Delete Search...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1895
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895110802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-08
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
7938 WkswirWastliches. We für diesm Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben L. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von L—S Uhr Nach«. Bekanntmachung. Der BundrSrath hat in seiner Sitzung vom 31. v. M. beschlossen, ein neues statistisches Waarenverzeichniß und Verzeichnis» der Massengüter, auf welche die Bestimmung i» 8. n Absatz 2 Ziffer 3 des Gesetzes vom 20. Juli 1879, betreffend die Statstnk ^ des Waarenverkehrs, Anwendung findet, mit dem 1. Januar 1896 1 in Kraft zu setzen. Der Vertrieb der neuen Ausgabe der Verzeichnisse ist der Buch handlung R. von Decker'« Verlag <G. Schenk) in Berlin über tragen worden. Der Ladenpreis beträgt 80 für ein broschirtes Exemplar. Berlin, den 6. November 1895. Der Reichskanzler. In Vertretung von Boettichcr. Telegramme. IV-n. Prag, 8. November. (Privat-Telegramm.) Dem „Prager Tagblatt" wird von informirter Seite mitgetheilt, daß kein Braunkohlencartel anaestrrbt werde. Eine Anzahl Kohlenwerke übertrug den Verkauf der Production an die Aujsiger Kohlenfirmen Petschek und Weinmann, wodurch sich die Werke einen mäßigen Mehrerlös versprechen. Tie genannten Firmen vertreten seit Jahren die größten Producentcn des Reviers. * Konstantinopcl, 8. November. Die Ottom anbank macht von der Negierungsermächtigung zur Einstellung der Goldzahlungen für die Dauer eines Monats keinen Gebrauch, sondern setzte auch heute die Einlösung ihrer Verpflichtungen fort. Jnsgesammt sind 1200000 L von London, Paris, Wien und Alexandrien nach Konstantinopcl unterwegs, eine Summe, welche die Gesammtheit der Noten- und Contocorrentschuld übersteigt. Die Regierung ver- längerte die Conccjsionsdauer der Ottomanbank um 12 Jahre, so daß dieselbe jetzt 30 Jahre beträgt. — Auch die heutige Börse war geschästslos. Der Compensationscours für locale Emissionswerthe ist noch immer nicht festgesetzt. Vermischtes. Leipzig, 8. November. *— Vom Geldmärkte. Ter letztverösfentlichte Ausweis der Deutschen Reichsbank, über welchen wir bereits berichtet haben, läßt erkennen, daß der Ultimo an die Lassen des Instituts erheb- liche Anforderungen gestellt hat. Die steuerfreie Notenreserve ist von 104194 000 -6 auf 45 360 000.6 zurückgegangen, während dieselbe zur gleichen Zeit im Vorjahre sich mit 221650000 .6 be- zifserte. Während der letzte» Tage hat an der Berliner Börse der Privaldiscont sich auf 3 Proc. erhöht und erreichte solcher somit die Höhe der osficiellen Rate. Wie aus Berlin berichtet wird, ist das Angebot von Geld in-der letzten Zeit äußerst zurückhaltend ge worden. Wie verlautet und wie auch leicht erklärlich ist, werde» die fremden Guthaben meistens vielfach von Berlin zurückgezogen, andererseits ist der Rückfluß bei der Reichsbauk seit dem 3l. October verhältnißmäßig gering. Trotzdem ist aber doch tägliches Geld außerordentlich flüssig und dürste sonach die Steigerung desPrivat- disconts zu irgend welcher Beunruhigung keinen Anlaß bieten. — An der Wiener Börse ist augenblicklich Geld wenig begehrt, jo daß der Privatdiscont unter die Bankrate sank und erste Bankaccepte zu 4"V„ Proc. placirt werden konnten. Auch die Wcchsel- einreichungen bei der Oesterreichisch-Ungarischen Bank sollen aus einen geringen Betrag gesunken sein. Im Effectenreport pro- longirten die Banken fällige Posten wie bisher zu 7 und 7'/, Proc. aus einen Monat fix. Dagegen ermäßigten sich die Reports in der Coulisse von 8 aus 5 Proc., was mit der in Folge der jüngsten Verkäufe eingetretenen Entlastung des Marktes zusammenhängt. Der letzt- veröffentlichte Ausweis der Oesterreichisch-Ungarischen Bank bot in- sofern eine Ueberraschung, als aus demselben hervorgeht, daß der steuerpflichtige Banknotcnumlauf zu Ende October weit höher war, als man bisher angenommen hatte. Die Ziffer von 38 Millionen Gulden hat thatsächlich alle Erwartungen übertroffen. Unmittelbar nach dem Ultimo wurden an das Noteninstitut weitere beträchtliche An- spräche nicht gestellt, so daß größere Rückflüsse in der nächsten Zeit zu gewärtigen sein dürften. — Nach dem Ausweise der Bank von England vom gestrigen Tage bat sich das Portefeuille um 106 000 L vermehrt, und gleichzeitig hat eine Abnahme des Baarvorraths um 801 000 L stattgesunden, während von den Guthaben der Privaten 1166 000 L und von denjenigen des Staats 39 000 L zurück gezogen worden sind. Ter Notenumlauf hat sich um 48 000 L ver mehrt, dagegen ist die Totalrejerve um 849 000 L zurückgegangen. Das Procentverhältniß der Reserve zu den Passiven berechnet sich augenblicklich aus 58"/, in der Vorwoche und aus 62'/» im Jahre 1894. Der Geldstand hat während der letzten Zeit an der Londoner Börse etwas angezogen; der Privatsatz sür Treimonatswechsel notirte gestern 1 Proc., tägliches Geld bedang Proc. In den letzten Tagen gestaltete sich die Goldausfuhr ziemlich umfangreich, insgesammt gingen 739 000 L nach dem Ausland. — Die Wochenübersicht der Bank von Frankreich am 7. d. zeigt eine Verringerung des Portefeuilles um 94 962 000 Frcs., dagegen erhöhten sich die Gesanimtvorjchüsse um 29 857 OM Frcs. Der Baarvorrath in Gold ging um 3 871 000 Francs und solcher in Silber um 590 OM Frcs. zurück, dagegen sind den laufenden Rechnungen der Privaten 78 356 OM Frcs. zu geflossen, während von dem Guthaben des Staates 33 326 OM Frcs. zurückgezogen wurden. Der Notenumlauf verminderte sich um 95 427 OM Frcs. Das Verhältniß desselben zum Baarvorrath stellt sich auf 90,02 Proc. gegen 88,01 Proc. vor acht Tagen und 90,70 Procent zur gleichen Zeit im Vorjahre. An der Pariser Börse ist der Privatdiscont von 2 auf I"/« Proc. zurückgegangen. — In der abgelaufenen Berichtswoche war die Nachfrage nach Geld am New-Iocker Markte nur von mäßigem Umfang; Geld ou eaU stellte sich durchschnittlich auf 2'/, Proc., während Geld auf Zeit nur wenig verlangt war. Für 30 Tage stellte sich die Rate aus ungefähr 2'/, Proc., für 2 oder 3 Monate auf 3'/,—4'/, Proc. Ter Status der Vereinigten New-Norker Banken zeigt nur geringe Veränderungen. Der Baarvorath ist um 1060 OM Z stärker geworden, während die Bestände an Legal Tenders um 350 OM H zurückgegaugen sind. Die Anlagen in Vo» fchüffen und Diskonten haben sich um 1800 OM K und die Depositen um 790 OM Z verringert, während der Noten umlauf um 4M OM - zugenommen hat. Die Uebcrdeckung der Passiven durch die Reserven über die gesetzlichen 25 Proc. hinaus hat sich von 16,68 Millionen Dollars auf 17,59 Millionen Dollars gehoben gegen 63,20 Millionen Dollar- zur gleichen Zeit des Vor jahres und 52,01 Millionen Dollars vor zwei Jahren. Die in der letzten Woche auS New-Iork versandten 129 355 - Gold sind nach Westindien gegangen. * Leipz»g-Plag»ttt» 8. November. Daß sich unsere deutsch« Stahlfederindustrie, die im Westen Leipzigs auch zwei be deutende Fabriken hat, langsam hebt und sich auch die Anerkennung im Ausland« erwirbt, mag daraus erkannt werden, daß in de» ersten 3 Vierteljahren 1894 noch 898 D.-Ctr. Stahlfedern aus dem Ausland« bezogen wurden, während die Einfuhr in der nämlichen Zeit von 1895 nur 883 D.-Ctr. betrug. Hiervon stammten allein 862 D.»Ttr., also 97,6 Proc. der gesammten Zufuhr, aus England Die Ausfuhr deutscher Schreibfedern aus Stahl ist in dieser Zeit von 241 aus 278 D.-Ctr., sonach um 37 D.-Ctr. oder 9 Proc., ge stiegen. Der Hauptabnehmer für die deutschen Erzeugnisse ist Lesterreich-Ungarn, da- von der gesammten Ausfuhr IM D.-Ctr. oder 39 Proc. aufuahm. Ist der Fortschritt, den die deutsche In dustrie auf diesem Gebiete zu verzeichnen hat, auch nicht sehr groß, so ist es doch immer freudig zu begrüßen, daß auch die Schreibfeder sabrikation nicht mehr lediglich in den Händen der Engländer liegt. -r- AuS Hem Erzgebirge, 7. November. Am Anfang des JahreS schien es, als ob dieses Jahr für die Posamenten- industrir viel günstiger werden sollte als das Jahr 1894; allein die letzten Monate waren doch etwas weniger erfreulich für das Auslandsgeschäft, so daß wieder ein kleiner Ausfall in der Ausfuhr zu bemerken ist. Während in den ersten 3 Vierteljahren von 1894 insgesammt 38 618 D.-Ctr. Posamenten verschiedenster Art im Wcrthe von 36 991 OM -6 nach dem AuSlande gesandt worden waren, be- lief sich die Ausfuhr im nämlichen Zeiträume dieses Jahres nur aus 38213 D.-Clr. im Wrrthe von 35302 000 ES ist also «ine Minderung dein Gewichte nach um 405 D.-Ctr. oder 1 Proc. uud dem Wrrthe nach um 1 689000 ^4 oder 4'/, Proc. zu verzeichnen. Im Ganzen geht jedoch auch jetzt da- Geschäft noch befriedigend *—Dresdner Papierfabrik. Die General-Versammlung genehmigte einstimmig den 1894 95er Rechnungsabschluß, sowie die Ertheiluug der Entlastung. Die auf 7 Proc. festgesetzte Dividende kann mit 21 ^4 pro Aktie sofort erhoben werden. -i- Altenburg» 7. November. Da» gleich einer Seeschlange von Zeit zu Zeit auftauchende Projekt einer Bahnverbindung zwischen unserer Stadt und dem Muldrnthalr wird gerade jetzt, nachdem die Linie Altenburg - Zeitz vom sächsischen Staate er worben worden ist, in den Kreisen der Interessenten auf- Lebhafteste berathen. Allerdings sind es drei Schienenwege, die im Projekte vor liegen und miteinander concurriren: Altenburg-Waldenburg, Alten- burg-Penig und Altenburg-Narsdorf. Gerade sür das letzte Project wird gegenwärtig viel Stimmung gemacht und behauptet, daß es die meiste Aussicht auf Verwirklichung babe, weil es die kürzeste Linie von Altenburg nach dem sächsischen Bahnnetze bilde und zu gleich am leichtesten auszusühren ist, da es so gut wre keine Terrain- schwierigkeitcn biete. Jedenfalls wird Liese für die betreffende Gegend so wichtige Frage in nächster Zeit mit allen Kräften ihrer ersehnten Lösung zugedrängt werden, und der sächsische Staat wird sich init dem Projecte hoffentlich befreunden können, denn sonst sind alle Bemühungen der Bevölkerung umsonst. --- Altenburg, 7. November. Herr Oberbaurath und Eisenbahn, director Ferdinand Pleßner, welcher auch die Linie Altenburg- Zeitz gebaut hat, ist in diesen Tage» nach kurzer Krankheit im Alter von 71 Jabren in Gotha gestorben. — Straßenbahn und Elektricitätswerke Altenburg, S.-A. In Richtigstellung unserer daraus bezüglichen Mittheilung im heutigen Morgeublatte bemerken wir, daß eine Einführung der Actien uud Obligationen der Altenburger Straßenbahn und Elektricitätswerke an der hiesigen Börse des geringfügigen Betrages wegen nicht beabsichtigt ist, vielmehr nur eine Subscription in Altenburg vorgesehen ist, wie dies auch aus dem betreffenden Prospekt ersichtlich ist. Die Subscription findet Montag, den 11. d. M., in Altenburg bei der Allgemeinen Deutschen Credit - Anstalt Lingke L Co., bei dem Creditverein zu Altenburg und bei den Herren Dürr L Co. statt; auch nimmt die Leipziger Bank hier Zeichnungen entgegen, woselbst Prospecte und Jahresbericht erhältlich sind. Bei dem geringen zur Verfügung stehenden Betrage und dem verhältnißmäßig billigen Course dürfte der aufgelegte Betrag schnell vergriffen sein. Der Zeichnungspreis beträgt 117'/, sür di« Actien und 103'/, sür die 4'/, proccntigen Obligationen. *— Chemische Fabrik in Altenburg, vorm. Beyerlein L Schmidt. An der gestrigen Dresdner Börse wurden durch einen vereideten Makler 3 Actien im Nennwerthe von 3000 .6 meist bietend für insgesammt 12 .6 versteigert. * (Hreiz, 7. November. Heute erfolgte hier die Constituirung der Mitteldeutschen Bodencreditanstalt mit einem Actien- capital von 7'/, Millionen Mark, wovon 2'/., Millionen vollgezahlte, 5 Millionen mit 25 Proc. gezahlte Actien gezeichnet wurden. Ter Aussichlsralh besteht aus den Herren Landgerichtspräsident Hofmann- Greiz, Vorsitzender, Max Arnhold, in Firma Gebrüder Arnhold, Dresden, Rechtsanwalt Verve, Geschäftsinhaber des Schlesischen Bankvereins, Breslau, Max Chrambach, in Firma Philipp Elimeyer, Dresden. Stadtrath Flinsch, Mitglied des Aussichtsrathes der Deutschen Effecten- und Wechselbank, Frankfurt a. M., Franz Fürstenberg, Director der Dresdner Baugeselljchast, Consul Horn, Director der Dresdner Creditanstalt, Commerzienrath Consul Menz, in Firma Menz, Blochman» L Cie., Dresden, Director C. W. Meyer, Berlin, Generalcousul Rosencrantz, Dresden, Kammerherr v. Stieglitz, Dresden. Zu Vorstandsmitgliedern wurden Geheimer Regierungs rath Stier aus Weimar und Kaufmann Julius Lehmann aus Berlin gewählt. Letzterer behält seinen Wohnsitz daselbst. Der Geschäftsbetrieb wird voraussichtlich am 1. December eröffnet werden. ne. Gern, 7. November. Zu den Mitlheilungen des ^-Bericht erstatters über die Geraer Actienbrauerei Tinz theilt die Direction ergänzend noch Folgendes mit. Tie Entwickelung des Unternehmens war iin Jahre 1894/95 eine günstige, so daß die Actionaire einer hoffnungsvolleren Zukunft entgegengehen. Die Biere der Brauerei erfreuen sich in Gera größter Beliebtheit; ihnen gehört augenblicklich der Vorzug in Gera, so daß am Platzgeschäst ein Mehrumsatz von 2432 KI (nicht über 3000), erzielt wurde. Von dem eingestellten Flaschenbiergeschäst mußten nochmals 471? KI in Abgang gebracht werden, so daß sich pro 1894/95 rin Biernmsatz von 25801,03 KI gegen 28146,18 KI 1893 94 ergiebt. Das finanzielle Ergebniß darf als rin sehr günstiges bezeichnet werden. Während im Vorjahr ein Brutto gewinn von 62 223,34 erzielt wurde, beläuft sich derselbe im Berichtsjahr auf 78 514,03 .6; hiervon dienen 31115 -6 zu Ab schreibungen in der bisherigen Höhe. Der Reingewinn Kat um ziemlich das Doppelte zugenommen, nämlich 47 363,03 .6 gegen 25 817,34 .6 im Vorjahre. Die Verwaltung würde in der Lage sein, mindestens eine Dividende von 4 Procent in Vorschlag zu bringen, wenn ihr nicht daran läge, die Unterbilanz von circa 108 OM erst zu beseitigen. Ins Geschäftsjahr 1895 96 wird eine Unterbilanz in Höhe von 61032,21 -6 mit hinüber, genommen. Die Hoffnung, daß im nächsten Jahre die Unterbilanz beseitigt wird, ist eine begründete, ebenso wie eine erhebliche Ver. mehrung des Bicrumjatzes in sichere Aussicht gestellt werden kann. Das Unternehmen verfügt über reichliche Baarmittel, so daß die Kundschaft mit IM OM hypothekarischen Darlehen unterstützt werden konnte. Am Schluffe des Berichtes beleuchtet die Verwaltung die Geraer Concurrenzverhältnisse, die allerdings nicht zu den an genehmsten gehören. Während anderwärts sich jede Brauerei mit eigenen Krallen fortzuhelfen sucht, glauben die hier in Frage kommenden Brauereien die Hilfe der Staatsanwaltschaft in Anspruch nehmen zu müssen. n. Eisenhüttenwerk Holzhaufen bei Homberg. Nach ver schiedenen Anzeichen dürste sich die japanische Concurrenz bald auf dem Weltmärkte fühlbar machen. So haben wir in Nr. 540 mitgetheilt, daß vor wenigen Jahren von einer bedeutenden Flanellwaaren - Fabrik in Thüringen zwei japanische Arbeiter angenommen wurden. Nach einem Aufenthalte von zwei Jahren verließen diese ihren Dienst, um nach der Heimath zurück« zukehren. Tie Fabrik, welche früher einen großen Theil ihrer Pro. duction nach Japan absetzte, verlor bald darauf das Absatzgebiet ganz und gar, denn die beiden japanischen Arbeiter hatten, nach Mittheilung eines englischen Fachblattes, die Fabrikgeheimnisse in Deutschland eifrig studirt und nach ihrer Rückkehr in der Heimath eine Fabrik nach deutschem Muster eingerichtet. — Auch im hiesigen Eisenhüttenwerk haben verschiedene Japaner Umschau gehalten, ohne daß zunächst aber eine Concurrenz befürchtet wird. Eine japanische Firma bestellte eine größere Anzahl Reguliröfen, deren Abfendung in den nächsten Tagen erfolgen wird; es kann aber nicht ange nommen werden, daß diese Sendung als Muster zur Selbstfabrikation dienen soll. Denn schon seit vielen Jahren sind die Holzhausener Eisenwaaren in vielen fremden Ländern bekannt und werden daselbst hochgeschätzt; so haben vor einigen Jahren die Türkei und Rußland ihre Garnisonen mit hiesigen Reguliröfen auSgestattet, die sich hierin einen Weltruf erworben. r. Schmalkalden, 7. November. In einer Sitzung der gesammten Stadtverlretung wurde daS vom Laudrath vr. Hagen augeregte und von ihm vertretene Kleinbahnproject Brotterode ernshaujen besprochen refp. Stellung dazu genommen. Fast sämmtlich« Redner sprachen sich gegen dieses Project aus, weil es die Interessen der Kreishauptstadt Schmalkalden schädige. Es wurde wohl anerkannt, daß bei Einbringung des Kleinbahnprojectes da- Motiv, Brotterode zu helfen, maßgebend gewesen sei, es könne dies aber auch durch eine Vollbahn Kleinschmalkalden-Brotte rode geschehen, wodurch der Verkehr um Schmalkalden herum nicht ins Meiningensche geleitet werde. Verschiedene Redner gaben sich großen Hoffnungen hin, daß der Staat diese Vollbahn baue, und zweifelten nicht an der Bereitwilligkeit des Landtages zur Ver. willigung des Baugeldes; demgegenüber hob StadtrathSmitglied Fulda hervor, daß die Millionen bei dem Staate jetzt gar nicht mehr so locker säßen wir vielleicht früher, es kämen heute auch andere Kreise mit vielen Wünschen in Betracht. — Schließlich wurde rin Comilö gebildet, das Bollbahnproject Kleinschmalkalden-Brotterode anzustreben und bereits nächsten Sonntag eine öffentliche Bersamm luna in Kleinschmalkalden abzuhalten. * Berlin» 7. November. Der Privatdi-cont hat heute mit 3 Proc. die officielle Rate der Reichsbank erreicht, so daß letztere, falls der Geldbedarf nicht wieder nachläßt, zu einer Discont- erhöhung wird schreiten müssen. Da» Anziehen de» Privatdi-cont- sührt man u. A. darauf zurück, daß die Reichsbauk in jüngster Zeit die Ankäufe von Wechseln am offenen Markte eingestellt hatte Ferner trägt daS Zurückziehen ausländischer Guthaben von bier dazu bei. Auch ist der Geldbedarf der Industrie gegenwärtig stärker Hat somit die Nachfrage noch Geld sich erhöht und das Angebot abaeuommrn, so kommt noch t» Betracht, daß die Geldgeber tnsolg gespannter Börsenvrrhältntffe zurückhaltend aeworden sind, indem sie dir Qualität der Di-conten strenger prüfen und vielleicht anil» auf ein weitere- Anziehen der Ziu«sätz« rechnen. 4 Ja einem besonderen Falle sind Zweifel über die Anwead barkeit der Marken sch utzge setze iudenConsulargericht- bezirken, besonder- in Marokko, hervorgetreten. Da« Ges») zum Schutze der Waarrnbezeichnnngen steht in den LousulargerichtS- bezirkrn in Geltung. Somit sind dir deutschen Consuln berechtigt und verpflichtet, auf dem civil- und strafgerichtlichen Wege gegen diejenigen in Bezirken aufhältlichen Reichsangehörigen und Schutz genossen einzuschreiten, die eine in Deutschland, sei eS für einen Deutschen oder einen Ausländer, geschützte Marke unbefugt ver- werthen. Es ist also beispielsweise Reichsangehörigen gesetzlich nicht gestattet, sür die Waareneinsuhr nach Marokko sich eines Zeichens zu bedienen, sür welche» ein Franzose in Deutschland den gesetzlichen Schutz erlangt hat. Und umgekehrt kann nach einer Erklärung der ranzösischru Regierung der Schutz der französischen Consuln in Marokko in denjenigen Fällen angerusen werden, in denen Franzosen im marokkanischen Verkehr ein von einem Deutschen in Frankreich deponirtes Zeichen unbefugt verwerthen. *— Bimetallistenbund. Der Ausschuß des deutschen BimetallistenbundeS hielt gestern Mittag eine Sitzung im Abgeord netenhaus« ab. Ter Ausschuß stellte seine volle Uebereinstimmung mit dem Vorgehen der französischen und englischen Birne- tallisten fest; dann erklärt« er sich für den Antrag, den Gras Mirbach an den Staolsrath gestellt hat. Ferner wurden Fragen der Organisation zunr Abschluß gebracht. Ueber das weitere Vor gehen der deutschen Bimetallislen soll demnächst eine Kundgebung erfolgen. *— Die Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft zu Berlin schreibt einen Wettbewerb für Entwürfe zu einem Jungvieh st all (für Rinder) aus. Für die drei besten Entwürfe ind Preise von 4M ^!, 300 .6 und 2M .6 ausgesetzt; aus Beschluß >er Preisrichter können außerdem noch geeignete Entwürfe zum Preise von je 150 .6 angekaust werden. DaS Programm ist von er Hauptgeschäftsstelle der Gesellschaft zu beziehen; die Entwürfe ind an diese Stelle bis zum I. Februar 1896 einzureichen. Das Preisgericht besteht aus dem Sonderausschuß für Bauwesen, dem neben sieben Landwirthen als Techniker die Herren Geheimer Ober- Baurath Reimann in Berlin, Geheimer Regierungsrath von Tiede- mann in Potsdam, Bauinspector Temor in Berlin und die Regierungs- Baumeister Blume und Malackwwski in Berlin angehören. *— Deutsche Gasglühlicht-Actien-Gesellschaft. Die Direction schreibt uns unterm 7. November: „Wie Ihnen bekannt, wurde heute in den Nichtigkeitsklagen gegen unsere Gesell- chasl von dem Kaiserlichen Reichs-Patentamt verhandelt und olgendes Urtheil gefällt: Bekanntlich hatten 8 Firmen, welche größtentheils von der Deutschen Gasglühlicht-Actien-Gesellschaft «System Auer) wegen Patent-Verletzung belangt wurden, Klagen auf Nichtigkeits-Erklärung und Zurücknahme der Auer'jchen Patente angestrengt. Diese Klagen kamen heute vor dem Patentamt zur Verhandlung. Das Patentamt wies sämmtliche Klagen ab und erklärte die Mischungen, welche durch die Auer'schen Patente geschützt ind, weiter zu Recht bestehend und schutzberechtigt, insbesondere diejenige Mischung, welche heute von der „Deutschen Gasglühlicht- Actien-Gesellfchast" und sämmtlichen Nachahmern benutzt wird. Alle Gerichtskosien wurden den Klägern auserlegt, außerdem haben die eiben der außergerichtlichen Kosten zu tragen, während die Be- klagte (Deutsche Gasglühlicht-Actien-Gesellschast) */« der letzteren trägt. Letzteres geschah, weil das Patentamt aus den Patent. Ansprüchen einzelne unwesentliche Theile, die nie praktisch an geführt wurden, beseitigte. — Die Nichtigkeitskläger waren: H. Gautsch, Münster, Westfalen; Christian Hilpert, Nürnberg; Roß, Brüssel; Heuzel, Wiesbaden; Franz Fischer, Inhaber der Firma Fischer L Co., Mainz; Fritz Trendel, Berlin; Actien-Gesellschast Butzke, Berlin; Mirus L Co., Berlin; Bacrmann, Berlin." *— Zuckerraffinerie Potsdam. Auf der Tagesordnung der zum 28. d. M. einberufeneu ordentlichen General-Versammlung befinden sich außer den gewöhnlichen Gegenständen auch Anträge von Actionairen und zwar auf Vermehrung des Aussichtsrathes um zwei Mitglieder und aus Umwandlung der jetzigen Actien in solche von IMO.6 *— Staßsurter Chemische Fabrik vormals Vorster L Grüneberg. In der General-Versammlung wurde der Geschäfts. bericht pro 1894/95 genehmigt, Entlastung ertheilt und die Divi. Lende auf 11 Proc. festgesetzt. Ferner wurde beschlossen, den Auf. schtsrath fortan aus fünf Mitgliedern bestehen zu lassen. *— Werger'sche Brauerei-Gesellschaft, Worms. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, die Dividende sür 1894/95 mit 5 Proc. 1893/94 2'/, Proc.) in Vorschlag zu bringen. * Frankfurt a. M., 7. November. Die Gerüchte, wonach mehrere Antwerpener Bankhäuser nur durch Intervention der Knute banque vor dem Zusammenbruch gerettet werden konnten, sind, laut „Franks. Ztg.", grundlos. Außer EveraertS ist kein Bankier und keine Vank direct oder indirect an Minenverlusten betheiligt. * Köln, 7. November. Die „kölnische Zeitung" meldet aus Siegen, daß die Verlängerung des Eisensteinverkaufs- vereinS heute einstimmig beschlossen wurde. *— Weiobau-Gefellschaft A. Wilhelms. Wie aus Hatten heim geschrieben wird, gehören zu dem kürzlich an den Freiherrn von Stumm verlausten Theile deS Gutes der Actien-Gesellschast A. Wilhelmj die Weinberge in den Gemarkungen RüdeSheim, Oestrich und Hallgarten, insgesammt rund 45 Morgen. Für die Ruthe sind bei einem Gesammtpreise von 550 OM 122 .6 im Durchschnitte bezahlt worden. Der Kaufabschluß ist übrigens nur ein vorläufiger, da dir Zustimmung des Aussichtsrathes bezw. der General-Versammlung noch ausstcht. Freiherr von Stumm be absichtigt, feinen Gutsbesitz noch weiter auszodehnen. Unterhand lungen in dieser Richtung schweben bereits. *—WittenerWalz-Mühle, Actien-Gesellschast, Witten a. d. Ruhr. In dem am 30. Juni d. I. abgelaufenen Betriebs jahre wurde die seitherige Unterbilanz von 313 595,3? auf 197 426,37 >6 herabgemindert. * Ruhrort» 6. November. In der General-Versammlung der Rheinischen Stahlwerke vom 16. October wurde die Mit- theilung gemacht, daß noch ein Bestand an Aufträgen von 120 OM t (gegen 98925 t am 1. August) gebucht sei, und Laß daS Werk noch v« Jahre zu thun habe, um Liese Arbeitsmenge zu bewältigen. L Die Straßen.Eisen bahn-Gesellschaft inHambur; wird noch im Lause diese- Jahres den elektrischen Betrieb au sämmtlichen Linien einsühren mit alleiniger Ausnahme der Linien Wandsbeck-Hamburg (die mit Locomotiven betrieben wird) und der Linie Burgstraße-Lttensen (Altonaer Hochbahn). Auf der Wands- becker Linie kann der elektrische Betrieb nicht vor dem Jahre 1897 eingefübrt werden, La die Gesellschaft sich gezwungen sieht, die au dieser Linie bisher in Verwendung befindlichen Wagen so viel wie möglich auszunutzen, um deren Buchwerth bis zur Ausscheidung au den geringstmöglichen Betrag zu reduciren. Auf der Linie Rothen- burgsort-Langcnselde wird der elektrische Betrieb schon am nächsten Montage ausgenommen werden, und gleichzeitig wird die Linie Burgstraße-Rathhausmarkt bis Eimsbüttel fortgesührt werden. Das Bestreben der Direction geht überhaupt dahin, jeden der Vororte Hamburgs durch zwei elektrisch betriebene Linien mit zwe anderen Vororten zu verbinden. Auch auf der Linie nach dem Vororte Hamm hofft man den elektrischen Betrieb spätestens Mitte December ausnehmen zu können, wie gleichfalls der elektrische Betrieb nach Horn und nach dem Hammerbrook noch im Lause des December ausgenommen werden wird. Winterhude» Ohlsdorf (Central-Friedhof) kann fürs Erste noch nicht elektrisch be> fahren werden, da es der dorthin führenden Straße an der er- forderlichen Breit« für zwei Gleise neben dem Wagenverkehr mangelt, so daß staatsseitig erst diese Verbretterung Vorgen ommen werden muß, womit der Anfang übrigen» schon gemacht worden ist. Momentan ist der Ausdehnung des elektrischen Betriebes auch dadurch ein Hemmniß bereitet, daß die städtischen Centralstationrn ein Weiteres an elektrischem Strom nicht abzugeben vermögen, weil sie bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit in Anspruch genommen sind; erst nach der Fertigstellung der zur Zeit im Bau begriffenen und ihrer Vollendung sich nähernden elektrischen Centrale in der Zollvrreinsniederlage wird man weiteren Ansprüchen gewachsen sein L Unter der Firma Nord-West-Drutsche Verficht- ruug--Gesellschast in Hamburg ist in das hainburgische Handelsregister eine Gesellschaft eingetragen worden, welche am 31. October laufenden Jahre- gegründet worden ist, um die Der- sicherung gegen jede Art der See-, Fluß-, Revier-, Hafen- und LandtranSportgeiahr zu betreiben. Da- Grundcapital der Gesell- schaft beträgt 3000000 ^4, ringetheilt in 750 aus Namen lautende Actten zu 4000 mit zunächst 25 Proc. Einzahlung. DaS neue Unternehmen ist ein Tochterinstitut der schon seit 1857 in Hamburg bestehenden Norddeutschen Bersicheruna«-Ges«lljchaft, mit der ei sowohl den Anssicht-rath al- auch die Direction gemeinschaftlich be sitzt. Gründer der Gesellschaft, di« alle Actien übernommen haben, sind die Kaufleute H. Münchmeyrr, Ludwig Sanders, Carl Lveisz. Eduard Bahlen und der Recht-anwalt vr. jnr. Rudolph Moeucke- berg in Hamburg, de- Ferneren die Affecuradeurr Arthur Duncker and Otto Schulze in Hamburg, sowie der Kaufmann Edmund I. A. Situier-, der Kaufmann G L- Alber- al- Vertreter der Firma Kunst L Alber« und der Assecuradeur Arthur Duncker al» Vertreter der Norddeutschen Versicherungr-Grsellschaft in Hamburg. Di» fün erstgenannten Gründer bilden den AufsichtSrath de- neuen Unter nehmen« ; zu Mitgliedern de- Vorstände« find die Affecnradeure Arthur Duncker und Otto Schulze bestellt. *— Brauerei zur „Eiche, vorm. Schweuser L FehrS zu !iel. In der am 6. November abgehalteneu General-Versammlung wurde die Tagesordnung glatt erledigt; die Dividende ist mit 12 Proc. ofort zahlbar. *— Flensburger Actienbrauerei. Der Aufsicht-rath setzte die Dividende für 1894/95 auf 6 Proc. gegen 4'/, Proc. im Bor- jahre fest. *— Sonderburger Bank in ConcurS. Nach einer er- neuten eingehenden Prüfung der Actien der Coucursmafse liegen in derselben ca. 53 Proc., dabei ist der Werth der Ansprüche auS den Aktiven mit 350 OM geschätzt, während der Ersatzanspruch gegen den Aufsichtsrath nicht mit berücksichtigt ist. Würden die IM OM Mark, die der Aufsichtsrath bei Zustandekommen deS Zwangs vergleichs 5 ionä pvrcku zahlen will, und die 100 000 mit denen er der neuen Bank beitreten wird, der ConcurSmasse zufließen, so würde sich diese auf 58 Proc. stellen. Daß dieser Procenisatz die gehegten Erwartungen weit überragt, liegt daran, daß dir Activen, vor Allem die Wechselforderungen, sich bedeutend besser gezeigt haben, als anfangs angenommen wurde. *— Actien-Gesellschast für Hutfabrikation in Liqui- dation zu Guben. Die Liquidations-Bilanz per 19. October d. I. chließt bei einem Actiencapitat von 625 OM mit einem Verlust von 343 591,68 >4 ab. *— Rhederei vereinigter Schiffer zu BreSlau. In der in Breslau abgehalteneu Aussichtsrathssitzung wurde über die günstigen Ergebnisse des laufenden Jahres Bericht erstattet, welche, wie sich bereits jetzt übersehen läßt, auch bei dem erhöhten Actien- capital und bei den entsprechenden hohen Abschreibungen die Ver- theilung der gleichen Dividende wie im Vorjahre (8 Proc.) gestatten dürfte. Der Personenverkehr hat bis zum 1. October ca. 49 OM,/L erbracht. Z Bei der Anwesenheit des Eisenbahnmiuisters im ober- chlesischen Montanbezirke ist auch ein Besuch der Bismarckhütte in Aussicht genommen. Der Director Kollmann hat also die vor aussichtlich von ihm nicht unbenutzt bleibende Gelegenheit, dem Minister seine vor wenigen Tagen in der „Eisenhütte Oberschlesien" ausgestellte Berechnung zu wiederholen, wonach der Mangel an Kohlenwagen in den letzten Wochen der Bahnverwaltung einen Schaden von 550 OM gebracht hat, während die Zinsen rc. der Wagenbeschasfung wenig über 30000 ausgemacht hätten. *— Eisenhütten- und Emaillirwerk „Walterhütte", Actien-Gesetlschast, Nicolai, Oberschl. Die General-Ber- ammlung hat beschlossen, von dem im Jahre 1894/95 im Betrage von 15 646,62 >4 erzielten Reingewinn eine Dividende von 2'/., Proc. zur Vertheilung bringen zu lassen. *— Nordböhmische Industriebahn. Die Borconcessio- naire der Nordböhmischen Industriebahn im Kamnitz- und Kreibitz- Thale haben das Generalproject der Regierung zur Prüfung mit dem Ersuchen um Anordnung der Tracenrevision vorgelegt. Die Gesammtkosten sür die 46,3 Icm lange Hauptlinie uud für den 5,5 lcm langen Flügel Loosdors-Dobern sind mit 1840 OM fl. ver- anjchlagt worden. * Wie», 7. November. Der Landwirthschaftsausschuß nahm die von Pacak vorgeschlagene Resolution an. In dieser wird die Regierung ausgefordert, in allernächster Zeit einen Gesetz entwurf einzubringen, durch welchen Cartelverbindungen durchweg der staatlichen bezw. der Landesaufsicht unterstellt werden und die Gründung wirthschaftlich schädlicher Cartele bestraft wird. Der Vertreter der Negierung stimmte der Resolution zu. *— Oesterreichischer Staatseisenbahurath. Die Jnsti- tution eines Staatseisenbahnrathes in Oesterreich wird nach erfolgter Errichtung des Eisenbahnministeriums aufgehoben und nach preußischem Muster durch Vezirkseisenbahnräthe ersetzt werden, denen ein höheres Consultationsorgan vorgesetzt werden soll. *— Eine Börseninsolvenz. Eine an der Wiener Börse bekannte Coulisfeninsolvenz machte deshalb viel von sich reden, weil der betreffende Speculant, welcher an der Börse häufig im Gefolge der sogenannten Burgmusik einhermarschirte, noch vor Kurzem ein, wir man sagt, sehr rasch erworbenes Vermögen von '/« Million Gnlden, welches zum Theil in einem Zinshause angelegt war, be- sessen haben soll. Indes) schon die letzte Liquidation, welche 30 000 Gulden verschlang, soll für diesen Speculanten mit Schwierigkeiten verbunden gewesen sein. Heute sollen an den Wiener Giro- und Cassenverein wettere Differenzen im Betrage von 128 OM fl. und außerhalb des Arrangements 30000 fl. zu zahlen sein. Ob bezüglich dieser Beträge ein Ausgleich zu Stande kommt, erscheint fraglich. * Pest, 7. November. Der Wechselstuben-Besitzer Halm ah, welcher zahlreiche Depots seiner Clienten veruntreut hat, wurde beute verhaftet. Halmay hatte auf großem Fuße gelebt. Die Coursrückgänge der letzten Tage scheinen seinen Manipulationen ein Ende gemacht zu haben. * Zürich, 7. November. Die „Neue Zur. Ztg." hält ebenfalls das Blancoindossement beim Verkauf von auf Namen gestellten schweizerischen Bahnactien für zulässig; auch die Gotthardbahu beabsichtigt, die alten Titres beizubehalten und auf der Rückseite mit entsprechendem Vennerk zu versehen. * Paris, 7. November. Laut „Pariser Börsenblatt" gehören der für Uebernahme von 2M Millionen Francs neuer russischer Eisenbahnaaleihe gebildeten, unter Führung von Mendelssohn L Co. stehenden Gruppe in Paris die Banque de Paris und die Banque internationale an. * Rotterdam, 7. November. Im Hafen brach Feuer aus. Zwei Fabriken wurden zerstört, mehrere Schiffe beschädigt, Maaren im Werthe von vielen Millionen wurden vernichtet. (B. T ) *— Das rumänische Fiscaljahr per 30. September 1895 zeigt ein Deficit von 10 Millionen Francs, dem frühere Ucberjchüfse von 12 Millionen Francs gegenüberstehen. * Konstantinopcl, 6. November. Die Tabakregie hat, wie hiesige Zeitungen melden» ihren Filialen den Auftrag gegeben, Banknoten als Zahlung aozunehmen. Der Andrang zur Baukcasse wegen Einlösung der Noten soll jetzt geringer sein. — Ein Compensationscours für locale Emissionswerthe konnte bisher trotz mehrfacher Bemühungen des Bürsencomitös wegen Mangels einer Einigung noch nicht fixirt werden. Tie Börse war geichäfislos. * London, 4. November. Soda-Nitrate. Das permanente Nitrate«Comttü in London versendet folgendes Circular: Im Monate October erreichte die Ausfuhr von der Westküste 4 900 OM OuiutalS. In Ladung sür Europa besanden sich am 1. November 2 323 OM Öuintal«. Europa importirte im Monate Oktober 48 500 t und lieferte 39 510 t ab. Die sichtbaren Vorräthe Europas, Stock und Schwimmendes, werden mit 514 690 t angegeben. * London,6.November. DeutscherCakes, derbem englischen in Spanien und neuerding« auch in Australien erhebliche Concurrenz macht und nach den genannten Ländern in umfangreicher Weise ver schifft wird, scheint jetzt sogar selbst in England eindriugen zu wollen. Wenigsten» wird gemeldet, daß dieser Tage rin kleiner Dampfer be- frachtet worden ist, um deutschen Cakes von Rotterdam nach Rochester zu befördern. Die englischen Zeitungen sind darüber etwas erregt, hoffen aber, daß eS siq bei der Sendung um eine Ausnahme resp. um eine Verwendung zu besonderen Zwecken handelt und daß die englischen Producenten Mittel finden werden, die deutsche Concurrenz in England unmöglich zu machen. 0. L. Die indische Baumwollindustrie. Daß die indische Baumwolliadustrie in die Höhe kommt, ist bei der Billigkeit des Rohmaterials und der Löhne naturgemäß. Immerhin ist sie der europäischen Industrie noch nicht so gefährlich, wie die Doppel- währungsmäuner au-malen. Trotz aller Fortschritte nämlich spielt sie neben der Industrie der concurrirenden Länder immer noch eine bescheidene Rolle. Nach der Ellison'schen Zusammenstellung wurden 1894/95 im Ganze» 13,7 Millionen Ballen Baumwolle verarbeitet. Davon kam auf da» riesige Indien nicht der zehnte, dagegen auf Großbritannien annähernd der dritte Theil. Au Spindeln besitzt die außerindische Welt annähernd 24 mal so viel wie das Reich der Hindus. *— Goldexport au« Südafrika. Der Goldexport der Capcolonie belief sich im October dem Werthe nach aus 766 256 L gegen 698 926L im vorhergehenden Monat und 6^MOL in dem selben Monat deS letzten Jahres. Verdingungen im Auslande. Egypten. 2. December. Krieg-ministerium tu Kairo: 20000 Getreide- säcke, 20 OM Strohficke, 5000 Mehlfäcke. Näheres beim „Reich-- Anzeiger". 23. December. Verwaltung der Eisenbahnen und Lelegravhen und de« Hafen« von Alexandrien in Kairo: Au-stattung-gegenstäude für Eisenbahnwagen. Lastenheft beim „Reichs-Anzeiger".
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview