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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930404024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893040402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893040402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-04
- Monat1893-04
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2390 in diesen Lebensfragen der Ration eine Einigung «zielt tverden soll Selbst dir drohend« Reichstagsauslösung würde wobl einen Aoblkainxs von nicht dageweiener Hestigkei», also neuen Zwist und Hader, schwerlich ober in ihren Zolaewirkungen die endliche Einigung bringe» Zn eine solche Zeit de? Kamvse« und U». sriedens fällt diesmal das Osterfest und seknjiichlig ichauen in der Mutze dieser sonnigen Festtage die Blicke der freunde der Later- landes nach einem festen Puncl in der wilden Flucht der Er- ichkinilngen aus, an welchem sie ihren trüben Sinn wieder aus« richten konnten, um Muth und »rast ,zn neuen »änipicn zu schöpfen." Der „Hann. Cour." sagt: „Ter Tag ist in de» Gedanken unseres Volkes dem ,pursten Bismarck geweiht. Lebhafter und herzlicher lauten die Wunsche, die ihm gewidmet werden >ept als i» den Tagen seiner höchsten Macht: lebhafter und herzlicher »och in ledein folgenden Jahre denn im Jahre vorder. Leichtfertig ist nivellirender Radicaüsmus, klein licher Neid stets bereit, die Huldigungen zu verdächtigen, die den Großen der Erde gebracht werden. Hier aber mntz auch die Bec» leumdung verstummen. Tie Wunsche, die Bezeigunge» des Tankes und Beweise der Liebe, mit denen der Einsiedler im JachienwalLe aus allen Theilen des deutschen Reiches, ans allen Landen, wo Tentsche wohnen, von überall, wo man oornrtheilslos wahre Große zu würdigen weitz, an seinem Gebnrlsseite nl-erschnitei zu werben vslegt, sie heischen nicht selbstinchliq Lohn und «gewinn, nicht Borlheil und Gunst. Wenn qrvtze lind ehrenwerthe Kreiie nmeres Volkes init begeistertem Zuruf des Mannes gedenken, dir dein Streben und Sehnen der Nation Erfüllung gebracht, io leigen sie damit einem Trange Le Herzens, der das deutsche Vol! ebenso ehrt wie Ten, dem all diese Huldigungen gelten Jurit Bi'inarck. seine machtvolle Gestalt, sein eiserner Wille, seine nnslerblichkn Saaten sind und bleiben jedem Deutsche», der offenen Blicks Äergangenhri- und Gegenwart zu betrachten vermag, »in lkeurer, unvergänglicher Besitz, dessen Bedeutung doppelt mächtig sich dem Bewutzt« sein ausdrängt, ,eitdem des Reiches erster »anzlec nicht mehr an dem Platze siebt, de» er qe'chajseu und für den er qeichosien war, wie wohl nie wieder Einer nach ihm. Auch wer einst nicht ledein seiner Schritte l isliinineud zu folgen vermochte, er bringt ihm aus vollem Herzen den schuldige» Zoll nie erlöschenden Tankes dar, er verschliefst sich nicht dem Aus« druck des Schmerzes, datz 'eine starke Hand, sein Ansehen und seine Erfahrung dem deutschen Volke vorzeitig genommen wurden Und in der Ungunst der Zeiten ist dein Patrioten Halt und Trost, Latz er noch unter »ns weil! wie ein mächtiger Denkstein uns vergangenen grvtzen Tage», ein Mahner und Warner zugleich, datz die Nation nicht durch Uneinigkeit und sturzsichtigkeit die Er- riingenichasten verscherz-, die es nur unter der Jiihrnng antzerordent. licher Männer erkamvien konnte Möge das unerbittliche Urtkeil der Geschichte Niemals dabi» lauten, datz dem deutschen Volke dauernd nicht zu Helsen war, da ihm selbst ein Bismarck Dauerndes nicht zu schassen vermochte!" Tie Münchener „Allgcm. Zeilg" schreibt: „Warum, wenn wir Deutschen de» Gednrtstaq des Fürsten Bis marck feiern wollen, warn», wenden unsere Blicke sich immer nur der qroizen Ve rg n n gen he ii zu ? Weil es der Natur des Menschen eigen, der in seinen! Gluck und in seinen Verhältnissen herunter gekommen, aen Blick immer wieder ans sene Tage ziirückzinvrnben, welche von Hellem Soiiuenqlanzc beschienen waren. Ae trauriger und bedrohlicher kie Verhältnisse sich in Deutschland entwickeln, >e armer und beklemmender die Gegenwart ist, um so sehnsüchtiger richten die Blicke sich rückwärts zu lenen Tagen nationaler Grösst, um ans ihnen de» Glaube» an »Mer, nationalen Ideale in die Zukunft hinüber zu retten, >e»e Ideale, ohne deren Besitz ein Volk rettungslos untcrgehcn mutz. Möge Fürst Bismarck, und das wird ihm der willkommenste Geburtstagsgruß sein, aufs Neue von Millionen Deulichen das Gelübde eiilgegennehmeii, den Dank gegen ihn betdaligen und künftigen Geschlechtern vererben zu wollen in der Festigung des von seinem Namen unzertrennlichen Werkes seines Lebens. Tiefer Tani des Veutickicn Voiles wird nimmer verivjchen l" Endlich sei der Auslassung der „Kreuz;kg." getackt, weiche aus erklärlichen Gründen de» Vorzug geniesst, von der „Nordd Allg, Zig," übernommen zu sein: „Seil 1807 ist der l, Avril ein Festtag in Prentzen gewesen, seit I87l «in Reiche, lieber zwanzig Jnhre sind seither bin- geganqen Dein Tage ist sein osficieller Eharakler genomine», den nationalen Eharakler hat er behalten, und die ungeheuere Mehrheit des dentichen Volkes ist einig darin, dem Manne. Ser nächst unierem oiten Heldenkaiser das Beste gcihan hat zur Wiedererrichtung des Reiches, an diesem Tage de» Zoll seines Tankes darzubringen. Auch wir sagen ihm > »seren chr'urchisvollen Tank für ein Ledens- loerk jvnder gleiche» und werfe» heute den Schleier über Das, was geschehen ist, seit er, ein grollender Ai»r, bei Seite steht, die Bedenken der Gegenwart schwinden ini Hinblick aus Las grotze geschichtliche Verdienst. da? ihm gehört und iur immer bleiben wird, wie auch die Zukunft sich gestalten mag. Denn -grob gedacht war, was er unter nahm, was er init der Weisheit nnd der vorschauenden Phantasie des schvvserischen Staatsmannes auSgrsiihrt und behauptet hat mit eiiier Energie des Willens und einer Allseitigkeit des Können», die beispiellos dasteden Gewitz, ein grotzer Mann und ein deutscher Mann Nicht die Paradesigur einer Partei, sondern, jo lange er am Ruder war, die Verkörperung der Slaalsidee, mit der er sich idenlisteirle und die idin ickilietzlick, eins zu sei» schien mit seiner Person Vielleicht liegt hierin die tragstchr Schuld des eingetretene» Wandels, Vielleicht! Tas letzte Wort über den Fürsten Bismarck wird nicht die Gegenwart, wilder» die Geschichte iprechen. Sei» 78, Geburtstag aber sei ihm und »nS rin Tag ungrtrübier Freude im Rückschauen ans Das, was ihm geglückt ist i», Leben, ES ist mehr, aiS die meisten Strrblichea zu leisten vermochten," Brustlasche und rZcbte cS ibr. Klar und charaktervoll waren die Scbrlstziige, die (Gabrielen daraus entgegenblickte», und ebenso war auch der Inhalt, Der Schreiber schilderte in schlichten, warmen Worten, wie während des ge,»einsamen AusentbattcS in M'isdrov ein tiefes, herzliches Gefühl für de- Bankiers liebliche, junge Tochter in ihm aufgekeinit sei, da», mächtig wachsend, Besitz von ihm genommen Cr selbst habe alle Liebe in sich erstorben ge wähnt, nachdem er einmal i» früher Jngend eine Ciltkäuschuiig erfahren, aber Gabriele»? sonniger Liebreiz bade sic aufgeweckt zu spätem, reichem Leben Bei ihrem Anblick sei cö über ihn gekommen, mächtig und unwiderstehlich, wie mit elementarer Gewalt; aber er habe nicht den Mull, gesunden zu einer Werbung um das junge, kaum erblühte Mädchen, das sich zu den höchsten Ansprüchen berechtigt halte» dürste. So bade er geschwiegen nnd sie blutenden Herzens ziehen lassen, um in der Einsamkeit sciues Landgutes gegen seine Liede aiizukämpfeii, Cr habe cS sich inkeß nicht versagen können, aus der Ferne mit ausmerksanieni Auge Alles zu verfolgen, was sic »nd ihr Glück betreffe Mit banger Sorge bade er die in letzter Zeit aufgetauchteu, dunkle» Gerüchte vernommen, welche von Ver lusten der Firma Ehrhardt redeten Wiederholt schon hätte es ihn gedrängt, dem Vater des von ibm geliebten Mädchens feine Hilfe anzubieten. ohne das, er doch den Mutk dazu ge sunden Durch einen Zufall sei cS ikm nun aber zu Obren gekommen, dasi das Hamburger Bankhaus von Felsing ck: Comp , bei dem der Commerzienralb. wie er gesprächsweise auS dessen eigenen, Mniike vernommen, stark engagirt sei, nicht niebr sicher — vielmehr leken Augenblick kort die Katastrophe zu erwarten wäre, dir, wie er fürchte, auch den Bestand der Firma Ehr hardt bedrohen könne Vielleicht sei sie schon erfolgt, jedenfalls glaube er nun aber keinen Augenblick länger mit seinem An erbieten zögern zu sollen und bitte den üoniinerzienraik in ständig. wen» er irgend eine Hilse brauche, fick der seinigen »i vollem Umfange bediene» zu wollen; er stelle ihm hiermit seinen Credit zur Verfügung, Wenn er zugleich in diesem ernsten Augenblicke es wage, dem Vater Gabrielen« seine Gefühle für die Letztere z» gestehen und ibm zu sagen, wie er es als das höchste Glück ans Erken betrachte, wenn sie sich entschlieft,'» könnte, ihre Hand in die seine zu legen, so dürfe dieser daraus nicht reu Schluß ziehen, als ob er an sein Anerbieten irgend welche Bedingung tiillpse, Cr bade sich ja längst zur Cutsagung vcrnrtbeilt. und lediglich in dem brennende» V«>langen, Gabrielen >u der jetzt vielleicht über sie heremdrechendeii jorgenvollen Zeit seinen Schutz ge währen ;n können, stellte er seinen heutigen Antrag, es ihrem Vater anbeimgebend, ob er ihr überhaupt Miltbeilung davon macken wolle. Wenn dies dennoch geschähe, so möge er ibr sagen, daß er sie aus Hände» tragen, dag ,br Glück, ihre Ruhe seine« — Der Kaiser erledigte am ersten Osterfeiertage in den Morgenstunden Regierungsangelegenheiten und wobnte daraus mit der Kaiserin dem Gottesdienste in der Doui-InterimS tirche bei Am Nachmittage begab sich das Kaiserpaar nach dem Schlöffe Bellevue im Thiergarten, wo bald daraus auch die kaiserlichen Kinder, sowie die Kinder de« Prinzen Alderl von Sachsen-Altenburg und einiger anderer dem Hofe nahe stehender Personen zu dem alljährlich bei schönem Wetter i» den Gartenanlagen stattfindendrn Ostereier - Suchen eintraseo. Hieraus nahmen die Majestäten mit den Gästen im Schlosse Bellevue den Tbrc ein, machten darani »och eine kurze S-aziersabrk durch den Thiergarten und kehrten sodann wieder nach dem königlichen Schlosse zurück, wo Abends 7>'r llbr die Faniilicntasel iialksand. Am heutigen Vormittage unternahm das Kaiservaar eine Svazier- sakrl, von der es gleich nach >2 llbr ini königliche» Schlosse eintraf. Sodann erledigt« der Kaiser Regicruiigoangclegen- deilen und nahm Nachmittags I Uhr den Jh»e scben Cnl- wiils für die Umgebung des Kaiser Wilbclm-DenkmalS in Augenschein. — Der russische Botschafter an, hiesigen Hose, General Gras Sckuwaloss, ist ans St. Petersburg wieder in Berlin enigetrosicn »nd bat die Geschäfte der Botschaft übernommen — Der Magistrat kalte die ganze Angelegenheit wegen Einverleibung der Vororte an die gemilchte Devntalwn znrückverwlesen und die letztere Kak beschlossen: „Tie Frage über den Umfang einer vorzuncbnicnten Einverleibung von Vvrorlcn nochmals durch eine Subcommission prüfen zu lassen," TaS heißt mit anderen Worten etwa: Alles, was bisher geschehen ist, als ungeschehen zu betrachten, kie Arbeiten sangen von vorne an. — Tieier Tage starb zu London im 78. Lebensjahre Gras Oskar Reichend ach. Einer in Schlesien ansässigen Familie anxevöriq, batte er sich, wie die „Not -Ztg," in Erinnerung bringt, schon im Beginn der vierziger Jahre der liberale» Bewegung, und zwar ihrer radicaliten Richtung, leidenschaftlich aiigcjchlojjen »nd dadurch mit seinen Siandesgenvsjen, die er auch durch eine nach ihren Be griffen unzulässige Ehe reizte, aus Las Bitterste verfeindet. Im Jadre 1848 in die vreutzstctie Nationalversammlung gewählt, gehörte er hier der iiuZrsten Linken un: er inntzle nach dem Schei tern der Bewegung nach England flüchte». Dort hatte er sich im Lause der Zeit eine gewerbliche Ermen,; begründe!, und cr verblieb auch dort, als ihm die Rückkehr nach Teutjchland wieder gestattet war; nur zu gelegentlichen Betuchen erichicn er im Vaterlanbc; dann luchie er die noch übrigen Gcnossen des Exil? nnd derKample von 1848 aus. Er war Le» Gesinnungen 'einer Jugend treu ge blieben, wenn er auch selbstverständlich mit den Jahren ruhiger ge worden war. In der letzten Zeit seines Lebens war er in den mehrfach erwähnten Procetz »m die Hinicrlasiemchciit des Grasen Burqhautz verwickelt, aus die er ohne Erfolg Ansprüche erhob, ^ Hannover, 8, April, Als Tag für die Wabl eine« Ab geordneten für den 2 hannoverschen Wahlkreis (Auricb-Wilt- iilunt) an Stelle des verstorbenen iiationaUiberalcn Abgeord neten, Gutsbesitzer« Tannen, ist der 17, April bestimmt. Ein Cantidat ist noch nicht ausgestellt. 'X Weimar, 8. April. Der Großherzog von Sachsen- Weimar bat dem Altreichskanzler Fürste» Bismarck zum Geburtstage ein i» warmen Worten gehaltenes Glück wunschtelegramm gesandt. Der Fürst dankte telegraphisch, indem er dem Großkcrzog, der ikm stet« ei» gnädiger Herr gewesen sei, das Gelübde seiner unverbrüchlichen treuen Er gebenheit erneuerte. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß der einstige Kanzler auch im Besitze der goldenen Medaille ist, welche unser großherzogliaieS Paar im letzten Herbste zur goldenen Hochzeitsfelcr prägen ließ. » * Aus Hesse», 8. April. Dem „Hanauer Anzeiger" ist nachsolgciidc Erklärung zugcgangen: „Gegenüber den nachträglichen Bemühungen des Herrn I>r. Buckel im „Reichshcrold" »nd des Herrn Georg in seiner Berichtigung in der „Kreuzzeitung", da? in der Bauern-Versammlung zu Langenselbold gesprochene Wort nur als die persönliche Ansicht des Letztere» Larzustellen oder abzuleuqnen, erklären die Unterzeichneten: Herr Georg, als ungebetener Gast anwesend, hat, nachdem er von den Erfolgen des Mitlelde».scheu Bauernvereins einerseits und dann von der Trägheit, Lahmheit, Leistungsniifädigkeit und dein Bauernfang der Evnicrvativeii andererst-iw gesprochen hatte, das Work gebraucht: „Wir wie onlijeiuitüche VvltSpaitci) geben bei einer Reichstagswahl tausendmal eher unsere Stimme einem Socialdemokraten, als einem Conservativen." Infolge dieses Wortes ging eine allgemeine Bewegung der Entrüstung durch die Versammlung Sosort wurde ihm von dem Vorsitzende» bemerkt, das; er «Redner) auf diele» Wort festgenagelt und idin dasselbe »och manchmal z» Gehör gebracht werde, woraus Herr Georg erwiderte: „Ich habe dieses Wort mit vvller llcbrrlegung und allem Vorbedacht gesprochen!" Tas Wort muffte den Aiiwcicnden um jo mehr ausfallen, als cs gerade von dem Chefredakteur des einzigen Partei-Organs der anti- iemiiischeii Volkspartri gebraucht wurde. Wir sind der Meinung: Wenn der nicht im Namen der Partei zu sprechen befugt ist, dann ist es überhaupt Niemand Hufnagel, Pfarrer, Vorsitzender de» Bundes Main- und Kinziggau. Drefflcr, Vorsitzender des Bauernvereins Langenselbold. H. Ham burger, Gasiwirth. Ludwig Müller, Kausmann, Vr. Spindler, Amtsrichter. Neureuther, Redacteur," Leben« einzige, unablässige Sorge sein würde Er sei auch nickt so tköricbt, selbst wenn sie ibm ibr Jawort geben sollte, schon letzt eine lebhafte Erwiderung seiner Gefühle von ibr z» erwarten. Es sei ibm genug, wenn sie ibm vertrauen und freundlich an ihn denken könne — seine Ausgabe würde cs dann sein, durch unermüdliches liebevolle« Werben ihre Zu neigung zu gewinne». Er wiederhole, daß er sich selbst ver sichtlich schelten würde, wenn ihm auch nur im Entferntesten der Gedanke käme, irgend einen Druck auSüben zu wollen. Sie sollte ganz frei sein, ganz frei, und er bitte auch ibn, den Vater, ihre Entscheidung in keiner Weise zu beeinflussen. „Wie immer dieselbe auch fallen möge" , so schloß daS Schreiben, „meine Hilfe, sall« Sie ihrer bedürftig sein sollten, ist Ihnen gewiß Ich werde stolz und glücklich sein, wenn Sic sich derselben bedienen wollen, und zeichne mit dem Gefühl unwandelbarer Freundschaft und Hochachtung als Ihr aufrichtig ergebener Manfred Blanden," Während Gabriele aufmerksam diesen Brief durchlas, glaubte sie die Stimme de« Schreiber« zu vernehmen, deren weicher gütiger Klang schon damals in Miskron so sympalbisch ibr Ohr berührt. Ja, cr war ei» guter, ekler Mann, sie batte c« schon damals gefühlt, und dieser Brief bestätigte e«, Lieben freilich würde sie ihn niemals können, das wugte sie; lieben konnte sie nur einmal . . . aber was er verlangte: Vertrauen und freundliche Gesllhle, da« konnte sie gewähren. Es war eine große Erleichterung für sie. daß sie keine Empfindungen würde zu heucheln brauchen, von denen ibr Herz nichts wußte. Ihren Vater würde sie retten können ... sie brauchten nickt >n« Elend zn geben ... die Firma würde besteben bleiben im alten Glanze . . . Alle« würde gut werden — und koch! konnte sic ibn denn lasten, dem sie ibr ganze« Sein zu eigen gegeben ? In ihrem jungen Herzen entbrannte ein schwerer Kampf. Sir batte die Hände vor da« brennende Antlitz ge preßt; zwischen den feinen Fingern perlten große Tbränen hervor und tropften aus die zerdrückten Prinielsträuße, mll denen sie sich wenige Stunden zuvor voll seliger Erwartung geschmückt Sie fühlte den zärtlichen Blick jener geliebten, strahlenden Augen, körte jenen unwiderstehlichen liilang inr Obr um schmeicheln: „Gabriele, darf ich diese lleinc Hand behalten für immer?" . . . Nein, nein, sie konnte ihre Hand keinem Andern reichen, sie konnte nickt — unk wenn eine Welt davon abbinße! Aber dann bub Nieder der Verstand an und brachte mit seinen unerbittlichen Argumenten den trotzigen VerzweislungS- sckrei des rebellischen Herz»n« zum Schweigen, Er war ibr ja koch verloren. Wa» lag .lso daran, was au« ibr würde? Konnte, durste sie sich di- einzige, schmerzliche Genugtbuuug versagen, kund ibr Opjer ihren Vater z» retten — von seinem geliebten Haupt« een Sturz abzuwenden" * Mal«». 2. April. Die «„»ständigen Bierbrauer haben die Vermittlung de« Einigungsamte» angerufen. Die Bierbrauereibesitzer werden sich aber, der „Köln. Ztg." zufolge, in Verhandlungen nicht eialafsen. Der Bedarf an Bierbrauern und Hilfsarbeitern ist nahezu gedeckt; namentlich sind bei der Actienbraurrei, gegen welche fick die Bewegung in erster Linie richtete, alle Stellen besetzt. Nack einer Vereinbarung unter den Brauerrivorständen haben die Aus ständige» sehr wenig Aussicht, hier fernerhin in Bierbrauereien Beschäftigung zu finden, * Aus Vlsasz-LothrtNWe«, 2. April. Tic Strafkammer des Straßburger Landgerichts veröffentlicht wieder ei» Ver zeichnis von lOO lungcn Leuten, die wegen Desertion verfolgt werden. Erfahrungsgemäß wendet fick die Mebr- zadl dieser AuSreißer nach Frankreich, wo sic sich unter Zuhilfenahme der zwischen diesem Lanke nnd Elsaß- Lotkringcn bestehenden zahlreichen F.rniiliendeziebungeii eine Existenz zu gründen hoffe» Vielen gelingt aber dieses nickt, und es bleibt den Betreffenden dann nichts übrig, als auS- gewicsen zu werden oder aber fick in die Fremdenlegion ein- reiben zu lassen. Wie französische Zeitungen von Zeit zu Zeit mit Geittiglbuung berichten, recrutin sich die genannte Gruppe immer nock vorberrsckend aus Elsaß Vorbringen. — Die vom „Freien elsaß-lothringischen Bürgerverein' in Slraßburg einberufene General-Versammlung war nur von 27 Mitgliedern bciucht; trotz aller Bemühungen bat es der Verein, der alle liberalen Elemenlc des Landes zu einem geschlossenen Ganzen vereinigen wollte, bis jetzt nicht einmal aus 20» Mitglieder gebracht Tas an sich löbliche Streben, der ungemein rührigen Agitation der ullramonlancii Partei ein Gegengewicht zu bilden, scheitert an der Vielseitigleit des ausgestellten Programms, das auch die ertremsle» Parleirichliingen, eiuschließlxb der Protestler und Socialdemotralen, befriedigen wollte. Es soll nun der Versuch gemacht werte», durch Versammlungen in kleineren Städten, wie Barr, Bischweiler, RappoltSweiler, Brumalh, Bischbeiiii re , .sowie durch eine aus kein gegen 2" 000 Per sonen fassenden Platz bei der neuen Ju»g-St. PetcrSlirche in Slraßburg zu kältende öffentliche Volksversammlung in weiteren Kreisen für den Verein zu werde». (Lchw, Merl) Oesterreich-Ungar«. * Wie», 4. April. (Telegramm.) In der gestrigen sehr bewegten Generalversammlung des katholischen Schuldere ins, die mit einer Festlichkeit anläßlich de« Papstjubiläums verbunden war, kielten Prinz Alois Lichten st ein, Di-, Schwarz »nd Rector Pater Bom- binger längere Reden, in welchen die Versammlung aus- gefordert wurde, stet« für die Einführung consessioneller Sckulen mit allen .Kräften cinzutrele». — Nach ossieiöser Meldung beabsichtigt die Regierung, mit Rücksicht aus den parlamentarischen Apparat, in beidenReichsdälslen dcnBeginn des Verwaltungsjahres aus den l. Juli zn verlegen, um die rechlzeilige Erledigung dcö Etats in allen VertrelungS- körpern zu ermögliche». — Der mit Smolka ins Herrenhaus berusenc Gras Friedrich ,K ins ly gekörte im Abgeortnenhause der feudal-klerikalen Partei an. sj Reichender« i B., 8. April. Der neugewählte Bürger meister Ist. Bauer machte in den letzten Tage» seine Auf wartung beim Statthalter Grafen Tbun in Prag, welcher sich in eingebendstcr Weise über die Reichenbcrgcr Verhält nisse nntcrrichtcn ließ und die Erwartung auSsprack, daß die neue autonome Verwaltung die Partcizwistigletten im com- munalen Leben beilegen werde, — Wie bestimmt verlautet, soll demnächst ein deutsch-nationaler Parteitag nach Reichenbcrg einberusen werden, Frankreich. * Pari», 4. April. (Telegramm.) Gestern Nachmittag veranstaltete in der deutschen Botschaft unter dem Protcctorate deü Grasen Münster und der Tochter des selben zu Guusicn des Baues einer deutschen Kirche in Paris der Ouarlctlvereiii ein Eoncert, welchem die Spitzen der Gesellschaft und die Mitglieder der deutschen Evlvnie bei wohnten. Der Ertrag war glänzend, Niederlande. * Am 20. März d. I, waren eS zwanzig Jahre der, daß ein Schuß vom Kricgödanipser „Mareir" den Atjenesen die -Kriegserklärung der Niederländer zudonnerte. Mancher wird beim Lesen dieser Miltbeilung vielleicht den Kops schütteln und murmeln: „Sicher nickt schneidig genug!" An Schneite bat cs, wie die „Deutsche Wochenzeitung in den Niederlanden" betont, aber wabrdastig nickt gescdlt. In Aljeb zählt man viele Grabhügel, unter welchen Osficicrc und «Loldaten ruhen, die tollkühn die feindlichen Schanzen stürmten. Aber in den Schanzen waren keine -Krieger, die beim Blinken eines Bajonetts, oder beim Erscheinen des Gegners auf der Brustwehr die Flinte inS Korn warfen, Langsam ließ sie die Hände sinken, ibr Entschluß war gefaßt. „Ich nehme den Antrag an. Papa, Telegrapbire sofort an Manfred Blanden, daß ick ibm aus freien Stücken mein Jawort gebe nnd mich als seine Braut betrachte." Der Bankier ni»faßte krampfhaft die Sessellcbne. „Kind! ist'S möglich? Du wolltest — wolltest wirklich?" „Warum nicht, Papa? Da ick ja — vermählt oder un- vermäblt — meiner Liebe doch entsagen muß, wir uns aber dock nimmer so tief erniedrigen können, eines fremden Mannes Geld zu nebmen, wenn er un- ferner rin Fremder sein müßte," Al« der Bankier nickt antwortete, subr sie fort: „Manfred Blanden ist edel und hochherzig; auch verlangt er ja nickt Liebe von mir. Wenn es ein Anderer wäre, würde ick nickt im Stande sein, — aber so , „Nein, nein, Kind, daS Opfer ist dennoch zu groß — ich kann e« nickt annebmen!" Der schwache Widerstand, den er versuchte, lockte nur ein Lächeln aus ibrc Lippen Der gute, arme Papa! Sie batte ja soeben, als sie ihren Entschluß kuntgab, deutlich da- Auf leuchten in seinen Augen gesehen! Gcrübrt trat sie zu ibm und schlang die Arme um seinen Hals. „Du darfst es rubig annebmen, Papa, ick bringe eS ja nicht für Dich allein, auch für mich selbst; bast Du nicht gesagt, baß ich Armutb und Entbebrungen nicht würde ertragen können ?" Der Bankier widersprach nickt mehr. Stumm, voll überströmcnder Dank barkeit. preßte cr die zarte Gestalt an seine Brust. „Und — und Gert von Waldau?" kam cS nack einer Weile zögernd von seinen Lippen. „Du erinnerst mich, dak ick noch eine schwere Pflicht zu erfüllen bade. ich werde ihm schreiben, so gleich. in dieser Stunde noch. Ebe der Morgen anbricht, muß er wissen, datz er nicht- mebr zu hoffen bat." Schwer und klanglos sielen die einzelnen Silben von ihren Lippen; lang sam löste sie fick au« de« VaterS Armen. „Gute Nacht, Papa!" Er sab sie besorgt an. „Du siebst elend auS, Kind, soll ick Dir nicht Fräulein Feldncr rufen?" Gabriele machte eine abwebrcndr Handbewegung. „Nickt doch, Papa, ick brauche nur Ruhe: ich will daS Billet schreiben an — Du weißt schon — dann lege ick mich nieder. DaS Kammermädchen ist ja bei mir," Nock ein langer, inniger Kuß, dann wandte sich Gabriele und ging mit müden Schritten ihrem Zimmer zu, „Arme- Kind", flüsterte der Bankier, wäbrend er voll zärtlicher Sorg« der zarten Gestalt mit den Augen folgte, dis die schimmernde Seidenickleppe bmter der Thür ver schwunden war. Er atdmete t,cs aus, dann warf er energisch den Kopf zurück und eilte hinunter in sein Cabinct, wo der alte Lebreckt voll banger Ungeduld seinen Cbes erwartete. ES gab noch viel zu tbun für die beiden Männer in dieser Nackt. — In dem Wobnzimmer seiner soldatisch ein fachen und dock mit vornrbmeni Geschmack auSgrstattrten Iunggrsrllenwvdoung saß in der Morgenstunde de- nächsten Tage» der Lieutenant von Waldau vor seinem Schreibtisch nein, da waren und sind noch fanatische, opiumberausitlk, krieg-gewandte MoSlcyiilen, die rack ihrem Tode tas Parrtiis erhoffen und sich mit wildem Mutk in das vorzckallrnk Bajonett stürzen Hier Hilst keine strategische Kunst, tu Hunderttausenoe von Soldaten zu leiten versieht; hier helfen allein Muth, Geistesgegenwart und Treue »nd kiese Eigcnschasten besitzt jeder Man» in der indischen Armee vom General dis zum Gemeinen; das babcn sic be wiesen Hierzu kommen noch Beharrlichkeit, Ausdauer und Zähigkeit im Festhalte» dessen, was sic elzwungcn Hierin erkennt man, so bemerkt das genannte Blatt weiter, die Nachkomme» derer, die IN achtzigjährigen! Ringen einen iihit- mächtigen Feind besiegten. Hoffentlich bleibt eS den Erben der großen Namen jener Helten erspart, auch die Zeitalter ihrer Vorväter zum Besiegen teS Feindes in Atjek einbalien zu müssen, Belgien. * tSeut, 8. April. Der Socialistencongreß beschloß, daß die belgische Arbeiterschaft auf dem Socialisien- congreß zu Zürich vertreten sein solle. Der Congreß forderte daS Stimmrecht der Frauen und wurde hieraus geschlossen, Italic». * Rom, l. April (Telegramm.) Ter Cardinal Appolonv ist gestorben, — Die „Agenzia Stesani" melde!: Bei der silbernen Hochzeit teS iI alreniscken KöuigS- paareS wird der Kaiser von Rußland durch den Groß fürsten Wladimir, welcher fick in Begleitung seiner Ge niaklin nach Rom begiebt, vertreten sein. Der König von Belgien entsendet eme außerordentliche Mission, bestehend aus General Fischer und zwei Adjutanten, nach Rom. Svame«. * Madrid, 4. April, (Telegramm,) Der Minister des Acnßerii bat sein EnklassungSgesucb eingereicht. — Tie Königin Regeiilin Unterzeichnete das Teeret, betreffend die Ernennung teS MarguiS Havani zum Präsidenten des Senate«. Portugal. * Lissabon, 4 April. (Telegramm.) Tic Königin- Wiltwe und die Herzogin von Oporto sind über Paris, wo sie einige Tage verweilen werden, nach Rom abgereist. Großbritannien. "London, 4. April. (Telegramm.) Die Herzogin von Fise ist von einer Tochter entbunden worden, — Der „Dailv Telegr." schreibt: „Friedrichsruh ist daS deutsche Mekka geworden ObwokI der dort wohnende Gebieter nicht mehr die Gunst des Kaisers besitzt, ist er dock nock immer der Gegenstand eines übertriebenen (?) Cultus geblieben Indcß glauben auch die Freunde BiSmarck's nickt niebr daran, daß der Fürst sich bei seinem Koben Alter nock den Geschäften widmen tonne". — Eine Anzabl Arbeiter haben Newcastle verlassen, um in der Ulsterprovinz an den Kundgebungen gegen die Hcmerule tbcilzunehmeii. Oriemt- * Belgrad, 8. April, Die Meldungen ungarischer Blätter von einer Ministerkrisis, ingleicbci, da« Gerücht, daß die bulgarische Regierung die Aufmerksamkeit der serbischen Regierung auf da« Treiben bulgarischer Emigranten gelenk: habe, werden von »nterrichletcr Seite für unbegründet erklärt * Bukarest, 4, Avril. (Telegramm.) Tie Teputirtcn- kammer nahm mit 70 gegen 5» Stimmen das Gesetz, betr die Bersaffuiigsanderung, a», — Ter Senat genehmigte mit 50 gegen 10 Stimme» den Gesetzentwurf, betr, die Gewcrbejchule», Lie Kammer wurde bis zum 17, d. M, vertagt. Aste«. * London, 4.April, Telegramm.) Nack einer Standard Meldung auö Sbangai empfing der Bicekönig 8i-dung- tsckang vom chinesischen Gesandten in St, Peters bürg eine Depesche, die besagt, da daS englisch-russische Uebcrcinkomnien von 1872 der chinesischen Regierung die Freibeit lajsc, ibre Ansprüche auf alle Tbeile des den Afghanen nickt zugesprochenen Pamirgebietes geltend zu machen, so bonc er mit Rußland bald zu einem Vertrage betreffs der GebictStdcile zu kommen, welche China in jener Gegend vor der Besitzergreifung Hakub-Bev besessen hätte, Amerika. * Paris, 4. April. (Telegramm.) Ans Bogota wird von deni Deputirtcn der Panamaliguidatorcn telegraphisch gemeldet, daß bisher noch nichts bezüglich der Verlängerung der Panamaconcession entschieden sei und die Verhandlungen »och immer sortdauern. * London, 8. April. Ein Telegramm de« „Reuter'schcii Bureaus" auS Rio de Janeiro besagt, von den Nezic- und hielt einen offenen Brief in der Hand, den, während er fick aus dem Ball bei Ebrbardt's befand, die gestrige Abend post für ibn gebracht. Er war „Mein tbeurer Gert!" über schrieben und zeigte die Unterschrift: „Dein Onkel Manfred." Trotz dieser verwandtschaftlichen Bezeichnung indeß fesselten den Schreiber an den jungen Ofsicier keinerlei Bande des Blutes, sondern nur ein freundschaftliches Interesse, das jedoch aus sebr tiefen Quellen entsprang und ein innigeres und festeres Band zwischen Beiden bildete, als verwandtschaft liche Liede in den meisten Fällen zu knüpfen pflegt. Jener Onkel Manfred und Gert'S Vater batten einst als junge Officiere bei demselben Regiment gestanden und von jeher treue -Kameradschaft gehalten. Sie hielt selbst dann now Stand, als die Neigung Beider auf dasselbe Mädchen fiel, um tas Beide mit gleichem Eifer sich bewarben, Herr vcu Waldau, der bei Weitem glänzendere von Beideit, trug den Sieg davon, und sein Freund, als er daS erkannte, war bockberzig genug, freiwillig zurückzutreten. Halte ibm doch Herr von Waldau kurz zuvor, als cr durch einen unglücklichen Zufall in schwere Gefahr geratben, mit eigener Aufopferung das Leben gerettet, und „Opfer um Opfer" lautete sein Wabl spruch, mit dem er das eigene rebellische Herz zur Rübe zwang. Freilich, zu bleiben und da« Liebesglück des jungen Paares mit anzuseben, da« hätte er nicht vermocht, und da gleichzeitig durch den Tod seines älteren, unvermählten Bru der« ein großer Grundbesitz ibm als Erbschaft zufiel, so nahm er den Abschied und widmete fortan seine ganze Kraft der Be- lvirtbschaftung seine-Gute-, Trotzdem wurden die Begebungen zu dem einstigen -Kameraden keineswegs abgebrochen, und als nach einigen Iabren, in deren Verlaus seine kräftige Natur ibr Gleichgewicht wirdergefundcn, eine Versetzung Waldau S da- junge Paar, dem inzwischen ein Knabe geboren worden war. in seine Nähe führte, da waren die Freunde fast wieder so unzertrennlich wie einst. Der kleine Gert namentlich batte an Onkel Manfred, wie er denselben nannte, einen eifrigen Spielgefährten Der einsame Mann brachte dem bübscden, lebhaften Knaben «ine warme Zuneigung entgegen, und als er schon in seinem zehnten Iabre beide Ellern kurz nach einander verlor, da war e» „Onkel Manfred", der sich de» verwaisten, mittellosen Knaben lhatkräftig annahm. Er batte ibm die Wege geebnet zu der Militairlaufbahn, auf die sowohl des Baker« Wunsch al« eigene Neigung ibn dinwiesen. Sein Hau» war die Heimald, in welcke Gert jekeSmal jubelnd zurückkrhrte, wenn die Ferien der Cadettenanstalt anbracken, (Fortsetzung folgt.)
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