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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931211020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893121102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893121102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-11
- Monat1893-12
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887V Vollrsmrthl'chastlichcs. «s, W» dkft» Dhefl bestftmnke» SttGimgt» ff>d za richte» a» dt» verantwortlichen Redactenr drffrlbeu r. G. Lane i» Latpztg. — Svrechzeit: „r von kO—u llbr Vor«. «» von 4-« vir Nach». Fernsprechmeldunge«« * kätttz«», 11. December. Der „Timer" wird au» PHila dt! v di a gemeldet, die demokratischen Mitglieder de» Finanz» antschusses beanlragen statt de» im Enlivursc der Torisresorin jür Zinn io Platten vorgeschlagenen WcrtdzolleS von 40 Proc. einen GewichtSzoU vo» 1,2 c ver Pfund und »war vom 1. Oktober 1884 ab. Die Zölle für Label, Tauwerk und Wein sollen aus 20 Proc. erhöbt werden, die sür Saitendarn, und gespulte Seide sollen 80 Proc., sür Knöpf» und Perlen 40 Proc. vom Werthe betragen. Entziehung nnd Verunreinigung -es Wassers Fabriken. durch er. Mit dem Betriebe der Zuckerfabriken im September erscheinen auch wieder die Klagen über Wasserentziedung und Wasserverunrei- nigung; in verschiedenen Wirlhschaslen nimmt das Pich di« Tränke nicht mehr, da» Wasser verbreitet in Folge der Einlührung der Ab wässer «inen abscheulichen durchdringenden Geruch, der sich in diesem und vorigem Jahre in Folge de» niedrige» Wasserst»udes weitaus sttblbarer all sonst machte oder noch machen wird. Die Wohnungen und ArbeitSriume in den am Wasser gelegenen Gebäuden werden buchstäblich vcrvestet; di» Fische sterbe» und schwimmen zu Tausenden auf der Oberfläche. Nimmt man einen der ermatteten bez«. halb- todte» Fische au» dem verunreinigten Wasser heraus und bringt ihn t» andere», klar«» Wasser, so ist er säst sofort wieder muater. Es ist da» «in Beweis dafür, daß da» grob« oft beobachtete Fijchsterben auf keine Seuche zurückgesührt werden kan». Auber dem durchdringenden Geruch setzt sich nach dein i» Leipzig erscheinenden Fachblott sür da« Mühlengewerb», „Deutscher Müller", ein weibgrauer, zäher uud klebriger Schlamm an die Wasserräder, Wasserbetten und alle Tbrile, die in das Wasser ragen, der eine Reparatur derselben während des Geschäst-betri-bes der Fabriken nicht nur ekelhast, sondern auch lebensgesädrlich macht und nach dem Urthell Sachverständiger die betreffenden Tbeile der raschen Fäulnis,, also vorzeitiger Abnutzung entgegensilhrt. Die davon betroffenen Anlieger, seien e« nun Wusser- triedwerksbesitzer, Anlieger, Loiidwlrthc oder Wohnungsinhader, wehren sich natürlich gegen die Verpestung der Wasserlause. Lust und Arbeit»- oder WohnrSunie bei der zuständigen Ainlshoupt- inannschast oder sonstigen Vorgesetzten Behörde; hat dies nicht« ge- sruchtet, so wenden st, sich an die nächst höhere Instanz. Line solche Eingabe oder vielmehr Beschwerde ist nicht als gegen Jemand insbesondere gerichtet anzusehen, sonder» al» «in Nothschrei der durch Gestank oder Wajser- verunreiniaung gequälten und geschädigte» Bewohner an den Flußusern. T.esc Beschwerde» finden nicht sofort Gehör, da erst eine gründliche behördliche Erhebung «ingelcitet werden mub, die einen gröberen Zeitraum umsaßt. Einige Beispiele, die der „Teulsche Müller" in mehreren Nummer» aufsiihrt, mögen hier folgen. Im deutschen Reiche giebt e» wohl keinen Kreis, der so viel» Zuckersabriken besitzt, wie der Kiew LscherSlebe», wo sich säst in jedem gröberen Torfe «ine befindet. In Len kleinen Bachen, mit Ausnahme der Bode, ist im herbst und Winter da« Wasser stark verunreinigi und übelriechend. Die Wasser- trtebwerkSbesitzer in diesen^ Kreise haben eS gezeigt, dag sie sich die Berunreinigung des Wasser« nicht gefalle» zu lassen brauchen; v cle Proteste sind in dieser Angelegenheit siegend geführt worben. Die Fabrik BaderSIebe» hat sich mit ö Müdienbcsitzern abgcsunden, die Fabrik Dedeleben mit einem, die zu Eileiisledi mit zwei; die Fabrik Adelstedt hat daS Wasterrecht von dem Besitzer sür >2<tOO .X gekauft. — Seit reichlich vier Jahre» ist auch bei Anderbeck ern grobes Kaliwerk entstanden: während der Zeit de- AbleufcnS wurden grobe Mengen Wasser aiwgepnmpt, das andert Wasser ver- nnreinigt und da« reine iheilweise in Le» Kessel» verbraucht. Es kam zu einem Proceste, der über drei Jahre Lauerte. Ein Mnhlenbrsiyer klagte auf Grund folgender Puncte: 1) wegen Berunreinigung, 2> Wasterentziehnng, 3) Betriebsstörung und 4) wegen Unierwusser- setzung. Obgleich der Vorsitzende der Gewerkschaft selbst Recht-- gelehrter ist, so hat der belr. Mühlenbesitzer in Huyneinstedi doch den Proceb grivonnen nnd erkält jährlich eine entsprechende Ln»»»«. ES klagen aegen da» Kaliwerk zur Zeit noch 4 Wassertriebwerk«. besitzet — Im Winier 1880 8l klagten die Wusserlciebwerksb-sitzer und Genosfen in Zöckeritz bei Bitterseld gegen die Zmkersadrik Delitzsch wegen Verunreinigung de« Baches durch die Adwäiser ge nannter Fabiik. Di se wurde vom Landgericht Halle nnd Ober- landeSgericht Naumburg in die Prvceßkosleu und znm Schadenerlutz verurldeilt und zu 5000 St Strafe sür >edk weitere Berunreinigung des LoberbacheS durch Abwässer. Die Zuckerfabrik Tclitzich ist, weil sie nur einmal Abwässer in den Bach ahgesührl hat, wiederum zur Zahlung von 5000.nl Strafe und der Ploceßkuslen vernrtheilt worden. Da« letzte Wort wird demnächst da» Reichsgericht in Leipzig sprechen. — Bei Grohosterdauien in der Provinz Sachjrn hat der Wassertrieb- werksbesitzer 18 Jahre hindurch gegen eine oberhalb belegen» Zucker fabrik erst Beschwerden und dann Klagen geführt und schlieblich zu einem Vergleich gezwungen; hülle den die Fabrik nicht angenommen, >o würden sür ste recht empsindliche Folge» zu verzeichnen gewesen fein. — Tic in den Siebziger Jahre» erbaute Zuckerfabrik i» Nörten lieb lbr gesammte« Absallwaffer in die Leine lausen; hiergegen de- schwerte sich der Filchereipächler wegen Schädigung der Fischerei, zugleich auch der Beützer der Lelnemuhle beiNvilheim als Fischerei berechtigter und auch wegen grober Verunreinigung de« Wüster«, weil da« Vieh von ihm nicht« mehr sausen wollte. Beide Be schwerden wurden beim LandralhSamte in Norldeim geführt und mit Ersolg; die Abwässer mußten in »ine,» groben Basfin geklärt werden, und zwar mubte der Behälter so grob sei», daß schlieblich fast kein Abfluß da war. Die Zuckerfabrik in North,»,, wurde später gebaut; da« Abslußwa,scr lies in die Rhume. Auch hier beschwerten sich die Müller und Fischerciöerech. tiateu mit Erfolg; r« ging dieser Zuckersabril wie der in Nörten. — Die chemische Fabrik in Geller-Haujen bei Wildlingen wurde vor Kurzem mit ISO 4l bestraft, weil sie mit Theer gemilchte« Wasser in ein öffentliches Wasser Hai lausen lasse». — Diese dem „Deullchen Müller" entnommene» Beispiele solle» keineswegs z» Processen reizen, sondern beweisen, das> Fabriken die Pflicht haben, ihre Abwasser zu reinigen, eh» sre in den Bach, Kanal oder Fluh lausen. Es kommt bei Führung von solchen Processen besonder- daraus an. eine» tüchtigen Anwalt z» besitzen, der ichon solche Proceste führte, ferner eine» gewlstendaslen Ebemiker nnd einen erfahrenen Sachverständige» sür Wastcriechlssache». Dt» Wasserproden sind von einem Zeugen aus dem verunreinigte» Lauf z» entnehmen oder von d«m Sachverständigen selbst Bei nahe aneinander liegenden Wassertriebwerken ist darauf zu achten, vb das unreine Wasser marin ist lwarme« ist leichter als kalte«) und ob e« reget- mäßig zugetührt wird; ferner ob das Wasser »och tauglich z» wirthlchasllichen Zwecken ist. Der Proceb mub Io eingerichtet werdru, da«, die ersorderlichr Vew,i«aus»ah,i>e im nächsten Jahre erfolgen kann, d h. wo «rsahrungSmabiq di» Verunreinigung im Schwung« ist. Früher wurde eine inangelhaste Klage zurückgegeben und muhte bester sudstanluri werben. — Das ist durch untere neue Gerichtsordnung anders geworden. Jede Klage mich lachkundig aageftrttgt s«tn: ta Ermangelung dessen wird sie koslrnpstichlig ab- gewiesen. Eine Klag« gegen eine Zuckerfabrik wegen Lernnreinsgung de» Master« eine« Flusse« wird klipp und klar nach Klageantrag ge wonnen, wenn die Klage sachkundig anqeftrtigt wird Eine Analrst» de« Fluhwasterl vor und hlnler der Fabrik und der Abwasser kostet SO^l, wenn man vor dir richtige Schmiede gehl, sonst 300—500 Künstlicher Granit. * In steinarmen Gegenden ist man Ichon seit langer Zeit bemüht, den oft schwer z» beschaffenden nnd verhälinchmabig theuere» Natur- stein durch de» Kunststein zu ersetzen; nian erfand deshalb zunächst den Ermentglch, den Hydrosattdstein rc. Gegenwärtig dal man auch de» Granit nachgeodmt; dieler Stein wird >a brlunnilich >m Hoch- lind Ties-Bau sedr viel gebraucht und ist bei gewissen Ausführungen ganz unentdeüriich Er gilt nicht allein als rin feiler, sonder» auch al« ein fchwer zu bearbeitender nnd deSbald lheurer Stein, namentlich in hiesiger Gegend, und man ist da der genöthigi, möglichst sparsam ml! ihm zu versodren Zumeist wirb er nur bei Grund- und Sockel arbeiten oder Slrab'ndaulen verwandt, letne Anivendnng In gröberer Menge verbleiet sich au« obigen Gründen, obgleich sie oft recht wünschenswert!! ist, da ein guter ivtiierungsdes'ändiger und fester Baustein seinen Lauernde» Welch besitzt. Es in»b deSbald mit Freud« begrubt werde», dak «ö einer hiesigen angelevenen Fabrik gelungen ist, eine» Ersatz sur de» natürlichen G>a»,t zu schassen. Di» Firma Max Friedrich L Eo in Plagwitz - Leipzig, Zjchocherlch» Straß« Nr. 34, beschäftig» sich schon seit längerer Zeit mit der Anfertigung eine« künstlichen Granit», und wir können bezeugen. dab dieselbe dem uatürlicheo ganz ähnlich sieht, auch annähernd dessen Festigkeit hat. Diese« Kniistproduct ist in der Hauptsache au« de» in den Bergwerken als AusbereitungS-Rückstand gewonnenen Steinen, den sogen. Natur- nroupeii, und hierfür aut geeigneten Eement zusaininengeietzt. kluter Beimischung von Wasser werden beide Materialien gut gereinigt und alsdann in die Formen der Preßmalchine geschüttet, woselbst sie einem sehr hohen Drucke unterworfen werde». Nachdem sie einig« Zeit der Lust ausgejetzt worden sind, ist ihre Festigkeit eine so arone geworden, dab sie direct verwendet werden tön»«». Dieser Kunst- stein wnrde vo» obengenannter Firma unter der Bezeichnung „Granitto" in den Handel gebrach! nnd eignet sich nicht allein zur Herstellung von Pflastersteinen, FußboLenplalten, Schwellen, Quader, Schleuß»», steine rc., sondern auch zu feineren Gegenständen, al« Säulen, Thür- und Fensler-Einiossungen, Grabsteine rc. Auch Trottoirpiatten in 2,25 m Länge, 0.6 m Bretle, 10—15 cm Stärke werden davon ge fertigt und können hier sofort, ohne künstlichen Untergrund, zur Verlegung kommen. Die Farbe diese« neuen Granit« gleicht dem de« natürlichen voll- ständig, doch ist es möglich, Lurch Farbenziisatz ihn« auch eine bestimmte andere Färbung zu geben. Seine Außenseite» sind raub, welche Etgen- srhast beiondei« bei Fußbvdenpialten von Bedeutung ist, er lässt sich «der mich nachträglich beardriien, wallen,schleise», wie der natürlich«Granit Nicht unerwähnt möge »och bleiben, dab seine Masse gleichmäßig in den einzelnen Stücke» durchgeht, also der Kern nicht ander» als die Schale beschosst» ist. wa« ja bei allen Guborbeiten einen großen Werth hat Dir anaestellten Prüfungen haben ergebe», dab der künstliche Granit an Schärfe dem nalürlicheii Granit nicht nachstehl und dah sein Prei« um etwa zwei Drittel geringer al« dieser ist. Es lädt sich daher Voraussagen, dah er eine iniiner gröbere Ver breitung finde» wird, besonder« >» un'erer an nalürlicheii Bausteine» armen Gegend. Die Firma Max Friedrich L Eo hat mit der Erfindung diese« künstlichen Granit- jedenfalls einen glücklichen Wurf geihan und eS wird ihr an Absatz Liese« vortrefflichen BaumaterlatS nicht fehlen. L. H. Müller, Reichenbach, vogll. Bäuniwolltnwaarkll- und He«tzensatzrtt. Scparatabdruck au« dem Prochtwerke: „Die Groß»Industrie des Königreichs Sachsen in Wort uud Bild", Eckert L Pstug, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) Wenig sächsische Städte hoben von dem industrielle» Aufschwung, den die fechziger oder siebziger Jahre mit sich brachten, so große» Voctheil gezogen, wie Neichendach. Im Beginne diejer Blütheperiodr, die bekanntlich den Grund legte zu der heutige» Bedeutung Sachsen« al« moderner Industriestaat, zahlte Reichendach etwa üOOO Ein wohner. Heute hol sich dicse BevölkcrnngSziffer nahezu versünssacht, und da« einst unbedeutende Gebirgsslädichen ist zu einem blühenden Fnbrikort geworden, in Lein vor allein di« Textilindustrie selten Fuß gefasst Hatz Zu ,r»en Firmen, die im Anfänge dieser industriellen Blüthe- Periode entstauben, durch ihre GeioerdSlhäligkeit das Wachtthum der Stadt mit herbeisührten lind heute noch die Bedeutung derselben iiiit aufrecht erhalle», gehört auch die Firma L. H. Müller, die 186.8 in» Leben aeruse» wurde. Ihr Begründer ist Herr Carl Heinrich Müller, der noch jetzt als Besitzer und Leiter dem Haust vorsteht. Mit sehr geringen Mitteln und lediglich mit Handbetrieb kleinsten Umiangk« beginnend, beschäftigte sich anfangs dir Firma C. H. Müller mit der Fabrikation von Herren, und Damen - Eachenez. jowie Tüchern au« Baumwolle, Wolle und Seide. Mit der Zeit verloren diese Artikel leboch bedeutend an Eonsunifäyigkeit, die Nachfrage danach war zuletzt so gering, daß im Jahre 1882 endlich cin Wechsel des Fabrikates sich nölhig machte. So trat denn von 1883 an eine vollständige Umwandlung de« Betriebe« eia; es wurde eine eigene mechanische Weberei mit Lampfbetriev eingerichtet und die Firma legte sich vo» da ab aus die Herstellung baumwollener Hemden- flanelle, fertiger Heinden und baiiniwollener Lchloidecke», wozu als Roh. iiialerlLl rohe und gefärbte Buumwolle Verwendung findet. Ein Jahrzrhul später — 1882 — wurde» die vorhandene» Anlagen auch noch durch ein« Appretureinrichtung vergrößert. Die Vorzug- lichen Rauh» und Appreliikniaschinen derfelden, welche »ach eigener Erfahrung und nach neuesten Systemen speciell für di« Artikel der Firma coiislruirt wurde» sind, ermöglichen es, selbst mit den feinste» und dissirilsten englijchcn Fabrikate» dieser Branche erfolg reich in Eoncurrenz zu treten. Dieter Umstand und die ganze Fabrikationsmethode verbürgen zugleich ein« fernere günstige Ein- wickeiung de» Absätze« dieser Probncte, vor allem init Rücklicht auf den Export. Der letztere ist übrige»« schon jetzt ziemlich bedenteud nnd erstreckt sich durch Vermittelung vo» Exporteure» aus Süd amerika, Afrika, Ostindien und Australien. Hauptahsatzgehiet ist dabei aber immer nach wie vor Deutschland. Die Firma C. H. Maller arbeitet, wie schon bemerkt, mit Dcimpf- krast und beschäftigt in der Weberei nnd Appreluranstalt ca. 60 Personen; außeidem sind noch 150—200 Frauen »nd Mädchen außer dem Hause i» der Hemdeiiconsectio» sür ste thätig. BeionderS her vorzuheben ist hierbei noch die Fürsorge, di« dt» Firma ihre» Arbeitern widmet. Jedes einzelne Glied derselbe» gehört nicht nur der allgemeinen Favrikarbeitercafsc in Reichenbach »nd der Lasse der sachsilchen TexlllbernsSgenvisenschast a», sondern ist auch noch bei der Schweizerischen Uttjallvrrstchcruug in Winterthur gegen Betneblunjalle versichert. Vermischtes. Leivlig» 11. December. Deutsche Reichsbank. In der ersten Woche de« De cember Hoden, wie mit Bestimmtheit erwartet werde» konnte, wieder namhafte Rückflüsse von Baarmittein ia die Sassen de« Institut«, und zwar in höherem Maße slaltgesunden al« in der correspondirenden Woche de« Borladre«. Während die Wechsel bestände eine Verinindernng ui» 2) 385 000 .äl j >892 20 746000 ^l) »nähren Huben, sind gleichzeitig die Lomdarddeslätlde um 3 098 000.8! j>882 2I4NIOO .«> zurückgegange». Der Metalldestoad ist weiterhin um 2 320 000 >4 gewachsen, während in der erste» Deceiiidenvoche de« Vorjahre» sich derselbe um 5 467 000 reducirt hatte. Dir Effecten erhöhten sich um 221 000 .< dagegen sind die sonstigen Active» um 5 886 00t) .8! zurückgegangen Der Betrag der in Umlaus befindlichen Noten dal um 10 788000 Mark (1882 12 688 000 .8l) abgenomme» und gleichzeitig verringerren sich die Giroverbindlichkciten um 24 615 000 .äl (1882 10 868 000.«). Die sleuersreie Nolenreserve hat sich von 192.93 Millionen Mark am 30. November cr. aus 204,84 Millionen Mark gehoben und überichrerlet solch« am 7. December de« Borjadrr« mit 8, <8 Millionen Mark. Der Metallbesland beträgt augenblicklich 829 238 000 gegen 866 >42 000 am 7. December de« Boriabre«. *— Teulsche ReichSboak. Am L. Januar 1894 wird in Deutsch.Krone eine von der Reichsbankdauptsielle in Posen ab hängige Reichsbanknebenslelle eröffnet werden. Di« ReichSdantz anjtallen lausen oder ziehen daher auch Wechsel ans Deulsch-Krone ein, loser» sie nach dem 2. Januar >884 sällig werden. *— Ereditirung der Brausteuer. Man schreibt an«: Bo» einer Erhöhung der vraufteuer ist bi» fetzt znm gwecke der Beschaffung der Mittel zur Deckung der Mehrausgaben für die Armee Abstand genommen worden, nichtsdestoweniger werden aber selbst die Bierbrauer nicht glaube», daß damit di« Höh« der Br>u- fteuer sür alle Zeiten scsigelegt sei. Do« Bier ist allerdings «in Nahrnngsmitiel und dürste al« solche« dem kleinen Manne nicht vertdenert werden, und daß für sehr viele Brauereien die Erhöhung, der Biansleiier verdänanißvoll werden könnte, ist selbstversiandirech Indesten wnrde diese Gcsadr erdeblich gemindert, wenu de» Brauereien die «ine gewisse Summe jährlich zahlen, die Steuer auf 6 Monate credillrt würde. Die Zölle, die Zucker-, Branntwein-, Tabak> und Salzsteurr werde» u»ter aewiffen Voran« etznngen cr» ditin, warum nicht auch die Broufteuer? Die Zeiten, wo der Brauer sein Bier sofort bezahlt erhielt, sind längst var- nder Rach der langen Lagerzeit, dir sür aut» Biere erfordrr- lich ist, muß der Brauer bei der jetzigen Eoneurrenj ost Iadr uns Tag warten, ehr idm sein Bier bezahlt wird, und wen» er auch srinerleiis sür Malz und Hopse» Kredit genießt, so muß er doch di» Steuer daar »»«legen Eine Brauerei aber, di» z. B 10000 Lie*er jährlich bezahlt, würde bei halbjähriger Ereditirung die 5000 ^1, welch» sie nicht sofort zu bezahlen braucht», ei», auch zweimal wieder in Bier umietzen könne» unä dadurch einen Vortheii erringen, der den Nachlbe>> der Steuererhödnng zum großen Tdeil auldobe. Tie gleichzeilige Bewilligung eine« srchsmvnatlichkii Steuer, credit« würde also die BraustenererhSduua gewiß etwa« „schwach Hafter" machen und in dem Bewußtsein, daß über kurz oder lang eine solch« SrhShung -och onau-bleibllch ist, dir Opposition dagegen ichrr vermindern. Lx. Butter. Sin in alle» Kreisen consumlrler Bedarfsartikel ist die Butter. Unter den menschlichen RahrnimSmitteln steht dt« Butter hinsichtlich de« Berbrauch« mit obenan. Daran» erklär« sich der schwunghaft« Handel tu diesem Artikel. Während früher di« Butter-Productloa fast nur im Kleine» betrieben wurde, ist jetzt in den großen Molkereibetrieben ein besonderer Industriezweig ent standen. BeionderS stark wird dieser in Lchl««n»g-Holslein, Bayer» und Hessen betrieben, auch in Hannover, Mecklenburg und vielen anderen Plätze» ist di« Buttrrsabrikatloa im Großen zu Haus«. Ei» Haupttheil de» Bedarf» wird ietzt durch di» Molkereien gedeckt, da die Landwirthschaft sich «heilweift mehr ans den bloßen Milchverkanf, al« aus« „Buttern" beschränkt. Haup«handel«plätze sür Butter sind unter Anderem Berlin und Hamburg. Im Uebrigen wird der Artikel fast i» allen größeren Städten «n Uro» gehandelt, e» fehlt also nicht an Eoncurrenz, ja «» scheint fast, al» wenn zu viel Grossisten da wäre». Butter ist aber nicht aur «ia deimischer Bedarsrartikel, sondern sie wird auch t» großen Mengen exporstr», B. nach England »nd Dänemark. Importin wird der Artikel jetzt nur wenig, höchsten» in der Zeit, wenn inländisch« Lutter sehr tdeuer ist. einmal wegen der reichlichen Production in Deutschland elbst, dann aber lohnt sich der Import de« hohe» Zollet wegrn nicht. Al« BezugSplätz« kämen für den Import Böhme» und Galizien in Frage, jedoch werden vo» do« nur minder» iverlhigr Qualitäten geliefert. Der Naturbutter ist t» der Margarine ein empfindlicher Loucnrrent erwachsen. Mar- garine, schlechthin Kunstbuttrr genannt, wird «»«rntlich vtel von den weniger demittelte» GesellschastSrlaffen verbraucht. Dieselbe wird geschmolzen and arsalzr» tn den Handel gebracht. Ihre Hanptsabrikalion befindet sich am Rheia, Nürnberg und Holland, kleinere Fabriken giebt «S noch an verschiedenen anderen Orten. Da jedoch der Geschmack von Margarine den der Natur- butter nicht vollkommen erreicht, so bleibt letzter« immer der wichtigere Theil vom Bultergeschäft. Meist wird jetzt Butter nach dem Gewicht, nmgesormt, verkauft. Dir Butter kommt in Kübeln oder Fässern ia den Handel und wird at< sogenannte Ab» slechbutter bezeichnet. Der Artikel Butter wird, der Natur der Sache nach, stark von Eonjuncturen beeinflußt. Deren Ursachen ind: Fulternolh, große Hitze n. s. w. Steigende Tendenz wird auch durch Zunahme de» Export- nach England im Herbst herbei- gelübrt. Dann kommt hinzu, daß die billige bayerisch« Butter, die hanvisäcküich zum Kochen benutzt wurde, von der Kunftdutter immer mehr verdrängt wird. Die eigentlich« „Saison" sür Butter ist Anfang Ostern bis End« August. Die gegenwärtige Geschäftslage in diese», Artikel auiaugeud, ist zu bemerken, daß große Vorrälde nicht am Markt sind; der Bedarf wird kaum gedeckt. Einkaufspreis« im Engrcjhandel sind: N8—>32 sür 50 lrU, während sich die VerkanfSpreift auf 129- 140 » per 50 dg stellen. Di« nächste Zeit dürste dem Vnttergeschäst eine merkliche Aendernng nicht bringen, doch sind bestimmt« BorauSsagen sür die Zukunft in dieser Hin- icht nicht gut möglich. ÜU. Eier. Al- ungemein wichtiges NahrungSmIttrt gelten die Eier, welche zu alle» Jahreszeiten mehr »der weniger stark con- umiri werden. Obgleich die Hühnerzucht aus heimischem Boden sehr gepflegt wird, macht sich zur Deckung de« Bedarf» die Liniuhr von außen iiothlvendig. Die Wichtigkeit diese« Nährmittel» hat e« zu einem hervorragenden HandelSoriikel gemacht. Für Deutschland gelten al« HaupthandelSplätze Berlin, Hamburg nnd säst all» andern frohen Städte. Der bereit- erwähnte Import von Eier» ist sehr lark. In großem Maßstabr wird die Hühnerzucht und damit dir Eier-Production betrieben: in Oeklerrrich-Ungar», besonder» Galizien, Rußland (Podolien und Wolbvuiea), Russisch Polen und Rumänien. Eier gehören zu den Artikeln, die ganz bedeuteudeu Eon nnctnren unterworfen sind. Al» Ursachen gelten vornehmlich eiliger Herbst, starker Winter, viel Schnee und große Kälte, aurd chlechter Sommer, besonder» viel Regen wirkt »ngünlltg ein und vertbenert di» Woare. Die tzauptlaiioa sür da» Eiergeswäst ist Mitte Februar für Ostern, nun von Ostern bi» Pfingsten für die Saiatzett, besonder» bei schönem Wetter, ungefähr bi» Mitte Juli. Dann ist da« Geschäft schleppend bis Oktober, wenn» bald kalt wird Charakteristisch sür da» Eiergelchäit ist, daß eigentliche Markt- läger nicht in Frage kommen, große Vvrrälh« verderben aur da» Geschäft; Eier inüssen immer schnell und frisch verkauft werden. Zur Heit ist der Consum, wegen Aukbören de» Eierlegen«, seiten« der Hühner, tn der Hauptsache aus die im Gommer conser- virten, sogenannten Kalkeier angewiesen. Die Berkous«prrift sür Eier iin EngcoSbandel stelle» sich gegenwärtig wie folgt: prima galizische 3,35 prima ungarisch» 3,45 ^1, russisch« und rumäniscvr bis zu 3,50 ^ pro Schock. Gebandeit werden dir importirten Eier in Kiste» zu 24 Schock gleich 1440 Stück. Daß di« vom Ausland« »ing,führten Eier gegen die aus delintschem Bode» erzeugte» ge- wöhnlich von geringerem Wohlgeschmäcke sind, erklärt sich einmal durch die nolhwendige lange Transportdauer, dann aber durch weniger gute« Futter, da« den dortigen Hühner» al» Nahrung dient Eier werden auch ziemlich stark erportirt, z. nach Eng land, Frankreich, Belgien, Schwei», »eist handelt «» sich ober am direclea Sxvort ab ProducttoaSplätz». Heber dir derzeitige Lage de» EiergeschäsleS läßt sich nur sagen, daß r< sich in dem üblichen Rahmen bewegt, dagegen dürfte die jetzt eingerrelene und vorau«kichtiich anhaltende Kälte dem Artikel »ine steigende Tendenz bringen. Bemerkt sei noch, daß di« Zufuhr von srisch gelegten, sogenannten Landeten, von Tag zu Tag qeringer wird «nd sich deren Preis merklich steigert. Die» machen sich übrigen» manch« Kieinhändler zu Nutze, indem sie gewöhulich« Kaßeier al» frtsch- gelegt« verlausen. ß Planru, 10. December. Der »ngrr« A»«schi,ß d«< Elftnbah« comitö» sür die Linie Weischlitz-Pirk-Hos hielt gestern Nach mittag im Theatrr-Resiourant hier «in« Sitzung znr Berathung der an di« Regierung und die Stäudeversammlung zu richtenden Petition ab. Landiagsabgeordneter Kellner au» Schönberg gab aus Grund de« Studium» der Lanbtaq»-Act«u «nd -Mitlheilungea Kenntniß über da» Schicksal der bisherig«» Bemühungen zur Erreichung dieser Bahnlinie. To« erste Geiuch ist in de« Jahren 1371/73 bei dem Land tage eingegangen, und zwar von der damaligen sichsisch-tdüringilchen Eiiendahugejellschast. Ta- Project kann deaiuoch bald da« silberne Jubiläum feiern. Im Landtage 1873/74 sagte Adg. vr. Hein tn der Debatte am 8. Mai 1874: „Diese Bah, wird aus alle Fälle gebaut, e« dreht sich nur darum, ob da« «in oder zwe Iadr« später geschieht." In den Landtag«mittheilungen ll. Band, Fol. 899 vom Jahre >889 90 heißt et: „Finanzminister v. Kün neritz antwortete der an ihn abgesondteu Deputation im vergangenen Jahr», daß der Zeitpunkt nahe derangekomme» sei, wo man der Befriedigung diese» Wunsche« näher treten werde." Im Ganzen ist da» Gesuch um Erbauung der Elsenbabo Pirk-Hos vom Landtage der Negierung vier Mal „zur Kenntiiißnodnie" überwiejen worden. Einer der in der Lomiissitzung anwesenden LandiagSabgeorduetea erklärte, Plauen, dessen Be Völkern»- jetzt nieyr al« bOllOO Seelen beträgt, Hab» nunmehr ern Recht, eine bessere Berücksichtigung seiner Verkehr« Verhältnisse zu verlangen. Man beschloß, nicht» unversucht zu lassen, um endlich zum Ziele z» komme». * Dresden. 10. December. Heute ist der gesammte Schiff fahrtlverkrhe eingestellt worden. *— vraueretstatisttk i« Känigreich Sachse» t« EtatSjahr 1892 93. Rach Anschretbnngen de» kaiserlich statt- slischen Amte» waren am Schluss« de» EtatSjahre» 18S2 93 im Königreich Lachsen ». tn de» Städten 228, d. aus dem Land« 528, zui-mmen 756 Brauereien oordanben. Im Betrieb waren 1) g« werbliche Brauereien a. fixirt« 238, d. aus vrauanzetg, steuernd« 493, zusammen 73l. 2) nicht gewerblich» —. Dem nach waren vo» 756 vorhandenen Brauereien 731 im Betrieb, 25 Brauereien ruhte der Betrieb. Bon diesen Brauereien baden vorwiegend gebraut 541 ober- und 190 Betrieb« untrrgädrige B,rr» Ln steuerpflichtigen Braustoffe» wurde» verwendet: 1 322 996 Ttr Getreide und 7370 Etr. Malziurrogate, zusammen > 830 366 Ltr Di» Menge de» gewonnenen Biere» betrug t 710 853 dl oder- nnd 2 476 475 dl unleraähe>g^, zuwmme« t 187 128 dl. Dt« Brutto- Einnadmr einschlietzlrch Deftctr («»«schließlich Restitutionen) betrng 2 668 418 .4, ab Lteurrveegütung sür ««»gesührte» Bier 4? bleiben 2 668 37t ^4 Ferner trew» hinzu: l1eb»rgn»g«abq,b» lf083 354 Einganglzoll 980 507 ^4 Dt« Gelammter»nahm« vom Bier betrug demnach netto 4 7S2 232 -«- Dt« Fsckrndarser Papteefabrik, >rtk»»-G»s«Il schas», vormal» Drache ch U». tn Fockendorf ha» »nnmetzr ihr Gruadeopital ans 982 000 festgesetzt and daflelb« st> 982 Stück aus den gndaber lautend» (gleichberechtigte) Aktien z» je >000 »erlegt, wr«halb dl« Bezeichnmig „BorzugS-Rctien" tn Znknnft weg- soll.« wirb. An Stell« de» bilherigea GesellschaftSoerlrag« üdertzanp» «in neue« „reoidiNe« Statut" »ngeu»»«en »nd schloffen worden, daß dt« Fdewa künftig dio» ist äbrik. Lctiea-Geftllschaft" sinnt«» wird. Di» Firma de« W«, esitzer« komm« mithin io Wegfall. o«. Nutzt«, 10. December. Ia dem hiesigen Induslcl'be,fik tv eit einigen Wochen ein slotter G«Ichäft»gang dein theüweil, ehr schlechten Platz gemacht, so daß man in Fibrikcu zu Heber- tunden sein« Zuflucht nehmen muß. In Anbetracht unserer lheil. weis« recht armen Bevölkerung war ein flotter Geschält,gang sehr u wünschen. Am »otdioendigsten zu arbeite» haben die Cigarre» pitzen- und Psetsensabriken und die Porlemoniiaiesabrikation. M» kann sich auch vier der Ansicht nicht verschließen, daß nach lange, schlechter GeschäsKzeit wieder eine bessere Zeit kommt. Wünscheab werth wäre e» allenthalben. a». Sounederg, 10. December. Hier und tn der Umgegend war man immer noch der Ansicht, daß eine Bollbabn von hier bezw. Küpprl«dors-Gtockt>«im gebaut würde. Wie uns«,, unterrichteter Lette mitgetheilt wird, ist mil der königl. bayerische, Regierung und der herzogl meiningenschen Regierung ein Llaalt- vertrag dahingehend abgeschlossen worden, daß von Sonneberg dem Köppelsdors-Stockhetm eine Secundairbahn gebaut loird. Ti» Sonneberger Zeitung" meint, wenn man nicht mehr erzielen könne, müsse man auch mit Kleinen, ziisrieden sein. Nachdem der Verkehr nach Trapeznnt in Foly Onarautain« - Maßregeln bi« aus Weitere« eingestellt wurde können Sendungen dahin nur mit Umladung in Konsioiilinopel aas Dampfer der „Meffagerie» Maritime«" und „Poquet" expedin werden. Für die Dauer diese« combinirten Verkehrs wird zur taris- mäßigen Fracht noch «ia Zuschlag von 20 kr. Gold per 100 Icxf ge- rechnet werden. BtmetalltstischeAgitationrn. Di« „Frks.Ztg," schreibt: Wir über andere in hiesigen Vereinen gehaltene Vorträge, dal sich über die neulich im hiesigen Hochstist gehaltene Rebe de- Herrn Or. Ott» Arendt und die daran geknüpfte Discujsion die „Frks Zlg." ein Referat gebracht, vielleicht war damit dieser hoble» und crupellose» Dialectik zuviel Ehre angethaa. Darüber quittin setz ein Artikel der ,,B B -Z ", anscheinend von Herrn Or Arendt eldst, mit der Behauptung, die „Frks. Ztg." habe die „sedr be> ällige Ausnahme" seiner Bu-sllhrungea durch rinen „entstellenden Bericht" vergeblich zu verschleiern gesucht. Worin die Enisiellu», liegen soll, daraus läßt der Herr sich nicht weiter ein. Ter And:- heit aber entspricht keinesfalls, wa- sein Artikel über angebliche zeftändiiiffe de» Correserente», Herrn Hohenemser, behauM. >a jeder Hörer bestätigen kann, daß Herr Hohenemser den K- melallismus nicht „nur au- iheoreiischen Gründen", sondern gerade auch au« seinen praklischen Ersahrunae» bekämpft, uud daß er M: «utsernt etwa» wie „schwere Uebelstände" der Goldwälirung ja- gegeben, sondern nur ausgesührt hat, daß es übel wäre, wenn all, Nichtgoldländer zugleich zur Goldwährung übergehen wollten. Ja Uebrigen muß Herr Arendt in seinen Hoffnungen aus Zustimmung recht bescheiden geworden sein, wenn schon da« Eegebniß der hiesigen Dikcusliou ihn befriedigte. Thatsächlich Halle von alle» Rednern einzig Herr Hecht in Vertheidigung seiner „Thesen" sich den« Are»dt'ia>en Dlandpuncte angeschlossen, ohne ihn gan, zu theilen, während alle übrigen Redner, die Herren Pank- director Thvrwart, Franz Wirth, P. SiroSbnrger, Bergmann und Lälar Straus, iänimtlich Herrn Arendt dekampiten, zum Tdeil sedr wirksam, soweit die jedem Opponenten gewährten zehn Minuten die; zuliebe». Ein zweiter Artikel desselben Blattes giebt als »nbestreilliar zu, daß Deutschland nicht allein zur Doppelwährung übergeben bars, und behauptel, daran denke „kein vernünftiger Mensch"; wa» lagt hierzu Gras Kanitz, dessen geaentdeiligen Bonchläge noch vor Jahre;- rift unser« Bimelallisten selbst verbreitet haben? Ter Artist! bedutirt mit dem curiosen Lorschlag, eine internationale Vereinigung M Gunsten de» Bimelallisnius solle „gemeinsame Kainpizölle" fest- esen, um England zum Beitritt zu zwingen und jeden Austritt aus dem Bunde zu verhüten. Die Agitation muß weit herunter gekommen sein, wenn ihr« Phantasie sich bereit» bis zu solchen Hun- gripiunstra versteigt." Wa» kostet der Bau der Berliner Stadtbahn? Nach dem „Archiv sür Eisenbahnwesen" ist im vorigen Jahre die Scblnß- abrechnung über den Bau dieser zur Bewältigung des Personen verkehr» in der Reich-Hauptstadt geradezu unentbehrlichen Bahn zu Ende geführt; sie stellt sich auf 68 IW680,22 AiS Hauyt- ausgadeposten ist in dieser Summe der Betrag von rund 33,3 Pilll. Mark sür Grunderwerb enthalten. Für Herstellung der Bahn- viaduct« mußten rund l8,6 Mill.. sür den Bau der Badn- döse rund 7.9 Mlll. ousgewenbrt werden. Rund 2,4 Millionen Mark erforderte di« Beschaffung der Betriebsmittel. ES stehen jetzt ür den Stadtbohnverkehr 87 Locomotive» im Betrieb, von denen 7? doppelt, l» dreifach mit Personal besetzt sind Die Zahl der vorhandenen Personenwagen beträgt 320. davon 59 lk. Elaste und 261 III Elaste. Tie Anzahl der sür Aussübrung des Betriebe« rc. erforderlichen Kräfte belief sich im vorigen Jahre aus 36l Beamte. 2l7 Hils-kräste und 553 Arbeiter, zusammen N31 Mann, war also noch geringer al» im Jahre 1882, wo die Zadl NK4 erreich! wurde. Gegenwärtig verkehren aus den Ferngleise» täglich 182 Züge, auf den Dtabtgleisen wöchentlich 338 Züge und sonnläglich 376 Züge. *— Deutsche Capital, und Spar-Bank. In diele Firma ist laut Eintragung ia da« Ha»del«register die bisherige „Märkische Bank" umgewanbelt worden. Au» dem Vorstande der Gesellschaft ist vr. Bruno Mertelmeyer oiiSgeschieden; an seine Stelle ist Herr Leo Meurin, Director der Geielljchaft. getreten. Urder die Höh» de« Eopital« ist nicht« in der Pudticcilion enthalten. tz Ate«, 10. December. In Folge de» Froste- ist Treibeis, vor allen Dingen aber so arg fallende» Wasser aus der Elbe emaetreten, daß die Schifffahrt sehr behindert wird nnd ein völliger Schluß derselben unvermeidlich erscheint, wenn nicht nochmal» warme-Weiter einlreten sollt«. Die „Hasen- und Lagerhaur-Actien-Gesellschast" ist de-dalb gezwungen, Slnckgnt-Berladung sowohl von Hamburg nach h««r, als auch von hier nach Hamburg einzuslellen. tz Bet der Kölnischen Unfall-BersicherungS-Actikn- Gesellschestin Kölns. Rhein wurden im Monat Novemderer. 8 Todesfälle, 2 InvaliditätsiSlle und 46l Fälle mit vorüber gehender ErwerbSnnsäbigkeit zur Anmeldung gebracht. *— Hannoversche Baumwollspinnerei. Nach dem Ge- s»Sft«bericht sür >892 93 betrug der Umsatz 3 760001 ^4 (3 124 768 Mark im Vorjahr). Die Baumwollvorräthe haben einen Wcilb von 775178 Außenstände sind 558 877 ^4 vorhanden, denen 839 648 ^ Buchgtiudiger gegenüberftede». Die Unterbilanz, über deren Entsted»» und Wuch-r» bereit« berichtet wurde, beträgt 28 - 544 ,4l Jür Neuanschassungen wurden 66 063 .äl verausgabt, di» Fabrikanlagen sieden nach Adlchreibungen noch mit 3 73t 000 .8 (3 778 000) zu Buche. Der Vorstand bezeichnet die Autsicblen, mit welchen da« neue Geschäit»jadr begonnen, al« nicht unerireulich und glaubt aus «in besriebigende» Ergebniß sür das lausende Be- schäst«,al>r rechne» zu dürjea — wenn nicht wieder störende, un- oenöbnliche Ereignisse im Handel eintrelen oder eine plödüche Wendung zum Schlechteren in der Geiamiiitlage der Industrie die zur Zeit begründeten Erwartungen täuscht. F Im oberjchlesischen Hüttenbezirk« erwartet man mit Sehnsucht den Abschluß de» Handelsvertrag» mit Ruß- land, da man von der Wiedereröffnung des russischen Morste« »ine nachhaltige Wendung zum Besseren erhofft, weiche bie Ycr- längerung de» Eartel» «beusowenia gebrachl ha», »I« die Ausnahme b«< Gleiwitzer Walzwerk» von F. Huldschin-kt E Söhne in da? Earkel. Gegenwärtig überschreitet nach Angabe de« „Oderschi Anz " der Nettogrundprei» sür Walzeisen kaum 95 ck für die Tonuc, deträgt also 15 ^4 weniger al« dir Selbiikoften cZ Der Lentralverein der landwirtdichastlichen Ver ein« Tchiesten« Hot durch «in Rundschreiben die KrciSvcieine ausgesordert. ziffermäßig die Verluste durch Viehseuchen lest- »»stellen, um bei Revision der Seuchengeietze, sowie bei dem Ad- lchiussr von Zoll, und Handeitverlrägen dehns« Wahrung der land- wirktzschastlichen Intcreffen daraus hinznweisen, daß ein größerer Schutz drr deutschen Grenzen gegen die Einschleppung von Vieh seuche» aötbig sei. Drr Verein Ratibor giebt den GeianinitichaLe, i« Kretft wätreud de» Zeitraum» von ltiSl/93 bei >984 Er- kranknngn, aus 47 700 ^4 an, wovon allein 32628 ^4 ans di« fürstlich Lichnowsky'scheu Süier en«?allen. Daß die Seuche durch Einschleppung au« den Nachbarländern entstanden ist, wir» ftlbst von dem Ratiborer Vereine, der sich durch ftiae agrarischm Beschlüsse einen Rome, gemacht hat, nicht bedauptet, und daraus komm« r« doch in der Hauptsache an, wenn die Statistik grgea die HändelSnerträg« benutzt werden soll. T A»« vätzer«. 10. December Di« Münchner Handel«, »»d Gewertet«»»«! hat sich in» Allgemeinen gegen dt« An sicht», erklärt, di» der bäuerische Finanzminifter im Reichttag« au«, geivrochen däl. Wenn st« auch Wei» und Tabak al« geeignet« Steurrobjectr aarrkrnnt. so wendet sie sich doch besonder« argen hie do>, Nachsteuer »nd gegen di« Hemmung de» freien Verkehr;. Di« Stener ous Frachtbrief« »nd Quittungen wrrd, weil dadnrch »«»«»Nich der Kleruverkedr bei»stet wird, al« »»annehmbar ». Dios« Ansicht wird tzd»«D»tz t, de« GeschtstSkreift» W»ern« a«g»i d« baqerllch« s Aebe tn seinen Wien. g. Tonan-Dani ,K Fr Pr." , dai zu Beginn 1,7 Millioaea, Eart, Oerreichijch-n iirdmer des Dr beftedenden Ce Üriicueri-ng d Tie Venausc »erabgesrnten! s°N. — An« l dreüet, daß, , iai Anlllchen rrichiilyen Wei die Annahme '.liiluchen von caljprochen w Äcgealheit di> Lciaber Name Aagelegenheit lang darüber »»willig nich Kreuze gestatt- de»» auch, « Tinge heim. Oeste mr Folgendes iiunahmen d- Ter letzte Am uichner eine Einnahme ft I8K hatte d jisser von 4! nihmen de« 1 dürste Heuer serden, »nd snii, welche i »ii Koch-mau die defiailioen s, lassen sich Mchlüss« ai Tu erhöhte s :ned»«iSgabe Leeisicienl m t-j gltjche V dücke; wenn für die erste» gülden. Eia küddahn der' die Valuten ü iind Aclien di lusien verbun «eiche der V «dezn 500t. Nidrerlrägni Sniild der rr erjie Rate d- d-ste Verme genommen, einige Hunde nllsgaden au Wechselcoursi pluS der Hi Immerhin v welchem Am Linideiide ve geben. Hiei und den Er der Umstand Aionalen de behaupten oi diluuden. »- «ei Nmoiegeo d8 Jadressö lc»^»»ier S bietmaligen b^ahli werd- V eüien M- i ind 8 Pr p IO Pro« «cüeht sich jiriug der ö sei! sie sich roch Jahress eialrrle» we- Sp Hoihschild, schwebenden oou 500 M tieser Anleit «adere Hälft '— Den Jolen groß- reichischer jumeist auS K»be! nach «wa 4 Mill land. Woro klechnung a sollte, so h Uugarn dui Bedarf an s Zosaminenhc sedr kaglich Ankäufe in »- Wi, (Bjalystok) g deren wett besteht, in g »»«sibl'.ebliö Naichlnen, eich, Belgs scheinen ihi müssen al- gegen den eigenen La» an?, daß l möchte. ?. 6. Bukarest lammer ber wer Agrc Lorlaments mangels bo Zweck und dem im I- »irthscha ftdüriniß derzeit nick lleberwact»- tem Credit geholsen n «aigebracht t bl» Lei «-«schließt, inchen wü ideiiigt. ? > darie» und c U-llione Utiqkeit korschusien ->d ist dl 'edeugt, d inditguell kchtheile ! knien, imldwirld« fti. soier ftediliahig «rag. bi« pchgeslebe ?.0. l zlDecemb- de» l
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