Digitalisat eines restituierten Exemplars der SLUB Dresden. - Original unvollst.: S. 545-547 fehlen
Ausgabe
2. Aufl.
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
Einleitung und Grundlegung zu den Betrachtungen dieses Theiles, welche für das so genannte gemischte Leben eingerichtet sind, d. h. für jnes, das beschaulich und thätig zugleich ist, so wie die Schwestern Maria und Martha es sinnbilden und Christus unser Herr während Seines öffentlichen Wirkens es geübt hat
solche, wenn auch nicht ausdrücklich init Worten, doch durch ihren Widerwillen gegen die Beschäftigung der Beschaulichen, zu Christo dem Herrn sprächen: Sag' doch, daß sie mir helfe, heiß' sie doch aufstehen von Deinen Füßen und uns Hülfe lei sten. Auch das ist eine große Täuschung und ein Zeichen von geringer Uebung im Geiste: sie wollen Alle den nämlichen Weg führen, welchen sie selber gehen. Die Beschanlichen sind ja nicht müßig, sondern hinlänglich und wohl beschäftigt im Dienste des Herrn und zu Dessen großer Freude; auch bringen sie der Kirche und ihren Arbeitern keinen geringen Nutzen, indem sie zu den Arbeiten und Früchten der Werke jener die Gnade und den Segen von Gott, uuserm Herrn, erlangen. Ja der Herr selbst tritt als Anwalt der Beschaulichen auf, und wir werden in dieser Geschichte gleich sehen, wie Er Maria vertheidigt. Für mich kann es daher nur das Beste sein, wenn ich mich in die Arme meines himmlischen Vaters werfe, „Der Seine „Gnaden und Gaben einem Jeden austheilt, wie Er will*)" und es uns gut ist; wenn ich ferner in diesem Vertrauen jene der beiden Lebensweisen ergreife, welche Er mir zugewiesen; und dabei für jene danke, die Er Andern zugetheilt, und mich freue, daß diese groß sind und durch ihre Größe meiner Kleinheit aufhelfen, indem ich mittelst dieser Liebe die Gaben der Andern zu den meinigen mache. O Gott meines Herzens, ferne von mir seien diese Klagen! Für mich sei es genug, um nicht zu klagen, daß Du es gemacht hast, da ja Nichts, was von Dir kömmt, mir anders, als höchst nützlich sein kann. 8- 4. Andere Unvollkommenheiten des thätigen Lebens, welche der Herr rügt, um dasselbe zu verbessern. „Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, „Martha, du machst dir Sorge, und kümmerst dich um viele „Dinge**)." Mit dieser Antwort gab Christus Seine Liebe zu Martha kund, daher die Wiederholung ihres Namens: Martha, *) 1 Cor. 12, 12. **, Luc. 10, 41.