01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951113010
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895111301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-13
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8048 de- ReichSmarmeamteS, Contre Admiral Karcher, cin sechs monatiger Urlaub zur Wiederherstellung seiner Gesund heit ertheilt, Capitain zur See Vcnchsel ist zum Director des Marinedepartements, ferner der Capitain-Lieutcnant Heinrich XXVI. Prinz Neust zum Corvetten-Capitain er nannt worden. Der Hauptmann Kamptz ist zur Vertretung des Commandeurs der Schutztruppe für Kamerun commaudirt. ch Berlin, 12. November. (Telegramm.) Der Sprecher der hiesigen freireligiösen Gemeinde, Bruno Wille, wurde am Sonnabend verhaftet. Die Maßregel bängt mit einer Verfügung deS Provinzial-SchulcollcgiumS betreffs der Er- theilung von Jugend-Unterricht an Dissidenten-Kinder zu sammen. — An die Thatsache, daß ein socialdemokratischer Weber nicht für würdig befunden war, eine Unterstützung aus der Schatulle des Kaisers zu erhalten, batte die „Köln. VolkSztg." die Glosse geknüpft: „Ob man auf diese Weise viele Swcialdemokraten bekehren wird?" Hieraus entgegnet die „Nordd. A. Z": „Haben diese gedankenlosen Kritiker — um von anderen ge wichtigen Erwägungen zu schweigen — schon vergessen, das; eine Anzahl von socialdemokratijchcn Theilnehmern o» Lein Feldzug 1870/71 den ihnen von patriotischen Communen oder Vereinen überwiesenen Ehrensold an die socialdemokratischc Partei- casse abgefübrt haben und daß dieser schmähliche Mißbrauch, der mit einer Gabe im directen Widerspruch mit der Absicht des Ge scheit Hebers getrieben wurde, in der socialdemokratijchen Presse höhnisch an die große Glocke gehängt worden ist? Toll vielleicht durch einen ähnlichen Mißbrauch, auf den man sich doch gefaßt halten muß, auch der Kaiser zu einem Contribuenten der social demokratischen Parteicasje gemacht werden?" — Die „Reichsglocke" soll wieder geläutet werden! Dies geht angeblich aus einem Briese hervor, den Joachim Gehlsen ans London an einen hiesigen Freund gerichtet bat. Das Schreiben versichert, nach Angabe der „Berl. Ztg.", Gehlsen sei im Besitze noch umfangreichen und interessanten Materials. Er halte es für reichhaltig genug, um darauf eine Wochenschrift aufzubauen. — Der Neichtags-Abgeordnete Kröber, der einzige nicht württembergische Vertreter der deutschen Bolkspartei im Reichstage, ist schwer erkrankt und will sein Mandat für Ansbach-Schwabach niederlegen. — Zur Förderung des Antisemitismus lieferte der Rabbiner vr. Rülf in Memel einen Beitrag, als er, der „Allg. israel. Wochenschrift" zufolge, folgendermaßen sich vernehmen ließ: „Israel hat seine Sendung unter den Völkern der Welt noch lange nicht vollendet. . . Israel konnte (um die Mitte des ver gangenen Jahrhunderts) daran denke», seinen Beruf wieder auf- zunchmen, der Welt den wahren Gott und die wahre Sittlich keit kund zu thun." — Der Minister für Landwirthschast, Freiher von Hämmer st» in, ist aus der Provinz Hannover hier wieder eingetrossen. — Der Ossicier in der Schutztrnppe und Adjutant des Gou verneurs v. Wissmann in Ostasrika, Prcmierlieutenant Bernhard Li eck, ist, der „Weserztg." zufolge, plötzlich gestorben. Lieck war vor nahezu drei Jahren in die Schutztrnppe eingetrcten und hatte einige Anfälle von Eolonialfiebcr glücklich Überstunden, sollte auch nach Weihnachten mit Urlaub in die Hcimath zurückkchren. -r- Altenburg, 12. November. Herr Generalsupcrintendent Loh off ist zum Vortragenden Rath im Cultusministerium ernannt worden. Er hat den Titel Consistorialrath erhalten. * Eisenach» 12. November. Der hiesige nationalliberale Reichs verein ehrte seinen langjährigen, hochverdienten Führer, den Medicinalrath Wedemann, bei der Niederlegung des Präsi diums durch Ernennung zum Ehrenmitglied; auch der thüringer Landesausschuß der nationalliberalen Partei sprach Herrn Wedemann seine dankbare Anerkennung aus. (M. Z.) * Nürnberg, 11. November. Der von den socialdemo kratisch gesinnten Arbeitern als Secretair angestellte social demokratische Führer Segitz wurde am Sonnabend zum zweiten Male innerhalb einiger Wochen wegen unbefugter Führung des Titels „Arbeitersecretariat der Stadt Nürn berg" zu 30 ^ Geldstrafe verurtheilt. * Karlsruhe, 12. November. (Telegramm.) Der badische Landtag ist heute Vormittag IN/? Uhr eröffnet worden. Die Thronrede bedauert das bisherige Scheitern der Hoffnung auf eine Reform des Reichsfinanzwescns im Sinne der finanziellen Selbstständigkeit des Reichs und der Beseitigung der Matricularbeiträge und kündigt mehrere Vorlagen, betr. die weitere Entwickelung deS Steuersystems und den Ausbau des Bahnnetzes, sowie neue Bestimmungen über die Landtagswahlen an. Die Regierung hofft ferner, daß die Organisation der Grundbuchämter auf diesem Land tage zur abschließenden Erörterung komme, zumal da zu hoffen fei, daß der Reichstags das für eine gesunde Rechtscnt- wickelung einzuführende^ gemeinsame bürgerliche Recht geben werde. Nach der Vereidigung der neuen Mitglieder wurde die Sitzung mit einem Hoch auf den Großherzog ge schlossen. * München, 11. November. Jin Finanzausschuß erklärte der Kriegsminister bei der Berathung des Militair- etats, eS bestehe kein Hinderniß, daß Lehrer Reserveofficiere werden könnten. Referent Abgeordneter Josef Wagner be merkte, daß nach der Statistik die Zahl der Soldaten mißhandlungen nicht viel geringer geworden sei, dagegen seien die einzelnen Fälle nicht mehr so schwer. * AuS Elsaß - Lothringen , 10. November. Die neulich erfolgte Ernennung des katholischen Oberstaatsanwalts Rassig« zum Unterstaatssecretair für Justiz und CultuS und das Fallenlassen des protestantischen Petri scheint in ein heimischen protestantischen Kreisen eine gewisse Verstimmung hervorgerufen zu haben. So schreibt die „Heimath", das Organ des Pfarrers Hoffet, in der Nichternennung Petri'S sei „einzig und allein die Schonung der Klerikalen zu erkennen, die man, wie anderswo auch hier mit Freundlichkeiten gewinnen zu müssen glaube, während sie sich in ihrer reichöfeindlichen Gesinnung bei jedem derartigen Erfolg einfach ins Fäustchen lachen." Der ehe malige Reichstagsabgeordnete vr. Haas schreibt der „Straß Post" aus Nancy vom 7. ds. MtS., in deren Bericht über den Eintritt seines Sohnes in die französische Armee hätten sich einige Unrichtigkeiten eingeschlichen: „ES weiß Jedermann, der mich kennt, daß ich nie aus der Pfalz nach dem Elsaß auSwanderte, sondern am 24. August 1844 zu Barr geboren wurde und zwei Jahre im französischen Heere gedient habe. Mein Vater wanderte zwar von Landau, wo er geboren war, nach Frankreich. Er war selbst der Sohn eines französischen CapitainS. Mein Sohn hat also, indem er in das französische Heer eintrat, nichts anderes gethan, als den französischen Traditionen seiner Familie treu zu bleiben. Ferner dient mein Sohn nicht in einem Dragoner Regiment, sondern im 5. Husaren - Regiment. Uebrigens wird er seinen deutschen Namen ebenso stolz tragen, wie die zahlreichen Elsaß - Lothringer, die im französischen Heere dienen. Mit aller Hochachtung Vr. A. HaaS." * Mülhausen t. Elf., 10. November. Frau Schwartz Wittwe des ermordeten Fabrikanten Henry Schwartz, hat den Arbeitern und Angestellten der Fabriken Schwartz L Cie., sowie den verschiedenen WohlthätigkeitSanstalten diesiger Stadt insgesammt 80 000 geschenkt. Hiervon sind 40 000 dem Wunsche deS Verstorbenen gemäß, unter der Arbeiterschaft der Schwartz'schen Fabriken hier und in Valdoie zu vertheilen. 10esterreich-Ungar«. * Wien, 12. November. (Telegramm.) Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Ernennung deS Frciherrn von Äehrenthal zum Gesandten in Bukarest. — Der „NeuenFreien Presse" zufolge wird Graf Nikola Szecsen an Stelle deS Grafen Curaky, der ans sein Ansuchen in Ruhestand trat, zweiter Sectionschef im Ministerium des Leußeren werden. Der diplomatische Agent in Sofia, Burian, werde zur Dienstleistung im Ministerium deS Aeußern berufen, solle aber später abermals im AuSlande eine Mission erhalten. * Das Gesammtvermögen der römisch-katbo- ischeu Kirche in Oesterreich beziffert sich nach den neuesten Stcuerausweisen auf 205 573 770 fl. In Grund rücken sind angelegt 122 177 305 fl., in öffentlichen Obli gationen 132 058 525 fl., in Capitalien bei Privaten 30 446 980 fl., in sonstigem Vermögen 0 090 870 fl. Was die einzelnen Kronländer anbetrifft, so haben Böhmen mit 40 575 01!» fl. und Niederösterreich mit 16 461 lOl fl. daS größte Kirchenvcrmögen. Kirchen und Capellen giebt es in zanz Oesterreich 10 834, von denen auf Böhmen 3726 und aus Tirol allein 1507 kommen. Frankreich. * Paris, 12. November. (Telegramm.) „GauloiS" erzählt eine wilde Geschichte von einer Sendung des Großherzogs von Hessen zum Zaren, der für eine Annäherung an Deutschland gewonnen werden soll. Die Reichsregierung biete Rußland einen entgegen- ommenden Auslieferungsvertrag, freie Hand zur Nnssificirung der Balten und einen Sondervertrag >ei Erneuerung des Dreibundes, der bestimmt, daß Deutschland einen rnssisch - österreichischen Zusa m men - stoß nicht als Bundes? all anseheu werde. (Voss. Ztg.) * Paris, 12. November. (Telegram m.) Im Minister- rathe theilte der Marineminister Lockroy mit, daß eine aus dem Panzerschiffe „Dövastation", den Kreuzern „Charner" und „Fan«)on" sowie dem Aviso „Linois" gebildete Division »cute Mittag unter dem Coinmando des Admirals de Maigret nach dem Piräus abgegangen ist. Belgien. * Brüssel, 12. November. (Telegramm.) Die Depu- tirtenkammer begann heute ihre Sitzungen. Beernaert wurde mit 79 gegen 3 Stimmen zum Präsidenten wieder- gewählt. Schweiz. * Bern, 12. November. (Telegramm.) Der Bundes' ,ath wieö in Uebereinstimmung mit der bädischen Negie rung für die deutsche Seile das Gesuch des Ge meide- raths in Laufenburg um Einschränkung des Verbots des Salmenfanges mit Reusen vom 11. No vember bis 24. December ab. Portugal. * Bekanntlich bat das portugiesische Ca bi »et namentlich aus Gründen der inneren Politik, um sich die Klerikalen, die sofort eine sehr deutliche, um nicht zu sagen, drohende Sprache führten, nicht auch noch zu Feinden zu machen, den König Dom Carlos bewogen, auf den vom Papste so entschieden perhorrescirten Besuch im Vatican zu verzichten. Eine etwaige Coalition der Klerikalen mit der fortschrittlichen Opposition würde die Stellung des Ministeriums Hintze Ribeiro in der Thal vollkommen unhaltbar gemacht haben, denn schon jetzt vermag eS sich der Gegner von links her nur nock, durch Anwendung der schärfsten Mittel zu erwehren. Hintze Ribeiro übt, um sich an der leitenden Stelle zu erhalten, eine förmliche Dik tatur, und die Unzufriedenheit mit derselben erfaßt — wie der sonst aus allen Hauptstädten Europas nur in regie rungsfreundlichem Sinne inforinirten „Polit. Corr." aus Lissa bon geschrieben wird — immer weitere Kreise. Die von der Regierung diktatorisch verfügten Reformen rufen vielfach leb haften Widerspruch hervor, der in der Presse und in öffentlichen Versammlungen zu scharfem Ausdruck gelangt. Das Protest- comitv, welches sich schon vor längerer Zeit >zur Bekämpfung des gegenwärtigen Regierungssystems gebildet hat, bereitet ein großes Meeting vor, an welchem Delegirte fast aller portugiesischen Gemeindevertretungen theilnehmen sollen. Die strenge Censur an Telegrammen politischen Inhalts — die telegraphische Verbreitung von Nachrichten über das Unter bleiben des königlichen Besuchs in Rom wurde z. B. absolut nicht zugelassen — wird nach wie vor unnachsichtig gehand- habt; alle Depeschen, deren Inhalt der Regierung ungünstig ist, werden von der Beförderung ausgeschlossen. Großbritannien. * London, 12. November. (Telegramm.) Ein Ver treter der italienischen Regierung begab sich vor Kurzem nach Glasgow, um Aufträge zum Bau von drei Kanonenbooten und zwölf Torpedobooten in den Werften am Clyde zu ertheilen. Die beiden ersten Schiffs bausormer erklärten jedoch demselben, sie könnten eine prompte Lieferung nicht garantiren, wegen der durch die Streitig leiten zwischen den Werftbesitzern und deren Angestellten her vorgernfenen Arbeitseinstellung. Rußland. * Petersburg, 12. November. (Telegramm.) DaS Befinden der Kaiserin ist durchanS normal. Orient. * Konstantinopcl, 12. November. (Telegramm.) Ein heute abgehaltencr Ministerrath hat weitere mili- tairische Maßnahmen im Bereiche deS vierten und fünften Armeecorps beschlossen. — Das Transportschiff „Babel", welches mit Munition und Ansrüstungsgegenständen für die zu den Operationen in Zeitun und Marasch bestimmten Streitkräfte abgegangen ist, wird von Smyrna aus für die erwähnten Puncte neue Verstärkungen nach Alexandrette überführen. — Die bisherigenSicherheitS Maßnahmen in Konstantinopel haben eine bedeutende Ausdehnung erfahren. Gestern wurden hier einige türkische Einwohner verhaftet. * Wien, 12. November. (Telegramm.) Nach hierher gelangten Konstantinopeler Berichten erhalten sich die Ge rächte von einem neuerlich bevorstehenden Wechsel im Großvezierrate. Als Nachfolger Halit Rifaat Paschas wird Mahmud Djelaleddin Pascha genannt, welcher angeblich von der Palastpartei begünstigt werde, andererseits wird Kutschuk Said Pascha als die geeignete Persönlichkeit für den Großvezier-Posten bezeichnet. — Gerüchte von einer neuer lieh in Konstantinopel bevorstehenden arm enischen Demon stration veranlaßen den russischen Botschafter v. Nelidow, Schritte beim armenischen Patriarchen zu unternehmen. Die beruhigenden Versicherungen, welche ihm zu Thei wurden, haben auch in türkischen Kreisen einen günstigen Eindruck gemacht. * London, 12. November. (Telegramm.) Dem „Reuter'schen Bureau" wird gemeldet, die Lage in Klcinasien sei fortdauernd sehr ernst. Nene Unruhen würden aus Marasch und Bitlis be> richtet. Ein in Zeitun garnisonirendes Bataillon habe mit Waffen und Munition capitulirt, die armenischen Aufständischen hielten die Eascrne besetzt. * Rom» 12. November. (Telegramm.) Die „Agenzia Stefani" meldet aus Konstantinopel unterm 11. d. M.: Infolge der gleichlautenden Noten, welche die Botschafter Deutschlands Orsterreich-UngarnS und Italiens der Pforte überreicht und in welchen sie die amtliche Mittheilung der Reformen für Armenien verlangt hatten, hat die Pforte geantwortet, sie würde ohne Verzug diese Mittheiluug gemacht haben * Sofia, 12. November. (Telegramm.) (Ausführlichere Meldung.) Bei Empfang der Adreßdeputation erklärte Prinz Ferdinand, die Frage wegen der Aufnahme deS Erbprinzen in die officielle Kirche beschäftige mit Recht I die Nation und ihn, den Prinzen, der nur die Größe und den i Fortschritt Bulgariens im Auge habe In rückhaltlosem Ver ständniß für die religiösen Bedürfnisse der Bulgaren habe er vom ersten Tage seiner Negierung ab an der Wiederaufrichtung der nationalen Kirche, an deren Glanze und Ansehen gearbeitet. In dem Gefühle der Achtung vor der nationalen Religion und der Verehrung für letztere habe er den festen Entschluß gefaßt, den Thronerben in der nämlichen Achtung vor der nationalen Kirche zu erziehen. Das von ihm ver- angte Opfer, die orthodoxe Taufe des Prinzen Boris sogleich vorzunehmen, sei groß, schwer und überaus schmerz- ich. Er sei auferzogen in den Dogmen und Gebräuchen der katholischen Religion und habe stets an seinen religiösen Ueberzcugungeu festgehalten, daher mache jetzt sein Gewissen einen Kampf durch, den jeder gute Bulgare, jeder überzeugte ährist begreifen werde. Er erkenne voll die patriotischen Gr üble und die Loyalität für die Dynastie an, von denen die Deputirten bei der Vorbringung ihres Wunsches geleitet wurden; er sei durchdrungen von der Wichtigkeit dieses Staatöacles und erkläre, daß er den Wunsch verwirklichen werde, sobald es ihm gelungen sei, die großen Schwierigkeiten wegzuräumen. Er sei überzeugt, daß eS ihm in kurzer Zeit gelingen werde, die Frage der Lösung zuznsühren, welche die Interessen und Wünsche des bulgarischen Volkes erheischen. Die Rede wurde mit enthusiastischen Kundgebungen aus genommen; Prinz Ferdinand verließ unter stürmischen Zurufen der Deputirten den Thronsaal. Australien. * Apia, 9. Oktober. Am 25. September konnte die londoner p rötest antische Missions - Gesellschaft den Tag feierlich begehen, an dem vor hundert Jahren ihre Thätigkeit in der Südsee anfing. Zu dieser, einige Tage währenden Festlichkeit fanden sich die Eingeborenen und die Weißen von allen Inseln unserer und auch benachbarter Gruppen zahlreich ein und man konnte bei dieser Gelegenheit unter den vielen Hundert Booten auch noch die jetzt selten werdenden großen, bis fünfzig Mann fassenden alten Kähne bemerken. Malua, die Hauptstation der Mission, wo die meisten Zöglinge, die jetzt als Missionaire in der Südsee leben, ausgebildet wurden, liegt in einer romantischen Gegend, etwa 12 km nordwestlich von Apia am Strande und hatte in diesen Tagen den in den Tropen üblichen Festschmuck angelegt. Die schlechte Zeit machte sich auch bei dieser Gelegenheit bemerkbar; eine kurz vorher bei dem alljährlich stattfindenden Missionsfeste in Apia veranstaltete Gold- und Silber Collecte ergab nur achtzig Dollar und die Sammlung in Malua brachte kaum die Hälfte des von den Missionaren Erwarteten, nur 1960 Dollar, ein. Neben dieser Missionsgesellschaft, die weitaus die meisten An Hänger hat, sind auf unseren und den anderen Inseln der Südsee noch die verschiedensten Secten, wie Wesleyaner, Mormonen u. A. thätig, Proselyten für sich zu machen. Merkwürdiger Weise konnte die katholische Religion, die durch ihre Ccrmonien und farbenprächtigen Aufzüge doch eher als der kühle Pro testantisnius auf das Gemüth dieser Naturmenschen wirken sollte, in der Südsee nur an einigen wenigen Puncte» festen Fuß fassen; Samoa ist einer davon und man schätzt unter den 35 000 Eingeborenen die Anzahl der Katholiken, über deren Seelenheil die französischen Maristenbrüder und -Schwestern Wachen, auf etwa 7000; alle Anderen gehören dem Protestantismus an. — Gegenwärtig liegt hier nur cin deutsches Kriegsschiff, der „Falke", der ab und zu andere Puncte unserer Inseln anssucht. Der Commandant, Graf Moltke, wird im nächsten Monat abgelöst, da er jetzt zwei Jahre in den Tropen zubrachte. (Köln. Ztg.) »nerlernmt vorrUelielucke viialltüt unck konslnietlon. 1 ^usevabl (15 Weckern) 30 kk. * 1 6ros Xo. 12 ock. 152: lll. 2.50. llerlin » 1'. LOLXXLcXLX's VLUIGtt - LOXX » I^ip/ix 2u'6iM08<Mkt: Stermvartenstr. 46 * lleborall vorrätig. und Stammeln rc. beilt gründlich das Xeuiuann'selie InMltut. Gib. Xkumnn» und vr. meck. knut ANUer) in Leipzig, Fcrd. Rhode firaße 7 und Altcnbnrg (S.-A.). Eigene Fachschrift: „Blätter für Gesundheitspflege". Prospekte und Proben gratis. StoUvru Ltout-Kuw»« 8iiek, beiprix. AK, 6edr»ueb8mu8tvr- unck lllnrleensebutr! » jn ollen Ländern gut und schnell. gM" LLosvixlerv zur Einführung geschützter Erfindungen. SNf" Ständig durch größere Reuhcitengrnppen "V in der dauernden Gewerbe-Ausstellung vertreten. MN» Ne! L l!M (MM K l!«.) HM, xekrr. 1877, 8cble1ter8lrn88e », ertb. ^uski'msteilb. kirm. ml. ki ivatpers. <1. In- u. ^»8>.; besorgt tüolit ^S.u.8oIv.^lIr.aII.RiancIi., sorv.Linö.v.Oeltl.u.x.Lock. ü'.Iiet.a.nII.Ui Blutarmut. Bleichsucht Herr vr. M. Hclf in Wien schreibt: „Beehre mich, Ihnen mit großer Befriedigung mitzutheilen, daß meine Resultate mit Vr. Hammels Hämatogen*) ganz vorzügliche waren. Drei Fälle eininentcr Bleichsucht zeigten in kurzer Zeit die erfreulichste Besserung. Das Fehlen jeder unliebsamen Nebenwirkung, die kräftige Steigerung des Appetits machen Ihr Präparat zu einem werth vollen Requisit des Arzneischatzes." *) VonecntrirteS gereinigtes Hämoglobin (D. R.-Patent Nr. 81391). Hämoglobin ist die natürliche organische Eisen-Mangan- Verbindung de: Nahrungsmittel. Depots in allen Apotheken. Man verlange ausdrücklich „vr. meck. Hammel s Hämatogen". Ktz8t«r Molx in allen firrmklieiteii. Höchst einfache und angenehme wissenschaftlich begründete Heil Methode der Toctoren v. Alimonda. Sicherste Selbstbehand lung. Gratis-Broschüre bei I. Mion, Leiter der großen Fabrik der bezüglichen patentirten elektrischen Apparate zu Sagrado bei Görz. LLrlSodrüäsrLVo. I ^»prl«, Schloßgasse Rr. II. für Gas, elektrisches Licht und Petroleum in größter Auswahl. Osnl Ksslnvl*, Plumeiigasse Rr 10 u. 12, Mmnt -. Rkichslimil! i>. W. empfiehlt bestbewährte sliitt-ii.dikbksWttGcWriiukk. 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Postamt 13 (Augustusplatz, Eing. Postslraße 2). 1) Sämmtliche Postanstalten, Postamt 14 (Aorkstraße 15). « Leipzig-Connewitz tElisenstraße 3). » Leipzig-Eutritzjch (Markt 1). » Leipzig-Gohki- (Hauptstraße 14). » Leipzig-Kleinzschocher (Rudolfstraße 1). » Leipzig-Lindenau (Demmeringstraße 32). «> Leipzig-Neuschöneseld (Eisenbahnstraße 51). » Leipzig-Plagwitz (Alte Straße 23). - Leipzig-Reudnitz (Senelelder-Straße 2). » Leipzig-Thonberg (Reitzenhain. Skr. 70/721 - Leipzig-Volkmarsdorf (Jdaslraße 36). mit Ausnahme der Postämter 1, 10, 13 und 14, sind zugleich Telcgraphcnanstaltc». L) Die Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Packereien, sowie größerer Geld- und Wertbpackete nicht ermächtigt. Bei den Postämtern 10 und 13 findet eine An nahme von Postsendungen nicht statt. L) Dir Ticnststnnden für den Verkehr mit de«» Publicum werden bei sämmtliche» Postämtern mit Ausnahme von Leipzig- Connewitz und Leipzig-Kleinzschocher abgebalten: an Werk tagen von 7 Uhr (im Winter 8 Uhr) früh bis 8 Uhr Abends, an Sonn« und allgemeinen Feiertagen von 7 Uhr (im Winter 8 Uhr) früh bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags. Bei dem Postamt in Leipzig-Connewitz sind die Dienststunden an Werktagen auf die Zeit von 7/8 srüh bis 12 Mittags und von 2 bis 7'/, Nachmittags, bei dein Postamt in Leipz;g-Kleinzschocher auf 7/8 früh bis 1 Nachm, und 3 bis 7 Nachin., Sonn- und Feiertags bei beiden Post ämtern aus die Zeit von 7/8 srüh ds 9 Vorm, und von 5 bis 6 Nachm, festgesetzt. Außerdem findet bei sämmtlichen Postämtern in den Vororten an Sonn- und Feiertagen während der Zeit von 12 bis 1 Uhr Nachm., bei den Post ämtern 2 und 3 an Werktagen von 8 bis 9 Uhr Abends eine Annahme von Telegrammen statt. Bei dem Tclegraphcn- amt (am Augustusplatz) werden ununterbrochen, auch in Ser Nachtzeit, Telegramme angenommen. Inwieweit bei den Postanstalten auch außerhalb der vorstehend angegebenen Dienstzeiten Telegramme ringeliesert werden können, ergiebt sich aus den bei den Verkehrsanstalten aushängenden Post- berichten. Bei dem Postamt 13 (Augustusplatz, Eingang Poststraßei erfolgt an Sonn- und Feiertagen auch in der Zeit von II bis 12 Uhr Vormittags eine Ausgabe von Briefen an regelmäßige Abholer und von II'/, bis 12 Uhr Vormittags «ine Ausgabe von Zeitunaen L) Leffentliche Fernsvrcchstcllen besteben bei dem Tele« gravhenamt (Zugang Grimmaischer Steinweg 1), im Erdgeschoß im Vorraum der Telegramm-Annahmestelle, bei dem Postamt 9 (Neue Börse), sowie bei den Postämtern in Leipzig- Connewitz, Leivzig-Eutritzsch, Leipzig-Gohlis, Leipzig-Lindenau» Leipzig-Neuschöneseld and Leipzig-Plogwitz. Dieselben sind im Sommer von 7 Uhr (im Winter 8 Uhr) früh ununter brochen bis 9 Uhr Abends — die Fernsprechstelle bei dem Telegraphenamte durchweg von 7 Uhr srüh bis 9 Uhr Abends — für den Svrechverkehr geöffnet. Nähere Angaben über die Post- und Tekegraphenbetriebs« Einrichtungen in Leipzig und den Vororten enthält das im Aufträge der Kaiserlichen Ober-Postdirection herausgegebene „Postbnch znm Gebrauche für das Publienm in Leipzig". Dasselbe ist bei sämmtlichen hiesigen Verkehrs- ansialten, sowie durch die bestellenden Boten zum Preise von 50 -L zu bezirken. Hanvt-Meldc-Amt deS Bezirks - Vom»,andoS Leipzig im Schloß Plcißkttbnrg. Infanterie, Artillerie, Ersatz-Reserve- Infanterie Flügel Erdgeschoß. — Cavallerie, Train. Pioniere, Jager, Sanitätspersonal und Eiscnbahnpcrsonal, Feldbeamte, Garde, Marine, Ersatz.Reserve außer Infanterie Thurmhaus, Stock (über der Wache). Meldestunden: Wochentags von 8 Uhr Vorm, bis 2 Uhr Nachm., Sonn- und Feiertags von '/,11 Uhr Vorm, bis 12 Ubr Mittaas. rlnskiinstSstcllc für Sec-Schifffahr tS- nnd Reise-Verkehr Relief-Weltkarte der Hamburger Rhedereien: F. W. Graupenstein. Packhosstr. 11/13. Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags. Patc»t-.GcbranchSmnstcr-u.Marken-A»sk»iiftSstcllc:Brühl2 lTuchhalle), I. Exped. Wochentags 10—12, 4—6. Fernspr. I, 682. Lcffentlichc Bibliotheken. Universitätsbiblioth e k(Bee!hovenstr. Nr. 4) ist an allen Wochen tagen geöffnet: von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonn abends) Nachmittags von 3—5 Uhr; Lesesaal von 9—l und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends) von 3—6 Uhr: Bücher-Ausgabe und -Annahme von 11—1 und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends) von 3—5 Uhr. Filiale für Bücher-Ausgabe nnd -Annahme (Grimm. Stcinweg 12) täglich von I I—1 Uhr geöffnet. S tadrbi bli othek Montags und Donnerstags 11—1 Uhr, die übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Uhr. Bibliothek der Innern Mission, Roßstraße 14. Voksbibliothck, Roßstraße 14, Mittwoch u. Sonnabend 2—3 U. Volksbibliotbek 1. (V. Bezirrsschule) 7'/.—9'/. Uhr Abends. Musikbibliothek PctcrS (Königsstraße 26) i)t an allen Wochen tagen von 11—1 und 3—8 Ubr geöffnet. Bücher, Mnsikalien und Mnsikzeitnngen können im Lesezimmer unen geltlich studirt resp. gcleien werden. Pädagogische VkNtralbibliotüek(Comem'usstiftnng), Lehrervereins. bauS. Kramerstr.4. geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2—4 Uhr- Lesehalle von 2'/, bis 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des Vereins für Erdkunde geöffnet Mittwoch und Freitag von 4—5 Uhr. (Local: Universitätsbibliothek.) „Volksvnrean". Auskunstsstelle für Arbeiterversicherungs-Gewerbe- nnd ähnliche Sachen, Dorolhrenslraße 6, I. Geöffnet täglich von 12 bis I und 6 bis 7'/, Uhr, Sonntag« von 11 bi» 1 Uhr. Schweizcrhcim (Home Luisse), Markt Nr. 10, 3. Etage rechts (Kaufhalle). Trevve MäßigkcitSvercin des Vlanen KrenzeS (Trtnkerrettnng), freie Versammlungen Abends '/,9 Uhr, Sonntags Roßstr. k4, H. Pt., Mittwochs Täubchenweg 14, H. Part. Jedermann willkommen. Näheres beim Vorsitzenden Krüger, Täubchenweg 14, HI.
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