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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189702074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18970207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18970207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-07
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1897
- Autor
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4. MM W Lehziger TaMbllltt Mli> AHM Nr. 8?, Ämtllll, ?. Mmr W?. » Atasderor-nun- unL Ehrenordnung für die Snung ärztlichen Lezirksvereine.- ick. Leipzi«, 6. Februar. Das Ministerium des Innern hat aus Grund der ihm in § 5 de« Gesetze« vom 23. März em " 18V« Beschwerden, auch von Nichtmitgliedern zulässig, sind bei dem Borstande de« ärztlichen Bezirk-Verein«, welchem der Augeschuldigte als Mitglied angehört, schriftlich ein zureichen. Der Borstand de« Bezirk-Verein« ist berechtigt, den Beschwerdeführer zur Zurücknahme seiner Be- rdern. Bleibt diese Aufforderung ohne geräumten Befugniß eine Standesordnung und Ehren orduang für die ärztlichen Brrirk-verrin« erlassen. Dieselbe I Discipl'inärbehvrde bez. dein Ehrenrathe ist in doppelter Hinsicht von Wichtigkeit. Srr ist in allen I kann in solchen Fällen von dem L ihren Bestimmungen maßgebend für sämmtliche prakticirenden I Sicherstellung für die Kosten de s chwerde aufzufo Erfolg, so ist die Beschwerde der den, Arzte Vorgesetzten >e zu übermitteln, doch Beschwerdeführer die , , , , .stetlnng für die Kosten des Verfahrens ver- Aerrte Sachsen«, denn diese sind durch das gedachte Gesetz I lcu,gt werden. verpflichtet, den Brzirttvereinen anzugehöreu. Dann aber ist I Ist einen Arzt wegen einer strafbaren Handlung die Krnutniß dieser Bestimmungen auch für da« Publicum I die öffentliche Klage erhoben, so ist während der Dauer von größtem Werthe. denn sie enthalten tief einschneidende I px- Strafverfahren« wegen der nämlichen That das ehren- Borschriften über da« Berhaltniß d^ «rrteS zu dem! gerichtliche Verfahren nicht zu eröffnen, oder, wenn die Er- voa ihm behandelten Kranken. Wir geben deshalb die s Öffnung stattgefunden hat, einzustellen. Wird in dem Straf« ; erkannt, so findet wegen der icheS Verfahren nur insoweit und unabhängig von dem That- die Standesordnung und die Ehrenordnung in ihren Haupt-1 verfahren auf Freisprechung punkten hier wieder. I gleichen That ein ehrengerichtii Die Standesordnung besagt einleitend, daß icderl statt. als dieselbe an sich nn> Anpreisung (Reclame) als der Standeswürde nicht ent-1 Ehrenrath, ob außerdem das ehrengerichtliche Verfahren zu sprechend untersagt. Unter diese öffentliche Anpreisung fallen I eröffnen oder fortzusetzen ist. namentlich: da« dauernde Anbieten ärztlicher Hilf- (seil Zur Verhandlung deS Ehrenrathes wird der Arzt, e« gegen Entgelt oder unentgeltlich) ,n öffentlichen Blättern gegen welchen verhandelt wird, gelaven. Er hat in der und Anschlägen, ferner die Anzeigen privater Poli-1 Verhandlung zu erscheinen und ist verpflichtet, wahrheitS- kliniken, sowie ihrer unentgeltlichen Sprechstunden, die I geuiäß Auskunft zu geben. Mit Zustimmung des Vorsitzen- Emvfrhlung besonderer eigener Heilmethoden, I bei, ist Vertretung durch einen anderen Arzt zulässig. Die da« Berichten über Krankengeschichten und Verhandlungen sind nicht öffentlich. Operationen und endlich die Veranlassung öffentlicher Die ehrengerichtlichen Strafen sind folgende: -i. War- Danksagungen. Ausnahmen sind m,t Genehmigung de« Be->nung; d. Verweis; e. Geldstrafen von 20—1500 zirkSverein« gestattet. Ist. Aberkennung des Wahlrechts und der Wabl- Der Kauf- und Verkauf der ärztlichen ^Praxis, j sähigkeit zu den vom,Verein zu bewirkenden Wahlen bis wenn die Untersuchung aufgenommenen Zahn -ver scaus» uno -verlaus oer arziiiwrn vraxi»,, sah,gie,t zu den vom Verein zu sowie da« gewerbsmäßige Vermitteln derartiger Käufe und I zur Dauer von fünf Jahren; e. Verkäufe durch Aerzte ist unstatthaft. I gegen einen durch VereinSbeschluß Dir Bezeichnung als Specialist kommt nur dem Arzte i firzt sich gerichtet hat, Ausschluß aus dem Vereine mit zu» der sich gründliche Ausbildung in dem betreffenden I oder ohne Aberkennung der Fähigkeit, später wieder einem «>pec' " ^ ^ ... ... " rpecialfache erworben hat und sich ' sich vorwiegend m,t I Bezirksverein beitreten zu können, demselben beschäftigt. Die mißbräuchliche Bezeichnung s öffentlichung der Entscheidung in einer Zeitschrift E« kann auch ans Ver- al« Specialist ist unstatthaft. I erkannt werden Weiter ist dem Arzte Untersaat: Kranke ausschließlich I Die Kosten deS Verfahrens, welche je nach dem brieflich zu behandeln, mit Nichtärzten zusammen I Umfange desselben ans 10 — 50 sestzusetzen sind, können Kranke zu behandeln oder sich durch Nichtärzle vertreten zu I durch Beschluß deS Ebrenrathes ganz oder theilweise dem lassen und die Krankenbehandlung mit seinem Namen zu I Verurtheilten, oder in Fällen offenbar leichtfertig oder wider decken, bez. in irgend welcher Form zu unterstützen, sowie I besseres Wissen erhobener Beschwerden dem Beschwerdeführer endlich über die Wirksamkeit sogenannter Geheim-1 cmfcrlegt werden. mittel Zeugnisse auszustellen. I Gegen die dem Verurtheilten schriftlich unter Angabe der Die Uebernahme eines Kranken ans der Be-lGründe zu eröffnende Entscheidung des Ehrenrathes steht ^,"dlu"Ü eines Anderen ist nur dann zulässig, wenn 1 demselben innerhalb 14 Tagei^nach Empfang der Entscheidung gerichlShof zu. Der igsbezirk gebildet auö „ . zu ernennenden höheren trolbrsuchen, welche bei Kranken anderer Aerzte im Auf-1 VerwaltungSbeamten als Vorsitzenden und vier von trage von dritten Personen, Versicherungsanstalten oder den Mitgliedern de« Kreisvereinöausschusses auf drei Jahre Krankencassen vorgenommen werden sollen, ist der behandelnde! gewählten Beisitzern. Die Entscheidungen des Ehrengerichts Arzt gleichfalls vorher zu benachrichtigen. Eine dauernde! Hofes sind endgültig. Controlthätigkeit im Interesse einer Kranken-! Zur Vernr»Heilung bedarf es vor dem Ehrenrathe Versicherungsanstalt oder Krankcncasse darf nur mit Ge-1 der Zweidrittelmehrheit, vor dem Ehrengerichtsbofe der Vier- nehmigung des Vorstandes des Bezirksvereins über-1 sünftelmehrheit. Die Vollstreckung der Urtheile des uommen werden. Bei Versagung dieser Genehmigung kann I Ehrenrathes und deS Ehrengerichtshofes liegt dem betreffenden die Entscheidung der Vereinsversammlung ein-1 Vorsitzend en ob geholt werden. Die von einem Kranken oder dessen Angehörigen ge wünschte Zuziehung eines zweiten Arztes als ConsilariuS darf vom behandelnden Arzte nicht ab gelehnt werden. Die Wahl deS ConsilariuS kann aber „Gruppe aus dem Tartarus", „Liebesbotschast", „Geheimes" und „Greisengesang" vortragcn- Hingegen werden wir von Brahms zum ersten Male dessen kürzlich erschienene, Max Klinger gewidmete vier ernste Gesänge (ozi. 121) in der Originalgestalt zu hören bekommen, die wohl zu den erhabensten der modernen Liederliteratur gehören. In welch' großartiger Weise SistermauS diese tief empfundenen Gesänge vvrträgt, hat er in des Componisten Gegenwart und unter dessen besonders lebhafter Anerkennung in Wien gezeigt. Die Begleitung der Lieder hat Herr vr. Paul Klengel übernommen. Eintrittskarten zu diesem Lieder Abend sind an der Abendkasse zu haben. (r.) Die Gelegenheit, die königliche Capelle in Berlin, unter Führung ihres genialen Dirigenten. Herr» .Hoscapellineister Felix Weingartner, in einem Concert zu hören, ist auch in Berlin nur Denen vergönnt, welche dem eisernen Ringe der Abonnenten der Hofcapellconcerte ongehören. Seit Jahren sind sämmtliche Plätze der berühmten Concerte durch Abonnenten besetzt, und auch die Generalproben sind regelmäßig ausverkaust. So wiederholt es sich immer wieder, daß die zahlreichen auswärtigen Musikfreunde sich vergeblich bemühen. Eintritt in die Concerte der Hoscapelle zu er» langen. Umso freudiger müssen wir es begrüßen, daß uns Leip zigern der große Genuß zweier Concerte der .Hofcapelle, wie im Borjahre, hier geboten werden soll. Am 16. und 17. Februar wird mit ausdrücklicher Genehmigung Sr. Maj. des Kaisers die Capelle hier concertiren. Es wurde schon betont, daß die Capelle nur an diesen beiden einzig freien Tagen hierher kommen kann, nachdem durch kaiserliche Bestimmung der Subscriptionsball im Opernhause auf den 17. Februar festgesetzt wurde. Eine andere Wahl der Concerttage war also völlig ausgeschlossen. Wir constatiren das nochmals ganz ausdrücklichst, um jede Mißdeutung der Concerte im Voraus auszuschließen. Beide Concerte finden als Lisztvereins-Concerte statt. Das erste als Beethoven-Abend mit Prof. Carl Halir als Interpreten des Violin-Concertes, als außerordentliches, das zweite, mit einem höchst interessanten neuen Programm (u. A. Weingartner's König Lear und Sinding's Symphonie) als 7. Abonnements-Concert, als o völlig frei für die Mitglieder des Vereins. Leider ist es, auch mit den größten Bemühungen, nicht gelungen, die Alberthalle für den 17. frei zu bekommen, und so muß das zweite Concert in der akustisch jetzt sehr verbesserten neuen Halle des Krystall-Palastes stattfinden. Den Billetverkaus hat Klein's Kunsthandlung (Univer- sitätsstraße) übernommen. Musik. , . . . , Leipzig, 7. Februar. Die Leipziger Singakademie, nur ,n Uebereinstlmmung mit dem behandelnden I welcher das große Verdienst gebührt, unser musikliebcndes Arzte erfolgen. Der zur Theilnahme an einem Consilium Publicum in den letzten Jahren mit einer Reihe bochbedeuten- aufgeforderte Arzt ist zur Ablehnung berechtigt, zur der, bisher in Leipzig noch nickt aufgeführter Chorwerke be- Annahme jedoch nur dann, wenn er sich vergewissert hat, I sannt gemacht zu haben, hat auf das Programm ihres am daß der behandelnde Arzt damit einverstanden und 22. Februar in der Alberthalle stattfindenden zweiten von der gewünschten Zuziehung eines zweiten Arztes recht- Winterconcerts wiederum ein für Leipzig wenn auch nicht zeitig benachrichtigt worden ist. Die Wiederholung der I völlig neues, so doch wenig bekanntes Oratorium gesetzt: Zuziehung des ConsilariuS ist nur nach Ueberemkunft mit I „Iphigenie auf Tauris". Dramatische Scenen für dem behandelnden Arzte zulässig. Das Gleiche gilt für I Solostimmen, Chor und Orchester von Theodor Gouvy. weitere Krankenbesuche des ConsilariuS. In dringenden I Nur einzelne Theile des Werkes wurden vor mehreren Jahren Fällen darf ein Arzt dem andern die erbetene Assistenz I „nter des Componisten persönlicher Leitung im Gewandhaus nicht verweigern. _ I vorgeführt, die von den damaligen Hörern vielfach gewünschte ES ist unzulässig, daß ein Arzt den anderen durch An-1 Gesammtausjühruna hat aber bis jetzt auf sich warten lassen erbieten billigerer oder unentgeltlicher Hilfe-1 und viele unserer Musikfreunde werden es daher mit Freude Icistung oder durch sonstige unlautere Mittel anS seiner I begrüßen, daß die Singakademie sich dieser dankbaren Auf- Stellung verdrängt oder solche« versucht, ferner daß er sich > gäbe nunmehr unterzogen hat. durch Anbieten oder Gewähren von Vortheilen irgendwelcher I Art an dritte Personen PrariS zu verschaffen sucht. Ebenso I * Leipzig, 7. Februar. Das heute in der Albertballe wenig darf ein Arzt die BehandlungSwrise eines anderen ! stattfindende 13. SonntagS-Concert deS Winderstein- ArztrS Nichtärrten gegenüber in leichtfertiger oder rücksichtS-! Orchesters empfiehlt sich durch ein höchst anziehende« Pro loser Weise abfällig beurthrilen. I gramm (siehe Inserat). Namentlich hervorzuheben sind die Es steht dem Arzte zwar frei, unbemittelten Kranken das l prächtige Beethoven-Ouverture (mit dem Schluß „Die Himmel Honorar ganz oder theilweise zu erlassen, dagegen ist es I rühmen des Ewigen Ehre"), die vmoll»Serenave für Streich- ver Stellung des Arztes nicht würdig, zahlungsfähigen Per- l orchester mit obligatem Bioloncell - Solo (Herr Kiefer), das Ionen — von SlandeSgenossen und deren Angehörigen und I selten zu Gehör gekrackte Concert für Flöte und Harfe von ihm nahe Befreundeten abgesehen — in der Aussicht und zu I Mozart, (vorgetragen von Herrn Benneckenstein und Ziehen dem Zwecke, sich damit anderweite Vortheile zu verschaffen, I heim), Carneval in Paris von Svendsen, im letzte» Phil- tas Honorar zu erlassen oder die Honorarforderung unter I harmischen Concert mit Begeisterung ausgenommen, die die Minimalsätze der ärztlichen Gehührentaxe für ärztliche I Ouvertüren zum Sommernachtstraum von Mendelssohn, und und zahnärztliche Privatpraxis herabzusetzen. I Rossini's effektvolle Tell-Ouverlure, die Meistersinger-Para- Endlich besagt der letzte Paragraph der Standesordnung, I Phrase für Violine (in zehnfacher Besetzung vorgetragen), daß alle Verträge mit öffentlichen oder privaten Corpo-1 sowie Stücke von Kretschmer, Maupeon und A. Thomas. rationen, also insbesondere auch mit Krankencassen rc., I vor ihrem endgiltigen Abschlüsse dem Bezirks verein zur I * Lamoureux-Concert. Charles Lamoureux, Genehmigung vorzulegen sind, fall« ein Fixum oder I gegenwärtig der genialste Dirigent Frankreichs, der begeistertste ein nach der Mitgliederzahl der Cafse bezw. nach der Zahl I Verehrer und thatkräftigste Förderer deutscher Musik in Paris, der vorkommenden Erkrankungsfälle zu bestimmender Honorar-1 kommt demnächst zum ersten Male nach Deutschland. Der satz vereinbart werden soll oder wenn bei Honorirung nach I Umstand, daß Lamoureux zu diesem einmaligen Auftreten Einzellristunaen die zu vereinbarenden LiauidationSbeträge I gerade Leipzig auSerwählt hat, beweist, welche Bedeutm" unter die Mindestsätze der ärztlichen Gebührentaxe hinab-1 unsere musikalische Weltstadt auch bei den französischen Künstle gehen. I genießt und wie gewaltig der Drang ist, künstlerische Siege Au« der Ehrengerichtsordnung für >ie ärztlichen I >n Leipzig zu erringen, dessen kunstverständige- Publicum den Bezirk-Vereine sei das Folgende wirdergegebrn: I Künstlern diese Siege nicht gerade leicht zu machen pflegt. Der in jedem Bezirksverein zu bildende Ehrenrath be-1 DaS Lamoureux.Concert wird zweifellos zu den hervor steht auS mindesten« drei Mitgliedern, die für ihr Amt in I ragendsten der ganzen Saison gehören. Eintrittskarten sind Die Schadenfeuer im Monat Januar innerhalb des Stadtbezirks Leipzig. „Aohlthätig ist des Feuers Macht, wenn' sie ber Mensch beschützt, bewacht". Leider werden diese Worte Schiller's in unserer Zeit recht wenig beachtet, wie die bedenklich hohe Zahl der im Monat Januar d. I. in unserer Stadt stattgefundenen Schaden- feuer und deren EntstehungSursache erkennen lassen. Nicht weniger denn 67 Schadenfeuer sind im Januar bei der Stadtbehörde zur Anmeldung gekommen. Zur Warnung unserer Einwohnerschaft mögen die Entstehungsursache» dieser Schadenfeuer nachstehend genannt werden: Unvorsichtiger Umgang mit offenem Licht (6). Wärmeübertragung von einem mit glühender Asche gefüllten drsecten Eimer (1). Explosion einer Petroleumlampe (2). Durch Lustzug waren Gardine» den brennenden Kerzen eines Christbaumes zu nahe gekomfiie» (2). Beim Ausblasen eines Lichtes sind vermuthlich Funken auf Wäschestücke gefallen (1). Explosion eines angeblich desecten Gaszählers (1). Aufbewahrung von glühender Asche in einem hölzernen Behälter (1). Wärmeübertragung von einem stark geheizten Ofen ans Kleidungsstücke (2). Durch Luftzug waren Fenstergardinen einer brennenden Spirituslampe zu nahe gckom me» (1). Durch starke Zuleitung des elektrischen Stromes und Schmelzen der Jsolirungen war der Boden eines Motorwagens in Brand gerathen (1). Wärmeübertragung von einem geheizten Ofen aus Bettstücke (I). Abspringen einer brennenden Streichhotzkuppe (3). Dnrch Christbaumlichte war ein Christbaum in Brand gerathen (2). Unvorsichtiges Umgehen mit offenem Lichte in der Nähe der Fenstergardinen (2). Rauchansammlung (Brand hat nicht statt gefunden) (1). Durch Herunterfallen eines Fächers auf die zum Aufthauen der Fenster dienende» Gasslämmchen waren einige Stücke der Auslage verbrannt (1). Mangelhafte Verblendung der Holzconstruction einer Esse (1). Wärmeübertragung von einem überheizten Ofen auf die Wandtapete (1). Unvorsichtiges Zunahe bringen einer Gasflamme an die Schaufenster-Auslage (1). Spielen mit Streichhölzchen durch Kinder (6). Fehlev hafte Construction der Heizungsanlage (1). Umwerfen eines ge- heizten Spirituskochapparates (l). Umfallen einer brennenden Petroleumlampe (I). Umfallen eines angezündeten Christbaumes (1). Wärmeübertragung von einem geheizten Ofen auf Wäschestücke 1). Spielen der Kinder mit offenem Lichte (1). Spielen der Kinder mit Papier (1). Herabfallen einer brennenden Rüböl-Lampe (1) . Zunahestellen einer brennenden Lampe an die Fenstergardinen (2) . Dauernde Wärmeübertragung von einem LuftheizungScanal auf benachbarte Holztheile des Fußbodens (1). Herabbrennrn eines unbeaufsichtigt stebengelassenen Lichtes (1). Wärme Übertragung von einem Ofen auf die Fußbodendielung (1). Wärmeübertragung von der Kesselfeuerung auf Hoizabsälle (l). Defect in der Heizungsanlage (1). Heraussallen glühender Kohlen aus der Kochmaschine (1). Defect in der Schornsteinanlage (1). Wärmeübertragung von einem Ofen auf ein Ladenregal (1). Vor> sätzliche Brandstiftung (t). Aus dem Stubenofen herausgesprungene Funken ll). Unvorsichtiger Umgang mit einem Spiritus-Brenn apparat (1). Fallenlassen einer Petroleumlampe (1). In 8 Fällen blieb die Ursache des Schadenfeuers unermittelt. Man sieht, daß in fast allen Fällen Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit die Ent stehungSursache war. rer Regel auf die Dauer eines IahreS gewählt werden. Der Ehrenrath hat die Aufgabe, die Beilegung von Streitigkeiten, welche auS dem ärztlichen Berufs- Verhältnisse zwischen Aerzten oder zwischen einem Arzte »nd einer anderen Person entstehen, zu vermitteln, sowie ihm im Beschwerdewege oder auch sonst zu seiner Kenntniß ge langende Uebertretungen der ärztlichen Standes ordnung ehrengerichtlich zu untersuchen und darüber zu entscheiden. in der Hofmusikhandlung P. Pa bst, Neumarkt, zu haben. * Anton Si st er man« veranstaltet heute Abend um 7 Uhr im Saale de« städtischen Kaufhauses ven ersten Lieder-Abenv an dieser neuen Kuaststätte. DaS überaus interessante und kunstsinnig gewählte Programm ist Franz Schubert und Johannes Brahms gewidmet. Von dem -feierten Lirderfürsten wird Herr SistermanS je fünf «sänge au« der „Winterreise" und der „Müllerin", sowie Äus Ladern und Curorten. 8 Aus Me er an wird unterm 4. d. M. berichtet: Die für den Curort so wichtige Frage des neuen Theaters ist nun endlich in ein Stadium getreten, daß eine endliche Lösung in baldiger Aussicht ist Von den verschiedenen Projekten gelten zwei als annehmbar und zwar Sommeranlage, das Centrum des Curortes, oder Rufinanlage, welche die Bürgerschaft der Stadt wünscht. Unter den jungst an gekommenen Gästen sind Herzog Philipp und Ulrich von Württem berg, Frau Herzogin Maria Theresia vo» Württemberg. Fürstin Wilhrlmine Auersperg-Colloredo, vr. Eduard Prinz von Auersperg mit Familie, Fürst Franz Josef Auersperg. Erblandmarschall von Tirol mit Familie. Das Wetter ist sehr schön und der Fremden zusluß von Woche zu Woche steigend. An den großen elektrischen Werken auf der Töll wird rastlos gearbeitet, so daß die Vollendung derselben im kommenden Herbste sicher anzunehmen ist. 8 Neue Verbindung mit dem Nordseebade Insel Schiermonnikoog (Niederlande). Von der Direktion des „Nord deutschen Lloyd" in Bremen hat die Badeverwaltung der Insel Schiermonnikoog für die Dauer der Badesaison 1897 den See- dompser „Hecht" gechartert, um einen regelmäßigen Personen, und Frachtenverkehr zwischen Emden—Borkum—Norderney und Schiermonnikoog herzustellen. Vermischtes. ----- Berlin, 5. Februar. Die Kaiserin Friedrich hat daS Protectorat über den Deutschen Thierschutzverein in Berlin übernommen. Eine Abordnung des Vorstandes, -stehend auS den beiden Vorsitzenden, Herrn Snperindentenl Vegener, Herrn ReichSbankcassirer Bormanu und dem Ge chaftssührer deS Vereins Herrn Major Wagener, wurde am 18. Januar d. I. von der Kaiserin Friedrich empfangen. Es ieß sich die hohe Frau im Laufe der längeren Unterredung iber die Thierschutzverhältnisse Berlins eingehend informiren, und bekundete dabei für alle Bestrebungen ails thierschlltze- rischem Gebiete das lebhafteste Interesse. Di« Kaiserin »eklagte namentlich die Leiden der ojt schwer gemißhandelte» Zugthiere, gleichzeitig verschiedene Mittel »nd Wege an deutend, wie hier Abhilfe geschafft werden könnte, und wid mete außerdem ihre Theilnahme der Vogelschutzfrage. Die i künde von diesem Ereigniß, welches für den Fortschritt der Thierscbutzbewegung vou nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, dürfte i» allen thierfreundlich gesinnten Kreisen die größle Zustimmung Hervorrufen. -- tSingesroren. Aus Emden wird dem „Berliner Fremdenblatt" vom 3. ds. berichtet: Auf der eingefrorenen Insel Borkum erfreut man sich jetzt einer wahrhaft idyllischen Abgeschlossenheit. Die Borkumer haben am 7. Januar dis etzle Post erhalten. Zu verwundern ist es, daß mit der Insel nicht eine Auswechselung von Brieftauben stattsinvel. ES wäre doch naheliegend, wenn das kaiserliche Lootscn- commando in Wilhelmshaven, welchem eine Briestanbeu- tation unterstellt ist, diesen Gedanken für die WintcrSzeil ur Ausführung bringen würde. Zwei Herren aus Haiu- ,urg, welche auf Borkum von dem Froste überrascht worden ind, haben vermittelst eines besonders hierzu gecharterten Dampfers das Festland in Cuxhaven wieder erreicht; die Rückreise ist den Herren aber kostspieliger gewesen, als ric Hinreise; denn die — noch dazu nicht ohne Lebensgefahr bewerkstelligte — Rückkehr stellt sich auf 550 — Daß ein Panzerschiff nach einer — Hebamme ausgesandt wird, dieser wohl noch nicht vorgekommene Fall hat sich, wie di; „Tägliche Rundschau" einem dänischen Blatte entnimmt, jüngst dort ereignet. Das ging so zu. Auf dem Inselchen Bogö im Kleinen Belt bedurfte eine Frau dringend einer (olchen Helferin. Der Weg nach der nächsten Stadt, Asiens auf Fühnen, woher die weise Frau kommen sollte, war aber durch EiS gesperrt. Was thuu in dieser Verlegenheit? Man telegraphirte an das Marineministerium in Kopen hagen, und dieses willigte ein, daß das in der nahen jütischen Stadt Kolding liegende Panzerschiff sich nach Asiens begebe, um der unentbehrlichen Frau den Weg durch das Eis nach Bogö zu bahnen. It. vin Familien-Tramn. Ans der königlichen Freistatt Posega in Kroatien-Slavonien kommt derGrazer „Tagespost" unterm 4. d. folgender Bericht zu: In das Gefängniß der hiesigen GerichtStafel ist ein Mann einHebracht worden, der seine Gattin, seine Stiefmutter und seinen Vater ermordet hat. Der kränkliche, 50 Jahre alte Mörder heißt Simon Zsnpancsics und hat erst vor Kurzem eine 18jährige schwere Kerkerstrafe abgebüßt. Die Hauscommunion Zsnpancsics in Dolnji Andriasevczi, Bez. Garcsin in Slavonien war einst wohl habend und angesehen, der Sohn des Hauses, Simon, heiratbete im Jabre 1877 ein wohlhabendes Mädchen aus dem Dorfe. Nach fünfwöchiger glücklicher Ehe gewann er die niederschmetternde, ihn plötzlich aus seinen Himmeln stürzende Ueberzeugung, daß sein junges, so innig geliebtes Weib eine Ehebrecherin sei. Der vor Verzweiflung und Wuth sinnlose betrogene Ehemann ergriff ein Beil und schlug das Weib todt. Er wurde zum Tode durch den Strang vcrurtheilt und zu achtzehnjährigem Kerker begnadigt. Während der Mörder seine Strafe ver büßte — eS war ja eine lange Zeit ^ starb seine Mutter und beiratbete sein Vater zum zweiten Male. DaS Anwesen der Communion wurde im Grundbuche geregelt, aber derart, daß Simon's Namen gelöscht und dessen Theil am gemein samen Vermögen auf die Stiefmutter überschrieben wurde. Als nun Simon nach verbüßter Strafe, gealtert und ge brochen, heimkehrte, fand er ein fremdes Weib als Hausmutter und sah sich um seinen Theil am Communions vermögen verkürzt. Alle Bemühungen, die Sache rückgängig u machen, blieben fruchtlos. Zu Hause wurde er von spitzigen "emerkunzen seiner Stiefmutter verfolgt. Am letzten Sonntag gab es, wie gewöhnlich, Zank und Streit zwischen Simon und der Stiefmutter. Nun machte es Simon mit seiner Stiefmutter ebenso, wie er es vor Jahren mit seinem Weibe gemacht hatte: er schlug sie mit dem Beile todt, dann legte er die Leiche auf das Bett und reinigte das Beit vom Blute. Da kam der Vater in die Stube und erblickte schauernd das Opfer des Mörders auf dem Bette; er erhob die heftigsten Vorwürfe gegen den Sohn. Dieser erhob abermals daS Beil, erschlug auch seinen Vater und begab sich dann in die Dorfschenke, wo er zechte, bis die Gendarmerie ihn verhaftete. — Verachtung auf telegraphischem Wcge. Aus Te plitz (Böhmen) wird dem „Neuen Wiener Tagblatt" vom 2. ds. berichtet: Aus Veranlassung des Vereins österreichischer Bühnen angehöriger fand vorgestern hier ein nord böhmisch er Schauspielercongreß statt, welchem u. A. auch etwa 60 Theaterdirectoren aus Nordböhmen beiwohnten. Im Laufe der Verhandlungen gelangte eine Resolution gegen den derzeit in Berlin aastirenden Schauspieldirector Johann Lumpe (er spielt im Parodietheater die „Heilige Genoveva" und es soll dabei au den heitersten Scenen durch die Ein Mischung deS PublicumS nach Art der Wittwe Magnus ans der Dresdner Vogelwiese nicht fehlen) zur Annahme, in welcher es heißt: „Die heute in Teplitz stattfindende Ver sammlung anständiger reisender Direcloren und deren Schau spieler spricht dem angeblichen österreichischen Theaterdirector aus Böhmen, Johann Lumpe, für die Prostituirunz dcL Standes ihre tiefste Verachtung auS." Diese Resolution wurde dem Johann Lumpe in Berlin auf telegraphischen! Wege übermittelt. Gleichzeitig wurde an die Statthaltern die Bitte gerichtet, daß sie dem I. Lumpe die Concession ent ziehen möge. — Vine Mnnchhausengeschichte aus arktischen Regionen erzählt Nansen mit der ernsteste» Miene in seinem Wert „In Schnee und EiS": Die Jahreszeit war jetzt schon bis zum September vorgeschritten. ES war immer noch günstiges Wetter. „Aber wir waren jetzt so wenig an die Sonne gewöhnt, daß Nordahl am Nachmittag beim Koblenschauscl» im dunklen Raum einen Sonnenstrahl, der durch die Luke siel und im Kohlenstaub leuchtete, für einen Balken biclk. Er lehnte sich getrost nach vorn, war aber nicht wenig überrascht, als er sich plötzlich unten im Raume zwischen Eisengerümpel wiederfand." IVismsniI solllv vvi*sLumsn BssL vor» 211 V«nIvv»T»HjIvn, DVovlBLsttsiH, unel SIBrtbNVN keslvn melll überaus billiges uiui xrossartlxes i^LKer Aev A La-eK«- Ab //» bas» HpeelaUM: bv-ktz.-, 1-Aark-, 3-LlarL-^rllkeI. — OrlxlneUe »ubellen uuil Nlr Vereine mul VeseUsebaNen aller ^rt.
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