einige» Zeit den Tod im Wasser aus »»bclaniiter Ursache gesucht bat ---o. Durch Sturz über einen im dunklen Vorsaal stehenden Kücheneimer kam deute srüd ei» in der Winteraartenslraße wohnender Kaufmann jo unglücklich zu Falle, daß er einen Armgelenk, druck, erlitt. - «>. Der 7 Jadre alte Knabe des in der Dnsonrslraße wohnenden Schlesiers P. zog sich am dcutigen Vvriuittage eine Sednenzei jchneidung der rechte» Hand dadurch zu, daß er mit einer Flajede dinsiel und sich an de» Scherben der zerbrochene» Flasche die er wähnte Verletzung zuzog. — Die nächste» Unlerrichtscurse für Tanz und gesellschasllichen Umgang im Engeldardt scheu Jnsiiinle, Turnerstraße 5, beginnen am 9. Februar, die Sonnlagseurse am ll. Februar. Dir zum Tbeil noch vor dem Osterfeste endigenden Privateurse be- ' ginnen Mitte Februar. Frrrilletsn. Der Anarchist. ^ Bon I. Montet.*) ü.'-ltlideua verboten. Jedermann kennt die Geschichte der „Reise um die Welt in achtzig Tagen". Ein excentrischer Engländer Namens PbileaS Fogg wettete mit einigen seiner Freunde nm eine Million, er werde in achtzig Tagen um die Erde fahren, und cr gewinnt diese Wette trotz aller Gefahren und Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellen. Dieser PbilraS Fogg ist vor einigen Monaten glänzend besiegt und übertrumpft worden von einem Pariser, einem gewissen Herrn Louis Lernet. Sitzt dieser Louis Vernet vor etwa drei Monaten in einem Casö auf dem Lonlevarck cke? Italien-? und liest in einer Zeitung die kleinen Thcaternachrichten Plötzlich wirft «r da« Blatt aus den Tisch und ruft laut auS: „DaS ist aber doch wirklich zu toll, das wird ja nach gerade langweilig mit dieser Reise um die Welt in achtzig Tagen! Man möchte beinahe glauben, solch eine Reise wäre die dreizehnte Arbeit des Hercules." „Erlauben Sie, mein Herr", erwiderte ihm vom Neben tische rin anderer Gast, dem man ans den ersten Blick den Engländer ansab, „rS ist auch wirklich eine HerculeSarbeil, und wir Engländer haben alle Ursache, Herrn JuleS Verne dankbar zu sein, daß er zum Helden seine- Werke? gerade einen Sobn Albion« gewählt bat." Loui« Lernet drehte sich ans seinem Stuhle um. „Ach waS, ich behaupte, dieser PhileaS Fogg ist eine Schnecke, denn WaS rr kann, können wir noch alle Tage." „WaS, Sie wollten die Reise um die Welt machen?" „Jawohl will ich sie machen, und zwar in 70 Tagen!" „Gut, ick wette, Laß Sie das nicht können" „Um wieviel'?" „Um 100 000 Franc«." -.Topp!" Der Fremde verneigte sich, reichte Lonis Lernet seine Karte, der ihm die seine nderzab, und die beiden Männer trennten sich. Die 70 Tage sind verflossen. Loui- Vernet bat seine Wette gewonnen. Man schreibt den 8. Tecembrr. Am I. Octovrr ist er von Pari- abgefahren mit der Verpflichtung, am S. December Mittags wieder zurück zu sein; daS Glück *) AMorisirtr Uebersetzung von W. Thal. bat ihm gelackelt, er ist bereits am 8. mit dem Dampser „Eyklop" in Havre eingctroffen. Mit einem Seufzer der Erleichterung läßt er sich sein Gepäck auShändigen und siebt nach seiner Uhr. Vier Ubr! Er hat also noch bequem Zeit, in aller GemütbSrube zu dinircn und den Erprcßzug nm 6 Uhr 40 zu benutzen, der an demselben Abend um I I Ubr 30 in Paris anlangt. Soll er daS wirklich tbun ? Er studirt sein Enr-buck. und beim Durchsliegen der Zahlenreihen huscht ein Lächeln über sein Gesicht. „Aber weSbalb kenn schon beute Abend abreisen?" cal- culirt cr. „Da« sieht ja gerade au-, als hätte ick Furcht, nicht zur reckten Zeit einzntreffen. Es wäre äußerst ckiic, erst in der letzlen Minute anzukommen. Große Künstler sparen immer ikrc Effecte auf. Morgen gebt ein Zug «in 6 Ubr 5,5», der uni 11 Uhr 30 aus dem Bahnhof St. Lazare eintrifft. Da- Rendezvous ist auf 12 Ubr Mittags im Börsen-Restaurant festgesetzt. Lon St. Lazare bis zum Börsen-Restaurant habe ich höchstens acht Minuten. Nichts hindert mich also, mit dem Schlage 12 Uhr in die Thür zn treten Abgemacht — ich reise erst morgen." Gesagt, getban. Loui« Vernet ließ seine Koffer nach dem Hotel „Zum gestiefelten Kater" bringen, speiste in aller GemütbSrube, machte einen Spaziergang um die Stadt und kehrte um zebn Ubr ins Hotel zurück. „Herr Wirtb", sagte er zu dem Besitzer des Hanse«, „ich muß morgen mit dem »i>Ubr Zuge abreisen Sie stehe» mir dasür, daß ich reckt zeitig geweckt werde?" „Unfehlbar, mcin Herr", versicherte der Hotelier, „Sic können rulng schlafe»: eS wird schon dafür gesorgt, daß Sie Ihren Zug nicht versäumen." „Scbön, aber wenn Sie vielleicht einen Wecker bei der Hand batten, wäre es mir doch noch lieber." „Wenn e- weiter nickt« ist", meinte der Besitzer lächelnd, — „,ck werde Jbne» mit Vergnügen den mcinigen borge» " LouiS Vernet dankte, ging in sein Zimmer, zog die Weckeruhr auf, stellte sie aus ein neben seinem Belt befindliches Tischchen und schlief ein. Cr schlief noch fest, als er sick plötzlich bestiz am Arm „Was giebtS denn?" „Sie haben gerade noch Zeit" „Wozu denn?" „Um nach dem Babnbos zu fahren." Loui- Vernet richtete sieb erschreckt auf und warj einen Blick ans die Ubr „Allmächtiger Gott! Schon halb sieben!" Er springt an» dem Bett und zwar so heftig, daß er das Tischchen nmwirft, zieht sich in süiis Minuten an, rafft seine Effecten zusammen, springt die Treppe hinunter »nd in den Omnibus »nd atbmet erst ans, als er im Zngc sitzt . . . Gott sei Dank, endlich in Paris! Der Zug ist eben in den Bahnbos cingelauscn, die Ubr zeigt 1t Uhr 30. Alle« gebt gut. LoniS Vernet ruft einen Kutscher an und entdeckt, daß er gerade noch Zeit hat, seinen Koffer zu holen. Da bemerkt er ihn gerade in den Händen zweier Gepäckträger, die ihn mit ungeheurer Vorsicht tragen. „Donnerwetter, warum denn so sorgsam? — Und da 'agt man nock, die Gepäckträger geben nicht ans die Sachen Acht." Lonis Vernet tritt näber und sagt, sich an die Gepäck träger wendend: „Bringe» Sic mir den Koffer sofort in den Wagen, hier ist mein Billet." Aber er batte noch nickt ausgesprochen, als er den Druck einer kräftigen Hand aus seiner Tchulter spürte. Er drrbte sick, bastig nm »nd bemerkte einen Gendarm. „WaS wollen Sie denn?" ries cr verdutzt „WaS ick will ?" erwidert der Gendarm, hinter dem jetzt noch zwei Eisenbabnbeamte anstanche», mit spöttischem Tone, „daS wird man Ihnen schon sagen." Die beiten Beamten nähern sich alsbald dein Koffer, halten daS Obr daran und erbeben sick-, indem sic einen bezeichnenden Blick mit einander wechseln. LouiS Vernet glaubt ernstlich, eS mit Verrückten zu tbnn zn haben. Aber ein entsetzlicher Gedanke schießt ibm blitzartig durch den Kops. ES ist I I Ubr 1", er bat nur nock, zwanzig Minuten Zeit, nm nach dem Börsen-Restaurant zu kommen; nm jeden Preis muß er cntwisck'en. Hastig schüttelt er den Gendarm von sick' ab, rennt ein halbes Dutzend Personen über den Hause» »nd stürzt nach dem AuSgang. . . Aber vergebliche Hoffnung, auch dort sichen schon zwei Beamte, die ihn unsanft beim Kragen fassen. Man sübrt den besiig nm sich schlagenden zu seinem Koffer zurück. „Aber — das ist ja Gewalltbat — so lassen Sic mich dock gebe»! Ich schwöre Ihnen, ick lomnie in einer halben Stunde zurück, ick' verliere ja sonst l«»o>nn> FreS." Ein geringschätziges Lächeln zieht über da- breite Gefickt deS Gendarmen. „Ja, ja", sagt einer der Beamten, „Sie sind erkannt; gestehen Sie nur Alle»." „Aber mein Gott, für wen ballen Sie mich denn eigent lick?" ruft Lonis Vernet schon ganz wütbend. „Wir wissen scbr wohl, wer Sie sind", erwidert der GenSkarm majestätisch, „Sic sind ein Anarchist." Lonis Vernet lackt laut ans. „Lachen Sie nicht", herrscht ihn der Wächter des Gesetze- an, „und antworten Sic: was enthält dieser Koffer?" „Kleidungsstücke, weiter nickt«." „Er enthält also kein Dlmamit, keine erplodirenden Stoffe?" „Dtinamit? erplodircnde Stoffe? Wie kommen Sic denn daraus?" „So, und wober stammt denn diese« seltsame Geräusch??— Nun, da Eie nickt sprechen wollen, werte ich eS für Sie tbun", sagt der Gendarm. „Ju Ihrem Koffer befindet sick, eine Höllenmaschine, die in einem bestimmten Moment eiplo dirc» wird! Erst vorgestern bat die Polizei in London vier Anarcbistc» verhaftet, die ganz äbuliebe Höllenmaschine» abriciren, wahrscheinlich gehören Sie zu derselben Bande" LouiS Vernet macht ei» verdutztes Gesicht; er beugt sich über den Koster, unk sein Gesicht wirk noch länger: „Tick tack, tick lack", — ja WaS war denn daS? Plötzlich bricht ein lärmende« Klingeln lo-... äugen- >cheinlick> ras Signal der Erplosioii. Die Beamten rntsliebe» »n Nn nack, alle» Windrichtungen, selb» der Gendarm weicht einige Schritte zurück. Nur Vernet ist beldcnniütbig siebe» geblieben, und init fieberhafter Hast bat er den Koffer geö'i ne» Seine Finger wiiblcn unter den Kleidungsstücken umber, plötzlich fühlt cr unter scincin Nachthemd einen harten Gegen stand. Ja, was ist da«? Sei» Arm bewegt sich bin wir bei, plötzlich zieht er die Weckeruhr anS dem Hotel „Zum g< stieselte» Kater" hervor, die er am Morgen in der Eile irrtbümlich in seinen Koffer geworfen, und die eben ihr re, spätetes Wcckeranit versetze» batte „Donnerwetter!" ruft cr wütbend und wirst die Ilbr empört den Ankern vor die Füße. Ein homerisches Gelächter anlworlet ihm Abc, der »uglücklicve Reisende bat »ur einen raschen Blick aus d>e Babnbossubc geworfen sic zeigt 11 Ilbr 5,2 'Minuten Wie ein angcschossener Eder, der von Hunten verfolgt wird, babnt er si.h einen Weg durch die Beamten, springt in den Wagen »nd schreit dem sittlicher zu: „Börsen-Restaurant. — zwanzig Francs Trinlgeld, wenn wir vor >2 llbr kort sind." Siebe» und eine halbe Minute später hält ein Fiaker vor dem Restaurant in rer Ikno Xnrtro-ilamo-il^-Vwtoiro? Ein 'Mann springt heran«, steigt eine Treppe empor nnd stürmt wie ein Wirbelwind in den Spcisesalo», wo cr mit Stentor stimme ruft: „Da bin ick!" Zn demselben Angcntzlick holt die Börsenubr zum ersten Schlag der Mittagsstunde a»S. „Ich habe verloren, mc>» Herr", sagt eine Stimme mit stark englischen, Aeernk, und der wettlnstige Sohn Albion» reicht dem glücklichen Sieger seine 'Brieftasche „Gestatten Sie mir. inein Herr", erwidert LouiS Lerne«, den sein Glück üdcrmütbig gemacht hat, „daß ick die Halste dieser Summe — dem EomitS „znr Bekämpf»»- de« Anarchismus" überweise"
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