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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189501135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-13
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1895
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- - >-' V 3. Ltilize W LkWzer TllgM mi> ÄMM dir. A, Äockz. L Kmr W. Musik. Zum vierten Akademischen Concert. Da-, nächsten Dienstag ftattfindende, vierte Akademische Orchesterconcert bringt zwei größere Kompositionen, die in Leipzig noch nicht aufgeführt worden sind: eine soeben im Druck erschienene neue Symphonie von Philipp Schar wenk a und eine symphonische Dichtung von C6sarFrauck. E. Franck (geb. 1822 zu Lüttich, -j- 1890 zu Paris) ist in Deutschland hier und da als Claviercompouist bekannt; seine Orchesterwerke sind bisher bei uns ganz fremd geblieben. In Frankreich stehen sie in der ersten Reihe der neueren Erscheinungen aus diesem Gebiete. Es giebt sogar eine kleine, aber sichtbar wachsende Gemeinde französischer Musikfreunde, die die Arbeiten dieses Componisten über die der St. SaLnS, Bizet, Massenet, Godard und allen der anderen auch in Deutschland bekannteren Führer der heutigen französischen Instrumentalmusik stellt. Sie begründet diesen Anspruch auf die große Gewandtheit Franck'S in den feineren Künsten des polyphonen Stils, sein Talent, mit kleinen Motiven einen großen Flug zu nehmen, und zweitens, auf daS „moderne Element" in Franck'S Musik. Daß diese- moderne Element wesentlich aus Anregungen Richard Wagner'S beruht, zeigen die Aeoliden mit ihren An klängen an „Tristan und Isolde" deutlich genug. Auch die andere Eigenthümlichkeit des Franck'schen Stils, die Neigung zu schwierigeren rhetorischen Formen, veranschaulichen sie in zahlreichen Stellen, wo sich die Stimmen in Nachahmungen ergehen und den Satz durch Wiederholen und Steigern des selben Motivs entwickeln. Wie in Frankreich die mehrsätzige Symphonie nach Beet- hoven'scdem Muster überhaupt der Suite und der kurzen ein- sätzigen symphonischen Dichtung weicht, so hat auch Franck seine Hauptkraft diesem letzteren Gebiete gewidmet. Die „Aeoliden" sind dem Stimmungsgehalt nach eine Art Träumerei, mit allem dem Farbenreiz und der Klarheit im Satzbau auSgesübrt, die die französische Musik von jeher ausgezeichnet bat, Vorzüge, die es den Deutschen nabe genug legen, sich von Zeit zu Zeit nach der Musik ihrer Nachbarn umzusehen. Auch die Symphonie von Philipp Scharwenka, dem älteren Bruder des hervorragenden Pianisten Xaver Scharwenka, ge hört dem Gebiete der Programmmusik an. Ihr Gedankengang, den der Componist in einem eigenen Gedicht „Traum und Wirklichkeit" vorgelegt hat, verfolgt einen Lebenslauf, der freundlich, voller Hoffnungen und Illusionen beginnt und mit Enttäuschungen und in Resignation endet. Die Symphonie, die ähnlich wie Spohr's „Weibe der Töne" elegisch und weh- müthig ausklingt, ist in vier gesonderten Sätzen aufgebaut. Doch geben sie ohne Pause einer in den andern über, stehen auch thematisch in enger Verbindung und behandeln das Schema der Sympbonieform ziemlich frei. Was sie in der neueren deutschen Production auf diesem Gebiete auSzeicbnet, ist der große HerzenSantheil und die GemüthSwärme, die aus der Musik Scharwenka's spricht. Das Ungarische Violinconcert von Josef Joachim, in dem alle erdenklichen Schwierigkeiten des Violinspiels blendend zusammengestellt sind, bat in seiner Gattung dadurch eine höhere Bedeutung, daß es zum ersten Male nationale Weisen systematisch und in größerem Umfang für die Thematik eines Virtuosenconcerts benutzte. * Frl. Kernic, welche am Donnerstag telegraphisch eingeladen wurde, im Dresdner Ho st he ater an Stelle der erkrankten Frau Wittich, am selben Abende das „Evchen" in den „Meistersingern" zu singen, hat dort einen so schönen und vollen Erfolg erzielt, daß wir gern auch unsere Leser davon unterrichten. Der Kritiker der „Dresd. Nachr.", Herr Starcke, bestätigt den Erfolg in folgenden sehr anerkennenden Worten: „Die vorgestrige Aufführung der „Meistersinger" konnte nur durch das mulhige Einspringen des Frl. Kernic vom Leipziger Stadttheater ermöglicht werben. Der Gast war den hiesigen musikalischen Kreisen so gut wie gänzlich unbekannt und Frl. Kernic mußte sich die Gunst des PublicumS selbstständig, ohne Beihilfe irgend einer vorausgegangenen Reclame verdienen. Um so ehren voller ist der ausgesprochene Erfolg, den Fräul. Kernic erzielte. Das Evchen der jungen Künstlerin nahm von vornherein durch die Anmulh, das Mädchenhafte der Erscheinung, durch Schlichtheit und Natürlichkeit für sich ein. Das aus diese Weise halbgewonnene Spiel wußte Frl. Kernic aber auch durch ihre musikalische Leistung zu ihren vollen Gunsten zu gestalten. Die Stimme deckte vollkommen die anspruchsvolle Partie und wuchs sozusagen mit jeder Scene kräftiger und wirkungsvoller in diese hinein. Im Quintett des letzten Actes stand die Darbietung sogar auf solcher Höhe, daß das Publicum in lauten Beifall ausbrach. Läßt man noch das Verdienst gelten, daß eine dem Dresdner Ensemble noch völlig fremde Sängerin die Evcbenpartie obne Probe übernimmt und sich so musikalisch gediegen und schauspielerisch geschickt ihrer Ausgabe entledigt, so spricht dies doppelt für die Bedeutung der Künstlerin. Jedenfalls hat sich Frl. Kernic vorgestern in die Herzen der Dresdner gesungen." * Leipzig, 19. Januar. Großes Interesse erregt das Concert, welches am 20. Januar in der Alberthalle stattfinden wird. Vorläufig ist mit Bezug auf dasselbe mit- zutheilen, daß Herr Professor vr. Joseph Joachim Mit wirken wird, dieser große, hochbedeutsame Künstler, welchen Leipzig stets mit den wärmsten Sympathien ausgenommen hat. Außerdem wird Herr Julius Klengel mit seiner Schülerin Miß Taylor ein Dvppelconcert für zwei Celli von Romberg vortragen und das Orchester des Leip ziger Conservatoriums, welches aus 100 Schülern dieses Instituts besteht, wird die Anakreon-Ouverture von Cherubini und die Leonoren - Ouvertüre Nr. 9 von Beethoven reproduciren. Wir werden auf dieses Concert noch weiter eingehen. * Leipzig, 12. Januar. Unsere Musikfreunde werden mit besonderem Interesse die Mittbeilung aufnebmen, daß Johannes BrahmS in nächster Zeit nach Leipzig kommen wird, um sich an der Aufführung mehrerer seiner Com- positionen im Neuen Gewandhause zu betbeiligen. In der am Sonntag, den 27. Januar stattftndenden fünften Kammermusik wird er unter Mit wirkung des berühmten, von BrahmS selbst besonders hochgeschätzten Clariuettisten Kammermusikus Mühl selb aus Meiningen seine zwei neuen Sonaten für Pianoforte und Clqrinette spielen, sowie in dem 15. AbonnementS- Concerte am 91. Januar seine zwei von Eugen d'Albert gespielten Clavier-Concerte (in Vmvll und vckur) und die akademische Fest - Ouvertüre dirigiren. Es wird den Ver ehrern des Componisten eine Freude sein, den großen Meister nach längerer Zeit wieder einmal zu begrüßen. * Emil Säuret, bekanntlich einer der glänzendsten Vertreter der französischen Geigenschule, nimmt seit ewigen Jahren die erste Stellung an der Royal Academy in London ein. Er ist in Leipzig, daS er demnächst im Verein mit dem Pianisten Grünfeld auS Wien besuchen wird, seit Verlegung seines DomicilS von Berlin nach London nicht gewesen, war aber bis dahin fast alljährlich Gast im Gewandhause und wurde hier gefeiert. Er wird voraussichtlich nur in Berlin und Leipzig auftreten. * Die berühmte Verlagshandlung der Herren Breitkopf L Härtel in Leipzig hat einen Musikverlagsbericht für das Jahr 1894 herausgegrbrn, welcher, systematisch und aipha- betisch geordnet, ein Bild der von der genannten Finna im vorigen Jahre entfalteten Brrlagsthätigkeit giebt. Ueber die Reichhaltigkeit dieses Kataloges wird Jeder staunen, der einen Einblick in das 98 Octavleiten eng gedruckte Heft nimmt. Das dem Haupthestr beigegebene kleinere Heft von 16 Seiten, wo der Inhalt deS Ver- lagsberichtS nach Gruppen geordnet ist, muß als ein ganz wichtiger Orientirungskatalog bezeichnet werden. Unter ^ finden wir hier die Instrumentalmusik und zwar unter I für Orchester, unter II für Streich- und Blasinstrumente, III für das Pianoforte, IV für Lrgel, V für Harmonium, VI für Mandoline, Zither u. s. w., VII für Pauke und Trommel, wobei zu be merken ist, daß unter den römischen Ziffern noch deutsche Ziffern Uuterabtheilungen anzeigen. — Unter L ist die Vokalmusik ver zeichnet. Hierzu gehören Oratorien, Messen und andere geistliche Gesangwerkc; Oratorien, Cantaten im Clavierauszugr, ein stimmige geistliche Lieder mit Orgelbegieitung; Tramen und Concertgesänge mit Begleitung mehrerer Instrumente; Dramen und Concertgesänge im Clavierouszuge; mehrstimmige Gesänge mit und ohne Begleitung; Lieder und Gesänge sür gemischten Chor; Lieder und Gesänge für Mannerchor; Lieder und Gesänge für eine Singstimme mit Pianosortebegleitung. — Unter 6 folgt der Anhang, welcher enthält: Musikgeichichtliche Sammelwerke; Gesamml-Ausgaben; Breitkopf L Häriel's Textbibliothek; Volks ausgabe für Pianosorte zu zwei Händen und iür Pianoforte zu vier Händen; Violuimusik; für Contrabaß; für Harmonium. Lieder und j Gesänge; Clavicrauszüge mit Text; — Musikalische Bücher; Breit kopf L Härtel's Notenschreibpapier. Zum Schluß sind noch an- gezeigt die Neuigkeiten aus dem Verlage von G. Ricordi L Co. in Mailand, für welche Firma die Herren Breitkopf L Härtel die ausschließliche Vertretung für Deutschland besitzen. f Plauen, 11. Januar. Der hiesige rührige Musikverein hat im ve, stoffenen Jahre außer drei kleineren Concerten vor seinen Mitgliedern mit bestem Erfolge zwei große, öffentliche Concerte ab- gehalten und zwar am 11. April unter Mitwirkung der Frau Kammersängerin Baumann und des Fräulein Schneider aus Leipzig und am 25 November lTodtenfesll ein großes geistliches Concert unter Mitwirkung des hiesigen Stadtorchesters und ver schiedener auswärtiger Kunstkräste. An einem Familienabend ge langte außerdem ein Lustspiel von Kadelburg und eine Operette von Holländer zur Aufführung. Der Mitgliederbestand hat sich von 216 aus 236 gehoben; die Einnahme des Vereins betrug 4367,80 die Ausgabe dagegen 3682,22 .4, so daß ein Bestand von 685,58 vorhanden ist. Für das Jakr 1895 sind wieder vier kleinere Concerte geplant, darunter im Februar eine Operette und zum Herbst (Todtensest) ein großes geistliches Concert (Mattbäuspassion), zu welch letzterem hervorragende Kunstkräste gesichert sind. 86. London» 9. Januar. Eine neue Burleske „Melodramania" von Malcolm Watscm, Musik von W. Slang hter ist von der Reed-Truppe in der St. Georges Hall mit Beifall gegeben worden. — Die Schüler des „Royal College os Musik" gaben im „Prince of Wales' Theatre" eine Vorstellung von Leo Delibes' „Oo stoi in die trotz ziemlich mangelhafter Ausführung enthusiastische Aufnahme fand. — Das letzte Concert des Kryftall- Palastes brachte ausschließlich Werke französischer Componisten, unter Anderem Berlioz' , Romöo et .lulietto" und Massenet's Llö'litLtion lle Dbars. — Das neu begründete „Imperial Institute", welches unter der Leitung Alb. Randegger^s 110 Mitglieder, davon 21 weibliche, zählt, hat unter großem Andrang sein erstes Concert gegeben. Notizen. In der königl. Hofoper zu Dresden soll noch im Laufe dieser Spielzeit Anton Rubinstein's Oper „Der Dämon" aufgesührt werden. — Unter der Leitung des Tonkünstlers Clemens Braun ist in Dresden ein Oratorienverein gegründet worden. — In Dresden hat sich der Opernsänger Georg Hartmann, welcher in Köln, Rotterdam. Mainz und Nürnberg als Bassist engaqirt war, als Concertsänger niedergelassen. — Das Dresdner Hoitheater hat Schjelderup's Musikdrama „Der Liebe Macht" angenommen. — Die Kompositionen von Meyerbeer, der am 2. Mai 1864 in Berlin gestorben ist, haben mit Begmn dieses Jahres den gesetzlichen Schutz, der sich auf dreißig Jahre nach dem Tode des Autors erstreckte, verloren. — Karl v. Kaskel, der Componist der Oper „Hochzeitsmorgen", die neuerdings auch in Magdeburg und Stettin gut ausgenommen worden ist, beendet eine zweiactige Oper, den Stoff einer montene« grinischen Liebesgeschichte, Dichtung von Axel Delmar, „Sjula" ist der Titel. — In Lauban ist der als Componist bekannte frühere Leiter des königlich rumänischen Conservatoriums in Jassy, Professor Gustav Wagner, gestorben. — Die Berliner Hof- oper bat im verflossenen Jahre 49 verschiedene Opern zur Auf führung gebracht, die meisten Ausführungen erlebte „Hänsel und Gretel" von Humverdinck, und zwar 40 in drei und einem halben Monat. — Ende März will die Gesellschaft der Opernfreunde in Berlin den „Pfeifer von Hardt" zur Ausführung bringen.— In Braunschweig findet im Mai und Juni das mit der all gemeinen deutschen Tonkünstler - Versammlung verbundene große Musiksest statt. Ter Vorstand des allgemeinen Tonkünstlervereins hat im Verein mit dem Braunschweiger Ortsausschüsse und dem musikalischen Beirathe beschlossen, als chorisches Haupt werk des gesammten Festes das Reauiem von Hector Berlioz aufzusühren. — Der Professor und Hoscapellmrister Rheinberger in München hat das Ritterkreuz des bayerischen Kronenordens, womit der persönliche Adel verbunden ist, erhalten. — Ja der Villa Wahnfried in Bayreuth haben eingehende Berathungen statt gefunden über die Abhaltung der nächsten Bühnenfestjpiele. Es wurde beschlossen, in diesem Jahre keine Ausführungen stattfinden zu lasse», sondern im Lause des Sommers nur Proben zu den Ausführungen des „Ringes der Nibelungen" im Jahre 1896 abzu halten. Diese Proben sollen sich lediglich aus den technischen Theil und die Solisten beschränken. AlS Sachverständiger für die tech- Nischen Proben war der k. Hostheater - Lbermaschinenmeister F. Kranich auS Dresden zu den Berathungen hinzugezoqen worden. Auch die Londoner Opernsängerin Frau Brema, welche während der letzten Ausführungen in den Rollen der Knndry und Ortrud große künstlerische Erfolge erzielte, war in letzter Zeit in Bayreuth anwesend. — In Tilsit hat die neue romantische Volksoper „Das Turnier zu Kronstein" von Krafst-Lortzing bei ihrer Erstausführung gut gefallen. — Frau Marie Schröder-Hanf st än gl ist als Gesanglehrerin für das Hoch'sche Conservatorium in Frankfurt a. M. gewonnen worden. — Das am Nürnberger Stadttheater zum ersten Male auf deutscher Bühne zur Aufführung gebrachte „Mädchen von Navarra", lyrische Episode von I. Claretie und H. Cain, deutsch von M. Kal- deck, in Musik gesetzt von I. Massenet. erzielte einen starken Erfolg. Auch am Hamburger Stadttheater hat Massenet's „Mädchen von Navarra" bei seiner Ausführung einen guten Erfolg gehabt. — Frl. Emma Raab, eine junge Oesterrricherin, hat sich dem Ham- burger Stadttheater als Coloratursängerin verpflichtet. — Liszt's „Legendederheiliaeu Elisabeth" gelangte, wie der„Frks. Ztg." geschrieben wird, nach dem Vorbilde einiger anderer größerer Bühnen scenisch dargestellt, im Laufe voriger Woche zwei Mal im Düsseldorfer Stadttheater zur Ausführung. DaS Publicum zeigte sich für die Schönheiten, welche das Werk enthält, durchaus empfänglich, die Aufnahme im Allgemeinen war aber nicht derart, daß sie zu häufigen Wiederholungen ermuthigen könnte. — Am 18. Januar wird die Oper des Musikhistorikers vr. August Reiß- mann „Das Gralspiel" zum ersten Mal in Düsseldorf aus- geführt werden. Die Vorbereitungen dazu finden unter der Leitung des Componisten statt. — Im Prager deutschen Theater hat Leoncavallos „Medici" eine beifällige Aufnahme gesunden. — Frau Materna hat als Brünhilde in einer glänzenden Ausführung der „Götterdämmerung" von der Wiener Hosoper Abschied genommen. DaS Publicum bereitete der berühmten Sängerin in dankbarer Erinnerung außerordentlicher künstlerischer Gaben die herzlichsten Ehrungen. — An der Wiener Hofoprr hat am 5. Januar Verdi's Over „Aida" die zweihundertste Aufführung er lebt. — Mit dem 31. März scheidet Louis Frappart aus dem Verbände des Wiener Hostheaters und tritt in den Ruhestand. Frappart war als erster Mimiker und Tänzer angestelll und in dieser Stellung mehr als 40 Jahre thätig. — Humperdinck's Märchenoper „Hänsel und Gretel" hat bei ihrer ersten Auf führung am Wiener Opern Hause einen bedeutenden Erfolg davongetragen. Das Publicum spendete warmen, mitunter stürmischen Beifall und ries den anwesenden Componisten sammt den dar stellenden Künstlern und schließlich auch den Direktor Jahn oftmals heraus. — Zur Subventionirung städtischer Musiker zur Aufführung guter Opern und Concerte, sowie zur Erwerbung von Kunstwerken für die städtischen Sammlungen und die öffentlichen Plätze bestimmt, schenkte der Bergmrister a. D Wildei in Blas in Quentin bei Metz der Stadt Aachen zu Ehren seines in Aachen verstorbenen Vaters 100 000 — An der Große» Oper in Paris sind jeyt die Rollen vertheilt zur Ausführung des „Tannhäuser" von Richard Wagner. Tie Oper soll in den Osterfeiertagen zur Auf führung kommen. Es werden auch bereits die Vorbereitungen zu einer Aufführung der „Meistersinger" getroffen, denen dann „Tristan und Isolde" folgen soll. — Tie Pariser Große Oper plant angeblich sür 1900, das Jahr der Weltausstellung, die Ausführung eines Wagner-Operncyklus. — Beyer's „Sigurd" hat in der Mailänder Scala nur wenig Anklang gesunden. — Der Tenorist Klein aus Köln gastirte kürzlich mit gutem Erfolg am Royalta-Lheater in London als Eisenstein in Strauß' „Fleder maus". — In der königl. Oper in London gastirt im lausende« und folgenden Monat Minnie Hauck. — NenerdingS wnrde i« Tokio eine Musikakademie begründet. Aus dem Geschäftsverkehr. t Die Neuh«iten-Ausstellung von Cotillon« und Carnrvals-Gegenständen von M. Apian - Bennelvitz am Markt (Barthel'S Hof), welche dies Jahr sür Festlichkeiten jeder Art eine große Fülle aller nur denkbaren Gegenstände in den mannigfachsten Mustern bietet, die zur Decoration, zu Geschenken und zur Erheiterung dienen, zeigt vor Allem Hervorragendes in Touren, Orden, darunter Riesenorden mit Ketten, Kopfbedeckungen, Mützen und Häubchen von der einfachsten Zipfelmütze bis zum bunt ausgeschmiickten Cylinderhut, Festzeichen, Fächern, Masken, Nasen, Bärten. Musikinstrumenten aller Art, Guirlanden und Saal- dccorationcn, Transparenten, Wappen, närrischen Figuren in Lebens größe. Sinnsprüchen, Attrapen, Ueberraschungen, Luxuscartonnagen und Scherzgegensländen rc., unter ihnen als ganz besondere Neuheit Schmetterlinge zum Wersen, die sich überall von selbst an heften, Luftschlangen, scherzhafte Anhängezettel, Thierköpse, japanische Lampions- und Jlluminationslaternen, Salonseuerwert, Tisch-, Ball- und Menukarten. Was nicht vorräthig ist, wird schnellstens beschafft oder in der eigenen Werkstätte angeiertigt. l Von den verschiedensten Seiten wird das Publicum vor dein Gebrauch anscheinend billiger Seifen gewarnt. Jene großen, in leuchtenden Farben prangenden Seisenstücke enthalten gewöhnlich für den Consumenten werthlose, öfters sogar schädliche Stoffe, verwaschen sich sehr schnell und sind im Verbrauche theurer, als halb so große Stücke reiner, unverfälschter Seife. Die von der Firma C. «. Kämmerer in Dessau seit länger als 40 Jahren in Deutschland eingeführlen und in Fachkreisen als vorzüglich anerkannten Toilette-Fettseifen bieten dem Consumenten durch ihre Zusammensetzung die vollste Garantie für Reinheit und Milde. Nach den Analysen vereidigter Chemiker sind sie neutral und haben den höchsten bisher erreichten Fettgehalt, nutzen sich daher langsam ab und sind billig im Verbrauche. Unter-Benutzung aller technischen und maschinellen Fortschritte in der Seifensabrikation ist es obiger Firma gelungen, neben ihren feinen und hochfeinen Toilettr-Fett- seisen, die sich wegen der dazu verwendeten theuren Riechstoffe zu billigen Preisen nicht Herstellen lassen, auch solche anzufertigen, die trotzdem auffallend seine und angenehme Parfüms haben, doch schon zu 25 und 20 das Stück von ca. 100 x verkauft werden können. Besseres kann für einen so mäßigen Preis nicht geboten werden. Amtlicher Gericht über die in der Städtischen Markthalle zu Leipzig am 12. Januar 1895 im Kleinhandel verlangten Preise. Preise höü d- bau- für ft- driq^ ste figste a.>< 1-kx l Ä -- 70 1! » - l 70 -70 70 - «« ->05 . 1 90 * 1 20 l> IW a 1> 20 l> I 2V ' - 'o - OL '0 . — 70 - O 79 . - -0 - -0 70 - 15 '0 , — 05- O - « — 70 - 55 -bi -7 - — zo — 55 — 40- «0 - l — 0 — , l .o 70 Stck. - >l-kx l 10 - i » 1 00 l .'o i O - 2 - l -o i -0 - I — 40 - i 00- > O - l 80 1 o i O - I — «> — 90 - I — -80 10- — 40 - l 20 — «13 -4! . I — 70 -0 - '.0 70 70 - 00 70 >>-ke l 50 1 1 25 . i -0 — 80 * — 80 - — — 80 - — ,zo - 50 , — 30- — 30 . l 80 . l 27, l l -- — 00 - 74! .'O - ^ ,30 30 'l-krr I 74) 1925 1 70 - l 75 I 54 I 75 75 - 75 40 - 40 . I 29- !80 80 - I 20 - 81 I IX) - 00 Sick. 10 - i 5 — - 40 Sick. 2« !- 12 ,7 - i 70 3 - 3 70 S i 25 2 77 i . 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'chinlen, roher, im Ganzen . do. - ausgeschnitten do. gelochter, - Schwarzfleisch dweinSknochen 'crwurst . . ulwurst. . . bweinesett . . »rstsctt . . . Ltck. Bild und «eslügcl. Wild. »bwild: stusgcschälte Keule (Fricand.) Rücken mit Lende . . . do. ohne - . . . . Blatt ,.,»««.. Kochfleisch »»»»»». rmwild: Keule ........ Rücken Kochfleisch ....... lbwild: Keule ........ Rücken ........ Blatt ........ Kochfleisch ....... mnlbiersteisch: Keule ........ Rücken ........ -üdichweine: skeülc ........ Blatt ....... i Kochfleisch -berläuser und Frischlinge rsen. im Fell ..... do. gezweckt rninchea Wildgeflügel. »sanenbähne isanenhennen ..... »erhabne. . . . . . aerhühner üldenten »aldschnepsen irkhähne irkhüdner »neebühner »selhühner edhühner, alte .... do, junge .... rammetSvögel Zahme« Geflügel, a. lebende«, arr se , ....... aten ........ ühner, alte do. junge auben d. geschlachtete». anse »o- Lunge Uten »paunen....... do. junge ...... do. Bierländer . . . . Tauben Fische nnd Tchalthiere. u. lebende. Svieaelkarpfen ...... Lchuppenlarpsen Schleie ...,»».»» Hechte . . > Barsche......... Bunte Fische Welse ......... Aale Forelle» . . ^ ^ . . Lummern «rebse. große do. mittlere do. kleine d. frische in LiSpackung. Rbcinlach« Silderlach« Skeinbutt ........ Seezungen Schleie......... Zander Hechte, Fluß- «»ollen Kadliau ........ Schellfisch........ Dorsch . . . Stockfisch Seehecht Grüne Heringe. o. geräucherte. Rheinisch« Qstseelach« ....... Flundern Pöklinge, Kisten- do. Korb Sprotten, Kieler ^ do. lLlb-> ...... Stör ......... Schellfisch Dorsch Makrcclen Seelachs ........ Heringe, geräuchert . , . . »gesalzene. Sardellen . Butter. Tafelbutter ...... Landdutter 2 Stück --- . . Koch- und Backdutter . . ckunstbulter (Margarine) . «fter. Landeicr Kisteneier Käse. Bauernkäse Tbüringer Kümmelkäse, C) Harzer Käse .... Altenburger Ziegenkäse . . Schwcizerläje. Uemmentbalcr Schweizerläsc, Bancrischcr . Limburger Käse vlmitirter Limburger Käse . Obst, Ti«d- nnd Gartenfrilchtc. Aepsel, inländische .... do. ausländische . . . Birnen, Tafel- ..... do. Koch- ..... Kirschen, süße do. saure Pstanmcn ürdbeeren, Wald- .... do. Garden« . . . Himbeeren Stachelbeeren ..... stohanni«beeren Hcitelbeeren Preißelbeeren ..... Pfirsiche Aprikosen Feigen, frische do. Kranz- Weintrauben, inländische . do. ausländische . Tomaten MvS>> '!al-e UÜO 2 10- 3- 1 kl - dl, 3 kl 2- 0 l HO I lA> - HO l - - 90 l 40 l 2" lOO 1 - , blO l>- 3.H0 8> - ^0 1 20 — 90 -HO -40 90 I l>0 4.HU 3 2H IOS, lOTt Ke Stck -Ke IOS IOS ^ake '!-kx '-kz.- ake 10 Sl lOSl Stck, 10 Stck 'ekss Stck, -k« 4 kl 3'- 2 2h 2 's, 1 4o — 90 — 00 - 9» 4 -M 6 - 4 - - ÜOl I HO I — - l HO i 1 HO 1!- 4 - 2 HO Oh -00 7H 40 2H 30 -20 ^30 ^20 4 — 3 50 - 50 - do - oo l HO l — -dO I 00 — ÜO IOS, '!>kk 0 — Misse, inländische, grüne . . 10 St 2 öo do. trockene . . ^kA «30 do. ausländische 2 25 Haselnüsse l öO Apseisiiien . lOSt 1 HO läilronen — <0 Melonen, Zucker- «irke do. Wasser Kürbisse — 9« Backobst. -90 Aepsel 130 Birnen I9- Pstaumen — 50 Prünellen — HO U irschen, süße 90 do. saure 1 00 Aprikosen 4^0 Pflaumenmus ^ Gemüse. Spargel Rhabarber chwarzwnrzel Bliiimnkobl 4 HO Rosenkohl, inländischer . . . 2 50 do. ausländischer. . . 2 25 Grüne Bohnen 2 25 do. Ob DachSbobnen l— Schoten -^80 Karotten — 50 do " o- Kohlrabi — 95 Gurke». Salat- — 25 do. E inlege-, saure . . . , do - Sens-, -90 do. - Ps-fs-r — 20 Wirsingkohl Rotbkobl 5— Wm'kobl 3 50 Grünkohl —ibO ko, l — Spinat. Sellerie Tcllower Rüben Möbren Kohlrüben Rotbe Rüben Meerrettig Pcrlzwiebeln. Zwiebel» . . Porree Zwiebeln l 50 Petersilicnwurzel Knoblauch. 50 l — Artischocken 80-80 Salat, Blatt do. Endivien 1 20 z 20 Radieschen I — 1 20 Rettige. — 80 z - Kartoffeln, inländische — 05 - 80 do. do. auSlandizche. . Sauerkraut Pike. a. frische. Steinpilze. Psefserlmge lsbampignon» Morcheln d. getrocknete. , , . Steinpilze — iah —05 Morcheln Brok» null Mehl. Weizen brod Roggenbrod, 1. Sorte 10-15 de. 2. - — >25 Weizenmehl, KaiserauSzuz I . — 20 — 25 do. ' - ll. — 15—ffh GrieslerauSzug ... . . Weizenmehl Rr. 80 ... . Roggenmehl, I. Sorte . . . do. 2. - ... Hülsensrüchte. Erbsen, gelbe, geschälte . . . do. - ungeschälte . > to. grüne Bodnen, weiße, Perl- . . Linsen, große k». kleine Reis Graupen — 40 - 30 — 30 Gries, Weizen- Nudeln, Band- 2!— 1 — l — do. Faden- —^ do. Fayon- .... Die Jnspection der Städtischen Schulze. -30 üv 40 80 80 -!80 -00 ll- -25 ->50 ,h>0 12, - 40 - .50 20 - 32 -30 ->90 l20 l 20 1 - -80 90 -^70 -60 20 — 40 — 30 1 - -90 -05 -40 25 -50 «nb. Kops 'e-kx Bnd 10 LI Stck, 10 Sr >i-kkt Stck. 10 St 'äkx 10 St '-kx Stck. lOSt Stng '!-kx lOSt Bnd, Knlle Stck. Kops Bnd. Stck. 2-.K? HOKj- L'akx '!-k« lak- '!-kL 'i-ke 80 80 00 40 00 1 - -Sl» 20 25 -50 30 00 50 50 40 25 20 3l> 80 I 20- 10 50 20 — ,22-^ 20 —25 -'50 - go -.15^10 4 - 10 8 10 10 3o 10 15 10 -!5» III- 25 - 30 - Äh 10- -15 50 15 -17, I - 20 5 8 8 -2" 15 5', 174! 1 50 2 50 - 20 2 50 125 .1 20 1 75 15 -lo - 9 -i20 - 17 ->lb -20 — 18 — 18 - >8 -lih ->24 40 40 23 45 - 35- -35 Markthalle. 40 40 40 00 40 00 2>) 30 3) 35 20 20 40 — 20 — 15 ->40 -Iw l!0 3 - 125 1 50 — 17, 9 ! 2 -20 -17 -15 20 >8 >8 - l8 - 24 P an» den Doblhsff-Schächten, feinste «ariascheiner Marke, liefern «irrr nach Gewicht. feinste ölSnttzer Marke, in Hühnerei,rSsze, liefern nur nach Gewicht. «ratze Mittel l Stücke (Mittelstücke) 100 Centner ca. 7'/g Cubikmeler ^ 76.— ^ 75.— 50 - - 3»/« - ^ 38.— ^ 37.50 Anderseits für 76 ^ offerirte sogenannte Vi Ladung von 5 Cubikmeter --ca. 70 Ctr., die wir liefern mit . . ^ 53.20 ^ 52.50 100 Centner ca. 7 Cubikmeter ^ 114.— 50 - - 3V, - 67.— Anderseits für 110 offerirte sogenannte '/i Ladung von 5 Cubik meter, ca. 73"/, Ctr., liefern wir mit 84.— , Üvrliidvr LO 88
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