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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189511102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18951110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18951110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-10
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1895
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Elten» «msgebeu muß, da die deutschen Behörden ihm wegen Mißbrauchs des MilitairpasseS den Proceß machen würden. r. (Arcij, 9. November. Vergangene Nacht brach in HermannSgrün zu zwei verschiedenen Zeiten (11»/« und 3»/, Uhr) und an zwei verschiedenen Platzen Feuer aus. Es brannten die Wirtschaftsgebäude des Gutsbesitzers Schürer und die des LandwirthS Winkler nieder. ES liegt Brandstiftung vor. Es ist dies das fünfte Mal, daß eS im Dorfe gebrannt hat. Betheiligt ist die hiesige Landbrand- casse, die Nvrdbritische und Gothaer Feuerversicherung. — Monte Earlo, 9. November. (Priv attelegramm.) Der 35jährige deutsche Kaufmann HafftS verlor 4000 Fr. und erhängte sich. — Die ehemaligen Klöster in und um Sachsen. Bis zur ReformationSzcit gab es 55 Mönchs- und 29 Nonnen klöster in und um Sachsen. Die Franziskaner, Barfüßler oder grauen Mönche waren die verbreitetsten. Ihnen gehörten Klöster in Leipzig, Altenburg, Zwickau, Chemnitz, Anna- berg, Freiberg, Dresden, Meißen, Oschatz, Stein Lausig, bei Bitterfeld, Torgau, Wittenberg, Weida und Zeitz. Die ehe maligen 8 Benedictinerklöster waren in Pegau, Merseburg, bei Naumburg, Bosau bei Zeitz. Goseck an der Saale und Chemnitz; die 6 Augustinerktöster in Dresden, Grimma, Wittenberg, Herzberg, Waldheim, Neustadt an der Orla; die 5 Klöster der geregelten Chorherren in Leipzig, Naumburg, Meißen, an dem PeterSberge bei Halle; die 4 Dominikaner klöster in Leipzig, Freiberg, Pirna und Plauen-die Klöster der deutschen Herren in Altenburg, Zschillen, jetzt Wechselburg, Plauen, Schlewitz und Dommitzsch an der Elbe. Die Bern bardiner und Cisterciensermönche hatten in Altenzelle bei Nossen, Pforta bei Kösen, Buchau an der Mulde, Doderbuch an der Elbe, Grünhain, Neuzelle bei Aue und Brunnhain bei Schnee berg Klöster. Außerdem gab es in Leipzig und in Lichten- burg bei Prettin a. d. Elbe ein Kloster der Antonierherren, bei Crimmitschau ein Carthäuserkloster, in Orlamünde ein Wilhelmiterkloster, in Königstein ein Cölestinerkloster, in Hayn und Mutzschen ein Kloster der Marienknechte, in Wildenfurt bei Weida ein Prämonstratenserkloster. Zum Benedictinerorden gehörten die Nonnen zum heiligen Kreuz zu Riesa, Sörnewitz bei Mügeln, Stüchau, Heiligenkreuz bei Saalburg und Sitzerode bei Torgau, zum St. Maria Magdalenenorden, die zu Frei berg, Hayn und Altenburg; zum Predigerorden, die zu Schmölln, Cronöwitz und Weida; zum Barfüßler- und St. Clarenorden, die zu Seußlitz und WeißenfclS; zum Cistercienserorden, die zuNimpschen und Mühlberg. Nonnen klöster gab es außerdem noch in Leipzig, Zeitz, Merseburg auf dem PeterSberge, Löbejün, in Brene bei Landsberg Frankenhausen bei Crimmitschau, Schönfels bei Weida Langrndorf bei Weißenfels, Remse bei Glauchau, Beutewst a. d. Saale, LauSnitz bei Eiseuberg und Geringswalde. Literatur. Vi» kasslouln. Lebenslieder von Hermine V. Preusche» Dresden und Leipzig, Verlag von Earl Meißner. Die Gattin Conrad Telmann's hat ihre Gedichte herausgegcben, die jedenfalls eine eigenartige Physiognomie tragen; es ist etwas wild Gährendes, Hochfliegendes darin, ein stürmischer Gcniedrang; die Dornenkrone des Genius — da- wäre die geeignete Vignette sür die Sammlung sie ist gleichsam ein Strauß von Passionsblumen am Lebenswege gepflückt. In der ersten Hälfte übcrwiegt die Sehnsucht und Uw bcfriedigung; später hat die Dichterin die Liebe gesunden; da er tönen auch reine Herzensklänge, doch immer wieder mischt sich der alte Mißklang hinein wie in dem Gedicht: „Nicht einmal deine Liebe" Nein, mein Geliebter, auch Du nicht, Du nicht Kannst es mir geben, wonach meine lechzende Seele dürstet: Besriedigung, Gestillte Sehnsucht, gelöschtes Schmachten Noch Unersaßbarem, ewig sich wandelnd, Nie zu Erfüllendem, nie zum Begreifen, Nach, Glück, nach meinem Glück, meinem ureigensten, Auch Du nicht, auch Du nicht. Und am Schluß dieses Gedichtes heißt eS: Nur für Minuten gönnt mir mein Dämon Leben und Glück. Sprich, ist eS der Wahnsinn, Der mich umschattet? Ist es der Genius? Nicht einmal Deine Lirbe erlöst mich! Oft genug wird man an Freiligrath'S Verse erinnert: Durch die Mitwelt geht Einsam mit flammender Stirne der Poet, Das Mal der Dichtung ist ein Kainsstempel. Dem Künstler blühen nicht die sroinmea Blümlein am Alltags weg, wie cs in dem Gedicht „Tollkraul" heißt. Und in dem Gedicht „Bunte Schwingen" ist hingewiesen, das, die Natur in jedem Elemente nur Lebewesen gleicher Art und Farbe schafft. Deine Seele hebe dich nicht ab rom Grund, Und nicht empor vom grauen Schlamm der Mitwelt, Sei wie die andern — das HeerLenvieh, Von ähnlichem Jnsttnct und gleichen Trieben. Sind aber die Schwingen der Seele von anderer Färbung als der Untergrund, dann heißt es gleich: Was stört er unS, dir traute Harmonie! WaS will der bunte, harte, grelle Fittich! So schwirrt es in der Tiefe grau und grau. Schwillt zur Empörung hoch und höher aus. Und immer größer wird der Herdenschwarm. Ein halbes Volk schon schaut dem Schwimmer «ach, Und starrt geärgert nach den bunten Schwingen. Es schwirrt von Pfeilen dem Verrückten nach, Der anders als die andern Menschenthum Und Künstlersiuu sich denken und gestalten, Und immer freier, immer eigner sich Ihr Leben bilden, ihre Werthe prägen . . Es schwirrt von Pfeilen, leuchtend aber steigt Und schillernd in die Luft das Flügelpaar; In tausend Farben flammt's noch einmal auf. Ein Meteor, dann sinkt es todt zusammen. Die Ausnahmestellung, die Ausnahmemoral deS Genies ist ein Licht punkt in dem meistens pessimistisch gefärbten Gemälde der Welt. Das ist die Grundstimmung der Dichterin; werfen wir nun einen Blick aus die poetische Leistung. Ohne Frage enthalten diese Gedichte einzelne geniale Züge; besonder- findet sich oft eine kühne Bildlichkeit, welche den Stil derselben dem Odenstil nähert; doch ist der letztere nirgends eingehalten; bisweilen folgt aus den Schwung ein jäher Absturz, wie ihn die, wenn auch ost etwas verhüllte Vorliebe ür Heine'sche Pointen mit sich bringt: Für diese schwunghafteren Gedichte bevorzugt dir Dichterin die mehr hyinnenartige, reimlose Form; diese durch den Reim nicht gebundenen Improvisationen füllen einen großen Theil der Sammlung aus. Im Ganzen über- wiegt die Reflexion, die bisweilen auch allegorische Bilder malt, wie in dem Gedicht: „Zwei Bilder", den Ruhm und die Parze. Wenn lleichsam oben über die Wipfel der Dichtung mit breitem Flug dir Todtenvögel der Oden fliegen, so flattern unten gleichfarbig durch- Gezweig die Trauermäntel kleiner Lieder. Wir «heilen eine Prob« derselben mit: Mit tobten Augen. Die Weiten träumen, eS ruht das All, Nur im Hollunder die Nachtigall Schluchzt vor Sehnen und schluchzt vor Leid, Mir zieht vorüber die alte Zeit. „Mit tobten Augen" sieht sie mich an. „WaS Hab' ich Deiner Seele gethan?" Die Jugendrosen, die nahm ich Dir, Doch gab ich Dir Lorbeer und Gold dafür. Und Deine Sehnsucht ließ ich zurück, Nun such' eS wieder, da- Glück, das Glück! Mit tobten Augen sahst Du mich an, Was hast Du meiner Seele gethan? s * * * Esst Briest, Roman von Theodor Fontane, Preis 6 F. Fontane L Co., Berlin. Wenn wir nicht aus dem Literatur- Kalender die Gewißheit hätten, daß Theodor Fontane im Jahre 1819 geboren ist, mithin das Greisenalter schon erreicht hat, diesem seinem neuesten Romane merkte man das wahrlich nicht an. Derselbe ist so frisch geschrieben, ist so durchweht vom Geist des Heute, so warm und tiefempfunden, zeigt eine so sichere Beherrschung aller technischen Mittel der neueren realistischen Schilderungskunst, als hätte ihn der Jüngsten Einer geschrieben — nein, nicht der Jüngsten Einer, wenigstens nicht derer, die sich mit Vorliebe so neunen. Die>e sind einer derartigen Ver tiefung, einer so bis ins kleinste Detail sorgfältig durchdachten und sauber ausgearbeiteten Darstellung gar nicht fähig oder scheuen die damit verbundene Mühe. Ihr Stammeln und Lallen, das sie für genial halten, ist greisenhaft; greisenhaft die Kühle und Blutleer« ihres DenkenS und Empfindens, möchten sie vom Greise lernen, was Jugendkrast und Jugendseuer bedeutet. Und beides, beides aber auch geadelt durch die Zucht der Gedanken und sittlicher Energie, ist deutlich zu spüren in dem neuen Fontane, in Esst Briest. Es ist dies eine Ehebruchsgeschichte, die sich zwischen «inem im Alter wie der Lebensanschauung ziemlich ungleichen Paare abspielt. Der Mann, ein angehender Vierziger, eine kühl verständige Natur, Pedant und Streber dabei; in der Ehe, so innig er auch seine junge Frau liebt, doch mehr Erzieher als Liebhaber. Jene, kaum siebzehnjährig, weltfremd und doch begehr lich nach den Freuden des Leben-, nach anderen, glanzvolleren, pikanteren, als sie auf dem abgelegenen väterlichen Gute kennen lernte; ein seltsames Gemisch von Verstandsklugheit und Herzens- einfalt, zu unfruchtbaren Grübeleien neigend und dann doch wieder von rührender Vertrauensseligkeit. Eine Figur, so eigenartig fesselnd erdacht und so bis auf den feinsten Zug lebenswahr auSgestaltet, daß wir sie nicht allein als etwa- ganz Be sonderes unter den Fontane'schea Frauengestalten bezeichnen möchten, sondern auch unter denen unserer gelammten Literatur nur wenige ihr gleich geartete, gleich rührend wirkende, gleich „menschlich'' anmuthende hcrvorzuheben vermögen. Mit dem vollen Aufgebot seines bedeutenden Könnens hat Fontane ihre vorübergehende Verirrung derart motivirt, daß das Wort „tout cowxrvuäre o'est rout puiäouner" auf diesen Fall angebracht er- scheint, und die Unglückliche unser Erbarmen weckt, ohne an Sym pathie zu verlieren. Die Tragik des ehrlichen ConflicteS wird noch dadurch zu einer besonders erschütternden, daß der Mann von dem Fehltritt seiner Frau erst nach Jahren unterrichtet wird, während welcher ihr Zusammenleben zu einem voll beglückenden wurde, sie uun erst sich so recht ineinander gefunden und geschickt haben. Jetzt steht er vor der Frage, ob auch hier das Recht der Verjährung mitzusprechen habe oder nicht; eine Frage, deren sittliche Beantwortung unter den obwaltenden Umständen keineswegs auf der Hand liegt und demgemäß den Leser lebhaft in Mitleidenschaft zieht. Der gekränkte Gatte ent scheidet im Sinne de- conventionellen Ehrbegriffe-, er verstößt seine Frau, entfremdet ihr das Kind und tödtet den Beleidiger seiner Ehre — aber der letzte Blick de- sterbenden Mannes stürzt ihn ob seines ThunS in Zweifel, die sein ganzes ferneres Leben verdüstern. „Das Auge mit feinem Frageblick und mit seiner stummen leisen Anklage" bringt ihn erst zum Bewußtsein, daß er seine Rache nicht au» innerem, natürlich menschlichem Antriebe auSgeübt, „sondern einer. Vorstellung, einem Begriff zu Liebe, daß Alles eine gemachte Geschichte, eine Comödie war." Die Behandlung diese» Problem-, schlicht, frei von jeder Sentimentalität und zu eigenem Nachdenken anregend, würde dem Werke akkein schon eine tiefe Wirkung sichern, auch ohne seine sonstigen reichen Vorzüge. Bon letztere» sei noch der herzenswarme Humor hrrvorgehoben, der trotz deS tragischen GrundtonS mehrfach erfreulich zur Geltung kommt und besonders den charakteristischen Figuren der alten Briests zu ganz eigen artigem Eindruck verhilst. In eine Art symbolisch« Beziehung treten die beiden Dienerinnen zu dem Hause Jnstetten, die eine, die naivere, die urwüchsigere harrt in unerschütterlicher Treue bei der verstoßenen Frau aus, die andere, verseinertere schließt sich nur um so enger an den Mann an, und doch wird ihm „angst und bange, wenn sie, das sogenannte Juwel, in- Zimmer tritt" und schmerzlich gesteht er's dem Freunde zu, daß „die andere ihr doch über sei". Als etwas Selbstverständliches bei Fontane brauchen wir die Echtheit der Localfarben, der Schauplatz wechselt zwischen Berlin, einem märkische» Gut und einer hinter- pommerschen Kleinstadt, kam» noch zu betonen. Die charakteristischen Merkmale von Land und Leuten sind für das reizvolle episodische Beiwerk trefflich verwerihet und kommen auch in den Hauptmomcnten der Handlung gebührend zur Geltung. So steht das vorzügliche Werk keiner der früheren Schöpfungen Fontane's in irgend welcher Beziehung nach, übertrifft viele derselben aber noch an plastischer Lebenswahrheit, Gedankentiefe und warmer Empfindung. M. Uhse. * » * Tie Kochkunst» Kochbuch der „Wiener Mode". Vollständige Sammlung von Kochrccevten, Lehrbuch deS Kochens und Anrichtens, der Dünstobst- und Getränkebereitung, nebst 385 Menus für alle Tage des Jahres, mit einem Anhänge „Küche sür Leidende". Verlag der Wiener Mode, Wie», Leipzig u. s. w. Die Wiener Küche kann mit Recht alS eine internationale bezeichnet werden. Viele Völkerschaften finden sich in Wien zusammen, jede wünscht auf ihrem Küchenzettel zu Zeiten einmal irgend ein schmackhaltes Nationalgericht zu finden, und das leichtlebige, rasch empfängliche Völkchen der Wiener macht sich gern und schnell mit dem Neuen vertraut. Das Besondere der Wiener Küche tritt in diesem Buche natürlich auffällig hervor, nicht vergebens werden wir nach dem weltberühmten „Backhänd'l" suchen und ganz „weanerisch" wird uns zu Muth, wenn wir erfahren, daß eS „in Brösel gedreht und schön gelb in Schmalz gebacken wird"; auch die Zubereitung des „Wiener Koch", der „Fischknödel", der „Faschingkarpfen" thut uns dieses Kochbuch wohl am zuverlässigsten kund, und wer weiß, ob nicht manche Leipziger Hausfrau, wenn sie die Speise gelungen vor sich sieht, vergnügt vor sich hinsummt: „S'giebt nur a Kaiserstadt, s'giebt nur a Wien . Die „Kochkunst" enthält aber auch alle in Deutschland gebräuchlichen, und zahlreiche fremdländische Speisen. Einen beson- deren Werth gewinnt eS durch die eingehende „Anleitung zum Kochen", die es auch ganz unerfahrenen jungen Frauen und Mädchen ermöglicht, am Herd Tüchtiges zu leisten: und ferner durch Len Anhang „Küche für Leidende". Dieser Theil ist von einem zuverlässigen Mediciner redigirt, und bestimmt für Kranke und Neconvalescenten die ihuen zuträgliche Diät in genau geregelter Weise. In englisch Leinen sehr elegant gebunden, erscheint das reichhaltige, über 800 Seiten starke Buch auch äußerlich schon ganz so gediegen und vornehm, wie von einer Veröffentlichung der „Wiener Mode" zu erwarten ist. Der Prels von 6 ist als ein durchaus angemessener zu bezeichne«. k. L. * >>- * lieber einige »geodätische Instrumente, deren Libellen und Fernrohre, sowie dir Nivellirinstrumente, ihre Benutzung, Prüfung und Berichtigung. 2 Schriften von Pros. vr. A. Fuhr- mann in Dresden; Leipzig, E. A. Seemann 1895. Selten sind für Architekten, Bautechniker und Landmesser zwei so praktisch verfaßte und für den Gebrauch während der Arbeit bestimmte Schristchen erschienen als die vorliegenden, denn an- langjähriger Praxis alS Lehrer an der königl. technischen Hochschule hat der Ver fasser am besten erfahren was nothwendig gelernt sein muß, um die Instrumente nicht bloS richtig zu handhaben, sondern auch stets in der erforderlichen Genauigkeit zu erhalten. Klar und deutlich werden die einzelnen Jnstrumentthrile beschrieben und der Gebrauch der vorhandenen Theile (Schrauben, Federn rc.) zur Correctur gelehrt. Wenn durch Studium hochwissenschaftlicher Probleme dem Techniker die Handhabung seiner Hauptwerkzcuge verloren gegangen ist, so werden sich die beiden Schristchen als recht schätzbare Hilfsmittel zur Rückerinnerung erweisen. k. * * * Neues sächsisches Kirchenblatt. Herausgeber Pfarrer Kröber, Verleger Georg Wigand in Leipzig. Nr. 45. Inhalt: Der katholische Katechismus für da- Königreich Sachsen. — Herrig'S Luther auf dem Dorfe. — Kirchliche Ehrouik: Ephoralconferenz Annaberg. Diöcesau - Versammlung Marirnbrrg. Einweisung. JahreSconferenz des Schulbezirkes Leipzig H. Ein seltenes Miß geschick. Aus dem Chemnitzer Evangelischen Arbeiterverein. Die socialwisseoschaftliche Studenten-Vereinigung in Berlin genehmigt. In Acht und Äann. Marienblüthe. Auszeichnung. LandeS- versammlung des Evangelischen Bundes. — Sprechsaal: Stellen einkommen. Ein praktischer Wink. — Für unsere Mitarbeiter. - Briefkasten. — Druckfehlrr-Berichtigung. — Stellenbewegung. * * Heft 3/4 des neuen (33.) Jahrgangs der Deutschen Romau- Zeitung» redigirt von Otto von Lrixner, Verlag von Otto Janke in Berlin, hat folgenden Inhalt: Die Acten des Vogelfang», von Wilhelm Raabe. Fortsetzung. — Da» zweite Geschlecht. Roman von Fedor von Zobeltitz. Fortsetzung. — Beiblatt: Weltfreudiger Glaube. Bon H. W. Riehl. — Langeweile. Plauderei von Arthur von Loy. — Ein Brief Tolstoi'». — Ausländische Sprichwörter. — Neue Bücher. Angez. von O. v. L. — Vermischte». — Fragen. Von Luz Scheibe. — Gedichte. — Briefkasten. . >. Die rothe Tinktur. Eine curiose Geschichte von,Richard Nordhausen. Preis 5 Verlag von Schall L Grund, Berlin IV., Geschäftsleitung des Vereins der Bücherfreunde. Diese Geschichte bildet den ersten Band de» fünften Jahrganges der von genanntem Verein veröffentlichten Bibliothek; als curiose Geschichte während Kalaf sein eroberte» Glück kurz mit den Worten preist: „Götter de» Himmel» l Mein Entzücken ist Droben bet Euch — die Lippe ist versiegelt." Dieser Abschluß ist weit wirkungsvoller al» derjenige der italienischen Dichtung. DaS Stück wurde in Weimar am 30. Januar 1802 zum ersten Male aufaeführt, fanv aber wider Erwarten keine Gnade vor den Augen deS Publikums. Die zweite wurde nach Goethe'» Aufzeichnungen etwas freundlicher ausgenommen, doch gelang eS nicht, die Kälte zu beseitigen. Jffland brachte ,Aurandot" in Berlin am 5. April 1802. Er stattete daS Stück mit wahrhaft verschwenderischer Pracht aus und wagte einen Aufwand von 2500 Thalern. Aber auch das Berliner Publicum wurde nicht warm, und noch heute erfährt „Turandot" sehr selten eine Reprise. „Trotzdem sie", sagt Bulthaupt, „auch an da« Beste gehalten, ein vortreffliches Stück voll Grane und kindlicher Fröhlichkeit ist. trotzdem sie mehrere gute Rollen und den theatralisch so wirksamen zweiten Act besitzt, hat man sie nur selten wieder au» den Theaterbibliotheken hervorgesuHt." Indessen nicht nur an die Bearbeitung ausländischer Stücke, sondern auch an vie deutscher Autoren trat Schiller heran. E» kam ihm dabei immer darauf an, den betreffenden Stücken, unter Wahrung ihrer individuellen, poetischen Schön heiten, einen stärkeren, dramatischen Nerv zu geben. Er ver suchte die» zunächst mit Goethe'« „Egmont", dessen Schwächen er bereits früher in einer ausführlichen Kritik beleuchtet batte. Wa» Schiller über „Egmont" vom Stande de« Dramatiker» au- urtheilt, ist zum größten Theil richtig, wenn wir un» auch nicht gerade denken können, daß ein Egmont als Gatte und Bater von neun oder elf Kindern auf der Bühne eine größer» Wirkung erzielen würde al» der Liebhaber, der mit holdem Leichtsinn durch da» Leben tänzelt. ,,Egmont" ist weder „dramatisch" noch „tragisch", aber er ist mit allen seinen Fehlern eine Bühnenfigur, die wir liebgewinnen und die uns in ihrer reinen Menschlichkeit fesselt. Zweifellos würde ihn Schiller philosophischer gestaltet haben. Er hätte ihn zum Träger einer Idee, der Frciheitsidee gemacht, und einen «veilen Marquis Posa geschaffen. Da» lag Goethe fern. Er gab, wie Schiller richtig bemerkt, .eine bloße Aneinander- stellung mehrerer einzelner Handlungen und Gemälde". Diese Gemälde find theilweise von hoher theatralischer Wirksamkeit, ^ie in der Bearbeitung Schiller'-, die das dramatische Element hineinbringen sollte, mehrfach gelitten hat. Ein Vergleich dieser Bearbeitung mit dem Goethe'schen Original zeigt in interessanter Weise die Verschiedenartigkeit der Schiller'schen Dichternatur von derjenigen Goethe'S. Schiller hat den Blick auf das große Tragische gerichtet, während Goethe selbst gesteht: „Ich bin nicht zum tragischen Dichter geboren", und offen erklärt, daß ihn ein rein tragischer Fall, welcher eigentlich von HauS auS unversöhnlich sein muß, nicht befriedigen, nicht anziehen kann. Schiller hatte stets die dramatische Wirkung vor Augen, während Goethe un bekümmert um diese Wirkung seine Charaktere und Scenen hinwarf, wie sie ihm die Inspiration seine« Geistes gab. Um dramatischen Fluß in das Ganze zu bringen, hat Schiller die Scenenfolge verändert und verschiedentliche Scenen miteinander verschmolzen. So verband er das genrebildliche Schützenfest mit dem Volksauflauf. Er läßt nach den Hoch rufen den Zimmermcister mit den Worten eintreten: „Sagt' ich's nicht voraus? Noch vor acht Tagen auf der Zunft sagte ich, es würde schwere Händel geben." Daran schließt sich nach einigen, eingeschobenen Worten der Auftritt deS Seifensieder«, Vansen'S, endlick die Dazwischenkunft Egmon:'-, der auf diese Weise, wie Bulthaupt hervorhebt, den Bortheil erlangt, schon im ersten Act bedeutungsvoll eingeführt zu werden. Der zweite Act bringt lediglich die Scenen mit Richard und Oranien. Der Scene de» Oranien hat Schiller eine höhere, dramatische Wirkung dadurch verliehen, daß er in dem Gespräch nach Oranien's Worten: „Die Flamme wüthete dann über unserem Grabe und das Blut unserer Feinde flösse zum leeren Sühnopfer", den Schreiber die Meldung von Alba'S Erscheinen bringen läßt, durch welche nun alle Vermuthungen plötzlich zur Wirklichkeit werde». Der dritte Act wird mit der Scene der Bürger: „He, Pst, He, Nachbar, ein Wort!" eröffnet, an die sich zwei Elärchen« Scenen schließen, bei denen leider die charakteristischen Gortbe'schen Lieder über Bord geworfen sind. Auch schließt der Act nicht mit den selig aufjauchzenden Worten: „De Welt hat keine Freuden auf diese", sondern eS erscheint der Schreiber, der die Botschaft von der Audienz bei Alba bringt, ein weit nüchternerer Abschluß. Im vierten Act finden wir Egmont'S Gefangennahme und dir Straßcnscene, ,m fünften Clärchen's Tod, Brakenburg'S Monolog und die Gefänguiß- scrnen. Die opernhafte Erscheinung des Clärchen, daS Schiller in eine „Clara" verschiedentlich umwandelt, hat er nicht be seitigt, wohl aber die Scenen mit der Regentin und Macchiavelli. Einen nachhaltigen Erfolg hat die Sckiller'sche Bearbeitung, die zuerst von Diezmann bei Cotta 1857 ver öffentlicht wurde, und auch in Goedeke's kritiscker Schillrr- auSgabe Ausnahme fand, nicht gehabt. Man blieb bei dem Goetbe'schtn Original, da« man mit allen seinen Schwächen liebgewonaen hatte. Schließlich hat Schiller auch, wie wenig bekannt geworden ist, Lessing's Drama „Nathan der Weise" einer Bearbeitung unterzogen. Dieselbe wurde zum ersten Male „mit boher obrigkeitlicher Bewilligung" am 2. December 1803 am Ham burger Stadttheater gegeben. Den Nathan spielte der Regisseur Anton Steiger, der am 12. April 1809 starb. Schiller's Bearbeitung wurde öfter gegeben, auch in einer WohlthätigkeitSvorstellung für die Hinterlassenen Steiger'» am 21. April 1809. „Zum Besten der in der traurigsten Verfassung nachgelassenen sieben unmündigen Waysen des verstorbenen Steiger'»" hieß r« auf dem Theaterzettel. In der Titelrolle erschien dabei der ehemalige Magde burger Nathan-Darsteller, der spätere Direktor Friedrich Ludwig Schmidt. Die Vorstellung brachte einen Reinertrag von 2300 ^k Die Schiller'sche Bearbeitung, welche vom Dichter direct der Hamburger Bübne übergeben wurde, wurde zuerst wieder durch Arnold Schlönbach nn „Dresdner Schiller-Buch" anS Tageslicht gezogen. DaS Hamburger Mannscript entspricht übrigen» fast gänzlich dem in Hempel'S Schiller-AnSgabe (Bv. XVI, 524 ff.) durch vr. Chr. Redlich zum ersten Male veröffentlichten „Nathan" aus dem Nach lasse des Schauspielers Vohß. Schiller hat das Original erweitert und einzelne Scenen auch wieder verkürzt. Hin zugefügt ist die Mittheilung, welche der Derwisch hinsichtlich seines Scheidens aus der Wüste giebt: „Was mich verführte? .... Gut, so hört mich an! Al« ich von weisen Männern in der Wüst« Vernaym, wie in der Welt es eigentlich An redlichen, an wackeren Männern fehle, Di« recht tm Ernst das Gute wollten; wie Man mit so Wenigem das Böse hindern. Und Wenigem das Beste finden kann: Warum, so dacht' ich, solltest Du nicht auch In dies« Räder greisen? Deinen Willen, Den besten, auch in That verwandeln? So Kam ich hierher und sah und lernte hoffen, Nahm Antheil an der Welt, was schlimmer ist: Am Staat; ich nahm rin Amt und stecke nun" —- Nathan. „Grad' wie eia Derwisch, der mit HimmelSgüter» Zu walten weiß, und nun auch irdische Verwalte» soll." Derwisch. „Und so geschieht mir recht." Darum Schlönbach diese Verse auf freimauerischrn Ein fluß zurückführen will, erscheint unerfindlich. betitelt sie der Autor mit Recht, denn sie spielt ta der Gegenwart und behandelt doch allen Ernstes das Problein der Nlchymie. Der Held gelangt durch Zufall in den Besitz der Tinclor, die mir Menschenblut gemischt, Blei in Gold zu wandeln vermag und sicht sich „un allen Dämonen der Finslerniß, der Habgier, dem Neid, der Mordlust preisgrgeben. Die phantastische Idee ge winnt ein actuelles Interesse dadurch, daß der Autor sie mit den Errungenschaften der modernen Chemie in Zusammenhang bringt, und sie schließlich für den psychologischen Verlaus der Handlung in dem Sinne vcrwerthet, daß die gerade in der Gegenwart sich merkbar machende Gier nach mühelosem Erwerb die Menschheit eutadle, die bösen Triebe in ihr kräftige, dir guten schwäche. Das sich hieraus ergebende sociale Bild ist überzeugend und anschaulich dargestellt, die Figuren weisen eine sehr scharfe Charakteristik auf, der Dialog ist von sprühender Lebendigkeit; Poesie- und stimmungs- voll klingt da- Werk aus. Wenn eS trotzdem nicht so tief berührt, wie Nordhausen's erste Novelle „Uria'S Weib", so verschuldet das der immerhin gesuchte Stoff, der zuviel Reflexion erfordert, nicht unmittelbar aus den Leser wirkt. Ein positiverer Untergrund hätte die Gesainnitwirkung noch erhöht. M. Uhse. Aus dem Geschäftsverkehr. k ES wird hiermit zur Aenntniß gebracht, daß die Firma Fanter L Co in Hochheim a. M. auf Anrathen befreundeter Mediciner ein größere» Cuvse Hochheimer Champagner, das sich in Folge der Reinheit und Güte de» bei der Fabrikation verwandten Rohmaterial», sowie eine- fünfjährigen Flaschenlagers durch hervorragende Qualität und Bekömmlichkeit auszrichnet, für sanitäre Zwecke rejervirt hat und um das auch äußerst zn kennzeichnen unter der Marke:j..bochk,eimer Medtetual-Ehampagner" in den Handel bringt. Jede Flasche ist mit Gorantirmarke versehen, daß der Sect „aus garantirt reinem Traubenwetn und durch natür liche Flascheugährung erzeugt ist." — Dieser Champagner ist von unübertroffen seiner Qualität und eignet sich schon seines Alters wegen und dadurch, daß er nicht zu süß ist, ganz besonders als stärkender und belebender Krankensrct. Auch für den häuslichen und WirthS-Gebrauch giebt es keinen besseren und gesünderen Champagner. Derselbe ist zu haben in der Wetnhaudlung von Max Heinichen, Leipzig Schulstraße 6. Nach Schluß der Nedaction eingegangen. Di« in dieser Rubrik milgetheilleii, wahrend de» Drucke» ein-eluuseue» Lelegramme Haie», wie schon au» der Ueberschrilt ersichtlich, der Ret-etio» nicht v»rgkle,en. Dies« isi mithin für Verstümmelungen and unversiLndliche Wendungen nicht vee» «NworUtch »» »-chen. * Berlin, 9. November. Der „Freisinnigen Zeitung" zu folge sind bei den heutigen 15 Ergänzung-Wahlen zu der Berliner Stadtverordnetenversammlung die in 13 Be zirken ausgestelltes liberalen Candidaten gegen eine verschwindende antisemitische Minorität gewählt worden. Ein Wahlergebniß ist noch ausstehend. Ja einem Bezirke ist eine Stichwahl zwischen zwei liberalen Candidaten erforderlich. * Paris, 9. November. Im heutigen Ministerrathe theilte der Minister deS Aeußeren Bertheloth die letzten Depeschen auS Konstantinopel mit. Zwischen den sechs Mächten herrsche vollkommene Uebereinstimmung über die gegenüber den Zwischenfällen in Armenien zu beobachtende Haltung. — Die alljährlich von einer Division de» Mittel- meergeschwader« in der Levante ausgeführten Fahrten werden wegen der Ereignisse in der Türkei um einen Monat vorgerückt. Die Division wird.daher unverzüglich abgehen. * Laudon, 9. November. Dem „Reuter'schen Bureau" wird auS Konst au tinopel gemeldet: Die Blätter bringen eine lange Liste von Auszeichnungen von in Armenien dienenden Officieren. Diese Auszeichnungen werden unter den gegenwärtigen Verhältnissen als bedeutungsvoll betrachtet. — Seit gestern wurden hier 100 Ar men irr au» unbekannten Gründen verhaftet. — Demselben Bureau liegen Mel dungen auS Damaskus vor, welche von einem Aufstande der Drusen berichten. Infolge desselben werdensämmtliche RediefS deS in Erzingjan und DamaSku» stehenden IV. und V. Armeecorps einberufea werden. * Belgrad, 9. November. Der König versicherte bei seiner Rückkehr hierher der Regierung, daß er bei Gelegenheit seiner Durchreise überall im Land« Ordnung und derartige Verhältnisse vorgefunden habe, daß sie ihn vollkommen be friedigten. Er habe sich nie so zufrieden gefühlt wie eben jetzt. * Belgrad, 9. November. Der König Unterzeichnete heute den UkaS, welcher die Skupschtina auf den 12 /24. No vember einberuft. * Konstanttno-el, 9. November. Die Nachrichten über die Entsetzung der cernirten Garnison von Elitun scheinen verfrüht. Die türkischen militairischen Kreise sind seit 4 Tagen ohne diesbezügliche Nachrichten. — i .MBÜH Im vierten Auftritt de- dritten Acte» läßt Schiller Sittah zu ihrem Bruder sagen: „Nimm diese Sache luftig, wie sie ist! Der Jude »ill rin Weiser heißen; diesmal Soll er dock, in dir Klemme. Frag' ihn ernstlich: Welch' eiwen Glauben er den besten preist, Des Juden, Christen oder Muselmanns. Antwort' er, wie er will: er wird gestraft. Sagt er: des Juden! da» mutz Dich beleidigen; De» Muselmann«! Warum ist er ein Jud? Den Christen wird er ohnehin nicht loben. Spricht er aufrichtig, straf' ihn tüchtig ab! Und schmeichelt er, so straf Ihn doppelt. Sieh! Wofür hat er sein Geld, als daß er zolle l" Dagegen stammt der Zusatz, der auf vielen Bühnen zn Saladin'S Worten am Schluß gefügt und dem Nathan in den Mund gelegt wird: „Ach Du beschämst mich, Saladia. Doch ja! Sind einst, wie hier, Christ, Muselmann und Jude, Sind albe Kinder unsres einen Vaters In trewrr Liebe brüderlich verbunden, Dann Et der echte Ring aus - Reu gesunden!" nicht von Sebiller, sondern wahrscheinlich von Karl Grunert her. Die Schiller'sche Bearbeitung deS „Nathan" ist nicht populär geworden. Nus dem Hamburger Manuskript steht eine nach Äen Zügen offenbar auS älterer Zeit stammende Bemerkung: „Nicht brauchbar". In der That lag auch zur Bearbeitung de» „Nathan" am wenigsten Veranlassung vor. Schiller'« Bearbeitungen für die Bühne hatten nichts gemein mit den Bearbeitungen, die von specnlativen Köpfen in die Welt gesetzt werden, um sensationellen Romanen auck auf der Bühne Geltung zu verschaffen. Diese „Verarbei tungen", in denen die Birch-Pfeiffer hauptsächlich glänzte, entbehren jedes höheren KunstwertheS. Schiller wurde bei seinen Bearbeitungen stet» von höheren, ästhetischen Principien geleitet, und ein Vergleich derselben mit den be treffenden Originalen ist interessant und lehrreich zugleich, weil er unS nicht minder deutlich wie die Originalwerke des Dichter» offenbart, mit welchem heiligen Ernst, mit welcher edlen Begeisterung er ans dem Gebiete der dramatischen ! Kunst das Schöne und Wahrhaftige zur Geltung zu bringen bemüht war. Diese» Streben aber möge auch m einer Zeit der Scknellproduction, wo sich die Dichter auf den Beloci- pegasus schwingen, nickt vergessen sein. Auch als Bearbeiter für die deutsche Schaubühne ging Schiller mit jenem hohen, sittlichen Ernst an die Arbeit, der rin Vorbild für unS und die kommenden Generationen sein und bleiben muß.
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