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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894112302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894112302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-23
- Monat1894-11
- Jahr1894
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8474 —— — — VolksmrthschaMchkS. U>» Kr hisst, AHE desttmnrtr» Sendnnge» sind »» richte, a» h«, nerankwortUcha» »Eacte« deflrlbeo L. G. La»« t» L«t»»t». — Vvrechzelk: »,r »«» IS—U VHr Sor». «ch »a, 1—S ll>» Telegramme. F Oatlawist, 23 November. (Privat - Telegramm.) Bebuss her Förderung der Fleischaussuhr sieht aus den russischen Bahnen di« Einführung geänderter Tarif« bevor. Vermischtes. Leipzig, 23 November. *— Maschinenbaus» st altGolzern (vor in GotischaldL Nötzli). Tie Bilanz am 30 Juni >694, sowie das Gewinn- und Berlust-Eonio besinden sich unter den Inseraten aus Seile 6172. 8 Ehemmtz, 22. November. «ürsenstunbe iür die Textil- industrie. In der kürzlich«» Beriammlnng inaren die unerdön »iediigen Baumwollpreis« der vorn, hinlichste tüc-piachsgegensianb. Es dürsten deshalb einige Notizen über srühere Preise und über die Erzeugungskosten amerikanischer Ban,»wolle von Interesse sein. Middlia, in r>»er Pool Zabr Helft» Preis« Iadr Höisfte Prell» I8«7 «8 it, «jft (»olitilche Wirr,ni Ix>« 2,', >1 18«d «p 3» s ft tin Äuckion soll einmal 3 u 22 ft genommen tnltt» IN', «I »orden sei»! lift-titt 3l»« >i I8NI«) 3,«ft l-^nx» -eftftt»« 3,78ft IN!«!« k>>i, ft >2/11 6« 2 »bk ft (»aber c» «nler dem je nolirlen doidften Prei». Erzeugungskosten von Baumwolle im Norden mit knnst- lichem Dünger und ca. 170 Pfund Ertrag per Acre ca. 7 o, in Texas ohne Dünger und bei 250 Psund per Acre 5,2 o. Ter Ertrag der Bauinmolliaat ist hierbei schon in Abzug gebracht. — Ergebnis: 3 6 Verkaufspreis in Liverpool entspricht ca. 0 e, ab 10 Proc. Gewichtsverlust und Liverpooler Spesen 0,6, Durch- sracht Texas-Liverpool 1,25, Spesen im Innern 0,25, zusammen 2,10, bleibt dem T«xaS-P slanzer 3,20 a. Dagegen Koste, preis: in Teras 5,20 a, im Norden 7c. — Dass niiler solll,cn Berbältnissen i,n nächsten Jahre eine ganz bebentende Verringerung de« Baumwoll-Anbaues »intreten m»li, ist lür leben Kenner der Verhältnisse sicher. — Es darf unter dieser Vorausietzung auch eine angeblich „gewachsene" Ernte von IO'/. Millionen Ballen nicht er schieß», den» nicht nur, daß alle einiger,,iasjcn dazu iüliige» Vflanzer ihre Baumwolle zurückbalten werden, oürslen auch Spinner und Capitalisten von dieser noch nie dagrwe>e„e„ Gelegenheit, Baumwolle 2 c. unter ProduclionSkoslen zu kaufe», »mkang- i-'ich Nutzen zieben. Schon jetzt haben die amerikanischen Spinner l einahe doppelt so viel Baumwolle genommen als im 'Vorjavrc. — Berücksichtigung dieser Berbaltnisse, sowie des UnislaudeS, das; die neue Baumwolle erbeblich grossere Absallverlusle ergiel-t als die ichön» vorjährige, beschlossen die Bereinigunge» Sochsiicher Banin woll- und Bigogne-Tpinner, einein weilen» Drncke der obuehin schon außerordentlich Niedrigen Garnpreise cnergischcn Widersiand entgegen zu setzen, besvndcrs La auch die Beschüsligung der Spinnerei eine anhaltend gute bleibt. *— Export nach Nordamerika. Tie amerikanische Handels- 'Agentur z» Glauchau exporlirte im vergangenkn III Quartal 1604 im Vergleich zu den drille» Quartalen 1602 und >603 nach dem vorliegenden Material: »rittet 1^« T oUar- Teiiar» Porzellan 17 522 13 026 >0 357 Kieidecsloffc .... 459 029 407 326 6l4 6i!6 Glacdhnndschubk . . . 17 667 13 695 21 431 Baumwollene Strümps,: 73 ,35 66 236 6l 6>4 Seidene Sttümpse . . 16 643 l l 475 4 >60 Wollene Strümpfe . . 9>7 965 106 Leinenwaaren .... 2 345 164 664 Webmaschinen.... 1 022 — — Unterkleider .... 3 201 2 512 I 454 Garn 205 507 213 Bürsten — — 391 Elieiibemknöpse . . . — — 704 Zucker — — 467 Gesammt-Ervort 596 456 516 935 716 013 Recht erfreulich war hier der 'Aufschwung im letzten Monat -ei Quartal« in Kleiderstoffen, welche de» Hauptexvoriartikel diese» Tislrict» bilden: cs scheint doch, daß der neue Zolltarif überall eine Besserung de» Export-; z„ Stande gebracht Hut, ivie wir schon in viele» unserer Exporlberichle nachgeiviei,» h>:ben. Oila>chand'chnbe überslügelte» sogar diesmal den Export des drillen Quartals 1602. und sind auch im lausende» Quartal recht gute Ordre; daraus eiu- gcgangen Der Export würde hier »och größere Juble» answeisen, wenn die Rechnungen mit kleineren Beträgen nnter hundert Dollar» beglaubigt werden müßten, was jedoch nicht der Fall ist. Es wurden gerade in dem vergangenen Quartal oorziiglich ln Leinen- waaren, Garn, Bürsten und Knöpfen sehr viel derartige Sei,dünge» gemacht, die natürlich nicht in den gegebene» Exporizissern er- scheinen können. iB. L.-A.) *— Nagel L Wentz, Bierbrauerei Glaucha», Eommandit-Gesellschast aus Aktien zu Glaucha». Die Gtsellschaslsorgane baten di? Uiiiwandlung der Aktien Nr. 206 bi» 265 in vollberechtigte Aktien zum Wertbe von 75 Prok. beichlosse». II. Pirna, 22. November. Hinter den „eisernen Gardinen" be» jinde» sich seit Dienstag Abend der Direktor Weiß von der hiesigen Vereinsdank, sowie dessen Stellvertreter Ohnsorge, dessen Verhaftung nach einem längeren Verhör ecsolgle. Im Publicum wurde dies neueste sensationelle Eapitel unseres Ba»k- Lrama« erst später bekannt: nachdem man aber nun Gewißheit darüber bat, laßt sich i» Verbindung damit auch nur sage», daß da» Einschreiten der Staatsanwaltschaft allseits „nt größter Befriedigung begrüßt wurde, da in der Tdat Dinge geschehe» sein miigen, welche die strengste richterliche Untersuchung erfordern. Im Vorder gründe steht dabei die außer allem Veihaltniß stehende übergroße Beleihung eine» industriellen Etablissement« i» Hütten bei Königslein, dessen Schuldeneonlo die Summe von 600000 .st übersteigt, ohne daß auch nur einigermaßen die ersorder- Uche Deckung vorhanden wäre; nächstdem giebt es aber auch sonst »och mannigsache faule Operationen, welche den Aus- sichtsrath veranlaßten, de» nunmedr im sichern Gewahrsam be- kindlichen Direktor de» Betrüge« sowie der Verschleierung ,c. zu beschuldigen. Die Führung der Bücher soll in letzter Zeit eine recht fragwürdige gewesen sein — gewiß ebensall» ei» Grund, der das Verlangen rechtfertigt, daß der bisherigen Bankleilung, welche das ihr zugewendete Vertrauen anscheinend in so schnöder Weise miß brauchte, in der energischsten Weise der Proceß gemacht werde. Existenzen stehen auf dem Spiele, und immer bedenklicher aiißcr» sich bereit- die Folgen der Bankkrisis, da ganz augenscheinlich ein für die Pirnoer Verhältnisse gewaltig zu nennendes Eapital total verloren geht. Mit der grüßte» Spannung wartet man aus die heute angekündigte General-Versammlung, in welcher der Aussichts rath über den Stand der Tinge lpecrellen Bericht erstatten will. Mochte sich im Interesse unserer schwer in Mitleidenschaft gezogenen Geschäftswelt die Situation doch »och etwa» besser erweisen, als dir» zur Stund» bei dem allseits dominirendea Pessimismus leider angenommen werden muß. Actienbierbrauerei zu Relsewitz. Dem Geschäfts berichte aus das vergangene 26. Betriebsjahr znsolge hatte die Brauerei im Vergleich zum Vorjahre über sehr hohe Hopsenpreise und höhere Gerstenpreise zu klagen. Die Mehrausgaben dafür haben ohne Berücksichtigung der geringeren Malzausbenie den hohen Betrag von 28 0-13,70 G> ausgemacht. Für den Biernbiotz war die Witterung de« vergangenen Jahre» die denkbar ungünstigste, so daß die Gesellschaft Müde hatte, ihren Absatz aus onnadcrnd derselben Höbe wie im Boriahre zu erhalten. Derselbe betrug insgesammt 74 200 1,1 4l I gegen 74 605 kl 10 I im Vorialire, woran das Flaschenbiergescha'i mit 6 006 375 Flaschen partieipirt Dabei zeigt wiederum der Absatz in de» schweren Bieren eine Zunahme, der jenige in de» leichten Bieren eine Abnahme. In der Ziegelei war die Production durch die ungünstige Witterung sehr erschwert, da gegen war der Absatz ein um 724 246 Stuck höherer al» im Vor jahre und dementsprechend auch der Verdienst ein dcsserer. Ter Reingewinn betragt 176 662 03 Hiervon soll nach Abzug der statutarisch und vertragsmäßigen Tantismen «ine Dividende von 21 Proc. — 157 500 Gl verlhei.t werden Q kltera, 22. November. In der heutigen Gencral-Versammlung der Geraer Actienbierbrauerei ju Tinz bei Gera waren 17 Bctionair» mit 65l Actien, die 645 Stimmen vertraten, an- wesend. Der im „Leipz Laqedl." seinem wesentlichen Inka»» nach bekannt gegeben» Geichgstsbericht sowie der Rechnungsabschluß aus das Brtri»bs,obr >603 04 wurde zur Kenntnisi gegeben und derselbe vom Aussichlsrath richtig gesprochen. Die Ergänzungswadl des Aussichisraibes ergab die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder Herren Lrlopp und Kuhn. — I» der EoncurSsache des Gustav Leutzsch soll eiue Adschlagsveilheilung an die uichtbcvorrechtigten Forderungen in Höbe von 12 Proc. derselben erfolge». wozu «1806,70 Gl verfügbar sind. t'r Berit«, 22. November Deutscher Handelstag. Unter dem Vorsitz des Präsidenten de« Deutschen Handel-tages, Ged Com- inerzienrath Frentzel (Berlins, fand heute in der Reuen Friedrich- slraße 53 54 eine Ausschußsitzung des Deutschen Handelstages statt. Die Ausschußmitglieder Hallen sich sehr zahlreich «tngesundea. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete der Entwurf eiael Gesetzes, betreffend di« Bekämpfung de« unlauteren Wettbewerb«. Der Generalsecretair de« Deutschen Handels- taqe», Eonsul z. D. Annecke, behandelt« da« Thema in längerer Rede. Nach sehr langer Debatte gelangt« folgende Resolution zur Annahme: „Der Ausichuß de» Deutichen Handelstage« erkennt die Nolkwendigkeit erwelierten geietzlichen Schutzes gegen den unlauteren Wettbewerb und gegen den Verrath von Fobrik- nnd Geschäftsgeheimnissen an, er empsiedlt aber dringend, «in« rechtzeitige Veröffentlichung de« bezüglichen Äesetzentwuris «in- trele» zu lassen, um dem Deutschen Handelstag«, sowie den betdeiligten Körperschaften Gelegendeit zu geben, sich über den Inhalt des Ent- ivnrss zu außer», eke derselbe zur geschäftlichen Behandlung den gesetzgebenden Faktoren vorgelegi wird." — Alsdann reserirle Geh Evilimerzienralh Frentzel über die Errichtung einer Een trat steile behüss Vorbereitung künftiger Handel« - uertrüge. Der Redner befürwortete, die Centralslelle mit dem ständige» Bureau des deutschen .Handelstage» zu verbinden. Ter Ausitmß nahm von dem Referat Kenioniß. — Im Weiteren de- schg'llgte sich der Ausschuß aus Anlaß eine« AuiraqeS der Handele- lammer zu Eassel mit der Förderung de« Aussuhrhanbels und außerdem mit dem Enlwuri eine« Gesetzes, betreffend die Er weiterung der Unfallversicherung, lieber beide Gegenstände referirte Eonsul Annecke. Em Beschluß wurde >edvch noch nicht grsaßt. iondern d,e weitere Verhandlung auf morgen (Freitag» vertagt. — Heute Abend sank nach Schluß der Verhandlung im Holci „Zum Ka-'erlwi" ei» genieinichastliches Abendessen statt. Berlin, 22. November Vom Geldmarkt. Tie außerordent liche GelZlüIsigkeit, welche sich icklv» seil lunger Zeit in ausfälliger Weise zeigt, Hut seit einigen Tage» noch lvesenllich zugenolnmen, und zwar anscheinend in Fo.ge der recht beträchtliche» Lummen, welche die russiiche Regierung nach hierher zui Verstärkung ihrer Guthaben gesendet hat. Tie Geldsllliügkeit äußerte ßcki nicht nur in der Leichtigkeit, mit der sich bas Prolong'tionsgeichüft alnvickelt. sondern auch in der Fesugk-it und Lebvasligkcit brr Anlagewerihe, ganz besonders aber der inländische» Fonds. Geld sür Prolongation«, zwecke ivar beute mit 2' , Proc. reichlich ongebvien, ohne Laß sich hierzu Nehmer fanden. "-Deutsch-russischer Schisssahrts - Vertrag. Einer Berliner Meldung zufolge schweben zwischen Deutschland und Ruß land Unterhandlungen betreffs Vervollständigung de» zwischen beide» Staaten geltenden S.tilsftahrls-'Vertrages. T>eie Verhandlungen ßud kurant zurück',usükeen, daß Rußland im Lause diese» Sommers eine Zolleaulion sür die »ach 'Rußland einirelenden deutichen Fahr zeuge gefordert Hai. Hierdurch sollte der Gefahr einer Defraudation des Zolle» sür da» nachträglich eima an russische Rheder verkaufte Fahrzeug vorgebengt werden, indem die Zollcantivn eingezogen wurde, sobald das deutsche Fahrzeug das rußlsche Lchissiahrtsgebiet n'chl innerhalb bestjminter Frist verlassen hatte. Die deutsche Regierung reelaniirle gegen diese» Vorgang, indem sie erklärte, dasi der deutsch-rusiische Handels- und Schiss'ahrts-Vertrag in den ein schlägigen 'Artikeln 13 bis >7 keine Handhabe für die Erhebung einer solchen Zollcaution biete. Diese Reclcimaiion batte die temporäre Ailihebung der Verordnung de» russischen Finanzministeriums zur Folge Jndeh icheiut die deutsche Regierung sich nun veriragsmägig und dauernd gegen eine Erneuerung dieser Vertilgung schützen zu wollen und deshalb die Vereinbarungen neuer verlragsmüß ger Be stimmungen über die Zollbehandlnng der deutschen, nach Rußland gelangenden Handelssckülse cinzuslreben *— Deutsch e Schwindler in London. Wir machen unsere kausmännischen und industriellen Leser aus die Anzeige der „Köln. BolkSziq." aufmerksam, in weicher alle durch die namentlich aus- geiüdrten acht Londoner Schwindel-Firmen zu Schaden gekommenen deutichen Häuser, die durch da» 'AuslnniiSbureau L. Lehnert bezw. Lima» Eo mit jenen Firmen in Verbindung kamen, auigesordert werde», sich z» melde». I» dem seit 1887 in der „Köln. Bolksztg." durch hren Londoner Mitarbeiter Rollo geführten Kampfe gegen die »liier den, Name» „Lchliltensahrer" bekannt gewordenen deutschen Waarenschwindler in London, welche gewerbsmäßig und im großen Unisai ge die deutichen Fabrikanten dadurch auSbknten, daß iie von ibniii die Lieferung der verschiedenste» Waaren er- schleiche», welche sie vit versilbern und nie bezahlen, kommt es endlich durch eine Klage de» Bureau» L. Lehnert zu dem von der Zeitung längst erwarteten Processe in London, der einen sehr großen Umfang annehme» dürste. In diesem Processe will das genannte Blatt der englischen Jur» das gesammte, in seinem Besitz befindliche Material zur Erhärtung der Behauptungen seines Mitarbeiter» vv>legen. Wenn dieses Material auch schon nach allen Richtungen hi» beweiskräftig und genügend ist, so liegt eS doch im Interesse des Schutze» des deutschen Handels im Auslände, diese« Material »och möglichst zu vervollständigen. Daker die ergangene Anssorderung. Zur »ädere» Jnsormalion über die Sache über sendet die Zeitung allen Jnteresienten, besonder» allen geschädigten Hänier», die letzterschienenen Artikel aus 'Verlangen gern kostenfrei. " Personal notiz. Herr Heinrich Leo von der Firma Delbrück. Leo k Eo. scheidet mit Ende de» Jahre» seines hohen Alters wegen aus der Firma auS, die er mit begründet Hai und in welcher er seit nahezu 40 Jahren thätig ist. xz Der Verein den tscher Eisen - und StahlindustrieUer hält am >3. Decembcr d. I. i» Berlin eine Vorsiand-sitznng ab. in welcher »eben geschüstlichk» Angelegenheiten die aus die Unfall- Versicherung bezügliche» Geieyentwürse, sowie die Frage der Doppel- besteuern»,, von außerpreußischem Grundbesitz »nd Gewerbebetrieb durch die Gemeinde» zur Besprechung gelangen sollen. *— 'Vom internationalen Getreidemarkt». Die sür Europa schwimmenden Zufuhren von Weizen und Wetze ii niedl haben in letzter Woche nicht erheblich zu- qenommen. Es waren uiilerwegs am 1V. Rer»r >«» 12.Ne»br v«« Ä>. »tovbr Ifti« Weizen und Weizenmehl L-uurler» Quarikr- Quatttr» nach England . . . 2 309 000 2 239 000 2 926 OM nach dem Festlande . 1 I26ll»0 l l2l 000 1 063 Olli) zusammen 3 437 000 3 360 000 4 Oll OM Mai« 310 0l>0 266 000 552 OM Gerste 1 336 000 1266t>00 1 739 0»! Roggen 395 000 3700M 300 OM Rapssaat «2 000 63 OM 97 OM Von Len I 128 000 Quarter« Weizen und Weizenmehl, die sür das Festland Ordre haben, sind 150000 sür Frankreich, 275 000 nach 'Antwerpen, 250000 nach Holland und der Rest nach Deulichlond, Italien und verichiedenen anderen Ländern bestimmt. Die Ad- ladangen der baupliächlichslen Exporiländer sind trotz der höheren europäischen Preise schwächer als in der Woche vorder gewesen ES wurden von Rußland exportirt in den Wochen endend am 17. Sioedr INP4 I». «erde »«« ln. iNordr »ft» 1». >,!o»i>r t!«t Quarter» Weizen. Roggen Gerste . Haser . Mais . Diese Abnahme der Ausfuhr ist gerade bei Rußland um so aus- fall,»der, als um jetzige Zeit die süLrussische» Häfen noch so viel wie möglich vor dem bald zu erwartenden Schlüsse der Schisssadrt auszuiukrrn pflegen. Ob vielleicht wegen des Ablebens de- Kaisers Alexaiider i» den russischen Hosen an einem oder mebreren Tagen die Arbeit rndte, ist uns nicht bekannt, jedenfalls würde dieser Um stand eine Erklärung sür den Minderexport bieten. Von Ostindien sind die letztwüchentiichen Exportzissern wieder klein: es wurden aus den drei Haupldosen Bomdan, Kurrachr« und Kalkutta verschifft in den Wochen endend am Qiiarlcrs Quarter» Qual Irr« Quarter» . . 371 360 461 4M 506 750 43 l 600 . . 135 3M 175875 66 7M MIM . . 291 06t) 392 4M 319 410 120 OM . . 250 000 149 .NM 212 200 40000 . . 69 175 46 950 975 18 4M Weizen nach England . . » noch dem Festland«. 17 Nor 180« Quaei-i« 1000 19 000 IN. Nor 180« Quarter« 49 OM )S Nor >8!« Quarter« 4» MO 16 000 zusammen 20000 49 00» 56 OM RapS nach England . . . I 000 1 tlOO — » nach dem Festland« . I6l»I0 I OM 8l>«0 zusammen 17000 2 00» 8 OM Leinsaat 24 OM 7 000 26 OM Die Vereinigten Staaten Amerikas geben folgend« Abladung«» von beiden Küsten aus: in den Wochen endend am 17. Rcvkmdkr 10. Dtorknidkr 1VV4 1K November 1v08 Weizen Quarter-. 100000 255 000 108 0,« Mais . . L'000 I2««0 07000 Mebi Sack . . 172000 1,10000 211000 Die Abliesernngeir der amerikanischen Farmer dletden zwar kleiner als in den Borjahrrn, siehe» ihnen doch oder »ich» mehr G dem bisherigen Maße »ach. Es kamen an die acht Hauptmärkte Lhicago, Milwaukee, Toledo. Detroit, illevelaad, St. Louis, Peoria und Tuluth in Lea Wochen endend am wni'ii vr»>« 186« l8t>« IIS Quarlers Quarter- Quarter- Quarr er« Quarler» 17. November 550 OM 678 375 655 000 167 200 346 850 l». 49 l 250 648 OM 8I75M 122 300 300 OM 3. » 513 750 765 125 983 750 118 4M 255 150 27. Lctober . Ml 250 775 500 1 OM 250 103 950 335 300 18. «Ioi-embkrlS>» ü,r. 030 160 319 803 756 448 Nach Bradsireetscher Ermittelung hoben sich die Bestände diesseits der Feisengebirqe um l 200<«0 Bulhels vermehrt, das ist nicht viel mehr, als die ossicielle Ausnadme angiebt. Schon in der Vorwoche berrschte zwilchen beiden Erhebungen eine auffallende Uebereiir- sliiiiinung. auffallend deshalb weil Bcodslreel« Angaben rin erheblich w.ileres Ausnahmegebiet zu Grunde liegt als de» amtlichen Zahlen. Man wird sich die jetzigen unerheblichen Differenzen der Bestand- vermehcuiig nach beiden Quellen daraus erklären müssen, daß an den kleineren Eievalorplätzen die Zusudren adgenommen haben und die Vermehrung kost allein aus die bedeutenderen, von der Regierung conlrolirien Lagerplätze entfällt. Tie Behände jenseits der Rockn Mountains hoben sich um 700 0t« Bushels. von 13 700 000 aus IssOOOl« Buibel«, vermehrt. Insgesammt betrogen die Vor- rolbr der Vereinigten Staaten von Weizen I24 8>«000 Bulhels gegen I04 672 0>« gleichzeitig 1803, also rund 20 Millionen Bulbeis mehr. Tie gejaminltii Abladungen an Weizen und Weizenmedl aus den Bereinigten Staaten, Eanada, Argentinien, Auiiealien, Indien und Rußland betrugen 775 0«« Quarter» gegen 975 000 in der Woche zuvor und 960 000 gleichzeitig 1893. Argentinien Iiesene diesmal dazu 35 000 Quarters, Aiisiraiien 15 000 Quarters. In England betrug die Zusuhr vom Auslände in den Wochen endend am 17. N<»-,mi>,r I8iO IV.Niwdr. >881 Üir. Gr. Weizen . . . . 1213 776 953 389 Weizenmehl. . . 415 312 369 358 Mais .374 189 273 921 Elnschiießiich der aus 89 7t« Quarters berechneten inländischen Ablie'cruiigen stellte sich die Zusuhr aus 507 514 Qnariers, das M noch 75<«>i Quarter» weniger, al« der regelmäßige gleichzeitige Bedarf er'vrdertc An Frankreichs Hasen betrugen die An- kunite 160000 Quarters gegru 78000 in der Vorwoche. Von enteren entfallen allein 115 000 au» Marseille, und zwar ist ei» großer Tdeil davon nur Tranjiigut. Die zum französischen Coniuin venieuerte Menge ousländiichen Weizens betrug im Lelvber 266 i«0 Quarters, im September 26»l«0, im August 181 700, gebt sich al,o allmählich Belgien« Zufuhr betrug 85000 gegen >50 00» Quarters Weizen in der Woche zuvor. -8- Allgemeiner Eonsum-Verein zu Hali» a. S, E. G. mit bcjchr H. Dem soeben beransgegebtnen Geschäsisberichi sür das vierte G> schgslsjabr >69.3 94 ist folgendes Bemerkcnswerlhes zu entnehme»: Es ist eine krujiige Fortentivickelung der Genossenschaft zu eonstaliren, im Berichis>ab>e sind allein 699 Mitglieder neu bei- geirelr». Tri» entsprechend ist der Umsatz gestiegen und Hai nahezu die balbc Million erreicht. Trotz brr Preisermäßigung einer Reihe Artikel ist ein Ueberschuß in Höhe von 69 790,03 .8i erzielt worden, welche Summe nach reichlichen Abichreidungen am Uiensiiienconlo und ebeniolchen Zuichre,dünge» zum Reserveioadt eine Rückvergütung von 13 ^ aut die Mark rrmüglicbt. DieAciiva betragen 105 274,39 St, die Passiven 35 464,36 — Der Aussichlsrath wird der General- Veisanimluiig empsedlen, die Bertdeitung wie solgt vorzunebmen: Dem Reservefonds 8 Proc. --- 5563.20 >t, 25 Proc. 'Abschreibungen aus Utinsilienconto 749,68 -81. 6 Proc. Dividende aus cingeiieserie 167 595,50-Sl Metallgegenmarken 10055,73 .8l, 13 Proc. Dividende aus eingelieierle 409 513.65 .8l Consumgegenmarkrn 53 236,80 ^1, dem Tisvosilionsfonds 164,42 >1, zulammen 69 790,03 Gl *— Mainzer Actien-Bierbrauerei. Der Autsichisraih beantragt bei oee General-Bersammlung die Ermächtigung desselben sür die Dauer eines Jabres zum An- und Verlaus von Immobilien bis zum Betrage von 300 000 Gl *— Höchtier Farbwerke. Den „Münchener N N." ent- nehmen wir Folgend,»: Dir Actien de; Unternehmens hoben dieser Tage wieder eine erhebliche Steiaerung «rsadren auf das Gerücht, daß rS in nächster Zeit »nt der Fabrikation de« von Bekring ent deckten Tnpbus-SerumS bervorireie» werde. Man kann sich des unangenehme» Eindrucks nicht erwehren, daß sür die gesammre Mcnjchheil bochwickiiige Heilmittel, und zwar vielleicht nockr ehe sie exislirc» oder wenigstens gehörig erprobt sind, von der Speeulalion uusgrbeuiet werden, so daß sie möglicherweise eher zu Erlolgen aus dem finanziellen als aus dem Heilgebiet gelangen. Natürlich kann man der Börse, die besonders in Housse-Pecioden ui» Gründe sür ihr Vorgehen nicht verlegen ist, nicht vorlchreiden. daß sie ihre» Specutaiivnslrieb von solchen doch am Ende höheren Interessen be- stimmten Gebiete» fern Hallen möge. Wenn aber die Höchster Farb werke neuerdings in bestimmter und glaubwürdiger Art der nicht blos an der Vörie verbreiteten Meinung enigegengctreien wäre», daß sie auS der Bereitung des Diphtherie-Serums großen Gewinn ziehen — wäbrend sie doch bei einer Dividende von 28 Proceni und einem Actienconrs von etwa 450 Proc. „es nicht nötdig baden" —, so würde wohl dem neuen, unergnicklichen Vörsenspiei mit Tvpbu«.Serum besser vorgebengt worden sein. Es ist in den ,,M. N. N." wie anderwärts dervorgchoben worden, daß in England das Diphtherie - Serum 10 oder gar 20 Mal billiger bergesiellt wird als i» Deutschland, und wir haben schon vor 14 Tagen eine genügende Aufklärung seitens der Höchster Farb werke, die ja vornehmlich dabei betheiiigt sind, als wünichenswerth bezeichnet. Eine solche, die doch auch im Interesse diese« reichen und angesehenen Unternehmens selbst läge, ist uns aber bis deute nicht zu Gesicht gekommen. Wenn eine neulich durch dir Blätter gegangene Notiz wahr ist, wonach die Höchster Farbwerke täglich 10t« Fläschchen Tiphlderie-Heilserum versenden, dann müssen sie allerdings bei einem Preise von 5, 10 oder 16 Gl per Fläschchen enorme Verdienst« einslreichen! In England, so haben wir ichon früher aiisgeführt, kostet die Dosis 50—70 -H! (Hyg. Rundsch.i * Düffrldors, 22. November. Da in der letzten Zeit die italienischen Grenzzollämter den italienischen Zolltarif in einer die deutsche Ausfuhr nach Jtalieu schädigenden und dem deutschen Handelsverträge widersprechenden Weise ausgelegt haben, beantragte die Handelskammer zu Düsseldorf beim Minister sür Handel und Gewerbe die Beseitigung derartiger MißslLnde. Ferner bat dir genannte HandklSkammer an derselben Stelle daraus bin- gewirkt, daß in den Betrieben, in welchen Gewichte und Maße sorvodl beim öffentlichen Berlehr al« auch beim inneren Betriebe zur 'Verwendung konimen, nur die im öffentlichen Verkehr ge brauchten Maße und Gewichte einer amtlichen Prüfung zu unter Werse» seien. * Köln, 22. November. Der „Köln. Ztg." zufolge beschloß die Westdeutsche Bodencredit-Anstalt in Köln di« Ausgab« 3'/,proc. Psandbries« im Betrage von 30 Millionen Mark und begab einen Theiibelrag an ein« befreunde!« Bankgrupp«. Ter letztere soll aber erst im Anfang des Jahres 1895 zur Zeichnung ausgelegt werden. Witten, 22. November. Die Gewerkenvnsammlong der Zeche Franziska Tiefbau beschloß deute den Aiikaus der Zeche Walisisch sür 300000 .8l einschließlich Schulden. *— Hadmerslebener Klo ft er-B rauerei. Im Jahre 1893 94 bat sich nach Abschreibungen von 32 950,59 Gl und Uederirag aus Delcredere-Eonto von 28 877,43 Gl die Unterdilanz von 121209,97 Mark aus O 4 07 01 Gl erdicht S tra Isunder Spielkarten-Aabriken. Der Abschluß pro >891194 gestatte, nach sedr reichlichen Abschreibungen di» Per «Heilung einer Dividende von 6',, Proc. wie im vergangenen ^ahre. Tie General-Vrrsammiuog wird zum 15. Trcember nach «tralsund eiriberusen. Z Nach einer Denkschrift betr. Artikel 10 der internationalen, 1890 abgeschlossenen und 1893 in «rast gelreienen Berner lieber- einkunst, welche den Vertretern der oberscblesiichen Großindustrie und des Handels überreicht worden ist, baden die deutsche und di« österreichisch» Regierung sich geeinigt, gelegentlich der bevor stehenden Durchsicht der Berner Uebereinkunst gemeinschaftlich den Antrag ans Abänderung de« Artikel« 10 zu stellen. Man besorgt l«doch, daß ein Nachbarstaat gegen di» Abänderung Widerspruch erheben wird, und in diesem Falle fallt der Antrag, da rin einziger Einspruch genügt, »ine «endrrung zu verhindern. Dem Antrag« der russischen Lahnen aus Aushebung der bestehenden Grenztarise hat man deulicher und österreichischeririt« nachgegeden, angeblich um den von dieser Aushebung abbangig gemactitrn direkten Verkehr zu rette». Nach diesen aus amtlichen Auslassungen berubenden Mittdetlungrn scheint man alt» nicht daran zu denken, dl« Abänderung der lästigen Be stimmungen de« Art. 10 al- unerläßlich« Beding»»« für Berlingeruag de« Vertrag« hinznftrll«», vtelmrhr k» der Befürchtung, be, Festhaitung der Forderung di» Einführung de« t. so daß die Inbetriebsetzung de« Werke» schwerlich Ijahr erfolgen wird. Den bestehenden Feinwalz, eine mächtige Eoncurrenz aus einig« Zeit noch direct»« verkehrt zu erschwere», die allein »och gegen Art. 10 der Berner Uebereinkunst als Bollwerk dienende» Breaztarife ent gegen den im Reichstage abgegebenen Erklärungen opfern zu wollen. Ti« Tonserenz oberschlesischer Großindustneller und Kaufleui» Hot deshalb beschlossen, dir ReichSregieruna zu bitte», daß sie vor Abänderung des Art. 10 nicht gestattet, daß bei Sendungeu nach Rußland die Toris« ü» gebrochenen Verkehr theurer als »n direkten Verkehre sind. Z Nach Berichten aus Laurahütte siud di« drei mächtigen Essen des neuen Fein blechwalzwerkes der Laurahüite jertig- jeslellt, ober mit der Bedachung der Gebäude scheint man nicht 'ertig zu werden, vor dem Frühj werken wird damit rrngrbalten. *— Die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank hat, der „M. A. Ztg." zufolge, von Herrn Julius von Hoevcl Terrains im Sendlinger Unterleib und an anderen in München ge- legenen Plätze», zusammen ca. 30 Tagwerke, um den Preis von l 5500,0 Gl erworben, der Verkäufer dagegen die der Bank ge hörigen Brauereien >» «iosterlangdeim. Kitzingeu und Roienau bei Augsburg um den Preis von 930000 Gl Tie übrige Summe wird durch Verrechnung von Hypotheken ausgeglichen. *— Böhmens Obstexpvrt nach Deutschland. Welche Unmengen Obst aus Bübinen nach Deutschland alljährlich eingesührt werben, geht daraus hervor, daß in diesem Jahre aller» aus der Elbe etwa 250 000 Ltr. Birnen und Aepsei nach Berlin und Ham burg befördert worben sind Hierzu wäre» nicht weniger als 130 große Elbkahne. von denen einige bis zu 3000 Clr. Ladung führten, erforderlich. Eine so-che Höhe der ObsiauSsukr auS Böhmen elb- abwärts ist noch in keinem früheren Jahre erreicht worden. Die umfangreichen Pslaumensendungen sind >rr obiger Summe nicht mit einbegriffen. Pr»»», 2l. November. Der AuisichiSraid der Ersten Brünner Actien-Brauerei und Malzfabrik beschloß, beider General-Beriamiiiluiiq eine Dividend« von 6'., Proc. zu beantrage». Wien, 22. November. Zolizahiungen in Silber. Für den Monat December 1694 isl in denjenigen Fällen, in welchen bei Znhlung von Zöllen und Ncbeiigebüdren, dann bei Sicherstellung von Zöllen stau des Goldes Silbermünze» zur Verwendung kommen, eia Aufgeld von 24 Proc. in Silber zu entrichten. Wik», 22. November. Tie Lesterreichiiche Ländrrbank btubßchiiat in Konsiantinopel eine Filiale zu errichten, und es wirb sich demnächst »in Delegirtrr der Bank in dieser Angelegen- heit nach Konstantinovel begeben. Wik«. 22. November In der heutigen Bewerken-Bersammlung der Brucher Kohlenwerke wurde beschlossen, die Gewcrkjäiafl nebst den Plut»schachten der Dresdner Credit-Anstalt in eine Aciien-Gesellschaft mit acht Millionen Gulden Actien- capiial umzuwandeln. *— Teppich, und Möbelstosssabriken, vormalä Philipp Haas L Sühne, Wien. In dem Berichte über das Geschäftsjahr 1693 94 weist die Verwaltung daraus hin, daß ihr« vor einem Jahre geäußerte Annahme sich bestätigt hat: der Reingewinn zeigt ein« nicht unerhebliche Steigerung. Als eine der Uriachen de« erhöhten Gewinnes ist zu bezeichnen, daß keine sogenannten Ladenhüter abzusloßen waren. Trotz der icharisten und ost >»>t den verwerflichsten Mitteln arbeitende» Eoncurrenz ist der Geschäftsgang ein guter gewesen. Dank den recht- zeitig getroffenen Maßregeln waren di« Wirkungen der andallenden Nriiis in Italien keine allzu fühlbaren, dagegen machte sich da« Sinke» der iialieniichen Valuta »u Erträgniß bemerkbar. Ter in Mitterndorf erlittene Uiandjchoden ist durch Assicuranz völlig gedeckt, die mit Malchinen und Einrichtungen erprobter Lonstruction versehene Neu einrichtung, welche eine vermehrte Rentabilität erwarten läßt, geht der Vollendung entgegen. Der Reingewinn inclusive Lorlrog aus 1892 93 beträgt 318665 11 fl; zu Abschreibungen dienen 32477,27 Gulden, zu Sieuerrrjerven 24 000 fl., sür die vrdenlliche Reserve sind 30000 fl. bestimmt, sür die außerordentliche 80010 fl., zu einer Dividende von 2' , Proc. in Gold, weiche 2000 0 Gl beansprucht, werden 122 000 fl. L 61 bestimmt, so daß nach Ueberwrijuua von 5387,84 fl. an den Beamtenpensionssonds noch 25 00 fl. ans neue Rechnung übertragen werde» könne». Ti« am 19. November ab- gehaltene General - Versammlung genebmigte die Verlheilung einer Dividende von 2', Peoc. — 5 Gl sür jede Aciie. *— Ermäßigung des Disconios in der Schweiz. Die schweiceriichen Emissionsbanken haben den Wechseldiskont von 4 Proc. aus 3V, Proc. ermäßigt. Mailand, 2l. November. Ter Aussichlsrath der italienischen Mitlelmeerbahn beschloß, sür das lausende Halbjahr am 2. Januar 7'/, Lire Abschlogsdividend« zur Auszahlung zu bringen, so Laß der betreffende Tividendenschein unter Berücksichtigung von 5 Lire Reßd.vldende au- 1893 94 mit 12'/, Lire zur Ein- lösung gelangt. Paris, 22. November. Au» New. York wird gemeldet, daß Mexiko im Begriff sei, ein bedeutender Exporteur von Kupfer zu werden, seitdem «ine directe Verbindung zwilchen der Mexicain Lenlral-Bah» mit dem Hafen Tampico vorhanden sei. Die Ana- condamine wäre bereit, die jährliche Production von Kupser um 25000 t zu vermindern. (Boss. Zig i *— Frankreichs Außenhandel. In den ersten zehn Monaten d. I. hatte der auswärtige Handel Frankreich« folgenden Umfang (in Millionen Francs). Einfuhr: Nadrungsstoffe l,046 (1893 83l>, Rohstoff, l,923 (1,835). Fabrikate 466 i 454l, zusamn»» 3,436 (3,121). Ausfuhr: Nahrunftsiioff« 573 (569), Rohstoffe 69l (657). Fabrikate 1,296 (1VW), Packetpost 59 (56), zusammen 2.620 (2,665). *— Abrechnung der ungarischen Converslouen. Wie aus Pest gemeldet wird, sind die bei der Abrechnung der ungarischen Conversio» zum Vorschein gelangten Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen Syndicats-Mitgliedera nunmedr brigeleat und wird im nächsten Monate di« Bustdeilung de« Gewinnst«; ertrügen *— Rußlands Zukunft alt Getreideiielerant. In der Münchener „Allgemeinen Zeitung" behandelt Professor 1>r. Brückner (Bonn) „Rußlands Zukunft als Getreidelieseront" in einem ousfüdr lichen Essay. Der gelehrte Autor gelangt zu folgendem Schluß: Rußland ist in den nächsten 10, vielleicht auch 15 Jahren als Exporteur von Getreide sür die deutsche Landwirthschast nicht in dem Maße zu fürchten, wie in den siebziger und achtziger Jahren Der Export aus Rußland dürste in Folge der Trockenheit und der sie begleitenden mittelmäßigen und lichtechten Ernten in Rußland und der besseren Ernten in Deutschland nicht nur nicht medr zu- nehmen, sondern sogar etwa« zurückgehen, ja er ist schon zurück- gegangen. Erst nach der Trockenperiod», zu einem Zeilpunci, der schon außerhalb des Bereiche« des 10jährigen Handelsvertrages liegt, in der nächsten feuchten Zeit, bereu Leittrum durch da« Jahr 1915 oder >920 repräjevtirt sein dürste, wird der Export Rußlands wieder gewaltig steigen und sich dann wohl zu rrner Höhe aus- schivinqen, welche die der siebziger und achtziger Jahre weit unter sich läßt. * Bukarest, 22. November. Da» Finanzministerium veröffent licht die Rechnungsabschlüsse sür da« Jahr 1893/94; dieselbe» ergeben einen Ueberschuß von 20 342 929 Frc«. *— Rositieuhaiidel ia der Türkei. Di« Erhöhung der Einsudr-Abgaben aus getrocknete Rosinen seitens der französischen Kammer wirkt im höchsten Grade ungünstig aus den türkischen Weinbau. Gegenwärtig finden getrocknete Rosinen keine Abnebmcr mehr; der Preis ist aur 10 Para» die Oka (1,278 lcx) zurückgegangen. Lands», 22. November. Wie die „Times" aus Kairo ersädrl. herrscht in Folge »iedriger Preise der Bodrnproducte, namenttiö, der Baumwolle, groß« Besorgniß betreffs der künftigen wirth- schastlrchen Lage, da e« als sicher erscheint, daß die Bauern nicht fortsahreu können, dea gegenwärtigen Bodensteurrsatz, welcher beinah« die Hälft« der jährlichen Einnahmen ausmachi, zu zahlen Der Eorrespondeut ist der Ansicht, ohne Störung des glanzende» Budgets könnten jährlich 830000 D zur Erleichterung der Boden lasten angrwendet werden. L Die englisch« Geschäftswelt ist mit der Ausdehnung de r Einkommen steuerpslicht aus ausländischen Geschäfts betrieb in England i» dem kürzlich von uns erwähnten Fall noch nicht völlig zufrieden gestellt. Sie billigt ^ zwar, daß der Agent einer Auslandsfirma noch dem Moßßab« des Geschästs- umiotzeS für seine Firma rinkomm,iisleuerpslichiig gemacht wird, erklärt es aber sür ein« Lücke des System«, daß -usiändische Firmen, welch« c>dne Vermittelung eines Agenten direct an eng lische Häuser verkaufen, nicht «inkommenfteuervflichtig gemocht werde» können. Denn di« Folge sei. daß letztere Firmen um den Betrag, den sie an Unierdalluugskosten einer Agentur sparen, ihren »inkommrnsttuerpflichiig gemachten Eoncurrentea. beziehungsweise desira englischen Gcichäslssreunb uaierbieten können. Ta eS nun ausgeschloffru erscheint, daß Auslandsfikmen zur englischen Ein- kommenfteuer heraugezoqen werden, so wird nunmehr di« Fordernng laut, dir Importe lotcher Auslandsfirmen, welche, ohne Agenten ui
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