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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930915013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893091501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893091501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-15
- Monat1893-09
- Jahr1893
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6481 Hierdurch di« truuria» Nachricht, daß un!«r guter Vater, Grob- und Schwieger vater, Herr »»>»»»» früher Wachtmeister und König!. Sächsischer LhouffeeAeld-Etnaehmer, in einem Alter »an 83 Jahre» 8 Monate« 10 Tage« o» U). September d. I «ach kurzem, schwerem Krankenlager sanft ent schlafen ist. Um stille« Beileid bitten »ie trunrrudtN Hinterlaffeuru. Dobitschen, den 13. September 1893. At»tt HelchaoU. Gestern Vormittag II"« Uhr verschied sansl nach kurzem, schwerem Leide» »ufere tnat-geiirdte, gute Mutter und Schwiegermutter Krau »er», Natd»reqtktr«»«r r«toL im fast volleudete» 61. Lebensjahr«. Um stille Teilnahme bitte« ^ » . *** »:rf»r««er,»eu Hiutrrtzlirbktie«». Gutigst zugedachten Blumenschmuck bitten wir im städtischen Krankenhaus» zu St. Jakob abgeben zu wolle». Die Zeit der Beerdigung wird noch dekaaat gegeben werdrn. Mittwoch siuh lerfchted noch langen Leiden mein« liebe Frau Vertha OUe geb Kehnerdev im 28. Lebeutjahk«, wat hierdurch tirfbetrübt anzeigt und um stille Lbeilnabme bittet Der tra»er»he Gatte nebst Hinterbltebriirn. Lripzig-Reudnitz, Grenzslraße 8d, >11. Di» Beerdigung findet Sonnabend Nachmittag 4 Uhr vom Pathologischen Institut au« noch dem Nordfrieddos statt. Am >3. September Abend« *-,7 Uhr verschob mein« liebe Ar»», unser« Mutter, Schwieger- und Großmuttrr. Schwester, Schwägerin «ud Laut» 2. L. Mau». Die« zeigt Bekannte» «ad Verwandten nur tnerdurch an. Am Name» sämmtiicher Hi«terl«ffr»r» >» II 31»«», Emil>enstraße 3. N Di» Beerdigung findet Sonnabend, de« >6. September e., sruh ',,10 Uhr von M der Halle de« Südsrteddoi« aus statt. Danksagung. Zurückgekebrt vom Grabe meine« unvergeßlichen Gatte« Hevnrann Schrötev, drängt e< mich, Allen für die Beweise der Liebe und Tdeilnahme, sowie für de» in so reichem Matze gespendeten Blumenichniuck herzlich zu danken. Dank vor Allem den Herren Chef« Ilildol äl veuetz für auiopiernde Jürsorge. dem ae- sammten Personal für rege Tdeilnahnie, ierncr Herrn Pastor Steinhardt für trostreiche Worte am Grabe und dem Schilleret,or für de» Gesang Niisc verw. Schröter nrbf« At«tzeni. V»mollvi>rd»a auä Zeitzrr Strastr 1t«, an der Hohen Giratze. Geöffnet: Frub 7 Uhr bi« 8 Uhr Abend« Ptasseine >,. streng. iirztl. vprfchrist. I Stchrrer vrfotg bet Bleichsucht, Blut- Dampsbabrr.Ginpacknngrii.dlbretbttitge« I «ruiutv, Nhruma, Gicht u»b Gelenk» nn» Lneipp sche Gusse. I strtfigtett re. Zu jeder Tageszeit in und autzer dem Hause. vlllckerHr. 1». »««neu.Bitzer. »rys»«»kl. Vöäffer. Sa >b u l tknrbäbrr. Tampi-Budrr. Rauere» Proioeei. ÜLäI>IUä-VSt0lv,W" » e.e ...bei»«m» btter «rst« Hilfe bei Gicht, Rbeumatilm., Erkaltungslrid.rc. Sopdtvll-ÜLä.» IA«»»1»^I««« I»»,«>»f-. I^«»,u-ää4b- t»ol>« u !»««« t», -ir««1. F r Herren von8-' ,lu.4-9Udr. Tomen ». l-4Udr täglich. Wannen- u Hiiiisbuörr zu >«d«c Tageszeit. U>»M»i««HFAO Tom»«:Di«nsl.Iou„rrst.u.Lonttadv',9- SvtzLMLllllll »»»SallL/iV , '/.l l u. Mouiag, Mitlw . Freit. -.' .3 - lldr. 0 Temprrat. de« Schwimmbassins. geöffnet s. Herr. morg.ü Uhr. Damen: initag. Lon»ei»tag, Sonnabend von ',!» bi« '.,t l, Montag,Milliv., Freitag v.'/,3-LU. „k8»ixii>-(Äs«Iii"-kiliI, 2» »ns«»»r»tr»»»« Ick. AB«,g> Schm,mm^olsin >)NO Damen: Mont., Miltw , Sonnab. 8— lIRtckl um Wellenschlag. Dienst.. Donnerst., Freitag ' ,9 l> Uhr. Vorzug!. Douchen-Wannenbadrr — Jederzeit Schwiinm-llnterrichl. — Pferdebahn. 330 000 Liter läaiich ständiger Waffer-Zu- und Abfiutz. Kry:allkl. Walier. UV««»»»«» IVM«> 8ek«l»«b,»uln «V > Dame». Dienst.. DoiinerSl . Lonnab '/,!). VlUD,IcktRidOt»,T», »ns Aelle»b«ä >0« '/,>>. Moniaa. M ttivom. Fre tag'/^t-5. I.ailK'FiLsai' ZklBI'Dßackl Gertzerffratze», NSbt«, I »I,«k»«n,, für RZvRpckiltzv» »»Ul kphteitfaierr Thermal-, Eiatzl-, Loolbabrr Ersatz brr n-nnrlichen Lurlleu von tkisfinge«, Fra»z»n«dod, Naiibenn. Marie,ibad re. 2prr>alk»r für Frauei,ieiden. Bleichsucht, tzer^, Leber-, Nieren-, Magenlciden, Gicht, »erschi«! Nbeuinatlsmu«. Jjchia», Nervenleiden in den liedensten Formen u. dergl. Ne«e vetbz.rpeisr-Pnst..Zrihcr Ttr. 43 45. Freitag: Schöpsenst. u.Kohlrüb. mitSarloffeln. VolkswirWastlichkS. Alle für diesen Tb eil bestimmten Sendungen find ,» richten au dm verantwortlichen Redacteur desselben L. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—n Uhr vorm, »ud von 4—3 Uhr Nach». Fernsprechmeldungen. * London, 14. September In der deute siattgehabten Sitzung der Bank von England thetlte der Präsident mit, daß die ge- lammten Passiven der in Liquidation befindlichen Firma «aring vrother« 4LL3000D betragen. Die Activen bciiesen sich nach einer Schätzung vom 6. September aus 4641 650 L, überstiegen also dir Paisiven um 418 850 D. Dir Liquidation gehe langsam von Statten, doch Hab« sich die allgemeine Situation elwa« gebessert. Telegramme. NDL. Berlin, 14. September. Beschluß der Sachuer- fiändigen-Eom Mission. Bom 13. September d. I. ab sind Sluhlweitzenburg-Staab-Srazer PrLmien^2b>igationen nur mit neuen Uouponsbogen an hiesiger Börse lieserbar. " Aranksnrl a. M.. 14. September. Di« „Frkf. Ztg." meldet über die gestrige Tendenz der New-Vorker Fondsbörse: Der Markt wartet die Milwaukee-Dividende ab, worüber der vn> waltiingSralh getbeilter Meinuna sein soll; da« «eichäst ist pro- sessionell, da da« Publicum durch grobe BrtriebSabnabmen stutzig gemacht ist. Schlutztou gut, obichon matt. Die Soulhern Pacstic- Bahn unterhandelt mit New-Vorker und fremden Bankier« über die Ausgabe einer allgemeinen Hypothek für 89 Millionen Dollar- aus 2000 Meilen califoraischer Linien. Billard « Partei soll für zehn im Interesse der e Regierung «asi« sür Millionen Dollar« gerichtlich belangt werden Northern Pacific Umsatz: 177 000 Share«. Petrr«h»rg. >4 September. Der „Verein zur der Industrie und de« Handel« in Rußland" beschlob, die zu ersuchen, daß der Zolltaris vom Jahre I8Sl di« den «bichlutz der Handelsverträge mit Deutschland bilde »nd keine Abänderung dieses Larises gestattet werde, es sei dein, datz ein« solch« Abänderung vou dem ReichSrath geprüft uud von dem Kaiser sanctionlrt würde. vv. Petcrsbur», 14. September. (Privat-Telrgramm.) Dir international« llonserenz, di« zur Beratbung über di« Ber stärkung der Lransportfädigkeit der Grenzeisenbahn Stationen Radeiwillow uud Woloczysk rusfischerseits und Brodz und Podwoloczy«! österreichischerseits einberufen war, hat ihr« Ar. beite» beendet. Alle Fragen sind einhellig erledigt und »« ist sür möglich brsunden worden, den österreichischen Bahnen auf jeder der beiden österreichischen Grenzstationen in je 24 Stunde» bis 500 Waggon« Getreide zu übergeben. ^DS. Lonhp». 14 September. Di« „Times" meldet au« Capstadt, datz De Beer « Lonsoltdated Mine« Lim. den Ne st de st and an Diamant«» und gemünztem Silber au Bernato Fröre« verkauft haben. Äus der Industrie der Aleine. Die Salkftetnhrüch« nnh hie rtetnschncivewurke her Ktr«a Gehr krrste«, in Kösen. Gebirge und Wald, Fel« und Baum bringen in gegenseittgem Wechsel stet« Reiz in den landschaftlichen Charakter einer Gegend ; noch mehr hebt sich dieser Vorzug, wenn der Stein an sich Stim- mung in die Scenerie trägt und der letzteren durch Farbe und For ination anziehend« Setten verleiht. Die- drückt die Gegend von Naumburg bi« Kösen, da« Saalthal entlang, von Naumburg bi« Freiburg, da« Unstrutthai entlang, aus dar llcberzeugendste au«. Jene hohen Brrgzüge, an die sich oft breite Weingelände lehnen oft dichte Woldtepptche legen, leuchten in Gipfeln, Kuppen, langen Fel«wänden von gramveitzllchem Lolortt malerisch in die frische, üppiggrüne Landschaft hinein. E« läßt der Kalkstein, der diese Wirkung verleiht» di« Gegend noch einmal so schön erscheinen Indessen nicht nur da« Gebirge lätzt „die Steine reden sondern auch die Baukunst, welch« sich de« herrlichen Material- an Ort und Stell« bedient hat und noch bedient, fügt in da« entzückende Noturbild herrliche architektonisch« Werke von ebensolchem stimmungr- vollen Hauch in dem mit seiner Umgebung harmonirenden Stein Der ehrwürdige und wetteneste Dom >n Naumburg, die bobe Neuen bürg tu Freiburg. Brücken und Burgen bringen dafür die Beweise Langsam entstanden srutier sretlich all« diese bautechnischen. Jahr Hunderte überdauernden Schöpfungen, die man ob ihrer Erhabenheit und ihre« Aormenrrichthum« bestaunt, allein bei de» unzureichenden mechanischen Hilfsmitteln einstiger Jahrhunderte konnte die« kein Wunder nehmen. Immerhin zwiugt da« damals Geschaffene und Gelungene zum Bewundern. Was würden aber die alten Pforta'sche« Mönche, welche vor tausend Jahren ein» mächtige, aus großen Kalkstetnquadern ansgesührte Brücke in Köseu übn di« Saal« spannten, heute dazu sogen, das, di» Technik der Gegenwart das ehemals scheinbar nur dem Meisel zugäny Material mit der Säge spielend »te ein Butterbrod zu schnei vermag? Wie würden sie. di« alten Baumeister, den Kops schütteln wenn sie sähen, wie den Brüchen aus dem die Rudelsbura tragenden Bergzuge Stück für Stück de« Gesteins mit Lisenhub und Tynomitritz abgerungen und wie dies» -aiksteinstückr aus einer Höhe von 150 ni weit über das Thal und über di« Saale hinweg ans lustiger Drahi seilbahn bis zur Rampe am Bahnglei« herubgetragen werden, 1200 Meter weit I Die» Alle« ist das Werk eine« hochbedeutenden Etablissement« im Bereich« der Industrie der Steine, der Firma Gebrüder Kerpen in Kösen, deren Initiativ« eine Schöpfung von weittragendstrr Wichtigkeit zu danken gewesen ist, die Anlage eine« große« Kaltstein-Brnchbetriebe« und die Einrichtung sinnreich construirter Kalk st rtalchnridewerke. Einsicht in diesen hochinteresianien Betrieb «nd in all» seine Einzelheiten zu nehmen, dazu bot sich am verflossenen Sonntag den Mitgliedern der Polytechnischen Sesellschast z, Leipzig bet «ine« «nsflng» »nch Kösen reichlich Anlaß. Dem Inhaber der ardachtrn Firma. Herrn Paul Kersten, war es zu dank»«, daß di« Erschienenen, dir In ziemlich großer Zahl am Sonntag Vormittag In kösen einttasen, ^n übersichtliches und zugleich fesselnde« Bild von dem in seiner Art einzigen Betrieb der umfangreichen, über vier Lteinbrllche in Kösen und über zwei Tteiubrüch« in Ballstedt bei Arrtburg verfügenden Kulkstetnwrrke gewannen. Sein« Liebenswürdigkeit und Brreitwilligkett erschloß eine Fülle des kehenswerthr«. Datz man Stein» mit der Säg» schnrtden kann, wußten »rst Wenige. Erst die großen Sägewerk« in Lengefeid bet Killen, die in wentg Miauten von der beliebten Saalestntion „der Kay« erreicht «erde», machte» es ihn«, Var. Dorthin führt« zunächst der lvr^ Eine hob» Halle, ähnlich der einer Sägemühlc, nahm die Be sucher de- Werkes aus. Welch interessante« »»vergebliche» Bitdl Drei gewaltige Galterwerke mit energisch arbeitenden Sägeapparoteu lictzen durch letztere die idnen aus Rollwagen zugesüdrten Blöcke tu die gewünschte» Grösse» tchneide», «Heils vertieal, tbeils horizontal. Dies ging im ickmurrenden Betrieb» der Näder unter drin Raffel» und Kreischen der Sägenjchärsniaschinc überraschend schnell vor sich. Die „Holzbcarbiilungsinaschinen" (auch bier waren sie selisamer Weise am Platze) der Weilfirma Ernst Kirchner k So., Leipzig- Neusellerhauseu, tdaten »zart ihre Schuldigkeit, ihre Sägen schnitten, odne sich heitz zu lausen, auch ohne ,»il Wasser begossen zu werden, baarichars au« den grob gebrochenen Steinen die mächtigen Kalk« steinquadern zum Ausbau der in schmucker freundlicher Form er- tehenden neuen Kirche in Köscn. Wie die Erschienenen au» dem Munde ihres freundlichen Führer«, Herrn Pani Kersten, selbst erfuhren, basirt die Bearbritnngsiähigkeit des Kösener Kalkstein« auf der ihm eigenthümlichen Reinheit. E« erweist sich da« in den Kersien'sche» Brüchen gewonnene Gesteins material als rin durchweg reiner, kohlensaurer Muschelkalk mit einer >erodezu verschwindenden Spur von Kteselläure. Die angestelltrn Intersuchungen ergeben, daß der Kösener Kalkstein 98,28" kohlen- auren Kolk, 0,20 Feuchtigkeit, 0.91 Thonerde und Eisenoxyd, 0.37 von Kieselsäuren gebundenen Kalk, 0,25 Kali und Natron, 0,34 z Kieselsäure und 0,03 organische Substanzen enthält, und eine Druck-1 estigkeit im lufttrockenen Zustande von durchschnittlich 263 len pro Qnadratcrntimeter ausweist. Interessant ist die Geschichte de« geschäft- lichen Unternehmen« und die Entstehung der Werke. Ursprünglich hebt die Nachfrage und der Bedarf der Zuckersabiiken, welche sür ihren Betrieb zu Reinigunaszwccken gewaltige Menge» »nnebrannten Kalke« bedürfen, dann der Begehr der chemstche» Fabriken die Production, dann leitet dl« Anfrage bautechnischer Kreise und der königi. Eisen- bahn-Direction, welche Brücken zu bauen beabsichtigt, das Geschäft ans die Bearbeitung grober Blöcke hin. Ein glücklicher Gedanke lätzt Herrn Paul Kersten die Säge finden; er »nldeckt, datz merk würdigerweise der Stein dem Meisel mehr Widerstand leistet, al« der Säge, er macht Handsägeversuch« und al« diese trefflich glücken, sinnt er auf die Berwendung einer geeigneten mechanischen Be wegungsart sür einen »»«gedehnteren Gebrauch der Sägen. Seine von ihm vor 9 Jahren eingerichtete Drahtseilbahn, welche aus ihrem 1200 m langen luitigen Weg» die Kalkstein» von den RiidelSburger Bergen hinab zu Tbale führt, bietet ihm »in willkommene« Mittel hierzu. Diese auf 2> hohen Holzvvramiden ruhende GebirgSdrahtseilbahn, welch« sich durch eigne Fall- krast betreibt, verfügt trotz ihrer Belastung noch über »inen Krast- überschutz von viele» Pfcrdekräften. Zunächst wird diese Lber- schießende Kraft oben aus dem Werk ausgebeutet. Die Finna lätzt dort Fasonstücke, Quadern «c. sägen; der rasche daraus entspringend» Erfolg, die Beliebtheit ihrer überall mit Anerkennung ausgenommen»«! Erzeugnisse gieb« Anlaß zur Errichtung eines zweiten, durch Dampf- kraft betriebenen SteinschneidewerkeS im Dorse Lengeseld bei Kösen. In diesem Sleinschneidcwerk lernten die Mitglieder der Poly- technischen Gesellschaft die Hobe Leistnngssabigkeit des Etablissements Gebr. Kersten kennen. Sie saben, wie in diesem Betrieb glatt und sauber gesägte Aalkftetnverblender, in Schichtböben zum Mauer- leget paffend, entstanden, sie verfolgten das Schneiden von schwachen Rotten in einer Stärke von 6—12om, sie beobachteten, wie mittelst der Bandsäge der gleich Holz bearbeitete Stein bestimmte Eonturen und geschiveifte Formen empfing, wie der von Arbeilerdond geführte ^lichs'chivanz dem Meiset zu leichter Arbeit in sicherer Linie den leg bahnte, wie der Stein, schön abgedreht, einem sauber ge- drechselte» Stück ähnlich, vor Augen lag. Aus dem Werkplatz vor dem Fabrikgebäude fand sich noch der grötzte Thril der aus Kalk- steinblöcke» gesägten neuen Kösener Kirche, die in ihrer herrlichen Architektonik ein schmuckvoller Bau zu werden versvricht, vor: Wölbung-bogen der Fenster, Fenslerrippc», herrliche Profilslücke, reizende Kreuzblumen, Säulen, Kreuze, Portalrosen. Grsimsprofiie, Lapitäle und Bekleidungsplalten. Doch zurück in die Halle. Wie das saust, schlürft, schielst und surrt! Dort glüht ein unter dem Einfluß der Nososschmirgelscheiben gerathendes Sägeblatt, dos, wenn es an der Lust erhärtet, paffend inr die Schnridezwecke wird (die Sägen werden täglich nur vier- vder süns Mal ausgewechielt), dort hebt »in mächtiger, von der Firma Unruh L Liebig-Leipzig erbauter Krabn einen roden Sleinblvck von 60 Ctr. aus den Wagen vorm Gatter. Ringsum wirbelt im Sonnenlicht der den Arbeitern «ngeiahrliche Staub der „SägespLne", der als Düngemittel und Putzpulver Berwendung findet. Und darin die motorische Kraft einer von Wegeli L Hübner in Holle gebauten Zwillingsmaschine von 50 Pferdestärken Gleich neben den Sägewerken befindet sich der Beirieb der von der welibekanntrn Firma Ernst Ulrlchert L So.-Leipzig GohllS angelegten Drahtseilbahn, die von den Bergesdöhen bis herab zur „Saale kühlem Strande" 40 Gehängewagen in ununter brochenem Kreislauf sendet und täglich 30 Waggons fülle» Hilst. Geht doch von hier au«, abgelebt» von hem Quantum, welches di« Baiikunst sür ihre Zwecke bedarf, an Kalksteinabsällen allein jährlich l Million Eevtner an Zuckerfabriken und Etablissement« der chemischen Industrie, während der Betrieb In Ballstädt täglich rund 1000 Etr. Kelhkalk liesert. Bi« zur Ostsee erstrecken sich die ge schiitlichen Verbindungen der Firma Gebr. Kersten Wie leislungs- fähig sich letzter« erweist, bekundet der Umstand daß sie vermöge ihrer Anlage im Stande ist, die Fayad« eine- vierstöckigen Hause« von 25 i» Front in drei Tagen fix und fertig zu sägen. Von der Drahtseilbahn, dir bnrch ihren ingeniösen Hubzähler eben den 79 532. Wagen norinirt», und an deren Ausladestelle dicht am Gleis da« Auslösrn und Abstürzen der Scilwagen geschah, be gaben sich dt» Mitglieder der Polytechnischen Gesellschaft In den links vo» der Saale aus dem Givfel de« Arktischen Holze« gelegenen Kalksteinbruch. wo «ine interessant« Dynamitsprengung vor» genommen wurde. Die Sprengkraft de« Dynamit« brachte bier eine Masse von 1000 EeUtnern in» Wanke». Gegenüber durch das breit« Saalthal getrennt, lag »in zweiter Kalk bruch, noch 40w höher als das Plateau der Rudelsburg. Nach steilem Autfiieg ward auch dies» Betriebsstälte der Firma Gebrüder kersten erklommen, eia ausbentrreicher, unerichöpslicher, schon ge wattig tlrk bearbeiteter Lomplex durch den sich die Grenzlinie zwischen Preußen und Meiningen zieht Die Drabtseilbann siebt hier durch »inen sinnreichen, di» Transmiision vermittelnde» Zahnrad Mechanismus, mit einem Sägswerk in Verbindung; wenn sie sälirl arbeitet auch die letztere. Wat die Bahn an schweren Stücken nicht transporiireu kann Obre Gehängewagen fassen nur 3 Etr. GewichO, das gelangt auf besonderen Geschirren den Berg hinab über «ine eigen« gebaut« Fähre nach dem Bearbeitungsplatz. An einer groben Reihe hervorragender Bauten tu Köseu und dessen Umgebung, cs sei »ur au den 300« lauge» Etsrubahuuiaduct bet Leuge- frld, an die Bürgerschule, an die Kirche in Köseu, an die Saal- eisenbahnbrücken bei Kosen, an die Saolbrücke bei Kaaleck erinnert, § hat die Firma Gebr. Kersten rüdnilichst ihr Können beihatiat Ve> der Vorzüglichkeit de« gewonnenen Material«, das fest, an- zerstörbar und iveiierbesläiidig, und bei der »xacten Bearbeitung de»-! selbe» kan» cs nicht Wnnder nehmen, wenn da« Etablissement Gebr. > Kersten, das in dem Hause Anackrr ck Co. in Leipzig eine eigen» ! Filiale beiitzt. in ruhiger, aber iortschrritender Entwickelung die Grenzen der heimischeu Geschislssphär« längst überschritte« und eine» ! hohen Rus gewonnen bot. Die Ehrung diese« Uniernehmungsgeifte« und der hier aus« Neue! offenbarten deutschen Intelligenz konnte nicht sinniger erfolgen, als e« am Tönning Nachmittag aus dem sonnenbeglänzten Hochplateau der östliche» Kalkbruche geschad, wo Herr Patentanwalt Otto Sack,§ erster Dtrector der Polhtechmschen Gesellschaft, inmitten einer statt liche» Beriammliing die Verdienst« de» Herrn Paul Serstea feierte,! so herzlich und ollieit» so begeistert ausgenommeu, daß der dreifache ^ tzochruj laut int Saalthat drang. Vermischte-. Leipzig. 14 September. *—Der Verkehr an L e b e n » m i tt«l» aus hiesigem Dresdner Bahnhof» betrug im August d. I. 3 342 836 Ic«, vou denen 1295 714 dg (833 872 lccx Stückgut und 461 842 K« Wagenladungen) aus den versandt und 2247 142 1^; <742 339 Icg; Stückgut und 1304 80» Icg in Wagenladungen) aus den Empfang enlsallen. Hleran sind betheiligt: Backwaaren mit 34 731 und 63801c«. Bier mit 236 037 und 896 449 h«, Butter mit 19 462 und 17 660 icg, Lolonialwaare» «tt >61 388 und 336 793 hx. Lonserven mit >811 und 43t,7 tyg. Eier mit »0404 und 64 284 Ic«. Fiich« mit 20 237 und 3287 Ir». Fleisch mit »243 »nd 2797 dg, Geflügel und Wild mit 216 und 30 932 h», Gemüse mit d- tzese mit 8818 und 80 M6 k«, . Käse mit 14 256 und 4486 Iczr/M Sersandt um 118 7SS lrzx abgenommen hat. 33 477 und 85 037 dx, Kä,e mit l 4 256 und 4486 dp;. Malz mit SO 600 und 180480 de. Mehl mit 200 087 und 433 821 dg. Mtlch mit 250 und 299 230 lczr, Mineralwasser mit 12198 und — der, Obst 17 974 und 313 64> h)s, Schmalz und Fett mit 9024 und Rv lc^, Spirituosen mit 60 6,9 und 1043 lc», Wein mit 80 440 uud 6323 Icg, endlich Zuckerwaaren mit 39 242 uud 17 310 lczs, wobei je die ersten Zahlen sich aus den versandt, di« zweiten aber aus den Empfang beziehen. Im gleichen Monat« d^ Vorjahre« waren 3 432 933 Icg Lebensmittel zu bekandeln und zwar 1 176 981 lccr im versandt und 2 275 952 im Empsong, so daß der Gesamml verkehr um 89 923 k« gestiegen ist, indem der V jugenoinmeu, der Empsang aber um 28 810 hzx ab, ' 13. September. Aus der Strumpfwaaren Branche. Fast möchte es scheine», al« ob jene pessimistischen Anschauungen, nach welchen der Hoffnung aus »inen baldigen günstigen Umschwung des Geschäfte« die Begruudung versag« werden müßt«, Recht bebalten sollten. Abgesehen vom Wintergeschält, welche« gewiss«nnaßen eine untergeordnete Roll» spielt, herrscht noch immer eine Ruhe, die nachgerade beginnt, uudehagllch zu werden. Ordre« von Belang zur prompten Lffeciutrung liegen überhaupt nicht vor. Die Ordre«, welche ertdeilt und noch nicht wieder annullirt worden ind, bestehen in Austrägen mit ungewöhnlich späten Lieferung«, lermtnen, womit umso weniger gedient sein kaan, al« dt» jetzige Thruerung de« Geld,« zur Herstellung von Waarenvorräthen nicht sonderlich anregend ist. Wenn trotzdem hier und da gearbeitet wird, so »schielst die« nur in beschränktem Maß» und begreiflicher Weis» zu ehr gedrückten Preisen, lediglich um die Betrieb» nicht ganz sieden lassen. Latz solche Umstände leider auch aus di« ohnehin ntedrigen rbettslötzn» wiederum empfindlich drückend wirke», ist »ine de dauerliche Thatiache. Eine Aufbesserung hierin kann natürlich auch nur mit der allgemeinen Besserung des Geschäft» rinlreten, weiche zur Hauptsache von der iveiteren Gestalt der amerikanischen Ber hältniss» abhängig ist Ob dt« ersehnte Wendung zum Besseren daselbst bald etnlreten wird, läßt sich schwer sagen, den« der Senat, welcher unter dem Einstusse der Silbermänner zu stehen scheint, schließt sich doch nicht ohne Weitere- dem Botin» de» Repräsentantenhauses an, wie man et aiigesicht« der verhängnitzvollen Folgen de« Silbergesetze« hätte erwarten dürfen, sondern macht anscheinend den versuch, die Sache aus die lange Bank zu schieben. Eine derartige Berschlepvung mutz natürlich aus das ganz» GeschästSleben nachtheilig wirken und kan» zu einer schnellen Urberwindung der Krisis nicht beitragen. — Ter eng- tisch« Markt ist vorläufig auch »och zurückhaltend, dach ist hier wohl auch die übliche Zeit zur Erthetluna der Austtckge noch nicht vorüdrr. Uebrigen« spricht viel für dt» Wahrscheinlichkeit, daß der jetzig»» absoluten ruhigen Zeit lebhafte Monat« saigen werden, wenn die Käufer, welche mit Ordres bis zur letzten Stund« warte«, um Effettutrung pressire» und Aufträge »ielseui» sich zusammen dräagen. — Der südamertkanlsche Markt erschließt sich immer mehr uud scheint durch die sich »st wiederholende» Unruhen nicht so sehr empfindlich beeinflußt zu werden. (Tonsrct.) *— Königliche Aliersrrnteudank in Dresden. Dt» Einlagen betrugen im Monat August d. I. 79 808 ^6, in den Monate» Januar bi« mit August d. I. 1808 885 ^l, davo» mit Lap talvorbehalt 437 943 auf Altersrenten 1800 374 ^1. aus Zettreuten (nur mit Verzicht) 2711 ^ — Im Laufe dieses Jahres oeirugen dir gezahlten Renten 706 470 ^ «nd di« aus, Capital« 83 979 ^1 *— Kauf- und sonstige Anschassunasgeschist» (Tarif- Nummer 4). Ist einem Eontrahenten ein Wahlrecht etnaeräumt, oder die Besugnitz, innerhalb bestimmter Grenzen den Umfang der Lieferung zu bestimmen, so wird dir Abgabe nach dem höchst möglichen Werth des Gegenstandrö des Geschäft« berechnet Jede Verabredung, durch welche di« Erfüllung de« Geichäst« unter veränderte» Vertragsbestimmungen oder gegen Entgelt unter den- selben Vencag«bkstimmung»n aus einen späteren Termin »erschab«» d gilt ,1« neue» abgabepsiichttge» Geschäft. *— Deutsche Banknoten Vor einigen Tagen brachten »Ich» wir «ine Notiz, wonach Verhandlungen stattsänden zwischen der bayerischen »nd württemberglschen Regierung zur Herbet- juhrung gemeinsamer Schritte, um zu erreichen, daß das von de» süddeutschen Notenbanken „»«gegeben» Papiergeld au alle» öffentlichen Lassen Preußens anstandslos angeuammr» werde Dazu bemerken dir „Münchener N. N" „Nach den »an «ns an zustsndiger Stell« eingeiogenen Erkundigung«» ist dies« Miltheilung unrichtig, solche Verhandlungen schwebe» »ur Zeit nicht. E* bat auch leider den Anschein, als ob trotz aller wiederholten Nerlaina linnen die zunächst berufenen und lutrresfirt»» Stellen gar nicht» thu» wollen um den zweifellos aus de« Gebiete des kcursche» Vautnoten-Wesen« herrschenden NVGtäaden ibzuhelsen E« werden noch wl» vor nicht nur Noten der Bnyerischen, Württembeegischrn ,c Notenbank in Preußen an den öffentlichen Sassen nicht angenommen, beziehungsweise liegt die Annahme oder Ablehnung ganz in dem Belieben der betreffenden Beamten, sondern es kommt ebenso vor, daß bayerische Noten in Württemberg zurück- gewtesen werben und umgekehrt. Als wir im vorigen Herbst wieder einmal die Sache ausgriffen und mindesten» eine weniger »«aderzige Praxi« befürworteten, erhielten wir Dutzende von Zustimmungsschreiben, welche bezeugten, wir ziveiseUo« di» be- stehende Beschränkung und Willkür in allen Theiten LeutjchtandS vom Publicum lästig empfunden und ihre Nothwendigkeil durchaus nicht begriffen wird. Unsere« Wissen« haben aber weder die beut- schen Regierungen noch die Leitungen der betreffenden Banken — außer der Reick>«bank haben jetzt noch die Bayerische Notenbank, die Wurttrindergisch» Notenbank, die Sächsische Bank, die Badische Bank, die Frankfurter Bank und die Bank sür Eüddeutschland in Darmstodt da« Recht der Notenausgabe — irgend welche Schritt« gethan oder in Aussicht genommen, um dem klein lichen Parlicularismu« aus diesem Gebiet abzuhelsen. Um so mehr sollte darauf hingewirkt wcrden, daß gesetzlich »ine vernünftige, de« geeinten Deutschlands würdig« Regelung dieser e erfolg«, was spätestens mit der im Jahre IRL) vorzuneh- menven Priotlegsverlängerung für die Deutsche Reich bank'und die Bayerische Notenbank verbunden wcrden könnte. Ter rinsachsle Weg zu der nötbigen Bereinheillichuug des deutschen Papiergelde- und zur Herstellung seiner unbeschränkte» Umlauissäyigkeit dürste sein, daß künftig die neben der Reichsbank best>deubleide»den Noten- banken nicht mehr eigene Note» a»sgeben, tonderu riac eutspvechendc Menge Reichsdanknoten zuaewiesrn erhalten." L Malzfabriken. Die Berwallung der Artieu-Malz- sabrtk Langensalza schlägt für 1892 93 >6 Proc Dividende, die der Thüringer Malzfabrik zu Langenjalza 17 Proc vor. — Die Dividend» der Actteu-Malzsabrik Schloß Thamsbrück wird mit 3 bis 6 Proc. angenommen. — Hamburger Zuckerln gerbestau d Am 13 d. M. be- trug der Zuckerlagerbestoiid in Homburg 6l 000 Sack tim Vorfahre 227 300 Sack), in Lagrrkähnen 33000 Sack (im Vor,atzre 27tX»» Sack), in Originalkähnen und noch nicht clarirten Schiffe« lSOOt» Sock (im Vorjahre lOOOO Sack). Im Ganze» III 000 Sock, gegen 264 300 im Vorjahr«. <Z Oesterreichischerseits werden gegen da« Projekt einer preutz'i- rn Koppenbahn von Warmbruuu über KrummlmUrl nach der oppe sinanz>«llc Bedenken geltend gemacht. Man weist daraus bin, daß die Koppenbah» an Sonntagen voraussichtlich viel stärkere» Verkehr haben wird als di« Schweizer Bergbahnen und die Koppen- bahn, um den Andrang zu bewältigen, eine sehr große Anzahl tbeurer Maschinen anschaff»» mutz, die wahrend der Wachen- tag« mit ihrem Bedienungspersonal großenlheils beschästigung - los sein würden. Ganz ander« gestaltete sich der Betrieb, wenn die Bahn von ihrem Ausgangspuncte in Preußen aus das österreichische Gebiet ütergina«, so daß sie mit einer rege!- mäßigen 10 Proc nicht übersteigenden Steigung bi« aus den Kvppen- ipsel, gelangen könnte. Dann brauchte man an Sonntagen »ur t—4 Wagen au di« Maschine anzuhängen, käme somit mit erhebt,,', geringerer Zahl von Locomoliven, Maichinisten und Heizern ans und hätte überdies aus die österreichiichen Touristen zu rechne», deren Zahl wesentiicher Steigerung fähig ist, da durch den Zonen tarif di« Zusahr« aus der österreichischen Seite so billig geworden ist. E« wird versichert, daß das österreichische Handelsministerium dem Uebergange der Bahn aus österreichische« Gebiet mit Anichlus; einer Zusahrtslini« au« dem Aupelhal« keinerlei Hinderiiiß bereiten würde und die Zollrevision sehr einsoch im Wagen gedandhobt werden würde. G Ans Bayer«, IS. September. Rachdem Prinz Ludwig, der zukünftige König von Bayern, der Maincanalijirung sein Interesse zugewendet hatte, wurdrn auch die bayerischen Behörden, die sich bisher dieser Frage gegenüber ablehnend verhalten Halle», etwas entgegenkommender. Es verlautet bestimmt, daß man beabsichtigt, die Eanalistrung de» Maines zwischen Frankfurt und Aschassrnburg in süns Jabren zu beendigen. — Di« bayerischen Handelskammern sprachen sich alle sür den Bau der Tauernbahn au«, da diese einen directen Weg zwischen München »ud Triest schaffen würde In Oesterreich arbeitet man ernstlich an der Ausführung dieses Planes. Pest. l3. September. Offenbar vo» autoritativer Seite wird dem „Nrmzet" mitgethetlt, datz di« Besserung des internationalen Geldmarktes eine günstige Rückwirkung aus die österreichisch- ungarische Bolkswirthschast und aus die Höhe des Agios auSübe» werde, dessen Höh« keineswegs gegen die Valntagesetze spreche, La dir in denselben stritt» Relation nur den Sours senstellen wollte, der für die seinerzritigen Baarzahlungen gellen soll. Behufs Ermöglichung der Aufnahme der Baarzahlungen habe» beide Atnaazmtntster die Goldbeschaffung in Angriff genommen und die großartigen Sonverstons-Oprrationen durchgestihrt. Während beide Staaten die neue Goldrrni« emittirten, welche Overatlon bereits stark vorgeschritten mar, nahmen die Internationalen wirthjchastlichc» Ver hältnisse eine ungünstige, theillveise kritische Wendung, io daß alle auS- wöttigen Banken, mit Ausnahme der Bank von Frankreich, >krc Ztuörate beträchtlich erhöhten. Hierdurch wurden die ösirrreichilch- ungattschän Rratenverküns« gehtndert und da« Agio sttea letztere- auch au« dem Grund«, weil die östtttelchisch-ungarischen Paviere an den betmtschrn Börsen höher notirten, al« lm Auslande, wa« die Arbitrage zur Rücksendung der Ssterreichisch-ungarischen Papiere ver anlaßt«, schließlich deshalv, weil Oesterreich-Ungarn viel Gold ge kauft und eincassitt Hütte. Di« Anklage erscheine daher kint'ällig, daß die Regierungen bei Durchführung der Valuiagesetze eine Ver- säiiniiiiß begangen hätten. Die Goldankäufe zu Zwecken der Valuta- Regulirung waren aber nnerläßlich, und die Voraussicht, daß in Folg« der Goldkäuf« der Wechsele»»«» steige» wird, zeigte sich darin, daß ds« Relation nach Oben abgerundet wulde. Auch verdienten di« Negierungen keinen Vorwurf wegen der bl«der nicht erfolgten Negelnna der Sllbeefrag«, denn die nachträglichen Ereignisse in Amerika und Indien rcchtsertigten die Vorsicht, init welcher die Regierung»» diese Fragen damals in Schwebe ließen. Ungerecht seien auch die Klagen über die Dis- conto-Politik. Dt« Vesterretchisch-Unqarische Bank balle keinen Grund gehabt, dir Zinsrate zu erhöhen, da die Berkrdksmtttei in normalen Grenzen ttrrulirtt», tzaö Geld aber zum Herdsttrrmin nicht »ntrrbuuden werden durste. Dt« Bank konut« nicht« ibun. al« vom Goldschätze dem Markte mehrere Millionen zur Verfügung z» stellen, was auch geschehen sei. Der Artikel schließ« mit der Ueberzriiqung, das, der verdältiiitzmäßig gering« Thril de« Valuta-Anirdens. der noch nicht emilltrt ist, bald plactrt sei» werde. Io daß das zu« Valuta-Reguliruag nothwendigr Goldquantum bald zusammen sein wrrdr' Man könne der Zukunft mit vollem Ver-
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