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Elbeblatt : 27.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666388122-185909270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666388122-18590927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666388122-18590927
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-27
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Elbeblatt : 27.09.1859
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so« Schamyl schlossen sich I8L4 dem Aufstande gegen die russische Herrschaft an und warfen sich bei dem siegreichen Vordringen der russischen Truppen unter Baron Rosen in die Bergfeste Himry.s Diese wurde den 18. Octbr. 1831 erstürmt, und utit Kast-Mol- lah fielen sämmtliche Vertheidiger bis aus den letz ten Mann. Schamyl, der schwer verwundet auf dem Kampfplatze lag, entging dem Tode auf wun derbar? Weise. Der Ruf der Heiligkeit, in welchem er bereits bei seinen Landsleuten stand, wurde durch diese' Rettung bedeutend erhöht, so daß er, als Hamsfad-Bei, der Nachfolger Kasi-Mollah'S, 1834 durch Meuchelmord fiel, einstimmig zum Haupte der Seele gewählt wurde. Er war jetzt beständig be müht, die verschiedenen und zersplitterten Bergvöl ker DagesthanS zu einigen und zu organifiren, und bildete mit Talent und Energie eine Art theokrati- scheu StaatSwesenS und sein Kriegssystem au». Schamyl'S erster Gegner war der russische General Grabbe, welcher den 22. August 1830 die Berg feste Achulgo, Schamyl'S damalige Residenz, nach verzweifelter Gegenwehr nahm. Schamyl entkam glücklich auf eine niemals von ihm aufgeklärte Weise und wußte diese abermalige Rettung zur Be festigung seiner Macht und Ausbreitung seiner Lehre zu beuutzcn. Er nahm seine Residenz in der Berg feste Dargo und vertheidigte sich hartnäckig, auch nachdem nach Ernennung des Fürsten Woronzow zum Statthalter im Kaukasus der Krieg eine ent schieden günstige Wendung für Rußland genommen hatte. Dargo wurde 184h genommen; 1ÄK stürzte -sich Schamyl mit seinen Schaaren auf die Kabarde, yahm Gerghebil und leitete persönlich dessen Ver- Iheidigung. Dieß war der Glanzpunkt seines Le bens — eine Thal von der größte» Kühnheit und lange dauernden Folgen. Dann zog er sich nach Selty zurück und entkam, hart bedrängt, 1848 glücklich in da» Gebirge. Dasselbe geschah 184S> al» die Feste Achulgo nach dreimaligem blutigen Sturme genommen wurde. Unermüdlich wirkte Schamyl fort, die Völker des Kaukasus zum Kriege gegen Rußland aufzustacheln, und 1850 stand er am Terek und Kuban wieder unter den Waffen. Die wichtigsten Kämpfe fanden aus der leSghischen Linie statt, an der Laba, wo Mohamed Emin, und in Daghestan, wo Schamyl selbst befehligte. Bis zum Jahre 185S stritt Schamyl mit mehr ober we niger Glück und nahm beim Ausbruch des orienta lischen Kriege» den Kampf mit erneuerter Kraft wieder auf. Die GzthlBiron auf -em Great Gasteru. London. »2. September. A« Smmwbend Nachmittag waren mehrere Telegramme von Pvrttand, hier angekommen, der „Great Lastern" sei daselbst «tngekaufen. Kein Wort mehr und keines weniger. A» Abevv verbreitete sich das Gerücht. eine Explosion an Bord habe da« schöne Schiff »heilweis« zerstört und SU »d. Sü Nevschrn -etödtet. Kein Mensch, wollte die Nachricht aläüttn. ckber leider bestätigte sie sich im Laufe des gestrigen Tage», wetea auch da« Unglück bei weitem nicht jene Höhe «reich» hsch Da« Schiff hat in seinen Hauptbestandthetlen. k, viel »«»«ntet. keinen Schaden gelitten: von den Passa gieren tsf tzin einziger beschädigt worden, -aber ein Thetl der Einrichtung ist zertrümmert, und S Heizer find der Ex plosion bereit» zum Opfer gefallen, während 8 andere le bensgefährlich beschädigt wurden. Die Berichte über Lies« furchtbare Katastrophe liegen heute vor uns. Sie stimmen in Allem Wesentlichen mit einander überein. Die Explosion geschah durch den vorder- fien Schlvtt se» «lebt deren S auf dem „Great Lastern"), der au« dem Maschinenraume mitten durch Len großen Galla- Salon und die unter lyM gelegenen Zwischendeck» Kavinen jn die Höhe steigt. Um die Hitze rings um den Schornstein zu mildery und Kohlen zu sparen, hatte man den Schlot» mit einem Eisenüberzuge oder Mantel umgeben, den man hier zu Lande » treck piz»s enstng nennt. Dieser Mantel umgiebt den Schlot» von seiner Basis bis- hinauf über da» Deck, und in den Ztvifchenruum zwischen beiden wird von oben durch eine Pumpe Wasser gefüllt, da» sich am Schorn stein allmälig erwärmt und unten in den Kessel abfließt, der dadurch einen Theti bereits erwärmten Wasser» zur Speisung erhält". Die Bottheile einer solchen Einrichtung liegen auf der Hand, aber wa« sich dagegen »inwenden läßt, ist Line« — sie hat sich, trotz vieler Versuche noch nie bewährt. Entweder wurde der Mäntel bald leck, wo dann da« Wasser an der Bafi« durchtrövfelt« und die Kesselfeuer auslöschte. »der e« erzeugte sich in diesem Mantel Dampf, der den ganzen Apparat sprengte, wenn der Hahn, der La« Wasser äbleitete. nicht genau, genug den? Dienst »ersah. Letztere« war leider beim „Great Lastern" »er Fall. Der Mantel de« vordersten SchlotteS- hatte sich mit Dampf gefüllt ; er sprang unter dessen Druck an dev Basis, zerschmetterte alles rings herum, zerriß den Schlot» tm unteren Raum und schleuderte dessen oberen Theil. hin auf tn di« Luf», worauf er wieder aufs Deck zurücksiel. E» war eine »er furchtbarsten Explosionen, bi« je durch-Dampf vorgekommen find. Kein Schilder Welt, auch da» größte- Linienschiff nicht, hätte sie überlebt, denn zuverlässig hätte der Stoß seine Rippen auSgeschlagen und es in wenigen. Sekunden zu« Sinken gebracht. Der ..Great Lästern" da gegen widerstand der Gewalt dieser furchtbaren Explosion. St« blieb auf dem etsenumfaßte» Raum., in dem sie ent stand. beschränk», «S wurde keine Ripp«, keine Wand au» ihren Fugen getrieben. So unberührt blieb die ganze Ma schinerie, daß weder Schaufelrad noch Schraube einen Au genblick die Arbeit einstellen mußten» LS wer eine traurige Prob«, aber di« glänzendste die das Schiff bestehen konnte. LS befanden sich außer der Schiffsmannschaft an tOO Gäste au Bord, darunter einige der namhaftesten SchiffS- bauinetster. Ingenieurs nnd Maschinisten Englands. Frei lag um Lj »ihr saß die Gesellschaft gemüthlich bei Tische, als.eben da» Schiff auf der Höh« von Hastings anlangt«. Die romantische Küste zu besichtigen, verließen mehrere Gäste, darunter der Marquis »f Stafford, Lord Alfred Paget und der Earl of Mvuntcharle», noch vor dem Des sert die Tafel. Ihnen schlossen sich viele Andere an, so daß bald nur noch SO Herren im Speiscsaal zurückblieben. Auch diese folgten später aufs Deck, und diesem glückliche» Umstande verdankte die Gesellschaft ihr Leben. Denn nicht lange waren die Tischgäste hinauf, da sprang es mitten auf dem Vorderdeck wie eine Mine auf; der Schornstein flog in die Luft, es folgt« ein gewaltiges au« der Tiefe kom mendes Getöse, dann stiegen mächtige Damvfnolken aufi daß Niemand zehn Schritte vor sich Hinsehen konnte. Nie- dergedonntrt standen Alle, die sich eben zur Seite des Ka pitäns auf der Brücke befanden, und keiner rührte sich vor Schrick, als plötzlich Eisen-, Holz- und Glastrümmer auf sie herabzuhageln begannen und sie ans Fliehen mahnten. Da« dauerte einige Sekunden. Dann theille sich die dichte Dampfwolke und gestattete einen Ueberbktck der Verwüstung auf dem Verdeck, auf das der aufgeflogene Schornstein mit formlosen Holz- und Lisentrümmern aiedergesällen war. Mittendrin gähnte die Oeffnung., wo der Schornstein ge standen hatte, und au- der wie aus einem Krater fortwäh rend Dampfwolken aufwirbelten. Was seiner Sinne mäch tig war, eilte zu die>em Punkt, dem aber Niemand ganz nahe komluen konnte, und hier fänden sich auch die SstHer- ren wieder zusammen, die buiu,D«ssert verweilt hatten und von dem Donner der Explosion MgMeucht worden waren, ohne deren furchtbar« Gewalt auch nur geahnt zu baden. Noch immer wußte Niemand was in der Liefe vorge gangen war. Da kam Kapitän Harrison, der erste Kom mandeur de« Schiffe«, zur Stelle geflogen, ergriff ein Seil»
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