Delete Search...
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 15.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067800220-191607156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067800220-19160715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067800220-19160715
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und ...
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-15
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sitzung des Gcmcinderats zu Reichenbrand vom 7. Juli 1916. Öffentliche Sitzung. 1. Der Gemeindcrat nimmt Kenntnis von der Schenkung von 6000 Mark durch die Privatleute Carl Theodor Müller hier zur Errichtung einer „Carl Theodor und Minna Müller goldene Hochzeits-Stiftung." Es wird beschlossen, diese Stiftung dankend anzunehmen. L. Nichtöffentliche Sitzung. 2. Beschlußfassung in Reklamationssachen. Zwei Gc- nicindeeinkommenfteucr-Reklamationen finden Berücksichtigung, zwei dagegen werden abgcwiesen; über zwei wird Beschluß fassung ansgcsctzt. 3. In Armensachen wird von der Unterbringung eines hiesigen Einwohners in das Michel-Krankenhaus genehmigend Kenntnis genommen. ßZ ^ 4. wird ein Grundstück zu den Besitzwechselabgaben geschätzt. Rcichcnbraiid. Die am 7. und 8. Juli veranstaltete Haussammlung für die deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen ergab den ansehnlichen Betrag von 372 Mk. 42 Pf. Die Spender und Sammler dürfen des Dankes unserer armen Gefangenen versichert sein! Neustadt. Am 10. Juli dieses Jahres wurde Herrn Gemcindevorstand Geißler für seine Verdienste auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege im gegenwärtigen Kriege für Bezirk und Gemeinde durch Herrn Amtshauptman» Or. Fritsche im Beisein des Gemeinderatcs, des Vertreters des Gutsbezirks, sowie der Gemeindebeamten das von Sr. Majestät dem König verliehene Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege feierlichst überreicht. Neustadt. DiehiesigeHauslistensammlung„Volksspende für deutsche Kriegs- und Zivilgefangenc" hat einen Ertrag von 151 Mark Ui» Pfg. gebracht Den Gebern und Sammlern wird an dieser Stelle nochmals gedankt. Rabensteiu. Die Haussammlung am 7. und 8. Juli für die deutschen Zivil- und Kriegsgefangenen ergab den Betrag von 234 M. 80 Pf. Im Namen unserer bedauerns werten gefangene» Volksgenossen herzlichen Dank den Spendern und den Sammlern und Sammlerinnen! St. Rottluff. Die Einwohnerzahl hiesiger Gemeinde betrug am 1. Juni 1916: 1958 seinschl. 1 Saisonarbeiters- Im Juni wurden 8 Zuzüge und 11 Verzüge sowie 8 Geburten und 3 Sterbefälle gemeldet, sodag die sortgcschriebene Einwohnerzahl am 1. Juli ISIS I960 seinschl. 1 Saisonarbeiters betrug. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reicherrbrand. Am 4. Sonntag n. Trin., den 16. Juli, Dorm. 1/26 Uhr Predigt gottesdienst. Pfarrer Nein. Dienstag Abend 8 Uhr Iungfrauenverein. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde. Pfarrer Rein. Donnerstag Nachm. 2 Uhr Grohmütterchenverein, Abend 8 Uhr Nähabend. Amtswoche: Pfarrer Rein. ' Parochie Rabeuftekr Am 4. Sonntag n. Trin., den 16. Juli V28—Vs9 Uhr Christenlehre für Jünglinge. Hilfsgeistl. Herold. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Weidaucr. Evang. Iungfrauenverein: Verbandsfest in Limbach. Abfahrt Bahnhof Rabenstein 1". Abends 8 Uhr Evang. Iünglingsverein im Pfarrhause. Kinderhort für Kriegerkinder Mittwoch 4—6 Uhr für Knaben Donnerstag 4—6 Uhr für Mädchen. Donnerstag, den 20. Juli, 8 Uhr Kindergottesdienstvorbereitung. Pfarrer Weidauer. Freitag, 21. Juli, Ve9 Uhr Kriegsbetstunde mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Weidauer. Wochenamt vom 17. bis 23. Iuli: Pfarrer Weidauer. Achtung! Dienstag. 18. Iuli, 2 — 3 Uhr Mutterberatung in der Kirchschule. Sonntag, 16. Juli, nachm, hält der Limb ach-Burgstädter Verband der Evang. Iungfrauenvereine seine diesjährige^Sommertagung in Der Brauer von Gent. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit Fo tsetzu von Max Werner. ^ vck bt „Wir wollen hoffen, daß dies nicht geschieht, Bianca. Selbstverständlich bin ich auch aus mich bedacht, weil ich Dein erster Beschützer bin und es unverantwortlich wäre, wenn irgend welches Ungemach durch mich selbst heraufbeschworen würde — nein, dazu bin ich doch zu erfahren auf dieser Welt, die allerdings Klippen und Felsenriffe in Unzahl hat." Herr von Leuven hatte sich wieder in das grobe Fischer gewand gehüllt und stand schon unter der Türe zum Fort gehen bereit, als sein Blick nochmals auf seine Tochter Bianca fiel, die ihm unsagbar traurig nachblickte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat er noch einmal in das Zimmer zurück und zog Bianca an seine Brust. „Sei doch nicht so traurig, kleine Törin, Du erschwerst mir dadurch bloß das Leben." „Nur heute, nur jetzt gehe nicht wieder fort, lieber Vater, mir ist es, als sollte ich Dich nicht Wiedersehen — ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, ich zittere am ganzen Leibe." „Unsinn, Bianca, Deine fieberhaft erregte Phantasie spielt Dir nur einen schlechten Streich. Verbanne solche nutzlose Gedanken." „Ist cs wirklich nicht möglich, daß Du mir diese einzige Bitte, die ich auszusprechcn habe, erfüllen kannst?" Herr von Leuven schwankte — er wurde für den Augen blick unschlüssig, was er tun sollte, denn Bianca war sein einziges Kind, das Einzige auf der Welt, was ihm das Leben noch begehrenswert erscheinen ließ und für die er noch leben mußte, bis ein anderer Beschützer über sie wachte. Sie weinte an seiner Brust und diese Tränen waren es, die ihn erschütterten. Aber da er ihre Angst um ihn für über trieben, für grundlos hielt, so wollte er sich dadurch von seinem Vorhaben, das von wichtiger Bedeutung war, nicht abhalten lassen. Er würde ja nicht lange ausbleiben und bis dahin würde sie sich schon wieder getröstet haben. „Ich habe wirklich noch einen wichtigen Gang vor, Bianca, sei mein mutiges Töchterlein und laß Dich nicht gleich er schrecken. Ich werde bald wieder zurück sein und verspreche Dir dafür, daß ich in den nächsten Tagen nicht wieder fortgehen werde. Hoffentlich stellt sich der junge Herr van Duyck bis dahin auch wieder einmal ein, ich freue mich darauf, ihn wieder zu sprechen — der junge Mann gefällt mir — er ist so ganz anders, wie die meisten jungen Männer seines Alters. Ich meine, er unterscheidet sich vorteilhaft von diesen." Bianca machte keinen Versuch weiter, ihren Vater von dem beabsichtigten Ausgang zurückzuhalten und so entfernte sich Herr von Leuven. Sein Gang war gar nicht so sicher, feine Haltung nicht so aufrecht und stolz, als er über die Schwelle des Fischerhäuschens schritt und dann seinen Blick in der Umgebung forschend umherschweifen ließ, ob er auch von niemanden gesehen und beobachtet wurde. Er hatte ja Bianca versprochen, nicht unnötiger Weise die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenken und dieses Versprechen wollte er doch strenge halten. Die alte Brigitte, die nach der Entfernung des Herrn von Leuven wieder eintrat, fand Bianca heftig schluchzend und weinend, sodaß sie erschrak, denn soeben noch war Bianca in einer ganz anderen Gemütsverfassung gewesen. Was war vorgefallen in den wenigen Minuten — es konnte nur ein Zerwürfnis mit ihrem Vater die Ursache sein. „Um des Himmels willen, Bianca, was ist vorgefallen?" „Ach, Brigitte, ich fühle mich recht, recht unglücklich und werde allerhand böse Gedanken nicht wieder los." „Was sagt denn Herr von Leuven dazu?" „Das ist es ja gerade — mein Vater bereitet mir die Sorge — und dies trotz meiner Bitten, er, der mir niemals eine Bitte abgeschlagen hat. Ich wünschte, er solle heute das Haus nicht mehr verlassen, was er aber nun doch tat; ich kann mir garnicht denken, was er eigentlich vorhat." „Er muß doch eine zwingende Veranlassung dazu haben, denn Herr von Leuven tut nie etwas ohne Grund und ist in allen seinen Handlungen sehr überlegend." „Ihr wäret lange in unserem Hause, liebe Brigitte, und müßt daher mit mancherlei vertraut gewesen sein." „Ja man hat so manches gesehen und gehört, aber ich habe nie danach getrachtet, Dinge zu erfahren, die mich nichts angingen." „Das glaube ich schon, aber trotzdem wird doch manches zu Eurer Kenntnis gekommen sein. Habt Ihr nie etwas erfahren, aus welcher Ursache zwischen Herrn von Artevelde, dem Brauer von Gent, und meinen Vater eine Art Feind schaft zu bestehen scheint, eine Feindschaft, die an unserer jetzigen so bedrängten Lage mit schuld sein kann?" „Den Namen des Brauherrn hörte ich nie von Herrn von Leuven aussprechen; ich kann daher nicht einmal sagen, ob denn wirklich eine Feindschaft zwischen ihnen besteht." „Ich nehme cs aber doch an und glaube auch nicht fehlzugehen, daß der jetzige Fortgang meines Vaters damit zusammenhängt. Ich sagte ihm, daß der Brauherr über morgen nach Brügge reise, worauf mein Vater großes Interesse für diese Reise an den Tag legte, auch sofort einen ziemlich langen Brief schrieb, welchen er jetzt wahr scheinlich noch nach seinem Bestimmungsort trägt." „Kann Herr von Leuven nicht aus einer ganz harmlosen Veranlassung den Brief geschrieben haben?" „Wohl möglich — aber mich beschleicht eine so seltsame Ahnung, daß ich eben glaube, der Brief hängt mit irgend einer schlimmen Sache zusammen, die für meinen Vater verhängnisvoll werden kann. Er kam mir, wie er fortging, so ganz anders vor, wie sonst in seinem Wesen; auch der Abschied, den er von mir nahm, läßt mich darauf schließen, daß er noch etwas vorhat, was er vor mir zu verbergen sucht." „Das sind aber doch alles nur Vermutungen, liebe Bianca. Wir wollen jetzt von etwas anderem sprechen, damit die Zeit vergeht, bis Herr von Leuven zurückkehrt. Er steht es nicht gerne, wenn seine Tochter sich in trübseliger Stimmung befindet und hat mir, gleich wie er ankam, aufgetragen, dafür zu sorgen, daß solche nicht aufkommt. Er würde sicherlich un zufrieden mit mir sein, wenn ich seinem Wunsche nicht Nach kommen würde. Hoffentlich kommt auch der junge Herr von vorhin bald wieder einmal, dem es sicher besser gelingt, wie mir alten Frau, meinen Liebling aufzuheitern." „Er hat versprochen wiederzukommen und zwar morgen, wenn bis dahin mein Vater heil und unbelästigt znrückgekehrt ist, dann will ich mich noch einmal zufrieden geben und will auch nicht weiter mit dem Schicksal hadern, welches uns betroffen hat." „Recht so, liebe Bianca, nur den Mut nicht sinken lassen; die paar Stunden werden schon vergehen, wie oft bin ich alleine, wenn mein Mann sich auf dem Fischfang befindet, ich habe es garnicht erst gelernt, mich um ihn zu sorgen." 16. Kapitel. Nachdem Gerhard von Leuven das Fischerhäuschen ver lassen hatte, eilte er hastig durch mehrere der winkeligen Gassen und Gäßchen, an denen dieses Stadtviertel so reich war und verschwand endlich in einem schmalen und halb verfallenen Hause. Herr von Leuven schien seltsamerweise in diesem Hause nicht unbekannt zu sein, da er sich sofort zurecht fand. Er schritt die unter seinen Tritten knarrende Stiege hinauf, welche hier die Stelle einer Treppe versah, nahm dann seinen Weg durch einen dunklen Gang und klopfte endlich dreimal an eine Tür, die denselben abschloß. Es dauerte gar nicht lange, da war es zu vernehmen, daß von innen ein Riegel der Türe zurückgeschoben wurde, worauf sich dieselbe öffnete. Herr von Leuven trat in das Gemach, wo sich ein einzelner, älterer, aber nicht gerade vertrauenswürdig aussehender Mann befand, der den Eintretenden mit den Worten begrüßte: „Wie, Herr von Leuven, Ihr wagt Euch am Hellen, lichten Tag auf die Straße und hierher zu mir?" „Schützt mich denn dieses Gewand nicht bavor, erkannt zu werden? Ich glaube, mich erkennt darin so leicht kein Mensch in der guten Stadt Gent. „Wohl wahr, gnädiger Herr, das Gewand ist zu einer Verkleidung so übel gar nicht gewählt, aber gewagt bleibt es immer noch." „Schoellart, außer Euch kennt mich kaum jemand in diesem Viertel." „Herr Gerhard von Leuven ist eine gut bekannte Per sönlichkeit in Gent. Außerdem laufen jetzt mehr Späher durch alle Gaffen und Gäßchen der Stadt wie zu anderen Zeilen." „Ja, Gott sei es geklagt," knirschte Herr von Leuven und seine Augen blitzten vor Zorn. „Habt Ihr sonst nichts neues erfahren?" Der mit Schoellart Angesprochene, ein Mann in den fünfziger Jahren, der einst bessere Tage gesehen haben konnte, jetzt aber einen durchaus heruntergekommenen Eindruck machte, verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Lachen und blinzelte Herr» von Leuven seltsam mit den Augen an. „Ich verließ dieses Hans heute auch zum ersten Male wieder nach längerer Zeit, was ich da erfahren habe, ist nichts weiter von Belang, werdet Ihr möglicherweise auch schon wissen." Herr von Leuven schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Schoellart, ich weiß gar nichts, sagt mir alles, was Ihr erfahren habt." „Sie haben in der lieben und getreuen Stadt Gent einen neuen Rat gewählt —" „Seht, das ist schon eine wichtige Neuigkeit und nun fahrt fort." „Natürlich hat der neue Rat Jakob von Artcvelde an die Spitze gestellt. Da nun die anderen Räte alle nach seiner Pfeife tanzen, so ist der Brauer eigentlich unumschränkter Gebieter in Gent —" „Die Pest über eine solche Wirtschaft, aber ich will mich nicht ereifern." „Aber damit gibt sich der Brauer noch nicht zufrieden, auch Apern und andere Städte habe» dem Grafen Ludwig nacheinander den Gehorsam aufgekündigt und in Brügge hat sich eine große Partei gebildet, die dasselbe tun will —" „Ist es schon so weit?" „Sicher nicht weit davon!" „Und was dann?" „Dann ist ganz Flandern in der Hand des Brauers von Gent und er sicher am Ziele seiner ehrgeizigen Be strebungen." Fortsetzung folgt. Als besonders vorteilhaft Markenfrei empfehle: Weizengrieß Gerstenmehl Hafermehl Reismehl Graupen Gerstengrütze Hafergrütze Gerstenflocken Grüne Erbsen Maismehl Gemüse-Suppe. Aährhefe der Schloßbrauerei Chemnitz. Reinen Bienenhonig. Kunsthonig. Marmeladen. Pflaumenmischmus. Pflaumen, Aprikosen, Feigen, Ringapfel. Fleischextrakt. Rinder-Bouillon-Extrakt. Mernes, ton-schön. Piano w. verk. Anfragen unter ^ Lr. SO an die Geschäftsstelle des Wochenblattes. Halb-Etage zu vermieten Siegmar, Amalienstratzc 5, I. Eine Halb-Etage Siegmar, Wma-Albert-Str. IS. Schöne Halb-Etage zu vermieten Rabenstein, Limbacher Straße 39. Anstand. Herr oder Fräulein kann schönes Logis erhalten Siegmar, Friedrich-August-Str. 18. 3 Herren können Logis erhalt. Reichenbrand, Weststraße 8. Ein Herr oder Fräulein kann Logis erhalten - Siegmar, Hofer Str. 49, I mitte. Zwei Herren oder Mädchen können gutes Logis erhalten Siegmar, Arndtstr. 6, pt. l. Verloren von der Rosmarinstraße bis Luisenstrahe ein braunes Lederportemonnaie mit dem ganzen Verdienst einer armen Witwe. Bitte abzugeoen bei Nolubarät, Siegmar, Luisenstraße 12.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview