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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1895
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950227029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895022702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895022702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-27
- Monat1895-02
- Jahr1895
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1450 Volkswirthschastliches AI» für diesen Dhrsk bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben C. G. Laue tu Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Vorm. und von 4—5 Uhr Nachm. Telegramme. * C-rtftiania» L6. Februar. Das Storthing bat heute Abend die Negierung-vorlage, betreffend Erhöhung des Tabakzolles von 17k Oere aus 2 Kronen per Kilogramm, in geheimer Sitzung einstimmig adgelehnt. * Mailand, 26. Februar. Heute wurde eine zweite Conserenz in der Simplonbabn.Frage obgehalten. Im Anschlüsse an die Debatte der ersten Sitzung wurden mehrere Beschlüsse gefaßt über den Bau einer großen Galerie und die Anschlußlinie zwischen dem Daß von Telia und Domodossola, alsdann über die principiellen Grundsätze einer Eonceffion vom administrativen und mititairischen Standpunkte, endlich über die Tariffrage und die Vertretung der italienischen Interessen. Morgen dürste wahrscheinlich dir Feslslellung des SitzungsprotokollS vorgrnommrn und übermorgen die Beratungen geschloffen werden. — Die italienischen Delegirteu veranstalteten haute Abend ein Banket zu Ehren der eidgenössischen Kollegen. * Rom» L6. Februar. In einer heute abgedaltenen Sitzung des Credit foncier wurde die Bilanz, welche einen Reingewinn von l 690 542 Frcs. aufweist, sowie die Verkeilung einer Dividende von 20 Frcs. aus die Ackie genehmigt. * Washington, 26. Februar. DaS Finanzcomiiö des Senats erstattete über den Antrag Wolcott, betreffend die Ernennung eines Ausschusses, der die Vereinigten Staaten aus einer eventuellen internationalen Münzconfere nz vertreten soll, einen günstigen Bericht. Die Delegirteu des Senats und des Repräien« rantenhanses, welche die LandwirthIchaftSbill berathen sollen, haben beschlossen, den Secretair für Landwirthschast zu ermächtigen, eine Untersuchung deö Schlachtviehes, welches für den Export bestimmt ist, anzuordnen. Versammlung -er Tabakinteressenten. ick. Leipzig, 27. Februar. Zur Besprechung des geplanten Tabaksabrikatsteuer.Gesetzes fand gestern Abend im großen Saale der Centralhalle eine von 5—600 Personen besuchte öffent liche Versammlung statt. Einberuien war dieselbe von mehreren hiesigen angesehenen Firmen. Den Vorsitz führte Herr E. Ulbricht. Derselbe gedachte in seinen einleitenden Worten der vor einem Jahre in demselben Saale abgehallenen Ver sammlung. Damals hätte wohl Niemand geglaubt, daß man sich so bald wieder zum Schutze der Tabakindustrie hier ver- sammeln müßte. Er wieS sovann den in der osficiösen Presse erhobenen Vorwurf einer wüsten Agitation entschieden zurück. Tie Tabakinteressenten seien nicht nach Liebesgaben lüstern, wie die Branntweinbrenner und Zuckerfabrikanten, sondern sie wollten nur, daß man ihre gewerbliche Existenz nicht angreife und sie ruhig werter arbeiten lasse. (Zustimmung) Sodann nahm der Referent, Herr Handelskammersecretair a. D. vr. Fränkel aus Berlin, das Wort. Aus seiner zweistündigen Besprechung des Gesetzentwurfes sei hier Folgendes wiedergegeben. Der Entwurf verdiene eigentlich die Bezeichnung „Entwurf eines Gesetzes zur Vorbereitung des Tabakmonopols", denn durch die in demselben enthaltenen Belästigungen und Strafen werde die Tabakindustrie dem Untergange entgrgengeführt, so daß das Monopol schließlich als eine Erlösung erscheinen müsse. Bon Seiten der Regierung und conservativen Partei werde die wichtige Sache allerdings sehr leicht genommen. In geradezu frivoler Weise hätten sich der Sckatz- secretair und Redner der conservativen Partei geäußert und die Sachlage so dargesiellt, als ob man es nur mit der Agitation einzelner Kreise zu thun hätte. Daß aber der ganze jetzt blühende Industriezweig thatiächlich bedroht sei, gehe schon daraus hervor, daß der Steuerertrag nach der Vorlage von sic»'/? Millionen Mark jetzt aus 95'/z Millionen Mark künftig steigen soll. Zu dieser Mehrbelastung von 40 Millionen Mark würden noch Strafgelder hinzutreten, die Sachverständige aus 26 bis 27 Millionen Mark schätzten. Allein wenn dieselben auch nur 20 Millionen Mark betrügen, so ergebe sich, daß der Tabak, der jetzt einen jährlichen Umsatz von 240 Millionen Mark im Reiche zu verzeichnen habe, mit 60 Millionen Mark belastet werde. Hier- aus lasse sich schon ein Bild gewinnen, in welcher Weise die Preise für Cigarren steigen würden. Die 3 -H-Cigarre dürfte ganz ver- schwinden, die 4 /H-Eigarre auf 5 ^ steigen u. s. w. Daß der Minderconsum unter diesen Umständen ein ganz bedeutender sein wird, slebe außer allem Zweifel. Die Zahl der in der Tabakindustrie Beschäftigten sei bereits von 200000 aus 170000 gesunken. Man müsse nun darauf rechnen, daß mindesten» weitere 25000 brodlos werden. Und die jetzige Zeit sei wahrlich nicht dazu angethan, die Zahl der Arbeitslosen noch zu vermehren. Besondere Berücksichtigung verdiene hierbei, daß in der Tabakbranche, die nur Handarbeit verlange, viele Personen Beschäftigung finden, die man als Halbinvaliden bezeichnen könne. Für diese werde das Unterkommen in anderen Industriezweigen ganz unmöglich und ihnen bliebe nur noch das Armenhaus offen. Auch viele der kleinen Mittel« standsexistenzen, die jetzt durch Cigarrenverkauf ihren Lebensunterhalt zu einem großen Theile bestreiten, würden dann zu Grunde gerichtet. Wenn man neuerdings den Tabakpflanzer durch die Steuerfreiheit für den im Jnlande erbauten Tabak für die Vorlage zu gewinnen suchte, so solle sich derselbe keiner Täuschung über die Folgen der Steuerfreiheit hingeben. Diese werde zu bedeutend vermehrtem inländischen Tabakbau und so zu beträchtlichen Preisstürzen für die einheimischen Sorten führen, so daß der Ertrag ein wesentlich ge ringerer als jetztsem dürfte. Redner besprach dann eingehend die einzelnen Gesetzes bkstimmukigen, ferner die einschlägigen Verhältnisse in anderen Ländern (namentlich Amerika, das mit seiner Steuer sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe), und schloß mit den Worten, daß es von den Volksvertretern geradezu eine Sünde wäre, einem Gesetze zuzustimmen, welches Tausende von Menschen brodlos mache. (Lebhafter Beifall.) Nach einer kleinen Pause ergriff Herr Ulbricht das Wort, um darauf hinzuweisen, daß die Leipziger Tabakinlereffenten iu der glücklichen Lage sind, zu wissen, daß beide Reichstags, abgeordnete (für Leipzig-Stadt und Leipzig-Land) gegen den Entwurf stimmen werden. Er begründe diese Ansicht damit, daß Herr Professor vr. Haffe vor einem Jahre die Zusicherung gegeben tiabe, er werde gegen den Gesetzentwurf stimmen. An der Erfüllung dieser Zusage dürfe man auch jetzt nicht zweifeln. Redner erläuterte dann in drastischer Weise die in dem Entwurf enthaltenen Strafbestimmungen und wandte sich dann gegen die Redaktion des hiesigen maßgebenden Blattes» weil diese- Las Vorgrbrn der Bänder Fabrikanten (die eventuell zur Schließung derG Fabriken schreiten zu müssen erklärten) maßlos genannt habe. Den Verhungernden werde, wenn es so weit gekommen sei, kein Rrdactionsmitglied Helsen. Es sei deshalb besser, daß die Tabak arbeiter ihre jetzige Existenz fortbehielten. (Beifall.) Herr Simon gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Regierung in dieser wichtigen Sache die Handelskammern befragt hätte. Sie thun eS ja sonst auch bei viel unwesentlicheren Dingen. Herr Langhammer (und nach ihm Herr Wöltner) gaben der Meinung Ausdruck, daß man bei den Wahlen hätte vorsichtiger sein muffen und daß die ganze Vorlage im Zusammenhänge mit der politischen Lage zu beurtheilen sei. Elfterer Herr gab sich nicht der Hoffnung hin, daß Herr Prof. vr. Hasse so ohne Weiteres gegen die Vorlage stimmen werde. Dem gegenüber betonte Herr Ulbricht, daß Herr Professor vr. Haffe noch am Sonnabend in einer Unterredung mit den Herren Simon und Schwabe erklärt habe, er werde gegen die Tabatsabrikalsleuer stimmen. Herr Reichstagsabgeordneter Geyer bekannte sich, wie auch iw Vorjahre, als ein entschiedener Gegner jeder Mehrbesteuerung des Tabaks. Deshalb hätten er und sein« Freunde auch gegen die Com' MissivaSberathung gestimmt. Er erörterte dann die politische Lage and wies daraus hin, daß bei der gegenwärtigen Zerfahrenheit der Parteien der Schwrrpunct nicht im Reichslage, «andern bei den Wählern liege. Diese sollten ihren Vertretern den Nacken steifer machen, dann würde eS auch zur Ablehnung der Vorlage kommen. Nachdem noch Herr Geithe dir künftige Loge der Tabakarbeiter eindringlich geschildert hatte, wurde dir Debatte geschlossen. Ein stimmige Annahme fand hierauf nachstehende Resolution: „D«e am 26. Februar 1895» in der Centralhallr zu Leipzig Versammelten erklären im Anschluß an den Deutschen Tabak- verejn: I) daß die beabsichtigte Mehrbelastung des Tabak» bei der wirtdschastlichen Lage dcS deutschen Volkes einen ent- sprechenden Rückgang im Tabakverbrauch und demzufolge Arbeiter- Massenentlasiungen bis zu einem Fünftel der im Tabak, qewrrbe nachweislich beschäftigten circa 170000 Arbeitskräfte Herbeiführen würde,- 2) daß die geplante Tabaksabrikatsteuer sich nicht ohne die weitgehendsten Belästigungen und größten Erschwernisse für die Herstellung und den Verkauf von Tabakfabrikaten, sowie den Nohtabakhandel würde durchführen lassen und dr-halb nothwrndiger Welse eine Gefährdung zahlreicher wirthschastlich schwächerer Tabak- betriebe und namentlich des hochentwickelten, handwerksmäßigen Kleingewerbes trotz der scheinbaren Wohlthat der dauernd unhaltbaren Pauschalirung zur Folge haben müßte; 3) daß diesen beklagen-- werthen Beeinträchtigungen weiter Volkskreist keinerlei wirthschast- liche Vortheile gegen überstehen, im Gegrntheil auch der deutsche Tabakbau auf die Tauer unter den Wirkungen deS Minder- Verbrauches schwer leiden würde; 4) nach den statistischen Ueber- sichten von 1893 ist die Anzahl der Kleinbetriebe und der in der Hausarbeit beschäftigten Personen in Sachsen vrocentual am stärksten vertreten; die aus die Dauer unhaltbare Pauschalirung und die notwendig eintretendcn schärferen Controlen bedingen jedoch in nicht zu ferner Zeit ein Eingehen der Kleintndustrie und die Casernirnng der Hausarbeiter. Noch und Elend würde dadurch über viele durch die Cigarrensabrikarion zu Wohlstand gekommene Gemeinden herausbeschworen werden." Sodann wurde die Versammlung geschloffen. Vermischtes. Leipzig, 27. Februar. Leipziger Feurrversicherungs-Anstalt. Di« heute unter Vorsitz des Herrn Direclor Eachsenröder abgebaltene General« Versammlung war von 12 Actionairen, welche 162 Aktien ver traten, besucht. Der vorgelegte Rcchnungsab'chluß wurde genehmigt und beschlossen. Len nach Abzug der statutenmäßigen Tantiemen verbleibenden Reingewinn wie folgt zu vertheilen: 720 000 als Dividende mit 720^ per Actir, 150 071,20 >6 dem Pensionsfonds, 25 000,25 dem Dispositionsfonds, 169 056,01 ./! dem Dividenden- Ergänzungsfonds. Der dem Turnus nach ausscheidende Direktor, Herr Ludwig Davignon, wurde ebenso wie die bisherigen Mitglieder der Revisions-Commisfion wieder gewählt. *— Cbemnitzer Actienspinnerei. Tie General-Versamm' lung genehmigte einstimmig den Rechnungsabschluß und die vor- geschlagene Gewinnvertheilung (9 Pcoc. Dividende) unter Entlastung der Verwaltungsorgane. -o- Sebultz, 26. Februar. Die gestern abgehaltene General- Versammlung der hiesigen Vereinsbank faßte gemäß dem Vor schläge des Direktoriums und des Aussichtsrathes den Beschluß, eine Dividende von zehn Proccnt zur Vcrtheilung zu bringen. Der Reingewinn des ätzten Geschäftsjahres stellt sich auf 13 748,94 Mark, während der Reserve- und Dispositionsfonds der Bank mit den gestern erfolgten Zuweisungen nunmehr insgesammt 57671,55 beträgt. Der Geschättsumiatz hat, wie in der Versammlung mit Befriedigung constatirt wurde, gegen das vorausgegangene Jahr eine wrjenltlche Erhöhung aufzuweisen. *— Löbauer Bank. Nach dem Bericht des Vorstandes hat sich daS sechste Geschäftsjahr erfreulicherweise zu einem günstigen gestaltet. Das Gewinn- und Berluit-Lonto weist einen Bruttogewinn von 132079,33 ^4!, sowie nach Abzug aller Spesen und nach Ab schreibung auf Mobiliar- und Contocorrent-Conto einen Nettogewinn von 93126,18 auf. Von demselben sind zunächst zu kürzen die statutarisch bez. vertragsmäßig zugebilligten Gewinnantheile mit 19087,38 X, wonach zur Verfügung der General - Versammlung 74038,80 ^! verbleiben. Es wird beantragt, dieselben wie folgt zu vertheilen: 6'/, Prvc. Dividende auf 781250 >! Actiencapital 50781,25 4 Proc. Zinsen auf 112500 506.30 Ueber- weisung an den Specialreservesonds 18000 Ueberweisung an das Actien-Emissions-Untosien-Conto 983 Gratifikationen an die Beamten 2700 >t, Vortrag auf neue Rechnung 1068,25 *—Die Actienbrauerei Löbau vormals Schreiber L Ratze kündigt Len Restbetrag von 291 OM ihrer 4'/., proc. Anleihe vom Jahre 1888 zur Rückzahlung am 1. September 1895. Gleichzeitig wird den Lbligationairen der Umtausch ihrer Priori täten in 4 proc. Tdeilschuldverschreibungen angeboten. *— DarlehnSvcrein zu Freiberg i. S, Aktiengesell schaft. Gleich wie im Vorjahre, so sollen auch für das Jahr 1894 dir Actioncnrr eine Dividende von 8 Proc. gleich 80 ver Aktie erhalten, während gleichzeitig dem Reserve- und Svecial-Reservefonds 7577,40 -4! überwiesen werden. Die Reserven betragen nunmehr 54 271,48^4! gleich über 13 Proc. des Aktienkapitals. Da» Sparer- Conto bezifferte sich Ende 1894 mit 1842 795,82 ^!, welche sich auf 2632 Sparbücher vertheilen. * Dresden, 27. Februar. Kohlenbeförderung auf den königlich sächsischen Staatsbahnen in Tonnen zu 1000 lcx während der Woche vom 17. Februar bis 23. Februat: Sächsische Steinkohlen ans dem Zwickaurr Bezirke 46195 t» auS dem Lngau-Oelsnitzer Bezirke 26 265 t und aus dem Dresdner Bezirke 9345 t, zusammen 81 805 t sächsische Steinkohlen gegen 60 005 t in der entsprechenden Woche des Borkahres, schlesische Steinkohlen 9213 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 5031 r, Steinkohlen demnach im Ganzen 96 049 t, böhmische Braunkohlen 92 765 t» altenbürgische Braunkohlen 22 573 t und Braunkohlen anderen Ursprünge» 6742 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 122 080 t. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 218129 t oder jeden Tag im Durchschnitte 31161 Tonnen befördert, während sich die Gesammtbeförderung an Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahres ans 176 436 t, jeden Tag durchschnittlich aus 25 205 t gestellt hatte. * Dresden, 27. Februar. In der Woche vom 17. bis zum 23. Februar wurden auf den sächsischen Staatsbahnen 92 765t böhmische Braunkohlen befördert gegen 82610 t in der ent sprechenden Woche des Vorjahres (-t-10155 t), seit 30. December 1894 642864 (-s- 53997). Eamburg, 26. Februar. Tie hiesige Zuckerfabrik hat ihre Campagne beendet. Es wurden im Ganzen etwas über 900 000 Ctr. Rüben verarbeitet. Regnerische Witterung im, Herbst und Kälte im Winter hatten zur Folge, daß die durchschnittlich täglich verarbeitete Rübenmenge in vielem Jahr viel geringer war als in früheren. In Folge dessen mußte mehrere Wochen länger gearbeitet werden. Dividende wird daher nicht nur nicht gezahlt werden, sondern »m Rüben und Löhne zu zahlen, müssen sogar die Rücklagen aus den früheren fetten Jahren herangezogen werden. Altenburg, 26. Februar. Der hiesige Creditverein hat nunmehr auch den Checkverkehr in den Bereich seiner Thätigkeit ausgenommen und bezweckt mit dieser Einrichtung seinen Mitgliedern diejenige Form des Geldverkehrs darzubieten, welche nicht nur alS dir bequemste gilt und allgemein als nützlichste anerkannt wird, sondern deren weitere Einbürgerung und Verallgemeinerung für die Entwickelung des wirthschäitlichen Lebens von höchster Bedeutung ist. Durch den Check als Zahlungsmittel verringert sich der Bedarf an baarer Münze, und die in vielen privaten Tasten auf kurze oder längere Zeit müßig liegenden können dem öffentlichen Geldmärkte zu nutzbringender Verwendung zugeführt werden. Die vornehmste Aufgabe des Checks aber besteht darin, daß er den Theilnrhmer am Checkverkehr der Mühe der eigenen Caffenführung enthebt, das Halten eines größeren Casienbestanves zu Hause unnöthig macht, sowie vor der Gefahr des Diebstahls, VerlierenS oder FalschzählenS deS Geldes sichert. Weimar, 26. Februar. In Betreff des zu errichtenden „Exportmusterlagers für Thüringen" scheint jetzt der Con- currenzkampf zwischen Erfurt und Weimar in ein zweites Sta dium zu treten. Mehrere Industrien, namentlich die Eisen-Jndustrie in Schmalkalden, die Spiel- und Glaswaaren-Jndnstrie in Sonne- berg-Lauscha rc., sind mit der Wahl Weimars nicht einverstanden und wollen angeblich nur ein in Erfurt zu schaffendes Lager be- schicken. Hier hält man aber an dem Commissionsbrschluffe fest und will eventuell ein Lager in Weimar neben einem solchen in Erfurt schaffen. Zwei solchen Kindern könnte jedenfalls schon bei der Ge- bärt der Todtenschein ausgestellt werden I Zu empfehlen ist im Interesse der Sache unter allen Umständen ein» rechtzeitige Ber- ftä»bt>»»a. » 8 Weimar-Geraer Eisenbahn. Don berufener Seite wird daraus aufmerksam gemacht, daß die Anmeldescheine für die General- Versammlungen am 28. März von den Personen, für welche die Aktien angemeldet werden, selbst unterzeichnet sein müssen, andernfalls die Anmeldung nicht gtltig sein würde. Jena» 26. Februar. Bon unterrichteter Seite verlautet, daß daS hier und in Weimar verbreitete Gerücht, Preußen rrflectir« nunmehr auch aus die Weimar-Geraer Bahn und beabsichtige, Sachsen zu überbirten,.der Begründung entbehrt. (Mgd. Ztg.) *— Saal-Eisrnbahn-Gesetlschaft. In den ersten Tagen deS März soll eine Sitzung des AufsichtSratbes der Saat-Eisenbahn stattfinden zwecks Berufung einer außerordentlichen General-Ver sammlung bezüglich der Beschlußfassung über die seiten» der preußischen StaatSregierung der Gesellschaft gemachten Kauf offerte. Maßgebend ist 8. 20 der Statuten, welcher im Schlußsätze wie folgt lautet: Für »ine besondere General- Versammlung Ver Inhaber der Stamm-Aktien und Stamm- Prioritäts-Actien kommen die Bestimmungen in den Artikeln 215 Absatz 6 und 248 des Gesetzes vom 18. Juli 1884 zur Anwendung. In der General-Berjammlung gewähren 2—5 Stamm-Äctien eine und sodann je 5 Stamm-Actien eine weiter» Sttmmr, dagegen 5 bis 10 Stamm-PrioritätS-Actiea eine Stimme und sodann je zehn Stamm-Prioritäts-Actien eine weitere Stimme. Ein Actionair kann niemals mehr alS 100 Stimmen vertreten, und ist er zugleich Bevoll mächtigter anderer Actionaire. niemals mehr als 200 Stimmen auf sich vereinigen. Paragraph 2? der Statuten bestimmt, Laß zum Beschluß des Verkaufe- des Uittrrnehmens die Dretvirrtel-Majorität deS in der General-Versammlung vertretenen Grundkapitals er forderlich ist. * Berti», 26. Februar. (Ausführliche Mittheilung.) Heute fand die Sitzung des AuisichtsrathS derDisconto-Geiellschast statt, in welcher über die Bilanz des abgelausenen Geschäftsjahres berichtet wurde. Der Bruttogewinn stellt sich einschließlich'des auf 345949,60 -4L sich belaufenden Vortrages aus der vorjährigen Bilanz auf 12 359 339,83 -/t gegen 10913893.63 im Vorjahre, und der Reingewinn nach Abzug der Verwaltangskosten u. s. w. 1682 909,51 der Steuern 474 943,70 der Ueberweisung an den Dispositionsfonds und den Unlerstützungssonds für die An gestellten der Gejellichast 100 000 der Verluste im Conto-Corrent» Verkehr u. s. w. 4078,04 ^!, sowie nach besonderer Abschreibung von 3 000000 >! aus die noch nicht abgewickelteu Consortial- betbeiligungrn ans 7 097 408.58 >! (5468604,70). Nach Anhörung der Bilanz-Revisions-Commijsion und vorbehaltlich der speciellrn Prüfung erklärte sich der Aussichisrath mit dem Anträge der Geschäftsiuhaber einverstanden, für das Jahr 1894 eine Dividende von 8 Proc. auf das Commandit-Capitat von 75 OM OM ^! in Vorschlag zu bringen. Die Bilanz-Bvrlage des abgelausenen Jahres ergiebt alS Zinjen- ertrag der Platz- und anderen Pariwechsel 1272088.05 X (1546 854,81), als Ertrag aus dem Courswechsel-Derkehr nach Abzug der Zinsen 201925,78 (295 592.64), als Nettoertrag aus den eigenen Werthpapieren, dem Reportgeschäfte rc. nach Ab schreibung der Verluste und Abzug der Zinsen 4 451 381,75 (3 043 550.67), als Provision aus den laufenden Rechnungen 2 740 814,23 (2 360 154.61). als Ertrag auS dem Zinsen- Conto 2 649 977,23 (2 904 718,21), als Ertrag aus der dauernden Betheiligung bei ausländischen Bank - Instituten nebst Commandit-Betdeiligungen 626 050,30 ./! (553 528,10), als ver- sctnedene Einnabmen 71 152,89 ^! (l26 952,77). Es betragen die Casien- und Wechsel-Bestände IM 132111,61 ^! (78753365.18), die Reports und kurziälligen Vorschüssen mit Effectenonlerlage nach Börsenuiance 48 584 502.76 .4! (18648 780,57). der Bestand der eigenen Werthpapiere einschließlich der ConsortialengagementS nach Absetzung des Betrages der vorerwähnten besonderen Abschreibung 27 867 416.67^! (42 22l 543,l2), die dauernde Bethriligung bei ausländischen Bankinstituten nebst commanditarischen Bethnligungen 6 198 665,60 >! (6 259 5M), die Debitoren in lausenden Rechnungen 118 254 908,78 ^! (118113 474,94). Die Acceptr stellen sich ans 40109 333,60^! (32133833.66), die Deposit-Rechnungen mit Kündigung und die Crrditoren in lausenden Rechnungen aus 162 787 914.91 ^! (129 646 438.42). Der besondere Reservefonds bat die statutenmäßige Maximalhöhe von 11250 000 ^4! Umer Hinzurechnung der all> gemeinen (gesetzlichen) Reserve von 9 838 337,92 ^! und der außer ordentlichen Reserve im Bestände von 3 000000 ^4! betragen die gesummten bilanzmäßigen Reserven 24 088 337,92 ^4! Die ge iammien zu Geschäflszwrcken dienenden Grundstücke sind mit 3 656 346,35 in die Bilanz ausgenommen. Es wird eine Heber Weisung von 50 OM ^4! an die David Hansemann'sche Pensionscasse für die Angestellten der Gesellschaft beantragt. Nach Einstellung der statutenmäßigen Gewinn-Betheiligungen und Tantiemen sind als dann auf neue Rechnung 147 058,42 X vorzutragen. *— Deutschlands auswärtiger Handel. Nach dem Januar-Hefte über die Ein- und Ausfuhr in das deutsche Zoll gebiet betrug das Gesammtquantum des Importes in Doppeb Centnern 21 227 895 gegen 22154 708 im Januar 1894 und 19088 642 im Januar 1893, ist also um 926 813 kleiner wie 1894 und um 2139 253 größer wie 1893 gewesen. Ter Export dagegen ergab in diesem Jahre 17 593 354 D-Ctr. gegen 16 423110 in 1894 und 13 788 751 in 1893, ist aljo gegen 1894 um I 170244 und gegen 1893 um 3 804603 größer gewesen, rin erfreulicher Beweis der günstigen Wirkung der Handelsverträge und der unter denselben wieder ouflebenden Exporttbättgkeit unserer Industrie. Die Einfuhr von Brodgetteide bleibt groß, während Futtermittel in weiter abnehmendem Maße importirt sind, ebenso zeigt sich bei Kohlen, Eisen, Oelen, Rodwolle eine Verminderung, bei Holz. Baumwolle, Blei, Kupfer, Häuten, Fellen und Petroleum eine Ver- mehrung der Einfuhr, ferner ist der weiter zunehmende Import von Vieh beachtenswerth, welcher eine vermehrte Zuwendung unserer Landwirthschast zur Viehzucht bedeutet. Sehr erfreulich ist die wachsende Ausfuhr unserer Eisenwaaren, ferner der Kohlen chemischen, Leder-, Leinen«. Zucker-, Papier-, Thonwaaren-, Wolle-, Kupfer«, Blei- und Zink-Industrien, sowie von Getreide und Mehl Auf die Details der Januar-Statistik kommen wir noch in aussühr< sicher Weise zurück. Die Aechtung der deutschen Einfuhr nach Groß- britannien, unter dem Aushängeschild des Kampfes gegen die Concurrenz der „Gesängnißarbeit", wird wohl nicht mehr lange aus sich warten lassen, nachdem Sir William Harcourt in der Montags sitzung de- Unterhauses erklärt hat, daß jedenfalls Maßregeln ge- troffen werden sollen, und die Regierung nur noch nicht schlüssig geworden sei, wie im Einzelnen vorzugehen sein möchte. Die Regierung hat eben, abgesehen davon, ob ihr das Drängen der einheimischen Industrie sympathisch ist oder nicht, allen Anlaß, sich die Interessenten des heimischen Arbritsmarktes gewogen zu erhalten bezw. zu machen, nachdem der neuliche Zwischenfall mit den Lancashirer Baumwollindustriellen gezeigt hat, auf wie schwachen Füßen die Anhänglichkeit dieses bedeutenden Factors im gewerblichen wie im politischen Leben des Jnielreiches an daS liberale Regime steht, wenn es sich in seiner geschäftlichen Prosperität durch Regierungsmaßregeln geschädigt fühlt. Muß man schon auf Indien ixüens volens einige Rücksichten nehmen» so kommen dieselben doch der kontinentalen „Gesängnißarbeit" gegen über um so unbedenklicher in Wegfall, als, wie schon früher betont. Jeder sein Gewissen damit salvirt, lmß er feierlichst erklärt, es läge ihm nichts ferner, als den Lehren des Freihandels und deS Man> chesterthums abtrünnig zu werden. *— Consulate. Der kaiserliche Consnk in Shra hat den Grundbesitzer und Weinproducenten NikolausDelenda zumConsular- Agenten aus Thera bestellt. 8 Preußische Hypotheken.Versicherung-.Actien-Ge. feilsch oft. In der gestrigen Sitzung des Aussichtsrathes legte die Direktion die Bilanz für das verflossene Geschäftsjahr vor. Es wurde auf Antrag des Vorstandes beschlossen, der aus den 22. März dieses Jahres berufenen Generol-Bersammlung die Vertheilung einer Dividende von 6 Proc. in Vorschlag zu bringen, gegen 5'/s Proc. des Vorjahres. Der Brutto-Gewinn pro 1894 betrug 1175 489,97 Mark und verbleiben nach Abzug der Unkosten und Rückstellungen 987 884,56 >! als Reingewinn. Noch statutenmäßiger Dotirung der ordentlichen und außerordentlichen Reserven sowie der Tantiemen verbleiben 731 034,60 >!. wovon 630 OM >4! als Dividende an die Actionaire vertheilt und IM OM aus neue Rechnung vorgetragen werden sollen, und zwar mit besonderer Rücksicht auf die in Aus sicht stehenden Unkosten für die bereit- von der letzten außerordent lichen General-Versammlung beschlossene Umwandelung des Instituts in eine Pfandbrief-Bank. Die staatliche Genehmigung für diese Umwandeiung und die damit verbundene Firmenändrrung ist noch nicht erfolgt, steht aber für di« nächste Zeit in Aussicht. Die Ge- sammt-Reserven der Gesellschaft erhöhen sich nach der vorgelrgten Bilanz auf 2 179 650,16 -4! — Es sind im verflossenen Geschäfts jabre ca. 20 Millionen Mark Hypotheken erworben worden, und hat sich der Bestand nach Abzug der Rückzahlungen um ca. 14 Millionen vermehrt. Der Gesammtbetrag der verausgabten LmissionSpapirrr ist ebenfalls um ca. 14 Millionen gestiegen. *— ASphalt-Fabrik F. Schlesing Nachfolger, A.-G Der Brutto-Gewinn in den ersten 9 Monaten beträgt 61172 ^4!. wovon 8039 >! zu Abschreibungen verwendet werben. Die gestrige General - Versammlung setzte die Dividende auf 12 Proc. fest. Es wurde der Hoffnung Raum gegeben, daß die Urbernahme sämmt sicher Actien durch dir Deutsche Asphalt-Gesellschaft von besonderem Nutzen sein und besonders die Vergrößerung der Fabrikanlagen nan- mrdr schneller zur Durchführung gelangen würde. Die Borussia, Hagelversicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Berlin, hatte im Jahre 1894 eine Versicherungssumme von 101165 484 (1893: 106 703367 »!), die Vorprämie betrug 668690 -4! (570992), die Nachschußprämie 788 906 >4! (41b 129), ferner wurden vereinnahmt an Nedenleistungen der Versicherten 10 336 »4! (10 805), an sonstigen Einnabmen 6389 ^4! Die Geiammtetnnahmen betrugen 1474 382 <902 545). Veraus gabt wurde für Entschädigungen einichtießlich RegulirungSkosten 1 141 716 ^ (613778), ftty Abschreibungen 564 >!, für Provisionen 153962 ^! (86 405), für Verwaltung-kosten 188203 ^4! ()91 643s zur Special-Reserve 5000 >k. für Zinsen 2222 ^! Die Gesammt- oaSgaben betrugen 1 491 669 >l (1110278). Es ergiebt sich somit »in Verlust von 17 348 (107 788), welcher Betrag auS dem Reservefonds entnommen wird. Der Reservefonds beläuft sich aus 95682 *— Schiller-Theater.Actien-Gesellschaft zuBerlin. Nach der Bilanz vom 30. September 1894 ergiebt sich rin Verlust von 14030,68 .4! Hierbei ist zu bemerken, daß die Ausgaben seit Beginn der Spielzeit (30. August 1894) 331M.24 betragen, jo daß die Einnahmen (exclusive Gewinn aus Effecten «ud Zinsen an Bankguthaben) von 32554,55 ein Minderertrag von 545,69 >6 zu verzeichnen ist. Ourrfnrt, 25. Februar. Der GeschästSumsatz deS hiesigen VorschußveretuS betrug im verflossenen Jahre 3 192 962.24 >! An Reingewinn wurde erzielt 20050,90 X. so daß in der gestrigen General-Versammlung eine Dividende von 7 Proc. genehmigt wurde und zum Resrrveiond» 1002,55 geschrieben werden konnten. *— Bereinigte Schuhstossfabriken zu Fulda. Die Bilanz ergiebt inclusive Vortrag 183 497 ^! Reingewinn (gegen 213 280 im Vorjahr), wovon 10 Proc. Dividende (im Vorjahr 12 Procent) vertheilt werden sollen. *— Wormser Brauhaus vormals Oertge. Unter dieser Firma hat sich eine Acsirngesellschast gebildet, deren Gruadcapital 700 MO ^!, eingetheilt in 7M Aktien 4 1000 ^!, beträgt. Gegen stand des Unternehmens ist die Herstellung von Bier und dessen Verwerthung und insbesondere der Erwerb und Fortbetrieb der Brauerei und WirthschastKanwesenS de» Herrn Georg Oertge zu Worms. Zur Beschaffung der außer dem Actiencapital von 7M MO >! tu Aussicht genommenen Betriebsmittel girbt die Gesellschaft Obli- gationen im Bettage von 350 OM ^l, die durch erstes Pfandrecht auf sämmtlichr Liegenschaften der Gesellschaft sicher zu stellen sind. Bon der Gesellschaft sind keinerlei GrüudungSkosten zu tragen. Frankfurt a. M.» 26. Februar. Die pfälzischen Eisen- bahnen berufen zum 28. März eine außerordentliche General- Versammlung behufs Beschlußfassung über die Convertirung der 4 proc. Prioritäten in 3V, Proc. Actiengesellschaft zur Hebung der Cur- und Badrindustrie zu EmS. Die General-Versammlung beschloß die Auszahlung von 100 ^ aus jeden JnterimSschein vom 1. März 1896 ab, sowie daß die entsprechenden Zinsen bi» 1. März 1896 auSaezahlt werden. *— Nordstern, Steinkohlen-Bergwerk-gesellschaft. In der AufsichtsrathSsitzung ist die Dividende pro 1894 auf 4 Proc. festgesetzt worden gegen 0 im Vorjahre. *— Deutsche Bummi-und Guttaperchawaaren-Fabrik, Actiengesellschaft, vormals Bolpi L Schlüter. Der Anfsichts- rath hat beschlossen, der General-Versammlung dir Vertheilung einer Dividende yon 4 Proc. bei den bisherigen Abschreibungen in Vorschlag zu bringen. Die im letzten Quartal vorigen JahreS zu Ende geführten umfangreichen Um- und Neubauten sind nunmehr vollständig in Betrieb genommen. *— Schwarzkreidewrrke Vehrte in Osnabrück. Nach Abschreibungen im Bettage von 8765,51 stellt sich für das Jahr 1894 rin Reingewinn von 952,79 ^! heraus, welcher aus neue Rechnung vorgrttagrn wird. Eine Dividende gelangt somit nicht zur Vertheilung. Hamburg, 26. Februar. DaS ConcerthauS Hamburg der Gebrüder Ludwig ist heute an die St. Pauli-Creditbank für den Preis von 451 OM ^! verkauft worden. 1'/« Millionen Mark gehen verloren. *— Sonderburgrr Dampfschifffahrt-- Aktien - Ge- feilsch oft. Von dem im Jahre 1894 erzielten Gewinn werden zu Abschreibungen 29 500 ^! benutzt, die Dotirung deS Dispositions fonds beträgt 8M0 -4! und die Dividende wurde auf 8 Proc. fest gesetzt, während aus ueue Rechnung 908,85 vorgettagen werden. Flensburg, 25. Februar. Der Verwaltungsrath der Damps- schisfsahrts-Gesrllschast „Globus" wird für daS Geschäfts jahr 1894 eine Dividende von 2'/, Proc. in Vorschlag bringen. *— Flensburger Spritfabrik. Der Aussichrsrath beschloß die Vertheilung einer Dividende von ?'/, Proc. gleich 52,50 pro Aclie für das Jahr 1894. Bremen, 26. Februar. Der Aufsichtsrath der Brewer Woll- Wäscherei beschloß, eine Dividende von 5 Proc., gegen vorjährige 2'/, Proc., vorzujchlagen. *— Pommersche Proviazial-Zuckersiedrrei. Der Auf- sichtsrath hat beschlossen, der am 3. April d. I. ahzuhaltenden General-Bersammlllng die Zahlung einer Dividende pro 1894 von 10 Proc. vorzujchlagen (ebensoviel wie im Vorjahre).. Memeler Dampfschiffs - Aktiengesellschaft. Tie Dividende für da- Jahr 1894 ist auf 3 Proc. gleich 30 ^ pro Actie festgesetzt worden. - BreSlau, 26. Februar. Der Finanzausschuß der Stadt verordneten nahm den Magistratsantrag an, die Regierung zu er- suchen, zur Convertirung der noch vorhandenen 17'/, Millionen 4proc. Stadtallleihe in 3'/,» oder 3 proc. di« Genehmigung zu ertheilen. . . *— Actien-Gesellschaft für Hutsabrikation in Guben. In der abgrhaltenen General-Versammlung waren nur 61 MO Aktien vertreten. Bei Vorlegung des Geschäftsbericht- für 1894 theilte der Direktor mit, daß die vorhandenen Betriebsmittel nur noch kurze Zeit zur Ausrechthaltung des Betriebe» und Zahlung der fälligen Verbindlichkeiten ausreichen würden und das Geschäft der Gesellschaft sich immer mehr verschlechtere, woran einestheils die allgemeine ungünstige Lage des HutgeschäftS, andererseits aber das Mißtrauen der Abnehmer in das Fortbestehen der Gesell- schast, respektive in die Fähigkeit derselben, die übernommenen Aufträge auch zur Ausführung §u bringen, Schuld habe. Es gebe nur einen AuSweg, um wettere unnöthige Ausgaben zu verhindern: das sei die Liquidation der Gesellschaft, anderen Falls sei der Concurs unavshleiblich. Die Versammlung ge- nehmigte hierauf einstimmig Geschäftsbericht und Bilanz für 1894 und ertdeilte der Direktion und dem Aussichtsrath Entlastung. Der Antrag auf Reduktion deS Aktienkapitals durch Zusammenlegung wurde mit 42 gegen 19 Stimmen abgelehnt und an Stelle der ausscheidrnden Mitglieder die Herren Marschall aus Chemnitz und Hilgenfeld-Berlin neu in den Aussichtsrath gewählt. In der darauf folgenden außerordentlichen General-Versammlung erhielt der Antrag der Verwaltung auf Liquidation der Gesellschaft nicht die erforderliche drei Viertel-Majorität, La nur 42 Stimmen dafür und 19 dagegen waren. <5 Das Bahnproject Guben-Forst hat vom Eisenbahnminister die Zusicherung seiner lebhaftesten Förderung erhalten, und man rechnet deshalb aus ein günstiges Ergebnis« der jetzt zwischen den Interessenten schwebenden Verhandlungen. Ferner wird dir Ausfübrnna der Queißth albahu für die nächste Zeit in Aussicht gestellt. Z Der in Loncurs gerathene Schlesische Een tralviehmarkt- bankverein in Görlitz ist mit seiner Hypothekenforderung von I248M auf daS Rittergut Niederschreibersdorf ausgefallen, da die Sparkasse zu Löbau bei der Zwangsversteigerung mit 12240 -4! Brstbietende geblieben ist. Z Im Concerse der Hirschberger Actienbrauerei hat Commerzienrath Linke in Hirschberg für alle Baulichkeiten, Stadtbrauerri, alte Brauerei, Felsenkeller und die Häuser in der Alten Herrengaffe mit 124000 daS Meistgebot im Zwangs- versteigerungstermine abgegeben. Kammgarnspinnerei Kaiserslautern. Dem der General-Versammlung der Actionaire der Kammgarnspinnerei Kaisers- lautern vorgelegten Geschäftsbericht zufolge muß das abgelaufrne Jahr unter die ungünstigsten der Kammgarn-Jndusttie gerechnet werden» denn man hatte wieder mit einer fast beständig fallenden Conjunctur zu kämpfen, die der Ueberproduction von Wolle und Anhäufung von Zog (Halbfabrikat) in den Händen von Speculanten und Händlern hauptsächlich zur Last zu legen ist. Trotz der un günstigen Conjunctur zeigt die Bilanz «inen Reingewinn von 237 024 ^l (im Vorjahre Verlust 50 801 auS dem eine Dividende von 4 Proc. (i. B. 0 Proc., im Jahre 1-92 3 Proc.) gezahlt und der Dispositionsfonds auf die Höhr von 50 OM ergänzt werden soll. 50 OM ^! sind für Extra-Abschreibungen vorgesehen. *— Neue Baumwollspiuneret Hof. Der Aufsichtsratb wird der General-Berjammlung aus dem 469 595 ^! (im Vorjahr 353 395 -4!) betragenden Reingewinne des abgelausenen Geschäfts- jahres eine Dividende von 12'/, Proc. » 125 (im Vorjahr 12 Proc.) per Aktie beautragen. Wien, 25. Februar. Außenhandel im Monat Januar. Die Ausfuhr stellte sich auf 56,1 l-s- 5,4), die Einfuhr auf 57,7 (-i- 2,4) Millionen Gulden. Die Bilanz des Monats Januar ist demnach mit 1,6 Millionen Gulden passiv, während im Januar 1893 ein Passivum von 5,9 Millionen Gulden ansgewiesen wurde. Der Getreide-Import ist um 1,5 Millionen Gulden gesunken, die Getreide ausfuhr zeigt eine Abnahme um 1.2 Millionen Gulden. Dir Zucker« ausfuhr ist um 300 OVO fl., die Ausfuhr von Eisen und Eisenwaaren um 1,5 Millionen Gulden, der Export von Lhierea und thierijchen Product«» um 3.4 Millionen Gulden gestiegen.
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