erzählt ein Mann aus seinem schweren und gefahrvollen Leben als Walfänger in der Arktis und Antarktis. Er erzählt einfach. Es war ihm sicher lich nicht darum zu tun, ein literarisches Werk zu schaffen, als er die Harpune mit der Feder vertauschte. Was der Leser aber kn seder Zeile verspürt, ist die Echt heit des Geschilderten und die Sicherheit eines Mannes, der seinen Beruf bis in die letzten Einzelheiten kennt und meister haft auszuüben versteht. Bis auf den heu tigen Tag ist er der einzige ausgelernte Harpuneur in Deutschland. Durch seine langjährigen Fahrten nörd lich der Beringstraße und kn der Ant arktis ist Kapitän Kraul nicht allein Fach mann im Walfang, sondern auch aus dem Gebiete der Eisfahrt und der dazugehö rigen Wetterkunde. Es war daher kein Wunder, daß man ihn als Eislotsen für die „Deutsche Antarktische Expedition' mit 1I/8 „Schwabenland' wählte. Auch von dieser Forschungsreise zum antark tischen Kontinent erzählt Käpt'n Kraul,- aber sein Hauptthema ist der Walfang selbst, den er mit den kümmerlichsten tech nischen Einrichtungen kennenlernte, als die großen Anstrengungen noch mit reicher Beute aus dem unerschöpflich erscheinen den Walbestand belohnt wurden. Er be rührt auch das entscheidende Problem des modernen Walfangs, dem zwar bestaus gerüstete Schiffe zur Verfügung stehen, der aber mit den Schwierigkeiten zu kämpfen hat, die ihm der absinkende Wal bestand in den Weg legt. Denn Käpt'n Kraul ist nicht nur Jäger, sondern wie jeder echte Jäger auch Heger und Tier freund. Wie Humor- und liebevoll weiß er neben seinen Iagderlebnissen mit Walen und See-Elefanten vom Liebes- und Fa milienleben der Pinguine und anderen Tieren des Eismeeres zu erzählen! Vor 1936 gab es noch keinen deutschen Walfang. Der Verfasser arbeitete daher lange Jahre unter argentinischer und unter sowjetruffischcr Flagge. Gerade die Be richte aus der Zeit der ersten sowjet ruffischen Walfangflotte, an der Käpt'n Kraul als Fangleiter und gleichzeitig als Harpuneur vier Jahre lang teilnahm, sind besonders interessant und enden mit seiner fluchtartigen Ausreise aus Rußland. Als endlich, nach dem Umbruch, auch in Deutschland eine Walfangflotte errichtet wurde, — wofür er viele Jahre zuvor vergeblich geworben hatte — dient Kapi tän Kraul mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen nunmehr seinem Heimatland. Zwaustq Jahre Walfäuqcr unter araciiNmschcr, russischer und deutscher Flaqqc in der ^Arktis und Antarktis F. 3. Derdig HerlagSlnichlmndln»!; - Berlin Krunewald Mit 38 Abbildungen und einer Karte - Leinenband NM 6.80 Äas ständig steigende Interesse an dem Rohstoff „Walfett" und die Auf sehen erregenden Landeroberungen in der Antarktis mit der „Schwaben land" haben Kapitän Kraul auch in weiteren Kreisen bekannt gemacht. Die Rundfunk-Interviews dürften Millionen mitangehört haben, und viele von ihnen warten bereits auf das Erscheinen des Buches. In wenigen Wochen werden die deutschen Walfangflotten wieder ausfahren, legen Sie daher bitte sofort das Buch ins Schaufenster! Erscheinungstermin: 19. August 1939 <I Nr. 191 Freitag, den 18. August 1939 4361