Delete Search...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930907023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893090702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893090702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-07
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«weiten Hammer. Im Jahre 1882 hatte da« Llth)»g einen Gesetzentwurf» durch welchen den isländische» Frauen da« Wahlrecht sür die kommunalen Vertretung«» gegeben wurde, angenommen. Nun ist vorgrschlagen worden, den Frauen auch die Wählbarkeit für dir Kammern zu gewähren. Eine andere srcisiunige Reform, die von der zweiten Kammer angenommen, von der ersten jedoch verworfen worden ist, geht daraus aus, die Civil eye rinzusühren. Eia großer Theil der Bevölkerung wünschte diese Reform, und nachdem sie verworfen worden ist, wollen viele Isländer aus der Staatskirche auStreten uud freie Gemeinden bilden. Die zweite Kammer ihrerseits hat den Vorschlag der Regierung, eine strengere FeiertagSorduung einzusübren, ver worfen. Jedenfalls geht au- alledem hervor, daß auch auf dieser weltentlezenen Insel sich «in kräftiges konstitutionelles Leben regt. Deutsche- Reich. U verlt», 8. September. Wie schon telegraphisch be richtet worden, liegen nunmehr die ersten Nachrichten über da« Ergebniß der PreiSvertheilung auf der Colum- bischen Weltausstellung in Chicago vor und lassen, wie Angesicht« de< Umfange« und Charakter« der deutschen Abtheiluog zu erwarten war, bereit- erkennen, dag die deutschen Aussteller in einem hervorragenden, andere Länder fast überall numerisch und procentual zurück- lafsendrn Maße mit Preisen bedacht worden sind. Ein Namen» vrrzeichniß der preisgekrönten Aussteller liegt erst in der Gruppe der bildenden Künste vor. Dieses Verzeichniß, da« in den nächste» Tagen zur Veröffentlichung gelangen wird, ergiebt «inen entscheidenden Sieg in erster Linie der deutschen Bildhauerkunst: denn e« sind in der deutsche» Kunst ausstellung t8 Bildhauer, dagegen beispielsweise auö den Vereinigten Staaten l3, au-Italien 12, aus Großbritannien 7, au« Spanien 6, au« Dänemark und Schwede» je 3 Künstler mir Preisen bedacht worden. Auf die Aussteuer deutscher Oelgemälde sind 70 Preise entfallen und cS ist damit rin Procentsatz erzielt worden» welchen nur Großbritannien annähernd erreicht bat, wobei hcrvorzuheben ist, daß letztere« Land bekanntlich seine in der Intustriegruppe ver- bältnißmäßig schwache Vertretung durch eine großartige, die besten Erzeugnisse britischer Künstler enthaltende Ausstellung in der Kunstabtheilung weltzumachen bestrebt gewesen ist. In den Industriegruppen einschließlich derjenigen, welche da« Kuiistgewerbc umsaffen, ist da« Resultat für Deutschland ein noch weitaus günstigere», in einzelnen Gruppen derart, daß nahezu !st> Proccnt der betreffenden Aussteller prämiirt worden sind. Die Einzelergebniffe in diesen Gruppen werde» sich binnen Kurzem cnkgiltig übersehen lassen. 6. N. Berlin, 6. September. Am lO. ds«. findet hier in Berlin eine Conserenz der polnischen Socialisteu statt. Stark beschickt dürste sic wohl kaum werden, und die zwanzig Delegirten, die Berlin, Hamburg-Altona, Posen und vielleicht anch eine Anzahl Ortschaften ObcrschlesienS unv WestprtußcnS entsende», haben auch keine überreiche Tages ordnung zu erledigen. Die Frage, wie die Polen für die socialistische Sache mehr zu gewinuen seien, ist ja schon so oft erörtert worden, daß Neue« auf dieser Confercnz wobl kau», vorgebracht werden dürste. Die polnischen Socialiste» wollen Geld, viel Geld haben, um massenhaft Broschüren ver- theilen und die „Gazeta Rvbotnica", die übrigen- schon jetzt einen ziemlich starken Zuschuß erfordern soll, reicher auSstalte» zu könne». Die socialistische Centralleitung denkt aber gar nicht daran, für die Polen noch einen tiefere» Griff in den Säckel zu Ihn»; sic ist sehr unzufrieden damit, daß die Pole» für sich eine besondere Conserenz cinberusen haben und auf diese Weise eine Art Nebeiiregierung «lablire» wollen. Auch sonst habe» sich die Polen etwa- unbotmäßig gezeigt; der Moniteur der Herren Singer und Liebknecht giebt dieser Unzufriedenheit mit der Haltung der Polen dadurch Ausdruck, daß er schreibt: »Polnische Tclegirte zu der am lO. d. Mt«, bier stattfindcnde» Conserenz polnischer Socialisten wurden, wie wir bürger lichen Blättern tnlnchnitii, am Montag Abend in einer Versammlung gewählt. Tie Wahl siel auf die Herren Mvrewskp, PrzwvbczewSky und Przykulöky." Also für diese polnischen Delegirten hat der »Vorwärts" nicht da« übliche Wort „Genossen". Wenn eS nach einer große» Anzahl leitender Geister in der Socialdemokratie ginge, dann bekümmerte man sich um di« Polacken überhaupt nicht; hcrauSzuholen ist au- ihnen nicht«, zahlende Genosse» unter den Polacken sollen überhaupt kaum vor handen sein. Die' Wahlen sind ja auch vorüber und die Stimmen der Polacken braucht man vorläufig nicht. Man ha» den „Herren" ganz deutlich gesagt, die Conserenz sei völlig übcrsiüssig, sie koste nur Geld und für die Propaganda unter den Polen sorge die Parteileitung, die sich schon stark genug deshalb in Unkosten gestürzt habe. Aber die Ein- beruser der Conserenz sind barte Kopfe und haben die Monila in den Wind geschlagen. Vorläufig besteht zwischen den pol nischen Socialisten und der Centralleitung nur ein versteckter Krieg, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß e« zu einem offenen kommt, und insofern haben dir jetzigen Plänkeleien eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. * Berit«» «. September, vorgestern und gestern tagten hier der Ausschuß und Vorstand de« ca. IlOO Rohtavak- Handlungco, Tabak-, Cigarren- und Cigaretteufabrikea um- saffendea „Deutschen TabakvrreinS", um die neu auf gerollte Zoll- und Steuervorlage einer Vorbesprechung zu unterziehen. Alle Zweige und sämmtliche Industriebezirke der Tabakbranche waren vertreten. ES wird darüber folgender Bericht verbrrilet: Au« den erstatteten Referaten ergab sich, daß sich schon jetzt dir Folgen der neuen Be unruhigung der Branche in hohem Maße fühlbar machen. Der Absatz der Fabrikate stockt, der Fabrikant verhält sich im Ankauf von Rohtabak zurückhaltend, und in Folge der herrschenden Unsicherheit und Aufregung droht somit auch den Arbeitern wie den Tabakbauer» großer Schaden. Es wurde beschlossen, dies zur Kentniß der Einzel- staaten zu bringen und ihnen namentlich di« Wirkungen einer Acnderung der jetzigen Besteuerung de- Tabak- sowohl in wirthschaftlicher, als auch in socialpolitischer Hinsicht, welche sich Herausstellen werten al« Arbeitermassenentlassung und Vernichtung zahlreicher selbstständiger wirthschaftlicher Exi stenzen, vorzusühren. Ferner soll den Regierungen erklärt werden, daß sich der Deutsche Tabakverein wie die ge- samnite von ihm repräsentiere Branche den neuen „TabakS- steuerprojeclen" gegenüber ablehnend verhalten müsse, weil keine anderweitige BestcuerungSart geeignet sei. den Tabak für die RcichScasse ertragsfähiger zu machen, ohne di« schwersten Beeinträchtigungen sowohl für die gesammte Branche, al« auch insbesondere für einzelne Zweige derselben. Um Gelegenheit zu finden, sich hiervon zu überzeugen, sollen die Regierungen ersucht werden, Sachverständige au« dem Interessentenkreise zu hören. De« Weiteren wurde da« vor liegende Material über den Umsang der „Tabak-, Cigarrrn- und Cigarelten-Industrie" hinsichtlich der Anzahl der Betriebe, der beschäftigten ArbeitSkräste und der Capitalumsätz« gesichtet, um für eine umfassende Darstellung der Bedeutung dieser Branche und der Größe der drohenden Schäden statistische Unterlagen zu gewinnen. — In Berliner diplomatischen Kreisen verlautet, der ehemalige preußische Gesandte am Batican, Herr v. Schlözer, habe aus die beabsichtigte Herausgabe eine» Werke« über den Vatikan verzichtet, und zwar aus di« Einwirkung eines höheren Willen« hin. — Ter hiesige sranzSsssL« Botschafter Jute« Herbet«« hat einen Urlaub a,«getreten. Wahrend seiner Adwtsenhett sungtrt der Bolschaste-Ralh Soulange-Bodin alt GeichSsi«lrüger. — Ter Minister sür Landivtrthschast, Lomainen und Forsten, von Heyden, ist au« Pommern hier wieder eingetrofscn. — Turch den Rücktritt de« Propste» D. Brückner von seinem Amte al» Äeiirral-Luyerintciident von Berlin wurde di» ihm aus die Tauer diese» Amtes verliehene Stelle eine« Doincapituiar« de» ToinstisteS Brandenburg frei. Diese Domcapitularstell« ist dein Vernehmen noch nunmehr dem neuen General-Superintendenten von Berlin, Faber, verliehe» worden. — Die Verhandlungen, die hier über den Handels vertrag mit Rußland stattsindcn sollen, werden, der ..M. Z." zufolge, nicht früher «IS am l. October beginnen. Die in etwa acht Tagen erwartete Rückkehr des SlaalS- sccretairS von Marschall hängt mit den VertragSverhaub- luiigen nicht zusammen. — Nach einer Mitlbeilung deS Bundes der Landwirthc sind der wirthscha st licken Vereinigung de« Reichs tages bis jetzt formell vcigetreten: 60 Deutschconscrvatwe, 25 ReicbSparttiler, 22 Nationalliberalr, 6 Dcutschrcforiner, 20 Wilde, l süddeutscher Bauernbündler, zusammen 134 Ab geordnete. — Der schon erwähnte Ankauf de- Gebäude« Wilhelm straße 64 durch die preußische Fiuanzverwaltung, vor behaltlich der Genehmigung veS Landtage-, wird größere Veränderungen mit sich bringen, al« man bisher vcrinulhclc. In da« vollständig neu zu bauende VordergebLude soll, wie eS in der „N. Pr. Ztg." beißt, da« StaaSministrrium kommen, welche« seit einer Neide von Jahren in dem ehemaligen Gilta'schcn Hause an der Ecke de« Leipziger Platze« und der Leipziger Straße nntergebracht ist. Aus dem Hintere» Thcile de« sehr tiefen Grundstücks Wilhelmstraße 6 t sollen Gebäude für die Erweiterung de- angrenzenden Justizministerium« errichtet werden. DaS gegenwärtige Gebäude de- StaatSministcrilim« soll zu dem anstoßenden Hand elS minister iu m, Leipziger Straße 2, binzugenommen werden, und zwar soll eS haupt sächlich al« Wohnung de« HanbelSminister- verwendet werden, der bekanntlich al» einziger Ressortminister keine AnitSwohiiung hat. Vor zwei Jahren war im StaalShauShalt eine Forde rung eingestellt, um für de» Minister auf dem jetzigen Grundstücke de- Handelsministeriums nach der Prinz Albrccht- straße zu eine Wohnbau- zu errichten. Der Landtag lehnte diese Forderung ab. und so Kat der Minister noch heute seine Wohnung außerhalb seines Ministeriums. — Die siebente Conserenz für da» Idiotenwesen, eine Zusammenkunft der Dirrctoren, Leiter und Lebrer an Heil- und Erziehungsanstalten für Blödsinnige, tagt bier gegenwärtig, um die «n den letzten drei Jahren gemachten Erfahrungen auSzutauschen. E« giebt im Tentschcn Reiche 45 Idioienanstallen und in der deutschen Schweiz 4. In fast allen diesen Anstalten werden die Pfleglinge auch zu industriellen Arbeiten angehalten. „Von diesem Zusammentreffen wußte ich nickt-", fuhr Alexandra niit derselben eisigen Ruhe fort. „Daß ich ater um Deinetwillen wirklich zur Spionin geworden bin, wenn auch au» anderen Gründen, al« Du glaubst, gebe ick zu. Ich wollte wissen, waS Camory veranlaßte, da« Schloß fast gänzlich zu meiden. Priska, die mir treu Ergebene, mußte eS erforschen, und so erfuhr ich, daß er stet« aus der Srur diese« Mädchen« zu finden war, daß er ihr bi« in die Kirche folgte und oft an dem Edelhos vorübcrstreiste, um wenigsten« einen Blick von ihr zu erhaschen. Er, der seiner tollen Streiche wegen bekannt ist, ging sogar soweit, sich Han« Rainer vorzustclleii, doch der raube, finstere Mann, besorgt um die Tochter, erklärte unumwunden, daß er ihn nicht in sein Hau« «insübren wolle und könne, und ersuchte ihn entschieden, sich Hilregard nickt mehr zu nähern. Dieser Widerstand soll aber die Leidenschaft Camory'-, dessen Starrsinn sprichwörtlich ist, nur noch mehr entflammt baten, und auch unserer jungen Nachbarin geht da« strengt Verbot de« Vater«, wie ich höre, nahe. Dem un erfahrenen Kinde ist kein Vorwurf daran» zu machen, wenn r« sich nach Glück und Sonnenschein sehnt, wenn sein warme«, unschuldige- Herz der süßen Lockung nickt widerstehen konnte, denn der Edelhos muß ein gar trauriger Ausrntbalt sein ; aber Dir widerfuhr eine Schmach — die Du zwar selbst verschuldet hast, die aber deshalb nicht minder empfindlich ist — und ich frage: willst Du sie leiden'? In Konstanzen« Augen trat ein seltsame«, unheimliche» Leuchten. „Die Blumen, die mir täglich gebracht werden, seit- dem ich anfiiig, mich zu erholen — von wem sind sie denn?" stieß sie init fremdklingender Stimme hervor. „Ich fragte niemals — ich dachte. . Diese duftenden Grüßt kamen und kommen noch von Herrn von Hohenfels Camory begnügte sich damit, nach Deinem Befinden fragen zu lasten. Tic seinen Hände te» Mädchen» faßten mit krampfhaftem Griff die Lehne des Stuhle«, neben welchem sie stand. Sie beugte sich vor und sab die DombrowSky mit daßfunkclndc» Blicken an „Welche Genugtbuung eS Dir gewährt, mir alles da« sagen zu können! Giebt c« nicht noch irgend etwa« recht Bittere»? Hast Du Dir nicht da- schärfste Gift noch auf gespart?" „Mitzntbeilen habe ich Dir weiter nickt«, aber fragen mochte ick Dich zum letzten Mal: willst Du dem Manne, der sich achllcS von Dir w indle unk reffen Eitelkeit Dein thöricklcS Selbstvergessen ohne Zweifel schmeichelte, den Glauben lassen, daß Du »uimcr uoch mit Sehnsucht seiner gedenkst? Soll er sich Dein vergebliches Harren au-malen und vielleicht eine- Tage« mit Hildegard — wenn c« ibncn gelingt, die Wachsam keit de« Vater« zu täuschen — darüber scherze» dürfen?" „Genug!" ries Konstanz« zornig aufstanipsend. Die seinen Nüstern bebten, die schwarzen Augen schleuderte» Blitze. „Genug! Der Gedanke könnte mich zu einer wabiisinnigen Tbat, zu etwa« Furchtbarem treiben! O» baß ich die Er innerung an jede« Wort, an jeden Blick au« seiner Srele zu reißen vermöchte I Wie ich mich selbst verachte um meiner elenden, erbärmlichen Schwäche willen! Eine Unselige bin ich! — Eine Unselige, die e« verdient, daß man sic vervödnt! AI» muffe sie ersticken, riß die stürmisch Erregte beide Fenster flügel aus und ließ die scharfe, winterliche Lust um ihre Stirn streichen. „Tobe nicht wie eine Sinnlose! Sei vernünftig!" gebot Alexandra. „Bin ich e« denn nicht? Du siehst ja, daß ich über mich selbst lache. Lache doch mit!" In der Thal lackte sic so laut und schneidend, daß e« sich unbeinilich an den Wänden brach, aber dabei stürzten Tbränen au« ihren Augen, die schlanken Finger zerrissen die Spitzen de« Taschentuches und plötzlich sank sie auf den Tioan nieder, drückte den Kopf in die Kissen und brach in convulsivische» Schluchzen aus. „Du wirst überwinden, wie ich überw inden habe", sagte die DombrowSkn, als sie ruhiger wurde. „Du'?" — fragte dal Mädchen gedehnt und zweifelnd und fügte mit bitterem Spott hinzu: „Ich glaube. Du hast immer gerade so viel Herz gehabt wie dir Marmorstatuen in unserem Park. „Du irrst. — Auch sür mich gab r« Stunden Verzweiflung«- vollen Ringens Stunden, wo ick meine Hoffnung aus da- IenseitS bingeworsen hätte sür kurze irdische LicbeSseligkeit, wo die Lodcnschast mit der Gewalt eine- Simsen an meinen Grundsätzen, meinem Stolz, meiner Frauenwürde rüttelte» wo ich stürmisch — sinnlo« — da« Schicksal verwünschend, immer nur da» eine Unerreichbare ersiebte, forderte, mir wilder Raserei begebrle! — Ter Name de» Manne«, den ,ch liebte — kümmert Dick nicht. — Aber ick war unglücklicher al« Du. denn Du bist schön, Dir lächelt da» Leben, sür Dich bat e« noch Genüsse, die wenn nickt zu trösten, so doch zu betäuben vermögen — ick jedoch besaß keine Reize, ja. nickt einmal rin« originelle Häßlichkeit, die anch zuweilen fesseln kan». I„ mir verlörperle sich da» Terbe. Ungraziöse, Gewöhnliche Ich konnte mich dieser Erkenntniß nicht verschließen, und gerade — Boa den Angehörigen de« Aanfmann« Karl Paasch sind, wie die „StaatSb.-Ztg." mittbeilt, Schritte gethan, um seine Entlassung au- der LandeS-Irrenanstalt Dalldorf zu erreichen. — Der Aaarchtst Monteur Paul Pawlowltsch, dessen Ver haftung kürzlich gemeldet wurde, ist wieder ans freien Fnß geletzt. — Die Antisemiten haben die Agitation sür die Land tagswahlen in den Landtag-Wahlkreisen Marburg-Kirchhain- Frankeobrrg und Biedenkopf bereit« begönne». Ein Aufruf im „Reichskcrold" fordert dazu auf, keine Advocaten, Barone und am allerwenigsten Beamte zu wählen und bei der Wahl zu Wahlmännern die Bürgermeister, Lehrer, Geistlichen und und ander« Beamte auSzuschließen. " kltze, 0. September Im Landtag-Wahlkreis Llpe- Meschede hat Ober-Rentmeister o. D. Böje in Münster aus lein Landtag-Mandat verzichte«. Al» Candidaten für den Wahlkreis wird neben Furangel der Amt-gericht-rath Schwarze-Rüthea genannt. * Gnttza, 5. September. Mit der Uebernahme der Eobura-Golbaischen Regierung durch den Herzog von Edin- burg m jetzt auch eine Etiquetten- und Rangfrage in den Fürstlich Sächsischen Landen ausaetaucht, zu der sich eine Berliner Corrcspontcnz der „Köln. Zeitung" also vernehmen läßt: Herzog Alfred wir sein Sobn ist als englischer Prinz Königliche Hoheit. Da aber die Fürsten der kleinen sächsischen Herzogthümrr und auch dir Herrscher verschiedener anderen kleineren deutschen Staaten nur Hoheit oder Durchlaucht sind, so würde Herzog Alfred im Range allen anderen vorauSgtben. Hiergegen scheinen sich aber, nach gewissen Aeußerunzen zu schließen, dir betroffenen Fürsten anfziilebncn. Sind doch jene Häuser uralt» deutsche Fürstengeschlechtrr, denen gegenüber der Herzog von Edinbnrg, bi-ker ein Aus länder, al« Fremder gilt. Eine Berufung darauf, daß sein Vater ja auch deutscher Fürst gewesen, ist nickt beweiskräftig, kenn als deutscher Fiirstcnsohn war der Prinz Albert eben auch nur Hoheit. Niemand bat aber da« Recht, dem Herzog Alsred, der sich Herzog von Coburg, Prinz von Großbritannien unv Irland nennt, di« königliche Hoheit abzusprechen. Die Frage wiro nun allerdings nur am kaiserlichen Hofe brennend werden. Soll dort der jüngste deutsche Fürst all den alten Fürstenhäusern im Range vorangrhcn? Wer die Peinlichkeit kennt, mit der solche Angelegenheiten behandelt werden, be greift auch, daß die Frage in den sich dafür interessirenten Kreisen stark besprochen wird. Der Ausweg: der Kaiser ist i» seinem Hause Herr, da rangirt er Jeden, wie er will, trifft nicht zu; auch der Kaiser bindet sich an dir Eliquette. Sollen die übrigen deutsche» Fürsten streiken und den kaiser lichen Hof scbneiven? DaS geht auch nicht. Un« scheint die Frage sehr einfach. Kommt Herzog Alfred jetzt an den kaiser lichen Hof. so erscheint er nicht mehr als Herzog von Edin- burg, Prinz von Großbritannien und Irland» sondern al« Herzog von Coburg, unv als solcher ist er wie sein Vor gänger Hobest. Er rangirt also wie Herzog Ernst. Käme er mit seinen englischen Verwandten oder auch mit AuS- länkcrn zni» kaiserlichen Hoflager, dann mag geschehen, was will, die deutschen Herren College» werden davon nicht betroffen. * Kissing««, 5. September. Der „Pfälzische Courier" schreibt: „Zum Befinden de« Fürsten Bismarck sind wir in der Lage, a»S absolut znverlässiger Ouell« mitzuthcilen, daß sich der Fürst besser befindet, den Strapazen einer längeren Reise jedoch nicht gewachsen ist." — Bei einem kürzlich auf der Insel Krantsand an der „hannoverischen Elblüste" von den früheren Wählern de« Fürsten Bismarck veranstaltete» Volk« feste zur Feier de« Siege- bei der letzten ReicbSIagSwabl hatte man an den Fürsten ein HultigungS- tclczranim abgesandt. An den Gemeindevorsteher vonKraut- sanv, Herrn L. v. Börstel, hat der Fürst nun folgende Antwort gesandt: „Euer Hochwoblgeboren telegraphische Be grüßung bat mich besonder« erfreut, weil sie von mrlnen früheren Wählern kommt, mit denen ich mich noch jetzt politisch verbunden fllblc. Ich bin Ihnen für den warmen Ausdruck de« Wohlwollen«, welche« sie mir bewahren, herz lich dankbar und bitte Tie, den Herren, welche mit Ihnen mich so frenndlich begrüßten, davon Kenntniß geben zu wollen, v. Bismarck". * Mrtz, s. September. Der Reichskanzler hat heute dem Statthalter, Fürsten Hohenlohe, einen Besuch von rinstündigrr Dauer abaestattet. — Morgen Vormittag findet im Dome eine große Messe zum Andenken an die >876 ge fallenen französischen Krieger statt. Nach der Messe begeben sich die Tbcilnehmer auf den Kirchhof von Cbambiöre«, um Kränze auf die Gräber der Gefallenen zu lege». * Au» »er Psalz. S. September. Prinz Ludwig von Bayern hielt am Scdantage i» Zweibrücker«, wo er auf der Durchreise zu den Manövern festlich begrüßt wurde, folgende patriotstcke Ansprache: „Meine lieben Pfälzer! Al« ich vor zwölf Iabren hier und vorher in manchen anderen Tbeilcn der Psalz war, wurde ich so gut aus genommen, daß ich Bessere- nicht verlangen tonnte. Ich weiß ja, wie die Psalz und insbesondere Zwcibrücken und da» Zweibrücker Land an dem Haus« bängt, mit welchem e- turch Jahrhunderte lang« Verbindungen so innig verknüpst ist. Sie feiern mich hier al- Sohn Desjenigen, der mit kraftvoller Hand an de« kranken sie gab mir Muth. Bor dem Spiegel stehend, kritisirte ich mein eigene« Bild so streng, als wäre eS da» einer verhaßten Ncbenbublerin. Du bist nicht geschaffen, um zärtliche Gesüble einznflößen, sagte ich mir niit unerbittlicher Aufrichtigkeit. Dem« Züge sind unregelmäßig, grob, wie an« Holz geschnitzt, dem GesichtSausdrnck fehlt eS an Pikanterie, dein« breitschulterige, eckige Gestalt zeigt keine weichen, sinnlich schönen Linien, der Druck deiner großen, knochigen Männerhand kann nickt be rauschen und jeden Nerv wonnig erschauern taffen, sogar Deine Stimme ist raub und hart. Willst Du Dich nun zum Ueberfluß auch noch lächerlich machen? Nun und nimmermehr I Ged zu Grunde, wenn e« sein muß, aber zeige Dein Web Niemand! Diesem Gesetz, da« ick mir selbst vorschricb, gcborcktr ich, welchen Kampf cS auch kostete. Ich wurde noch schroffer, noch unliebenSwürdiger, noch härter, man sing an mich zu fürchte», man wich mir au«, man nannte mich bösartig — aber keiner konnte, wenn von mir die Rede war, die Achseln zucken und mit spöttischem Bedauern sagen: „Die Arme!" „Warum erzählst Du mir da«AlleS?"sragIeKonsta»zesinster. „Um Dir den Weg zu zeigen, den Du betrete» mußt. Will die Wunde Deine« Herzen« nickt keilen, so lasse sie wenigstens nur nach innen bluten, verhülle sie mit dem Schleier eine« kühlen Lächeln« und wahre das einzige, wa« Dir bleibt und woran« Du «ine zweischneidige Waffe schmieden kannst: Deinen Stolz!" „Der Ratb kommt zu spät. Du wußtest Dein Geheimniß zu hüten — ich habe das meine prciSaegeben." E« giebt ein Mittel,diese Unvorsichtigkeit wieder gut zu machen. „Nenne eS!" „Gisbert von Hohenfels liebt Dich; nicht wie ein schwärme rischer Jüngling, aber wie ein gereister Mann, der, ehe seine LebenSsonne sinkt, noch einmal den Becher de« Glücke« leeren will. Er wird Dick hegen wie einen seltenen Schatz, au« seinem Reickthum einen goldenen Teppich weben, über den Dein Fuß schreitet, und Dir Alle« bieten, wonach Drin« Laune verlangt." „Mein Ohriin .. ..Er ist r« nur dem Namen nach. Ihr seid enlsernte ver wandte." »Hat er Dich al« Freiwrrberin gedungen?" „Nein; dau würde ein hoher Grat von Unvernunft nöthig grwesen sein, ka Du Drin Vorurtbcil gegen mich stet» offen darleztesi Wa« ich Dir sagte, ist da« Ergebniß sorgsäliiger Beobachtungen, di» ich namentlich während Deiner Krankheit anstelltc. Gisbert ist nicht mehr jung, aber immer uoch eia Königs Stelle die Regierung dr« Lande« führt. I» dessen Stelle bin ich befohlen, den Kaisrrmanövrru i» Metz helzu wohnen. Wenn Sie daran denke», daß vor 100 Jahre» dasselbe Hau«, da» jetzt wieder glorreich regiert, vor deu Franzosen flüchten und der spätere König Max Josef I. da- Herzogthum Zweibrücken in der Verbannung übernehmen mußte, so sehen Sie den großen Unterschied der Zeit vor 100 Iabren und jetzt Während vor 100 Jahre» der Herzog flüchten mußte, komme ich Heuer, ich möchte sagen, als Stellvertreter de« Herzog« von Zweibrückcn, nach Metz, das Jahrhunderte unter französischer Herrschaft war, um vor allem Volk zu zeigen, daß sämmtliche deutsche Fürsten einig sind uud daß, wenn «S darauf ankommt, wir vor 23 Jahren auch jetzt ganz Deutschland zusammensteht. (Bravo.) Daß deutsche Gesinnung und Treue zum Herrscherhaus sich gut vereinigen lasten, davon ist der heutige Moment Zeuge. Ein Zeuge hierfür ist insbesondere auch König Ludwig l. (Bravo), mein seliger Tauspathr und Großvater, der so gern iinler seinen Pfälzern weilte und auf de» ich stolz bin. (Bravo und langanhaltrudrr Beifall.) Uud so sage ich Ihnen nochmal- meinen herzlichste» Dank." (Bravo und Hochruse.) * AugSdur«, 6. September. AuS Anlaß de< heute be- ainnentcn IuristentageS ist die Stadt reich beflaggt. Bisher sind etwa 300 Theilnebmer von »»«wärt« ringetroffen, darunter viele namhafte Juristen: für morgen werden »och zahlreiche Theilnrhmer erwartet. Seiten« der StaatSrrairrung wird drr Iustizminister Frhr. von Leonrod den Juristentag officiell begrüße». ' München. 6. September. Der König von Rumänien ist heute Abend 7'/, Uhr, au» Ragatz kommend, hier eiagetrosfeo. Oesterreich «Ungarn. * Wien, 3. September. Alle Blätter besprechen die auffallende Ansprache, die der Kaiser vorgestern an di« galizische Adels-Abordnung in JaroSiau gerichtet hat. Man legt der rückhaltlosen Billigung dr- Vorgehen« der galiziichen Bertreter durch di« Krone eine große Be deutung für dir Zukunft bei, unv will auch aus der beson deren Auszeichnung, womit der Kaiser auf die Verdienste des Statthalter- Grasen Badeni hinwie», schließen, daß diesem für die Zukunft eine hervorragende Nolle zugedacht sei. Die Pester Blätter veranlaßt diese Rede deS Kaiser«, die durch das Lob der Polen eine iudirerte Verurtbei- lung der Iungczechcn enthielt, zu der Erwartung, Kaiser Franz Josef werde als König von Ungarn die Berbündeten der Jungczecken, nämlich dir ungarischen Ru mänen, ebenso verurtheilen. * Wien, 7. September. (Telegramms Die „Neue Freie Presse" räth in einem längeren Leitartikel heule den Franzosen, dem Besuch de« russische» Geschwa der« in Toulon keine allzu große Bedeutung bei- , ule gen. Dieser Besuch sei ein rein internationaler Höf- lichkeitSact, den Rußland nach dem Besuch der sran- zösls.bcn Flotte in Kronstadt auSfllhren müsse, um Frankreich nicht direct z» bcleidigen. Alle anderen, von gewisser Seite daran geknüpften Hoffnungen seien Combinationen und illusorisch. In Petersburg drnke man an keine Allianz, die von den Franzosen so beiß ersehnt und rusflscherseit« wegen drr finanziellen Nötbe so verlockend gezeigt werden. Wenn Frank- reich dieSinal nicht kalte« Blut dewahre, sei «» dem Mädchen gleich, da« dem Manne seiner Wahlzu weit entgegen kommt, während Rußland dem galanten Mann« gleiche, der nicht an« Heirathen denkt. (ES entspricht diese Auffassung ganz unserer eigenen, wie a»ich au- dem Leitartikel in der heutigen Morgenausgabe de- „Leipz. Tagrbl." hervorgrht. Die Red.) * Terajewa, 2. September. Da» bosnische Amtsblatt, der „SarajeuSki List", meldet: ^Se. k. und k. Majestät der Kaiser uud König geruhten im Wege dr« k. und k. gemein same» Ministerium« dem Wojwoden Mascho vrbiza und den übrigen in Bihatsch engesiedeltru Montenegri nern für ihre ehrfurchtsvollsten Glückwünsche und AnSdrlickt der Anhänglichkeit anläßlich de« allerhöchsten Geburtstage» den Dank auSzusprechrn." Frankreich. * Ports» 7. September. In diplomatischen Kreisen heißt r«, daß der deutsche Gesandte Gras Münster demnächst Caroot sein Abberufung-sch reiben überreichen werde. Graf Münster ist 70 Jahre alt, er beruft sich angeblich zur Rechtfertigung seine« Entschlusses auf sein Hobe« Alter. Der Nachfolger de« Grafen soll Graf Radowitz» der gegen wärtige Gesandt« in Madrid, sein. (Wir geben diese Nach- richt nur mit drr nötbiaen Reserve wieder. Die Rrdaction de« .8- T") — E« beißt, daß Clrmeuceau im Begriff sei, sämmtliche vom „Petit Journal" gegen ihn auSgrstreuten Verleumdungen zu sammeln, um «Inen Proceß an- zustrenar«. Floqurt weigert sich, die Senatorstelle Goklet'« rinrunehilien. Der ehemalig« Ministerpräsident erwartet die Gelegenheit, in irgend einem Departement sür die Kammer zu candidncen. ?. 6. Der Papst hat der französischen Regierung die Mitthcilung machen lasten, daß der Au-gaug drr schöner imposanter Mann, sein Name darf als einer der edelsten genannt werden. Die Freiin von Hohenfels wird man beneiden, aber nicht über sic lächeln. Ick zeigte Dir nun die Gefahr» in welcher Du schwebst, und da- Mittel, durch welche« Du ibr entgehen kannst. Magst Du mir im kindischen Trotz feindlich gegcnübersiehen — eine gewiss« Charakterähnlichkeit eristirt doch zwischen un». Auch Du wirst eS lernen, den Aufschrei Deiner Seele zu unterdrücken, auch Deine Devise wird lauten: Lieber gehaßt und gefürchtet, als mitleidig be lächelt! Geh jetzt und überlege." Schweigend starrte Konstanz« vor sich hin. Geisterbletck war ihr Gesicht, unheimlich glühten die dunkeln Augen — plötzlich schreckte sie au« ihrem dusteru Nachsionra empor, blickte um sich Wie eine au« tiefemSchlafErwachend« und stürzte au« drmZimmer Kaum acht Tage spater durcheilt« eine überraschende Kunde dir Gegend. Der Freiherr batte sich mit Fräulein von Arn heim verlobt, und da der Gesundheitszustand ihrer leidenden Mutter gegenwärtig ein besserer war, sollte die Vermählung in nickt zu ferner Zeit gefeiert werden. Täglich trafen Blumen- speoden, Glückwunschschreiben und Telegramme ein. Auch die Landleute freuten sich, nun doch eine zungc Schloßherrin zu bekommen; nur Han« Rainer schüttelt« wild dir Faust, at er di« Nachricht empfing. „Mir hat er mein Glück arnommcn unv nun ,st sie, deren Herz um ihn brach, vergessen. Der Narr — rin Weib zu Wahlen» da« sein« lochter sein könnte! — Nur Geduld! Da« Unheil muß ihn doch endlich treffen l Ich rufe c« ja schon lange genug auf ihn berabl grollte er. Auf raschen Flügeln zog die Zeit dahin und al« laue FrühlinaSlUste die Natur m ein weiche«, zartgrüne« Gewand gehüllt batten, kam ein Tag, an welchem di« kleine Dorfkirche die herbciströmendr Menschenmenge nicht fassen konnte. Drr Priester sprach den Segen über Gisbert von Hohenfels und sein« junae Gemahlin. De» Freiherrn edle Züge, seine bohr, schlanke Gestalt ließen e« sehr glaubwürdig erscheinen, daß er trotz de« Altersunterschiede- da« Herz der stolzen Schönheit gewonnen habe. Mancher Blick hing bewundernd an dem Paar, glitt aber dann schm zn der schwarzgekleideten Dame hinüber, die neben Alexandra saß. Frau Olga voi» Arnheim batte heute ihre Einsamkeit verlassen, um der Trauung beizn- wohnen. „Sie soll jetzt gesunder sein al« früher, flüsterte man fick zu, sieht aber doch wie eine wandelnd« Leiche au«." „Wie finster »nd ängsilick der Ausdruck ihre« Gesichte« ist!" brmeiktc ein anderer. Fräulein von DombrowSky scheint sehr besorgt zu sei» und wende» di« Augen gar nicht vvt» ihr »b. (Forts«»»», folgt.»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview