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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189509228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-22
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1895
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2. Mage zm Leipziger Ägebiatt mi> Anzeiger Nr. K, Zmtag, 22. September IW. Zur Landtagswahl. 2°. Dresden, 20. Sevtember. Nur noch wenige Wochen trennen unS von der Wahlschlacht, die lebhafter als in früheren Jahren zu werden verspricht. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, daß bei den früheren Wahlen gewöhnlich nur zwei, in Ausnahmefällen höchstens drei Parteien um die Palme de- Sieges stritten. Heute erscheinen Conservative, Nationalliberale, Freisinnige, Reformer und Socialdemokraten auf dem Plane, nachdem sie schon seit einem Jahre in regster Vorarbeit begriffen gewesen sind, um in den verschiedenen Wahlkreisen ihre Anhänger zu sammeln und zu organisiren. Di« Socialdemokratie hat in allen Wahlkreisen eigene Candidaten ausgestellt, von den Freisinnigen erscheinen Zahl- candidaturen und nur einige ernst zu nehmende Nennungen. Die Reformer haben seit einem Jahre eine Organisation über alle in Frage kommenden Wahlkreise ausgedehnt, um, wenn möglich, auch in allen Wahlkreisen mit Candidaten auftreten zu können. Anfangs schien eS, als sollten die Nationalliberalen keine harten Kämpfe zu bestehen haben, da sie nur drei Sitze gegen die Socialdemokratcn zu vertbeidigen batten und hierbei der Unterstützung der Confervativen sicher waren. In letzter Stunde treten denselben aber Candidaten der Reformer, im Wahlkreise Dresden III auch noch ein freisinniger Gegner gegenüber. Ebenso werden die Conservativen in einzelnen Kreisen einen barten Standpunkt haben, um ihre Sitze gegen den Ansturm der Reformer und Socialdemokraten zu vertheidigen. Interessant dürfte ein Rückblick auf die Wahlbewegung im Jahre 1889 in denjenigen Lkreisen sein, in denen gegen wärtig die Wahlvorbereitungen in umfassendster Weise ge troffen werden. Die Zahl der Stimmberechtigten in allen Wahlkreisen betrug damals 169 770, von welchen 75 839 von dem Stimmrechte Gebrauch machten. Die Wahlbetbei- ligung war bei den damaligen Wahlen eine regere, denn es gaben 43,53 Proc. der Wähler Stimmzettel ab, während 1883 nur 36,8l Proc. und 1877 nur 30,52 Proc. der Wahl berechtigten von dem Stimmrechte Gebrauch machten. Eine Vermehrung der Wahlberechtigten gegenüber der Zahl von 1883 fand in 25 Wahlkreisen statt und nur in einem, dem 4. ländlichen Wahlkreise (Löbau und Bernstadt), war die Ziffer um eine Kleinigkeit geringer. Mit einem Plus von über 2000 trat die Vermehrung besonders hervor im 2. Wahl kreise der Stadt Dresden, im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig, dem die bisher ländlichen Ortschaften Reudnitz und Anger-Crottendorf zugewachsen waren, und im 2. Wahlkreise der Stadt Chemnitz. Auch in einigen ländlichen Wahlkreisen, so im 12., 15., 31., 36. und 41. war ein beträchtliches PluS der Stimmberechtigten zu be merken. Die geringste Wahlbethciligung wurde im 15. länd lichen Wahlkreise (Freiberg), nämlick 20,32 Proc.» festgestellt. Gering war auch die Wahlbetheiligung im 42. ländlichen Wahlkreise (Eibenstock, Schwarzenberg, Iohanngeorgenstadt), nämlich 23,66 Proc., und im 6. ländlichen Wahlkreise (Neu salza, Schtrgiswalde), nämlich 2l,83 Pryc. Die stärkste Wahlbrtbeiligung mit 65,4 Proc. zeigte sich in Chemnitz II und nächstdem eine recht rege Betheiligung im 13. städtischen Wahlkreise Nochlitz rc. (62,32 Proc), im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig (59,76 Proc.) und im 20. städtischen Wahlkreise Eibenstock rc. (59,13 Proc ). Im Vergleiche zur Wahlbetheiligung im Jahre 1883 landen namhafte Steigerungen im 2. Wahlkreise des platten Lande- Großsckönau-EberSbach (um rund 36 Proc), im städtischen Wahlkreise Eibenstock rc. (um rund 33 Proc.), im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig (um rund 26 Proc), im 16. städtischen Wahlkreise Crimmitschau, Werdau rc. (um rund 23 Proc.), im 13. städtischen Wahlkreise Nochlitz rc. (um rund 20 Proc.) statt, wogegen im 3. und 5. städtischen Wahlkreise, im 5., 6. (rund 32 Proc^ im 12., 15. und 44. Wahlkreise des platten Landes die Wahlbethciliguug eine geringere war. vermischtes. --- BreSlau, 20. September. Der in einem hiesigen Ver sicherungsbureau beschäftigte 21 Jahre alte Schreiber Ernst Scholz unterhielt seit längerer Zeit mit der 19 Jahre alten Schneiderin Gertrud Friedrich ein Liebesverbältniß. In den letzten Tagen faßten nun Beide den Entschluß, gemein schaftlich ihrem Leben ein Ende zu machen, da ihnen die Vereinigung im Leben versagt war. Scholz bewohnte bei einer Frau Hoppe, An den Casernen 7b, ein kleines Gemach, wo ihn heute Vormittag seine Geliebte besuchte. Zn der zehnten Stunde erdröhnten plötzlich zwei Schüsse, und als die erschreckten Hausbewohner herbeieilten, sahen sie die jungen Leute blutend am Boden liege». Beide waren noch bei Besinnung; das Mädcken rief wiederholt: „Gebt Wasser, ach ich brenne!" Eine Schußwunde zeigte sich bei dem Mädchen dicht über dem Magen, während sich Scholz die Kugel über dem Herzen in die Brust gejagt hatte. Von der Polizei wurden sofort ein Arzt und die Sanitätsabtbeilung der Feuerwehr zur Hilfeleistung gerufen. Zunächst wurde den Verletzten die sorgsamste ärztliche Hilfe zu Tbeil. Auf Trag bahren wurden dann Beide nack dem Allerheiligenhospital gebracht. Das Mädchen, dessen Verletzung besonders schwer war, soll bereits verschieden sein. — Paris, 20. September. Der deportirte frühere Haupt mann Dreyfus hat Kleidungsstücke aus Europa erhalten, in denen angeblich wichtige Papiere eingenäht waren, diese wurden beschlagnahmt. Es wurde dem Gefangenen gestattet, sich Conserven von seiner Familie schicken zu lassen. — In der Ausstellung in Bordeaux brach gestern Nachmittag eine heftige Feu ersbrunst in der elektrischen Abtheilung aus. Anfangs mangelte Wasser, gegen Mitter nacht gelang cs den Dampfspritzen, da- Feuer einzuschranken. Der Schaden ist sehr bedeutend. (Boss. Ztg.) --- Viuc Zahnschiuerzeu-tkptdemte ist gewiß ein seltenes Vorkommniß in der pathologischen Cbronik. Von den englischen Truppen, die ans Tschitral zurückkebren, wird eine solche Epidemie gemeldet. Das Uebel trat ganz in der Form einer Infectionskrankheit auf und ergriff Ofstciere wie Soldaten in der heftigsten Art. Die Aerzte, denen der Vorgang ganz neu war, sind mit ihren Forschungen über die Entstehung und den Verlauf der Krankheit noch nicht zu Ende gelangt, da gegen wird nächstens die interessante Statistik über die Krank heitsfälle erscheinen. ----- Ten thencrsten Wcinkellrr besitzt der rumänische Staat, der allerdings nicht gern zum Eigenthümer dieser Rarität geworden ist. Ein zwischen Galatz und Barbosch erbauter Eisenbahn - Tunnel kann nämlich nicht befahren werden, da wegen seiner schlechten Bauart viele Erd rutschungen vorgekommen sind. Dieser Tunnel ist 870 Meter lang und sollte zur Abkürzung der Linie Galatz—Braila dienen. Die Herstellungskosten betrugen beinahe 4 Millionen Francs. Schließlich mußte der Tunnel einem Weinbändler für eine jährliche Pacht von sechstausend Francs überlassen werden. Der Tunnel, in dem Uber viertausend Fässer unter gebracht werden können, ist somit im Verhaltniß zu dem Pachterlös der theuerste Weinkeller der Erde. Literatur. Tic Sächsische« Herrscher, ihre Familien und Verwandten, von Oskar Vater, Hofsecretair. Nudolstadt a. d. Saale 1895. Preis 5 ->tl Selbstverlag des Verfassers. Der Herausgeber dieses Werkes hat sich bereits durch seine Siammtasel des Hauses Schwarz burg aus dem Gebiete der fürstlichen Genealogie rühmlich bekannt gemacht. Seinen Fleist und seine sorgsame» Forschungen kenn zeichnen auch vorliegende tabellarische Zusammenstellungen, die nicht allein für den Geschichtsfreund, sondern auch beim Studium und dem Unterricht in der Baterlandskuude von Werth sein dürsten. Sie umsassen sieben Abtheilungen und zwar „die alten Markgrafen der Ostmark und von Meißen; die alten Herzöge von Sachsen bis zu den Askaniern; die Herzoge von Sachsen und Sachsen-Lauenburg, die Markgrasen von Brandenburg und die Grafen von Orlamünde aus Askanischem Geschlecht; die Wettiner; die Landgrasen von Thüringen aus Salischein (Fränkischem) Stamm und die Grafen von Henneberg." Als Beilagen fünf Stammtafeln. -o. Arithmetische Aufgabe Nr. 488. 4 besitzt eine gewöhnliche Waage mit 2 Waagschalen, ferner 6 verschiedene Gewichte, von welchen jedes eine Anzahl ganzer Pfunde wiegt. M>t diesen 6 Gewichten kann er jeden Betrag von 1 Psund bis 360 Pfund, also 1 Pfund, 2 Psund, 3 Pfund, 4 Pfund, 5 Psund bis 360 Pfund abwiegen. Wie schwer ist jedes Gewicht und wie fängt er es an, um z. B. mit denselben 95 Pfund oder 286 Psund zu wiegen? Schach. Ausgabe Nr. I24L. Bon 4. Kiene» in Leipzig. 8elinarr. -r O 0 OL äü' Weiß Kein». zieht an und setzt in drei Zügen matt (5 -f- 5 10). Lösung von Rr. 1241. 1. 8a3—o4 eo L- ! ««- 2. V(i6—«15s 3. 1^6, resp. 13 ch. P>e6—ä5 oder L.s4—l 1 14-s3 2 8e6—e5s 3. 8e4-e3P, Lo4-15 I IP5: 2. 8e6-c51- 3. V66—o6ch. Llb 1 813-e5 2. 8e6-o5t 3. Vä6—eöch. Llb 1 2. 8e6-c5f 3. vll6-ttP. Die Cchachgesellschast Augustea versammelt sich jeden Dienstag und Freitag Abend im CafS -Merkur (der Thomaskirche gegenüber). Ansängern ist hinreichend Gelegenheit geboten, sich zu vervoll kommnen. Schachzeitschriflen und Schachwerke stehen in größerer Auswahl zur Verfügung. -eso/' 044 4ve^§S44, 14411 He§e444 Ai444§s44 §46- LL4c^L44 L44 ^404444044, 44448 §4L §L0^L442^Ä449o 9l4^c^ 4kI4e2e4^HO^L0 ^L^^X4cIre44 e^^ch^i^4444ds^L444ciss ^L49<r44, 444c^4§ Meilling M KMlikli, leppielie, IWeklM Lsnsünen in neiss unä creme k'enster von 2,50 Ins 120,—. 6snr>invnsEo§§S in iveiss, creme, bunt, 1 in klaren unä Siebten Oeneben. fonlienen unä Uebengsniiinen kaar von ^ 6,— bis 85,—. I-Sinknoquin» in klaren 8totken nnä ivollenen k'antasiexeiveben. koulvsu», fensEenevkulLvankSnge, pontiön«» Uedvno»ni1invn»1of§v, Hevkrievlren, 8tück von ^ 2,75 bis 85,—. TopksißevlLvn, „ „ ^ 1,25 an Xsmeeltsevkvn, ItH8Kels1o§kv in 4Volle, Fantasie, klilscb n. s. v. ^eppivkv in reicbster ^nsivabl nnä in allen ^.rlen nnä Orössen, 8tück von ^ 6.50 bis 450,—. llivsnißevlLei,, 8tück von 11,— bis 100,—. Vonlsgvn, 8tück von ^ —,95 bis 17,50. Ingens-feile, fsnlssiefeli -Voi'isgen. Vovos- unä I-8»>fensKas§e in grosser ^usnabl ^ —,75 bis 9,—. Oongne»»»4v§Fe in iveiss, creme, bnnt, xlatt unä L Honr. psnsrle-KUvIrenlLissen, Ivkluinmenlrieeen, fuesksnlre u s v. Lien- u Svkut»ißvv>Lvkvn. n.
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