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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930616011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-16
- Monat1893-06
- Jahr1893
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«32S vigttlsjitng der MtgNeder m»d Gllst» eröffnet. z, kwm MW« «mitte des Abends stand ein außerordentlich iinerrssanter, am bchlsss« durch reichen Beifall ausgezrichiieter Vortrag de« Herr, Icke. vr. Buchwald, Dtakoau« an Et. Matthäi, über „Lulher's Stellung zu Handwerl, Handel und Bewerb« feiner Zeit." Ter Herr Vortragende führte au», daß Luther ich ün Gegensatz« ju dem Mönch-ideal de« Mittelalters der Arbeit idr» Würde und ihr Rech! zurückeraker» habe, und empfahl seinen «nh-rer», sich davo» selbst durch eingebend« und dann gewiß für her, nnd Lebe» wahrhaft fruchtbar« Beschäftigung mit Luther's groseni Katechismus zu überzeugen. Luther's Schrift au de» christlichen Adel deutscher Nation, vom Jahre 1520, and di« dann entwickelte hohe Anschauung vom Handwerkerstand« vüd seinem Beruf« wurde auch heran gezogen uad auch feiner eigenhändigen fröhlichen Befchüsligung mit dem Trechslerhandwert ward« nicht vergessen. Dagegen wurde auch nicht verschwiegen, »a wie diel und wie ernsten Klagen vr. Martin Luther sich dem Hand- iverterstand« feiner Tage gegenüber veranlaßt gesehen hat, and wurde besonders einer Predigt au- dem Jahr« 1529 gedacht, in der Luther die Sünden dieses Standes hart geißelt uad sich eingehrud darüber verbrriIet. wie man „den Handwerkerstand bessern" solle. Was Luther's Stellung zn Handel und Gewerbe seiner Zelt be trifft, so wurde zunächst aus die damalige Bedeutung Deutschland elt des Breanpunctes des Welthandels und sein« besonders lebhaften Beziehungen zu Venedig hingewiejen. Daß Luther mit nur zu gutem Siechte gegen den ausländischen Handel, so weit er LuxuSgegenfiände «»führte, ausgetreten ist, wurde durch eine Fülle cullurge>chichtlich dSchsl anziehender Schilderungen und Citale aus zeitgenössischen Predigten, namentlich des Geiler von Kaisersberg, dargethan. Auch der inländische Handel mit seinen Auswüchsen, der Volksausbeutung durch einzelne Handelsgesellschaften, und der damals schon arg im Schwange gewesenen Lebensmittelsälschung »fuhr eine interessante Beleuchtung, ebenso wie Luther's Eisern gegen diese Schüben. Zum Schluss« zog der Herr Vortragende interessante Parallelen zwischen der damaligen Zelt und der Gegenwart und hob, zu den Gedanken der Einleitung zurückienkend, noch einmal hervor, wie sehr aus der einen Seite das Lob der „guten alten Zeit" rin- z-schräaken und wie viel andererseits Grund vorhanden sei, auch miserer Zeit noch Luther'S Mahnungen und Warnungen ans Herz zu legen. Von besonderem Interesse war den Zuhörern die Erwähnung etlicher Anschauungen Luther's und seiner Zeit gewesen, die von de» Anschauungen unserer Tage überholt oder berichtigt sind. Zu dem Lapitel dieser Anschauungen (namentlich über das Zinsnehmen) gab Herr Seheimrath Prof. vr. Knntze noch einige gieichsalls mit großen, Tank begrüßte interessante Mittheiiungen, und streift« dabei auch den Unterschied, der zwischen den deutschen Rede« und Umgangs- snmtn jener und unserer Tag« besteht. Am Schlüsse wurde aus den mit großer Freude ausgenommeneu Antrag des Herrn Poatzsch hin noch beschlossen, Herrn vr. Binkau di« herzlichsten Grüße des Verbandes und die wärmsten Wünsch« sür den Erfolg seines Erholungsurlaubs zu übermitteln. Lader, Sommerfrischen und Reisen. r. Oschatz. 1b. Juni. Das herrlich« Wetter lockt Alle- inS Freie. Namentlich sind eS die Großstädter, welche im Einzelnen, mit Familie oder im Vereine vorzüglich Sonntags sich Ausflüge mil der Bahn gestatten. Auch unser Ort, leicht mit der Bahn von verschtkdenen Setten zu erreichen, wird oft von Fremden ausgesucht, Ein Besuch desselben ist jedenfalls auch lohnend nnd soll darum Ich! In empfehlende Erinnerung gebracht werde». Nur wenige Puncie, eigentlich von selbst in die Augen springend, seien herausgegrissen, die Aegidienkirche mit ihren weithin sichtbaren Thürmen. Ein Ausstieg »ach der Thünnrrwohnung kann nur angerathen werden, da man von dort eine herrliche Aussicht genießt. Aus dem zweiten Thurm«, in schwindelnder Höhe, zog sich srützer der Thürmer jährlich ein bis zwei Lchweiuchen groß, weiche auch da oben geschlachtet und ver zehrt wurden. -Durch einen Zusall wurde aber schon vor Jahren diele Liebhaberei entdeckt und selbstverständlich abgestellt. Weiter sind »och zu erwähnen da- Rathhaus mit seiner seit 1888 erneuerten Freitreppe und dem rcstaurirten Sitzungszimmer der Stadtverordneten, die schattige Promenade mit dem einfachen Kriegerdenkmale und «erlichen Springbrunnen und der Stadtpark mit seinen herrlichen Lvaziergängea, welcher einen vorzüglichen Aufenthalt bietet. Mitten im Parke, fast auf seinem höchsten Puncie, befindet sich auch ein geräumige» Gartenrestaurani. der „Weinberg" genannt. Bon hier «ns hat »an auch «inen schönen Blick auf di, Stadt und ihre Umgebung nach Norden und Westen. Rament- sich ist e» der Kolmberg, S33 m hoch, welcher sich 1'/, Stunde westlich von hier aus dein Tiefland« hervorhebt nnd zu einem Be- sich» isttlsds«. Bl» ßs« MbsWIt-üN», baselbft Hst man »sim» »»« ziehenden Blick nach allen Leiten. Besonder- lohnend ist der Ausguck nach dem hiikonich denkwürdigen Schloss» Hudertnsburg uub nach dem daneb«» befindlichen großen Horstfer. Einem gntra Läofrr ist auch dt« retzend« Partie, fast wuner im hohe» Lonbwald, nach Wermsdorf anzurarhea. Ja wermsdorf, sowie auf dem Kolmberg« and anch im Gasthause zum Dorf« Kolmen ist ieder Tourist gut aufgehoben. Kehr» man nach dem Ansgaugspuacw Oschatz zurück, so find — all« Gasthäuser sind hier gut — als schattige Ruheplätze in erster Linie der „Rathskellergort«»" und der Garten zum „Hotel zam Löwen" zu empfehlen. z Meran, 14. Juni. In der letzten Sitzung der Lurvorstehanz wurde beschlossen, die Larcapell» aus 28 Mann zu erhöhen. Die Direktion derselben wird, wie bisher, von Lapellmeister Pleter out Karlsbad, welcher sich hier allgemeiner Beliebtheit erfreut, wieder übernommen. Di» Saison ist bereits beendet und schließt mit einer Freqnenz-Zisfer von 6175 Parteien mit 10 260 Personen, rin« Zahl, wie st« bisher noch nicht erreicht wurde. Verkehr ta den Bädern nach den neuesten Turlisten: Salza 841, Suderod« 688, Grund am Harz 517, Beraeck 189, Martenbad 4068, Leplttz und Schönau 1746 Personen. Vermischtes. X In einem sehr zu beachtenden Vorträge: „Welche Mittel stehen uns zur Hebung der Ernährung zu Gebote", gehalten im „Verein für innere Medicin zu Berlin", gedenkt Professor Vr. N. Zuntz auch der Erncih- rung der Kinder uad weist dabei darauf hin, daß, wie man zu wenig thun könne, oft bei den Wohlhabenden zu viel ge- lban werde. Bei Rinder», bemerkt er, die man zu Milch kühen erziehen will, kann eine rasche Entwickelung deS Orga nismus sehr zweckmäßig sein, bei Menschen aber ist nicht- unerwünschter, als wenn wir dnrch starke Ernährung eine Frühreife erzielen, Weil wir mit der raschen Entwickelung de» Körper- nicht eine gleich rasche Entwickelung des Geistes oder richtiger gesagt: mit der raschen Entwickelung der vegetativen u»v anderer Organe eine gleich rasche Entwickelung de- Gehirns bewirken können und weil wir so zu Resultaten kommen, daß in einem schon voll entwickelten Körper sich ei» noch allzu kindlicher Geist befindet. Dadurch entstebt ein Mißverbältniß, welches die normale harmonische Ausbildung de- Menscher, wesentlich schädigt, und Zuntz ist nun der Meinung, daß diese- Miß verbältniß zwilchen körperlicher und geistiger Entwickelung vielfach dadurch erzeugt wird, daß man schon in frühen Stadien de- Leben-, etwa zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahre, allzu intensive, das WachSlhum anregend« Er nährung anwendet, einmal überreichlich eiweißbaltige Nahrung, dann solche Mittel, welche anregend aus den Appetit und die Verdauung einerseits und andererseits aus die Entwicklung de- GeschlechtSapparateS «inwirken und damit die Frühreife noch mehr fördern. Bon diesen GesichtS- puncten ans ist übermäßige Fleischzufuhr als nicht erwünschte- Reizmittel zu erachten, in noch höheren! Maße aber dir ver schiedenen Genußmittel au- der Reihe der Alkaloide, wie Tbee, Kaffee und Andere- mehr. Am allerbedenklichsten nach dieser Richtung hin ist aber der Alkohol in jeder Form, was übereinstimmt mit der von jedem Kinderärzte getheilten Auffassung, daß eine regelmäßige Darreichung von Alkohol, in welcher Form eS auch sei, bei Kindern nicht zu empfehlen ist, und daß di« Alkoholika allenfalls als Stimulanlicn bei darniederliegeuder Ernährung bedeutnngS- voll sind. Zu diesen Reizmitteln gehören auch die Gewürze: Pfeffer, Zimmt, besonder- aber Vanille; durch Vermeidung dieser Mittel kann man eine langsamere, aber stetigere Ent wickelung de- Organi-mu- erzielen. Dafür sprechen anch die Resultate der großen Statistik über die Entwickelung der Kinder, welche Axel Key gegeben hat. Die von diesem gegebenen Tabellen über da- WachSlhum der Jugend der wohlhabenden und ärmeren Stände zeigen, daß der Effect der reichlicheren und anregenderen Ernährung in den wohl- badenderen Ständen sich äußert in einem erheblich größeren Gewichte und einem stärkeren LungenwachStbume kurz vor der RAfe, am au»grsproche«steu im LeMrsjäbr, bei Knaben, im dreizehnten und vierzehnten bei Mädchen, daß dann aber trotz der Fortdauer der bescheideneren Er nährung in den ärmeren, Ständen diese vollkommen »achholen, wa- sie versäumt haben, so daß, am nur Lins anzufübrea, sprciell in den auf Amerika bezüglichen Zablen etwa im achtzehnten bis neunzehnten Iayre Gleichheit «ingetretra ist, w zwar, daß in der männlichen Gruppe eia ganz geringe« Minus bei den Aermerea sich derauSstrllt, m der weiblichen sogar eia ähnliches kleines Plus, also der Wach-thum-lrirb ist so stark, daß er die minder gute Ernährung und den Mangel an Reizmitteln comprnsirt. Wenn wir aber auf allzu üppige Ernährung verzichten, wenn wir wenigstens in der Auswahl der Kost die Verhältnisse bei den ärmeren Ständen nachzuahmen suchen, so werden wir als wesentlichen Erfolg der verzögerten Körperrntwicke- luog erreichen, daß dir Reise nicht zu früh oder gar vorzeitig rintritt, und wir werden so der Modrkrankhrit der Bleich sucht und anderen Ernährung-storungen in d» späteren Zeit, namentlich bei dem weiblichen Geschlecht, am besten dadurch Vorbeugen, daß wir au- der Diät dieser für die ganze Zu kunft so entscheidenden Wach-thum-periode alle Reizmittel fernhalten und einfach« Ernährung mil Milch. Brod, Butter, mäßigen Fleischmrngen und anderen reizlosen Nahrungs mitteln rinsührrn. — vreSlau» 15. Juni. In dt» Thielmann'schrn Cbamottegruben zu Gepper-dors-Steinkirch sind gestern seck« Personen durch eine einstürzende Thonwanv verschüttet worden. Fünf derselben wurden todt aus den Trümmern hervorgezogen. — vingen, 14. Juni. Die Blüthe de« Weinstock wird in einigen Tagen birr und in den benachbarten Wcin- vrtcn vorüber sein. Die Blüthe nahm einen ungestörten, guten Verlauf; die Gescheine sind zahlreich vorhanden und wohl ausgebilvet, überhaupt laßt der Stand de- WeinstockS nichts zu wünschen. — Mittelbrrbach, 15. Juni. (Telegramm.) Auf der Grube Frankeuholz fand heute früh durch schlagende Wetter eine Epplosiou statt, durch welche 13 Personen ge- tödlet wurden. O Daß die Weltausstellung von «htcago an .geschmack vollen" Absonderlichkeiten reich ist, wird wohl Niemand be zweifeln; da- Ungeheuerlichste, wa» in dieser Beziehung geleistet worden ist, dürfte aber ein anthropologischer ivchmuckgegenstand sein, ein Halsband au- Menschrn- augen, za Meuschenaugen, d»e drei Reihen stark, wohl- rrhalten, polirt, vo» herrlichem Glanze sind und in kostbarster goldener Fassung prangen. Diese Augen sind Mumien ent nommen worden, dir ,n den Felsengräbern von Peru auf- gesunden worden sind. Im rohen Zustand« sind diese Augen gelb und undurchsichtig, ohne allen Reiz. Aber im Wege eines geheimen Verfahren« können sie derart chemisch behandelt werden, daß ihr Glanz und ihre .Anmuth" unvergleichlich sei» sollen. Sie solleu „feucht und schmachtend" schimmeru. — Chicago, 15. Juni. (Telegramm.) Marquis von BarboleS, Bruder de« letzten Abkömmling- von ColumbuS, Herzog von Beragua, ist lebensgefährlich «krault. Meteorologische Leobachtungen i»uk ckvr 8 lern re irrt« tu Tolvrlr. liöbs lis Ileter lldor flow User. Lair ä,r Looouekriiur. ti»I>>IN- r-a »nt I Uvwo- vGE»..ttr >cet»r»A, ^«aou- rlokrunW «. 1«. 7nni 4dck.8 v. 750.6 -ff 19.6 69 ) 2 sunt klur 15. ckulii Kg;. 8 - 751.5 -ff 19.6 74 o ^rr i beiter - !7»ch.2- 751.1 -ff 25.9 41 xc> 8 wolkig Wetterbericht M«» M. 8. Kt«t«e»re»l«»«l»v1»««» lovlitnt«» 1u Obomaltr vom IS. Jaul 9 vbr Ilorireu». »»ttovo-k'uma i! Lichtung »Nil Sttrk« cka» IViocks» IVsttsr Z 8«iS . . — — kinvuruvä» . . 768 881V mil«Ig kalk doäsekt -ff 12 Skuäonliä» . 765 080 leiedt Xedel -ff IS Stockholm . 764 W81V leicht wolkig — lopookugnu. 765 080 leicht wolkig -ff 16 A«m«1. . . 764 bilV »ckwuok wolkenlos 14 SHewouXImi». . 763 kiO leiedt wolkealoo 1- H Lkagoo . . 764 8VV »ebwued wolksnlo. -ff 17 Alt . . « 764 0X0 leiedt wolkenlos fl- 18 Üawdurg. ! 764 0 leicht wolkenlos -ff 20 Kelcker. ^ l . 762 XO leicht wolkenlos -ff 17 Okerkvarg 760 IV leicht halb deckeek» -ff 18 Uänntor . - 761 0 eokwaed wolksnlo. -ff 2l Loriia. . . 762 0 schwach wolkenlos fl- 18 fluinernla >u>n> 760 80 leiedt heiter fl- 20 Lumderx . 762 X leiedt Dun« -ff 21 AlUhauiao 761 81V mttssig wolkig fl- 18 llüncaen. . 761 0 schwach wolkenlos fl- 16 Ohemvitr. . . 762 0 leicht heiter -ff 20 »ieo . . . — — — — Drag . . . . — — — — lkruuun . — — — — ttswoerg. » — — — — p«ter»i>oro . . 762 X leicht wolkenlos 10 tinrwunnstuät — l ri«t. . . — — Olermnnt. . 761 IV loiedt deck eckt -ff 16 l'urw . . . 761 still befleckt -ff 16 Oork . . . , 763 X leiedt halb befleckt -ff 16 Lderckeon. . . 764 8 schwach befleckt -ff 11 ^Vlttoraogsüdersiekt io 8»ed»en vom 14.5aoi 1893: Ltattos 8esd. w Temperatur Wiafl Xivckev schlag ättttel j änniln. Drvsfleu . . 115 fl-17.2 -ff 11.6 XO 2 — ttelprig . . 11? fl-18.1 -ff 9.1 0 2 — Dobeln. . . 170 fl-I6.3 fl- 8.7 XO 2 — vautseo . . 2ll fl-17.4 -ff 10.5 0 1 — 2>ttan . . . 258 fl-18.3 -ff 8.8 XO » — Obsivultr. » 3>0 -ff >5.8 fl- 6.7 XO 1 — fflausn. . . 378 fl-17.l -ff 12.3 0X0 2 —- kreibsrg . . . 388 fl-16.8 -ff 11.6 XO 3 — 8cboeederg . , . 435 fl-17.3 fl- 6.5 0 4 — KIteoderg , . 751 fl-14.4 -ff 8.6 X 2 — fleitrenhaio. 772 fl-I3.6 fl- 2.9 XIV I — kicbtelbsre . 1213 fl-1I2 -ff 3.8 xxo 1 — Last au, allen 7 ^bsilco flvs l^iicke» wirfl vou schwachen Oe- wittsrerscheinungeu am 14. fluni berichtet., ck,«d trat nur ver- «ivrelt »m Xacbinitlag schwacher Xiecke»c>,Ieg ein, wäbrevck im llsdr gsn cka» bsitere, warme A'etter »„hielt; ckie ülarim» Über stiegen mit lkusoabws cker OehirgeeU.ttvm.-u Überall 20" (Deivrig 252^. llsdersiebt cker äVetterlage in Lvrnp» hont« trüb: Leute hswbrttnken »icd üie Isobaren auf «in» üi« Depression bei VUmingso unisckUemeockv von 760 mm un,I eia« üen Uber Unparauä» lagenicken Koben Druck abgreurencks von 765 mm; möglicher IVou,« wilrcks lmrru noch ein« «tritt» üsr ersten Art kommen, welch» üen iw 8t) ai^reckeutsleu ttcls» Druck kenn- reicdnete, üer jockock wegen D'ovvllslaiickigkeit cker Dopeschon auk üer Karte nicht vorkancken ist. Dicsor glei« hkvrinigc-li Druckvcr- theiluog entspricht üie auener im IV last üurcbweg wolkenlose, trocken« unü «-Kr warme Wittt-rung, welcko bei üer vvrberr- sebenüsu O-Ltrviuuvg »ued weiterhin nuhalti-n ütirtte. Verantwortlicher Redaeteur vr. Her«. Küchllng In Leipzig. Für den musikalischen Theil Professor vr. L«car Paul In Leipzig. Volkswirthschastliches. All» für diese» Theil bestimmten Sendungen swd zu richte» «« de» verantwortlichen Redactenr desselben L. G. Laue i» Leipzig. — Sprechzeit: »ur von 10—11 Uhr vorm, uub von 4—5 Uhr Nach». Telegramme. * Berlin» 14. Juni. (Ausführliche Miithcilung,) Die Nativnalbank für Deutschland hat heute aus ihre Proteste, bilreffs eines Arrangements wegen Einlösung der LouponS der bproe. Griechischen Goldauleihe von 1890 sPIräu» Larissa), der bproc. 188l/84«r und der 4proc. Griechischen Monopol- Anleihe nachfolgende Depesche ans Athen empfangen: „Die Regierung trat ihr Amt unmittelbar nach dem Abbruch der Verhandlungen bezüglich einer neuen Anleihe in London and unmittelbar vor großen EouponS-Zahlungssälligkeiiea an. Sie befand sich in der Unmöglichkeit, diesen Verpflichtungen des Staates durch Baarzahiuag aachzokommeu, und fürchtete eine finanziell« Zer rüttung im Land«, deren Folgen vollständig unberechenbar. Die Regierung beichloß, die Loupons der Anleihen von 1881, 1884, I8K and 1800 vom 15. Juni 1893 bis l. Juli 1885 mittelst Lbligatioaen einer 5proc. Funding Eoan im Betrage von 100 000000 Francs zu bezahlen,welch« durchHamvro inLondon emittirt wird. Die iaudirt» Anleihe ist durch solche Garantien gesichert, daß die Inhaber der alten Obligationen kaum verletzt werden durch die Maßregeln, welche die Negierung zu ergreifen gezwungen war Die Regierung hofft immer, die Baarzahlungen im Lause de» Jahres 1834 wieder aus- aehmen zu können. Der Eoupoa der Monopol-Anleihe wird am Fälligkeitstermin baar «ingelöst. — Der Ministerpräsident und Ftuanzminifier Sotiropouios." 8TL. Berlin, 15. Juni. Bon der Weimarischen Bank wird folgendes Lircular versandt: Die durch die hiesige Presse, namentlich durch da» „Kleine Journal", verbreitete Mittheilung, daß die über da» in Deutschland befindliche Privatvermögen deS vankdirectorS Herrn vngust Steruberg verfügte Beschlagnahme euch die mit ihm verbundenen Geselllchasten. namentlich die Arimarische Bank und die Deutsch« Baokgesellschaft, schädigen könnte, ist eine rechtsirrthümlich«. Letztere Geiellschastea haben mit dieser lediglich das Privatvermögen de» Herrn Direktor Stern- berg treffenden Beschlagnahme nicht Las Geringste zu schaffen uad habe» auch keinerlei Nachtbeil« hiervon zu erwarten. LI8. Brrlin. 15.Juni. Beschlüsse der Sachverständigen- Tommission. Bom 15. Juni er. ab finden süröproc. steuerfrei« Griechisch« Goldauleihe von 1890 (Piräus-Larissa) zwei getrennte Notizen statt nnd zwar für 5proc. steuerfreie Griechische Goldanleih« von 1890 (PirüuS-Lariffa) iacl. Loupon per 15. Juni 1898 und sür bproe. steuerfrei« Griechische Gold-Anleihe von 1890 (Piräus-Larissa) epcl. Eonpoa per 15. Juni 1893. Beide Kategorien werden von heut» ab srauco Zinsen an hiesiger Börse gehandelt und notirt. Vom 16 Juni er. ao versteht sich die Notiz sür Berliner Jmmo- dilieu-Actien nur für Actten, aus welche 3 Liquibatioiisquotea mit illsgeiainmt 440 zurückaeza-lt worden sind. Ostvreußisch« Süd» bahu-Stamm-Actie» sind oha» Divideudeuschet» per 1893 au hiesiger vörs« lieferbar. V-». Pra,. I». Juni. (Privat - Telegramm) Die General- Versammlung der Prag-Duper Giseudahn beschloß, den Coupon der Stamniactiea vom 1. Juli ab mit 4 fl. einzulösen. Der Antrag, detresseuL di« »ulegung «tue» Reservefonds in PrioritätSactiea, »urd« vo» der Berwoltuug »urnckgezog«», nachdem mit dem „Vaukverkia" riue fest, Abmachung dahin getroffen wurde, daß derselt« di« Baarmittel der Gesellschaft mit 4 Proc. verzinst. Bus Suregaug eine« Activnatr«. daß di» Verwaltung die Liquidation «Erben möge, ward« seilen» de« Berwaltungsrathes Dr. Fetti« «widert, die Reglern», Hab» i, Aussicht gestellt, daß voraus,ichtlich d> zwei bis drei Jahre» den Actionairea für di» Betten Staats- cheldverichreibrnge, gegeben werden können. VTS. Vien. 15. Juni. Di« amtliche „Wiener Zeitung" publittrt di« Liseabahucouveutiou zwischen Vesterreich-Ungarn «dAußlaud über dru Auschluß der beiderseitigen Eisenbahneu bei «»»oscielkra. IV 15. Juni. (Privat«Telegramm) Di» Moskauer R»im»»°>ch«st pettttoutrt betm Fmauzmttttfterinm um Abschluß «tms veue» Haudelsvertraal- mit Persien und um Er- petsmm »a» Maßregln, daß di« vor einigen Jahren in Persien D^KGet, Erlisch« Bank. Reut«, die russisch,. Juteress«, »ich. IV. Petersburg, 15. Juni. (Privat-Telegramm.) Di« Baltische Bahn, die Pskow-Riga und Riga-Tukum-Bohn sind laut Bekanntmachung de- Berkehrsministeriums zu einer Bahn ver bunden worden. Die Hauptdirectioa befindet sich in Petersburg. Frary L Ulrich, Plauen, Vogtland, Mechanische Weveret für Parlttnen-, Tapisserie» und Taufectiousftosse. (Teparatabbruck anl dem Prachlwerk«: „Die Groß«Industrie de» Königreich« Sachse» in Wort und Bild". Eckert G Pflug, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) Die deutsch« Lonfectionsbranch« and die mit ihr verwandten Industrie» habe» sehr wechselvoll« Schicksal« durchlebt. Während dieielbea jetzt dem Ausland« durchaus ebenbürtig zur Seit« stehen, gab es — noch bevor Reuleaup sein Harles Verbiet: „Billig und schlecht I" autsprach — ein« Zeit, in der sie selbst im eigenen Land« wenig Zuspruch fanden. Nur die billigeren und geringeren Artikel erzielten allgemeinen Absatz; höhere Ansprüche wurden im Ausland«, vor Allem in Paris, befriedigt, und e» wäre ganz unerhört gewesen, wenn zum Beispiel die Ausstattung einer Prinzessin ganz oder theilweis« im Jnlanbe hergestellt worden wäre. Da» ist heutzutage anders geworden, und diese Wendung zum Bester» ist da» eigenste Verdienst der deutschen Industriellen selbst. Fast jede einzelne Firma hat hier ihren besonderen Sieg über di« ausländische Loncorrenz zu verzeichne». Derjenige der Firma Franz L Ulrich, welche Etamines, Jilet-Guipure-Artikel und au- beiden zu sammengesetzte Maaren producirt, besteht darin, daß sie mit dem von ihr «ingeiüditen Genre „Longrrß" die vorher nnübertroffene sran- zösischc Loncurrenz überflügelt», hauptsächlich dadurch, Laß sie grund- sätzliid nur die besten Rohstoff« verarbeitet. Wie jo viel« bedeutende Jndustriefirmen, haben auch Franz Sr Ulrich unter den bescheidenste» Verhältnisse» angesaugeu und sick> erst nach und nach ,» ihrer jetzigen Höhe emporgehoben Ursprünglich wurden nur glatt« Qualitäten hergestellt, deren Muster sich sehr bald zu einer ziemliche» Collection vermehrten; später traten noch gemusterte Artikel hinzu, dir überall Eingang fanden, and beute haben di« Erzeugnisse der Firma Franz L Ulrich als Material zu Gardinen, Decken, z» Tapisserie- und Confection-waaren die weiteste Verbreitung. Die Einrichtungen der Fabrik tragen den Anforderungen der Neu zeit in jeder Hinsicht Rechnung und setzen sie in die Lage, jedes Quantum Waar« iu kürzester Frist und in bester Ausführung zu liefern. Das Etablissement arbeitet mit bedeutender Dampskrast und ist mit elektrischer Beleuchtung ausqestattrt. Als Rohstoffe ver- braucht es sür die Etamines (Eoagreßstoffe) Baumwolle, für die Filet-Guipure-Arttkel Baumwolle und Leinen. Die Firma Franz äd Ulrich wurde im Jahre 1870 von dem in- zwilchen verstorbenen Herrn Theodor Frau, begründet. Im Jahr« 1881 trat Herr Theodor Ulrich hinzu, u»d 1887 »och her zweite jetzige Mitinhaber Herr Karl Lelorac. Bom Tage der Gründung an bis heute Hot di« Entwicktluna des Geschäftes ihren normalen, sich stetig vo, Jahr zu Jahr steigernde» Fortgang gehabt; da» so umfangreiche Geschäft gehört zu den wenigen glücklichen Unter- nehmungen, dir tu ihrer Geschichte kein« Krisis zu verzeichnen haben. Ti« Firma hat es nicht für angebracht geholten, Aus stellungen zu beschicken, sonst würde sie sicher zahlreiche ehrende Auszeichnungen und Anerkennungen aufweiien können. Dos ist nicht der Fall, dagegen hat ihr« indnstrielle Lhätigkeit schon längst di« Aosmerksamkei» der sächsisch«, Reglern»« auf sich gelenkt, und im Sommer 189t wurde ihrem Etablissement di« Ehre de« offi. ctellen Besuche« de« Herr» Geheimrih Böttcher ,» TheU, der es «iageheud besichtigt». Vermischte-, Lrtpzi,. 15 Iuut. *— Die Deutsche Reichsbonk erhöbt« ten Privatbiscont, zu welchem sie Wechselonkäas» am offene» Markt« voruimmt, wetlrr »»v */. «« . v»«. *— Fabrik Lochmann'scher Musikwerke zu Leipzig- Gohlis. In der außerordentlichen General - Versammlung vom 29. Mai d. I. ist beschlossen worden, da« Grandcapital der Gesell schaft dnrch Ausgabe von aus Lea Inhaber lautenden 150 Actten ä 1000 um Nominal 150 000 ^ zu erhöhen und dieselben zum Courje von 160 Proc. der „Eredit- und Sparbaak" zu überlassen. Diese neuen Actien werden den Inhabern von alten Betten zum Course von 160 Proc. ongeboten. (Bergl. Inserat aus S. 4311.) *— Leisaiger Mühlen-Actieu-Gejellschaft (A. Uhl. mann). Der Aussichtsratb hat beschlossen, der auf den 3. Jali d. I. einzuberusenden General-Versammlung die Verlhcilung einer Divi dende von 4 Proc. sür da« letztverflofiene Betriebs,ahr vo rzuschlagen j?) Zwickau. 15. Juni. Die Königin Mariruhütt« bet Zwickau hatte im 1. Quartal 1893 48 000 Reingewinn. Di« Werke sind voll beschäftigt, die Preise aber gedrückt. — Di« Actten- gesellschast Industriebahn Zwickau.Erosseu-Mosel hält am 26. d. M. ihre erste General-Versammlung ab. Das Gesellschafts- directorium ist constituirt und besteht aus dem Stadlbaurath Kretzschmar und Stadtverordneten-Vorsteher Rechtsanwalt Bülau hier. Das Geschäftsbureau befindet sich im Rathhause. Die Stadt- gemeinde Zwickau ist die hervorragendste Actionairia bei diesem Unternehmen. *— Deutsche Musterlager im Auslände. In einem Bericht au» Sofia war kürzlich auf die Wichtigkeit deutscher Nus- suhrmusterlager im Orient hingewiesea und das deutsche Aussudr- gewerbe ermahnt worden, in dieser Beziehung dem Beispiel der österreichischen Geschäftswelt zu folgen, welche mit derartigen Unter- nehmungen in den Baikanstaaten ansehnliche Erfolg« erzielt. Es mag im Anschluß hieran deshalb erwähnt werden, daß der in Berlin bestehende Export-Berbaad deutscher Maschinen fabriken und Hüttenwerk« seit einigen Monaten in Kon stantinopel eine Ausstellung von deutschen Gewerbeerzeugnissen, vornehmlich von Maschinen, unterhält, di«, wie mau der „Köln. Ztg." von dort schreibt, einer wohlwollenden Ausnahme bei der gescheit», treibende» Bevölkerung der türkischen Hauptstadt begegnet. Vor eiaiaen Togen besuchte auch der deutsche Botschafter, Fürst Radolin, in Begleitung de- deutschen Generalconsuls, Geh. Legatiousrath Gillet, und einiger Herren von der deutschen Botschaft und dem deutschen General-Eonsiilat die Ausstellung und war sowohl von der Reichhaltigkeit der ausgestellten Gegenstände als auch vou der gefälligen Anordnung derselben aufs Angenehmste überrascht. Gleicherweise emvfing die Ausstellung vor einigen Tagen die Be suche von Verwallungsmitgliedera der Bnatoiischen und der Orien talischen Elseudahn-Geiellichasten. sowie mehrerer hervorragender Persönlichkeiten von Konstanttnopel, welch« sämmtlich von dem Gesehenen äußerst besriedigt waren und dem noch >ungen Unter- nehmen ihre wohlwollende Unterstützung zusagten. Auch wird binzu- gefügt, daß da» mit der Ausstellung verbundene Berkaussgeschäst sich In erfreulicher Weis« täglich mehr «atwickel». — Hoffeullich regt dieser anscheinend rrsolgrrich« Vorgang einer Bereinigung hervorragender deutscher Werke ander» inländisch» Unternehmungen zu ähnlich«» Veranstaltungen an. S Deutschland« Handel mit Brasilien. Tie Fortschritt« der Deutschen tu Brasilien maihen den Franzosen Beschwerden. Es ist ihnen ein ..pkSncmsn«", daß di« Ausfuhr von Hamburg »och Brasilien 189l den Werth von 66 Millionen, di« Einfuhr von Brasilien gor 115 Millionen Mark erreichen konnte, während »och vor künszehu Jahren kaum nennenswerth» Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien bestanden. Auf die Frage nach den Mittel», durch welch« dieses Reiultat erreicht worden ist, verweist auch hier der Eoniui darauf, daß der deutsche Kaufmann da« Land, in welchem er Geschäft» machen will, selbst ausiuchl und studirt; di» deuttch« Eoloni« in Rio Janeiro bilde den amslchttqen Mittelpuact zwilchen beide« Ländern, and endlich vermeide der deutsch« Groß- kaufmanu so weit irgend möglich jede gefährlich« Speculotton. Weim,risch« Bauk iSternberg) Berlin. Die „Voss. Ztg." schreibt: Die strafrechtliche «erfolqung des Direktor« dieser B-»k. A. tzternberg. bat die «uimerksamkeit der sinouzielle» Kreis» wieder ans die mehrfachen Unternehmungen dieses Herrn gelenkt. In erster Linie steht di» odiq« Bank. Au her Böri« nrcultrte in dielen Loge» das Gerücht, daß Ezecutioneu für di» Engagement» »ich» des Herrn Sternberg, sondern sür Rechnung der Weimarischen Bank ftattgefuaden hätten. Nach einer anderen iLeseart soll die Bank stark« Baisse-Positionen in»e haben. In der 1892er Bilanz siaurirte» unter den Verbindlichkeiten: Ereditoren 5458 42.', Mark, «ccepl» 120 022 X. Ueberschuß für 1882 414 721 >l. insgesammt demnach on fälligen Verbindlichkeiten 5 8"3168 denen an leicht greifbaren Acttven gegen üderslanden: Caffa 529 884 -st. Wechsel 83 618 Noten, Londons 22 536 ^1, zusammen «V« 138 Mark. ES bleiben demnach noch zur völligen Liquidität 5 357 030 Mark zu decken, tvosür indes, noch ein Theil der Debitoren heranzuziehen wäre. Dieselben stehen mit 15862 095 bei einem Äctiencapital von 8790000 zn Bache Es dürste kaum geratheu sei», mehr als eia Drittel dieser Summe als sosort ein- ziehbar auzunehmen. womit ungefähr die Liquidität erreicht würde. Dt« Effecten in Höhe von 3 891 285 mögen zum Theil recht bedenklicher Natur sein, das erweisen die starken Einbußen im Jahr« 1892. Dir Reserven der Bank sind erheblich. In der Bilanz per 31. Decrmber 1892 sind verzeichnet a» Reserven: Re servefonds 814 316 ^l, Di«vosttion«conto (?) 600 000 ^1. Grund- stücksreserv« 200 000 ^l, Specialreservesond« sür Eredite on Berg- werksinduftriellr und Bra»er«illnl«rnehmnng»u 3 150 000 >s, Del- creder« - Conto 1 579 540 ^l, daher insgesammt 6343 857 -» oder rund 72 Procent des Actiencapitals. Za beachte« ist hin- sichtlich der Ergebnisse der Bank im Jahr« 1892. daß der Gewinn von 414 721 nur ermöglicht wurde durch di« Heran ziehung de« Bruttogewinnes der Geraer Bank in Höh» von 421311 andrerseits hätte sich »io Verlust von 6588 er- geben. Namentlich da« Effectencoato hat »inen Verlust von 584 532 erbracht. Die Annahme ferner, daß unter den Buch- glänbigern sich große Posten vo» solchen Gesellichaften befind«,, die gezwungen waren, ihr» Gelder bet der Bauk stehen zu lassen, hat viel Wahrscheinlichkeit sür sich. Go hat da» cousolidirte Braun, kohlenwerk Mari» ca. 600 000 die Easseler Straßenbahn ca. Million Mark, di« Deutsch« Bauaesellschaft wohl 3.4 Millionen Mark in baar bei der Baak zu fordern, wodurch sich die hohe Lreditoren-Summ« erklärt. *— Di» Log» der Zrttelboukra. Dt» vor Wochnisrist er- folgt« Hrrabletzung de« Londoner Zinsfußes vo» 4 auf 3 Procent und di« gestern wetterhin stattgesuadene Ermäßigung auf 2'/,Proe»nt leunzeichnete die Rückkehr zu normale» Verhältnissen auf dem europäischen Geldmärkte. Bei der großen Differenz, die auch jetzt noch zwischen dem privaten und dem osstctellen Zinsfnß« in London besteht, ist di« Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß di» Bank von England ehestens zu einer weitern, Neductton ihrer Discontrale schreite» werde. Im vergangeueu Jahr« stand im Juni der englische Zinsfuß auf 2 Proceut. Di, Deutsch« Reichsbank will diesmal dem Beilviel« des Londoner Institutes »och »icht folgen: der Berliner Privatdiscoat vo» 3'/, Procent bietet der Reichsdank nämlich noch nicht genügend« Gewähr für die Conserviruag ihre Metallbeftind«, und erst wenn sich derselbe etwa« ermäßigen wird, kann auch Deutschland zu de« früheren Banksatz« zurückkehren. Tie dtesjähttgen Zinssußerdöhungen der englischen und deutschen Notenbank waren übrigens nicht vo» der Notdwendta- kelt dictirt, sondern entsprangen einem Gebote der Vorsicht. Di« australisch« Vaukenkrisis und Vit griechischen Verlegenheiten waren Ursache genug für di« Ktaatsbankea, dt« Ziusschraube anzuziehrn, aber es bildeten dies« Umstände auch das krinzige Motiv für die Erhöhung der Sätze. Allerdings wies der iaternationale Geld, markt tn diesem Jahr« »in« ganz besonder« Empfindlichkeit auf, und mau gebt nicht kehl, wenn man dieselbe aus die enormen Golddezitge zurücksührt, welche mehrere europäilch« Staaten seit zwei Jahren aus Amerika vornehmen Es betrifft die« ebenso sehr di» vor,Lbrigen riesigen Goldbeichafsunqrn der Bank von Frankreich, wie auch di« Bezüge für di« österreichischen Valuta- »wecke, welch' letzter« bekanntlich auch in hervorragendem Maße von seuseits de« Ocean« flammen. Auch di« Bauk von Eugland und di» Deuttch« Reichsbank habe» ihre Goldbestitad« au« dieser nun dem versiege« nahen Quelle reichlich vermevrt. Der Metalllchatz der Bank von England war Anfang Mai d. I. um 4 Millionen Pfund, der der Vau« von Fraklkreich um 468 Millionen Fraucs uud jener d,r Oefterreichisch-Ungarttch« Bauk »» 4^3 Million«» »Ads»
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