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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940816013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894081601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894081601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-16
- Monat1894-08
- Jahr1894
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SV04 Gester» Abend 11 Mir verschied «ach lang», schwere, Leiden unser lieber Salle, Later. Bruder, Onkel,Schwager, Groß- »nd Schwiegervater, der Schrift» gichev-Jnvalid Herr ^uliur kurlsv vlsdsi'gsil. Dies zeigen tiefbetrübt ollen seinen Freunden »nd Bekannten mit der Bitte um stille T-eilnahme nur hierdurch an Leipzig, Rew-Pork, 15. Aug. 1894. dir tteftranrrndeu Htnterbltevenen Die Beerdigung findet Freitag vor» mittag« '/.IO Uhr vom Tranechonse, Brüderstrotze Skr. SS, ,n« «,ch dem IohanntS-Friedhof Katt. Beriott: Herr tztmon Lindn«, kaus- mann in Frohbn^, mit Frl. Hilma Taubmann t» Pirna. Herr Juliu« Rathman» in Breslau »tt Frl. Jda Srrgor in Pirna. Herr Wilhelm Nftper, Ingenieur in Delmenhorst, mit Frl. Anna Zschweigert in Plauen i. B Herr Otto Bültuer, Kausmann ia Eagan, mit Frl. Margarethe Prinz in Chemnitz. Herr Pastor Edgar Schulde in Hamburg mit Frl. Martha Schmidt t» Ldemnltz. Herr Paul Jüdemann in Sera «it Frl. Anna Bornmana in Cuba. Herr Albert Richter in Merschwitz mit Frl. Martha kröber daselbst. Herr Gustav Sreul, Hbsphotograph and »»astmaler 1» «ürzbnrg, mtt Frl. Emma Schmidt in »leinzschachwitz. vermählt: Herr Panl Otto t» tzwicka, mit Frl Margarethe Böhm» daselbst. Herr Gustav Otto ,n Chemnitz mit Frl. Milda Must« daselbst. Herr Ott» BnndeSman, in Pirna mit Frl. Elisabeth Heber daselbst. Geboren: Herrn Otto »«»scher in Pirna eia Sohn. Herrn Hugo kalhos in Plauen i. vogtl. eine locht». Herrn Hugo Schultz« in Plauen i. B. ein« Tochter. Herr» Otto Mehner in Dresden eia Sohn. Herrn Ober lehrer «. Jacobson in Dresden ein« Tochter. Herrn Curt Heinsiu» in Chemnitz rin Sohn. Herr» Mar Martz i» Chemnitz ein Sohn. Gestorben: Herr» Paul «üb»'-, Ballet» mrister in Chemnitz, Sohn Bruno Herrn Emil Rochlitz' ,n Dresden Tochter Gleichen. Herr Johann Heinrich Herrmann Sieber, Turnlehrer und Ansialtsdirector in Dresden. Frau Eiii« Müller ged. Starte in Dresden Herrn Hüttig'S in BertSdors Sohn Julius ÖScar. Frau Amalie He»neb«rg geb Tiegel in Großenhai». Herr Johann Gotllieb Hommig. PrivatuL in Strießen. Herrn W. Jirouset'S in Großenhain Tochter Marie. Frau Auguste Andrü geb Graichen in Zwickau. Herr Ernst Ander«, Kaufmann in Liebenwerda. Jräul. Mari« RiSk« in Crsurt. Frau Minna Kerner geb. »nvs in Aue. Herrn Wilhelm Schunke'S i» Naumburg Sohn Otto Herr Christ. Sottl. Wiedemaun, Diakvnu« «wer. in Anuabrrg. Herr Hugo Heincke, Stuccateur i» DreSdemSttiesem Herr, «ich. vte-wea'«, Fleischermeistrr i» Zwickau, Sohn Willy. Krau A»»a Batest» Größter geb. vtedermaun in Marientdal. Herr Lrangolt Scheffel. Schmiedemeister in Cnba. Fra» Natalie Wi»t,r geb Hauff i» Sera. Herr Johann Wandzich in Sera. Herrn Herm. Memecke'S in Plauen i. 8. Tochter Dorchen Frau Amalie verw. Malere,-Aufseher Drache geb. Schöffcr in Meißen. Frau Johanne Cbrisiliebe Jünger geb. Naumann in Rothenbach. Herr Johann Sottlieb Jobst, Eise»in«rk«pensio»air in Riesa. Frau Wilbelmine Tdiele geb. Klötzer au» LobSdvrs, in Holyoke, Maff. sNord-A.). Fra» Li»a Thekla kolttz t» «berSbach. Frau Renttrr Vach, Emilie geb. Hiller in Naam» b»rg. Herrn Ernst Patz' in Alwaburg Tochter Fneda Fräul. Hedwig Agnes Klotz in Crimmitschau. Herr liudwtg Robe« Kuh», ftüdt Bademeister in Plauen t. 8. Herrn Ernst Lössler'S in Reichenbach i. V. Tochter Anna. Herr Wilhelm Gnauck i» Pirna. Frau Johanne Barthel in Freiberg. Frau Ernestine verw. knapplchaft-fchreiber Lohs« in Freiberg. Herr Friedrich Wilhelm Zimmer» mann, SutSauSzügler in Leubo. Herr Ernst Wilhelm Rünsch, Weber in hörnitz. Herr Adolf Slathe, Gutsbesitzer in Niederoderwttz. Nachruf. Sonnabend früh '/,7 Uhr verschied nach längeren Leiden meia Buchhalter und langjähriger Mitarbeiter Herr Ernst Eduard Ander» im 33. Lebensjahre. Sein biederer Charakter und sein eiserner Fleiß sichern ihm ein ehreadeS Andenken und ruse ich ihm ein „Nutze sanft!" in die kühle Brust nach. Liebenwerda, Len 12. August 1894. Hohenzollernzeche» vrauutohlenwrrk und Brikett-Fabrik. Swiviiniwattam» »ttto Damen, Mont.. Miluv., «onuav. 2— OtTMu mii Wellenschlag. Lu DienSk^ Donnerst., Freilag'/,3—II Uhr. Vorzug!. Douchen-Wannenbäder. — Jederzeit Kchwinim-Unterricht. — Pserdebaha. 350000 Liter täglich ständiger Waffer-Zu- und Abfluß. Krystallkl. Wasser. ,Mixill-krr«Irl"-krä -«N out»»»»»»«»»« I«. SvLVIWW-StUtSlU 20° 0«r»vt»» u «»ttck-KLeler ».4-S UHr. Dame, v. 1-4 Uhr lag. lich Wannen- u HauSdädrr zu f«d. Tage«:, geöffnet sür Herren: morgen« 6 Uhr, Damen, Dienstag, DonnerSt n Sounab. v. ,,9—'/,II Uhr. Montag, Mtttw., Freitag o. '/»2—5 Uhr. v^levue» He»«I D«»p«r»t»räset00 Domen.Mont., Mtttw., Freit, ",2-b Nachm. "Ru»It»R'"04NnR,klekMlwaida„Ia l0 - Dienst.. DonnerSt., Sonnab. '(,9-'/,1l vorm -DieaSt., DonnerSt .Sonnab.V^-öNachm. wie inFranxenSba». Kt,fingen. Nautz O. S»«'I»n»»i>«,Scrbrrstrairr:i. Kohlensäure Thermal-, Stahl Soolbäder w-e „HanxrnSbav, Kt,fingen. Naühetm. Oeynhausen x. <Pa». Tippen». 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Zu seinem gestrigen Concer», das de- kühlen Wetter« «egen im Saale des Etablissements Bonorand stattstode» mußte» hatte Herr Musikdirektor E. Walther ein ganz besonders interessantes und werlh- volle« Programm zujammengestellt, indem er an diesem „Li«tt-Wagner-Abrod " atttzschließlich Werke der beiden Meister zur Aufführung brachte. Bon den beiden Theilen enthielt der erste die symphonische Dichtung ,,Ovs vrbluclö»" und Ungarische Rhapsodie Nr. 1 von Fr LiSzt, ferner die Ouvertüre zu.Tannhänser' und Borspiel zn.Lohengriu" von R. Wagner. Inder guten und lobenSwerthen Absicht, dem ersten Werke die volle Auf merksamkeit und frische Empfänglichkeit de- Publicum» zu sichern, war dasselbe an die Spitze des Programm« gestellt und nahm somit den Platz ein, der ihm unzweifelhaft gebührt; freilich füllte sich der Saal erst etwa« späler in gewünschter und kaum zu hoffender Weise mit einem außer ordentlich dankbarea und beifallslustigen Publicum, da« den Vorträgen der Capelle mit vollem Interesse solgle und den Dirigenten nach jeder Nummer durch Applaus und Hervorruf ehrte, vielleicht wiederholt Herr Musikdirector Walther die „PräludieS" in einem seiner nächsten Concerti; er wird auf den Dank seiner Zuhörer mit Sicherheit rechnen dürfen, ebenso wie aus die Zugkrästigkeit der schönen, poesievolle» und wohlklangreichen Composilion, deren Ausführung er alle Sorgfalt angedeihcn ließ. Al« ganz besonder« gelungen ist der Vortrag de« Lohengrin - PorspieleS hervorzubeben, das mit musterhafter Reinheit auSgesührt wurde. Der zweite Theil brachte von Liszt den feurigen Rakoczy - Marsch und die sehr beliebte Ungarische Rhapsodie Nr. 2, sowie von R. Wagner das hebre Vorspiel zu „Parsifal" und den gewaltigen Kaisermarsch, sämmtlich in zündender Wieder gabe und unter der entbusiastischen Autheilnahme der zahl reichen Zuhörerschaft. Als Zugabe solgle noch aus viel seitiges verlangen eia »Deutscher Schützenmarsch" von Emil Kästner (Realschuloberlehrer in Rochlitz), eine freundliche und geschickt angelegte und auSgesührte Compofltioa, die dem entsprechend ausgenommen wurde. —r. Verein zu gründen, der für di« fortlaufende Unterhaltung der An stalt und ihre Verwaltung einzuftehen hatte. Di« Gründung crsolgt« am l6 Lctobet 1853 Der Verein umfaßt Männer und Frauen und gliedert sich sür die Zwecke der Verwaltung in «inen I Männer- und einen Fraurnverein. Dem Fraurnverein, der au« 15 Mitgliedern besieh! »nd 3 Vorsteherinnen hat, ist die innere ! Verwaltung der Anstalt, namentlich in Bezug aus deren wirthschast» liche Unterhaltung, sowie die Erziehung und Beau,sicht,guug der ! Kinder zugewiesen, welche letztere er in regelmäßig obwechjelnder Reihenfolge durch eine« seiner Mitglieder auSüben läßt. Der Wirkungskreis des Männerverein«, der au« 5 Mitgliedern besteht, darunter ein evangelischer Geistlicher und ein Jurist, erstreckt sich ! auf die äußere Verwaltung der Anstatt, also ihre Beaufsichtigung, ! die Verwaltung idreS Vermögens und die jährliche öffentlich« Be richterstattung. Die Mitglieder deS MännervereivS und d>- drei Vorsteherinnen bilden den Gesanimtvorsiand de« ganzen Per- ein«, der über dar Ganze die oberste Aufsicht führt. Gegen wärtig besteht der Sesammtvorstand au« den folgenden Herren: Polizeiralh a. D. Iunck, Vorsitzender, Gymnasiallehrer l>r. Han- Voigt (der Sohn de- einen uoveraeßltchen Mitbegründer« der An- statt), Procurist C. O. H Hilbert, Dr. weck. A. Möckel und Pastor 1>r. Noch: serner au- Frau Luisa BrockhauS, Frau Geheimrath Prof. Eredner, Frau Loinmerzienrath F Snüchtel, Frau Or. Haubold- ! Wigand, Fron Lberregierungsrath v. d. Mosel, Frau H. Schröder- krelschmann, grau Generalkonsul Oberregierungsrath 1>r. Schober, Frau Pros. Or. Sänger, Frl. G. Weber. Die Anstalt übt seit nun mehr all 40 Jahren unter der Leitung tüchtiger Lehrerinnen (gegen- ^ wärtig der seit zwanzig Jahren die Anstalt leitenden Diakonissin, Schwester Emma Rieiert, und deren Gehilfin Heien« Bötig, die ! früher selbst Schülerin der Bewahranstalt gewesen ist) eine gesegnete Thätigleit au» und erfreut sich auch sehr wohlgeordneter Finanzen. Vom Ratbe der Stadt erhält sie eine jährliche Unterstützung von 300 Besucht wurde die Anstalt tm letzten, 40 BerwaltungSiahr» von 138 Kindern, deren jede« wöchentlich 40 Kostgeld zu zahlen j hatte, soweit den Eltern nicht auch dieser Betrag erlaffen war. ! Dafür erhalten die Kinder MittagSbrod und Betperdrod. Im Ganzen bat die Anstalt bi« letzt über 5000 Kinder in Bewahrung gehabt. Die Kinder stehen im Aller von 2--« Jahren, muffen bei ihrer Ausnahme gesund und dürfen in sittlicher Beziehung nicht > verwahrlost sein. Bon Festen feiert dir Anstalt: Weihnachten durch eine Bescheerung und ein kleine« Sommervergnüg«». Lunsi und Wissenschaft. * Ktlmar. 13. August. Am letzten Sonnabend starb »ach littige« Leiden im Alter von 77 Jahren 1)r. well Wilhelm Parow, früher ta Berlin, der sich um dt« Heilgymnastik verdient gemacht bat. Karl Andrea» Wilhelm Parow wurde 1817 zu GreisSwald geboren, wo sein Vater Johann Ernst Parow Prosessor der Theologie und Superintendent war. Aus dem Gymnasium seiner Vaterstadt vorgebildet, kam Parow 1835 zur Universität. Er begann sein medicinischeS Studium in GreisSwald, setzte et in BreSlau melier fort, und beschloß «S 1839 in GreisSwald mit der Doctor»Promotion. Al« Doctorschrlst liefert« er «ine Untersuchung über die sogenannte Lungenyrode, in der er einige eigene Versuch« miltheilt. Zu Lehrern hott« Parow in GreisSwald Schultz«, Hornschuch, Hueneseld, Knetp, Berndi und Seifert, «nd in BreSlau PurkiniS, Otto, Goevpert, Weadl, Heuschel, Benedikt Nachdem er dle ärztliche StaalSprusuag abgelegt hatte, ließ sich Parow 1^41 in GreisSwatd al« Arzt nieder. Er begründet« dort eine Wasserheilanstalt und veröffentlichte au« den Ersahcungen seiner PraztS Beiträge zur Wasjerheilkunb«, di« sü» ihr« Zeit wichtig war«». Di, von ihm vorgeschlagen« Kaltwass» - Be handlung wurde 1848 ln der Berliner Epidemie, wir berichtet wird, mit Ersola angewandt. Neben der Wasserheilkund« pflegte Parow noch die Heilgymnastik. 1854 errichtete er in Bona e,ne eigene Anstalt dafür. Zuerst übte er die von dem Schweden Ling übernommene Heilgymnastik. Später sägte er aus eigenem noch dl» Anwendung der tzetlmechanik hinzu. Zur Hebung der letzteren er dachte er einen „SelbslslreckungS-Apvarat". Etsrig bemüht war Parow sür die medico-mechanische Behandlung der Kranktzeilen eine wissenschaftlich« Unterlage zu schaffen Er nah,» zu diesem Ziel« zunächst dir Forschungen von Ed. Weber, koellikrr ». A zur Hilfe; stellte aber auch, wo diese nicht hinreichenden Ausschluß gaben, noch selbst Untersuchungen an. Insbesondere studirte er di« normalen Krümmungen der Wirbelsäule uud di« krankhastru Ver änderungen dieser. Dies« Arbeiten und hauptsächlich di« An- schauungrn, zu denen Parow dabei über die Entstehung der Rückgrat verkrümmungen bei Kindern gelaugte, veranlaßten wissenschaftlich« Fehden zwischen ihm und M Eulendurg, Hueter u. A. von den Veröffentlichungen von Parow sind seine „Vorträge über schwedische Heilgymnasrtk" (1855) und die „Studien über die physikalischen Bedingungen der aufrechten Stellung und die normalen Krüm mungen der Wirbelsäule" (1864 in Birchow'S „Archiv") zu nennen. Dazu kommen noch kleinere Arbeiten in Frorcep't „Notizen", in der „Berlin« Klinik" und ta Zeitschriften für Erziehung »nd Unterricht. * Ma-rttz, 1IL August. (Trl«gr»«m.) Hier starb der Universität-Professor and Senator Manuela Lolmeiro. Er war der Lehrer säst aller bedeutenden Männer, die gegenwärtig in Spanien al« Pollttker oder Rechtlgelehrt« eia« Roll» spule». Zur Geschichte der Leipziger Linderbewsthr. anstalten. ii. vierte lttetnktnder»e»adra»ftalt. Ge«r,enftr«tz, »2. Im Jahre 1853 faßten dt« Herren Kaufmann Amy Wilhelm Felix and Kaufmann Carl Voigt (ietzlerer Tdeildaber der Firma Berger und Voigt) den Entschluß, sür den nördlichen und nordöst lichen Theil de« dumaligen Leipzig« eine kiuderbewadranstalt zn gründen, di« vierte zu den drei bereit« vorhandenen! derienigen der „Vertrauten Gesellschaft", Ihalslraßt 5. gegründet 1833, der in der EiniUrnstrab« 19, gegründet 1844, und der in der Wiesenslroßr >8. gegründet l848. Di, Rücksicht daraus, daß sich gerade in der Nab« der nördlichen Bahnhös« und der an der Eisenbahn sich -„siedelnden Juduslri« «in» zahlreiche Arbeiterbevülkerung zujainmendrängle, also eine größere Zahl solcher Eltern, die unvermögend und durch ihr Gewerbe oder sonst verhindert waren, für die erste Erziehung ihrer Kinder selbst zu sorgen, mag neben andere» Gründen vielleicht für AuSsuhrung de« Entschlusses und zugleich ftle dl» Üßahl d«S Grund- siucke« mlt bestimmend gewesen sein Di» beiden genannten Herren . warben nämlich ideilS aut idrru rigeura Mittel», theil» unterstützt durch anderweit, Geschenke, «in Grundstück mit Garten, in der Georarn- ft.-ß« N». 22 gelegen, und ließen e« zunächst sür di» Zweck« der Antiall Verstellen I» dirsem Haus» ist die Anstalt noch ,«tzt untrrgetrocht i sie benutzt hi« im Wesentlichen dt« ebenerdigen Raume nebst dem Garten, dt« übrige» Räum« werde» vermiether. Nun g«lt e« zunächst «iu«. Hotel Stadt Dresden. I« dem vollständig reaovirten NestaurationSzimmer deS Hotel« „Stadt Dretdea" grüßt den Gast von der Deck« herab der Spruch: „Nach de» Tage» schweren Werke» Soll man laben sich und stärken!" Durch denselben ist die Bestimmung der freundlichen Erholung«, stätt», tu welcher sich allabendlich Mitglieder unserer besten Gejell- schaftSkreise zu fröhlichem MeiiilinaSau-tausch oder zu gemüthlichem Spiel zu versammeln pflegen, trefflich zum Ausdruck gelangt. Die nach den Intentionen deS Architekten Herr» Augustin ausgesüdr- len Wandmalereien verleihen dem Zimmer ein äußerst sreundliche- Bepräge. Recht» vom Eingänge machen vier künstlerisch auSgesührte Wappen den Besucher sofort mit dem im Local zum Ausschank ge langenden Bieren bekannt. Neben dem Wappen von Nürnberg findet sich bat von München, von Leipzig und von Pilsen. An der Wand aber reihen sich die Wappen der einzelnen deutschen Bunde«, siaaten aneinander. Freunde de» JagdsporteS werden sich überdies auch an dem prachtvollen, link» vom Eingang« angebrachten Geweih erfreuen, wie e» in solcher Größe und Schönheit nur weoig« seine« Gleichen auszuweiseu hat und daher mit vollem Recht in Halle präiiiirt worden ist. Die vorzüglich wirkende BentialationS- einrichtung bietet die auSreicheudste Garantie, daß sür frische und gute Lust stet« gesorgt ist. Die Bewirlhschastuug de« aus historischer Stätte befindlichen Hotel» (z«>gt doch da« innere Thor noch die Kugeljpuren de« Kampfe« vom 18. October 1813) hat vor nunmehr zeqn Jahren Herr Wilhelm Hupka übernommen und unausgesetzt sich bemüht, seinen Gästen den Aufenthalt in seinen Räumen so angenehm al» möglich zu gestalten. Bor mehreren Jahren hat er durch einen umsaffenden Umbau einen schönen Garten geschaffen, der in den Sommermonaten viel und gern besucht wird. Ein ungefähr 450 Personen fassender Garlensalon, welcher gelegentlich auch zur Veransiallona von Loncerten benutz! wird (da« Maikl - Ringler'sch« Tiroler-Ouintett hat bekanntlich hier mehrere Wochen bindurch mit großem Erfolge concertirt), bietet bei ungünstigen Witterungsverhältnissen Schirm und Schutz Für Freunde deS KegelspielS ist es sicherlich angenehm, zu hören, daß zum 1. October di« Errichtung zweier Kegelbahnen in Aussicht genommen ist. Die Bestrebungen des Herrn Hupka um dal Wohlbefinden seiner Gäste haben Len» auch die wodwerdienle Anerkennung gefunden, das zeigt sich namentlich in der stetig wachsenden Frequenz deS beliebten Hotels. Eine besondere Aus zeichnung sür Herrn Hupka bars wohl auch ln dem Umstand gesunden werden, daß da- sächsische Pnnzenpaar, al« es an der hiesigen Universität seinen Studien oblag, im Hotel Stadt Drceden gespcls« hat. Auch ist Herr Hupka zum königlich sächsischen Hoflieferanten, wtr zum herzoglich dessauischen Hoslraileur ernannt worden. Möge sich da« zweite Decennium der Bewirlhschaftung gleich erfolgreich uud erfreulich gestalten I Gerichtsverhandlungen. KS«t,l. Gchöffengrrlcht. 0. Lei-zi«, 15 August. I. Di« am 20. Juli 1870 in Schnee- verg geborene Weißwaarenhöndlrrsn Emma Minna Weiß handelt im Umherzieden mit den von ihrer Mutter augrsrrtigteu Frauen- Hemden, -Schürzen und »Röcken und kam vor etwa 5 Wochen mit sür ungesädr 50 Waare nach Leipzig. Hier machte sie im Anfang ganz gute Geschäfte, so daß sie bald von dem Erlö« 30 ^l nach Hause schicken konnl«. Dann aber trat eia Umschwung ei» und e« gerietb die Weiß in Noch. Zunächst sucht« sie sich dadurch zu helfen, daß sie «inen Theil der verbliebenen Waare» verfitzte. Der Psand- schilltng war aber bald verbraucht und sie mußte noch den Rest der Waare« auf« Lechhau» tragen In dem Gasthose in der Windmühlen- ftraße, ln welchem sie abgestiegen war, erreichte ihre Logisschuld bereit» 15 ^l; sie zog c» daher vor, ohne Bezahlung di« Wohnung zu wechseln, und zog nach der Pfaffendorser Streß« zu einer Frau B. welch« sie einig« Zeit später unter Zurücklassung einer MiethSichuid von 9 ^l ohne Abschied verließ, um zur Frau W. iu di« PeterSstrahe zu ziehen. Ihre vermögenSvrrbältniffe waren unterdessen so mißlicher Art geworden, daß die Weiß nun mehr zu vrtrügerelen verschritt, um sich Geldmittel zu verschaffen, und sie entwickelte darin bald eia« solche Dreistigkeit, daß da« aegen sie ergangene llethell mtt Fug und Recht sie al« ein« gemeingefähr lich« Betrügerin kennzeichnet. Am 1t. Juli spiegelt« die Weiß der Kellnerin M in der Kurprinz- straße vor, sie sei «ine geschickte Damrnjchneiderin. die in den besle» Familien beschäiilgi werdr, und fragt« beiläufig an. ob di« M nicht Arbeit für sie habe. Zutilligrr Wefie beabsichtigt« ein Kleid im Wertbe von 23 mit, welche« von der Weiß sofort durch Versatz zu Geld« gemacht wurde. In gleicher Weise schwin delte sie der Kellnert» K., die in einem Restaurant am KünigSplatz thatig war, Sammet, Zeug und Zuthaten zu einem Kleide im Ge- sammtwertbe von 43 ab. Auch dies« Geaenstäude nahmen den Weg aus- Leibdaus In einer Reihe von Fallen bat die Weiß sich sür eine zaklungssähige und zahlungswillige käuierin auSgegebe», sich als Tochter de« Jnjpector« aus dem Riltergute GlceSberg bei Schneeberg vorgestellt und vorgespiegelt, sie sei gegenwärtig bei ihrer Tanke W in der PelerSstraße zu Besuch, dort möchten di« aus gesuchten Waaren abgegeben und es würde dort Zahlung geleistet werten. Sie beabsichtige die Waaren selbst in Empfang zu nehmen, ohne sie zu bezahlen und durch Versatz zu Gelbe machen. Am 12. Juli erlangte sie aus dieje Weise im Geschäft voa K. in der Griminalsckien Straße ein gelbseidenes Chemisette, «ine Broch« und eine Blouse. Am Abend suchte aber die Verkäuferin die Weiß in ihr-:: Wohnung aus uud erlangt» auch aus vieles Dräogen die Be- zablung der entnommenen Waaren. Am selbigen Tage hatte die Weih sich im Geschäft von St. L K. am KSnigSplatz sür 3? ^l 50 Waaren ausgesucht, die aber nicht geliefert wurden. Ebenso erhielt sie di« im Laden deS Kammsabrikanten L. am Markt bestellten Waaren im Werth« von 13 25 ^ und die im Geschäfte von G. in der Grimmaijchen Straße für 14 aus Srrdit entnommenen Bijouteriewaaren nicht zugeschickt. Auch bei der Firma F. L L. in der PelerSstraße mißlang der Betrug, da ma» auch hier vorsichtig genug war. die auSgejuchten Waaren im Werihe von 7? ^l 70 »><bt zu verabfolgen. Dagegen ließ sich der Friseur F. im Thomas- gäßchen durch die odraerwädnten Angaben, sowie die weitere Brr- sicherung der Weiß, sie wolle ein Abonnement bei F. nehmen, bewegen, der Weih das Haar zu schneiden und zu brennen, sowie sie zu srisiren, ohne sofortige Bezahlung de« Betrag» voa 1 >l 25 -C zu verlangen. Am 21. Juli wurden wrttere Strasthatea der Weiß durch ihre Verhaftung «in Ziel gefetzt. Bei der Strafausmeffung wurde zu Gunsten der Weiß in Berücksichtigung gezogen, daß sie in Noth sich befunden Hot und bislang noch nicht bestraft worden ist. Tagegen wurde strafschärfend erwogen, daß die Weiß sich al« eine Schwindlerin gemeingefährlicher Art erwiesen hat, daß sie sich al« eine Betrügerin darftellt, die daraus autoeht, dir Leutr empfindlich zu schädige«, und daß sie durch dir grotze Zahl der betrügerischen Handlungen «ine ftrenge Strafe verwirkt hat. Es wurden Einzel- strasea von 1—7 kochen autgeworse« und au« den 23 Wochen betragenden Einzelstrasea eine Gesainmtsirase von 5 Monaten Gesüngniß gebildet, von welcher Strafe drei Weche» auf di« erlitten« Untersuchungshaft ft» Anrechnung gebracht wurden. Sport. - Der Bezirk Lektzzig vom Gau 21, Sachsen, de» Denische» Rodfahrer-Bund«« veranstaltet am Sonntag den iS. August «ine gemeinsame Bezirkt-Laac-tour nach Dessau und Wörlitz. Di« Abfahrt erfolgt früh 5 Uhr vom Rosenthalthor. * Der „Frankfurter General-Anz." meldet über di« Rennen »m die Weltmeisterschaft an« Antwerpen: August Lehr hat di« Meisterschaft über die elastisch« Strecke, die englische Meile, gewonnen. Etwa 30 der bedeutendsten Fahrer aller Länder nahmen an dem Rennen Tbcil, drei Mal hatte Lehr zu kämpfen und jede« Mai ging er al« Erster über da« Band, zuletzt seinen erbittertsten Regner, den Holländer Eden, um einen halben Meter niedcrzwingend. Deutsche, Engländer, Franzosen, Holländer, Belgier. Irländer, Schotten, Norweger, Dänen und Süb-Asrikaner nahmen an dem Kämpft Theil, und ein Deutscher, «in Frankfurter war e«, der schließlich die Palme de« Sieges davontrug. Zu den Rennen und dem internationalen Sporicongreß waren al« Vertreter de« Deutschen Radfahrer-Bunde« besten beide Vorsitzenden, Bogel-Königlberg und Weber-M-Gladbach, sowie der Vorsitzende de« Sportausschüsse», Martin Windbichler-Fraakfurt a/M„ anwesend. Die Mei'.en- Meisterschasi wurde in sieben vorläusen gefahren: Re zwei Ersten jeden Lause« kamen in die Entscheidung, sür die aber nochmals aus den vierzehn Siegern der erste» Runde zwei neue Vorläuse gebildet wurden, so daß schließlich der Deutsche Lehr, der Holländer Eden und die Engländer Brown und Broadbridge den Entscheidung«, laus bestritte», den Lehr gewann. Nachdem der deutsche Meister di» Meile davongetrogen hatte, startete er in der lO-kil»Meter- Meisterschaft nicht mehr, di» daun an Ede» fiel. die M gerade damals, sich ein Kleid audrrn zu laste», sie gab daher i» gutta Glaub«, „ di, Wahrheit der Angabe, d« Weiß dieser Lader, Sommerfrischen und Reisen. * In Lchevruingr« befinden siib gegenwärtig der Groß Herzog von Sachsen, die Prinzessin von Schaumburg Lippe, Schwester de« deutsche» Kaisers, die Erbgroßbrezogi» von Baden und die Prinzessin Albrecht von Preußen. Der Khedive von Egypten Hai mit seinem aus 10 Personen bestehenden Gefolge vorübergehend Schcveningen verlassen und sich zum Besuche der Ausstellung nach Antwerpen begeben; der Fürst besichtigte letzter Tage mit großem Interesse die Schleuß«» in Kotwyk, welche den Ausfluß des alten Rhein« ins Meer bilden und äußert« die Absicht, am Nil gleichartig» Werk« aalege» zu laffe». vermischtes. — Halle a. S.. 15. August. In der Provinzial- Irrrnaastalt bei Nietleben haben seit einigen Tagen einige Erkrankungen und auch ein Tode-fall an Dysenterie (Ruhr) stattgefunden und find zur Anzeige gebracht worden. Die hierauf unter Zuziehung de» königlichen KreiSphvsiku« Herrn SanilätSraib Vr. Fielitz ersolatr Section der Leiche bat mik Bestimmtheit ergeben, daß es sich um keine andere Krankheit, namentlich nicht um choleraverdächtige Er krankung, handelt. (Hallische Ztg.) o Gera. 15. August. Bei einem Neparaturbaue im Psarrhause de« oberländischen Orte« Seudtrndor wurden dieser Tage in der Kücheustube zuerst einige Häode voll loser Geldstücke und daun etwas tiefer ein Tops mit größeren und kleineren Silbermünzrn gefunden. Dieselben stammen au- dem lk. und 17. Jahrhundert (die Jahreszahlen reichen von 1585 bi» 1662). Tie Mehrzahl hat die Größe von Thalrr- und Aünsmarkstücken ; doch finden sich auch zahl reiche von kleinerem und mittlerem Umfange vor. Alle Münzen z«igtea sich, als sie gereinigt waren, gut erhalten Manche flammen au« Braunschweig; aus vielen stehen die Worte: »Zwei Mark in reinem Silber. l)eo et Uatriae ' Diese baben jedoch nur dir Große von Zehn- und Zwanzig- Pseanigstücken. Merkwürdig ist. daß der nunmehr gebobeor Schatz trotz verschiedener Reparaturbaulen so lauge Jahre unealdeckt geblieben ist. Welchen Werth der Geldsund bat -hauptsächlich für Sammlungen und Alterthum«sorschrr), läßt sich zur Zeit »och nicht bestimmen. Gtnc Wahrsagerin bat kürzlich in Solingen großes Unheil augerichtcl. Einer Ehefrau, die sich von ihr weissagen ließ, hatte sie so viel thörichle« Zeug in den Kops gesetzt, daß die Aermste in geistige Umnachtung fiel und — starb. Der Fall hat aber »och ein weitere« beklagenSwerthe« Nach spiel gehabt. Der Mann jener Unglücklichen nahm sich deren traurige« Ende so zu Herzen, dag er trübsinnig wurde. Bor einigen Tagen brachte man ibn, wie die „Magd Zkg " schreibt, nach Bonn in eine Irrenanstalt. Gegen die „Seherin" und deren Mann, der ihr bei ihrem Firlefanz Hilfe leisten mußte, schwebt «ine Anklage wegen Betrüge«. — Köln» 15. August. Bei den weiteren unter cholera verdächtigen Anzeichen erkrankten Personen wurde Brechdurchfall sestgcstellt. Desgleichen ergab die behördliche Untersuchung de« Nhemwassers, daß darin keinerlei schädliche Bestanbtheile vorhanden smd. Gcgenlheilige Meldungen sind uuwahr. ----- Ueber ein schweres Brandunglück inLabischin, dem vier Menschenleben zum Opfer fielen, berichten KöniaSbcrger Blätter nnlerm 12. d. MtS. Gestern Nacht >/,l Uhr schreckten die Feuerglocken die Bewohner unseres Stäbchens abermals aus dem Schlafe. In der Töpferstraßc neben dem Spritzenbause, gegenüber der Synagoge, brannten das Hau- des Schänker« Lippmann und das Nachbar bauS des Pferdehändler« Joseph. Aus dem Bodeu des Lippmann'scheu Hause-, wo viele alte Kleidungsstücke und Lumpen lagerten, fand das Feuer, das dort Wahlschein lich in Folge von Fahrlässigkeit entstanden war, reichliä'.- Nahrung. In der Erkerwohnung des Hause- wohnte di: Witlwe Machol mit ihren drei Kindern, einer Tockter von 18 Jahren und zweiSLHnen vonlOundllIahrcn Alle vier Personen sind in den Flammen umgekommen AuS dem ersten Schlummer erwacht, hatten sie wahrscheinlich versucht, ihre Wcrtbsachen zu retten, der Weg war ihnen aber durch die lichterloh brennende Treppe versperrt. I» dem durch die Lumpen verursachten Qualm sind sie jeden- all« in wenigen Augenblicken erstickt Ihre balbverbranule» Körper fand man später vor brr Thür ihrer Wohnstube. AuS dem Giebel des Nachbarhauses spraug eine Frau hinunter und verstauchte sich den Fuß. kl. Nürnberg, 1b. August. (Privattelegramm) Walbrodt spielte in der letzten Nacht gegen 5 t Gegner »gleich, gewann 42 und verlor 5 Partien; 4 blieben remis Degen de» überraschend günstigen Ergebnisse« wurde Walbrcdl lebhaft beglückwünscht. — vorn, 14. August. Congrrß der Thierschutz vereine. Ja der NachmittaaSsitzuug sagt Schulz-Hamburg! Der Mensch gehorche dem Gefühl und dem Verstände. Das Gefühl sei dem Verstände untergeordnet. Redner tadelt di: Uebertreibungen im Kampfe gegen die Bivisrction. Der Congreß habe keine andere Aufgabe, als gegen die Miß bräuche einen Beschluß zu fassen. Dünkel-Leipzig ver- urtheilt eine Wissenschaft, die solche Mittel braucht. Wit- mann-Köln meint, die Aufgabe de» CongresseS sei, nicht die Bivisection abzuschaffen, sondern gegen die Miß bräuche derselben Stellung zu nehmen. Beringer - Berlin: Man solle das Volk, namentlich die Jugend, sittlich erziehen, denn in Tausenden von Dörfern laust die Jugend, um zu sehen, wie nicht betäubte Schafe und Schweine tundenlang mit dem Tode ringen. Duval-Marseille »er- theidigt d,e Bivisection, durch welche die Wissenschaft greße Fortschritte gemacht babe, und schließt sich dem An trag an, einfach die Mißbräuche zu unterdrücken. Damalin (Arzt in Hannover), äußert sich in gleichem Sinne. Heute, wo gewisse Krankheiten zahlreiche Opfer fordern, soll: man nicht dem Arzte eine Waffe aus der Hand nebmcn und die Menschlichkeit mit der Menschheit verwechseln Er protestirt gegen die Uebertreibungen. Wichmann (Arzt in Lübeck) redet gleichfalls zu Gunsten der Bivisection Gmeiner-Benndorf (Sachsen) will mäßig vorgeben, Han: in Hand mit den Aerzlen, die auch ein Wort in dieser Fra-- haben. Colane-London (englisch sprechend), giebt Ausku.nt über die englischen Gesetze, betreffend die Tierquälerei »nd die Vivisektion. Sie hätten kein wesentliches Resultat gehabt. Er ist der Meinung, mau solle vorsichtig Vorgehen. Act Raemy-Freiburg (Schweiz) spricht gegen unnütze und frivole Experimente. Man solle mäßig in seinen Forderungen ver gehen. Dann nahmen noch drei Redner das Wort P>ä!al Landsteiner (Referent) meint, seine Grundidee, Krieg ge-.cn die Mißbräuche, sei nicht bekämpft worden. Hieraus wurde die Di-cusston geschloffen. Der Congreß spricht sich mit großer Meyrheit gegen die Mißbräuche au». (Frks. Zig) -- Livorno, 10. August. AuS einer Danketkundzelunz, welche die beiden hier erscheinenden Blätter „Gazetta L.. . uese" und „II Telegraf»" an alle Jene richten, wclcbc i! ::cn und der Witlwe ihre» ermordeten Redakteurs Giu'cpp: Bandi ihre Theilnabme erwiesen, entnehmen wir, daß d.i Hinterbliebenen Bandi'« wenigsten« der Kummer uni ki: materielle Existenz erspart ist, denn wie diese Journale mit theilen, wurde der Wittwe und den Vormündern der »iiü: iäbrigen Kinder Bandi « von der Ersten Oesterreicblfbcn Allgemeinen Unsallversicherung«-Gesellschast in Wien der Be trag von 30 000 Lire auSgezahlt. --- Kapstadt. 25. Juli. Al« der Untersecretair der Cap- Colovir, de Smith, kürzlich die Robben - Insel, den Ausenthalt der Aussätzigen, besuchte, ere>gneten sich riclc peinliche Scenen. Die Aussätzigen hat der Bericht der Eommiffare verstimmt, wonach einige von ihnen, die von selbst geheilt worden sind, entlassen würden. Erst kamen die Männer, schließlich aber rückten die Frauen aus ibn los. Die Männer halsen darauf den Weibern. Schließlich miißkc die Polizei Ordnung schaffen. Diese wurde aber nicht co- bergestellt, bi« die Polige» ihre Revolver abgefeuert biltc Leider wurde ein Aussätziger getroffen. Endlich berubui.., sich die Au-sätzigen. De Smith versprach, daß eine linier suchuag zur Klarstellung ihrer Beschwerden abgehallcn werden solle. Mittlerweile hat die Regierung 20 weitere Schutzleute nach der Insel gesandt. Verintwortllchrr Redoeteur Vv. Her». KRchltny i« Lek»»!». F», de, «nfikaltlche, Dhell Proftffor vr. O»r«r G«»l iu «elpzi».
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